Grundlagen der Industrie- und Organi · PDF fileHuman Relations- Ansatz (Elton Mayo)...
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29.10.2013
Grundlagen der Industrie- und
Organisationssoziologie
1. Industrie- und Organisationssoziologie
Prof. Dr. Birgit Blttel-Mink
e-mail: [email protected]
29.10.2013
23.10.13 Industrie- und Organisationssoziologie
Inhalt
Entwicklung der Industriesoziologie
Aktuelle Herausforderungen der Industriesoziologie
Organisationssoziologie und ihre Entwicklung
Aktuelle Herausforderungen der Organisationssoziologie
Lektre
Deutschmann, Christoph (2002): Entwicklung und heutige Lage der Industriesoziologie.
In: ders., Postindustrielle Industriesoziologie. Theoretische Grundlagen,
Arbeitsverhltnisse und soziale Identitten. Weinheim: Juventa, S. 13-52
Abraham, Martin/ Bschges, Gnter (2004) Organisationen als Gegenstand der
Sozialwissenschaft. In: dies.; Einfhrung in die Organisationssoziologie. Wiesbaden: VS
Verlag (3. Aufl.), S. 55-108
29.10.2013
Industrie- und Organisationssoziologie
Christoph Deutschmann
Geboren 1946; Studium der Soziologie mit den Nebenfchern Volkswirtschaftslehre und
Politikwissenschaft an der Universitt Frankfurt/M., Diplom 1973, Promotion 1975.
Von 1976 bis 1984 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fr Sozialforschung in Frankfurt/M.
1987 Habilitation am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universitt Frankfurt.
Seit 1989 Professor am Soziologischen Seminar der Universitt Tbingen und Vorstandsmitglied des
Forschungsinstituts fr Arbeit, Technik und Kultur e.V. in Tbingen.
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Industrie- und Organisationssoziologie
Christoph Deutschmann
Arbeitsschwerpunkte:
Industrielle Arbeitsbeziehungen:
Vernderungen von Entgeltsystemen
Internationalisierte Konkurrenz und multinationale Unternehmen: Auswirkungen auf
die Arbeitsbeziehungen im deutsch-britischen Vergleich
Soziologie des Managements:
Zur Funktion von Unternehmensberatern
Die Situation mittlerer und unterer Vorgesetzter in der Industrie
Wirtschaftssoziologie:
Soziologische Aspekte des Umganges mit Geld
29.10.2013
Industrie- und Organisationssoziologie
Christoph Deutschmann
Publikationen - Auswahl
Geld und kapitalistische Dynamik, in: Sylke Nissen, Georg Vobruba (Hg.): Die konomie der Gesellschaft. Festschrift fr Heiner
Ganmann, Wiesbaden, S. 57-74
Capitalism and Religion: An Unorthodox View, in: Detlef Junker, Wilfried Mausbach, Martin Thunert (eds.): State and Market in a Globalized World. Transatlantic Perspectives, Heidelberg, S. 135-146
Soziologische Erklrungen kapitalistischer Dynamik, in: Jens Beckert, Christoph Deutschmann (Hg.): Wirtschaftssoziologie. Sonderband 49 der Klner Zeitschrift fr Soziologie und Sozialpsychologie, Wiesbaden, S. 43-66
Die Herrschaft der Rentiers. Finanzmarkt-Kapitalismus und politische Demokratie, in: Zeitschrift fr Sozialkonomie Jg. 46, Nr. 160/161, S. 3-10
Geld die verheimlichte Religion unserer Gesellschaft ?, in: Geld Was die Welt im Innersten zusammenhlt?, Wien, S. 239-263
Kapitalismus und Geist des Kapitalismus Anmerkungen zum theoretischen An -satz von Boltanski und Chiapello, in: Philipp Hessinger, Gabriele Wagner (Hg.): Ein Neuer Geist des Kapitalismus? Ambivalenzen der Netzwerkkonomie, Wiesbaden, S. 127-144
Der Typus des Unternehmers in wirtschaftssoziologischer Sicht, in: Andrea Maurer, Uwe Schimank (Hg.): Die Gesellschaft der Unternehmen Die Unternehmen der Gesellschaft. Gesellschaftstheoretische Zugnge zum Wirtschaftsgeschehen, Wies -baden, S. 40-62
Die Finanzmrkte und die Mittelschichten: der kollektive Buddenbrooks-Effekt, in: Leviathan 36, Heft 4, S. 501-517; abgedruckt auch als: Der kollektive Buddenbrooks-Effekt. Die Finanzmrkte und die Mittelschichten, MPifG Working Paper 08/5, Max Planck-Institut fr Gesellschaftsforschung, Kln
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Industrie- und Organisationssoziologie
Gnter Bschges
Geb. 1926; emeritierter Ordinarius fr Soziologie der Universitt Erlangen-Nrnberg
Bschges studierte konomie und Sozialwissenschaft an der Universitt Kln und
schloss das Studium als Diplom-Kaufmann ab, anschlieend promovierte er. Von 1952
bis 1968 arbeitete er als Wissenschaftler und Manager in der Industrie. Von 1968 bis
1970 war er Akademischer Rat an der Universitt Regensburg, danach (1970 bis 1975)
Wissenschaftlicher Rat und Professor an der Universitt Bielefeld. Nach Lehrttigkeiten
als Professor fr empirische Sozialforschung an der Universitt Essen (1975 bis 1980)
und der Gesamthochschule Hagen (1980 bis 1982) war er seit 1982 Professor fr
Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg.
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Industrie- und Organisationssoziologie
Gnter Bschges
Seine Arbeitsschwerpunkte waren: Allgemeine Soziologie; Sozialwissenschaftliche
Methodenlehre; Berufssoziologie, Organisationssoziologie, Wirtschaftssoziologie und
Medizinsoziologie sowie Verkehrssicherheit.
Publikationen u.a.
Herausgeber der Buchreihe "Beitrge zur Gesellschaftsforschung"
Lehrbcher "Einfhrung in die Organisationssoziologie" und "Grundzge der Soziologie",
die beide mehrere Auflagen erfuhren.
Grundzge der Soziologie, Mnchen 1998 (3. Auflage - mit M. Abraham, W. Funk).
Einfhrung in die Organisationssoziologie. Stuttgart 1997 (mit M. Abraham).
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Industrie- und Organisationssoziologie
Martin Abraham
Professor fr Soziologie und empirische Sozialforschung, Schwerpunkt: Arbeitsmarktforschung, Universitt Erlangen-Nrnberg
Vorher: Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen
Publikationen Auswahl
mit: Auspurg, Katrin ; Hinz, Thomas: Migration Decisions Within Dual-Earner Partnerships: A Test of Bargaining Theory. In: Journal of Marriage and the Family 72 (2010), Nr. 4, S. 876-892
Institutioneller Wandel, Familie und das Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen. In: Kapella, O. ; Rille-Pfeiffer, C. ; Rupp, M ; Schneider, N.F. (Hrsg.) : Die Vielfalt der Familie: Tagungsband zum 3. Europischen Fachkongress Familienforschung.. Opladen & Framington Hills : Barbara Budrich, 2009, S. 267-274.
mit: Schnholzer, Thess: Pendeln oder Umziehen? Entscheidungen ber unterschiedliche Mobilittsformen in Paarhaushalten. In: Kriwy, Peter ; Gross, Christiane (Hrsg.) : Klein aber fein! Quantitative empirische Sozialforschung mit kleinen Fallzahlen. Wiesbaden : VS, 2009, S. 247-268.
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Entwicklung der Industriesoziologie
Soziologie in ihrer Grndungsphase (zweite Hlfte 19 Jhdt.) als eine
Gesellschaftstheorie, die sich mit folgenden Themen zu befassen hat:
Arbeitsteilung, Kampf der sozialen Klassen, Freisetzung der Individuen aus stndischen
Bindungen
Analyse des gesellschaftlichen Wandels, der wiederum durch industriellen Wandel
verursacht wird
vgl. die Arbeiten von Karl Marx industrielle Arbeitsteilung als Strukturelement der
zeitgenssischen Gesellschaft
Deutsche Soziologie:
Beschftigung mit der socialen Frage (vor allem Max Weber) Soziale Lage der
Arbeiterschaft im Kapitalismus
Anspruch: Sich auf die subjektiven Sichtweisen und Probleme der Arbeiter einlassen
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Entwicklung der Industriesoziologie
Betriebssoziologie
Vor dem 2. Weltkrieg
Taylorismus Scientific Management (Frederick W. Taylor)
Human Relations- Ansatz (Elton Mayo)
Der verbreitete militante Widerstand der Arbeiter gegen die tayloristische Rationalisierung (...)
brachte das Management zu der Erkenntnis, dass das Produktivittspotenzial des modernen
mechanisierten Grobetriebes ohne eine wie immer herbeizufhrende freiwillige Disziplin und
Kooperationsbereitschaft der Arbeiter nicht ausgeschpft werden knne. (Deutschmann 2002: 15)
Nach dem 2. Weltkrieg
Kritik an Mayo im Rahmen der Labor Process Debate
Betriebliche Macht- und Herrschaftsbeziehungen sowie politische und soziale Prozesse im Betrieb
werden thematisiert (Henry Braverman, Michael Buroway)
Interessendurchsetzung zwischen Kapital und Arbeit
Kontrolle des Arbeitsvermgens
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Entwicklung der Industriesoziologie
Industrie- und Techniksoziologie Technik und Industriearbeit (Heinrich Popitz, Hans Paul Bahrdt, Ludwig von Friedeburg, Burkhard Lutz)
50 er / 60 er Jahre
Betriebliche Rationalisierung durch Technisierung und Mechanisierung
Teamartige Kooperation wird durch gefgeartige, d.h. technisch vermittelte Kooperation ersetzt
Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Dynamiken Modernisierung Differenzierungsprozesse
Mitte der 50 er Jahre: Grndung der Sektion Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft fr Soziologie
68er Unruhen Revitalisierung Karl Marx (vor allem in Deutschland)
Gesellschaftstheoretische Akzentuierung der deutschen Industriesoziologie
Arbeitsteilung, Klassenkampf, Ausbeutung, Entfremdung, Wertlehre
70 er Jahre: Industriearbeit und Arbeiterbewusstsein! (Horst Kern und Michael Schumann)
Ergebnis: In Deutschland gibt es keine Arbeiterbewegung
Ursache: Deutsches System der industriellen Beziehung und Humanisierung der Arbeit
Befriedung der Arbeiterschaft Teilhabe an gesellschaftlichem Reichtum
Weitere Ausdifferenzierung der Arbeiterschaft (Automobil, Maschinenbau, Elektrotechnik, Stahlbau, Textilindustrie)
vs Marx politkonomische pro arbeitspol