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GT weiblich 1 Rahmentrainingskonzeption Gerätturnen weiblich Grundlagentraining Aufbautraining Anschlusstraining Gültig ab 01. Januar 2007 Copyright: Deutscher Turner-Bund

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Rahmentrainingskonzeption

Gerätturnen weiblich

Grundlagentraining Aufbautraining

Anschlusstraining

Gültig ab 01. Januar 2007

Copyright:

Deutscher Turner-Bund

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Rahmentrainingskonzeption Gerätturnen weiblich bestehend aus :

1. Rahmentrainingsplan Grundlagentraining

2. Rahmentrainingsplan Aufbautraining

3. Rahmentrainingsplan Anschlusstraining

Autor: Lutz Wiedemann

unter Mitarbeit der Mitglieder des TK Ausschusses Nachwuchs- und Leistungsförderung weiblich

Bestätigt durch das TK Gerätturnen am 01.07.2006 Beschlossen durch den Lenkungsstab Gerätturnen weiblich am 20.09.2006

Stand: 16.09.2006 Frankfurt 2006

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1. Vorbemerkungen, Zielsetzung Das Spitzensportkonzept 2012 des DTB ist mit den grundsätzlichen Aussagen zu den Zielen, Aufgaben und Förderbedingungen für den Leistungssportbereich die Grundlage für die Rahmentrainingskonzeption Gerätturnen weiblich. Die vorliegende Rahmentrainingskonzeption orientiert auf den Aufbau einer kontinuierlichen stabilen Leistungsschiene vom Anfängerbereich bis zum Hochleistungstraining. Sie basiert auf die Rahmenkonzeption für Kinder und Jugendliche im Leistungssport, die in Zusammenarbeit des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und dem DTB 1999 erarbeitet wurde. Die Zielsetzung der Konzeption besteht in der Bereitstellung eines Leitfadens zu einer systematischen Nachwuchsförderung, die sich auf das Erreichen von internationalen Anschluss- und Spitzenleistungen orientiert. Die grundsätzlichen Aussagen zu Trainings- und Wettkampfinhalten, zur Pädagogik und zu den Förderbedingungen sind klar auf die ethischen Prinzipien eines sauberen und humanen Leistungssports, der Persönlichkeitsentwicklung der jungen Turnerinnen, sowie der Minimierung der Risiken im Sinne der alters- und entwicklungsgerechten Belastung ausgerichtet. Die teilweise unterschiedlichen Förderbedingungen und Herangehensweisen an leistungssportliche Ziele durch die Landesverbände und den DTB haben bisher nicht die gewünschte Entwicklung im nationalen und internationalen Bereich des weiblichen Gerätturnens gebracht. So nahmen im Zeitraum 1994 bis 2005 jährlich am wichtigsten zentralen Bundesvergleich des Nachwuchses, dem Deutschland Pokal (früher Schülerverbandspokal) durchschnittlich nur 10 bis 13 Landesverbände teil, in den höheren Altersklassen (13 – 15) stellten nur 7 bis 9 Landesturnverbände eigene Mannschaften. Nur fünf Turnverbände waren in den letzten 10 Jahren qualitativ und quantitativ stets erfolgreich beteiligt. Nach 19 Jahren wurde 2006 bei den EM in Volos erstmalig wieder bei den Senioren eine Einzelmedaille erzielt. Im Juniorenbereich zeugen die 3 Einzelmedaillen und die Mannschaftsmedaille von einem positiven Aufwärtstrend. Bei den vorhergegangenen internationalen Wettkampfhöhepunkten wechselten sich Enttäuschungen (Olympische Spiele) und hoffnungsvolle Einzelleistungen (z. T. bei WM) ab und zeugten von keiner Kontinuität und stabilen Leistungsentwicklung. Das durch alle Landesverbände bestätigte Spitzensportkonzept mit seinem Vorhaben zum Aufbau eines einheitlichen Stützpunktsystems (Siehe Prädikat DTB-Turn-Talentschule) sollte dazu führen, dass die Basis für den Leistungsbereich des weiblichen Gerätturnens wieder größer wird. Die in dieser Konzeption zusammengefassten Aussagen zur langfristigen Trainings- und Wettkampfgestaltung einschließlich der im Anhang beigefügten Athletischen- und Technischen Normen für eine einheitliche Ausbildung sind Richtschnur für alle Landesverbände und ihrer Stützpunkte. Diese Konzeption nimmt den neuen Code de Pointage als Grundlage seiner inhaltlichen Aussagen zu Training und Wettkampf. Als künftiger Schwerpunkt wird auf eine verstärkte Orientierung in Richtung einwandfreier Technik, sauberer ästhetischer Ausführung und Anhebung des Schwierigkeitsniveaus Wert gelegt. Zur Erreichung weiterer internationaler Anschluss- und Spitzenleistungen ist die im Stützpunktsystem geplante Konzentrierung der besten Turnerinnen ab Anschlusstraining in den Bundesstützpunkten aus sportfachlichen, personellen und materiellen Gründen dringend erforderlich.

In der Trainingskonzeption wird auf eine theoretische Erklärung und Untermauerung der darin enthaltenen allgemeinen und speziellen Trainingsaspekte und Begriffe verzichtet und auf die Fortbildungsangebote der DTB-Turnakademie und entsprechende Materialien des TK Ausschusses Aus- und Fortbildung verwiesen.

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Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkungen, Zielsetzung

2. Organisations- und Förderstrukturen im DTB 2.1 DTB Strukturen im Spitzensport

Leitungsstrukturen (Verantwortungsbereiche) Ausbildungsstrukturen Stützpunktstrukturen

2.2 DTB – Kaderstrukturen GT. wbl. Bundeskader DTB Förderkader

2.3 Wettkampfstrukturen GT. wbl.

2.4 Struktur der Entwicklung komplexer turnerischer Leistung

3. Rahmentrainingsplan (RTP) / Förderstufe I - Gerätturnen weiblich

Talentsichtung, Grundausbildung, Grundlagentraining

3.1 Vorbemerkungen, Zielsetzung

3.2 Strukturen und Systemcharakter der Talentsichtung 3.2.1 Organisatorischer Ablauf, Schwerpunkte des Sichtungsverfahrens

3.2.2 Sichtung im Vorschul- und Grundschulbereich 3.3 Allgemeine Kriterien für die Sichtung 3.3.1 Allgemeine Merkmale

Körperbau (Physiognomie) 3.3.2 Turnspezifische Merkmale 3.3.3 Inhaltliche Angebote zum Eignungstest /Erstsichtung 3.3.4 Sichtungs- Probetraining 3.4 Grundausbildung, Grundlagentraining - Talentförderung 3.4.1 Strukturen, Kennziffern der Förderstufe I 3.4.2 Inhalte, Schwerpunkte der Grundausbildung

3.4.3 Inhalte Schwerpunkte des Grundlagentrainings (GLT)

Ausbildungsschwerpunkte, Normen, Trainings- und Belastungshinweise Wettkämpfe

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4. Rahmentrainingsplan (RTP) / Förderstufe II - Gerätturnen weiblich

Aufbautraining (ABT)

4.1 Schwerpunktaufgaben, Zielstellung des ABT

4.2 Förderbedingungen, pädagogische Aspekte

4.3 Ausbildungsinhalte, Normen Technische Ziele, Anforderungen Athletische Ziele, Anforderungen

4.4 Trainingsplanung, Belastungskennziffern

4.5 Wettkämpfe, Programme

4.6 Kaderkriterien – Perspektivkader, D Kader 5. Rahmentrainingsplan / Förderstufe III - Gerätturnen weiblich

Anschlusstraining (AST)

5.1. Schwerpunktaufgaben, Zielstellung des Anschlusstrainings

5.2 Förderbedingungen, pädagogische Aspekte

5.3 Ausbildungsinhalte, Normen

5.4 Trainingsplanung, Belastungskennziffern

5.5 Wettkämpfe, Programme 5.6 Kaderkriterien – Juniorkader, C Kader

Anhang 1. DTB Aufnahmetest für Turntalentschule

2. Athletische Normen AK 6 bis AK 14

3. Technische Normen AK 6 bis AK 14

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2. Organisations- und Förderstrukturen des DTB 2.1 DTB- Strukturen im Spitzensport : Leitungsstrukturen :

Präsidium

Bereichsvorstand Bereichsvorstand Sportartenentwicklung Olympischer Spitzensport Höchstes Gremium für die Entwicklung der Höchstes Gremium für den Spitzen- Wettkampfsportarten Sport der olympischen Sportarten

Sportdirektor Technisches Komitee Gerätturnen Hauptamtliche Gesamtführung Führungsgremium mit seinen Ausschüssen für die im Spitzensportbereich Gesamtentwicklung der Sportart Gerätturnen Lenkungsstab Ausschuss Nachwuchs- u. Leistungsförderung Sportartspezifisches Spitzensport- Inhaltliche Führung und Kontrolle des Gremium(Schwerpunkt-Kader) Ausbildungsprozesses zur Entwicklung eines stabilen leistungsstarken Nachwuchskaderbereiches Cheftrainerin Verantwortlich für Vorbereitung auf Internationale Wettkampfhöhepunkte

Ausbildungsstrukturen :

AK 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Trainings- Grundaus- Grund- Aufbautraining Anschlusstraining Hochleistungs- Bereich bildung lagentrg. training

Förder- I. Förderstufe II. Förderstufe III. Förderstufe Stufe

Stütz- DTB-Turn-Talentschule DTB-Turnzentrum / Bundesstützpunkt Punkt (Landesstützpunkt) (Landesleistungszentrum)

Bundes- D D/C C B / A kader DTB- Perspektivkader Schulungskader Nachwuchskader Juniorkader WM/OS-Kader

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Stützpunktstrukturen (bis 2008)

Zentrale Ausbildungszentren (DOSB, DTB)

zeitweilig für UWV oder Lehrgänge

Frankfurt/ Kienbaum o. zeitweilig 1 Bundesstützpunkt

BSP Berg.Gladbach BSP Stuttgart BSP Leipzig

Regionalzentrum West Regionalzentrum Süd Regionalzentrum Ost

Berg.Gl./Köln Frankfurt Mannheim Stuttgart Leipzig/Chemn. Berlin Hannover Herbolzheim Ulm Rheinl. Hessen Baden Schwab. Sachsen Berlin Nieders.

Wsf. Saarl. Bayern Mittelrh. Schwab. Baden Hessen S-A. Sachsen NS MVP. SH Die entsprechenden DTB-Turntalentschulen erhalten nach Beantragung das Anerkennungsprädikat des DTB für 4 Jahre, die DTB-Turnzentren werden durch die Landesverbände beantragt und erhalten ihre Bestätigung vom DTB für den laufenden Olympiazyklus. Die Zuordnung der DTB-Turntalentschulen zu Turnzentren und Bundesstützpunkten muss durch eine entsprechende Kooperationsvereinbarung ausgewiesen sein und bedarf der Bestätigung durch den DTB!

Bundesstützpunkte für HLT + AST – A,B,C Kader

(Förderung BMI, DTB)

DTB-Turnzentren für ABT + AST- C, D/C Kader (Förderung DTB,LSB, LTV)

DTB-Turntalentschulen für GLT + ABT - D Kader

(Förderung LTV, Kommune.)

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2.2 DTB Kaderstrukturen Bundeskader (spezielle DTB-Kriterien – siehe in den Ausbildungsstufen) A- Kader: Spitzenkader des DTB/DOSB (Platz 1 – 10 bei Olymp.Spielen, Weltmeisterschaften) B- Kader: Anschlusskader für Spitzenbereich mit erkennbarer Leistungsentwicklung für die Nationalmannschaft C- Kader: Bundesnachwuchskader mit höchsten Perspektiven für internationale Wettkampf-

höhepunkte im Nachwuchsbereich, Verweildauer bis zu 5 Jahren (AK 12 bis AK 16) S- Kader Sonderkader – Möglichkeit der zeitlich begrenzten Bereitstellung von Fördermaßnahmen

(z.B. bei Verletzungen) im B- und C Kaderbereich

D/C- Kader: Ausgewählter jüngerer Nachwuchskader/ Übergangskader aus dem D Kaderbereich mit besonderer Spitzensportperspektive, Landesförderung bei Eingliederung in zentrale Fördermaßnahmen des DTB, Verweildauer bis 3 Jahre (Altersbereich 11-13)

D- Kader: Landeskader – 1. Stufe des Kadersystems (Aufbautraining), Landesförderung, Verweildauer 3-4 Jahre (Altersbereich AK 7 bis AK 11)

DTB Förderkader GT. wbl.:

1. WM/ JEM – Kader 15-18 Turnerinnen der AK 14 und älter des A/B- und C-Bundeskader Aufgabe: Vorbereitung u. Absicherung der Internationalen WK- Höhepunkte, einschließlich des aktuellen Juniorenhöhepunktes (JEM, EYOF) Ziel: Qualifikation für die Olympischen Spiele u. erfolgreiche Teilnahme Verantwortlichkeiten: Gesamtverantwortung - Lenkungsstab GT. wbl. Leitung – Cheftrainerin/ bzw. Cheftrainer, Beratendes Trainerteam (je Regionalzentrum 2 Vertreter), Sportmedizinische und wissenschaftliche Betreuung Schulungsmaßnahmen: 3- 4 zentrale Lehrgänge + UWV auf WK- Höhepunkte im Jahr. 2. Juniorkader 18 - 20 Turnerinnen der AK 12 bis AK 14 des C- und D/C-Kaders (Nominierung: Lenkungsstab) Aufgabe: Inhaltliche Vorbereitung auf die OS 2012 mit Wechsel des Kaderkreises 2008 in den neuen WM-Kaderkreis. Ziel: Langfristige Vorbereitung auf die OS 2012/ 16 mit Absicherung der JEM/EYOF. Zwischenziel: JEM und EYOF - Mannschaft Platz 3 bis 6 Verantwortlichkeiten: Gesamtverantwortung – Lenkungsstab Leitung – Cheftrainerin/ bzw. Cheftrainer Beratendes Trainerteam (s.o.), Sportmedizinische und wissenschaftliche Betreuung Schulungsmaßnahmen : 2 zentrale und 2 regionale Lehrgänge. 3. Nachwuchskader 25-30 Turnerinnen der AK 10 bis 13 des D/C- und Perspektiv Kader (Nominierung: Lenkungsstab) Ziel: langfristige nach internationalen Spitzenleistungen ausgerichtete Ausbildung Zwischenziele: Die jährlichen nationalen Wettkampfhöhepunkte: Deutschlandpokal, Deutsche Jugendmeisterschaft, Kaderturn-Cup Aufgabe: optimale Erfüllung der TN, AN und der WK-Anforderungen der jeweiligen AK Verantwortlichkeiten: Lenkungsstab/ TK- Ausschuss Leistungs- und Nachwuchsförderung Nachwuchstrainerteam (je 1-2 Trainer der 3 Regionen West, Süd, Ost) Schulungsmaßnahmen: 1-2 zentrale und 1-2 regionale Lehrgänge Die jeweiligen Nominierungskriterien sind in den speziellen Ausbildungsabschnitten ausgewiesen.

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2.3 Wettkampfstrukturen GT. wbl.

Wettkampf Alterszuordng. Inhalte/Programm Zeitraum

Grundausbildung

Kinderturntest AK 5,6 Motoriküberprüfung (Deutsche Turnerjugend) Sichtungswettbewerbe Wettbewerbsstaffel, Übungsformen 2. Halbjahr für Gerätturnen koordination. und kondit. Tests + im Vorschulbereich AK 5/6 Pflichtfolgen - P 1, P 2 im Grundschulbereich AK 6/7 (1.Kl.) Pflichtfolgen - P 1, P 2

Grundlagentraining/ Aufbautraining

DTB-Aufnahmetest AK 6, 7 Test – Athletik, Koordination, Technik 1. Halbjahr für Turntalentschule Turntalent-Cup Ausbildungsvergleich auf AK 6,7, 8 P 3 bis P 7 + AN, TN (AK 6,7,8) Stützpunkt - u. Landesebene

DTB-Turntalent-Pokal Ausbildungsvergleich AK 9, 10 P 7 - 9 + AN, TN (AK 9, 10) Einzel + Mannschaft auf Landes- und Regionalebene 1. Halbjahr Qualifikation für DTB Finale Mannschaft.= 4 Athl. (3 in Wertung) DTB Bestenermittlung (Finale) AK 9, 10 – Mannschaftswettkampf + Kaderanwärter für DTB-Turntalentschulen (Ausschreibung im Leitfaden) 2. Halbjahr

Aufbautraining/ Anschlusstraining

Bundeswettkämpfe Deutschland-Pokal AK 11, 12, 13/ 14 DTB WK-Programm 1. Halbjahr Ländermannschafts-Wettkampf Kaderturn-Cup: - WK AK 10 – 14 WK-Progr.= Quali. für AN,TN 2. Halbj.

- AN,TN Kaderanwärter Normabnahme im Lehrgang 2. Halbj.

Anschlusstraining/Hochleistungstraining

Meisterschaftswettkämpfe ab AK 12 Kür modifiziert DJM / DM - Einzel Qualifikation- LM. MK, Finale/ C.d.P. Jahresmitte Bundesliga / DMM. 1. BL., 2. B.L., Reg.Liga 1. Halbj./2. Halbj.

Internationale Höhepunkte

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2.3 Struktur der Entwicklung der komplexen turnerischen Leistung

Komplexe turnerische Leistung

Persönlichkeitskomponenten Leistungsbereitschaft Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit Intellektuelle Fähigkeiten Selbständigkeit, Selbsttätigkeit Sportgerechte Lebensweise- Verhaltensnormen Mut- Risikobereitschaft Psychische Stabilität in Training- u. Wettkampf Steigerungsfähigkeit Konzentrationsfähigkeit

Wettkampfentscheidende

Komponenten Optimale technische Ausprägung Hohe Bewegungskultur, Ästhetik Optimale Bewegungsamplituden International ausgerichtete Schwierigkeitsinhalte Schwierigkeitsverdichtung Originelles Übungsgut Hoher Akrobatisierungsgrad Athl. u. koordinatives Überpotential Hohe Stabilität Perfekte Landetechnik u. Standsicherheit

Grundtechniken (Basisfertigkeiten) Maximale Variationsbreite in der Körperhaltung- (Öffnen- Schließen des ARW und BRW) Dynam. Körperverhalten Schwingen im Hang Stützverhalten Drehverhalten Absprung-, Abdruckverhalten Landeverhalten Stände u. Halten

Konditionelle Komponenten (Athletik) Körperkraft/ Körperspannung Schnelligkeit, Schnellkraft, Maximalkraft Beweglichkeit (aktiv + passiv) muskuläres Gleichgewicht

Koordinative Komponenten Differenzierungsfähigkeit Kopplungsfähigkeit Orientierungsfähigkeit Rhythmisierungsfähigkeit Gleichgewichtsfähigkeit Reaktionsfähigkeit Optimales Muskelempfinden

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3. RTP/ I. Förderstufe

Talentsichtung, Grundausbildung, Grundlagentraining

3.1 Vorbemerkungen, Zielsetzung zur I. Förderstufe

Das Spitzensportkonzept 2012 des DTB und die darin enthaltene leistungssportliche Zielstellung lassen sich langfristig nur umsetzen, wenn eine ausreichende Nachwuchsbasis im Gerätturnen geschaffen und gesichert wird. Hierzu ist die immer wieder geforderte Sichtungsoffensive für das Gerätturnen von entscheidender Bedeutung. Die Formen und Inhalte der Sichtung und der Talentförderung sind auf Bundesebene bisher nicht einheitlich und verbindlich vorgegeben, sie werden z. Zt. je nach Erfahrungen und regionalen Bedingungen unterschiedlich praktiziert. Es gibt dabei vier grundsätzlich unterschiedliche Vorgehensweisen: 1. Klare Ausrichtung bei der Sichtung auf leistungssportliche Orientierung und Eignung für das

Turnen. 2. Aufgrund des geringeren Angebots an Kindern (Geburtenrückgang) erfolgt die Selektion nach

dem Kriterium der Nichteignung und dem späteren Auswahlverfahren für das Vereinsturnen oder leistungsorientierte Turnen.

3. Es existiert kein organisiertes Sichtungssystem, der Nachwuchs wird nur durch zufällige Kontaktaufnahme oder Werbemaßnahmen des Vereins gewonnen.

4. Die Sichtungsmaßnahmen erfolgen in unterschiedlichen Altersbereichen – - Kindergarten/ Vorschulbereich - Grundschulbereich (1.-3. Klasse) - Gemischt durch öffentliche Aufrufe und entsprechende Sichtungsveranstaltungen.

Einer Vereinheitlichung der Sichtungsmaßnahmen sowie der ersten Ausbildungsinhalte ist das Hauptziel des RTP für die 1. Förderstufe. Grundsätzlich sollte der Leistungssportgedanke in der ersten Phase der Sichtung im Hintergrund stehen. Hauptaufgabe besteht in der Gewinnung einer großen Anzahl sportlich, figürlich und koordinativ geeigneter Kinder im Altersbereich der AK 5 bis AK 7. Diese Offensive für das Turnen im Kindesalter im DTB ist deshalb auch geschlechtsneutral ausgerichtet und lässt eine spätere Zuordnung zu den Wettkampfsportarten Gerätturnen männlich, weiblich, der Rhythmischen Sportgymnastik oder anderen Turnsportarten (RSG, Sportakrobatik, Trampolinturnen und weitere) zu. Die Angebote für eine vielseitige Grundausbildung zur Förderung des Gesundheits- und des Fitnesszustandes sowie zur Entwicklung von oftmals vernachlässigten Willens- und Verhaltenseigenschaften unseres Nachwuchses sollten die Eltern, die Schulbehörden (Ganztagsschule) oder die Jugendämter (Kindereinrichtungen) auf unsere Seite bringen und zu Partnern machen. In der zweiten Phase der Sichtung, dem Probetraining zur Auswahl für die Stützpunkte, sind bei der Beurteilung vor allem die allgemeinen (Gesundheitszustand, Körperbau, intellektuelle Voraussetzungen) und die turnerischen Eignungsmerkmale (Voraussetzungen, Leistungsfähigkeit) anzuwenden. Das Ziel dieses Ausbildungsabschnittes liegt in der Entwicklung komplexer turnerischer Leistungsvoraussetzungen in Einheit mit der Eignungserkennung.

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3.2 Strukturen, Systemcharakter der Talentsichtung 3.2.1 Organisatorischer Ablauf, Schwerpunkte des Sichtungsverfahren

Zuständigkeiten für das Sichtungsverfahren liegen bei:

- Vereinen Turnabteilungen - Leistungsstützpunkten (DTB-Turnzentren, DTB-Turntalentschulen)

Zielorientierung der Sichtung auf : - Vorschulbereich, Kindereinrichtungen (AK 5, AK 6) - Grundschulbereich 1./2. Klasse

Die zeitliche Durchführung sollte so erfolgen, dass das erste Probe-Sichtungstraining nicht in Kollision mit dem Schulanfang erfolgt. Diese Sichtungsveranstaltungen sollten Wettbewerbscharakter haben und der Zielstellung allgemeine Fitness und Überprüfung der Gewandtheit, Geschicklichkeit und Orientierungsfähigkeit sowie grundlegender konditioneller Fähigkeiten dienen. Die Freude an der Bewegung und der Spielcharakter sollten dabei das Interesse am Turnen wecken. Gute Organisation der Veranstaltungen, kindgemäße Ehrungen der Besten und Veröffentlichungen in den Medien motivieren und werden den Zuspruch zu diesen regelmäßig durchzuführenden Aktionen erweitern.

3.2.2 Sichtung im Vorschulbereich/ Grundschulbereich Ziel dieser Maßnahmen sollte das gemeinsame Vorhaben sein, vorhandene Bewegungsdefizite durch kindgerechte vielseitige Bewegungsangebote auszugleichen und damit für die weitere Entwicklung den Fitnesszustand und das sportliche Ausgangsniveau anzuheben. Bei entsprechenden Bedingungen und Vorhandensein sportorientierter Grundschulklassen ist nach dem Sichtungsprozess eine Konzentrierung geeigneter Kinder in diese Schulen zu organisieren. Mit der Vorschulsichtung wäre eine frühzeitige Förderung talentierter Kinder in Verbindung mit der Aufnahme in eine Turntalent-Schule möglich. Die Bildung von Grundschulsportklassen wird vor allem in Anbindung an die Turntalentschulen oder Turnzentren empfohlen. In dieser ersten Stufe der Sichtung gilt vorrangig das Prinzip der großzügigen Auswahl, um erst später die für das Gerätturnen „nicht geeigneten Kinder“ anderen Sportarten zuzuführen, bei denen individuell für das Kind bessere Erfolgschancen erwartbar sind. Als Ergebnis der Sichtungsmaßnahmen sollte für alle interessierten und im Wesentlichen geeigneten Kinder ein Angebot an die Eltern für ein Probetraining im Verein mit Orientierung auf speziellere Sichtung für den Turnstützpunkt oder mit der Orientierung in Richtung allgemeines Kinderturnen im Verein (Kinderturnclub) stehen. Erforderliche Kooperationen u. Vorarbeiten: - Vorabsprachen und enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern der Kommunen , z.B. Staatliche Schulämter, Jugendämter, Verwaltung Kindertagesstätten. - Herstellung der Übereinstimmung über die Zielstellung und Notwendigkeit dieser Maßnahmen,

die im Interesse des Elternhauses, der Kindertagesstätten, der Grundschulen und der Sportvereine realisiert werden sollen.

- Bereitstellung von Werbe- und Informationsmaterial.

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- Angebote des Sports (Verein, Stützpunkt) an die Kindereinrichtungen und Grundschulen zur

Unterstützung des Turnunterrichts oder der Sportbeschäftigung durch Bereitstellung der eigenen Turnhalle, durch fachliche Unterstützung in Form von Trainereinsatz und Bereitstellung methodischer Geräte.

- Einbindung der kommunalen Medien zur Erreichung eines größeren öffentlichen Zuspruchs und verstärkter Werbung für diese Vorhaben.

- Einbindung dieser Partner in das Weiterbildungskonzept des Landesverbandes. - Herstellung von Kooperationsbeziehungen zu Partnerkindereinrichtungen und

Partnergrundschulen, diese sind die beste Basis für eine kontinuierliche Nachwuchszuführung. - Nutzung und Ausbau bundesweiter Projekte und Vereinbarungen mit dem Kultusministerium,

wie „Schule und Verein“, „Jugend trainiert für Olympia“ oder Turnangebote in Schul - AG`s zur Einbeziehung in die Sichtungsmaßnahmen. Organisationsformen : - Durchführung von gemeinsam organisierten Sportbeschäftigungsstunden in den

Kindereinrichtungen mit Sichtungsinhalten oder in der Vereinsturnhalle.

Abgestimmte Hospitationen der Trainer im Sportunterricht und direkte Hilfe im Unterricht. - Organisation eines speziellen Sichtungsturnen mit Wettbewerbscharakter

(max. 45 Min.) in Zusammenarbeit mit den zuständigen kommunalen Verwaltungsebenen als eigene Veranstaltung unter Einbeziehung aller infrage kommenden Einrichtungen unter dem Motto bekannter Veranstaltungsreihen, wie „Micki Maus Wettkampf“, Kinderturnabzeichen, „Fit wie ein Turnschuh“, Kinderturn-Cup oder ähnliches.

- Durchführung gemeinsamer Sichtungsveranstaltungen gleicher Klassenstufen in der Grundschule außerhalb des Unterrichts.

- Durchführung von Sichtungen auf kommunaler Ebene im Rahmen traditioneller Veranstaltungen, wie Bummi-Wettkampf, „Mach mit, Mach´s nach“, „Kinderturncup“ oder traditionelle Wettkämpfe mit Vergleichscharakter zwischen den Grundschulen

z.B. anlässlich des Weltkindertages.

3.3 Allgemeine Kriterien für die Sichtung 3.3.1 Allgemeine Merkmale Neben den gesundheitlichen Aspekten und den intellektuellen Voraussetzungen spielen die Körperbaumerkmale eine wesentliche Rolle bei der Eignungserkennung. Die hier vorgeschlagenen Orientierungskennziffern differieren zu früheren Daten, da die Kinder an Größe und Gewicht zugenommen haben. Dagegen ist die allgemeine Motorik und die Koordinationsfähigkeit eher zurückgegangen. Dementsprechend sollten die Angaben zu den Körperbaumerkmalen und Anomalien der Extremitäten auch als Orientierungshilfen angesehen werden, die nicht über einen längeren Zeitraum Bestand haben. Bei Sichtungsmaßnahmen mit klarer Orientierung auf Talentfindung für das leistungsbezogene Turnen sind jedoch diese Kriterien mit einzubeziehen.

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Körperbaumerkmale (Physiognomie) Alter Größe Gewicht

AK 5 110 cm - 117 cm bis 21 kg AK 6 115 cm - 120 cm bis 23 kg AK 7 117 cm - 122 cm bis 24 kg AK 8 120 cm – 126 cm bis 26 kg

Bei Abweichungen von diesen Orientierungskennziffern sollte die allgemeine Leistungsfähigkeit bzw. der motorische Eindruck für eine Auswahlentscheidung zu Grunde gelegt werden.

Hinweise zur Körperhaltung und Stellungsanomalien der Extremitäten

Die hier aufgeführten Hinweise sind nur als grundsätzliche Schwerpunkte anzusehen und umfassen bei weitem nicht die Vielfalt der erforderlichen körperlichen Voraussetzungen für eine spätere leistungssportliche Laufbahn. Die Beispiele der unzureichenden Merkmalsausprägung sollten nur in der Summation als Kriterium der Nichteignung für eine Talentsichtung in Richtung Leistungssport dienen.

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3.3.2 Turnspezifische Merkmale Das Sichtungstraining ist so zu gestalten, dass eine Vielzahl von Anlagen erschlossen und gefördert werden, dabei ist eine komplexe Beurteilung nur unter Beachtung individueller Besonderheiten (biologisches Alter, Trainingsalter, Umfeldbedingungen,…) möglich. Folgende Kriterien der turnerischen Voraussetzungen sind durch das Sichtungstraining zu beurteilen: Allgemeine koordinative – konditionelle Voraussetzungen Motorische Lernfähigkeit, Umsetzung der Ausbildungsinhalte Mut, Risikobereitschaft, Belastbarkeit 3.3.3 Inhaltliche Angebote zur Erstsichtung Für die erste Sichtungsmaßnahme eignet sich der von der Deutschen Turnerjugend erarbeitete DTB Kinderturntest. Dieser Test gibt die inhaltliche Orientierung für eine Erstsichtung (Motoriküberprüfung). Der Inhalt erster turnerischer Sichtungsmaßnahmen sollte aus leichten Übungen des athletischen und koordinativen Bereiches bestehen. Dieser Test gilt für die Altersklassen 5 bis 6 und sollte innerhalb von 60 Minuten erfolgen. Die inhaltliche Gestaltung muss dem kindlichen Bewegungsdrang und Spielcharakter entsprechen, dabei sind Übungsformen zur Überprüfung der Gewandtheit, der Geschicklichkeit, der Gleichgewichtsfähigkeit und des Orientierungsvermögen gefordert. Aber auch das situative Erfassungsvermögen, die sprachliche Kommunikation, die Begeisterungsfähigkeit und Aufgeschlossenheit (Einschätzung intellektueller Fähigkeiten) sollten im Test Beachtung finden. Besonders im Vorschulbereich eigenen sich kleine Spiele, Wettbewerbsstaffeln oder Hindernisläufe mit Anforderungen aus dem oben genannten Bereichen zu einer groben Vorauswahl und zu Aussagen hinsichtlich des Gesundheits- und Fitnesszustand dieser Kinder. Die Durchführung dieses Tests für den Vorschulbereich erfolgt in Abstimmung mit den Kindereinrichtungen und im Grundschulbereich mit den örtlichen Schulbehörden Hinweise zur inhaltlichen Gestaltung einer Sichtungsmaßnahme :

Einleitender Teil: - Kindgemäße Begrüßung und Erläuterung des Ablaufes - kleine Spiele mit intellektuellen u. koordinativen Anforderungen oder - einfache gymnastische Erwärmungsübungen am Ort oder im Kreis angeleitet durch erfahrene Übungsleiter Hauptteil: - Wettbewerbe wie Staffeln oder Hindernisläufe mit Anforderungen aus dem koordinativen und

konditionellen Bereich, eine Übungsauswahl aus den Bereichen: Laufen, Springen, Stützen, Ziehen, Schieben, Klettern, Hangeln, Rollen, Balancieren einbezogen werden. Dazu sind einfache Geräteanforderungen erforderlich: Bänke, Turnhocker, Bodenläufer-matten, Sprossenwand, Hangmöglichkeiten mit Holmen oder Reckstange oder Seil, Stützmöglichkeiten mit Methodikbarren oder Stützbarren.

- Je nach Ausrichtung der Maßnahme (allgemeine Sichtung oder schon speziellere Form des Tests) Aufteilung in Riegen oder Gruppen und Abnahme athletischer u. technischer Basiselemente oder spezielle Tests, z.B. Muttest

- allgemeine Einschätzung der Körperbaumerkmale und entsprechende Grobauswahl

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Abschlussteil: - Spielerischer Ausklang - Erfassen der wichtigsten Daten für eine eventuelle Vorauswahl - Siegerehrung mit kleinen Preisen, Urkunden der einzelnen Wettbewerbsstationen - Verteilung von Informationsmaterial an die betreffenden Eltern, Kindereinrichtungen oder

Schulen mit den weiteren Angeboten für Vereinsturnen und nachfolgenden spezielleren Sichtungsmaßnahmen in den Stützpunkten.

3.3.4 Sichtungs-, Probetraining Organisationsform, zeitlicher Ablauf: Die bei der Erstsichtung ausgewählten Kinder werden nach möglichst persönlicher Absprache mit den Eltern schriftlich unter Angabe von Ort, Zeit und Dauer zu einem Probetraining im Nachwuchsstützpunkt oder im Verein eingeladen. Das Sichtungstraining sollte einmal in der Woche im Zeitraum von 4 – 6 Wochen stattfinden. Die Trainingszeit kann am Ende des Sichtungstrainings auf von einer auf bis zu zwei Stunden angehoben werden. Danach ist eine klare Orientierung in Richtung allgemeines Kinderturnen oder Probetraining/ Grundlagentraining für den Nachwuchsstützpunkt (DTB-Turn-Talentschule) möglich. Inhaltliche Schwerpunkte : Im Probetraining sollten die im Sichtungstraining aufgeführten Trainingsschwerpunkte (allgemeine und turnerischen Merkmale) auf höherem Niveau fortgesetzt werden. Weitere koordinativ akzentuierte Kurzlernprogramme (z.B. Rollbewegungen, Absprünge, Stütz-Balance-, Mutübungen) sollten mit erhöhten konditionellen Übungsanforderungen verbunden werden. Dabei ist auch die Trainierbarkeit im Bereich der Beweglichkeit (Schulter, Hüfte) zu überprüfen. Entsprechende Programme des DTB/ TK GT bestimmen die Trainingsinhalte und Ziele: Pflichtfolgen P1bis P3, Technische und Athletische Norm der AK 6, Kinderturn-Cup des STB, Aufnahmetest für die Turntalentschule Eine wichtige Rolle im Probetraining spielt die Beachtung intellektueller Fähigkeiten, wie Ehrgeiz, Willenseigenschaften, Begeisterungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit unter Berücksichtigung des jeweiligen Alters und einer entsprechenden psychischen Belastungsfähigkeit. Praktische Erfahrungen zeigen, dass erst nach längeren Trainingsabschnitten fundierte Aussagen zur turnerischen Leistungsfähigkeit und entsprechende Prognosen möglich sind. Hinweise zum weiteren Verfahren: Am Ende des Probetrainings steht die Erfüllung des Aufnahmetests und die Übernahme in eine DTB- Turntalentschule. Die geeigneten und interessierten Kinder werden in leistungsorientierte homogene Turntalentgruppen unter Betreuung fachlich und pädagogisch gut ausgebildeter Übungsleiter eingebunden und beginnen schrittweise mit dem planmäßigen und langfristigen Trainingsaufbau. Dieser Schritt zur ersten Stufe eines langfristigen Trainingsprozesses setzt selbstverständlich die Zustimmung der Eltern voraus. Eine klare Orientierung auf Leistungssport sollte in dieser Phase noch nicht Bedingung für die Eltern sein, diese Zielorientierung wird sich erst im Entwicklungsprozess herausbilden.

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3.4 Grundausbildung, Grundlagentraining - Talentförderung

3.4.1 Strukturen, Kennziffern - Förderstufe I

Alter Kader- WK-Klasse/ Tr.-Umfg. Tr.Einh. Wettkampf

Jahr Kreis Ausb.- Progr. Std./Wo. Anz./Wo. Höhepunkt

5 Anfängerprogramm 1 1 im Verein Kinderturntest

6/7 Grundausbildung/ 2 - 4 2 im Turnkreis/-gau Pflichtfolge P 2 - 4, AN, TN Turntalent-Cup

8 D – Grundlagentraining 5 - 8 3- 4 Landesmeisterschaft Kader Pflichtübung P 5 - 7, AN+TN Turntalent-Cup 9 D-K. Pflichtübung P 6 - 7, AN+TN 8 – 10 4 - 5 Turntalent Pokal

Stützpunktstruktur

1. Verein (Kinderabteilung)

Sichtungsgruppe – Sichtungstraining Turntalentgruppe – Probetraining, Grundausbildung (AK 5/6)

2. DTB-Turntalentschule/ Stützpunkt Talentfördergruppe 1 – Grundausbildung (AK 6/7)

Talentfördergruppe 2 – Grundlagentraining (AK 7/9) Leistungsgruppe - Aufbautraining I (AK 10/11) Mit Wechsel in den 2. Teil des Aufbautrainings sollte die Konzentrierung ab AK 11 in das DTB-Turnzentrum/ Bundesstützpunkt des DTB erfolgen.

3.4.2 Inhalte, Schwerpunkte der Grundausbildung

Die Grundausbildung beginnt im Probetraining mit dem Schwerpunkt einer vielseitigen freudbetonten Ausbildung besonders der koordinativen und konditionellen Grundlagen. Das Hauptziel dieses Trainingsabschnittes besteht in der Verbindung zwischen Anfängertraining, der Eignungserkennung und der perspektivischen Ausbildung von komplexen turnerischen Leistungsvoraussetzungen. Dabei sind folgende Aufgaben an zu gehen: - den eigenen Körper kennen lernen, Grundformen der Körperbeherrschung erlernen, - erste Erfahrungen sammeln im Umgang mit den Geräten (Orientierungsvermögen, das Wirken dynamischer Kräfte in unterschiedlichen Zeitabschnitten, erste Formen des Rhythmusempfindens usw), - die Aufnahmenorm zur DTB-Turntalentschule erfüllen (Aufnahmetest).

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Mit der Aufnahme in eine Talentfördergruppe und der Erhöhung der Trainingszeit auf mindestens 4 Stunden und einem 2-maligen Training in der Woche erhöht sich der Anteil des Lerntrainings in Richtung turnerische Basisfertigkeiten und der Entwicklung grundlegender Körpertechniken, wie gestreckte Körperhaltung, dynamisches Spannungsverhalten (Schiffchenhalte), Drehverhalten um die eigene Körperachse, Absprung- und Landeverhalten. Als turnspezifische Grundlagen werden folgende Grundtechniken (Basisfertigkeiten) angegangen: Absprünge, Abdrücke, Landeverhalten Schwingen im Hang, Stützverhalten Drehungen um Längen- und Breitenachse Kraft- und Gleichgewichtsübungsformen Ziel der Grundausbildung liegt in der Erfüllung des DTB - Aufnahmetest für die DTB-Turn-Talentschulen und damit in der Entwicklung vielseitig ausgebildeter Talente, die für eine leistungssportliche Perspektive geeignet sind. Wettbewerbsformen

In der Grundausbildung sollte es nur Wettbewerbsformen in spielerischer Form und noch keine Wettkämpfe mit Übungen an den Geräten geben. Als erste Stufe der Sichtung und eines Wettbewerbes könnte der Kinderturntest der Turnerjugend genutzt werden. Kontrollüberprüfungen der Ausbildungsinhalte erfolgen auf Trainingsgruppenbasis und sollten stets motivierenden Charakter haben. Als WK-Höhepunkt gilt in diesem Trainingsbereich der durch das Leistungszentrum zu organisierende Aufnahmetest für die DTB-Turntalentschule . DTB - Aufnahmetest:

Die Bewertung der 3 Bereiche Technik, Athletik und Koordination erfolgt in einem 5 Punktesystem. Eine 60 prozentige Erfüllung (3 Pkt.) bedeutet Normerfüllung!

1. Athletischer Test 4 Anforderungen (aus 4- 6 Übungen.) 2. Technischer Test 4 Anforderungen/Übungen an 4 Geräten 3. Koordinativer Test 2 Übungen

Das Gesamtergebnis aus der athletischen, technischen und koordinativen Testabnahme mit dem Kriterium einer 60 % Erfüllung (Durchschnitt 3,0 Pkt.) ergibt eine entsprechende Rangfolge für die Aufnahme an die Turntalentschule. Je nach Ausbildungsstand können Teile des Pflicht-Wettkampfprogrammes (P1 bis P3) bei den Wettkämpfen/ Tests einbezogen werden.

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3.4.3 Inhalte, Schwerpunkte des Grundlagentrainings (GLT)

Schwerpunktaufgaben, Zielstellung des GLT

Im Grundlagentraining werden die sportartspezifischen Leistungsvoraussetzungen entwickelt und eine vielseitige Belastbarkeit für künftige Trainingsanforderungen herausgebildet. Die enge Verknüpfung von Voraussetzungs- und Lerntraining ist im Grundlagentraining charakteristisch, da einerseits die Absolvierung von Übungen zur Fähigkeitsausbildung Lerntraining erfordert und anderseits das Training von Zieltechniken Krafttraining und vestibulare Anpassung erfordert. Noch liegt der Schwerpunkt auf dem Voraussetzungstraining, da dadurch die Basis für die Fertigkeitsentwicklung geschaffen wird. Als Orientierung für das Lerntraining sind aus dem DTB-Wettkampfprogramm je nach Ausbildungsstand und Zeitpunkt - die Pflichtübungen der P 5 bis P 7 zu trainieren und auf Landesebene im Wettkampf nachzuweisen. Hauptinhalt der Ausbildung liegt im Training der Normanforderungen der AK 6 bis AK9. Trainingsziel besteht in der weiteren Ausprägung der Körperbeherrschung, in der Festigung der Körperspannung und Haltung sowie in der Steigerung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten. Ausbildungsschwerpunkte, Normen

Konditionelle Ausbildungsziele, Athletische Anforderungen Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer allgemein und spezifisch ausgerichteten Kraftfähigkeit als Voraussetzung für die erforderliche Belastbarkeit und Realisierung der Trainingsziele. Die Trainingsmittel müssen ausgerichtet sein auf die Entwicklung von: Sprungkraft, Stützkraft, Schubkraft, Zugkraft, Haltekraft/ Mittelkörperspannung. Die Entwicklung einer hohen Beweglichkeit in allen Gelenken zur Vorbereitung maximaler Amplituden im Techniktraining und zur Vermeidung von Dysbalancen (Muskelverkürzungen) muss gleichzeitig erfolgen. Zur Sicherung einer allgemeinen Belastbarkeit und zur Entwicklung aller physiologischer Funktionen (Herz-, Kreislauf-, Stoffwechsel- und Atmungsfunktionen) ist die Entwicklung der Grundlagenausdauer auch mit Hilfe anderer Sportdisziplinen (Freiluft) kindgerecht in das Training einzubeziehen. Die Athletischen Normen der AK 6 bis AK 9 (Siehe Anhang) sind die Zielorientierungen für die Ausbildung, stellen aber in keiner Weise den gesamten athletischen Trainingsinhalt dar. Die Normen bestehen aus 9 athletischen Anforderungen und einer Komplexübung am Boden. Die Bewertung erfolgt in einem 12 Punkte-System. Das Erreichen von 60 % (7,5 Punkte) am Ende des Jahres bedeutet Normerfüllung.

Technisch koordinative Ausbildungsziele, Technische Anforderungen

Die vorbereiteten turnerischen Grundlagen wie Hängen, Stützen, Schwingen, Absprünge/-drücke und die gestreckte Köperhaltung sowie das dynamische Gesamtkörperverhalten (Federblatt) usw. werden in spezifischer Form auf höherem Niveau weiter entwickelt.

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Die Trainingsmittel sind auf die Entwicklung eines hohen koordinativen Vermögens wie hohe Bewegungs- und Drehgeschwindigkeiten, schnellkräftige Absprünge und Abdrücke, Körperbeherrschung und Bewegungsgenauigkeit ausgerichtet. Im Grundlagentraining wird die Basis für die zukünftige turnerische Ästhetik und individuelle Bewegungskultur gelegt, deshalb sollten auch hier schon gymnastische Ausbildungsinhalte einbezogen werden. Die Technischen Normen der AK 6 bis 9 (Siehe Anhang) sind die Zielorientierungen für die technische Ausbildung, sollten aber im Rahmen des Trainings der Basisfertigkeiten vielseitig umgesetzt werden. Die technischen Normen bestehen aus 3 bis 5 Anforderungen pro Gerät und werden mit den Technikwerten 1 bis 6 bewertet. Das Erreichen von 60 % der Punkte am Ende des Jahres bedeutet Normerfüllung.

Trainingsplanung, Anteiligkeit

Zur Sicherung der Komplexität der trainingsmethodischen Ausbildung ist folgende Anteiligkeit im Training des Grundlagenbereiches anzustreben : 1. Halbjahr: 2-3 x Training/ Woche, gesamt 4 – 6 h Koordinatives Training AK 6 40 % Spiele, Gymnastik, Gewandtheits-, Hindernisanforderungen AK 7 30 % Ordnungsformen, Gleichgewichtsübungen, Mutschulung

AK 8 30 % zusätzlich Dreh- und Orientierungsvermögen

Konditionelles Training AK 6 40 % Laufen, Springen, Stützen, Klettern, Hangeln, AK 7 40 % Beweglichkeitsübungen, Übungsformen zur Körperspannung

AK 8 35 % Kraftausdauer, Körpertechniken

Techniktraining AK 6 20 % turnerische Grundfertigkeiten Rollen, Balancieren, Überschlagen, Auf- und Absprünge (Brett, MT), Stützen, Schwingen AK 7 30 % zusätzlich Pflichtprogramm P 3 - P 5 AK 8 35 % Normtraining 2. Halbjahr : 3 – 4x Training/ Woche, gesamt 6 – 8 h Konditionelles Training AK 6 40 % Schwerpunkte: wie oben – mit erhöhten Anforderungen

AK 7 35 % Übungen aus dem athletischen Normprogramm AK 8 30 % Schnellkraft Koordinatives Training AK 6 30 % Schwerpunkte: wie oben - mit erhöhten Anforderungen AK 7 30 % Einbeziehung von Mutschulungen, Übungen im AK 8 30 % Minitramp oder Trampolin - Drehungen, Beuge-

Streckübungen., gymnastische Grundausbildungsformen Techniktraining AK 6 30 % Übertragen der Basisfertigkeiten auf die Geräte AK 7 35 % Erlernen der Vorstufen für den Handstand, Schwingen im AK 8 40 % Stütz, Schwingen im Hang, Anlauf/Absprünge, Landungen, gymnastische Basiselemente, Technische Normen, Pflicht WK- Programm

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Belastungsgestaltung Auch im Grundlagentraining muss schon eine planmäßige Gestaltung der Gesamtbelastung erfolgen, d.h. der erforderliche Wechsel von Be- und Entlastung muss in der Trainingseinheit (z.B. Wechsel Hang- und Stützbelastung) und in der Wochenplanung (Einbeziehung von Kompensationsformen, Ausgleichstraining durch andere Sportdisziplinen) fester Bestandteil sein. Die morphologischen und funktionellen Anpassungserscheinungen an die notwendige allgemeine Belastungserhöhung erfolgen über eine systematische Verbesserung der Grundlagenausdauer und der spezifischen Ausdauer bei gleichzeitiger Erhöhung des Aufwandes für die Dehnarbeit (Beweglichkeit). Vielseitige Trainingsformen und Methoden sichern eine Erhöhung der Belastungsfähigkeit.

Wettkämpfe

Wettkämpfe spielen auch in diesem Abschnitt eine untergeordnete Rolle und dienen nur zur Kontrolle von Teiltrainingsaufgaben. Turntalent-Cup Der Turntalent Cup ist die für diesen Altersbereich geeignete Wettkampfform auf Stützpunk- und Landesebene. Durch ihn erfolgt die Überprüfung des Ausbildungsstandes der AK 6 bis 8. Die Wettkampfanforderungen bestehen aus den entsprechenden Pflichtübungen der jeweiligen Altersklassen und dem zugeordneten Normprogramm (Athletik und Technik). Die Durchführung und Ausrichtung erfolgt durch die Stützpunkte/Landesverbände. Pädagogische Grundsätze der Betreuung junger Talente

In diesem Trainingsabschnitt spielt das kindgerechte, freudbetonte Training eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer stabilen positiven Einstellung zum Gerätturnen. Dabei liegt es am Geschick des Trainers gleichzeitig die für eine Leistungsentwicklung erforderlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen wie Leistungsstreben, Disziplin, Risikobereitschaft, Beharrlichkeit oder Mut zu entwickeln (siehe Frei, P./Lüsebrink, I./Rottländer, D./Thiele, J.: Belastungen und Risiken im weiblichen Kunstturnen. Innensichten, pädagogische Deutungen und Konsequenzen). Das Training ist auch in den Übungsformen vielseitig zu gestalteten und je nach Aufgabenstellung in frontaler Formation, im Stationsbetrieb, im Kreisbetrieb aber auch in individueller Form durchzuführen. Im Grundlagentraining sind erste Formen der Planung und Auswertung des Trainings erforderlich ( 1- bis 2-jährige Trainingsplanung - Gruppenplan mit inhaltlichen Vorgaben und einfachen Belastungsvorhaben).

Sportmedizinische Hinweise zum Training mit jungen Talenten

Die Einhaltung der inhaltlichen Vorgaben für das Training ist die beste Garantie für das Vermeiden von Fehlbelastungen und Verletzungen. Die geforderte Vielseitigkeit drückt sich in einer langfristigen Belastungsplanung aus. Dabei spielt auch in diesem Altersbereich ein richtiges Verhältnis von Be- und Entlastung eine große Rolle. Besonders wichtig im Training ist die erforderliche Nutzung geeigneter Matten und methodischer Hilfsgeräte. Eine sportmedizinische (orthopädische) Untersuchung mit Beginn des Grundlagentrainings (Aufnahme in die Turntalentschule) ist unbedingt erforderlich und ist durch die LSB und OSP abgestimmt und finanziell zu sichern.

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4. RTP / Teil II GT. wbl. - II. Förderstufe

Aufbautraining (ABT)

4.1 Zielstellung, Schwerpunkte des ABT Die Schwerpunkte im Aufbautraining liegen in einer vielseitigen sportartbezogenen Ausbildung, in der komplexen Erarbeitung allgemeiner und spezieller turnerischer Leistungsvoraussetzungen, einer Erhöhung der Belastungsverträglichkeit und variablen Verfügbarkeit der erlernten Basisfertigkeiten. Die Erhöhung der Akrobatisierung an allen Geräten und die Entwicklung eines bewegungskulturellen und gestalterischen Ausprägungsgrades ist eine weitere Schwerpunktaufgabe. Die differenzierte schnelle biologische Entwicklung in diesen Altersbereichen macht eine Aufteilung in 2 Phasen erforderlich :

1. Phase - AK 9/10 , ein günstiges Kraft- Lastverhältnis und geringes Längenwachstum ermöglicht hier die Hauptlernphase im ABT

2. 2. Phase – AK 11/12, die einsetzende Pubertät und das Körperwachstum erfordern eine höhere Individualisierung der Trainingsgestaltung und Ausprägung des Leistungsvermögens.

Das Norm- und Wettkampfprogramm stellen die Zielorientierung dar. Für die DTB-Turn-Talentschulen gilt es, eine große Anzahl von qualitativ gut ausgebildeten D- Kadern zu entwickeln, von denen die Besten für eine Aufnahme in ein DTB-Turnzentrum vorbereitet werden.

Strukturen, Kennziffern des ABT :

Alter Kader- WK-Klasse/ Tr.-Umfg. Tr.Einh. Wettkampf ABT

Jahr Kreis Ausb.- Progr. Std./Wo. Anz./Wo. Höhepunkt Phase

9 D Pflicht- P7 bis P8 12 - 16 5 – 6 Turntalent Cup TN, AN – AK 9 I

10 D Pflicht – P8 bis P9 14 – 18 6 – 7 Turn-Talent-Pokal AN, TN – AK 10 Kaderturn-Cup I

11/12 D Pflicht - P9 bis P10 16 – 20 6 – 8 Deutschland-Pokal Persp.K. AN, TN – AK 11 Kaderturn-Cup II

Ab der AK 11 ist ein Wechsel in das DTB-Turnzentrum vorgesehen, da dort die Voraussetzungen für die kommenden Trainingsbereiche des Anschluss- und Hochleistungstraining gegeben sind.

Stützpunktstrukturen 1. DTB-Turn-Talentschule (Landesstützpunkt) - Leistungsgruppe (AK 9 - 11 ) DTB- Nachwuchskader (D-, Perspektivkader) 2. DTB-Turnzentrum (Landesleistungszentrum)/ BSP

- Kadergruppe 1 (AK 11 - 12) DTB- Nachwuchskader (D/C- Kader ) - Kadergruppe 2 (AK 13 – 15) Juniorkader (D/C-, C- Kader)

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4.1 Pädagogische Aspekte, Förderbedingungen Im Aufbautraining werden die Grundlagen einer Persönlichkeitsausprägung für die hohen Anforderungen im Spitzensportbereich gelegt. Eine konsequente Führung des gesamten Prozesses durch den Trainer darf der Entwicklung eines bewussten aktiven selbständigen Handelns der Turnerin nicht entgegenstehen. Im Gegenteil, die Erziehungsarbeit sollte die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins, der Selbstkontrolle oder der Fähigkeit zur Selbstbeurteilung dienen. Die steigenden Belastungsanforderungen werden nur erfolgreich bewältigt, wenn die Turnerin bewusst und zielstrebig mitarbeitet und entsprechende Kenntnisse der Prozesse besitzt . Dabei ist die Einheit eines konsequenten und freudbetonten Trainings unter Beachtung einer optimalen Gestaltung von Be- und Entlastung und Schaffung von Erfolgserlebnissen Grundlage für die erforderliche lange Karriere einer Turnerin. Eine entscheidende Rolle für die Vermeidung des bisher all zu oft aufgetretenen drop out spielt die Übereinstimmung der sportlichen Belastung mit den schulischen Anforderungen/ Bedingungen und der medizinischen Betreuung. Ohne entsprechende Lösungen für diese komplexe Problematik ist ein leistungssportliches Training in Richtung Weltspitze nicht möglich. Deshalb ist im weiblichen Gerätturnen eine Orientierung auf wenige aber in ihrem Umfeld mit besten Bedingungen ausgestattete Leistungszentren/ Bundesstützpunkte der einzige Erfolg versprechende Weg. Eine Konzentrierung auf die drei Regionalzentren West / Bergisch Gladbach, Süd / Stuttgart und Ost / Leipzig ab dem Anschlusstrainingsbereich ist deshalb dringend erforderlich. Die DTB-Turnzentren nutzen mit Hilfe ihrer Landesverbände und Olympiastützpunkte Varianten wie Partnerschulen des Sports, Eliteschulen, Sportschulen oder zumindest Sportklassen und sind in dem sportmedizinische Betreuungsservice der Olympiastützpunkte einbezogen.

4.2 Ausbildungsinhalte, Normen Die vielseitige Ausbildung der Basisfertigkeiten und die zunehmende Ausprägung einer perfekten technischen Ausführung und Haltung nehmen im Aufbautraining an Bedeutung zu. Deshalb steht die Orientierung auf die optimale Erfüllung der Normanforderungen in der Technik und Athletik an vorderer Stelle. Technisch koordinative Ausbildungsziele, inhaltliche Anforderungen Auf der Grundlage der vorhandenen turnspezifischen Leistungsvoraussetzungen und Basisfertigkeiten nimmt der Anteil des Lerntrainings neuer Elemente und Verbindungen zu. Eine langfristige Planung und konsequente Beibehaltung der Schwerpunktelemente (Pflichtprogramm, Technische Normen und erste Küranforderungen) im Training bis zum Vervollkommnungsstadium ist dringend erforderlich. Jede Methode, die nicht zur hohen Bewegungsqualität führt, ist fehl am Platz. Maßstab ist immer das Lernergebnis! Der Lernprozess ist gekennzeichnet durch:

1. Schaffung der Bewegungsvorstellung und Erwerb der Grobform des Bewegungsablaufes 2. Erlernen des technisch einwandfreien Bewegungsablaufes bei variabler Gestaltung. 3. Stabilisierung und Automatisierung der Bewegung unter wechselnden Bedingungen.

Dem steigenden Anteil der Akrobatisierung im Aufbautraining wird durch einen erhöhten Trainingsumfang am Minitramp oder dem Trampolin Rechnung getan (pro Tag 30 Minuten!), aber auch für das Gerättraining gelten verstärkt folgende Zielsetzungen:

- Explosive Absprung-, Abdruckbewegungen, hohe Flugphasen - Peitschenartige Beinschwünge zur Erhöhung der Drehgeschwindigkeiten und

Winkelgeschwindigkeiten - Erhöhung der Breitenachsen- und Längenachsendrehungen

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Die Normanforderungen sind entsprechende trainingsmethodische Ziel- und Aufgabenstellungen dieses Trainingsabschnittes. Sie sind auf die Vorbereitung Prognose orientierter Wettkampf entscheidender Strukturen und demzufolge auf den neuen Code de Pointage ausgerichtet. Die Technischen Normen (Siehe Anhang) an den 4 Wettkampfgeräten, den Schlaufen und dem Trampolin werden mit Technikwerten 1 bis 6 bewertet. Sie sind im gesamten Wettkampfjahr ein wichtiger Bestandteil des Trainings. Die Entwicklung einer individuellen ästhetischen Ausprägung des Leistungsvermögens erfordert eine konsequente Einflussnahme auf Haltung und Spannung im Trainingsprozess und ein kontinuierliches Gymnastik-Balletttraining. Das Wettkampfprogramm im ABT sieht mit den Pflichtübungen (P 6 – P10) eine weitere Orientierung auf technisch saubere Ausführung vor. Der Trainingsanteil des Übungstrainings nimmt jedoch noch eine untergeordnete Rolle ein. Konditionelle Ausbildungsziele, athletische Anforderungen

Die athletische Ausbildung ist ständiger Bestandteil der Trainingsplanung und sollte je nach Trainingsabschnitt eigenständige Trainingseinheiten sowie anteiliger Bestandteil der TE ausmachen. Dabei ist die Schaffung eines koordinativen und konditionellen Überpotentials und damit die Erhöhung der Belastungsverträglichkeit eine Schwerpunktaufgabe im Aufbautraining. Im Athletiktraining nimmt die Entwicklung der Schnellkraftfähigkeit einen hohen Stellenwert ein. Die Athletischen Normen gelten als Ausbildungsorientierung und Zielsetzung. Die 9 athletischen Normanforderungen (Siehe Anhang) und die dazugehörige Komplexübung werden in einem12 Punktesystem bewertet. Eine 65% Erfüllung der Normen ist Voraussetzung für die Kadernominierung. Die Normanforderungen sind jedoch keine Haupttrainingsform, sie sind mit einer Vielzahl allgemeiner und spezieller trainingsmethodischer Übungsformen vorzubereiten und zu vervollkommnen.

4.3 Trainingsplanung, Belastungsgrundsätze

Das Aufbautraining ist die erste Stufe der Orientierung auf eine langfristige leistungssportliche Entwicklung. Hier ist eine klare Planung der Leistungsentwicklung und der Belastungsgestaltung erforderlich. Der Gruppentrainingsplan/GTP (AK 9-10) und der Individuelle Trainingsplan/ ITP (ab AK 11) muss neben der langfristigen Belastungsplanung in den einzelnen Trainingsabschnitten klare Vorgaben zum Trainingsziel, zu den Trainingsmitteln und zu den methodischen Formen der Umsetzung ausweisen. Die Planung muss vor allem für die zweite Phase des ABT über den Jahresverlauf erfolgen.

Periodisierung: Vorbereitungsphase, Haupttrainingsphase, Wettkampfphase –

sind die grundlegenden Schwerpunkte der Planung

Trainingsabschnitte: Detaillierte Schwerpunkte der Ausbildung und Belastung in 1 bis 3 Monats- Zeiträumen, Anteil des Lerntrainings, des Voraussetzungstrainings, des Wettkampftrainings, des kompensatorischen Anteils, Kontroll-WK-Termine.

Wochenplanung: Tages- und Wochenumfangplanung (Gesamttrainingszeit),

detaillierte Trainingsanteilplanung (Geräte, Athletik, Kompensation, Übungsanzahl), inhaltliche Ziele, Kontrollen

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Die vorgegebenen Umfangkennziffern sind als Mindestanforderung für die geplante Leistungsentwicklung anzusehen.

Mikrozyklus (Wochenplanung) AK 9 - 10 Es wird von einer Durchschnittsstundenzahl von 15 ausgegangen, die sich auf 5 Tage verteilen. Da im weiblichen Turnen drei Geräte durch eine Sprungbelastung gekennzeichnet sind, muss dies in der Wochenbelastung berücksichtigt werden Beispiel einer mittleren Belastung

Mo Di Mi Fr Sa 45`EW/ K 45`Ballett 45`EW/ SK/ HP 45`EW/ K 45`Ballett 30`Bod GL 30` Balk/ Akro 40`Bar/ Schl 30`Spr 30`Bod GL

45`Bar/ Schl/ GL 45`Spr/ Tram 40`Balk/ Gym/ Akro 45`Bar/ Schl 30`Bar

45`Balk/ Gym/ Akro 45` Bar/ Schl 40`Bod/ Spr 45`Balk/ Akro 30`Balk 15`Kom/ D 15`K und D 15`Dehnung 15`K und D 25`Tram 10`K EW = funktionelle Erwärmung K = Krafttraining SK = Schnellkraft HP = Handstandprogramme GL = Grundlagentraining Schl = Schlaufen Tram = Trampolin Kom = Kompensation D = Dehnung

Mikrozyklus AK 10 - 12 (20 Std.)

Bei einer Erhöhung der Stundenzahl (evtl. durch Vormittagstraining und einer zweiten Einheit am Samstag) gelten die gleichen Belastungsgrundsätze wie im o.g. Plan. Folgendes Modell ist in Ergänzung denkbar. Beispiel Mo Vormittag Mi Vormittag Sa Nachmittag 15`spezielle K 15`spezielle Kraft 15`H 40`Bar 40`Bar GL 30`Spr/ Tram 40`Spr GL 40`Balk GL 35`Bar 35`Balk Die Kraftprogramme sollten variieren zwischen Maximalkraft (2 x) und Schnell- bzw. reaktive Kraft. Handstand- und Mittelkörperprogramme sind als fester Bestandteil einzuplanen, aber auch als ergänzende Bausteine an den Geräten einzugliedern.

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Unter dem eingeschränkten Zeitbudget (z.B. hoher Schulumfang) wird sich die Dynamik des Trainings immer mehr in der inhaltlichen Planung und in der Trainingsintensität/Trainingsqualität verändern lassen. Die erforderliche Erhöhung der jährlichen Belastungsgestaltung bis zu den Anforderungen des Hochleistungsbereiches bedingt eine individuelle Planung von Belastung und Erholung (hohe Belastung, mittlere Belastung, tiefe Belastung- aktive Erholung). Die Anteiligkeit im Training verändert sich zum Ende des Aufbautrainings (AK 11) zu Gunsten des Lerntrainings der Wettkampf entscheidenden Strukturen (Elemente, auf deren Grundlage die erforderliche Schwierigkeitserhöhung der WK-Programme/Kür basiert). Einen oftmals unterschätzten Anteil an einer effektiven Erledigung der Trainingsaufgaben nimmt die Erwärmung ein. Die allgemeine Erwärmung zu Beginn des Trainings und die spezielle Erwärmung zur Vorbereitung spezifischer Trainingsaufgaben innerhalb einer TE hat nicht nur die Vorbereitung der Muskulatur und des Bindegewebes für das folgende Training zur Aufgabe, sondern wird gleichzeitig zur Verbesserung der Koordinations- und Reaktionsfähigkeit und zur Entwicklung und Stabilisierung einfacher technischer und athletischer Grundlagen genutzt werden. Eine Stabilisierung der erlernten WK-Programme als methodische Vorbereitung neuer in der Schwierigkeit angehobener Programme bekommt erst in der letzten Phase des ABT einen eigenständigen Anteil. Das Kompensationstraining ist als fester Bestandteil des Trainings einzuplanen, da hier der Ausgleich vorangegangener Trainingsreize erfolgt und damit der Erhalt der Belastbarkeit erreicht wird. Ziel der Kompensation ist es, Muskelverkürzungen durch Dehnübungen, Verspannungen durch Lockerungen und Übersäuerungen durch aktive Erholung zu vermeiden. Das Kompensationstraining ist planmäßig in folgenden Formen durchzuführen :

- als eigenständige TE (sollte andere Sportarten, möglichst im Freien einbeziehen) - in der TE (zwischen den Geräteinheiten) - nach einer TE (zur allgemeinen und speziellen Entlastung) - über einen kurzen Trainingsabschnitt (aktive Erholungswochen)

4.4 Wettkämpfe, Programme Die Wettkampfplanung im Aufbautraining muss sich nach den im Rahmenplan ausgewiesenen Ausbildungsschwerpunkten ausrichten, d.h. sie nimmt erst in der 2. Phase des ABT einen festen Bestandteil ein. Die Wettkampffähigkeit der Turnerinnen im ABT wird durch ein vielseitiges kindgerechtes und motivierendes Wettkampfsystem entwickelt (Turntalent-Cup, DTB-Turntalent-Pokal). Ganzjährlich sind individuelle Stützpunktkontrollen und Leistungsüberprüfungen (Turntalent Cup) erforderlich. Der zentrale WK-Höhepunkt ist der DTB- Turntalent Pokal als bundesweite Vergleichsmöglichkeit im Aufbautraining II . Ziel: Schaffung eines Wettbewerbsystems zwischen den DTB-Turntalentschulen zur Überprüfung und Steuerung der vorgegebenen Ausbildungsinhalte.

Zielgerichtete Einflussnahme auf den Ausbildungsprozess durch die aktuellen WK-Vorgaben/Inhalte. Erhöhung des öffentlichen Zuspruchs und der Medienwirksamkeit für den weiblichen Turnnachwuchs durch Organisierung attraktiver interessanter und verständlicher Wettkämpfe bis zum Titel „Beste Turntalentschule des DTB“.

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Wettkampfstruktur :

1. Turntalent-Cup

1.1 Ausbildungsvergleich auf Landesebene als Einzel- oder Mannschaftswettkampf in den Altersklassen der AK 6 bis AK 8 nach Vorgaben des DTB (AN, TN, P-Übungen)

Ausrichter: LTV, Turnzentrum Termin: April/Mai

Eigenfinanzierung 2. DTB-Turntalent Pokal 2.1. Ausbildungsvergleich Einzel und Mannschaft der stärksten DTB-Turntalentschulen in den

Regionen oder Landesturnverbänden der Wettkampfklassen AK 9 und AK 10. Qualifikation für die DTB Bestenermittlung Mannschaftsstärke = 4 Turnerinnen, davon 3 Turi. in Wertung Ausrichter: Landesverband, BSP/DTB-Turnzentrum Termin: Juni/ Juli Eigenfinanzierung

2.2 DTB Bestenermittlung der DTB-Turntalentschulen in den Altersklassen AK 9 und AK 10 um den DTB-Turntalentpokal. Teilnahme der 2 besten Mannschaften pro Landesverband je AK und Kaderanwärter Ausrichter : Turnzentrum/BSP u. DTB/TK-Gerätturnen Termin : Oktober/November Eigenfinanzierung, Startgebühr DTB sichert WK-Leitung, DTB-Pokal, Urkunden

Wettkampfinhalte/ Ablauf des DTB-Turntalent Pokals: Abnahme der Schwerpunkte der im RTP vorgegebenen Ausbildungsinhalte aus den Bereichen WK- Übung (Pflicht-Programm), Athletische Normen, Technische Normen. Bekanntgabe der aktuellen Normabnahme (2x Technik und 2x Athletik) erfolgt erst vor dem Einturnen. Festlegung der WK-Anforderungen: 4 Geräte des Pflicht-Programms 2 technische Normen 2 athletische Normen Es sollte jeder Bundesstützpunkt/ Turnzentrum alle 3 - 4 Jahre den Wettkampf gemeinsam mit dem TK-GT ausrichten. Kaderanwärter der AK 10, die keiner Mannschaft angehören können auf Antrag als Einzelstarter Teilnehmen.

Page 28: Grundlagentraining Aufbautraining Anschlusstraining · 4.4 Trainingsplanung, Belastungskennziffern 4.5 Wettkämpfe, Programme 4.6 Kaderkriterien – Perspektivkader, D Kader 5. Rahmentrainingsplan

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4.5 Kaderkriterien ( D-, Perspektivkader ) Die Aufgabe des Aufbautrainings besteht in der Entwicklung einer stabilen Anzahl von geeigneten Turnerinnen/ D-Kadern für den Wechsel in die DTB-Turnzentren/ Bundesstützpunkte, also in das Anschlusstraining. D- Kader:

Altersbereich AK 8 bis AK 11 1. Stufe des DTB/DOSB Kadersystems, Landeskader – Landesförderung, Talentierte Turnerinnen mit einer vielseitigen Ausbildung besonders der koordinativen- und athletischen Voraussetzungen. Kriterien: Erfüllung AN, TN = mindest 60 %

Wettkampf-Pkt.(Pflicht) = mindest 28 Pkt. je Altersklasse*

Orientierungszahl pro Land = je nach Leistungsstärke und Förderbedingungen zwischen 20 und 30 Turnerinnen. Voraussetzung neben den geforderten Leistungen ist die Bereitschaft zur Teilnahme an Landesmaßnahmen, wie Ausbildungslehrgängen und Überprüfungen. Die Zuständigkeit für den Landeskader hat der Landestrainer oder zuständige Stützpunkttrainer. Perspektivkader :

Altersbereich AK 10 bis AK 11. Ausgewählter DTB-Kader aus dem D-Kaderbereich, der durch Erfüllung der Leistungskriterien und seiner Perspektive für eine Leistungsentwicklung im DTB-Turnzentrum des Landesverbandes durch den DTB/ Lenkungsstab berufen wird. Die Gesamtkaderanzahl liegt um 20 Turnerinnen im DTB. Kriterien: Erfüllung AN, TN und WK- Punkte in der Addition der prozentualen Erfüllung

der 3 Kriterien gesamt = 65% Qualifizierungswettkämpfe sind der Turntalent-Pokal, der Deutschlandpokal und das Kaderturnen mit Lehrgangsabnahme im 4. Quartal. Die Qualifizierung/ Nominierung erfolgt anhand der Gesamtrangfolge der prozentualen Erfüllung der geforderten Kriterien. Der Perspektivkader wird finanziell durch die Länder unterstützt und erhält fachliche Förderung (1-2 zentrale Lehrgänge) durch den DTB. Die erfolgreichsten Perspektivkader werden in den DTB-Nachwuchskaderbereich durch den Lenkungsstab nominiert. Die fachliche Führung dieses Kaderbereiches haben die durch den Lenkungsstab berufenen verantwortlichen Regionaltrainer West, Ost, Süd.