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Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 4 Wirtschaftspolitische Ziele und Indikatoren Sonja Jovicic / Christoph Kappeler

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Grundzüge der VWL III:Einführung in die Wirtschaftspolitik

Übung 4Wirtschaftspolitische Ziele und Indikatoren

Sonja Jovicic / Christoph Kappeler

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• Unvollständige Informationen / Informationsasymmetrie

Nachtrag zur letzten Übung

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 2 |

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/autoversicherer-fuehrt-telematik-tarife-mit-blackbox-ein-a-933247.html

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• Klimawandel

Nachtrag zur letzten Übung

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http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-11/treibhausgas-anstieg-klima-temperaturhttp://www.zeit.de/wirtschaft/2013-11/weltenergiebericht-2013-iea

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• Klimawandel

Nachtrag zur letzten Übung

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 4 |

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/stillstand-der-temperatur-erklaerungen-fuer-pause-der-klimaerwaermung-a-877941.htmlhttp://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/erderwaermung-montreal-protokoll-bremst-klimawandel-a-933016.html

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Aufgabe 1

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• Im Zusammenhang mit wirtschaftspolitischen Zielen spricht man bisweilen auch vom magischen Viereck. Nennen Sie die vier wirtschaftspolitischen Ziele des „magischen“ Vierecks und begründen Sie deren Bedeutung.

• Welche weiteren Ziele können Sie sich vorstellen?

Aufgabe 1

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• „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der

Wirtschaft“ (1967), §1:

„Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und

finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des

gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die

Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der

marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des

Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und

außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und

angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.“

Stabilitätsgesetz (StabG)

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• „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der

Wirtschaft“ (1967), §1:

„Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und

finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des

gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die

Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der

marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des

Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und

außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und

angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.“

Stabilitätsgesetz (StabG)

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• Ziele laut dem „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des

Wachstums der Wirtschaft“ (1967)

(1) angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum

(2) hoher Beschäftigungsstand

(3) außenwirtschaftliches Gleichgewicht

(4) stabiles Preisniveau

Die 4 Ziele des magischen Vierecks

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Wachstum

Vollbeschäftigung

Außenwirt-

schaftliches

Gleichgewicht

Preisniveau-

stabilität

Wirtschaftspolitischen Ziele

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(1) Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum

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• „angemessen“ = umweltverträgliches Wachstum (im Hinblick auf Nachteile, die mit ungezügeltem Wachstum verbunden sind)

• „stetig“ = möglichst schwankungsfreies Wachstum (starke Ausschläge sollen vermieden werden)

– Vorteile geringer Schwankungen liegen auf der Hand, wenn man sich Folgen unfreiwilliger Arbeitslosigkeit und Inflation verdeutlicht, die im Zusammenhang mit dem Auf und Ab der Konjunktur stehen

• „Wachstum“

– bezieht sich auf die mittel- bis langfristige Sicht

(1) Angemessenes und stetigesWachstum

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(1) Angemessenes und stetigesWachstum

Zielbegründung

• Erhöhung des durchschnittlichen Lebensstandards

– bessere Versorgung mit öffentlichen und privaten Gütern (Erhöhung des Lebensstandards pro Kopf)

• Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme

– ohne Wachstum kann der Staat an die Grenzen seiner Finanzierbarkeit gelangen

• Erleichterung des Strukturwandels

– Arbeitskräfte aus schrumpfenden Sektoren in expandierenden Märkten neue Beschäftigungsmöglichkeiten finden können

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(1) Angemessenes und stetigesWachstum

Zielbegründung

• Wirtschaftswachstum als Mittel zur Erreichung anderer Ziele, z.B.

– Entschärfung von Verteilungskonflikten: Der Bevölkerungsteil, der relativ schlecht mit Gütern versorgt ist, kann besser gestellt werden ohne den Bessergestellten etwas wegnehmen zu müssen.

– Sicherung und Steigerung der Beschäftigung („Gesetz von Okun“): Wachstum führt zur Steigerung der Arbeitsnachfrage � Generierung neuer Arbeitsplätze (hängt von Art des Wachstums und Struktur der Volkswirtschaft ab)

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(1) Angemessenes und stetigesWachstum

8,2

4,4

3,3

0,7

2,92,6

1,61,0

– 6

– 4

– 2

0

2

4

6

8

10

1971 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 2000 02 04 06 08 10 2012

WirtschaftswachstumBruttoinlandsprodukt preisbereinigt, verkettet *) Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

*) Die Ergebnisse von 1950 bis 1970 (Früheres Bundesgebiet) sind wegen konzeptioneller und definitorischer Unterschiede nicht vollmit den Ergebnissen von 1970 bis 1991 (Früheres Bundesgebiet) und den Angaben ab 1991 (Deutschland) vergleichbar. Diepreisbereinigten Ergebnisse von 1950 bis 1970 (Früheres Bundesgebiet) sind in Preisen von 1991 berechnet. Die Ergebnisse von1970 bis 1991 (Früheres Bundesgebiet) sowie die Angaben ab 1991 (Deutschland) werden in Preisen des jeweiligen Vorjahres alsKettenindex nachgewiesen. Bei der VGR-Revision 2011 wurden zudem nur die Ergebnisse für Deutschland bis 1991 zurückgerechnet;Angaben vor 1991 sind unverändert geblieben.Quelle: Statistisches Bundesamt, 2013

Durchschnitt1970–1980

Durchschnitt1991–2000

Durchschnitt

Durchschnitt1950–1960

Durchschnitt1960–1970

Durchschnitt2000–2010

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(2) Hoher Beschäftigungsstand

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Zielbegründung

• Vermeidung von Ressourcenverschwendung

– Unterbeschäftigung (Arbeitslosigkeit) bedeutet, dass ein potentiell vorhandenes Produktionspotential nicht ausgenutzt

• Staatlichen Mehrausgaben bzw. Mindereinnahmen

– ALG I+II nehmen zu, Steuereinnahmen nehmen ab, Rückgang Sozialversicherungsbeiträge

• oftmals schwierige Wiedereingliederung von Arbeitslosen

• finanzielle, psychische und soziale Belastungen unter den Betroffenen (Arbeit ist oft mehr als nur „Broterwerb“)

• bedroht Stabilität demokratischer Systeme (z.B. soziale Unruhe)

(2) Hoher Beschäftigungsgrad

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(2) Hoher Beschäftigungsgrad

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• Als offiziell arbeitslos gilt, wer nicht beschäftigt aber arbeitsfähig

und arbeitswillig ist, also werR

– vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht oder nur eine kurzzeitige Beschäftigung ausübt,

– das 15., aber noch nicht das 67. Lebensjahr vollendet hat,

– nicht arbeitsunfähig (erkrankt) ist,

– der Arbeitsvermittlung zur Verfügung steht,

– ein versicherungspflichtiges, mindestens 15 Stunden wöchentlich umfassendes Beschäftigungsverhältnis mit einer Dauer von mehr als 7 Kalendertagen sucht.

(2) Hoher Beschäftigungsgrad

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• Arten von Arbeitslosigkeit

– Friktionelle Arbeitslosigkeit: z.B. Übergangsphase beim Berufswechsel

– Saisonale Arbeitslosigkeit: z.B. Bauarbeiter im Winter

– Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: z.B. Arbeitslosigkeit in Folge einer Depression

– Strukturelle Arbeitslosigkeit: z.B. Strukturwandel, SkillMismatch, Technologie, etc.

– freiwillige Arbeitslosigkeit

(2) Hoher Beschäftigungsgrad

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(3) Stabiles Preisniveau

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Zielbegründung

• unerwünschte Umverteilungseffekte durch schleichende Inflation

– wenn z.B. Zinsen, Löhne oder Transfereinkommen hinter der Preisentwicklung zurückbleiben

• Preisinstabilität gefährdet die Geldfunktionen (Tauschmittelfunktion, Wertaufbewahrungsfunktion etc.)

– z.B. Flucht in Sachwerte, Kapitalanlage im Ausland � negative Anreize auf Spartätigkeit � geringere Investitionen � geringeres Wachstum � geringere Beschäftigung

(3) Stabiles Preisniveau

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(3) Stabiles Preisniveau

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Zielbegründung

• Ineffiziente Ressourcenallokation

– Die relativen Preise sind für Allokation knapper Ressourcen verantwortlich. Bei Verzerrung der relativen Preise durch Inflation können Preise ihre Signal- und Lenkungsfunktion nicht mehr wahrnehmen. � Entscheidungen werden verzerrt

• Verschlechterung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit

– wenn Inflation Inland > Ausland (bei festem Wechselkurs) verschlechtert sich Handelsbilanz

• Gefahr von Hyperinflation

– aufgrund von Inflationserwartungen (Self-Fullfilling-Prophecy)

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• Empirie:

– je höher die Inflationsrate, desto stärker schwankt die Inflation � desto schwieriger ist ihre Prognose

(3) Stabiles Preisniveau

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(4) Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

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Zielbegründung

• ständig negative Leistungsbilanz (negativer Außenbeitrag) führt zu

– einer Verschuldung des defizitären Staates, der diese mangels eigener Exporte nicht wieder ausgleichen kann.

– einer hohen Arbeitslosigkeit im defizitären Land führen kann, da im Inland nicht hinreichend Ware produziert wird

• ständig positive Leistungsbilanz (positiver Außenbeitrag) führt zu

– Inflation im Überschussland, wenn nicht hinreichend Kapazitäten zur Produktion bestehen

– hohen Forderungen des Überschusslandes gegenüber des defizitären Staates � kann zu Zahlungsausfällen führen

(4) AußenwirtschaftlichesGleichgewicht

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• Probleme einer (dauerhaft) unausgeglichenen Leistungsbilanz

– es gibt Gewinner und Verlierer

– Gewinner leben auf Kosten der Verlierer

• dauerhaft müssen auf der Welt Exporte = Importe sein damit es allen gut geht

(4) AußenwirtschaftlichesGleichgewicht

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(4) AußenwirtschaftlichesGleichgewicht

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• Außenwirtschaftliches Gleichgewicht?

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• Welche weiteren Ziele können Sie sich vorstellen?

Aufgabe 1

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 29 |

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Weitere Wirtschaftspolitische Ziele

Wachstum Vollbeschäftigung

Außenwirt-

schaftliches

Gleichgewicht

Preisniveau-

stabilität

Verteilungs-

gerechtigkeit

Nachhaltigkeit

Schuldenbremse

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• Ziele laut dem „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des

Wachstums der Wirtschaft“ (1967)

(1) angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum

(2) hoher Beschäftigungsstand

(3) außenwirtschaftliches Gleichgewicht

(4) stabiles Preisniveau

• Weitere mögliche Ziele

(5) Nachhaltigkeit (Umweltverträglichkeit)

(6) Verteilungsgerechtigkeit

(7) Schuldenbremse

Die 4 Ziele des magischen Vierecks

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 31 |

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(5) Nachhaltigkeit Umweltverträglichkeit

• Unwahrscheinlich, dass wirtschaftliches Wachstum langfristig mit fossilen Brennstoffen möglich ist bzw. mit unbeschränktem GHG-Ausstoß (Treibhausgase)

• Wirtschaftswachstum und Umwelt: 3 Faktoren, die das langfristige Wachstum hemmen können:

– Grenzen der Ressourcen (Erschöpfbarkeit),

– Die zukünftige Wirtschaftlichkeit und die steigenden Preise der Energiearten,

– Umwelteffekte (neg. Externalitäten)

Für Interessierte: Nordhaus, W. D. (1974), Resources as a constraint on growth, American Economic Association, Vol. 64/2, S. 22-27

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 32 |

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(6) Verteilungsgerechtigkeit

• Es soll verhindert werden, dass bestimmte Personen oder Personengruppen am Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung benachteiligt werden

– staatliche Eingriffe werden oft mit Hinweis auf „soziale Frage“ gerechtfertigt

• Problem: Verteilungsgerechtigkeit vs. Leistungsgerechtigkeit?

– absolute Gleichverteilung nicht erstrebenswert wegen der Anreizstruktur

• Chancengleichheit? Ergebnisgleichheit?

• Operationalisierung von Verteilungsgerechtigkeit

– z.B. Armutsquoten, Gini-KoeffizientR| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 33 |

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(7) Schuldenbremse

• Entwicklung der Staatsverschuldung

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 34 | Quelle: Bundesministerium der Finanzen, Kompendium zur Verschuldungsregel des Bundes

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(7) Schuldenbremse

• seit 2011 existiert eine neue Verschuldungsregel für die BRD und ersetzt die bisherige sog. „goldene Regel“

• Grundgesetz, Art. 109:

– „[R] Einnahmen aus Krediten [dürfen] 0,35 vom Hundert im

Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt nicht

überschreiten [R]“

– Ausnahmen möglich bei Naturkatastrophen oder Rezessionen

• Maastrichtverträge zur Staatsverschuldung der EU-Länder:

– max. 60% des BIP

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 35 |

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(7) Schuldenbremse

• Entwicklung mit Schuldenbremse (?)

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 36 | Quelle: Bundesministerium der Finanzen, Kompendium zur Verschuldungsregel des Bundes

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Aufgabe 2

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 37 |

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• Das Wort „magisch“ in Aufgabe 1 impliziert, dass nicht alle Ziele gleichzeitig erreicht werden können. Beschreiben Sie welche Zielbeziehungen grundsätzlich möglich sind und nennen Sie jeweils ein Beispiel.

Aufgabe 2

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Zielbeziehungen im Magischen Viereck

• Grundlegende Zielbeziehungen

– Komplementaritätsbeziehung

• Beispiel: Wirtschaftswachstum und hohe Beschäftigung

• Okun‘sche Gesetz: �� � ���� � ���� � �)mit � � normal growth rate

– Neutrale Beziehung

• Beispiel: außenwirtschaftliches Gleichgewicht und hoher Beschäftigungsstand

– Konfliktbeziehung

• Beispiel: Wachstum und Inflation

• Beispiel: Inflation und Arbeitslosigkeit (Phillipskurve)| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 39 |

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Wachstum

Vollbeschäftigung

Außenwirt-

schaftliches

Gleichgewicht

Preisniveau-

stabilität

Zielkonflikte

-

-- +

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• Wie können diese Ziele erreicht werden?

– durch Marktprozesse?

– durch staatliche Intervention?

• Instrumente der staatliche Eingriffe:

– Fiskalpolitik

– Geld- und Währungspolitik, Zentralbank

– Lohnpolitik

– R

• Hintergrund zu den Zielkonflikten: Blanchard (2009). Makroökonomie. Kapitel 9: Geldmengenwachstum, Inflation und Produktion.

Zielkonflikte

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Page 42: Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitikœbung4_PPT.pdf · Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 4 Wirtschaftspolitische Ziele

Aufgabe 3

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• Warum ist das BIP kein perfekter Wohlstandsindikator? Welche anderen Indikatoren kennen Sie?

Aufgabe 3

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BIP als Wohlstandsindikator

• Bruttoinlandsprodukt (BIP)

– Definition I: BIP = Gesamtwert der in Erwerbsarbeit

produzierter Güter und Dienstleistungen

– Definition II: Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmen Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt werden (Mankiw, 2012)

� BIP misst den materiellen Wohlstand der Volkswirtschaft

� Was bedeutet für Euch Wohlstand?

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BIP als Wohlstandsindikator

• Das BIP misst aber nichtR

– die zur Verfügung stehende Freizeit

– Gesundheit der Menschen

– Kulturlandschaft eines Landes (Literatur, Theater,R)

– Bildungssystem

– Häusliche Tätigkeiten (z.B. Arbeit von Mütter, Väter)

– Freiwillige oder ehrenamtliche Tätigkeiten

– Zufriedenheit/Wohlbefinden der Menschen

– R

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 45 |

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Einkommen und Glücksempfinden

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Quelle: Blanchard (2009): Makroökonomie

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• „Auf der horizontalen Achse ist das BIP pro Kopf im Jahr 1999

nach Angaben der Weltbank abgetragen, zu

Kaufkraftparitäten (PPP) in Dollar umgerechnet.“ (Blanchard, 2009, Seite 216)

– d.h. Kaufkraft des Dollars wird in die jeweilige lokale Kaufkraft umgerechnet

– damit werden die unterschiedlichen Preisniveaus in den verschiedenen Ländern beachtet

| WS 2013/2014 | Jovicic/Kappeler |Übung WiPol | Slide 47 |

Nachtrag zur letzten ÜbungAufgabe 3

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• Welche anderen Indikatoren kennen Sie?

Aufgabe 3

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• Human Development Index (HDI)

– Maß für die „menschliche Entwicklung“

– Entwicklung ist mehr als nur ökonomischer Fortschritt

– Index besteht aus den drei Säulen

• Lebensstandard (BIP pro Kopf)

• Zugang zu Wissen (Analphabetisierungsrate)

• Langes und gesundes Leben (Lebenserwartung)

Human Development Index (HDI)

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• Human Development Index (HDI)

Human Development Index (HDI)

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• Human Development Index (HDI)

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Human Development Index (HDI)

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• Happy Planet Index (HPI): Index, der versucht, die ökologische Effizienz eines Landes abzubilden. Zusammen mit der Lebenserwartung und der Lebenszufriedenheit wird dann ein Indikator errechnet

Happy Planet Index (HPI)

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• Happy Planet Index (HPI)

Happy Planet Index (HPI)

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• Genuine Progress Indicator (GPI)

– Ein Konzept, das versucht die “echte” Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft zu berechnen

– Dabei sollen auch Externalitäten berücksichtigt werden

• Gross National Happiness (GNH):

– Der Indikator besteht aus 9 Säulen welche mittels einer Befragung der Bevölkerung erhoben werden:

– Themengebiet: (1) mentales Wohlergehen, (2) Gesundheit, (3) Bildung, (4) Zeitverwendung, (5) Kulturelle Vielfalt & Belastbarkeit, (6) gute Regierungsführung, (7) Lebensfreude, (8) Ökologische Vielfalt & Belastbarkeit und (9) Lebensstandard

Alternative Wohlstandsindikatoren

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Alternative Wohlstandsindikatoren

• Für Interessierte:

– Meinert & Stollt (2009). Bruttoinlandsglück – Auf der Suche nach qualitative Entwicklung.

– PDF: http://www.bpb.de/veranstaltungen/netzwerke/teamglobal/67690/bruttoinlandsglueck

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Aufgabe 4

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a) Was beschreibt eine soziale Wohlfahrtsfunktion?

b) Diskutieren Sie den Unterschied zwischen Utilitarismus und Rawlsianismus.

c) Stellen Sie sich vor, die Gesellschaft könnte wählen, einer Person mit einem monatlichen Einkommen von 1000€ zusätzlich 500€ zu geben oder aber einer Person mit einem monatlichen Einkommen von 10000€ 1 Million zukommen zu lassen. Wie würde ein Rawlsianer und wie ein Utilitarist entscheiden

Aufgabe 4

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a) Was beschreibt eine soziale Wohlfahrtsfunktion?

Aufgabe 4

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• Die soziale Wohlfahrtsfunktion (W)

– spiegelt den Nutzen (Präferenzen) einer Gesellschaft für eine bestimmte Allokation wider

– Damit lassen sich (theoretisch) alle möglichen Allokationen nach der Höhe des gesellschaftlichen Nutzens ordnen

– W ist eine Funktion die jeder Allokation eine reelle Zahl zuweist

– W basiert auf den individuellen Nutzen (u) eines oder mehrerer Individuen der Gesellschaft W (u1, u2,; uN)

Die soziale Wohlfahrtsfunktion

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• Gesellschaftliche Nutzenfunktion ist analog zur individuellen Nutzenfunktion

• Wie genau die soziale Wohlfahrtsfunktion aussieht, das hängt von den Vorstellungen der Gesellschaft ab

• Populäre Wohlfahrtsfunktionen sindR

– Utilitaristische Wohlfahrtsfunktion

– Rawls‘sche Wohlfahrtsfunktion

– Wohlfahrtsfunktion nach Nash

– Bernoulli-Nash-Wohlfahrtsfunktion

– R

Die soziale Wohlfahrtsfunktion

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Probleme des Nutzenkonzepts

• Messbarkeit

– Wie kann man Nutzen überhaupt messen?

– Das hängt von der Skalierung des Nutzens ab, d.h. Ordinalskala, Kardinalskala, Verhältnisskala, Absolutskala

• Interpersonelle Vergleichbarkeit

– Je nachdem, wie der Nutzen skaliert ist, kann man den Nutzen zwischen PersonenR

• vergleichen

• teilweise vergleichen

• nicht vergleichen

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• Soziale Indifferenzkurve

– beschreibt wie die Gesellschaft zwischen den Nutzen von Individuen abwägt

– Nutzenkombinationen zwischen Individuen für welche die Gesellschaft den gleichen Nutzen aufweist (d.h. konstante

soziale Wohlfahrtsfunktion)

• Nutzenmöglichkeitenkurve

– liefert das höchstmöglichste Nutzenniveau, das ein Individuum für den gegebenen Nutzen eines anderen Individuums erreichen kann

EXKURS: Soziale Indifferenzkurve und Nutzenmöglichkeitenkurve

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EXKURS: Soziale Indifferenzkurve und Nutzenmöglichkeitenkurve

NutzenIndividuum A

Nutzen Individuum B

Soziale Indifferenzkurven

A

B

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Page 64: Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitikœbung4_PPT.pdf · Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 4 Wirtschaftspolitische Ziele

NutzenIndividuum A

Nutzen Individuum B

Nutzenmöglichkeitenkurve

A

B

C

EXKURS: Soziale Indifferenzkurve und Nutzenmöglichkeitenkurve

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Page 65: Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitikœbung4_PPT.pdf · Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 4 Wirtschaftspolitische Ziele

EXKURS: Soziale Indifferenzkurve und Nutzenmöglichkeitenkurve

NutzenIndividuum A

Nutzen Individuum B

Nutzenmöglichkeitenkurve

A

B

Soziale Indifferenzkurven

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Page 66: Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitikœbung4_PPT.pdf · Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 4 Wirtschaftspolitische Ziele

b) Diskutieren Sie den Unterschied zwischen Utilitarismus und Rawlsianismus.

Aufgabe 4

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Utilitarismus vs. Rawlsianismus

• Utilitarismus (additive Wohlfahrtsfunktion)

– Jeremy Bentham gilt als Begründer des Utilitarismus

– Die Gesellschaftliche Wohlfahrt bestimmt sich aus der Summe der individuellen Einzelnutzen � aller Individuen der Gesellschaft für eine Allokation �

– � � � �� � � �� � �⋯� �� � � ∑ � ��

– Voraussetzungen: Nutzen müssen mindestens kardinal skaliert sein; zudem müssen die Nutzen interpersonell Vergleichbar sein

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Utilitarismus vs. Rawlsianismus

• Rawlsianismus

– nach dem Philosophen John Rawls

– Die Gesellschaftliche Wohlfahrtsfunktion bestimmt sich aus dem Nutzen des schwächsten Individuums

– � � � min��� � , �� � …�� � �

– Die gesellschaftliche Wohlfahrt wird erhöht, und nur erhöht, wenn man den Nutzen des schwächsten Individuums erhöht

– Voraussetzungen: Ordinalskalierung der Nutzen ist ausreichend; Nutzen müssen interpersonell vergleichbar sein

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Utilitarismus vs. Rawlsianismus

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Nutzen B

Nutzen A

Nutzen B

Nutzen A

Nutzen B

Nutzen A

Utilitaristisch

Nutzenminderung von A erhöht den Nutzen von B zu gleichen

Teilen

Substitutiv

Nutzenminderung des Reichen größer als Nutzengewinn des

Armen

Rawlesianisch

Nutzenverlust von A kann nicht durch Nutzengewinn von B

kompensiert werden (Limitational)

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c) Stellen Sie sich vor, die Gesellschaft könnte wählen, einer Person (A) mit einem monatlichen Einkommen von 1000€ zusätzlich 500€zu geben oder aber einer Person (B) mit einem monatlichen Einkommen von 10000€ 1 Million zukommen zu lassen. Wie würde ein Rawlsianer und wie ein Utilitarist entscheiden?

Aufgabe 4

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• Wir nehmen an, dass der ursprüngliche Nutzen von (B) höher ist, als der ursprüngliche Nutzen von (A)

– UA < UB

• Ein Rawlsianer wird sich für die 1. Option entscheiden

• Da sich der Nutzen des Gesellschaft nur dann erhöht, wenn sich der Nutzen des schwächsten Individuums erhöht, wird er die 500 Euro an den geringer-verdienenden verteilen.

Entscheidung Rawlsianer

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Entscheidung Utilitarist

• Die Entscheidung des Utilitaristen ist unklar

• Nur unter der Annahme, dass das zweite Angebot den Nutzen von B stark erhöht (∆UA < ∆ UB) würde er sich für die 2. Option entscheiden.

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Danke und bis nächstes Mal!

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