GSL P 31148 IV - Biblioteka Cyfrowa · Maskonnen und Ras Mangascha hat zur völligen...

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mglauer » z · «» « -7 « Va r last. Zeitschrift ,süi« Yagesgesichte nnd Aiiterifakiuiig. Achtundzwanzigfiet Jahrgang. Preis pro Duartal l Mk. 5 Pl» in's Esaus er! l Mk. l5 . Nr. 9. Hirt. -2I.btragsaet-tlbr. von I M! ·- suae request. Sifsianstilten nehmen Bestelliingen für deriiiiränunceri rinnt-irre.- W Tit. sit leis« Naht-Blau, Sonnabend den 31. Januar Jrise rate werden für die Dienstaassjirinimer bis spätestens tlliontag Vormittag 11 Uhr unv Sitr vie 5 onnaben diRummer bis spätestens Freita- 1899. flnrmitran i til-«: anaencnunemv. z7eiiiehcrreiiT3iiåstl1k, lllleui1eileninfllltiiuiirii, uubfiiluljenj. Röhriohi. Die Abrüftiingsfragm Der vom Czaren angeregte Plan einer inter- nationalen Confereiiz behufs Herbeiführung einer bedingten Abrüstung der Mächte ist durch das kürzliiiie Rundichreiben des russischen Ministers des Quartieren. Grafen Biuraiview, betreffend das vorläugeGoufercnaprogramm, seiner Verwirk- lichung um einen Schritt näher gebracht worden. Denn die Eliegieiiingen der zur Theilnahme an der« Abrüstringsconferenz eingeladenen Staaten werben in deni Murawiewsschen Schriftstück auf- gefordert, in einen Gedankenaustausch über die ruisischerseitsz vorgeschlagerieti einstweiliger! Be- rathungspurikte einzutreten, und zweifellos werden sich bie Interessenten beeilen, diesem höflicheii Er- iutxen des niächtigen Herrschers des Czareiireicires nacbnikoinmen Freilich dürfte jedoch dieses Vor- stadium einer Congreßbehaiidluiig der Abrüstungs- frage seine Schwierigkeiten darbieten. Gerade der« Hauptpunkt des provisorischen Abrüstungs- programms, der die Erzielung eines U-.berein- kommens zur Verhinderrriig weiterer Rüstungen und die spätere Herabminderung der Kriegsbud- kiets betrifft, ist geeignet, weitläuge diplomatifche Auseitiandersetzuiigen hervorzurusen Und dasselbe gilt von noch anderen Vvrschlägen, die Graf Murawiew fest geinacht hat, wie von der ,,grund- sätzlichen« Annahme von Vermittelungsdiensien u. s.w. bei drohenden kriegerischen Conflicteii sowie von dem Verbot der Einfiihrung neuer Feuerwasfem Pulversorten und Explosionsstofsen und der Anwendung submariner Zerstörungs- Mittel. Andere Punkte des einstweiligen Con- ferenzprogramms erscheinen dafür allerdings mehr geeignet, eine Verständigung zwischen den Mächten zu bewirken, so die vorgeschlagene Revision der 1874 ausgemachten Erklärung über die Kriegs- brauche und die Ausdehnung der Bestimmungen der Genfer Conventiom Was indeß zu demgesammten Vorschläge einer allgemeinen Abrüstung gar nicht reiht stim- men will, das ist der Zeitpunkt, zu welchem er gOMUcht Worden Ist« Raum zu einer anderen Zeit sind die Jnteressengegeniåtze zwischen verschiedenen großen Mächten so heftig auf einander geplatzt, wie gerade seht, die in Afrika und Asien neuer; bings hervorgetretenen internationalen Streit- fragen sind so schwieriger und ernster Art, daß sie doch die Möglichkeit einer bewaffneten Ent- scheidung in sich schließen, ist doch kaum erst der Faschodastreit zwischen England und Frankreich nur mitZlliühe und eigentlich lediglich aus bem Grunde, weil leßterer Staat sich nicht stark genug fühlte, dem seegewaltigeri Aibion kräftig entgegen- zutreteii, friedlich beigelegt worden. Und es nimmt sich wie eine Jronie der Weltgeschlchte aus, daß dieses selbe Rußlana von dessen Herr- scher die Abrüstungsidee herrührt, in dem inter- nationalen poiitisihen Jnteressenkampfe eine der ersten Rollen spielt und seine Rüstungem wlll es fich nicht selber aufgeben, noch erheblich vermehren muß. Dies geschieht denn auch geradezu mit eberhafte: Eile, zur See wie zu Lande sent Russ- land feine Vorbereitungen für einenmöglichen Kriegsfall, in welchen das Czareiireiih verwickelt werden kann, fort, ein seltsamer Widerspruch im Verhalten der angebiichen Vormacht der Friedens- idee, und dabei besitzt Graf Murarvierv noch die trierkioiirdigc Naiveiäh sich in seinem Rundschreibrn über den Fortgang der Rüstungen auch anderer Mächte förmlich au beschwereni Jedenfalls kann die Annahme nicht ganz von der Hand gewiesen werden, daß Rußland mit der seinerseits ange- regten Verminderung der Land- und Seestreits kräfte aller Mächte nichts weiter beabfichtigt, als eine Frist zu gewinnen und sie gehörig auszu- nutzen zur Vorbereitung auf den entscheidenden Waffengang um die Vorherrschaft in Asien, der inenschlichem Ermessen iiach doch einmal zwischen Rußland und England wird stattfinden müssen. Troß aller Si!mpathiebetheueruiigen der Cabinete für den russischen Abrüstuiigsvvrschlag macht sich darum hier und dort in den politisch diplomati- schen Kreisen Eriropns dort! ein gewisses Lilith- trauen in die redlichen Absichten der Petersburger Staatsmäiiner bemerklich, und diese Stimniriiiii kann von vornherein einer praktischen Förderung des vom Czaren arisgesprocheiien Friedensgedankeiis schwerlih gtinstig fein. Jm Uebrigen ist über die Zeit und Art der internationalen Abrüstungsconferenz auch fegt noch nichts entschieden. Der Zeitpunkt derselben läßt sich schvn deshalb noch nicht näher bestimmen, weil die einieleiteten Vorbesprechuiigen über die vom Grafen Murawieiv initgetheilten Hauptpunkte des Eonfereiizprograiiims eine gewisse Zeit bean- spruchen und sich vielleicht bis zum Beginn des Frühjahrs hinziehen werden. Dagegen steht hin- sichtlich des Ortes der Conferenz wenigstens so viel fest, daß sie aus naheliegenben Gründen nicht in der Hauptstadt irgend eines Großstaates, son- dern in derjenigen einer kleinen Macht, wahr· scheinlich in Brüsseh abgehalten werden wird. Politische llebersiietjh Detitsches Reich. Das Geburtsfest des Kaisers ist am Berliner Hofe in den gewohnten Formen gefeiert worden. Am Morgen des festiichen Tages nahm der Kaiser zunächst die Glückiviiiische seiner Familie entgegen, woran sich die Entgegennahme der Gliickwüiisclse des engeren Hosdieiistes des Hauptquartiers und des Cabineis, weiter der eingetroffenen fürstlichen Geburtstagsgästa und der Prinzen und Prin- zessinen des köiiiglichen Hauses anschloß. Um 10'/2 Uhr wurde in der Schloszkapelle feierlicher Gottevdienst abgehalten, worauf große Gratula- tionscour im Slseißeir Saale nachfolgte. Mittags wohnte der Kaiser der Parole-Ausgabe im Zeug- iause bei, in derzweiten Nachmittagsstunde war Familienfrühstück beim Kaiserpaatz urn 6 Uhr Abends fand Familiendiner bei den Majestäten für die sämmtlichen anwesenden Fürstltchkeiten statt, um8 Uhr Abends besuchten der Kaiser und die Kaiserin mit ihren fürstlichen Gästen die Fsslvorsteilung im Opernhausr. Jn allen Theilen des Reiches wie auch überall im Aus- taub. wo deutsche in größerer Zahl zusammen- sc wohnen, ist der Geburtstag des Kaisers nach den vorliegenden Berichten in patriotischer Weise würdig gefeiert worden. Anläßlich seines diesjährigen Geburtstages hat der Kaiser besonders zahlreiche Drbensber: leihuiigen vorgenommen, militairische Erhöhungen und Betörderungeii verfügt und auch sonst noch durch besondere Acte diesen Tag ausgezeichnet. Jn letzterer Beziehung ist ein Handschreiben des Kaisers an die Königin von Sachsen zu erwähnen, laut welchem er der Königin Carola die erste und die dritte Classe der neu gestisteten ,,Rothe- Kreuz-Niedaille« verleiht, unter Hinweis aus das von der hohen Frau jederzeit bethätigte lebhafte Jnteresse für die Sache des Rothen Kreuzes. Ferner verlieh der Kaiser inittelst Cabinetsordre den nassauischen Jnfanterie-Regiinentern No. 87 unb 88 Helmbänder mit der Jnschrist ,,La Beile Alliance«, dem HusareipRegiineiit Nr. 18 aber die Pauken der ehemaligen kurhessischen Garde du CorpaZugieich sprach hierbei der allerhöchste Kriegsher den alten nassauischen Kriegern seinen Dank siir die voii ihnen auf ben Schlachtfeldern von 1870 bewiesene Hingebung und Treue aus bestiininend, das; zur Aufrechterhaltung der ruhm- vollen Ueberlieseruiigen der früheren kurhessischen Armee die Stiftungstage der alten kurhessisäp nassauischen Truppen von nun ab fürdie Regi- inenter des 11. Armeecorps zu gelten hätten. Man hat es also in diesem hochherzigen Acte des Kaisers mit einer ähnlichen Kundgebung zu thun, wie diejenige war, mit welcher der Mo: narch vor einigen Tagen bereits gegenüber der ehemaligen hannoverschen Armee hervorgetreten ist. Unter den stattgefundenen Ordensverleihuiig zuni 27. Januar ragt die Verleihung des SchwarzernAdlerordens an den russischen Bot- schafter in Berlin, Grafen v. b. Osten-Socken, hervor, in welcher hohen Aiiszeichnung man wohl den Ausdruck der kaiserlichen Anerkennung für die iverthvollen Dienste des Grafen v. b. Osten- Socken zur Erhaltung der gegenwärtigen vortreff- lichen Beziehungen zwischen Deutschland unb Rußland erblicken darf. Unter den inilitairischen Ernennungen sind zu erwähnen bie Ernennung des Prinzen Johann Georg zu Sachsen zum Major ä. lu suite bes 2. Garde-Ulanen-Regi- inents unb die Verleihung des Charakters als Generalmajor an den Fiirsteii Herbert von Bismarck Der König von Sachsen empfing bei seiner jüngsten Anwesenheit in Berlin den Staats-leere- tair des Auswärtigeii von Bülow in längerer Andierizz Herr von Bülow ivurde hierbei von dein sächsischen Herrscher durch Verleihung des Goldenen Sterns zum Großtreuz des Albrechts- ordens ausgzeichnet. Die neuerlichen Gerüchte über den angeblich tin Laufe bes kommenden Frühjahrs erfolgenden Rücktritt des Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe sind ziemlich rasch wieder verstummt, sie sind denn auch in der Tagespresse überwiegend mit entschie- denem Mißtrauen aufgenommen worden. Natür- lich muß aber immerhin mit ber Möglichkeit eines baldigen Rücktritts des gegenwärtigen leiten«

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Va r last.Zeitschrift ,süi« Yagesgesichte nnd Aiiterifakiuiig.

Achtundzwanzigfiet Jahrgang.Preis pro Duartal l Mk. 5 Pl» in's Esaus�er! l Mk. l5 . �Nr. 9. Hirt. -2I.btragsaet-tlbr. von I M! ·�-

suae request. Sifsianstiltennehmen Bestelliingen für deriiiiränunceri rinnt-irre.-W Tit. sitleis« Naht-Blau, Sonnabend den 31. JanuarJrise rate werden für die Dienstaassjirinimerbis spätestens tlliontag Vormittag 11 Uhr unv Sitrvie 5 onnaben diRummer bis spätestens Freita-1899.flnrmitran i til-«: anaencnunemv.

z7eiiiehcrreiiT3iiåstl1k, lllleui1eileninfllltii�uiirii, �uubfiiluljenj�. Röhriohi.Die Abrüftiingsfragm

Der vom Czaren angeregte Plan einer inter-nationalen Confereiiz behufs Herbeiführung einerbedingten Abrüstung der Mächte ist durch daskürzliiiie Rundichreiben des russischen Ministersdes Quartieren. Grafen Biuraiview, betreffend dasvorläu�ge Goufercnaprogramm, seiner Verwirk-lichung um einen Schritt näher gebracht worden.Denn die Eliegieiiingen der zur Theilnahme ander« Abrüstringsconferenz eingeladenen Staatenwerben in deni Murawiewsschen Schriftstück auf-gefordert, in einen Gedankenaustausch über dieruisischerseitsz vorgeschlagerieti einstweiliger! Be-rathungspurikte einzutreten, und zweifellos werdensich bie Interessenten beeilen, diesem höflicheii Er-iutxen des niächtigen Herrschers des Czareiireiciresnacbnikoinmen Freilich dürfte jedoch dieses Vor-stadium einer Congreßbehaiidluiig der Abrüstungs-frage seine Schwierigkeiten darbieten. Geradeder« Hauptpunkt des provisorischen Abrüstungs-programms, der die Erzielung eines U-.berein-kommens zur Verhinderrriig weiterer Rüstungenund die spätere Herabminderung der Kriegsbud-kiets betrifft, ist geeignet, weitläu�ge diplomatifcheAuseitiandersetzuiigen hervorzurusen Und dasselbegilt von noch anderen Vvrschlägen, die GrafMurawiew fest geinacht hat, wie von der ,,grund-sätzlichen« Annahme von Vermittelungsdiensienu. s. w. bei drohenden kriegerischen Conflicteiisowie von dem Verbot der Einfiihrung neuerFeuerwasfem Pulversorten und Explosionsstofsenund der Anwendung submariner Zerstörungs-Mittel. Andere Punkte des einstweiligen Con-ferenzprogramms erscheinen dafür allerdings mehrgeeignet, eine Verständigung zwischen den Mächtenzu bewirken, so die vorgeschlagene Revision der1874 ausgemachten Erklärung über die Kriegs-brauche und die Ausdehnung der Bestimmungender Genfer Conventiom

Was indeß zu dem gesammten Vorschlägeeiner allgemeinen Abrüstung gar nicht reiht stim-men will, das ist der Zeitpunkt, zu welchem ergOMUcht Worden Ist« Raum zu einer anderen Zeitsind die Jnteressengegeniåtze zwischen verschiedenengroßen Mächten so heftig auf einander geplatzt,wie gerade seht, die in Afrika und Asien neuer;bings hervorgetretenen internationalen Streit-fragen sind so schwieriger und ernster Art, daßsie doch die Möglichkeit einer bewaffneten Ent-scheidung in sich schließen, ist doch kaum erst derFaschodastreit zwischen England und Frankreichnur mit Zlliühe und eigentlich lediglich aus bemGrunde, weil leßterer Staat sich nicht stark genugfühlte, dem seegewaltigeri Aibion kräftig entgegen-zutreteii, friedlich beigelegt worden. Und esnimmt sich wie eine Jronie der Weltgeschlchteaus, daß dieses selbe Rußlana von dessen Herr-scher die Abrüstungsidee herrührt, in dem inter-nationalen poiitisihen Jnteressenkampfe eine derersten Rollen spielt und seine Rüstungem wlll esfich nicht selber aufgeben, noch erheblich vermehrenmuß. Dies geschieht denn auch geradezu mit�eberhafte: Eile, zur See wie zu Lande sent Russ-land feine Vorbereitungen für einen möglichen

Kriegsfall, in welchen das Czareiireiih verwickeltwerden kann, fort, ein seltsamer Widerspruch imVerhalten der angebiichen Vormacht der Friedens-idee, und dabei besitzt Graf Murarvierv noch dietrierkioiirdigc Naiveiäh sich in seinem Rundschreibrnüber den Fortgang der Rüstungen auch andererMächte förmlich au beschwereni Jedenfalls kanndie Annahme nicht ganz von der Hand gewiesenwerden, daß Rußland mit der seinerseits ange-regten Verminderung der Land- und Seestreitskräfte aller Mächte nichts weiter beabfichtigt, alseine Frist zu gewinnen und sie gehörig auszu-nutzen zur Vorbereitung auf den entscheidendenWaffengang um die Vorherrschaft in Asien, derinenschlichem Ermessen iiach doch einmal zwischenRußland und England wird stattfinden müssen.Troß aller Si!mpathiebetheueruiigen der Cabinetefür den russischen Abrüstuiigsvvrschlag macht sichdarum hier und dort in den politisch diplomati-schen Kreisen Eriropns dort! ein gewisses Lilith-trauen in die redlichen Absichten der PetersburgerStaatsmäiiner bemerklich, und diese Stimniriiiiikann von vornherein einer praktischen Förderungdes vom Czaren arisgesprocheiien Friedensgedankeiisschwerlih gtinstig fein.

Jm Uebrigen ist über die Zeit und Art derinternationalen Abrüstungsconferenz auch fegt nochnichts entschieden. Der Zeitpunkt derselben läßtsich schvn deshalb noch nicht näher bestimmen,weil die einieleiteten Vorbesprechuiigen über dievom Grafen Murawieiv initgetheilten Hauptpunktedes Eonfereiizprograiiims eine gewisse Zeit bean-spruchen und sich vielleicht bis zum Beginn desFrühjahrs hinziehen werden. Dagegen steht hin-sichtlich des Ortes der Conferenz wenigstens soviel fest, daß sie aus naheliegenben Gründen nichtin der Hauptstadt irgend eines Großstaates, son-dern in derjenigen einer kleinen Macht, wahr·scheinlich in Brüsseh abgehalten werden wird.

Politische llebersiietjhDetitsches Reich.

Das Geburtsfest des Kaisers ist am BerlinerHofe in den gewohnten Formen gefeiert worden.Am Morgen des festiichen Tages nahm der Kaiserzunächst die Glückiviiiische seiner Familie entgegen,woran sich die Entgegennahme der Gliickwüiisclsedes engeren Hosdieiistes des Hauptquartiers unddes Cabineis, weiter der eingetroffenen fürstlichenGeburtstagsgästa und der Prinzen und Prin-zessinen des köiiiglichen Hauses anschloß. Um10'/2 Uhr wurde in der Schloszkapelle feierlicherGottevdienst abgehalten, worauf große Gratula-tionscour im Slseißeir Saale nachfolgte. Mittagswohnte der Kaiser der Parole-Ausgabe im Zeug-iause bei, in der zweiten Nachmittagsstunde warFamilienfrühstück beim Kaiserpaatz urn 6 UhrAbends fand Familiendiner bei den Majestätenfür die sämmtlichen anwesenden Fürstltchkeitenstatt, um 8 Uhr Abends besuchten der Kaiserund die Kaiserin mit ihren fürstlichen Gästen dieFsslvorsteilung im Opernhausr. Jn allenTheilen des Reiches wie auch überall im Aus-taub. wo deutsche in größerer Zahl zusammen-

sc

wohnen, ist der Geburtstag des Kaisers nach denvorliegenden Berichten in patriotischer Weisewürdig gefeiert worden.

Anläßlich seines diesjährigen Geburtstageshat der Kaiser besonders zahlreiche Drbensber:leihuiigen vorgenommen, militairische Erhöhungenund Betörderungeii verfügt und auch sonst nochdurch besondere Acte diesen Tag ausgezeichnet.Jn letzterer Beziehung ist ein Handschreiben desKaisers an die Königin von Sachsen zu erwähnen,laut welchem er der Königin Carola die ersteund die dritte Classe der neu gestisteten ,,Rothe-Kreuz-Niedaille« verleiht, unter Hinweis aus dasvon der hohen Frau jederzeit bethätigte lebhafteJnteresse für die Sache des Rothen Kreuzes.Ferner verlieh der Kaiser inittelst Cabinetsordreden nassauischen Jnfanterie-Regiinentern No. 87unb 88 Helmbänder mit der Jnschrist ,,La BeileAlliance«, dem HusareipRegiineiit Nr. 18 aberdie Pauken der ehemaligen kurhessischen Gardedu Corpa Zugieich sprach hierbei der allerhöchsteKriegsher den alten nassauischen Kriegern seinenDank siir die voii ihnen auf ben Schlachtfeldernvon 1870 bewiesene Hingebung und Treue ausbestiininend, das; zur Aufrechterhaltung der ruhm-vollen Ueberlieseruiigen der früheren kurhessischenArmee die Stiftungstage der alten kurhessisäpnassauischen Truppen von nun ab für die Regi-inenter des 11. Armeecorps zu gelten hätten.Man hat es also in diesem hochherzigen Actedes Kaisers mit einer ähnlichen Kundgebung zuthun, wie diejenige war, mit welcher der Mo:narch vor einigen Tagen bereits gegenüber derehemaligen hannoverschen Armee hervorgetreten ist.

Unter den stattgefundenen Ordensverleihuiigeiizuni 27. Januar ragt die Verleihung desSchwarzernAdlerordens an den russischen Bot-schafter in Berlin, Grafen v. b. Osten-Socken,hervor, in welcher hohen Aiiszeichnung man wohlden Ausdruck der kaiserlichen Anerkennung fürdie iverthvollen Dienste des Grafen v. b. Osten-Socken zur Erhaltung der gegenwärtigen vortreff-lichen Beziehungen zwischen Deutschland unbRußland erblicken darf. Unter den inilitairischenErnennungen sind zu erwähnen bie Ernennungdes Prinzen Johann Georg zu Sachsen zumMajor ä. lu suite bes 2. Garde-Ulanen-Regi-inents unb die Verleihung des Charakters alsGeneralmajor an den Fiirsteii Herbert von Bismarck

Der König von Sachsen empfing bei seinerjüngsten Anwesenheit in Berlin den Staats-leere-tair des Auswärtigeii von Bülow in längererAndierizz Herr von Bülow ivurde hierbei vondein sächsischen Herrscher durch Verleihung desGoldenen Sterns zum Großtreuz des Albrechts-ordens ausgzeichnet.

Die neuerlichen Gerüchte über den angeblichtin Laufe bes kommenden Frühjahrs erfolgendenRücktritt des Reichskanzlers Fürsten Hohenlohesind ziemlich rasch wieder verstummt, sie sind dennauch in der Tagespresse überwiegend mit entschie-denem Mißtrauen aufgenommen worden. Natür-lich muß aber immerhin mit ber Möglichkeiteines baldigen Rücktritts des gegenwärtigen leiten«

ben Staatsmannes des Reiches und Preußensgerechnet werden, welche Riöglichkeit schon dashohe Lebensalter des Fürsten Hohenlohe nahe legt.

Jn Kamerun ist ein Feldzug der deutschenSchutztruppe unter Leitung des Hauptnianns vonKamvtz gegen den Wutestamm eingeleitet worden,um die. bei letzterem herrschenden Sklavenjagdenzu unterdrücken. Voraussichtlich wird sich derFeldzug hartnäckig gestalten, da die Wute gutbewaffnet und beritten sind uiid außerdem indem Sultan von Tibati einen Verbiindeteii ge-wonnen haben sollen.

Oefterretch-Ungarn.Jm österreichischen Abgeordnetenhause hat das

Fauftrecht wieder einmal seine Rolle gespielt.Gegen Schluß der Donnerstagsfitzung kam esdaselbst zu einer wüsten Scene, indem die deutfch-nationalen Abgeordneten Wolf und Girstmayreinen czechischeii Zeitungsberichterstattey der vonder Journalistentribiine aus einer Rede des Juni:czechen Dr. Kramary in einer für die deutschenbeieidigendeu Weise laut und leidenschaftlich Bei-fall gespendet hatte, gewaltsam von der Tribüneentfernen wollten. Die czechischen AbgeordnetenPospifchill, V1!schodil, Labloch und Holanskykamen jedoch ihrem bedrängten Landsmann zuHilfe und deckten Wolf mit Fausthieben ent-setzlich zu, bis derselbe von den AbgeordnetenHafer. Türk, Jro und Hochenburger ans denHänden feiner Feinde befreit wurde. Dererbitterte Kampf. in welchem übrigens Abg.Pospischill von Wolf einen furchtbaren Faust-schlag ins Gesicht erhielt, verpflanzte sich bis inden Sitzungssaal hinein und machte einen regel-rechten Schluß der Sitzung unmöglich. Recht,,gemiithliche« Zustände das! �� Die Zeitungs-meldungen über die angebliche schon erfolgteDemission des ungarischen SlliinisterprälidentenBaron Bansfy und seine Ersetzung durch Colomanv. Szell erweisen sich mindestens als verfrül!t,Banffy scheint vorerst noch nicht an seinen Rück:tritt zu denken. Außerdem lenkt fegt die ungarischeOpposition ein, sie hat sich bereit erklärt, ihreObstruction einzustellen und die Provisorien sowieeinen Ausgleich zu ermöglichem wenn dafür Gewährgeleistet werde, daß die künftige Regierung gewisseUebelstände beseitige und die ,,Vexationen« derWähler etnstelle.

Frankreich.Die Dreyfus-Affaire in Frankrelch drohte

durch den Proceß, welchen Madame Henry, dieWittwe des bekanntlich durch Selbstmord imUntersuchungsgefängniß aus dem Leben geschiedeiietiGeneralstabsobersten Henry, gegen den aus derPanamaiAffaire bekannten Joseph Reinach wegenVerunglimpfung des Andenkens ihres Gattenangestrengt hat, eine neue Verwickelung zu ex:fahren. Jndessen ist der Proceß am Tage seinererstmaligen Verhandlung vor dem Pariser Schwur-gericht auf Verlangen des Vertheidigers Reinachsdes Advocaten Labori, einstweilen wieder vertagtwarben, womit wenigstens eine überflüssige längereHinziehung der Revision des Dreyfusprozessesvermteden worden ist. Freilich erscheint es wiedereinigermaßen fragiich, ob es überhaupt noch zudieser Revision kommt, da die Wühlereien Quesneyde Beaurepaire�s gegen die Criminalkammer desCasfationshofes fortdauern.

Italien.Der Czar soll dem König Humbert in einem

Handschreiben mitgetheilt haben, er werde EndeFebruar nach Jtalien reisen. � Der Vertragzwifchen den abessinischen Vasallenfürsteii Rat!Maskonnen und Ras Mangascha hat zur völligenWiederunterwerfung des letzteren unter den NegusMenelik geführt.

Türkei.Die Türkei will bei den sortgesetzten Rüstungen

der Großmiichte auch nicht zurückbleiben. DerSultan hat die zlteubtldung von 12 Refid- Land-wehrdsavalleriesRegimentekn angeordnet, welcheden Gerne Gonftantinopel, Adrtanopel, Adrtanopelund Saloniki zugethetlt werden sollen.

L o t a l e s.Macht-tue! der Localartikel istauch auszugstveisy verboten.30. Januar. ist: it: I.� des?? Ikauisla u,

Kaiferlichen Geburtstages! Seitens dervierten Escadron wurde, tote bereits mitge-theilt, der Geburtstag St. Majestät am FesttageAbends um 8 Uhr im Gritnm�scheti Saale be-gangen. Auszer den Herren Osfizierem einigenTheilnehinern am Festessen und den Niannsrljaftenwar ein so zahlreiches Publikum erschienen, daßsozusagen �fein Apfel zur Erde« konnte. DasProgramm wies als erste Nummer ein Festlied:,,Grus3 an Kaiser Wilhelm II." auf, das von12 Mann recht inarkig, dem Jnhalt entsprechend,zu Gehör gebracht wurde. Während der Exeeutiondes genannten Liedes war im Hintergrunde derBühne ein lebendes Bild �� Germania � zuschauen, durch welches der Eindruck des Liedesnicht unbedeutend erhöltt wurde. Gesang undArrangement fanden beifällige Aufnahme. �-Nun folgte ein inilitärischer Scbwankz »DieViiece unb ihr Vice«, welcher die Lachmuskel allerAnwesenden in regste Thätigkeit versehn. Nachzwei Couplets, welche ebenfalls große Heiterkeitwachriefen, ging ein zweiter Schwank: »Wer weiß,wozu das gut isi!« in Scene. Die Darstellerdieses Stückes sowohl, wie des ersteren verstandenihre Rollen recht nett durchziiführem Bedenkt man,daß die Söhne Mars doch den ganzen Tag hin-durch einen aiistrengenden Dienst haben und erstkürzlich die Vesichtigung stattfand, so muß mansich wirklich wundern, wie sie es ermöglichenkonnten, noch soviel Zeit zu erübrigen, sich derEinstudirung des Programms zu widmcn. DieserFleiß und dieses Jnteresse verdienen volle Aner-kennung. Der Ausführung folgte ein Tanzkränzchemdas durch eine vom Herrn Rittmeister Graf vonMatusrlzta angeführte Polonaise eröffnet witrdeund bis in die Vtorgenftiindeti währte.Der Mäniier-Turnvereinbeging den Aller-höchsten Geburtstag an demselben Tage Abendsvon �/29 Uhr ab in seinem Turnsaale Gastwirthtlltaskosx weicher ans Anlaß der patriotischenFeier igcscbmackvoll decorirt war, durch einenfolennen Commers Außer den Vereins-mit-gliedern hatten sich auch zahlreiche Gäste einge-funden, u. A. die Herren Landrath Willert, MajorFischehRittmeister SperlingBtirgerineister Schutz,Amtsgerichtsrath Rittmeister Perniok, Stadtver-ordnetenvorsteher Buchdruckereibesitzer Opitz, sowienoch andereMitglieder der städtischenKörperschaften,der Vorstand des Kriegervereins Nach Absingungeiniger patrioiischer Lieder hielt der Vorsitzendedes Vereins, Herr Gerichtsvollzieher Wiese, dieFestrede, in welcher derselbe die Tugenden desKaisers pries und hinwies, wie wir dem KaiserDank schulden und zu dem Gelübde aufsorderte,treu zu Kaiser und Reich zu stehen in guten undbösen Tagen, treu wie unser erhobener Monarchunsere Pflicht stets zu erfüllen. Jn das amSchluß der Rede ausgeht-achte Hoch auf S« Mk»jestät stimmte die Festversammlung begeistert ein,woraus die erste Strophe von ,,Heil Dir imSiegerkranz« gesungen wurde. Während derRede und dieses Gesanges stand die ganze Ver·sainmlung. Nach weiterem Vortrage vaterländischerLieder und einiger Concertpieäcen der aus Turn-vereins-Mitgliedern bestehenden Capelle führten16 Turner in den Jdeal-Kostüiiieti von Müller-burschen unter Leitung des Turnwarts, HerrnGasinspeeior Martin, einen Reigen Mi·illerreigen!auf; alle Evolutionen zeigten die größte Exacthelhund es wurden die interessanten Darbietungenmit stürmischen Applaus aufgenommen. Hierauffolgte die Ausführung eines kleinen Turnerschwanks,der in hohem Grade zwerchsellerschütternd wirkte.Bald nach dieser äußerst ergöfzlicheti Scene ver-abschiedete sich ein großer Theil der verehrtenGäste, denen die Turnerschaar auf Anregung desVorsitzenden noch ein kräftiges dreimaliges »GutHeil« widmete. Unter ,,Lkedersang und Bester-klang«, sowie diversen Vorträgen blieb der Vereinnoch bis 12 Uhr zusammen, froh bewegt von derstattgehabten schönen Kaisergeburtstags-Feler. �-Der Kriegerverein hatte gestern Abt-nd anläßlichdes nationalen Festtages eine Feier im Grimm-schen Saale arrangirt, über welche wir in dernächsten Nummer d. Pl. näher berichten werden.

A Beförderung.! Durch AllerhöchsteCabinetsordre vom 27. b. M. ist der Major und

� Sie führt den Namen:

Commandeur des DragonersRegimetits KönigFriedrich III. �. Schlef.! Nr. 8 Herr Scbalschavon Ehrenfeld zum Oberstlieiitenatit befördertworden.

= Die Herbstübutigen! der 1.1. Divisionfinden in diesem Jahre, wie bestimmt verlautet,in der· Gegend von Groß-Warienberg und dieder 12. Division zwischen Bernstadt und Oelsstatt. Es dürfte daher auch in unserer Stadtbezw. im Kreise wieder ein recht reges und buntesinilitärisihes Leben herrschen.

Jnnungssache!. Am Montag den23 d.Mts.hieltdieoereiiiigteTischler« Glaser-und Drechsler-Jnnung unter Leitung desObermeisters Herrn Tifchlermeister Posseltihr erstesdiesjähriges Quartal bezw. die statutenmäßige Ge-neralversammlung ab; erschienen waren 17 Mit-glieder. Die Tagesordnung wurde wie folgt er-ledigt: 1. Es wurden die Sterbekassem und dieQuartalsbeiträge eingezogen. 2. Ein Lehrlingwurde ausgenommen. Der Vorsitzende ermahnteden Knaben, fleißig und aufmerksam zu sein undsich gut zu betragen. 3. Die Verfawm ung nahmKenntniß von dem Jahresberichte, den der Vor-sitzende verlas. Demselben zufolge z« hlt der Ver-ein z. Z. 25 Mitglieder. Jm vergangenen Jahrewaren drei Generalversammlungen und fünf Vor-standssitzungem in diesen Versammluraeti wurden5 Lehrlinge freigesprochen und 8 Leirlinge auf-genommen. Das Jnniutgs-Schiedsger du trat imverflossenen Jahre einmal in Tbäti«;keit. AufGrund der gesetzlicheii Bestimmungen, betr. Sie:organisation der Jniiungen, wurde in einer be�-sondereti Generalversammlung beschlossen, dieJnnuna in eine Zwangsinnung umzugestalten

Tischler-, Glaser-und Drechsler-Zwaiigsinnuiig zu Roms-lau" unb umfaßt Stadt und Kreis NamslaiuHierauf erstattete der Kassirer Herr TischleimeisierStaniiek den Kassenberichtz bei der Revision hattesich nichts zu erinnern gefunden. Zu Kassenrevksoren pro 1899 wurden die Herren Tuch undKühnel gewählt. Nachdetu hieraus ein Schreibendes Herrn Landraths zur Verlesuug gebrachtworden, wurde die Sitzung geschlossen.

�� Der Redaction d. Pl. wurde heut alserster Frühlingsbote ein inunterer Maikäfervorgezeigt.

ProviuzielleskBreslau, 27. Januar. Ueber die Entfüh-

rung eines jungen Mädchens aus Königshüttewird von einem Beuthener Berichterstatter iveitergemeldet: Die Entführte ist die oierzehnjährigeTochter des Mehlgroßhändlers Kosloivskt in Dombbei Kattowitz und besu:ht in Königshütte diehöhere Töchterschule Vor der Schule fuhr einWagen vor und ein unbekannter Mann überreichtedem Schulleiter eine Depesche, wonach die Kos-lowski sofort nach Hause kommen solle, da derVater einen Schlaganfall erlitten habe und feineTochter zu sehen wünsche. Der Lehrer gab deinMädchen die Erlaubniß, unb sie fuhr mit demManne fort, ist aber nicht zu Hause angelangt,auch ist der Vater keineswegs von einem Schlag-anfall getroffen worden. Dagegen gelangte einSchreiben an einen Freund des MehlhändlersKoslowski, worin mitgetheilt wird, daß sich dasentführte Mädchen in RussisckpPvlen befinde undgegen ein Lösegeld von 7000 Mk. herausgegebenwerden solle. Das Geld solle bei Slupna beiMyslowltz in der Nähe der Dreikaiser-Ecke aneinem bestimmten Orte niederlegt werden. DiePolizei befindet sich in fieberhafter Thätigkeih esgelang aber noch nicht, etwas zu ermitteln.

Königshütte, 26. Januar. Gestern wurdedie vierzehnjährige Tochter des IMehlhändlersKoslowsky von einem fremden Mann in einemgedeckten Wagen nach Rußlaiid entführt. DasMädchen, welches sich in der Schule befand, wurdevon dem Fremden unter der Vorfpiegelung, essolle sofort nach Hause kommen, in den Wagengelockt. Das Mädchen soll nur gegen Hinterlegungeines Löfegeldes von 7000 Mk. ireigegeben werden.

Königshütte, 27. Januar. Das Jndivi-duum, welches mittelst Arglist die Schülerin ElfaKoslowswi von hier entführt bat, um ein Löse-

gelb für sie zu erpressen, ist von dem SpediteurWeizmann in Myslowisz zur Haft gebracht worden.Der Verbrecher heißt Bruno Giesel uiid ist ausBeuthen Q.-S.; er hat dem GrenzcommissarMädler gegenüber die That bereits eingestanden.Das entführte Mädcheii ist in Sosnoioiee unter-gebracht, der hdrenzcominissar hat sich mit demVerhafteteii zu ihrer Befreiung dahin begeben.

Für das Project einer elektrisch betriebenenZahniadbalin nach der Schneekoppe sollen vonBerliner Jnteressenten bereits 2.200.000 Markgezeichnet sein. Daß die Technik dabei für diegrößte Sicherheit gesorgt bat, ist selbstverständlich,und so wird man auch bei etwaigem Versageiides Stromes oder anderer Gefahr ruhig imWagen sitzen bleiben können, da auf der Achs-verlärigerung der in der Mitte des Wagenslcllisvdeil Räder je zwei Schleifräder angeordnetwerden, welche das unfreiwillige Zurückrollen derWagen verhindern. Zwei weitere Hemwvoprichtungen werden, laiit Niitheilung des Patent-uiid technischen Bureaus von Richard Lüders inGörlitx bei eintretender Gefahr durch einen imWagen angebrachten Elektricitätsspeicher in Be:wegung gelegt. Das Aeußere der Wagen wirdsich von denen der Straßenbahn wenig unter-schridsxl�t.

Weitres-schier»Bismorck über die Schlacht von

Königgräss Jin zweiten Band der Geschichtedes Krieges von 1866 von Oberst a. D. v.Letioiv-I.io:«bcck. der soeben ini �Beilage der Elllittler:schen Buchhandlung erschienen ist, wird folgenderan Generiilleutnant v. Quistorp gerichteter Briefdes Fürsieii Bismarck veröffentlicht:

»Varziii, deii 27. Juli 1894.Ew. Excellenz

danke ich verhindlichst für Jhre freundlichen Mit-theilniigeii vom 24. und bin bereit, Jhre Fragezu beantworten, so weit mein Gedächniß reicht.

sich habe am Tage der Schlacht von König-artig den hochseliaen König von beui Augenblickan, wo er bei Langenhos von den Gardesciiützenbegrüßt wurde, begleitet und bin an dem Tagenicht mehr aus seiner nächsten Nähe geschieden.Jch habe nicht wahrgenommen und glaube nicht,daß Prinz Albrecht in dieser Zeit mit dem Königeiiber Verwendung von Caval1erie gesprochen hätte;sicher bin ich, daß der König kein Wort mit mirüber diese Frage gewechselt hat, namentlich nichtin Folge einer Anregung des {hingen Albrecht,die ich hätte wahrnehmen müssen. Wenn dieFrage mit mir besprocheii worden wäre, so würdeich St. Majestät lebhaft zugerdet haben. MeineAusgabe war nur, den König aus dem Granat-feuer zu bringen, was Adjutanten und Aerztebis dahin vergeblich versiicht hatten. Ueber denAbschluß des Kampfes und die Verfolgung derGeschlagenen hat der König weder mit mir nochin meiner Gegenwart mit Anderen ein Wort ge-wechselt; aus eigenem Anlaß war ich nicht berufen,in die Leitung des Kampfes durch Rathschlägeoder Bemerkungen einzugreifen. Sei! glaube auchnicht, daß der König geäußert hat, man müsseOesterreich nicht aufs Aeußerste treiben. Sei!habe noch in Nikolsburg Mühe genug gehabt,den hohen Herrn zii überzeugen, daß wir gegensie schonend verfahren müßten. Am 3. Juli aberlag es mir noch fern, diesen politisch richtigenGedanken irgendwie zum Ausdruck zu bringen,namentlich dem König gegenüber. Wie groß derGewinn der Schlacht war, ließ sich in denStunden, von denen die Rede ist, noch nichtübersehen. Jch hielt den Feldzug mit dem, wasgeschehen war, am Abend des 3. Juli nicht fürentschieden und hätte keiti militärisches Mittelversäumen mögen, um den Krieg ohne stattzösischeEtnmischiing zu Ende zu führen. Ja! habe nichtwahrgenommen, daß der König irgend Jemandeinen Befehl ertheilt hätte, aus dem der Aller-höchste Wille, die Schlacht abzubrechen, zu ent-nehmen gewesen wäre. Der König begegneteunter meiner Begleitung dem 6. Kürassier-Regimeiitund dem 26. Jnfanterie-Regiment, die nachmeiner Wahrnehmung nebst einem mir unbekanntgebliebenen Jäger-Batalllon dem österreichischeii

Artilleriefeuer am nächfien standen, in derenReihen in Gegenwart des Königs Granateiiwirksam einschliigeik Kurz, daraus sah ich mitErstaunen, das; die Kürassire Kehrt schwuktcsiiund ziiin Bivouac zuriickritteik Sei! riit anHerrn von Rauch, Conimandeur des �Braunen:burger Kiirassierregiineuts, heran und fragte ihnnach der Bedeutung dieser Bienduiig Er sagte,es sei Befehl zum Einrücken gegeben, und nannteden Verlust seines Reginieiits an Mannschastenund Pferden dnrch Granatfeuer Jch anworteteihm: ,,Dieseii Verlust habe ich mit Bedauern innächster Nähe gesehen, und ich dachte mir, Siewürden nun liinreiten, um nachzusehem wo dieGranaten herkomineii.« Er sagte darauf, diePferde hätten seit 4 Uhr« Viorgeiis niiht gsrUx ssenund wären schwer erinüdet, außerdem könne ernichts Anderes thun, als was ilxm befohlen würde.Es sei das Ganze abgebiaseii, nnd er habe Befehl,in�s Bivouac zu riickeii. Jch sah das 6. undandere KürassieriRegiiiieiiter rückwärts vorbei�-maschireii und hatte innerlich den Eindruck,daß wir unsere Manövergeioohnheiten anf diegroße Schlacht iibertriigem wo ,,Hahn in Ruh«geblasen wird, wenn das Manöoer feinen pro:

Fortsetzung in der Beilage!

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b ausgeführt vont Bildhauer August Kraus �iyeldtelegrcipliiren iii der russisehen Armee: Drathlegurigini Galopp.

Börsenkurse vom 28. Januar.

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. . - 53 - 91 15Schi: Prov.-Hilfskasseu-Ohligat. IV« « 99:60Dom. Hy�p.-Bk.-Pf ibk. VI. . . 4 .� 100,50Preuss. Pfanclhr. Bk. PfdbnXVIII. Hi« · 98,25schien. Bod.-Ur.-Act.-Bk.-Pfdbr.V. 4 . 10.. �

. d0. I. u. II. IV: · 97,�ii0. i0. IV. 3V: · 97��

Ausländische Fonds.dressiert. lügt-Rente . i� W» 101,75Links-it. i1s0iäk- : « i« :

� Kronen � . i · 97,90Russische Staats-Rente 4 · 101,40Politische Pfandbriefe 4V: · 100,20Italien. Rente 4 · 94 50kunnten. Rande: erweist. . Z · 101:��

. · von 1890 4 � 91,75Mexikanische Anleihe sang. . 6 · I00,�

. Eisenbahn-Anleihe 5 · 98,�Griech. onna. Gold-Rente 4 · 39,--

DiversmRussische Eisenbahn-Obligat. . it: "/0 100,90Sc-�hles. Bankvcreins-Ant. l. Div. . 7 . 148,75

� BocL-CrecL-Bank-Act. . . 7�/: . 158,75Linke, Wagenbaufabrik · 15 · 292,25Breslauer Eleetr. Strassenb. · . di · 205,50Groschow. Cementfabrik ,. 14�/: · 241,50Ver. Königs- se Laurahittte · l0 · 222,40Braunschweiger 20 ThlL-Loose �� 127,50ICÖIn-Hindener d0. IV« · 137,40Türk. 400 FL-Loose � 114,-Ueaterr. Bemühung« � 169,60Russische . � 216,45

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Niarktpreise der Stadt Nat-starrvom 21. Januar 1898».

höchster. Mtttler Ntedrtgkteu«« 4 «« 4 «« 4

Wege« 100 Rilogr. 16 i4o 15 9o 15 4onoggea 14l3o 13 so 13 soums« i5l2o 1a 2o 11 2oHaskr 12 80 12 3o 11 soErbscn 24 �- �- � 22 �Kartoffeln � 3 20 � � 3 -Heu · 4 so � � 4 2oStroh I 3 10 �- - I 50Butter i zutage! 2 ��� - ; �- i eo

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Bum Witrslabendlirotauf Mittwoch, den l. Februar ladet freund-�ü� «« G. Lorenz.

Friih iWellfleisch und WrllwurftAusrich von Bockvien

Zum Wurstdlbenibrotmorgen Mittwoch ladat eraebcnst ein

E. Ilaslws.früh von 9 Ubr ab:

Wellfyleifch und Wellwurft. Donnerstag, den L: d. Akte.

Eigvxiisici lass! Wust-Wert,w « g Paul Weise.Nebst 2 Beilage-c.

1. Beilage zu Nr. 9 des »NamslauerStadtdlatteskNaenslatu Dienstag den 3|. Januar l899.

Danksagung.Für die vielen fläeweaise der Hlhieihmlmn: sowie iiir die vielen der uns

gesandten Krunzspenden bei der Beerdigung unsers innig· gelirshteu Vaters,Gr0ss� und Sehwiegtnrvaters, des früheren Gutshesitzers

Gottlieb Herrmannzu Strehlitz,

sagen wir hiermit unseren innigsten, tiefsten Dank.strehlitz, Blumenau, den 29. glanukrr l899.

Die tieftrauernden Hinterbliebenen.

Todes-Anzeige.Am 28. d. dirs. Nachmittag� 222 LThr verschied unser Innu11g«s-Jlitg-1ie l

Herr Wilhelm Heinrichim Alter von 5.3 Jahren.

Sein Andenken werden wir in Ehren halten.

Die Tischler-, Glaser� und Drechsler-Innung zu Namslau.Dienst-te; Xaelnnittakq s; ishr.Beerdigung":

Fiik eine der größten deutschetr zdypotijeskentianlieiiist die Agentrtr für bcn zu vergeben.

Rcfleetariten müssen in liindlichen Kreisen gut eingeführt unb in der Lage sein, Belei-hungsanträge auf liindliche Gruudstücke einzudringen. Meldungen mit Arigalre von Nefcrenzennnd kurzem Lebensloiif u. G. W. H99 an Bernhard Arndt, Annoucen-ExpetL,

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Am BH. d. Alls. Naelnnitlirgs 274 Uhr lversehied sanft mich kurzen. enherselnverein lleiden unser herzensgutkiiulieber Uatle und Vater, der

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Wilhelm Heinrich,im Alter von 3:3 Jahren.

Dies zeigen zillen l �re.unden und lie-kannten mit der Bitte um stille �l.�heil-nalnne an

die tiefrauermlen Hinterblieheiien.l!i·,- lleerslisxnngs under, Dienstag� Xnehmittne�l 33 l·lI1� stillt.

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gegenden Schrniedegesellen Franz Maleska zu Böhm-iv h, Angekiagtemwegen übler Nachrede hat das Königliche Schöffensgericbt zu Namslaii arti 11. Januar 1899 fürRecht erkannt:

Der Privatbeklagte ist der üblen Nachrede derPrivatilägei schuldig iind ivird deshalb unter 91111":erlegung der Kosteii des Verfahrens init einerGeldstrafe von sechs Mark, im Unveririögensfallemit zwei Tagen Haft bestraft.

Zugleich wird den Privaiklässeriy FabrikbesitzeriiJulius und Robert 610111101011 511 1111111101011, dieBefugniß zugesprochen, die Veruriheiluiig desPrlvatbeklagteii innerhalb eines 9310111110 nachNechtskraft des Urtheils durch Einriickung desentscheidendeii Theils desselben im NamslaiierStadtblatt einmal auf Kosten des Privatbeklagteiibekannt zu machen.

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grainininäßigen Abschluß erreicht hat. Jch hinvon dem Befehl, die Cavallerie ziiriickziizieheiuüberrascht gewesen, weiß nicht, von wein er aus:gegangen ist; wäre er vom Könige unmittelbargegeben worden, so hätte ich dieses bemerken müssen,da ich während der ganzen Zeit nicht eine Pferde-länge von ihm entfernt gewesen bin. Jch weis;nur zu sagen, daß die Wahrnehmung mir über-raschend war und niederfchlagend auf mich wirkte.

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lebiiifse bin ichErd. Excellenz ergebeiister

von Bismarck.� Ani 11. Februar kann in Wolgast der

alte Befreiungskäiiipfer August 60.111101 seinen104. Geburtstag feiern. Der alte Herr, der iniJahre 1795 geboren ist, trat am 17. 931015 181.3als freiwilliger Jäger beim 9311111111 ein und hatan den Befreiungskriesseii gegen Frankreich ruhm-reicheii Antheil genommen. An seinem 100. Ge-burteitage im Jahre 1895 wurde ihm der Kronen-orden 4. Klasse mit S; wertern verliehen undals er 1111 vorigen Jahre seinen 10:3. Geburtstagfeierte, wurden ihm zahlreiche Aiifmerkfaiiikeiteiidurch Peglückivünfclsuiig und 850010 von Krieger-vereinen und hochgestellteti Perfönlichkeiteii aus9311111011: und Civilkreiieir erwiesen. 910m 111diesem Jahre werden Veranstaltungen getroffen,iiin den alten Krieger, der leider sein Augenlichtjetzt beinahe giinzlich verloren hat, an feinemGeburtstage zu ehren.

913106000011, 28. Januar. Jm NassauischenDorfe Mainmolsheim zersprang bei dem anKaisers Geburtstag vcranstaltixteii Schießen derMörser. Die iiinhersliegeiidcii Stricke tödteten einenMaria, welcher eine zahlreiche Familie« hiiiterläf;t.

� Aus Mroifcheii schreibt man: IndemDorfe Peinpertui ereignete sich Mzsterii ein 11111111105.Die beiden neun Jahre alten tiinper des LehrersWolff wollten am Kaisersgebiirtstcig fchießen Siehatten sich eine Pistole und Patronen zu v»-lclskiffen gewußt. Plötzlich ging ein Schuf; losund die Kugel drang dem einen Knaben in dieBrust. Derselbe liegt hoffnungslos darnieder.

� Jnr Gebirge bei Donau am oberenLomerfee verunglückle eine Patrouille von 9 1511-1115:1000110111, indem der Schnee unter ihren Füßennachgab und alle 500 Meter tief abstiirztem2 Soldaten blieben todt, 6 sind verwundet,Darunter der koiiiinaiidireride Feldwebel 1011001.

�� Der altehriviirdigeii Schiefertafel wirdder Krieg erklärt. Die in zehn SchulkreifeiiBerlins geinachteii Versuche zur Vermeidung derSchiefertafel beim Anfaiigsunterrtcht und derenErsatz durch Papier und Bleistift bezw. Papierund Feder sind nach einer Bekanntmachung derstädtifcheii Schuldeputation bisher von so gutemErfolge begleitet gewesen, daß die Deputatiotr zuweiteren klterfiicheii ii- diesem Sinne aiiffordert.

«� Auf wahrhaft tragifche Weise ist inParis ein Schuhniann um�s Leben gekommenJn einem Hause des Boulevard des Batignollesglaubte ein Dienstmädchen iiin 7 Uhr Abendseinen Einbrecher entdeckt zu haben. Es rief diePolizei herbei und alarinirte das ganze Hart-s.Zwei Schutzleute fuchten den Dieb, der eine, eingewisser Balle, stieg bis aus�s Dach. Einer der9311011101 des Hauses sah im Halbdunkel von feinemBalcoii aus den eifrigen Schuh-traun, hielt ihiifür den Einbrecher und schoß aus ihn. Der Ver:wuiidete wurde von feinen Kameraden in einenahe gelegene Apotheke gebracht, wo er den Geistaufgab; die Kugel hatte ihn mitten in die Brustgetroffen. Den Einbrechey der ivahrfcheiiilichnur in der Eiiibildung des furchtsameti Mädchensvorhanden war, hat Niemand gesehen.

� [Ein neues Opfer von Monte CarlajWie dem Mailänder ,,Secolo« ans Caimes ge-meidet wird, hat sich in der Nähe dieses Städctisxiisder Hauptmann der dortigen Feuerivehy EugrnGerwain nach Spielverlnfteii in Monte Carloerschaffen.

� fDie lofe Ziingeszf Es ist immer ge-jährlich, in Gegenwart iinbetcriinter Personen sichüber einen Dritten abfällig zu äußern, oder sichüber Abivefende lustig zu 1111110011. 60 stiegen inLeipzig vor Kurzem mehrere Damen in ein Ab:thell erster Klasse. Die. Reisender» Zlliäiinleinund W:iblein, kannten sich 111m1, und es dauertegeraume Weile, bis ein geeignetes Gespräches-thema gefunden war. Natürlich kam die Spracheaus das Theater, und eine Dame, die kürzlicheiner Ausführung der ,,Euryaiithe« bcigeivolsiithatte, äußerte sich in sehr adfälliger Weise iiberFrau Seh» die erste Sängerin. ,,Fiiideii Sieriicht«, wendete fich die Dame mit dem lofenZünglein an einen ihr gegenüber fitzeiideir Herrn,daß Frau Sch. viel zu alt für die Rolle ist?Weint sie zu singen anfängt, glaubt inaii wirklichdas Schnarren einer verrosteteir Schiffsiviiide zuhören.« � »Sie würden besser thun, griädigeFrau«, erwiderte der Aiigefprocheiie mit schnei-deiider Kälte, »das Frau 6m. direkt zu sagen;sit» sitzt ja neben Jhiieii.« Allgemeine Stille.Die Dame fchiveigt verwirrt und errölheiid Docherholt sie sich rasch und ruft, uiii den Fehler zuverbessern, der Sängerin zu: »Ja; bitte vielmalsuiii Entschuldigung. Daraii trägt nur der KritikerW. die Schuld, der meine. selbständige Urtheilsskraft verdorben hat. Er beniitst jede Gelegenheituiii Jhr großes Talent und Jhr Itöiirieii herab-ziisetzeiy dies« Uiiangenehme, pedaiitifche Atenfch!«� Alles das können Sie Herrn W. wirklich selbstsagen«, war die Antwort der Sängerin, ,,er sihtneben inir.« Hierauf versuchte die Dame inhöchster Bedciingiriß das siioihzcichckr 51111111111,um deii Zug halten zii lasseii, doch der Apparatwar zum Glück verdorben.

2. Beilage zu Nr. 9 des »Namslauer Stadtblattes.«-.-..«- . .1. ._ ._�__. �.4.

� Die Ausbriiche des Vesuvs haben seitvoriger Woche an Stärke und Umfang bedeutendzugenommen, und die Gegend zwischen detn großenKegel und dettt Obsecvatorinnt gteicht einem Retter-heerde, so aufgehäuft liegen dort die ausgeworfenenglühenden Eljiaterien Von den zwei Lavaströntetndie sich seit einigen Tagen ans dem Ktater et-gießen, hat der eine dic Pnnta del Nasone erreicht,während der andere über die Vetrana hinausgelangt ist. Nuch die zwschen diesen zwei Ladu-strötnen liegende ausgetrocknete Lavaschicht wurdein einen Gltihzusiand versetzt, so daß dieselbeunzählige Sprünge zeigt, aus denen mächtiglobernbe Flammen emporsteigen.

� [Vierlinge.] Jn Bologne wurde die28jährige Frau des Landwirthes Pietra Caccolliaus Fotlitnpopoli am 8. d. mm. von vier ge-sunden Kindern, lauter Knaben, glücklich ent-bunden. Die Wöchnerin und die Kinder befindensich wohl. Zu beneiden ist der glticklichc Vater;noch zntanzigtnonatiger Ehe hat er schon sünsgesunde Sprößlinge um steh.

[Ein Opfer der Generalprobej Nachdruckverboten? Der Theaterarbeiter Fritz Klein war wegennächtlicher Ruhesibrttttg in eine Ordnttngsstrafe von3 Mark genommen worden, hatte jedoch Einspruch er-hoben nnd richterliche Entscheidung attgerttsett.� R i eh t e r:Detn Inhalte der Akten gemäß wäre es vielleicht bessergewesen, wenn Sie es bei der Ordnnngsstrase belassenhätten, ich fürchte, �- Kleitn Ach tvat, Herr Richter,sin Se man nich ängstlich wenn blos keet1e Angst:nteierei, die Zeiten sin vorbei, wo Berta spann. Ja«kann mir doch nich tnang mein ehelichet Jliick vollenlauen oder jar meiner Anguste, wat meine Olle is,tnitten tnang-T Jesichte spritzen lassen. � Richter:Nun erzählen Sie, was sich in der Nacht vom is.zum 1:3· November zu etragen hat. � Klein: Setbin Teatherarbeiter Wenn ick sage, Thcaterarbeiteu

N a m statt , Dienstag den 3|. Januar ltst99.

so heeßt det so ville, wie: Jck bin eett Mann, der alteDage seiner Freiheit beraubt ist, tm in letzte Zeit oochtnanches Mal de Nacht. Jn die Nacht hatte ick zudl!un in eene Jetsiralprobe ttett Sticke, tvat nachhereenz�jet Bin! hintereinander jejebett is worden· Wiedet Sticke hieß, det verrathe ick nich, ick hiille mir injänzliclte Verlettjnttttg weil der Dichter �n tnächtjettDurchsall jehabt hat und weil ick ihm nich noch malan die tvehleidigen Stunden erinnern will. Et wardranrich �� Richter: Verichten Sie von sich tntdnicht vottt Dichter. - Klein: Von mich? Jan, watis von tnich ville zu sagen. Et war �ne Jetrralvrobemit alle Schilane, denn wenn �e unsern Ober-2!iescl!s;öt«kennten, dantt � tta ick will tnan die Lust anhalten.Aber so ville steht fest, er is �n janzer langweikjerPeter. Um Uhren achtet« sing et los und ttttt Uhrenzween war�t ans. Und wir Arbeeten nich runder vonde Bretter. Vier Akte, jeder Akt drei Verwandlungetndie reene Vttppeukttttted�je. � Richter: Aber das ge-hört ja Alles nicht hierher. � Klein: Jrade HerrRichter, denn seh�tt Se mal, ick tvill tnan sagen, datick nich in die rosigfte Lat1ue zu nteine Olle jekvnttnetibin. Sie lach in�t Bette ttt1d lächelte in Droom. Wieick ntir aber tttt ooch in de Flohkiste rinbejebe, knarrtdet olle �Möbel, icf tneene ttteitt Bette, und meine Lsllewacht nss. »Wer« schreit sc, ,,oller Siissel, jetzt kontmsteHalt�s TlJiattl«, brüllt se, eh ick et iiberl!auvt noch uss-jentacht hatte. »Willst mir tvol inreden, det de aus�tTheater kottttttst, jetzt unt halb dreiu!« Jck sage nujanz jemiethlich: �iUhttter, spare deine Wörtety ick habebis jetzt for de Kunst jelittett!« � Na, Se werden janoch tvissett, Herr Richter, wie det nu is. Sei: Wortsieht det andre, eet1 Puss jiebt den anderen ttnd eh�tttan�t versieht, is de scheensie Sseilerei im Junge. Undso war�t nach bei tnts ztvee Beeda St mochten ja �nbisken lauter sitt, wie det de Nachbarn bei der Tlicichtderdragett könns den eetnal schlug tnein Justekett tnit�nScbrttbber den Kichettralttttett runder von de Wand,aber nich tnit Willen, se wollte tttir man mit detborschUje Dings kitzeltr Usf eenmal butntttst Jentandjejen de Kllerdiihre �- ick wohn� nätnlich in een hoch-herrschastlichen Keller � � er bumtttst, det ick jleichdenke, det Haus fällt in. Jck kütnntere mir aber ersehtnich drum; aber wie vielleicht so Stücker dreie, viere jejenklappert, ntache ick in nteine Wuth die Dhüre uss und een

Wasserstrahl spritzt itt Bogen ieber mein Kopp rin inWeiler 1m jrade tneine Frau in�t Jesichte und ufs�tHunde, tvat nadierlich beide Nacht n&#39; biskettdekolttertis. Jck retttte rans uss de Straße, � det ick mir da-bei ttich erseht tttit �n Frack bekleidt hab, könn� Se sichja denken � ttnd sah, det mein Hauswirth uttd setttebeedenNacltkottttttett draußen stehen. Der eene von deJungens, so�n sechzehnjähujer Schlakå hatte de Seit:tettsprihe noch tttattg seine Jreiser. Und hinter denDreitt Himmel und Menschen, ick wundre mir blosheute noch, tvo die unt halb vieren des Nachts alle her-kamen. Nu jittg det Ulken los. »Männeken, Sewerden sich verkiihlen!« ,,Männeken,brennts bei Jhn�nach? det war Jelindste, tvat ick lau hören kriechteAiadierlich laß ick mein jewaltiget Orkan noch ertönenund schrei: ,,Schtttztnatttt, Schuhtttantt!« So schnelltvar noch keen Schutztnatttt in Berlin da, wie in deAiacht Denn eh� ick det dritte TNal jeschrieen, hatteer mir schon sesie mit eene Hand und tnit Die andreschrieb er mir uss, und dasor, det se mir jestbrt habenin meine häusliche Unterhaltung soll ick nu 3 Meterbleiben, det wär�n ja noch ville verriickterl � Eros:Dem mirD Herrn Klein bedeutet, daß er Die Ordnttn s-sirafe zu zahlen habe und ntit der Drohung: ,, ajeh� ick weiter, bis an�t slieichsjericht« verläßt er wüthendden Gerichtssaai.

Hetmktche »Liebe.Roman von ��elen: Zeigt.

tstacitdrnck verboten!»Einheit Sie, schon eine Tanz-koste? Kommen

Sie, wir wollen Jhnett eine solche besorgen«Und ohne sich nur noch ein einzigmal nach

Bieberstein tnnzttwettdetr nahtn sie den Arm Ger-truds und schritt mit ihr zu dem Tanzordneywelcher die zierlichen Elfenbeincarnets austheilte.

»Dars ich um einen Tanz bitten, FräuleinWittkler«, sagte hinter den Damen eine wohlbe-kannte Stimme, und Gertruds Hand zitterte so

H�

heftig auf Noras Arm, welche erstaunt ausblickte;

Lothar stand vor ihnen nnd beider Augen ruhtenmit so unverhohleneni Entzücken ineinander, das;die junge Frau sogleim die vollc Wahrheit cr-kannte· Aber sie grollte nicht dsni schönen, schivarz-äiigigen Mädchen an ihrer Seite, sie bedaiiertebeide, denn sie meinte, das Leben werde wohlniemals ihre Schicksale vereinigen. Von drübenher flogen die unermüdlich spähenden Augen Frauvon Trahloiv�s, sie sah, wie ihr Sohn sich zii derTochter des Vuchhalters niederbeugte, wie sie ihnierröthend die Tanzkarte übergab. �

»Herr Senator«, sagte leise und traurig deralte Vuchhalter Winkler zu van der �buhlen, ,,Sieverfpracheii mir, mit dein Herrn Assessor zu redeii;erbarmen Sie sich, meine Tochter wird sonst iiochunglücklich.« �

»Seien Sie ruhig, lieber Winkler«, antwor-tete der Chef, ihm ernstlich die Hand reichend,,,mein Schwager ist ein Ehrenmanniy er gab mirsein Wort, daß er ihre Tochter als seine Gattinheimführen werde, sobald er Anitsrichter ge-worden "i"

Der alte Buchhalter stand da wie in Steinverwandelt, sein Athem stockte und wäre es nichtsein Herr gewesen, der zu ihm zqesprocheiy erhätte es nimmermehr geglaubt. Sollte es dennmöglich sein, sollte seine Gertrud gliicklich unddie Gattin eines vornehmen Ntannes werden?

Das junge Mädchen sah überaus lieblich ausin dem mattblauen Kleide, das schwarze, seidigeHaar nur mit einer einzigen Its-se geschniiickt.Sei}: flog sie vorüber in Lothars Armen graziöswie eine Elfe und grüßte mit sonnigeni Lächelnden Vater. Der alte Mann wandte sich ab undfuhr mit der Haiid iibers Gesicht, es war benettzvon Thränein

»Aber nieine giiädige Frau, Sie werden mirdoch die Ehre eines einzigen Tanzes gewähren",flüfterte Biebersteim sich sehr ostensibel tief zuFrau van der Huhlen herabneigend, »ein so alter

Vekannter, wie ich, sollte doch wenigstens einigeVorrechte haben �«

Sie schaute ihn an, genau so kalt abweiseiidwie so oft schon an diesem Allein» dann schob sieihm die Tanzkarte hin. »Sie sehen, Herr Haupt:nimm, ich kann Jhreii Wunsch beim besten Willennicht erfüllen, zudem habe ich als Wirthin gegenmeine Gäste auch Pflichten und darf mich nichtallzuichlieszlich dem Vergnügen überlassen«

,,So gewähren Sie mir eine Extratour! Wieoft haben wir zusammen getanzt, Stern«

»Wie meinten Sie, Herr Hauptmann?«Der Ton klang scharf verweisend, das Auge

blitzte unwillig, aber sie erhob sich, seine Bittezu erfüllen, tanzte sie doch mit allen andrenHerren, und Bieberstein war ihr nicht mindergleichgültig wie jeder einzelne derselben.

Drüben am Fenster lehnte ihres Geniahishohe Gestalt, sie nierkte im Vorbeitaiizeiy daszseine Stirn finster zusammengezogen war, auchsah er nicht auf, ivas niochte wohl vorgefallensein? Arme Nara, sie ahnte nicht, daß Frauvon Strahlen!? violette Saninitschleppe gerade indem Augenblicke vor dem Senator halt niachte,als Biebersteiii sie um die Extratour gebeten; wieein Dämon legte sich die magere Hand der Damemit dem wehenden Federfiiclier auf seinen Arni,und sie fliisterte ihm zu: ,,Sehen Sie doch, HerrSchwiegersoljiy wie der arme Biebersteiii umunsre Nora flattert! Es koinmt ihm schwer an,sie nun als Gattin eines andern zViiiunes wieder-zusehen«

,,Hni, gnädige Frau, der erwiilj ste Herr zogsich, denke ich, sehr auffällig zurück, als ihm derEinblick in gewisse pekuniiire sBerhiiltiiisse belehrt,das; er nicht auf große Lkortheile zii rechnen habe.Jst das Liebe, ist das ehrcuhast von einein übel:mann und Offizier?«

»Ja, bester Albrecht, Sie dürfen nicht soschroff abnrtheileih es bleibt beim Militiirstaiide

eben ein nothwendigeo Uebel, Vermögen zu er-langen �«

,,Die Liebe hat noch nie kaltbliitig überlegt,und wenn der Hauptmann von Bieberstein JhreTochter wirklich geliebt hätte, so wiirde er ge-wartet haben, und wären es. wie beim ErzvaterZzakob sieben Jahre gewe-en.«

»Was wollen Sie, lieber Herr Sohn, dasLeben ist kurz und �«

»Die M« lionen des reichen Kaufmanns helfenwenigstens es erleichtern iiiid ver-golden! Jchdanke Jhiieu, gnädige Frau, für Jhre �-�� liebens-wiirdige Aufnierksaiiikeit !«

Er wandte sich schroff ab, von der herzlosetiFrau, seine Hand ballte fiel! zu einer Jurist, eindunipfer Wehlaut rang sich aus seiner furchtbararbeitenden Brust nnd Lothar, der soeben aufseinen Schwager ziieilte, erschxak über fein Aus:ehen. � .

»Albrecht, Biensclx was ist Dir? Hast Dueinen Geist gesehen?

�Saß sagte der Senator rauh, »aber einenelenden Geist ohne Geniütlsl Hätte ich eineWaffe zur Hand �� ich machte auf der Stelledieseni erbärnilicheii Dasein ein Ende«

Erschrocken schob der Ilsssfor seinen Arm inden van der Huyleus und zog ihn mit sich fort,aber trotz allem Bitten und diplomatischen Zu-reden gelang cs ihm nicht zu erfahren, was denstattlichen Mann so erregt. Lange, lange inochtensie so umhergeivaudert sein, da ratisclsteii plötzlichDennenschleppen über den Kies und gleich daraufbogen Nora und Gertrud Winkler tun die Taxusheck e.

»Hier also finden wir die Herren«, rief diejunge Frau heiter, �man geht zum Senner undder Hausherr fehlt. Albrecht, ioo warst Du,ich habe Dich so gesucht«

Gortsetzung folgt.!Verantwortltcher Redacteur Oskar Ovid·

Druck und Verlag von O. Data in Nauislau

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