Götter, Gaben und Geselligkeit · PDF fileSelamatan in Indonesien .....135 Ursula Bertels...

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  • Gtter, Gaben und Geselligkeit

  • herausgegeben von

    Ethnologie in Schuleund Erwachsenenbildung e.V. (ESE)

    Band 6

    GEGENBILDER

    Waxmann 2009Mnster / New York / Mnchen / Berlin

  • Gtter, Gaben und GeselligkeitEinblicke in Rituale und Zeremonien weltweit

    Lydia Raesfeld, Ursula Bertels (Hg.)

    Waxmann 2009Mnster / New York / Mnchen / Berlin

  • Karten auf S. 21, 31, 41, 49, 63, 75, 93, 105, 117, 125, 135, 145 von Birgitta Huse Karte auf S. 83 von Sabine Klocke-DaffaKarte auf S. 153 von Lydia Raesfeld

    Gegenbilder Bd. 6Hrsg. von Ethnologie in Schule und Erwachsenenbildung e.V.

    ISSN 0948-7999 ISBN 978-3-8309-2111-0 (Waxmann)ISBN 978-607-482-038-6 (Verlag Universidad Autnoma del Estado de Hidalgo)

    Waxmann Verlag GmbH, 2009 Postfach 8603, D-48046 Mnster

    [email protected]

    Umschlaggestaltung: Plemann Kommunikationsdesign, Ascheberg Titelbild: Frau beim Feuerritual anlsslich des Neujahrsfestes auf SansibarFoto: Katja TurAlle Fotos, sofern nicht anders angegeben, stammen von den Autorinnen und Autoren.Satz: Stoddart Satz- und Layoutservice, MnsterDruck: Hubert & Co., GttingenGedruckt auf alterungsbestndigem Papier, DIN 6738

    Alle Rechte vorbehaltenPrinted in Germany

    Bibliografi sche Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet ber http://dnb.ddb.de abrufbar.

    Gedruckt mit freundlicher Untersttzung der Westflischen Gesellschaft fr Geowissenschaften und Vlkerkunde und der Universidad Autnoma del Estado de Hidalgo, Pachuca, Mexiko.

    http://dnb.ddb.dehttp://www.waxmann.commailto:[email protected]

  • Inhalt

    Lydia Raesfeld und Ursula BertelsVorwort .............................................................................................................. 9

    Irmgard HellmannEinleitung ......................................................................................................... 13

    Teil 1Kapitel 1: Rituale und Zeremonien im individuellen Lebenszyklus

    Lydia RaesfeldChiua at Taufzeremonie bei den Nahua-Indianern in Mexiko ......................... 21

    Franz KrgerDas Kind muss einen Namen haben. Namengebung in Ghana und bei uns .... 31

    Kerstin BrnenbergWoher bekommt das Kind seinen Namen?Die Namengebungszeremonie bei den Tuareg ................................................ 41

    Birgitta HuseSchulabschlussfest im indigenen Mexiko Ein Spiegel gesellschaftlichen Wandels ........................................................... 49

    Kristin Mller-WenzelVom Kind zum Erwachsenen Die Jugendweihe in Deutschland .................. 63

    Annette GrafDas Alter der Sehnschte: Ein Mdchenfest in Yucatn, Mexiko ................... 75

    Sandra de Vries Shadi Mubarak!! Ein Hochzeitsfest in Baltistan, Nord-Pakistan ................. 83

    Sabine Klocke-DaffaDer Tod als Fest Bestattungsrituale bei den Nama in Namibia .................... 93

    Susanne SchmitzAllerheiligen und atitas Enger Kontakt zwischen Lebenden und Toten im Hochland von Bolivien und Peru ............................ 105

  • 6 Inhalt

    Kapitel 2: Rituale und Zeremonien im kollektiven Jahresablauf

    Katja TurMit Bananenstmmen in ein neues Jahr Das Neujahrsfest Mwaka Kogwa auf Sansibar (Ostafrika) ............................ 117

    Cathrin UlrichSpottknig, Narr und Karnevalsprinz: Eine Betrachtung des Klner Straenkarnevals als kollektives bergangsritual ....................... 125

    Sabine EylertReis mehr als ein Nahrungsmittel? Selamatan in Indonesien ................................................................................ 135

    Ursula BertelsEin Opfer fr die Erdgottheit:Die Pfahlsetzungszeremonie beim Fliegerspiel in Mexiko ........................... 145

    Barbara MeierRituale als Mittel zur Konfl iktbeilegung und Friedensbewahrung. Drei Beispiele aus Afrika ............................................................................... 153

    Teil 2Unterrichtsmaterialien

    Ursula Bertels und Lydia RaesfeldDie Vermittlung Interkultureller Kompetenz in der Schule ein ethnologischer Ansatz ............................................................... 165

    Lydia RaesfeldChiua at Taufzeremonie bei den Nahua-Indianern in Mexiko ................... 169

    Franz KrgerDas Kind muss einen Namen haben. Namengebung in Ghana und bei uns ............................................................. 171

    Kristin Mller-WenzelVom Kind zum Erwachsenen Die Jugendweihe in Deutschland ................ 177

    Annette GrafDas Alter der Sehnschte: Ein Mdchenfest in Yucatn, Mexiko ................. 185

    Katja TurMit Bananenstmmen in ein neues Jahr Das Neujahrsfest Mwaka Kogwa auf Sansibar (Ostafrika) ............................ 191

  • 7Inhalt

    Sabine EylertReis mehr als ein Nahrungsmittel? Selamatan in Indonesien ................................................................................ 199

    Ursula BertelsEin Opfer fr die Erdgottheit:Die Pfahlsetzungszeremonie beim Fliegerspiel in Mexiko ........................... 207

    Die Autorinnen und Autoren .......................................................................... 209

  • 8

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  • Vorwort

    Lydia Raesfeld und Ursula Bertels

    Der vorliegende Band der Reihe Gegenbilder mit dem Themenschwerpunkt Rituale und Zeremonien mchte den Blick auf einen Bereich lenken, dessen unmittelbare Bedeutung fr unsere Lebenswirklichkeit uns hufi g nicht stark bewusst ist.

    So spielen Rituale und Zeremonien auf der einen Seite eine wichtige Rolle beim bergang von einem sozialen Status in den anderen und markieren un-sere Lebensabschnitte, wie zum Beispiel Namensgebungszeremonien, Taufen, Hochzeiten oder Bestattungen. Auf der anderen Seite sind sie feste Bestand-teile von Festen und Traditionen, die durch ihren festgelegten Ablauf diese so-zialen Aktivitten strukturieren.

    Das Buch beginnt mit einem Artikel von Irmgard Hellmann, der das The-ma zunchst aus theoretischer Sicht beleuchtet und eine bersicht gibt, wieso Rituale und Zeremonien in unserem Leben wichtig sind, welche Funktionen sie ausben und wo sie eingesetzt werden.

    Im Anschluss lernen wir verschiedene Beispiele von Ritualen im individu-ellen Lebenszyklus kennen, die uns nach Mexiko, Ghana, in die Sahara, nach Deutschland, Pakistan, Namibia, Bolivien und Peru fhren.

    Zu Beginn unseres Lebens werden wir in die Erwachsenenwelt und die Gesellschaft eingegliedert. Die Namengebungszeremonien oder Taufzeremo-nien, die von Lydia Raesfeld, Franz Krger und Kerstin Brnenberg unter den Nahua-Indianern in Mexiko, den Bulsa in Ghana und den Tuareg in der Sa-hara beschrieben werden, weisen sowohl hnlichkeiten in ihrer Funktion als auch Unterschiede in der Struktur auf.

    Der Moment des Heranreifens, der bergang vom Kind zum Erwachsenen ist das Thema der Beitrge von Birgitta Huse, Kristin Mller-Wetzel und An-nette Graf. Whrend Birgitta Huse das Schulabschlussfest in einer Tzotzil-Ge-meinde im Sden Mexikos schildert, in dem die Kinder aus der Schule in das Leben entlassen werden, greift Annette Graf ebenfalls an einem Beispiel aus Mexiko ganz speziell den bergang vom Mdchen zur jungen Frau auf. Dem-gegenber steht die Jugendweihe aus Deutschland, die sowohl eine soziale als auch politische Funktion hat, wie Kristin Mller-Wetzel in ihrem Beitrag be-schreibt.

    Ein weiterer wichtiger Schritt im Leben ist fr viele Personen die Hoch-zeit, eine Zeremonie in der nicht nur zwei Personen, sondern oft auch ihre Fa-milien und ihr soziales Umfeld miteinander verbunden werden. Wie eine sol-che Feier im Norden Pakistans bei den Balti gefeiert wird, erfahren wir in dem Beitrag von Sandra de Vries.

    Unser Leben endet mit dem Tod, der erwartet oder unerwartet eintrifft und das Leben aller verndert. Der Umgang mit dem Tod eines geliebten Men-schen ist in den verschiedenen Kulturen sehr unterschiedlich: Er kann tabui-

  • 10 Vorwort

    siert werden oder sogar als Fest gefeiert werden. Diese gegenstzlichen Ein-stellungen bestimmen die Rituale und Zeremonien, die bei der Bestattung und auch bei den spteren Feiern zum Gedenken des Toten durchgefhrt werden. Wie der bergang vom Leben in den Tod bei den Nama in Namibia gestal-tet ist, wird von Sabine Klocke-Daffa aufgezeigt. Die enge Verbundenheit und die Beziehungen zwischen den Lebenden und den Toten bei den Aymara und Quechua in Bolivien und Peru, die besonders an Allerheiligen zum Ausdruck kommt, ist das Thema des Beitrags von Susanne Schmitz.

    Neben den Zeremonien im individuellen Lebenszyklus sind fr die Gesell-schaft insgesamt die Zeremonien im kollektiven Jahresablauf von groer Be-deutung. Diese sind in Feste eingebunden, die im Laufe des Jahres aus ver-schiedenen Anlssen gefeiert werden.

    So wird der Jahresbeginn auf Sansibar in Ostafrika, den Katja Tur erlebt und aufgezeichnet hat, mit einem rituellen Kampf mit Bananenstauden und ei-nem Feuerritual begangen. Ein weiteres Fest im Jahreszyklus ist der Karneval, der in vielen Lndern gefeiert wird. In Deutschland hat sicherlich neben ande-ren Orten der Karneval in Kln eine groe Bedeutung. Im Beitrag von Cathrin Ulrich lernen wir die historische Entstehung und die Bruche kennen, die die-ses Fest als bergangsritual charakterisieren.

    Einen anderen Aspekt behandelt der Beitrag von Sabine Eylert, die die Be-deutung eines bestimmten Grundnahrungsmittels fr die Bevlkerung in Indo-nesien schildert