GUTE ARBEIT. WIR REGELN DAS
-
Upload
qualifizierungsfoerderwerk-chemie-gmbh -
Category
Documents
-
view
220 -
download
1
description
Transcript of GUTE ARBEIT. WIR REGELN DAS
BETRIEBLICHE REGELUNGENFÜR GUTE ARBEIT!
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de2
Liebe Kolleginnen,
Liebe Kollegen,
die Arbeit hat sich verändert. Digitalisierung, Flexibi-
lität, Arbeitsverdichtung und eine Vielzahl neuer An-
forderungen prägen den Arbeitsalltag der Beschäftigten.
DIE ÄNDERUNGEN IN DER
ARBEITSWELT MACHEN
DEUTLICH, DASS ES EINE
NEUE WELLE AN HUMANI-
SIERUNGSFRAGEN GIBT, DIE
ES ZU BEANTWORTEN UND
ZU REGELN GILT.
Wir als IG BCE haben uns in der Ver-
gangenheit immer wieder neuen The-
men und Herausforderungen gestellt
und arbeitspolitische Themen gestal-
tet — einerseits ganz konkret mit Betriebsräten im
Betrieb und andererseits mit innovativen Tarifen und
politischer Mitgestaltung.
Für unsere aktuellen arbeitspolitischen Themen kön-
nen wir auf einen breiten Erfahrungs- und Regelungs-
schatz zurückgreifen. Zahlreiche Demografieverträge,
unsere Offensive Mitbestimmung sowie viele weitere
Mittel erlauben es uns, auf den Gesetzgeber Einfluss
zu nehmen.
Eine weitere Stütze sind betriebliche Regelungen, die
Gute Arbeit bereits regeln — sichtbar und spürbar für
die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb.
ENTSCHEIDEND IST IM BETRIEB!
Mit der Initiative „Gute Ar-
beit — Wir regeln das!“ wol-
len wir diese betrieblichen
Lösungen in den Mittelpunkt
rücken und gemeinsam an
mehr konkreten Regelungen
für Gute Arbeit im Betrieb
arbeiten und wir wollen die
vielen bereits existierenden
Regelungen für Gute Arbeit
sammeln: Als Anregung und
Beispiel für andere Betriebe
und als Beleg dafür, wie und wer Gute Arbeit regelt.
Wenn ihr also bereits auch gute Beispiele für Gute-
Arbeit-Regelungen im Betrieb habt, schickt sie uns zu.
Diese betrieblichen Regelungen sollen unser Schwer-
punkt sein, hier wollen wir gemeinsam die laufende
Amtszeit bis 2018 nutzen, um in möglichst vielen Be-
reichen konkrete Regelungen für Gute Arbeit im Betrieb
umzusetzen — sichtbar und spürbar.
DIE INITIATIVE„GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS“
3www.gute-arbeit.igbce.de
INHALT
DIE INITIATIVE „GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS“ ...................................................................................................................................................... 2
DIE ARBEITSWELT VERÄNDERT SICH .........................................................................................................................................................................................4
NEUE REGELN FÜR GUTE ARBEIT .................................................................................................................................................................................................. 6
GUTE ARBEIT MIT DER IG BCE ......................................................................................................................................................................................................... 7
UNSERE HANDLUNGSFELDER FÜR KONKRETE BETRIEBLICHE REGELUNGEN:
• ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ ............................................................................................................................................................................... 8
• BESCHÄFTIGUNGSPOLITIK UND DEMOGRAFIE ..........................................................................................................................................................10
• VERÄNDERUNGSPROZESSE UND UNTERNEHMENSKULTUR ............................................................................................................................12
• BERUFLICHE BILDUNG UND WEITERBILDUNG ...........................................................................................................................................................14
• ARBEITSORGANISATION UND BETRIEBLICHE ARBEITSZEITGESTALTUNG............................................................................................16
DER WEG ZUR BETRIEBLICHEN REGELUNG .........................................................................................................................................................................18
NACHFRAGEN, BETEILIGEN, HANDELN — DER DGB-INDEX GUTE ARBEIT ..................................................................................................21
DIE INITIATIVE IM ÜBERBLICK — ZENTRALE WERKZEUGE UND TERMINE ................................................................................................22
MITSTREITER ZU MITGLIEDERN MACHEN ............................................................................................................................................................................. 23
KONTAKT ...........................................................................................................................................................................................................................................................24
GEMEINSAMES VERSTÄNDNIS VON GUTER ARBEIT!
Dabei ist klar, Gute Arbeit ist für uns, wenn gesicherte
Arbeitsverhältnisse mit einer leistungsgerechten Entlohnung
und flexiblen, aber geregelten Arbeitszeiten vorhanden sind.
Gute Arbeit liegt dann vor, wenn Beschäftigte dank
Entwicklungschancen zufrieden und zuversichtlich sind
und Arbeit nicht krank macht.
GEMEINSAM UMSETZEN!
Es ist unser Ziel, Gute Arbeit zusammen mit euch in
möglichst vielen Betrieben zu regeln. Zu diesem Zweck
stellen wir auch konkrete Lösungsvorschläge und Leit-
linien für die jeweiligen arbeitspolitischen Themen zur
Verfügung.
Wir haben ein Baukastensystem entwickelt, das hilft,
die komplexen Themen zusammenhängend zu lösen.
Lasst uns gemeinsam mit den Kolleginnen und Kol-
legen deutlich machen, wer die besten Ideen für Gute
Arbeit hat und den Gestaltungsanspruch im Betrieb zu
Recht für sich behauptet.
Das war schon immer unser Antrieb. Und ändern wird
sich das auch in Zukunft nicht. Dabei wird die Initiative
„Gute Arbeit - Wir regeln das!“ uns spürbar und sicht-
bar voranbringen.
In diesem Sinne herzliche Grüße und Glück auf!
RALF SIKORSKIMitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands
FÜR UNS IST KLAR: WIR WOLLEN, DASS
GUTE ARBEIT AUCH IN EINER VERÄNDER-
TEN ARBEITSWELT DER NORMALFALL IST
UND BLEIBT.
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de4
DIE ARBEITSWELT VERÄNDERT SICH
Seit der letzten großen Debatte über die Humanisierung der Arbeitswelt in den
80er Jahren hat sich die Arbeitswelt stark weiterentwickelt. Arbeitsverdichtung und
Stress haben stark zugenommen und gewinnen in der betrieblichen Realität zuneh-
mend an Bedeutung. Schleichender Personalabbau, neue Arbeitsformen und zuneh-
mende Umstrukturierungen führen zu Belastungen der Beschäftigten. Hinzu kommt
die Beschleunigung durch eine mehr und mehr digitalisierte Welt.
In Folge der veränderten Arbeitswelt nehmen psychische
Erkrankungen kontinuierlich zu. Die Fehltage aufgrund
psychischer Erkrankungen sind von 1997 bis 2012 um
165 % gestiegen (Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2012).
Damit sind psychische Erkrankungen mittlerweile der
vierthäufigste Grund für eine Arbeitsunfähigkeit. Zudem
sind sie die mit Abstand häufigste Ursache für eine
Frühverrentung. Die psychische Gesundheit der Beschäf-
tigten muss deshalb unbedingt geschützt werden.
Die zunehmende Technisierung und Digitalisierung der
Arbeitswelt lässt die Grenzen zwischen Arbeit und Frei-
zeit verschwimmen und Arbeit eine immer größere Rol-
le im Leben der Beschäftigten einnehmen. Fragen der
Erreichbarkeit und der Flexibilisierung sind dabei ent-
scheidende Themen, die neu geregelt werden müssen.
0,15
Arbeitszeit in Stunden/Woche
0,10
0,05
0,00
— 0,05
— 0,10
— 0,15
— 0,20Kleiner 19 20 — 29 30 — 35 36 — 39 40 — 43 44 — 49 50 — 59 Größer 60
Psychovegetative Beschwerden
Musculoskeletale Beschwerden
WOCHENARBEITSZEIT UND GESUNDHEITSBESCHWERDEN
Fakt
orw
erte
STRESS UND BURN-OUTS NEHMEN ZU
Quelle: Nachreiner 2008
STÄNDIGE ERREICHBARKEIT —
ENTGRENZUNG VON JOB UND FAMILIE
5www.gute-arbeit.igbce.de
Hinzu kommt, dass durch die demografische Ent-
wicklung die Situation in den Betrieben zusätzlich
verschärft wird. Auf der einen Seite müssen Arbeits-
prozesse alters- und alternsgerecht gestaltet werden,
auf der anderen Seite müssen Entscheidungen bei der
strategischen Personalplanung, die Übergabe von Wis-
sen und von Know-how neu geregelt werden.
Werkverträge, Leiharbeit, Befristung und Selbststän-
digkeitsmodelle sind Beschäftigungsformen, die in den
zurückliegenden Jahren stark zugenommen haben. Das
Normalarbeitsverhältnis — unbefristet und mit Tarif-
bindung — ist durch den Missbrauch dieser Beschäfti-
gungsmodelle verstärkt unter Druck geraten.
Die dynamische Arbeitswelt verändert nicht nur die
Beschäftigtenstruktur, sondern auch die Unterneh-
menskultur. Soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit,
Beteiligungsmöglichkeiten und Aufstiegsgerechtigkeit
spielen eine immer wichtigere Rolle.
EIN DRITTEL LIEST JOB-E-MAILS IN DER FREIZEIT
„Wie häufig lesen Sie außerhalb der Arbeitszeit dienstliche E-Mails?“Antworten der Beschäftigten
Täglich oder fast täglich11,7 %25,0 %
Mehrmals die Woche9,0 %
Ich bekomme keinedienstlichen E-Mails
Etwa einmal in der Woche4,7 %42,2 %Nie oder
fast nie
Seltener alseinmal in der Woche7,5 %
2012
DEMOGRAFISCHE HERAUSFORDERUNGEN
NORMALARBEITSVERHÄLTNIS —
IMMER ÖFTER NICHT DER NORMALFALL
ARBEITSWELT GERECHTER UND
NACHHALTIGER GESTALTEN
Abweichung zu 100 % durch Rundung: 3.078 befragte abhängig Beschäftigte 2012
Quelle: Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit 2012 © Hans-Böckler-Stiftung 2013
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de6
Das heißt konkret: Wir brauchen einen Rahmen,
der klar geregelt ist, Beschäftigten aber trotzdem
die Möglichkeit bietet, die Vorteile flexibler
Arbeitsmodelle zu nutzen.
Arbeitsverdichtung und Fragen der Arbeitsorgani-
sation werden eine zentrale Rolle für die Zukunft
spielen. Auf die strategische Personalplanung im
Betrieb Einfluss zu nehmen, wird damit zu einem
Schlüsselfaktor.
Die Gesundheit im Betrieb ist bei einer älter wer-
denden Belegschaft eins der zentralen arbeitspo-
litischen Handlungsfelder. Weil gesundes Arbeiten
bis zur Rente auch den Grundstein für ein gesun-
des Leben in der Rente legt.
Die Humanisierung der Arbeit bleibt eine der zen-
tralen Aufgaben, gemeinsam Gute Arbeit im Be-
trieb umzusetzen und deutlich zu machen, dass
es um mehr geht als Gewinnsteigerung. Es geht
besser statt billiger.
NEUE REGELN FÜR GUTE ARBEIT
Heute gilt es, Lösungen für die veränderten Arbeitsbedingungen zu finden. Wir brauchen
eine Kultur im Betrieb, die sicherstellt, dass Betriebsräte und Beschäftigte an den Ver-
änderungsprozessen und der sich weiterentwickelnden Arbeitswelt beteiligt werden und
sich einbringen können.
Wir müssen die sich verändernde Arbeitswelt mit den dynamischen Lebensmodellen der Beschäftigten in Einklang bringen.
Wir müssen in einer von Renditezielen geprägten Arbeitswelt Beschäftigte vor Überforderung und unrealistischen Zielen schützen.
Wir müssen gesundes Arbeiten bis zur Rente und nicht bis zum nächsten Geschäftsbericht sicherstellen.
Wir müssen das Bedürfnis der Beschäftigten nach einer menschengerechten Arbeitswelt wieder in den Mittelpunkt stellen.
www.gute-arbeit.igbce.de6
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
7www.gute-arbeit.igbce.de
GUTE ARBEIT MIT DER IG BCE
UNSERE FÜNF ZENTRALEN HANDLUNGSFELDER
Wir haben fünf zentrale Handlungsfelder definiert, auf denen wir gemeinsam Gute Arbeit im Betrieb umsetzen wollen.
Sie passen wie Bausteine ineinander und können, je nach betrieblicher Situation, zusammengesetzt werden.
Gute Arbeit heißt für uns ein gesichertes Arbeitsverhältnis mit einer leistungsgerechten
Entlohnung und flexiblen, aber geregelten Arbeitszeiten. Gute Arbeit bietet Entwicklungs-
chancen und gibt Menschen Zufriedenheit und Zuversicht. Gute Arbeit geht nur mit guter
Ausbildung und geregelter Übernahme. Gute Arbeit macht nicht krank. Gute Arbeit ermög-
licht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sowohl für Frauen als auch für Männer.
ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ1
VERÄNDERUNGSPROZESSE UND UNTERNEHMENSKULTUR3
BERUFLICHE BILDUNG UND WEITERBILDUNG4
BESCHÄFTIGUNGSPOLITIK UND DEMOGRAFIE2 ARBEITSORGANISATION UND
BETRIEBLICHE ARBEITSZEITGESTALTUNG5
IG BCE Gewerkschaftssekretär_innen,
Betriebsrat, Vertrauensleute,
Beschäftigte, Arbeitgeber_innen
Betriebliche
Regelung
Es ist entscheidend, die Ziele von Guter Arbeit im Betrieb umzusetzen. Hierzu wollen wir gemeinsam konkrete be-
triebliche Regelungen treffen, die sicherstellen, dass Arbeitsbedingungen entsprechend gestaltet, und Gute Arbeit
im Betrieb gelebt wird.
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de8
ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ1.
Es ist die zentrale Aufgabe des Arbeits- und Gesund-
heitsschutzes, die Gesundheit der Arbeitnehmerin-
nen und Arbeitnehmer zu erhalten. Dabei versteht die
IG BCE unter „Gesundheit“ mehr als die Abwesenheit
von Krankheiten und Unfällen. Es ist uns wichtig, Ar-
beitsbedingungen so zu gestalten, dass die Menschen
weder körperlich noch psychisch so belastet werden,
dass akute oder chronische Krankheiten entstehen.
Mehr noch: Unser Ziel ist es, den Arbeitsplatz zu einem
Ort zu machen, an dem die Gesundheit gefördert wird.
ARBEITSUNFÄLLE UND BERUFSKRANKHEITEN
Verbesserte Maschinensicherheit und der sorgfältige
Umgang mit gefährlichen Arbeitsstoffen haben dazu
geführt, dass die Zahl der Arbeitsunfälle rückläufig und
berufsbedingte Erkrankungen seltener geworden sind.
Noch mehr Unfälle bzw. Beinahunfälle könnten aber
verhindert werden. Deshalb arbeiten wir mithilfe von
Experten ständig an konkreten Lösungsansätzen und
stellen sie den Betriebsratsgremien zur Verfügung.
GANZHEITLICHE GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG — PSYCHISCHE BELASTUNG
Genauso wie gesundheitsgefährdende Arbeitsstoffe
oder ein schlechter Arbeitsplatz können sich auch
Führungsdefizite, Angst um den Arbeitsplatz und nur
schwer erreichbare Leistungsziele negativ auf die Ge-
sundheit der Beschäftigten auswirken. Studien deuten
daraufhin, dass Menschen an ihren Arbeitsplätzen
verstärkt psychischen Belastungen ausgesetzt sind.
UNSERE HANDLUNGSFELDER FÜR KONKRETE BETRIEBLICHE REGELUNGEN
Es ist wesentlich einfacher, krank zu werden als wieder zu genesen. Dabei ist die einge-
büßte Arbeitsleistung nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihre Unter-
nehmen ein Verlust. Aus diesem Grund ist es wichtig, Gefahrenquellen frühzeitig zu iden-
tifizieren und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Nur so können arbeitsbedingte Unfälle
und Krankheiten in Zukunft vermieden werden.
GUTE ARBEIT IST GESUNDE ARBEIT
170 %
150 %
130 %
110 %
90 %
70 %
50 %
10 %
—10 %
0
25
15
715
17
4351
61 61
5 2-1 1
712 14
2020 18
63
50
70
83
95
121
155
62
16 16 1430 %
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20052004 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Psychische Erkrankungen
Gesamt
Zunahme um 165 % seit 1997
ÜBERPROPORTIONALER ANSTIEG DER FEHLTAGEAUFGRUND PSYCHISCHER ERKRANKUNGEN
165
Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2013
9www.gute-arbeit.igbce.de
Deshalb ist es wichtig, physische und psychische
Gefahren mittels einer ganzheitlichen Gefährdungs-
beurteilung richtig einzuschätzen. Die IG BCE steht
hierbei mit kompetenter Beratung zur Seite.
SUCHT- UND SUCHTMITTELMISSBRAUCH
Insbesondere in Verbindung mit Stress z. B. durch die Zu-
nahme von Leistungs- und Arbeitsverdichtung bekommt
der Suchtmittelmissbrauch eine besondere Bedeutung.
Dabei können neben illegalen Substanzen auch teillega-
le bzw. legale Suchtmittel und Zwangsmaßnahmen eine
Rolle spielen. Für die Arbeit stellen wir Ansprechpartner
und Kontakte zu Netzwerken zur Verfügung.
INTERESSENVERTRETUNG IN FACHGREMIEN
Ziel der IG BCE Arbeits- und Gesundheitsschutzstrategie
ist es, die bestehenden Präventionsstrategien weiterzu-
entwickeln und für neuentstandene bzw. -erkannte Ge-
fahren wirkungsvolle Schutzmaßnahmen durchzusetzen.
Hierfür engagieren wir uns in den staatlichen und be-
rufsgenossenschaftlichen Gremien, die mit technischen
Regeln, Unfallverhütungsvorschriften und Rechtsver-
ordnungen verbindliche Regelungen zur Gestaltung von
Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen vorschreiben.
SICHERER UMGANG MIT GEFAHRSTOFFEN
Die Arbeit mit Gefahrstoffen sowie der sichere Umgang
mit ihnen sind für unsere Branchen von erheblicher
Bedeutung. Für alle Fragen sowie zur korrekten Inte-
ressenvertretung aller Beschäftigten und zu Novellie-
rungen jeglicher Art sind die entsprechenden staat-
lichen Ausschüsse zuständig. Gerne stellen wir den
direkten Draht zu den Expertinnen und Experten her.
AUSSCHUSS FÜR BETRIEBSSICHERHEIT
Die BetrSichVO ist für unsere Branchen besonders
wichtig. Das darin enthaltene Geräte- und Produkt-
sicherheitsgesetz sowie Leitlinien für künftige Vor-
schrifts- und Regelwerke bilden die Grundlage für die
Arbeit des Ausschusses. Dieser beschäftigt sich mit
der Bereitstellung und Nutzung von Arbeitsmitteln so-
wie dem Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen. Bei
Problemen in der Praxis helfen wir gerne.
BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT (BGM)
Gesundheit beschränkt sich nicht nur auf ein oder zwei
Aspekte. Erfolgreiche „Gesundheitsrezepte“ sind multikau-
sal, verfolgen also vielfältige Ansatzpunkte und Herange-
hensweisen. In der Praxis hat sich ein BGM bewährt, das
den Erhalt der Arbeitsfähigkeit ins Zentrum des Handelns
rückt. Dadurch werden sowohl die Gesundheit der Be-
schäftigten als auch personelle Ressourcen geschont.
BETRIEBLICHES EINGLIEDERUNGSMANAGEMENT
Das betriebliche Eingliederungsmanagement hilft Men-
schen nach langer Krankheit wieder zurück in ihren Ar-
beitsalltag. Dabei ist es wichtig, die vorhandenen Struktu-
ren zukünftig so anzupassen, dass weder die Betroffenen
noch ihre Kolleginnen und Kollegen erneut erkranken.
ARBEITSMEDIZINISCHE VORSORGE
Das Thema Sucht- und Suchtmittelmissbrauch ist insbe-
sondere in Verbindung mit den Themen arbeitsmedizinische
Vorsorge bzw. Einstellungs- und Eignungsuntersuchungen
oft Regelungsgegenstand der betriebsrätlichen Praxis.
Hierfür werden optimale Betreuungsangebote benötigt. Ru-
fen Sie unser umfängliches Informationsmaterial ab.
Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.igbce.de/igbce/gute-arbeit/betriebliche-buendnisse
40 45 50 55 60 65 Alter in Jahren
Gut
Mäßig
Schlecht
ARBEITSFÄHIGKEITIndividuelleGesundheitsförderungArbeitsgestaltunggesundes Führen
Nur individuelleGesundheitsförderung
Nichts tun
Wirkungskorridor
Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2013
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de10
PERSONALPLANUNG UND ENTWICKLUNG
Ein zentraler Baustein ist, Personalplanung im betrieb-
lichen Alltag dauerhaft auf die Tagesordnung zu set-
zen. Dies wird künftig die Herausforderung für eine
erfolgreiche Betriebsratsarbeit sein. Von ihrer konkre-
ten praktischen Gestaltung hängen Beschäftigung und
letztendlich der Erfolg des Unternehmens ab.
Eine aktive Personalplanung im Betrieb bietet die
Chance, unterschiedliche Interessen und Themen mit-
einander zu kombinieren. So zum Beispiel im Fall von
Weiterbildung und Personalentwicklung: Zum einen be-
deutet eine kontinuierliche und zielgerichtete berufli-
che Fortbildung den Ausbau und Erhalt der Beschäf-
tigungsfähigkeit für den einzelnen Beschäftigten. Zum
anderen bedeutet dies für das Unternehmen Nutzung
und Entwicklung des Innovations- und Wertschöp-
fungspotenzials.
DEMOGRAFIE
Von besonderer Bedeutung für den zukünftigen Perso-
nalbedarf ist neben der wirtschaftlichen und techno-
logischen Entwicklung vor allem der demografische
Um die Arbeitsbedingungen in der heutigen und zukünftigen Arbeitswelt mitbestimmt
und aktiv zu gestalten, gilt ein besonderer Augenmerk den Themen Beschäftigungspoli-
tik und Demografie. Diese Felder umfassen viele zentrale Zukunftsthemen der Arbeits-
welt und brauchen in der Praxis zukünftig ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit und
Mitgestaltung. Mit einer Reihe von Handlungshilfen wollen wir diese Themenkomplexe
für die betriebliche Gewerkschaftsarbeit aufbereiten.
BESCHÄFTIGUNGSPOLITIK UND DEMOGRAFIE2.
11www.gute-arbeit.igbce.de
Wandel. Dieser ist gekennzeichnet durch eine rückläu-
fige Bevölkerungsentwicklung und steigende Lebens-
erwartung sowie die betriebliche Altersstruktur. Ins-
besondere an die Personalbeschaffung, -entwicklung
und den Personaleinsatz werden zukünftig erhöhte
Anforderungen gestellt.
Auf mittlere Sicht ist nicht der Fachkräftemangel das
größte Problem für die Betriebe, sondern die im Schnitt
immer älter werdende Belegschaft und die damit ein-
hergehenden Herausforderungen. Unser Ziel: Betriebs-
räte und Belegschaften für die anstehenden Herausfor-
derungen und deren Lösungen sensibilisieren.
DEMOGRAFIE- UND ALTERSSTRUKTURANALYSE
Ein erster Schritt kann hier die betriebliche Demo-
grafie- und Altersstrukturanalyse bieten. Nach erfolg-
reicher Durchführung besteht Klarheit über Altersver-
teilung im Gesamtunternehmen sowie geclustert nach
Qualifikationsstruktur, Funktionsstruktur und perso-
nalpolitischer Ausgangslage unter Berücksichtigung
vergleichbarer Branchendaten. Die Abteilung und die
Fachsekretäre in den Landesbezirken bieten hierfür die
nötige Beratung und Tools an.
ALTERS- UND ALTERNSGERECHTES ARBEITEN
Darüber hinaus sollten Betriebsräte auf umfassende
Weiterbildungsangebote, Gesundheitsförderungsmaß-
nahmen und eine motivierende Arbeitsorganisation
hinwirken — nicht nur für Ältere (altersgerechtes Arbei-
ten), sondern für alle Altersgruppen (alternsgerechtes
Arbeiten).
GUTE FÜHRUNG UND PERSONALBINDUNG
Zu guter Arbeit gehört zweifelsohne auch gute Füh-
rung. Die Anforderungen an das psychische Leis-
tungsvermögen sind gestiegen; Führungskräfte sind
hauptverantwortlich für Fehlbelastungen der Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmer. Dabei ist bei kon-
sistenter und kompetenter Führung, eingebettet in
eine transparente Unternehmensstruktur, die Mitar-
beiterzufriedenheit deutlich größer. Das erhöht die
Personalbindung und wirkt sich positiv auf die Ge-
sundheit aus.
PREKÄRE BESCHÄFTIGUNG
Auch hier brauchen wir konkrete Regelungen. Neben
der Durchsetzung der bereits vorhandenen Mitbe-
stimmungsrechte können wir auch wirtschaftliche
Argumente gegen den Einsatz von Werkverträgen und
Leiharbeit vorbringen. Zudem können Arbeitnehmer-
vertreterinnen und -vertreter durch die Wahrneh-
mung ihrer Informationsrechte prekäre Beschäfti-
gung unattraktiv werden lassen.
Personalplanungund Entwicklung
PrekäreBeschäftigung
Alters- undalternsgerechtes
ArbeitenBESCHÄFTIGUNGS-
POLITIK UNDDEMOGRAFIE
Gute FührungDemografie-
analyse
HANDLUNGSFELD BESCHÄFTIGUNGS-POLITIK UND DEMOGRAFIE
Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.igbce.de/igbce/gute-arbeit/betriebliche-buendnisse
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de12
VERÄNDERUNGSPROZESSE UND UNTERNEHMENSKULTUR
Es ist unser Ziel, Veränderungen zu gestalten und da-
mit Beschäftigung und Gute Arbeit zu sichern. Dafür
brauchen wir in vielen Unternehmen eine neue Kultur,
die sicherstellt, dass Beschäftigte und ihre Interessen
ernst genommen und wertgeschätzt werden. In diesem
Sinn sind Beteiligungsmöglichkeiten und eine offensive
Unternehmenskommunikation für die Unternehmens-
kultur von besonderer Bedeutung.
TECHNOLOGISCHER WANDEL/INDUSTRIE 4.0
Die heutige Arbeitswelt ist von einer immer weiter fort-
schreitenden Digitalisierung und der Einführung neuer
Technologien geprägt. Dementsprechend befinden sich
zurzeit unzählige Arbeitsprozesse im Wandel. Aktuelle
Themen sind unter anderem die Einführung einheitli-
cher Standards und die Prozessoptimierung. In Zukunft
werden auch Fragen des Arbeitnehmerdatenschutzes
an Bedeutung gewinnen. Aus diesem Grund ist es wich-
tig, geplante Maßnahmen frühzeitig zu hinterfragen und
alle Beteiligten von Anfang an einzubinden.
Es ist wichtig, dass jeder Veränderung ein konkretes,
nachvollziehbares Ziel zugrunde liegt. Dieses gilt es zu
hinterfragen. Für uns bedeutet das, festzustellen, wie
genau sich eine digitalisierte und vernetzte Arbeitswelt
auf dem Weg zur Industrie 4.0 auf die Beschäftigten
auswirkt.
In einer Zeit, in der Menschen mit dem technologischen Wandel Schritt halten müssen und
nicht mehr andersherum, gewinnt interne Kommunikation zunehmend an Bedeutung. Ohne
Mitbestimmung und Wertschätzung im Betrieb geht es einfach nicht mehr – vor allem
nicht, wenn Unternehmen ihr volles Innovationspotenzial ausschöpfen wollen.
VERÄNDERUNGSPROZESSEUND UNTERNEHMENSKULTUR3.
13www.gute-arbeit.igbce.de
Gute Arbeit braucht Innovation und Investitionen in
Forschung und Entwicklung ebenso wie in neue Tech-
nologien und Produktionsanlagen. Mögliche Stand-
ortvereinbarungen und betriebliche Regelungen, die
Innovationsideen von Beschäftigten berücksichtigen,
können einen guten und wichtigen Beitrag leisten —
ganz besonders wenn sowohl Beschäftigung als auch
Mitbestimmung des Betriebsrats abgesichert sind.
BETEILIGUNG DER BESCHÄFTIGTEN
Beschäftigte wollen sich einbringen und wertgeschätzt
werden. Sie haben gute Ideen und sind der Garant für
einen langfristigen Unternehmenserfolg. Deshalb wol-
len wir Regelungen im Betrieb, die sicherstellen, dass
Beschäftigte in Entscheidungen und Prozesse mitein-
bezogen werden.
QUALITÄTSMANAGEMENT (KVP-PROZESSE UND BETRIEBLICHES VORSCHLAGSWESEN)
Ein gut funktionierendes Vorschlags-
wesen ist notwendig, um Beteiligung
auch konkret umsetzen zu können. So
können sich Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer an Prozessen beteiligen
und ihre Ideen einbringen. Das wiede-
rum hilft dem Unternehmen, sich ins-
gesamt weiterzuentwickeln und sich
somit an der Initiative Gute
Arbeit zu beteiligen.
REORGANISATIONEN
Reorganisationsprozesse,
Umstrukturierungen und
Outsourcing gehören für viele
Betriebsräte zum Betriebsratsalltag und
haben erhebliche Folgen für die Beschäftigten.
Oft wird Personal entlassen. Die, die bleiben, müssen
mit Arbeitsverdichtung und erhöhtem Leistungsdruck
rechnen.
Die Anforderungen an jeden einzelnen Mitarbeiter stei-
gen — genau wie die psychische Belastung. Deshalb
müssen wir die Folgen von Veränderungsprozessen auf
Beschäftigte und ihre Arbeitsbedingungen weiter in den
Mittelpunkt rücken und gemeinsam nach Alternativen
suchen.
UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION/ UNTERNEHMENSWERTE
Es ist wichtig, die Beschäftigten über alle Verände-
rungen zu informieren. Sowohl geplante Maßnahmen
als auch Zwischenschritte müssen kommuniziert
werden.
Eine gelebte Wertschätzung den Beschäftigten ge-
genüber kommt ohne Mitbestimmung und eine offene
und offensive Unternehmenskommunikation nämlich
nicht mehr aus.
Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.igbce.de/igbce/gute-arbeit/betriebliche-buendnisse
INNOVATION
Quelle: VDI e. V.
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de14
Bei der Ausbildung ist fähiges und qualifiziertes Aus-
bildungspersonal eine Grundvoraussetzung. Dieses Aus-
bildungspersonal, unter anderem die haupt- und ne-
benberuflichen Ausbilder, begleiten die Auszubildenden
durch die Ausbildungszeit und vermitteln erforderliche
berufstypische Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten.
Je besser das Ausbildungspersonal im Bereich beruf-
licher und pädagogischer Fähigkeiten geschult wird,
desto besser und reibungsloser verläuft die Ausbildung
für das Ausbildungspersonal und die Auszubildenden.
Um dies zu gewährleisten, müssen sowohl Ausbilde-
rinnen und Ausbilder als auch ausbildende Fachkräfte
die Möglichkeit haben, sich regelmäßig weiterzubilden.
Die betriebliche Gestaltung der Qualifizierung und Wei-
terbildung des Ausbildungspersonals ist eine Heraus-
forderung, an der Betriebsräte sich beteiligen können
und müssen.
UNTERSTÜTZUNG DURCH WEITER- BILDUNGSBERATUNG
Die Anforderungen im erlernten Beruf ändern sich.
Deshalb ist es wichtig, Fachkräften die Möglichkeit zu
bieten, sich im Rahmen von Meister- und Technikkur-
sen oder betriebsinternen Qualifizierungsmaßnahmen
weiterzubilden. Dadurch können sich die Beschäftigten
sowohl beruflich als auch persönlich weiterentwickeln,
was durchaus auch im ökonomischen Interesse des
Unternehmens ist.
Die IG BCE ist bei Veränderungen und Erneuerungen im Bereich Berufsbildung immer invol-
viert. Dies beinhaltet das gesamte Spektrum von der Berufsvorbereitung über die klassi-
sche berufliche Bildung bis hin zur Fortbildung. Wir gestalten damit die Aus- und Weiter-
bildungsverordnungen, die in den Betrieben umgesetzt und täglich angewandt werden.
Die Berufliche Bildung und Weiterbildung ist ein wichtiger und umfassender Bereich im
Rahmen der Mitbestimmung. Betriebsräte und Gewerkschaften stehen gemeinsam vor
der Aufgabe, die Interessen der Beschäftigten und die Rahmenbedingungen im Bereich
Aus- und Weiterbildung mitzugestalten.
DIE QUALITÄT DER AUSBILDUNG STÄRKEN
BERUFLICHE BILDUNG UND WEITERBILDUNG4.
1995 2009 2010
DEUTSCHLAND SPART AN DER WEITERBILDUNGDie Ausgaben für Weiterbildung betrugen …
14,2 Mrd.Euro
9,9 Mrd.Euro
9,7 Mrd.Euro
Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012
© Hans-Böckler-Stiftung 2013
15www.gute-arbeit.igbce.de
Für den Betriebsrat stellt sich damit die Aufgabe,
im Interesse der Beschäftigten zu überprüfen, ob die
betrieblichen Personalentwicklungsstrukturen und die
gelebte Realität in allen Bereichen sinnvoll und an-
gemessen sind.
Eine solche Personalplanung für Kolleginnen und Kol-
legen im Betrieb ist wichtig und muss daher regelmä-
ßig durchgeführt werden.
DUALE BERUFSAUSBILDUNG: STABILES ERFOLGSMODELL
So waren 2011 unterschiedliche Qualifikationen in verschiedenen Beschäftigungssegmenten verteilt.Anteil aller Beschäftigten
STAMMBELEGSCHAFTENmehr als 10 Jahre im Betrieb Facharbeit Einfache Tätigkeiten
BESCHÄFTIGTE MIT WENIGER ALS 10 JAHREN IM BETRIEB
34,5 %
65,4 %
34,6 %
21,9 %
63,4 %
4,4 %
32,2 %
44,5 %
69,2 %
20,9 %
9,9 %
Verteilung der Qualifikation insgesamt
1995
2011
66,4 %18,6 %15,0 %
66,6 %21,9 %11,5 %
Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.igbce.de/igbce/gute-arbeit/betriebliche-buendnisse
Quelle: Bosch 2014
© Hans-Böckler-Stiftung 2014
Berufsausbildung Hochschulstudium ohne Berufsausbildung
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de16
LEISTUNGSVERDICHTUNG
Vieles ist heute schneller geworden. Die Produktion ge-
winnt immer mehr an Geschwindigkeit, die Leistungsan-
forderungen sind gestiegen. Aufgaben, für die noch vor
wenigen Jahren ein paar Tage Zeit zur Verfügung standen,
sollen heute innerhalb weniger Stunden bearbeitet wer-
den. Dies trifft nicht nur im Büro zu. Auch im Labor und in
der Forschung gilt das Prinzip: „Schneller, höher, weiter“.
ARBEITSORGANISATION
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben Arbeitspro-
zesse so umgestaltet, dass in allen Betriebsteilen wie
am Fließband gearbeitet wird. Dies geht auf Kosten
der Beschäftigten. Wer täglich auf der Arbeit Höchst-
leistung bringen soll, braucht ein entsprechendes Ar-
beitsumfeld und regelmäßige „Verschnaufpausen“.
E-MOBILITY UND MOBILES ARBEITEN
Eigentlich bieten Smartphones, Tablets und Laptops
den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern viele
Vorteile. Flexible Arbeitszeitmodelle und mobile Ar-
beitsmittel können aber durchaus ins Gegenteil um-
schlagen. Die immer weiter voranschreitende Digitali-
sierung führt dazu, dass man in vielen Berufen heute
mit einem Internetzugang und mobilen Arbeitsmitteln
quasi von jedem Ort und zu jeder Zeit arbeiten kann.
Das wiederum führt zu ständiger Erreichbarkeit.
ARBEITSZEITGESTALTUNG
In der betrieblichen Realität nehmen Arbeitszeitkon-
flikte ebenso zu wie Verstöße gegen gesetzliche Vorga-
ben und tarifvertragliche Regelungen. Es müssen neue
Antworten dafür gefunden werden,
• sodass Vertrauens- und Projektarbeit nicht zu
einer reinen Verlängerung der Arbeitszeit führen.
• sodass das Arbeiten mit mobilen Arbeitsmitteln außer-
halb des Betriebes auch als Arbeitszeit erfasst wird
und Zeiten ohne dienstliche Erreichbarkeit entstehen.
• sodass geleistete Überstunden nicht ohne Aus-
gleich verfallen, sondern zeitnah zur Erholung
genutzt werden können.
• sodass Beschäftigte die Möglichkeit haben, ihre
Wochenarbeitszeit an ihre jeweilige Lebenssituation
anzupassen.
Neue Produktionsverfahren und technische Möglichkeiten bedeuten, dass auch der
Arbeitsplatz in einem ständigen Wandel ist. Die Arbeit wird immer schneller und
flexibler. Deshalb ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass die Arbeitsorga-
nisation hinterherkommt und konkrete Antworten auf betriebliche Arbeitszeitfragen
gefunden werden.
In sehrhohem Maß39,0 %Gar
nicht
In hohem Maß24,0 %In
geringem Maß
„Haben Sie den Eindruck, dass Sie in den letzten 12 Monatenmehr Arbeit in der gleichen Zeit als vorher schaffen müssen?“
Antworten der Beschäftigten
10,0 %
27,0 %
AlleBeschäf-tigten
© Institut DGB-Index Gute Arbeit
Quelle: Repräsentativumfrage zum DGB-Index Gute Arbeit 2013
ARBEITSORGANISATION UND BETRIEBLICHE ARBEITSZEITGESTALTUNG5.
17www.gute-arbeit.igbce.de
DER BETRIEBSRAT UND ARBEITSZEITFRAGEN
Betriebsräte und Gewerkschaften stehen gemeinsam vor
der Aufgabe, Arbeit unter den Rahmenbedingungen einer
globalisierten und schnelllebigen Wirtschaft gesund und
im Interesse der Beschäftigten zu gestalten. Die Arbeits-
organisation und die betriebliche Arbeitszeitpolitik sind
hierbei Handlungsfeld, Schauplatz betrieblicher Ausein-
andersetzungen und Lösungsansatz zugleich.
Es gilt, darauf zu achten, dass die Arbeit in einem Be-
trieb menschengerecht gestaltet ist und Beschäftigte
nicht dauerhaft überlastet werden. Das trifft auf die
Arbeit im Büro genauso zu wie in Labor- und For-
schungsbereichen, in der Produktion und der Instand-
haltung. Arbeit muss ein Maß haben und Ziele vorge-
ben, die auch erreicht werden können.
ARBEITSZEITLAGE
Sehr häufig Oft Selten Nie
© Institut DGB-Index Gute Arbeit
Quelle: Repräsentativumfrage zum DGB-Index Gute Arbeit 2013
Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.igbce.de/igbce/gute-arbeit/betriebliche-buendnisse
Wie häufig arbeiten Sie an Wochenenden? 16 % 13 % 31 % 40 %
Wie häufig arbeiten Sie abends in der Zeit
zwischen 18:00 und 23:00 Uhr? 14 % 16 % 25 % 45 %
Wie häufig arbeiten Sie nachts, in der Zeit
zwischen 23:00 und 6:00 Uhr? 4 % 5 % 11 % 80 %
Wie häufig wird von Ihnen erwartet, dass
Sie außerhalb Ihrer normalen Arbeitszeit,
z. B. per E-Mail oder per Telefon, für Ihre
Arbeit erreichbar sind?
11 % 12 % 31 % 46 %
Wie häufig erledigen Sie außerhalb Ihrer
normalen Arbeitszeit unbezahlte Arbeit
für Ihren Betrieb?5 % 10 % 26 % 59 %
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de18
Es braucht einen Plan, um Gute Arbeit zu regeln und
zu einer konkreten Vereinbarung zu kommen. Deshalb
haben wir uns an erfolgreichen Beispielen der letzten
Jahre orientiert und eine mögliche Umsetzung der The-
men im Betrieb in fünf Schritten entwickelt.
Es ist uns aber ganz wichtig zu betonen, dass wir
euch in dieser Broschüre nicht vorschreiben wollen,
wie Betriebsräte zu arbeiten haben. Vielmehr möchten
wir mögliche Schritte beschreiben, die sich auf dem
Weg, eine konkrete betriebliche Regelung umzusetzen,
als erfolgreich erwiesen haben.
Welche Handlungsfelder und Themenschwerpunkte
wir mit Guter Arbeit verbinden, haben wir in den letz-
ten Jahren gemeinsam definiert. Hierzu haben wir auf
den Seiten 8 bis 17 dieser Broschüre die zentralen
Punkte noch einmal zusammengefasst. Doch welches
Thema im konkreten Betrieb Priorität hat, kann nur
der Betriebsrat vor Ort entscheiden.
Gerne würden wir es schaffen, in der laufenden
Amtszeit in allen fünf Handlungsfeldern die wichtigs-
ten Punkte mit den Betriebsräten vor Ort im Betrieb
zu regeln.
DER WEG ZUR BETRIEBLICHEN REGELUNG
IG BCE berät und unterstützt
die Betriebsräte fachlich
und rechtlich
Beschäftigte einbinden
für bessere
Regelungen im Betrieb
Betriebsrat verhandelt mit
dem Arbeitgeber eine konkrete
betriebliche Regelung
Gemeinsame
betriebliche Aktionen und
Mitgliedergewinnung
Umsetzung der
vereinbarten Änderungen
sorgt für Gute Arbeit
KONKRETE BETRIEBLICHE REGELUNGEN —
SO KÖNNTE DER WEG AUSSEHEN!
HANDLUNGSFELDER IM BETRIEB
1
2
3
4
5
19www.gute-arbeit.igbce.de
Die gemeinsame Umsetzung von Guter Arbeit im Be-
trieb wird außer von den Betriebsbetreuerinnen und
-betreuern von den Fachsekretären und der Abtei-
lung Arbeitspolitik unterstützt. Neben den bewährten
Bildungsangeboten der BWS kommen eine Reihe von
Unterstützungsmaterialien sowie ein kontinuierlich an-
wachsender Fundus an praktischen Beispielen, Hilfe-
stellungen und Musterbetriebsvereinbarungen für die
Umsetzung im Betrieb.
Die Kontaktinformationen der Initiative finden sich auf
der Rückseite der Broschüre. Wir helfen gerne mit Rat
und Tat weiter. Bitte kommt auf uns zu.
Die Einbindung der Beschäftigten — sowohl bei dem
Identifizieren der zentralen Themenschwerpunkte
für den Betrieb als auch bei der Erarbeitung von
Lösungsansätzen für die konkrete betriebliche Re-
gelung — hat sich in der Vergangenheit als aus-
gesprochen erfolgreich erwiesen. Die rechtlichen
Grundlagen für Mitarbeiterbefragungen befinden sich
in § 93 BetrVG oder in § 80 Absatz 2 Satz 3 BetrVG
(sachkundige Beschäftigte).
Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es wichtig, die
Beschäftigten frühzeitig zu beteiligen und über den
Verlauf und die weitere Planung zu informieren. Ins-
besondere eignen sich Betriebsversammlungen, um
über den aktuellen Sachstand der Bearbeitung auf-
zuklären.
IG BCE BERÄT UND UNTERSTÜTZT DIE BETRIEBSRÄTE FACHLICH UND RECHTLICH1.
BESCHÄFTIGTE EINBINDEN FÜR BESSERE REGELUNGEN IM BETRIEB2.
ÜBER 40 WOCHENSTUNDEN
35 - 40 WOCHENSTUNDEN
RÜCKENSCHMERZEN 4639
2826KOPFSCHMERZEN
2718NERVOSITÄT
2214PSYCHISCHE ERSCHÖPFUNG
2013SCHLAFSTÖRUNGEN
1914NIEDERGESCHLAGENHEIT
139MAGENSCHMERZEN
129HERZ-, KREISLAUFPROBLEME
Quelle: Nachreiner 2008
Wochenarbeitszeit und gesundheitliche Beschwerden der Beschäftigten in Prozent
Materialangebot: Broschüren, Flyer, Plakate und Informationsmaterial
Arbeitsmittel: PowerPoint-Vorlagen, Redebausteine und Muster-Betriebsvereinbarungen
MOBILE ARBEIT – BESSER REGELNBetriebliche Regelungen für Gute Arbeit!
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de20
Im Laufe des Verhandlungsprozesses muss im Einzel-
fall über Transparenz und Beteiligung der Beschäftig-
ten entschieden werden. Die Rahmenbedingungen für
die Verhandlungssituation können die Betriebsräte im
Betrieb am besten abschätzen. Wer noch Unterstützung
und Übung für Verhandlungssituationen braucht, findet
bei der BWS entsprechende Angebote.
Wir wollen die Arbeitsbedingungen sichtbar verän-
dern und Gute Arbeit für alle im Betrieb ermögli-
chen. Neben Ideen und Engagement brauchen wir
hierfür aber auch Organisationsstärke. Dafür benö-
tigen wir Mitglieder. Beschäftigte müssen deshalb
über die Anfangsphase hinaus in die Umsetzungs-
prozesse eingebunden werden. Unser Ziel: Mit Be-
teiligung und Guter Arbeit Beschäftigte zu Mitglie-
dern machen.
Mit den guten Verhandlungsergebnissen im Rücken
bekommen wir auch Rückenwind, um das Thema Mit-
gliedschaft aktiv und offensiv anzugehen.
Auch nach dem Abschluss der Vereinbarung bleibt
Mitgliedergewinnung daher ein zentrales Thema.
Für einen langfristigen Erfolg ist es wichtig, die verein-
barten Regelungen in immer wiederkehrenden Abstän-
den zu überprüfen und zu klären, ob die Zielsetzung
und die Beteiligung der Beschäftigten an den Maßnah-
men gewährleistet sind.
Deshalb sollte man idealerweise in den Regelungen
Erfolgskriterien festlegen und beschreiben, wann, wie
und von wem der Erfolg der betrieblichen Regelungen
kontrolliert wird.
MUSTERBETRIEBSVEREINBARUNG
zum Umgang mit mobilen Arbeitsmitteln
Musterstadt, 18. September 2014
UMSETZUNG DER VEREINBARTEN ÄNDERUNGEN SORGT FÜR GUTE ARBEIT5.
GEMEINSAME BETRIEBLICHE AKTIONEN UND MITGLIEDERGEWINNUNG4.
BETRIEBSRAT VERHANDELT MIT DEM ARBEITGEBER EINE KONKRETE BETRIEBLICHE REGELUNG
3.
21www.gute-arbeit.igbce.de
Ein gutes Tool zur Beteiligung und Evaluierung der
Arbeitssituation im Betrieb ist der DGB-Index Gute
Arbeit. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können
hier einfach die Qualität ihrer Arbeitsbedingungen
bewerten.
Dabei ist die Befragung kein einseitiges Instrument.
Im Gegenteil — der Index ermöglicht es den Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmern, selbst Ansprüche zu
formulieren. Deshalb gilt: Je mehr die Beschäftigten
über den Index beteiligt sind, desto zielgerichteter
hilft der Index, Arbeitsbedingungen zu verbessern.
INDEXERHEBUNGEN IM BETRIEB
Der Fragebogen des DGB-Index Gute Arbeit ist für
Mitarbeiterbefragungen in Betrieben, Verwaltungen
und Organisationen entwickelt worden.
ANPASSUNGSFÄHIG
Der Fragebogen kann durch spezifische Fragen an den
einzelnen Betrieb angepasst werden. So können beson-
dere Interessen und Kontexte berücksichtigt werden.
STÄRKEN UND SCHWÄCHEN ERKENNEN
Mit der Befragung kann ein Stärken-und-Schwächen-
Profil der Arbeitsqualität im untersuchten Betrieb
erstellt werden.
VON DATEN ZU TATEN
Umfrage und Auswertung helfen, Fehlentwicklungen
zu erkennen und wichtige Handlungsfelder und Ziele
zu benennen.
ERPROBT UND BEWÄHRT
Indexbefragungen wurden bereits in zahlreichen Be-
trieben unterschiedlicher Größe und Typs durchgeführt.
DER DGB-INDEX GUTE ARBEIT:
NACHFRAGEN, BETEILIGEN, HANDELN — DER DGB-INDEX GUTE ARBEIT
www.dgb-index-gute-arbeit.de
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de22
DIE INITIATIVE IM ÜBERBLICK — ZENTRALE WERKZEUGE UND TERMINE
Zur Unterstützung der Initiative „Gute Arbeit — Wir regeln das!“ haben wir eine Reihe
von Dingen geplant, die wir im Folgenden in der Übersicht darstellen wollen.
ANSPRECHPARTNER UND ARBEITSMATERIALIEN
Die IG BCE unterstützt Betriebsräte, Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer bei der Umsetzung Guter Arbeit und
beim Abschluss von betrieblichen Regelungen. Durch
die Betriebsbetreuerinnen und Betriebsbetreuer, Fach-
sekretärinnen und Fachsekretäre sowie mit konkreten
Arbeitsmaterialien:
• Informationsbroschüren
• Informationsveranstaltungen
• Musterbetriebsvereinbarungen
• Qualifizierungsangeboten nach § 37.6 BetrVG
• Redebausteinen
• Präsentationen zum Einstieg in das Thema
• Best-Practice-Lösungen
INTERNET
Alle Materialien und Unterlagen zur Initiative findet Ihr
auf der Seite www.gute-arbeit.igbce.de.
JOURNAL ARBEITSPOLITIK
Darüber hinaus werden wir allen, deren E-Mail-Adresse
wir zur Verfügung haben, regelmäßig im Rahmen des Jour-
nals Arbeitspolitik Informationen über die Entwicklung und
den Umsetzungsstand unserer Initiative zukommen lassen.
VERANSTALTUNGEN
Regionale Veranstaltungen werden wir auch weiterhin
durchführen. Die Seminare zur Umsetzung arbeitspoli-
tischer Themen werden wir in einem eigenen Bildungs-
programm 2015 zusammenfassen.
UNSER ZEITPLAN FÜR GUTE ARBEIT
Start der Initiative
„Gute Arbeit — Wir regeln das!“
Forum Arbeitspolitik
Schwerpunkt: Arbeits- und Gesundheits-
schutz, Arbeitsorganisation und betriebliche
Arbeitszeitgestaltung
Zwischenbilanz: Umsetzung konkreter
betrieblicher Regelungen
Schwerpunkt: Beschäftigungspolitik und De-
mografie, Berufliche Bildung/Weiterbildung
6. Ordentlicher Gewerkschaftskongress
Bundestagswahl
Bilanz und Auswertung
Erfolgskommunikation
Betriebsratswahlen
2014
2015
2016
2017
2018
23www.gute-arbeit.igbce.de
Gemeinsame betriebliche Aktionen „Jetzt Mitglied werden, für Gute Arbeit“
MITSTREITER ZU MITGLIEDERN MACHEN
Gestalten setzt Gestaltungsmacht voraus. Wenn wir auch
künftig in einer veränderten Arbeitswelt Arbeitsbedingungen
im Betrieb im Sinne der Beschäftigten positiv gestalten
wollen, brauchen wir nicht nur Ideen und Engagementt,
sondern wir müssen auch stark sein.
Stark im Sinne von Organisationsstärke. Das heißt kon-
kret, dass wir unsere Ideen und unser Engagement für
Gute Arbeit im Betrieb auch dazu nutzen wollen, neue
Beschäftigtengruppen oder bisher unentschlossene Kolle-
ginnen und Kollegen für die IG BCE zu gewinnen.
AUCH DAS WOLLEN WIR GEMEINSAM ANGEHEN.
Deshalb stellen wir euch zur Ansprache der Kolleginnen
und Kollegen eine Reihe von Unterstützungsangeboten in
entsprechenden Formaten zur Verfügung. Wichtig ist, dass
die Beteiligung der Beschäftigten ein entscheidender Teil
der Umsetzung von Guter Arbeit im Betrieb ist und somit
von vornherein miteingeplant und mitgedacht wird.
Wenn ihr Unterstützung zu diesem Thema benötigt, wendet euch
jederzeit an die Abteilung Mitglieder/Allgemeine Organisation.
www.bilderfilm.de
GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!
www.gute-arbeit.igbce.de24
KONTAKT FÜR DIE INITIATIVE
„GUTE ARBEIT — WIR REGELN DAS!“
HERAUSGEBERIN:
IG BCE — VB 3, ABTEILUNG ARBEITSPOLITIK
Königsworther Platz 6, D-30167 Hannover
V. i. S. d. P.: Ralf Sikorski
Redaktion: Abteilung Arbeitspolitik
Kontakt: [email protected]
Internet: www.gute-arbeit.igbce.de
Druck: BWH GmbH — Die Publishing Company
www.gute-arbeit.igbce.de
ABTEILUNG ARBEITSPOLITIK
R�05 11 . 76 31 - 188