GW Orange Globe Ausgabe 2/2011

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Neue Impulse für das Südamerika- Geschäft Netzwerk-Erweiterung: Kunden können sich auf noch bessere Verbindungen von und nach Lateinamerika freuen. Seite 3 Fix & First Class- durch Europa Mit GW pro.line hat Gebrüder Weiss ein attraktives Produkt für Stück- und Sammelgut auf den Markt gebracht. Seite 6 Grüne Gedanken – und mehr Nachhaltigkeit ist bei GW kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern in den Konzernwerten fest verankert. Seite 8 02/2011 Das Air & Sea-Magazin von Gebrüder Weiss

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Das Air & Sea Magazin von Gebrüder Weiss. Informationen rund um das Thema Luft- und Seefracht. Ausgabe 2/2011

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Neue Impulse für das Südamerika-GeschäftNetzwerk-Erweiterung: Kunden können sich auf noch bessere Verbindungen vonund nach Lateinamerika freuen. Seite 3

Fix & First Class-durch EuropaMit GW pro.line hat Gebrüder Weiss ein attraktives Produkt für Stück- und Sammelgut auf den Markt gebracht.Seite 6

Grüne Gedanken –und mehrNachhaltigkeit ist bei GW kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern in den Konzernwerten fest verankert. Seite 8

02/2011 Das Air & Sea-Magazin von Gebrüder Weiss

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orange globe – editorial

Für ausländische Unternehmen präsentiert sich Südamerika als komplexer Markt – und dies aus verschiedensten Gründen. So ist die Exportquote vergleichsweise gering. Stattdessen fördern die Länder den intraregionalen Han-del nach Kräften, unter anderem durch die Einhebung sehr hoher Zölle. Aufträge werden primär im

Land vergeben. Und hier kommt ein kultureller Aspekt hinzu: Denn den Südamerikanern liegt viel an einem „persönlichen Gesicht“. Das heißt, sie wollen regelmä-ßige Kontakte zu ihren Geschäftspartnern pflegen, die selbstverständlich auch ihre Sprache sprechen sollten. Wie wichtig es ist, selbst vor Ort zu sein, hören wir von unseren Kunden immer wieder.

Der Weg für Unternehmen, die in Südamerika Fuß fas-sen wollen, ist allerdings mitunter ein steiniger. Bei der Frage, wie sie den Markteintritt konkret angehen sollen, stehen sie einer Reihe von südamerikanischen Eigen-heiten gegenüber, nicht zuletzt den umfassenden Ein-

fuhrvorschriften. So besteht die Möglichkeit, Ware über so genannte Trader ins Land zu bringen, die bei der Import-abwicklung behilflich sind, oder aber selbst die entspre-chende Lizenz zu lösen. Dafür muss jedoch mit einer län-geren Vorlaufzeit gerechnet werden. Erschwerend kommt hinzu, dass es eine breite Palette an Importlizenzen gibt und dass diese Genehmigungen meist nur gewisse Zeit gültig sind. Für einen reibungslosen und erfolgreichen Ein-stieg in diese Märkte empfiehlt es sich deshalb, frühzeitig Handelskammern, spezialisierte Wirtschaftsberater oder auch Juristen zu Rate zu ziehen.

Übrigens: Die hohen Zollkosten auf Importe lassen sich bisweilen reduzieren. Zum Beispiel, indem Halb-fertigprodukte ins Land geliefert werden, deren Endfer-tigung vor Ort erfolgt. Weiters bietet im konkreten Fall Brasilien in einzelnen kleinen Bundesstaaten Zollvor-teile, wenn Waren dort anstatt in den Bundesstaaten mit den bekannten Haupthäfen (Santos, Rio Grande, Rio etc.) eingehen. Ihr GW Air & Sea-Betreuer unterstützt Sie gerne dabei, die verschiedenen Szenarien durch-zuspielen und die für Sie kostengünstigste Variante zu finden.

Nur gut vorbereitet nach Südamerika

Kritisch betrachtet

GW-Air & Sea – Kontakt

Gebrüder Weiss GmbHBundesstraße 110, A-6923 LauterachT +43.5574.696.2207F +43.5.9006.2609

[email protected]

orange globespeditions-abcGut zu wissen – Informatives für Südamerika-Transporte

• „Ad valorem“-Versicherung. In Brasilien ist für sämtliche Transporte eine „Ad-Valorem“-Versicherung abzuschließen. Die Kosten dafür liegen zwischen 0,10% und 0,40% des Warenwertes gemäß Nota Fiscal.

• Brasilianische Einfuhrzölle. Gewöhnlich sind fünf verschiedene Abgaben auf Importe zu leisten: I.I., I.P.I., PIS, COFINS und ICMS. In Summe können diese Zölle bis zu 80% des CIF-Wertes ausmachen.

• Fundap/Pro Emprego. Mögliche Reduktion der ICMS-Steuerabgaben in den Bundesstaaten Espirito Santo (Vitoria) & Santa Catarina; wird oftmals über Trading-Firmen abgewickelt.

• Importeur-IDs. Diese müssen auf den Dokumenten gemeinsam mit der Firmenanschrift des Empfängers ausgewiesen werden: Argentinien = CUIT, Brasilien = CNPJ#, Kolumbien = RIT#, Peru & Ecuador = RUC#.

• Importlizenz. Vor allem in Brasilien, Argentinien und Kolumbien benötigen importierende Unternehmen eine entsprechende Lizenz. Die Lizenzen beziehen sich aber häufig nur auf bestimmte HS-Codes (Harmonized System Codes) und werden mitunter auch nur temporär erteilt. Aus diesem Grund muss der Spediteur vor Versand sicherstellen, dass der Empfänger über eine gültige Lizenz verfügt.

• NCM code (Nomenclatura Comum do Mercosul). Die brasilianische Be zeich-nung für den internationalen HS-Code; weicht teilweise leicht davon ab.

• RADAR-Lizenz. Neben der offiziellen Firmenregistrierung müssen brasilianische Importeure/Exporteure diese Lizenz bei der Receita Federal (Finanzministerium) beantragen.

Joe Lässer, GW-Direktor Air & Sea, über die Herausforderungen, die Unternehmen im Geschäft mit Lateinamerika erwarten, und wie sich mit durchdachten Transportlösungen Geld sparen lässt.

Verstärkung für das globale Netzwerk

Südamerika ist ein Erdteil mit langer Geschichte, Turbu-lenzen sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Natur und einer Vielfalt an unterschiedlichen Kulturen. Die Kolonialzeit prägte lange das Leben, immer wieder sorgte der „Kampf des Loslösens“ für Unruhen. Heute präsentiert sich Südamerika als Region mit starkem Wirtschafts-wachstum und der historisch bedeutende Rohstoff-lieferant wandelt sich mehr und mehr auch zu einem Konsumenten. Daher ist das globale Netzwerk von Gebrüder Weiss jetzt weiter verstärkt worden.

Was unsere Aktivitäten in Südamerika betrifft, haben wir uns seit jeher intensiv mit Brasilien, einem der viel zitierten BRIC-Staaten, auseinandergesetzt. Über einen langjäh-rigen Partner ist das Land in unserem Netzwerk verankert und angesichts des Entwicklungspotenzials werden wir auch weiterhin unser Augenmerk darauf richten. Eine wichtige Rolle spielt darüber hinaus die seit längerem bestehende Landesorganisation von Röhlig in Chile. Bei der Ausweitung des Südamerikageschäfts hat unser Allianzpartner Röhlig seinen Fokus auf den Süden des Subkontinents gerichtet und durch seine Beteiligung an dem Transportunternehmen Procargo den GW-Kunden nun auch die Märkte Argentinien, Uruguay, Paraguay und Bolivien im Netzwerk erschlossen. Und zu guter Letzt können wir auch in jenen Ländern, in denen wir nicht selbst vor Ort sind, über zuverlässige Agenten Transportlösungen anbieten.

Aus europäischer Perspektive ist Südamerika wirt-schaftlich sehr interessant. Aber vor allem für den Beschaf-fungsmarkt China und andere Länder in Fernost gewinnt die Region angesichts einer wachsenden Konsumenten-schicht an Bedeutung. Deshalb wird Südamerika in den kommenden Jahren verstärkt auf unserer Agenda zu fin-den sein. Denn unser Anspruch ist es, für unsere Kunden vor allem auch dort Lösungen zu bauen, wo eher schwie-rigere Rahmenbedingungen herrschen.

Eine kurzweilige Lektüre wünscht Ihnen

Heinz Senger-Weiss, Mitglied des Vorstands

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orange globe – thema

Der Hafen Valparaíso am Pazifi schen Ozean ist einer der bedeutendsten des Landes.

GW-Kunden können sich zukünftig auf exzellente Verbindungen von und nach Lateinamerika freuen: Das globale Air & Sea-Netzwerk umfasst seit Juni 2011 nun auch die Märkte Argentinien, Bolivien, Paraguay und Uruguay. Chile und Brasilien gehören schon seit geraumer Zeit dazu.

Neue Impulse für das Südamerika-Geschäft

Während Brasilien für Gebrüder Weiss seit jeher ein spannender Markt ist, standen die anderen Staaten Südamerikas beim österreichischen Logistikkonzern bislang weit weniger im Fokus. Durch das kürzlich geschlossene Joint Venture des GW-Allianzpartners Röhlig mit dessen langjährigen Partner Procargo-Gruppe bestehen nun auch in die-sen Ländern professionelle Strukturen für Transport- und Logistik dienstleistungen. Dies bringt neue Impulse für das Südamerika-Geschäft – und zwar nicht nur für das WeissLand, sondern im weltweiten Air & Sea-Netzwerk.

Wie alle BRIC-Staaten ist auch Brasilien ein wirtschaft-liches Schwergewicht in seiner Region. Selbst die Wirt-schaftskrise hat das Land am Zuckerhut weitgehend unbeschadet überstanden. Mit einem der größten Export-partner der EU pflegen europäische Unternehmen schon seit langem intensive Beziehungen. Gebrüder Weiss bedient den Markt gemeinsam mit einem erfahrenen Partnerunternehmen, das seit Jahren erfolgreich mit dem internationalen Air & Sea-Netzwerk zusammenarbeitet. Im Gegensatz dazu spielen Brasiliens Nachbarstaaten wirtschaftlich betrachtet bisher eine eher untergeordnete Rolle. „Diese Länder sind derzeit für das WeissLand nicht die stärksten Handelspartner“, erklärt Joe Lässer, GW-Direktor Air & Sea und verantwortlich für das Übersee-Netzwerk. „Sie haben aber durchaus Potenzial.“

Dieses Potenzial hat die in Bremen ansässige Spedition Röhlig, mit der Gebrüder Weiss seit nunmehr zehn Jahren als „globale Allianz“ auftritt, frühzeitig erkannt.

Marktposition in Südamerika erheblich gestärktRöhlig hat seit langem ein großes Augenmerk auf Süd-

amerika gerichtet und in Chile eine Tochtergesellschaft aufgebaut. Dort wickeln mittlerweile 30 Mitarbeiter Luft- und Seefrachttransporte ab. Nun hat Röhlig gemeinsam mit dem langjährigen Premium-Agenten Procargo ein Joint

Venture gegründet und damit seine Marktposition in der Region erheblich gestärkt. Das weltweite Air & Sea-Netz-werk von Gebrüder Weiss und Röhlig ist durch diesen Zusammenschluss um sieben Niederlassungen in Argenti-nien, Bolivien, Paraguay und Uruguay erweitert worden. Diese beschäftigen insgesamt rund 90 Mitarbeiter und bieten globale Transportlösungen mit hohen Qualitäts- und Servicestandards.

Professionelles Umfeld mit zahlreichen VorteilenDieses professionelle Umfeld eröffnet Gebrüder Weiss-

Kunden bei Südamerika-Transporten eine Reihe von Vor-teilen. Als wichtigen Punkt hebt Joe Lässer reservierten Frachtraum hervor: „Denn Laderaum ist sowohl in der Luft-fracht als auch in der Seefracht knapp bemessen – und dies nicht nur in der Hochsaison.“ Dadurch, dass Süd-amerika von der Wirtschaftskrise weitgehendst unberührt blieb, sei dies über das ganze Jahr hindurch ein bestim-mendes Thema. Durch gemeinsame Produkte mit Röhlig kann Gebrüder Weiss nunmehr bei fixen Abfahrten und konstanten Raten eine Platzgarantie bieten. Das gibt Sicherheit und vermeidet ebenso lästige wie kostspielige Verzögerungen.

Weiters gilt Südamerika als komplexer Markt in Bezug auf die Transportdokumentation. Bereits der gering-ste Fehler kann zu Verzögerungen beziehungsweise empfindlichen Strafen führen. „Wir haben deshalb damit begonnen, innerhalb der GW-Organisation eine gewisse Spezialisierung der in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter voranzutreiben“, erläutert Lässer. So ist an jenen GW-Gateways, über die ein Großteil des Südamerika-Geschäfts aus dem WeissLand abgewickelt wird, entsprechend spe-zialisiertes Personal im Einsatz. Außerdem ist geplant, kontinuierlich weitere Südamerika-Experten aufzubauen.

Das Air & Sea-Netzwerk in Südamerika erstreckt sich nunmehr flächendeckend von Chile und Argentinien bis nach Costa Rica. „In den insgesamt 31 eigenen Niederlas-sungen und den Büros der Premium-Partner sind an die

630 Mitarbeiter tätig, darunter viele deutschsprachige Speditionskaufleute“, informiert Bertram Johler, der als Route Manager für die Koordination und Entwicklung der wichtigsten Südamerika-Tradelanes verantwortlich zeich-net. „Gerade bei vielschichtigeren Transportanforde-rungen oder speziellen Fragen aus dem WeissLand erwei-sen sich diese Ansprechpartner als äußerst wertvoll.“

Chancen im globalen Netzwerk nutzenDas neue Set-up in Südamerika sieht Joe Lässer

schließlich als große Chance für das weltweite Netzwerk, im Speziellen für die Weiss-Röhlig-Organisationen in den Vereinigten Staaten und in Asien: „Gerade für die USA stel-len diese Länder Lateinamerikas wichtige Handelspartner dar.“ Als Tor zum südamerikanischen Markt dient künftig Miami. In der Küstenstadt in Florida werden die Kräfte gebündelt und die Büros von Procargo und Weiss-Röhlig USA zusammengeführt. „Weiss-Röhlig übernimmt dort das gesamte Procargo-Geschäft“, informiert der GW-Direktor. „So wird der Standort Miami mit 25 Mitarbeitern und eigenem Lager zu unserem wichtigsten Südamerika-Hub.“

Darüber hinaus werden auch die transpazifischen Linien schon seit langem gepusht, speziell zwischen China und Brasilien ist das Transportaufkommen hoch. Lässer ist zudem überzeugt, dass sich die Handelsströme zwischen Südamerika auf der einen und Nordamerika, Asien, aber auch dem WeissLand auf der anderen Seite noch weiter intensivieren werden. „An diesem Wachstum wollen und können nun auch wir partizipieren.“

GW Air & Sea in Südamerika

• rund 630 Mitarbeiter• 31 Standorte in elf Ländern• Eigene Netzwerk-Büros in Chile sowie in

Brasilien, Argentinien, Bolivien, Paraguay, Uruguay

• Premium-Partner in Costa Rica/Nicaragua, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Peru

• Leistungsspektrum: Luftfracht, Seefracht, Zollabfertigung, Lagerung und Distribution, Projektgeschäft, Logistiklösungen, umfassende Erfahrung mit regionalen Duty Free-Zonen

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Rio, Buenos Aires, Santiago de Chile – Städte, die voll im Trend liegen. Tangofeeling, unvergleichliches Ambiente, ausgelassene Lebensfreude und ein umfangreiches Kulturangebot machen Südamerikas Metropolen zu attraktiven Reisezielen. Außerdem zieht die vielseitige Landschaft, die ihresgleichen sucht, immer mehr Naturliebhaber an. Südamerika ist ein Erdteil, der entdeckt werden will.

In Architekturkreisen wird er gerne als der Mann bezeich-net, der die gerade Linie abgeschafft hat. Oscar Niemeyer ist ein Verehrer der „sinnlichen Kurve“. Denn nach seinem Dafürhalten besteht das ganze Universum aus Kurven. Ver-ewigt hat Niemeyer, der als einer der Größten seiner Zunft gilt und ganze Generationen von Architekten inspiriert hat, seine Visionen im brasilianischen Nirgendwo, weitab jegli-cher Zivilisation. Dort entstand Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre in knapp fünf Jahren quasi aus der Retorte eine neue Stadt: Brasília. Es war ein kühnes Unterfangen. Baumaterialien wie Holz und Stahl mussten aus weit über 1.000 Kilometer Entfernung herangeschafft werden. Seit 1987 gehört Brasília zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Strand, Berge, ChaosTrotzdem, Niemeyers eigentliche Liebe gilt der Welt-

hauptstadt des Karnevals: „Ich will den Strand, die Berge, das Chaos, ich will Rio“, sagte er vor ein paar Jahren in einem Interview. Die lebensfrohe und beneidenswert gele-gene Metropole mit den weltbekannten Sehenswürdig-keiten Zuckerhut, Copacabana und der Christusstatue auf dem Corcovado bildet das Kontrastprogramm zum futu-ristischen und gleichzeitig puristischen Brasilia.

Während Rio ein Tourismusmagnet ist, schlägt das industrielle Herz des Landes in São Paulo, dem Finanz- und Wirtschaftszentrum des Landes. Die 18-Millionen-Metropole gilt zwar nicht als besonders schön – Spötter behaupten, dass man hier die Luft sehen könne, die man einatme, was als Seitenhieb auf die Dunstglocke gemeint ist, unter der die Stadt meist liegt –, dafür aber als umso fleißiger. Brasilien, die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt, zählt zu den sogenannten BRIC-Staaten und hat in den letzten Jahren ein stetiges Wirtschaftswachstum ver-

zeichnet. Als Konjunkturmotor erweist sich vor allem der 195 Millionen Einwohner starke Binnenmarkt in Verbin-dung mit einer geringen Exportabhängigkeit. So machen Ausfuhren nur etwa 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Dieses belief sich im Jahr 2010 auf rund 1.720 Milli-arden USD.

Das größte Land des Erdteils verfügt über riesige, teils noch unerschlossene Rohstoffvorkommen und mit Amazonien über das größte tropische Regenwaldgebiet der Erde mit mehr als 60.000 Pflanzenarten. Brasilien ist außerdem das einzige Land Südamerikas mit der Landes-sprache Portugiesisch. Die Sprache und König Fußball sind es vor allem, die Brasilien über Kultur- und Armuts-grenzen hinweg seine Identität geben.

Die Verrücktheit in Bezug auf das runde Leder ist eine Leidenschaft, die in ganz Südamerika brennt. Doch zu kei-nem anderen Land besteht diesbezüglich eine so große Rivalität wie zu Argentinien. Beide streiten sich auch lie-bend gerne darüber, woher nun der beste Fußballer aller Zeiten stammt: Pelé oder Maradona, das ist beinahe eine Glaubensfrage.

Land der GauchosDort, wo die beiden Länder und Paraguay aneinander-

grenzen, gibt es auch ein beeindruckendes Naturspekta-kel zu beobachten: Die weltbekannten Wasserfälle von Iguaçu stürzen sich auf einer Breite von rund 2.700 Metern bis zu 80 Meter in die Tiefe.

Nach Brasilien ist Argentinien die bedeutendste Volks-wirtschaft Südamerikas. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Land sehr wohlhabend. Zwischenzeitlich durchlebten die stolzen Gauchos einige schwere Wirtschaftskrisen, nun scheint es wieder bergauf zu gehen. Landschaftlich präsentiert sich Argentinien äußerst vielfältig: Vom Regen-wald im Norden über das zentrale Tiefland Pampa und die Steppe Patagoniens bis nach Feuerland ist von sub-tropischem bis subpolarem Klima alles dabei. Im Westen steigen die Anden bis auf knapp 7.000 Meter an.

Dreh- und Angelpunkt des Landes ist Buenos Aires, einst die teuerste Stadt auf dem Subkontinent. Die Metro-pole am Rio de la Plata wird häufig auch als Paris des Südens bezeichnet, ist berühmt für ihr Nachtleben und

Undurchdringliche Regenwälder und spektakuläre Fauna und Flora, riesige Flüsse und Schwemmländer, traumhafte Küsten und einsame Strände, heiße Wüsten, ausgedehnte Hochgebirgszüge und ewiges Eis, pulsierende, lebensfrohe Städte und alte Kulturen, riesige Rohstoff-vorkommen, immenser Reichtum und oft beinahe grenzenlose Armut: Das alles ist Südamerika.

orange globe – schwerpunkt

Südamerika

Fläche: 17,84 Millionen km² Einwohner: 393 MillionenBevölkerungsdichte: 21 Einw./km²Länder: im engeren Sinne zwölf: Kolumbien, Venezuela, Guayana, Surinam, Brasilien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Paraguay, UruguaySprachen: Spanisch, Portu-giesisch, Französisch, Englisch und Nieder-ländisch sowie die indigenen Sprachen Quechua, Aymara und Guaraní

KontrasteEin

Subkontinentder

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Gruppen. Sie gehören 35 Sprachfamilien an. Der Anden-staat kann mit einigen Rekordwerten aufwarten: La Paz, das auf 3.200 bis 4.100 Metern Höhe liegt, ist der höchst-gelegene Regierungssitz der Welt, der berühmte Titica-ca-See der höchstgelegene See, auf dem kommerzielle Schifffahrt betrieben wird, und der Salar de Uyuni der weltgrößte Salzsee. 80 Prozent der Bevölkerung wohnen im Altiplano, dem zentralen Hochland zwischen den zwei großen Ketten der Anden. Doch trotz seines Reichtums an Bodenschätzen, im Salar de Uyuni, schlummern die größ-ten bekannten Lithiumvorkommen, außerdem verfügt das Land über die zweitgrößten Erdgasreserven Südamerikas, ist Bolivien noch ein Entwicklungsland.

Ebenso wie Paraguay. Das Land, neben Bolivien der ein-zige Binnenstaat Südamerikas, ist stark agrarisch geprägt – und ein Land der Großgrundbesitzer: Einem Prozent der Betriebe gehören 80 Prozent der landwirtschaftlichen Flä-che. Rohstoffe gibt es eher wenige. In Europa ist Paraguay wenig bekannt, am ehesten noch für seine guten Fußbal-ler. Mestizen spanisch-indianischer Abstammung bilden den Großteil der Bevölkerung, von der drei Viertel in und um die Hauptstadt Asunción lebt. Weiße gehören zur Min-derheit. Guaraní, das auch von 80 Prozent der nicht-indi-genen Bevölkerung gesprochen wird, ist neben Spanisch offizielle Sprache. Und auch Paraguay kann mit einem Superlativ aufwarten: In Ciudad del Este befindet sich das größte Einkaufszentrum Lateinamerikas.

ihr kulturelles Leben. So gehört das Teatro de Colón zu den renommiertesten Opernhäusern weltweit. Mehr als eine Million Menschen besuchen die jährliche Buchmes-se. Es gibt außerdem Anzeichen dafür, dass die argenti-nische Hauptstadt Berlin im neuen Jahrzehnt als Haupt-anziehungspunkt für Künstler ablösen könnte. Überhaupt verstehen sich die Porteños als die Vertreter Europas auf dem südamerikanischen Kontinent. Wer an Buenos Aires denkt, der denkt nicht zuletzt auch an den Tango, den erotischen, sinnlichen Tanz, einst verschmäht, heute untrennbar mit dem Namen Argentinien verbunden. Denn hier liegen seine Wurzeln.

Hub des MercosurDen Nachbarn auf der anderen Seite des großen Fluss-

deltas wird ein leichter Hang zur Melancholie nachgesagt: Uruguay galt einst als die Schweiz Lateinamerikas und eines der fortschrittlichsten Länder überhaupt. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Acht-Stunden-Arbeitstag, das Stimmrecht für Frauen, kostenloser Unter-richt für alle sowie die Trennung von Stadt und Kirche ein-geführt.

Heute ist das Land ein aufstrebender Schwellenmarkt. Montevideo ist die einzige Großstadt des Landes und leicht in die Jahre gekommen. „Du bist das Buenos Aires, das wir einmal hatten“, schrieb der Argentinier Jorge Luis Borges. Der Hafen der Stadt bildet den Hauptumschlag-

platz des Mercosur, den südamerikanischen Binnen-markt. Ein Großteil Uruguays wird heute landwirtschaft-lich genutzt. Aufgrund des kleinen Marktes ist das Land stark vom Export abhängig. Ab geht die Post in Punta del Este: Das exklusivste Seebad Südamerikas wird von Mitte Dezember bis Ende Februar zu einer Hochburg für den Jetset.

Santiagos ImagewandelVon „Action“ konnte man in Santiago de Chile lange

nur träumen. Der Sechs-Millionen-Einwohner-Metropole wurde in der Vergangenheit gar das wenig schmeichel-hafte Prädikat verliehen, „langweiligste Stadt Südameri-kas“ zu sein. Doch die Zeiten haben sich geändert. Inzwi-schen gilt Santiago als pulsierende Kulturstadt, die von der „New York Times“ mit dem ersten Platz unter den Orten, die man 2011 gesehen haben muss, geadelt wurde.

Neben der Kultur hat die chilenische Hauptstadt noch ein weiteres Highlight zu bieten: Wein. In der Umgebung finden sich zahlreiche Weingüter von Weltrang. Außerdem erfreut sich Santiago einer beneidenswerten Lage: In ein-einhalb Stunden liegt man am Strand, bis in die Skigebiete sind es nur rund 25 Kilometer.

Chile ist reich an Rohstoffen, der Bergbau genießt seit zwei Jahrhunderten große Bedeutung. So liegen hier die weltweit größten Kupferreserven. Auch die Salzvorkom-men in der Atacama-Wüste sind beinahe unerschöpflich. Daneben hat Chile Norwegen als Weltmarktführer beim Export von Zuchtlachs abgelöst. Auch sonst ist das Land aufstrebend, zählt heute zu den stabilsten Volkswirtschaf-ten Südamerikas. Beim Pro-Kopf-Einkommen liegt Chile in Südamerika bereits auf dem zweiten Platz. Touristisch gesehen besteht zwar noch etwas Nachholbedarf, aller-dings zeigt sich Chile aufgrund seiner Nord-Süd-Ausdeh-nung und seiner Lage am Fuße der Anden landschaft-lich sehr kontrastreich. Der Nationalpark Rapa Nui auf der zu Chile gehörenden Osterinsel gehört ebenso zum UNESCO-Weltkulturerbe wie die Altstadt von Valparaíso.

Rekordjagd in den AndenIn Bolivien, einem Staat mit einem Anteil indigener

Bevölkerung von mehr als 50%, leben rund 40 ethnische

Blick über die Buchten Rio de Janeiros auf den Zuckerhut mit der Christusstatue im Vordergrund.

Iguaçu-Wasserfälle an der argentinisch-brasilianischen Grenze.

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Herr Konzett, inwieweit ist das Europaprodukt GW pro.line für Air & Sea-Kunden interessant?In den Beschaffungs- und Distributionsprozessen der

internationalen Supply Chain spielen die Vor- oder Nach-lauftransporte oft eine entscheidende Rolle. Dies beson-ders dann, wenn knappe Termine einzuhalten sind. Mit unserem Angebot der täglichen Abfahrten und definierten Laufzeiten bieten wir unseren Kunden auf der Landtrans-portstrecke optimale Voraussetzungen.

Seit Juni 2011 sind die jüngsten Produkte GW pro.line 10/12/16 verfügbar. Welche Vorteile ergeben sich daraus für die Kunden?Kunden, deren Waren bis zu einem bestimmten Zeit-

punkt angeliefert werden müssen, bieten wir durch unsere neuen Premiumservices genau die Verlässlichkeit, die sie brauchen: Ihre Waren werden entweder vor 16, 12, oder 10 Uhr in definierte Gebiete zugestellt – mit Geld-zurück-Garantie. Die Premiumservices bauen auf den Laufzeiten des Basisprodukts auf und sind dadurch sehr transparent und nachvollziehbar.

Für welche Länder gelten GW pro.line 10/12/16? Das Leistungsangebot der Premiumservices gilt in den

internationalen Sammel- und Stückgutverkehren zwischen Österreich, der Schweiz, Tschechien, Ungarn, der Slo-wakei, Slowenien, Rumänien und Bulgarien. Ausgenom-men sind jene WeissLänder, die nicht der Europäischen Union angehören: Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Maze-donien, Montenegro, Serbien und die Ukraine. Durch den variablen Zeitfaktor in der Importverzollung können wir in diesen Ländern keine verbindlichen Zusagen über den Zeitpunkt der Zustellung machen.

Mit GW pro.line hat Gebrüder Weiss ein attraktives Europaprodukt für Stück- und Sammelgut auf den Markt gebracht. Kunden können sich auf tägliche Abfahrten von und nach allen Konzernniederlassun-gen im WeissLand mit definierten Laufzeiten, fest gelegten Qualitätsstandards und lücken-loser Sendungsverfolgung verlassen. Seit kurzem sind auch Premiumservices mit garantierten Zustellzeiten buchbar.

Seit Jahren verfolgt Gebrüder Weiss das Ziel, sein Trans-portnetzwerk noch leistungsfähiger zu gestalten, Struk-turen zu optimieren und vor allem die Servicequalität zu verbessern. Mit der Einführung des Europaprodukts GW pro.line im Frühjahr 2011 hat das Unternehmen einen Mei-lenstein gesetzt. „Der gesamte europäische Stück- und Sammelgutverkehr ist damit unter einem Dach zusam-mengefasst worden“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Niessner. Das bedeutet, dass sämtliche GW-Niederlassungen im WeissLand jetzt eng und nahtlos mit Europa verknüpft sind und damit über noch bessere Rah-menbedingungen für Transporte verfügen. Niessner ver-weist in diesem Zusammenhang auf den hohen Nutzen: „Einheitliche Standards und durchgängige Prozessketten steigern nicht nur die Effizienz der Transporte, sondern bringen vor allem unseren Kunden nennenswerte Vor-teile.“

Auf Leistung getrimmtDurch die Einführung des Europaprodukts würden GW-

Kunden von verbesserten Serviceleistungen profitieren, konkretisiert Walter Konzett, Direktor Produktmanage-ment Landverkehre. „Denn erstmals in der Geschichte des Unternehmens gibt es mit GW pro.line eine Produktlinie

mit standardisiertem Leistungsangebot für Europa.“ Die Grundlage bilden definierte Haus-zu-Haus-Laufzeiten, tägliche Abfahrten, Sendungsverfolgung via Track & Trace, Ablieferbelege im Internet und ein Laufzeit-Monitoring. Optional werden Zusatzservices wie Ankunftsaviso, Nach-nahme, Gefahrgut und Zollabwicklung angeboten. „Und bei allen Stück- und Sammelguttransporten stehen Ver-lässlichkeit und Berechenbarkeit neben Geschwindigkeit im Vordergrund“, fügt Konzett hinzu.

Ein Mehr an ServiceDas starke europaweite Netzwerk mit täglichen Ver-

bindungen und attraktiven Laufzeiten erweist sich nicht zuletzt als guter Boden für einen Ausbau des Produktport-folios. So sind nach dem erfolgreichen Start von GW pro.line seit Juni 2011 für ausgewählte WeissLänder nun auch Premiumservices buchbar: Mehrwertdienstleistungen, die Kunden eine zeitlich definierte Zustellung ihrer Ware garan-tieren. Je nach gewähltem Service erfolgt die Lieferung der Sendungen vor 16 Uhr (GW pro.line 16), vor 12 Uhr (GW pro.line 12) oder vor 10 Uhr (GW pro.line 10). „Unse-re Kunden können sich bei den zeitdefinierten Services hundertprozentig auf uns verlassen, da jede Sendung bei der Transportabwicklung einem besonderen Monitoring unterliegt“, hebt Walter Konzett hervor. Speziell für die attraktiven Märkte in Mittel- und Osteuropa bietet Gebrü-der Weiss damit eine Dienstleistung mit echtem Mehrwert.

GW pro.line ist die Lösung für vielfältige Transportanfor-derungen – ob bei der nationalen Distribution in den Weiss-Ländern oder in internationalen Verkehren. Und mit den Premiumservices lassen sich individuelle Kundenwünsche noch besser erfüllen. Wenn Sie mehr über die Möglich-keiten von GW pro.line erfahren möchten, wenden Sie sich an Ihren Air & Sea-Kundenberater.

Fix durch Europa – und zwar First Class

orange globe – interview

orange globe – berichte

Beste Voraus-setzungen im Landtransport

orange globe hat bei Walter Konzett, Direktor Produktmanagement Land-verkehre, nachgefragt, was GW pro.line für Air & Sea-Kunden leisten kann und was hinter den Premiumservices steckt.

16 12 10

Zustellung der Ware in definierten Destinationen vor 16.00 Uhr.

Servicemerkmale• definierte Haus-Haus- Laufzeiten• tägliche Abfahrten• festgelegte Qualitäts- standards• Sendungsverfolgung via Track & Trace• Ablieferbeleg im Internet• Geld-zurück-Garantie**• Ankunftsinfo• Nachnahme*

Zustellung der Ware in definierten Destinationen vor 12.00 Uhr.

Servicemerkmale• definierte Haus-Haus- Laufzeiten• tägliche Abfahrten• festgelegte Qualitäts- standards• Sendungsverfolgung via Track & Trace• Ablieferbeleg im Internet• Geld-zurück-Garantie**

Zustellung der Ware in definierten Destinationen vor 10.00 Uhr.

Servicemerkmale• definierte Haus-Haus- Laufzeiten• tägliche Abfahrten• festgelegte Qualitäts- standards• Sendungsverfolgung via Track & Trace• Ablieferbeleg im Internet• Geld-zurück-Garantie**

GW pro.line – das Stück- und Sammelgut- system für Ihre Europa- Distribution.

Servicemerkmale• definierte Haus-Haus- Laufzeiten• tägliche Abfahrten• festgelegte Qualitäts- standards• Sendungsverfolgung via Track & Trace• Ablieferbeleg im Internet• Ankunftsinfo• Nachnahme*• Gefahrgut• Zollabwicklung

16 1012

* in definierten Ländern** unter Ausschluss weitergehender Ansprüche; Version 2011.06.01; Änderungen vorbehalten.

GW pro.line

GW pro.line GW pro.line GW pro.lineGW pro.line

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orange globe – news

Wenn Kinderaugen leuchtenSeit 1997 verbringen jeden Sommer Kinder aus

den verstrahlten Gebieten um Tschernobyl einen Erholungsaufenthalt in Schwarzenberg, Österreich. Dank Sponsoren wie Gebrüder Weiss kehren sie auch nicht mit leeren Händen heim. Mitarbeiter aus Lauter-ach und der Zentrale helfen regelmäßig über einen betriebsinternen Spendentopf. Zusätzlich erhielten die Schüler heuer Sporttaschen, Schokolade vom GW-Kunden Suchard, Kleidung und Schreibwaren, die ihren Alltag ein wenig erleichtern sollen.

Neues Headquarter für GWGebrüder Weiss errichtet am Standort Lauter-

ach eine neue Firmenzentrale. Bereits im kommen-den Frühjahr soll mit dem Bau des Zehn-Millionen-Euro-Projekts nach den Plänen des renommierten Architektenduos Cukrowicz Nachbaur begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2012 geplant. Das Bebauungskonzept sieht neben dem Neu-bau außerdem die Neugestaltung der bestehenden Gebäude sowie den Bau eines zusätzlichen Logistik-gebäudes vor.

„Come together“ in IndienIm Juli 2011 trafen sich Air & Sea-Direktor

Joe Lässer und Routemanager Dirk Kramer in der Metropole Bangalore mit den Branch Managern von Weiss-Röhlig India und dem dortigen Sales-Team. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen standen bei dem mehrtägigen Meeting unter anderem die Nutzung von Core Carriern in Indien, die Entwicklung des Vertriebs und die weiteren Ziele von WR India auf dem Programm.

„Leinen los“ für den neuen Produktmanager SeefrachtIm Oktober 2011 hat Vojislav Jevtic im Bereich Seefracht das Ruder bei Gebrüder Weiss übernommen. Der erfahrene Spediteur, der sein Handwerk in der Hansestadt Hamburg von der Pike auf gelernt hat, will nicht nur im Zusammenhang mit Rateneinkauf und Platzgarantien Akzente setzen, sondern vor allem globale Aktivitäten besser vernetzen und bündeln.

Alter: 39 JahreGeboren in: Hamburg, Deutschland Wohnort: Wien, ÖsterreichFamilie: verheiratet, ein Sohn (9)Hobbys: Reisen, Kochen, meine FamilieEssen & Trinken: guter Rotwein aus Chile, Weißwein aus dem Piemont, getrüffelte Pasta und Cevapcici aus SerbienMotto: Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.

Zur Person

Vojislav JevticGlobal Productmanagement Seafreight / Manager of Project Logistics und Break Bulk

Der weltumspannende Handel spielt sich auf dem Wasser ab: Rund 90 Prozent aller interkontinentalen Transporte werden auf dem Seeweg abgewickelt, in den Häfen wur-den im Jahr 2010 mehr als eine halbe Milliarde Container umgeschlagen. Der nachhaltige Ausbau der Seefrachtkom-petenz steht deshalb seit Beginn des Jahrtausends weit oben auf der Prioritätenliste von Gebrüder Weiss. In den letzten Jahren haben eine konsequente Service-Offensive, innovative Produkte wie Sammelcontainer, die in die und aus den wichtigen Wirtschaftszentren der Welt verschickt werden, sowie gezielte Aus- und Weiterbildung der Mitarbei-ter zu einem stetigen Wachstum in diesem Bereich geführt.

Vojislav Jevtic soll die erfolgreiche Entwicklung nun fortsetzen. Die Verantwortung für die GW-Seefracht wird dabei in bewährte Hände gelegt: Der gebürtige Hambur-ger kam bereits 1997 als Abteilungsleiter für die Bereiche See-Export und Luftfracht zu GW, übernahm 1999 die Leitung der Niederlassung in der Hansestadt und schließ-lich von 2005 bis zuletzt die Geschäftsführung der GW-

Tochter Weiss Ocean + Air Cargo. Als Global Productma-nager Seafreight warten nun seit Oktober dieses Jahres neue Aufgaben auf ihn.

Global Akzente setzenFür Jevtic bedeutet der Jobwechsel eine hundertpro-

zentige Fokussierung auf das Produkt Seefracht. Auf seine Ziele beziehungsweise die daraus resultierenden Vorteile für Kunden angesprochen, verweist der Seefrachtmanager auf erweiterte Möglichkeiten und bessere Konditionen im Rateneinkauf, wobei er auf seine langjährigen Kontakte zu den Reedern bauen kann. „Zudem werden wir auch ver-stärkt neue Space Guarantees, also Platzgarantien, mit den Reedereien aushandeln und natürlich darf im Produkt-management das Wort ‚global‘ nicht zu kurz kommen.“ Konkret werde angestrebt, die Ladungsströme nachhaltig zu vernetzen und Synergien zu schaffen. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass sich in einigen Bereichen die Pro-duktion von Europa nach Asien verlagert hat und sich auch die Absatzmärkte nicht mehr in Europa befinden“, erinnert Jevtic. „Mit so genannten Crosstrades sind wir immer öfter konfrontiert.“ Sind die Kunden im WeissLand ansässig, während die Produktion in China erfolgt und der Endkunde zum Beispiel in Brasilien sitzt, „ist es unerlässlich, trans-kontinentale Aktivitäten miteinander zu vernetzen und zu bündeln“.

Ab in den SüdenSeinem Heimathafen Hamburg, den Vojislav Jevtic mit

seiner Familie für die neue berufliche Herausforderung ver-lassen hat, bescheinigt der Produktmanager nach wie vor eine große Bedeutung für Gebrüder Weiss: „Hamburg ist zweifellos ein wichtiges Eingangstor für unsere Kunden im WeissLand, doch darf man auch die aufstrebenden Häfen wie Koper und Rijeka nicht außer Acht lassen.“ Jevtic ist überzeugt, dass sich in den nächsten Jahren das Geschäft verstärkt in den Süden verlagern wird. „Es wird mehr Ladung in diesen Häfen umgeschlagen – und zwar nicht nur, weil sie näher bei unseren Niederlassungen in Mittel- und Zentraleuropa liegen, sondern auch wegen der stetigen Verbesserung der Infrastruktur in den jeweiligen Ländern.“

Die GW-Seefrachtorganisation ist jedenfalls schon heute gut aufgestellt, um Waren auf dem günstigsten Weg in alle Teile der Welt zu bringen.

Page 8: GW Orange Globe Ausgabe 2/2011

Grüne Gedanken – und mehrNachhaltigkeit ist bei Gebrüder Weiss kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern in den Konzern-werten fest verankert. Davon zeugen nicht nur Zahlen, Daten und Fakten, die im jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht werden, sondern vor allem Taten. Nachhaltiges Handeln ruht im Logistikunternehmen auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung. Verschiedenste Aktivitäten und Projekte zeigen, wie gut sich aktiver Umweltschutz und gelebte Verantwortung ins Geschäftsleben integrieren lassen.

GW bewegt mit der Kraft des WindesSobald im Norden Deutschlands eine Brise weht, dre-

hen sich die Windräder jetzt auch für Gebrüder Weiss. Das Unternehmen hat im April dieses Jahres einen Windpark bestehend aus insgesamt vier Windenergieanlagen erstan-den. Diese Anlagen werden jährlich rund 20 Gigawattstun-den ins Stromnetz einspeisen – damit lassen sich mehr als 100 Prozent des Konzernenergiebedarfs ökologisch und nachhaltig abdecken.

Die Windkraft leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima-schutz. Denn durch diese erneuerbare Energiequelle las-sen sich Treibhausgas-Emissionen spürbar vermindern. So werden im Falle des GW-Windparks pro Jahr an die 12.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes gehört zu den Kernzielen des Umwelt-managements bei Gebrüder Weiss. Zwar können fossile Energieträger – vor allem Erdölprodukte – in vielen Anwen-dungen noch nicht adäquat ersetzt werden. Doch ist GW bemüht, laufend nach Alternativen zu suchen und am neu-esten Stand der Technik zu sein. Das gilt bei der Auswahl der Fahrzeuge oder beim Bau von Logistikanlagen ebenso wie beim Einsatz alternativer Verkehrsträger wie der Bahn.

GW bewegt mit einem wachsamen Auge„Nur wer misst, kann sich verbessern“ – diesem Grund-

gedanken folgend hat Gebrüder Weiss die Zusammen-arbeit mit EcoTransIT begonnen. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Konsortium führender europäischer Staatsbahnen, das mit Unterstützung des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) und der RMCon Rail Management Consultants GmbH das Ziel verfolgt, die Umweltauswirkungen von Transporten zu ermitteln.

Konkret ist ein objektives Tool entwickelt worden, das in der Lage ist, die Emissionen des Güterverkehrs zu quanti-fizieren. Dieser CO2-Rechner wird ab Herbst 2011 in allen Niederlassungen im WeissLand zum Einsatz kommen und den Kohlendioxid-Ausstoß auf Sendungsebene bestim-men. Anfangs erhalten Kunden ein Datenblatt, das über den so genannten „Carbon Footprint“ ihrer Transporte Auskunft gibt. Zukünftig sollen diese Werte direkt auf der Rechnung ausgewiesen werden und die Basis für eine ste-tige Verbesserung bilden.

GW bewegt das Hilfswerk und das KinderdorfSoziale Nachhaltigkeit findet bei Gebrüder Weiss durch

gelebte Verantwortung ihren unmittelbaren Ausdruck. Der Gesellschaft etwas zurückzugeben und Hilfe zu leisten, ist für das Familienunternehmen eine Selbstverständlichkeit. Die Unterstützung gemeinnütziger Organisationen ist des-halb in der Unternehmenskultur stark verankert. Im Sinne der Nachhaltigkeit strebt GW auch in diesem sensiblen Bereich langfristige Partnerschaften an. Zum Beispiel mit dem Hilfswerk Österreich, einem der größten gemeinnüt-zigen Anbieter gesundheitlicher, sozialer und familiärer Dienste des Landes: Dieser Institution wird jährlich ein fünfstelliger Betrag gespendet, außerdem stellt das Logis-tikunternehmen für diverse Hilfsaktionen unentgeltlich Transportkapazitäten zur Verfügung – gemäß dem Motto des Hilfswerks „Wer Hilfe braucht, hat Leistung verdient.“ Darüber greift Gebrüder Weiss auch dem österreichischen SOS Kinderdorf tatkräftig unter die Arme.

GW bewegt in Österreichs erster klimaneutraler LogistikhalleIn Wörgl in Tirol hat Gebrüder Weiss ein nachhaltiges

Bauprojekt im Zeichen des Klimaschutzes umgesetzt. An die zwei Millionen Euro wurden in die österreichweit erste klimaneutrale Logistikhalle investiert. Diese bietet nun seit Februar dieses Jahr 1.300 m2 neue Umschlag- und Kom-missionierfläche sowie ein ergänzendes Kühllager mit 150 Palettenplätzen.

Bereits bei der Auswahl der Baustoffe kamen klimaneu-trale Gesichtspunkte zu tragen: Die neue Halle entstand komplett in Holzständerbauweise. Durch den Verzicht auf die sonst üblichen Metallpaneele ergibt sich eine bessere Ökobilanz für das Gebäude. Zusätzlich bringt eine energie-sparende Wärmepumpe als Heizquelle eine Treibhausgas-Reduktion von rund 59 Tonnen pro Jahr. Diese baulichen Maßnahmen zur CO2-Minderung werden ergänzt durch die Umstellung der kompletten Logistikanlage auf Strom aus regenerativer Erzeugung. Insgesamt steht eine jährliche CO2-Einsparung von rund 90 Tonnen zu Buche. Die nicht vermeidbaren Treibhausgase im Zuge des Baus wurden in einem letzten Schritt durch die Unterstützung eines zertifi-zierten Klimaschutzprojektes, dem Bau eines Windparks in Indien, kompensiert.

Am GW-Standort Wörgl ist die österreichweit erste klimaneutrale Logistikhalle entstanden.

Soeben ist der neue Nachhaltigkeits-bericht von Gebrüder Weiss erschie-nen. Der Bericht, der dem interna-tional anerkannten Standard der GRI (Global Reporting Initiative) entspricht, informiert umfassend über nachhaltiges Handeln im Unternehmen. Unter www.gw-world.com/de/Nachhaltigkeit.aspx können Sie den Nachhaltigkeitsbericht herunterladen. Wünschen Sie eine gedruckte Ausgabe, wenden Sie sich an Ihren Air & Sea-Ansprechpartner.

orange globe – inside

Mehr als 100 % des Konzernenergiebedarfs deckt der Windpark in Norddeutschland ab.

Impressum: orange globe, Kundenzeitung der Gebrüder Weiss Ges.m.b.H.. Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Gebrüder Weiss Ges.m.b.H., Bundesstraße 110, A-6923 Lauterach. Für den Inhalt verantwortlich: Michael Büchele, T +43.5223.206.441. Redaktion: Silke Lechner, T +43.5223.206.449. Produktion: Raimund Fink. Gestaltung: Dalpra& Partner, Götzis. Druck: Buchdruckerei Lustenau

Nachhaltigkeitsbericht 2010