H Stimme Weg - Volksbund

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Ausgabe Oktober 4/2006 H 4340 Entgelt bezahlt & Stimme Weg Arbeit für den Frieden Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Fest für den Frieden Wichtige Tränen Einweihung Stare Czarnowo 40 Jahre Workcamp St. Désir Namenwürfel für Rossoschka Namenwürfel für Rossoschka

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Ausgabe Oktober

4/2006

H 4340Entgelt bezahlt&Stimme WegArbeit für den Frieden

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Fest für den Frieden

Wichtige TränenEinweihung Stare Czarnowo

40 Jahre Workcamp St. Désir

Namenwürfel für Rossoschka Namenwürfel für Rossoschka

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SchwerpunktBlickpunkt

InhaltHerausgeber

SchwerpunktNamen fürRossoschka

Jugend & SchuleEin Festfür den Frieden

EinweihungDiese Tränensind wichtig

Jugend & SchuleFrieden – ein leuchtendes Beispiel

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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.,Berichte und Mitteilungen, 82. Jahrgang, Oktober 2006 (ISSN 0944-2766)Das Mitteilungsblatt erscheint viermal im Jahr. Der Preis ist für Mitglieder imMitgliedsbeitrag enthalten. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Belegstück.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung über-nommen. Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbeitung vor.

MitgliedskontoVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Postbank Ffm, 4300603, BLZ 50010060

RedaktionMaurice Bonkat, Fritz Kirchmeier

RedaktionsbeiratDr. Lothar Hagebölling (Vorsitzender), Erich Bulitta, Ingrid Ebert, Claudia Byzcynski, Manfred Schaake

GestaltungRené Strack

DruckDierichs Druck + Media GmbH • Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel

VerantwortlichRainer Ruff, Generalsekretär

AnzeigenAndreas Meier-Münnich – Verlagsvertretung29328 Fassberg/Müden • Telefon 05053-903230

VerlagVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 KasselTelefon 0180-57009-99 (0,12 Euro/Minute) • Fax 0561-7009-221Internet: www.volksbund.de • E-Mail: [email protected]

BeilagenhinweisDiese Ausgabe enthält Beilagen von Avena und Walbuschsowie einen Einhefter des Landesverbandes Bayern (in Teilauflagen). Wir bitten um Beachtung.

FotonachweisDas Titelfoto zeigt die neuen Namenwürfel von Rossoschka (Bonkat).Die übrigen Fotos stammen, sofern nicht anders gekennzeichnet, von der Redaktion selbst, den Mitarbeitern im In- und Ausland oder aus den Archivendes Volksbundes.

Beitrag und Spende per Telefon: 0 18 05 - 70 09 - 01Bitte halten Sie dazu Ihre Mitgliedsnummer bereit!

Danke für Ihre Hilfe!

Blickpunkt: Impressum

Standpunkt: Sie machen uns Mut!

Schwerpunkt: Namen für Rossoschka

Jugend & Ein Fest für den FriedenSchule: Wulff: Sie tun das Richtige!

Alles auf einen Klick

Spurensuche: Eine Geschichte, die viel bewegte

Einweihung: Diese Tränen sind wichtig

Stiftung: Jubiläum: Fünf Jahre Stiftung

Mitglieder: Ich unterstütze den Volksbund

Sammlung: Haus- und Straßensammlung 2006

Jugend & Frieden – ein leuchtendes BeispielSchule:

Leserbriefe: Leserbriefe unserer Mitglieder

Freunde & Politiker besuchen KriegsgräberFörderer: Botschafter des Friedens

Namen & Termine & MeldungenNachrichten:

Dankeschön: Sie haben geholfen

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Standpunkt

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Liebe Leserin, lieber Leser,

als Präsident des Volksbundes Deut-sche Kriegsgräberfürsorge möchte ich andieser Stelle ein persönliches Dankes-wort an diejenigen Menschen richten,die uns in diesem ereignisreichen Jahrebenso wie in den vergangenen Jahr-zehnten so vielfältig unterstützt haben.Sie, meine sehr verehrten Freunde undFörderer des Volksbundes, bilden dasHerzstück unserer weltweiten Friedens-und Versöhnungsarbeit. Ohne Sie wärevieles nicht möglich gewesen: Herzli-chen Dank für Ihr großes Engagement!

Wenn ich in diesem Herbst Rückschauhalte, erinnere ich mich gern an vieleEinweihungen und Gedenkfeiern, dienur durch Ihre Unterstützung und Mit-wirkung zustande kamen: In Chisinau(Republik Moldau), Tilsit (Russland),Danzig und Neumark (beide Polen)haben wir im Jahr 2006 vier neue Kriegs-gräberstätten eingeweiht, die den Gefal-lenen der Weltkriege eine würdige Ruhe-stätte bieten. Selbstverständlich ist esschwierig, nach so langer Zeit weiteredeutsche Kriegstote zu identifizieren.

30 000 Opfer geborgen

Tatsächlich hat der Volksbund Deut-sche Kriegsgräberfürsorge aber allein imvergangenen Jahr knapp 30 000 Opferdes Zweiten Weltkrieges geborgen. Vielevon ihnen konnten identifiziert und dieAngehörigen verständigt werden. Ohne-hin sind es die Angehörigen, die mit gut-em Beispiel voran gehen und die Hoff-

nung nie aufgeben. Sie machen auch unsMut, weiterhin Vermisstenschicksale zuklären und die Hoffnung nie sterben zulassen.

Für die Angehörigen der Vermisstenvon Stalingrad haben wir dank Ihrer Hil-fe in diesen Tagen mit den Namenwürfelnvon Rossoschka ebenfalls einen Ort derTrauer geschaffen. Auf 107 Granitwürfelnsind die Namen der 103 234 Vermisstennunmehr als Mahnung und Erinnerungfür eine friedliche Zukunft verewigt.

Gr0ße Aufgaben

Wer bei einer dieser Einweihungsfeierndabei war, wird die wahrhaft bewegen-den Gefühle, die ehrfürchtigen Momentein tiefer Erinnerung bewahren. Darüberwerden Sie auch in dieser Ausgabe vieleergreifende Berichte und Reportagenlesen. In der Begegnung mit den trauern-den Menschen habe ich erfahren dürfen,welch große Bedeutung das würdigeGedenken an die Verstorbenen für dieLebenden hat. Für den Volksbund ist diesAnspruch und Verpflichtung zugleich:Denn noch immer warten ungezählteAngehörige auf die Klärung der Schicksa-le ihrer Kriegstoten. Besonders im Ostenerwarten uns große Aufgaben.

Wie Sie wissen, ist der Volksbund - imAuftrag der Bundesregierung - zuständigfür den Bau, die Erhaltung und Pflege derdeutschen Kriegsgräberstätten im Aus-land. Weltweit werden vom Volksbundüber 820 deutsche Soldatenfriedhöfe in 45 Ländern betreut. Dafür erhalten wir

vom Auswärtigen Amt Erstattungen, dieallerdings weniger als zehn Prozentunseres jährlichen Bedarfs decken. Des-halb sind wir auf Spenden unserer För-derer angewiesen, um den überwiegen-den Teil der anfallenden Kosten für dieBewältigung unserer Aufgaben bestrei-ten zu können.

Leider gingen und gehen die Spendenaufgrund diverser Renten-Nullrundenund der Altersstruktur unserer Mitglie-der stark zurück. Schon mittelfristigwird der Volksbund unter großen finan-ziellen Engpässen leiden. Gerade in die-ser schwierigen Zeit könnte der Volks-bund ohne die Hilfe seiner Mitgliederund Spender seine großen Aufgabennicht erfüllen. Noch immer schaffen wirOrte, an denen man derer gedenkt, dienicht mehr bei uns sind. Und nochimmer dürfen wir nicht nachlassen inunseren Bemühungen, für Frieden undgegen das Vergessen zu mahnen.

Eine Welt, die noch immer von zahl-losen Kriegen erschüttert wird, kannund muss verändert werden. Zukunft istkein Schicksal. Helfen Sie uns bitte mitIhrer Spende, diese Zukunft friedlichund versöhnlich zu gestalten!

Vielen herzlichen Dank

Ihr Reinhard Führer,Präsident des VolksbundesDeutsche Kriegsgräberfürsorge

Reinhard FührerPräsident des VolksbundesDeutsche KriegsgräberfürsorgePräsident des Berliner Abgeordnetenhauses a. D.

Sie machen uns Mut!

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Schwerpunkt

der 92-Jährige erinnert sich noch heute andas Gedicht eines unbekannten Verfas-sers, das ihnen allen aus der Seele sprach.Am Abend vor der Einweihung derNamenwürfel von Rossoschka übergibter die Verse dem Volksbund-PräsidentenReinhard Führer. „Vielleicht helfen dieseZeilen, das Vergangene zu vergegenwär-tigen“, sagt der betagte Kriegsteilnehmer:

Die toten Soldaten haben ihr HausMit Rasen gedeckt,sie ruhen im Schoß der Erde aus,bis Gott sie weckt.

Die Sterne am Himmel halten Wacht,und keine Trommel geht,die Engel kommen zur Mitternachtund halten ihr Gebet.

Sie bringen aus der fernen StadtDie Blumen rot und blau,es hängt an jedem Blütenblattdie Träne einer Frau.

Tränen fließen aus vielerlei Gründen.Jeder Mensch hat seine eigenen. GiselaKrause aus Berlin hat ihren Vater verloren– kurz nachdem sie geboren wurde. Heu-te legt sie Blumen nieder, einen Korb, densie in Wolgograd gekauft hat. „Die Men-

ter, Nichten und Neffen, Enkelkinder –aber auch einige ehemalige Kriegsteilneh-mer. Viele sind zum ersten Mal da, ande-re kehren zurück. Aber heute ist allesanders. Steppensonne brennt vom Him-mel und der Schnee lauert noch weit hin-ter dem Horizont des Spätsommers.

Kälte, Angst und Hunger

Als Heino Graf Vitzthum hier vor übersechs Jahrzehnten in Erdlöchern, Ruinenund Schützengräben fror, herrschte derunerbittliche Winter – und das Graueneines unmenschlichen Krieges. Der ehe-malige Soldat, der zusammen mit SohnBolko und seinen Enkelkindern Alexaund Moritz anreist, hat viel erlebt. Ergehörte schon der Hunderttausend-Mann-Armee des Versailler Vertrages an.Dann kam Stalingrad. In den behelfs-mäßigen Unterständen zitterten die Men-schen vor Kälte, Angst und Hunger. Doch

Wie beginnen? Im blutrotenSchnee? Eine Szene amalten Flugplatz Gumrak, wo

sich ausgehungerte Soldaten verzweifeltan das Fahrwerk des letzten Fliegersklammern? Stalingrad als vermeintlicherWendepunkt eines ohnehin hoffnungslo-sen Krieges?

Nein, hier in der kargen Steppe gehtder Blick in die Weite. Die Einweihungder Namenwürfel von Rossoschka am 9. September 2006 ist kein Schlussstrich,kein letzter, schmerzvoller Blick zurück.Von hier aus soll es weitergehen. „Ein Ortwie dieser kann zum Ausgangspunkt fürden Frieden werden“, sagt Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, Präsident des Bundesver-fassungsgerichtes.

103 234 Namen und Lebensdaten dervermissten Stalingrader hat der Volks-bund bis heute zusammengetragen. Siesind sorgsam in die polierten Oberflächender 107 Granitwürfel eingelassen: Vor-und Nachname, Geburtsdatum, dazu dervermutliche Todesmonat im russischenWinter 1942/43. Einen Sommer und 63Jahre später kommen 400 Menschen andiesen Ort nahe dem heutigen Wolgog-rad. Es sind Angehörige, Söhne und Töch-

Volksbund-Gedenkstätte für Vermisste von Stalingrad

Namen für Rossoschka eingeweiht

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Volksbund-Präsident Reinhard Führer und Prof. Dr.Hans-Jürgen Papier studieren die Namenwürfel.

900 Namen stehen auf jedem der 107 Würfel. Graf Vitzthum überreicht ein altes Soldatengedicht.

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schen hier sind sehr nett. Ich bin den Rus-sen auch nicht böse. Schließlich haben wirden Krieg angefangen“, sagt die 65-Jähri-ge. Dann kniet sie nieder. Ihr Vater HansSense gehört zu den etwa 600 identifizier-ten deutschen Kriegsopfern, die auf demalten Wehrmachtsfriedhof der Kriegsgrä-berstätte Rossoschka bestattet wurden.Rechts davon findet sich der vom Volks-bund angelegte kreisförmige Friedhof mit47 767 geborgenen Opfern. 24 427 vonihnen sind namentlich auf der Rundmau-er vermerkt. Dazwischen, leicht nach hin-ten in Richtung des Flüsschens Rossosch-ka versetzt, stehen jetzt die neuenNamenwürfel der Vermissten. Etwa in

der Mitte des Geländes sieht man denGedenkstein mit den Namen der Zivilop-fer des Dorfes Rossoschka. Dieses Mahn-mal stiftete ein großzügiger Förderer miteiner hohen projektbezogenen Spende inder Stiftung Gedenken und Frieden.

„Für die Angehörigen ist es wichtig,einen Ort zu haben, auf den sie ihre Trau-er richten können. Darum gebührt demVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsor-ge Dank und Anerkennung für dieseGedenkstätte, an der eine solche Erinne-rung möglich wird“, sagt der deutscheBotschafter in Russland, Dr. Walter JürgenSchmid.

„Ein Ort wie dieser kann zum Ausgangspunkt für den Frieden werden“, sagt Bundesverfassungsgerichts-Präsident Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier bei der Gedenk-veranstaltung für die Besucher der Namenwürfel von Rossoschka. (Fotos: 5 Bilder von Uwe Zucchi / dpa, 13 Bilder Redaktion)

Schwerpunkt

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Der deutsche Botschafter Dr. Walter Jürgen Schmid

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Schwerpunkt

Soldaten sind Menschen

„Ich kann gegenüber den ehemaligenGegnern keine Rachegefühle oder garHass empfinden, denn auf beiden Seitensind es Menschen, die als Soldaten kämp-fen müssen“, sagt Erich Burkhardt.

Auch Gisela Krause erinnert sich gutan das Bild ihres Vaters, das in Kinderta-gen zu Hause an der Wand hing. Wennniemand da war, redete sie heimlich mitdem Bild, erzählte ihrem toten Vater vonihrem Leben. Heute spricht sie wieder mitihrem Vater Hans Sense. Diesmal steht sieaber nicht vor dem Foto, sondern auf demalten Wehrmachtsfriedhof Rossoschka,Reihe 1, Grab 28.

„Sie sind nicht vergessen! Möge GottDich segnen, wenn Du Tränen fallen lässtfür diejenigen, die hier gestorben sind“,heißt es in der viel beachteten Rede desevangelischen Altbischofs Klaus Wollen-weber. Die Erde hier ist mit Blut getränkt,auch auf der anderen Seite der Land-straße, die an der deutschen Kriegsgrä-berstätte vorbei führt. Dort drüben ruhengefallene russische Soldaten auf einerhalbrunden Anlage, an der auch die deut-schen Besucher viele Blumen und Kränzeniederlegen.

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Gisela Krause trauert um ihren Vater Hans Sense.

Erich Burkhardt erlebte den Kessel von Stalingrad.

Rossoschka: Ganz links sieht man den Wehrmachtsfriedhof, rechts die kreisrunde Volksbund-Kriegsgräberstätte, dazwischen die neuen Namenwürfel.

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fen, die sie für die kommenden Genera-tionen abschreibt. Ihr Sohn Christian, derden zweiten Vornamen seines Großvatersträgt, rückt jetzt ganz nah an sie heran.Tröstend legt er den Arm um seine Mut-ter. Auf den Namenwürfel 32 stellen sieein Bild von Heinrich Christian Höllerich.

Unter den Gästen der Gedenkveran-staltung finden sich Dr. Heinrich Schöll,der Präsident des ÖsterreichischenSchwarzen Kreuzes, der Deutsche

Militärattaché Brigadegeneral HeinzGeorg Wagner, Volksbund-Ehrenpräsi-dent Hans-Otto Weber sowie weitere Vor-stand- und Präsidiumsmitglieder desVolksbundes. Dazu kommen viele deut-sche und russische Kriegsteilnehmer. Inder ersten Reihe sitzt der Ehrenvorsitzen-de des Wolgograder Kriegsveteranenver-bandes, Nikolaj Stepanowitsch Fedotov,direkt neben dem ehemaligen Vorsitzen-den des inzwischen aufgelösten Bundesder Stalingradkämpfer, Horst Zank.

Ein schlichtes Birkenkreuz

Am Ende der ergreifenden Zeremonie,als die Angehörigen den kurzen Weg zuden Namenwürfeln abschreiten, hält ersich ein wenig abseits der Menge. Zankbetrachtet das schlichte Birkenkreuz, dasJugendliche des Volksbund-Workcampshier Jahr für Jahr neu errichten. Bei derEinweihung des Friedhofes am 15. Mai1999 und bei der ersten Besichtigung imMärz 1994 hatte er dasselbe getan. HorstZank kennt diese Kreuze. Sie beschwörenviele Erinnerungen. Für ihn sind sie daswahre Symbol des Gedenkens an diegefallenen Soldaten.

Damals war der Mann aus dem vogtlän-dischen Oelsnitz als Melder der 71. Infan-terie-Division in Stalingrad. Heute hältder Autor des Buches Mein Leben unterDiktatoren viele Vorträge über seine Zeitals Soldat Hitlers und KriegsgefangenerStalins. Auf den 1,50 mal 1,50 mal 1,35Meter großen Granitwürfeln sucht ernach den Namen seiner vermisstenKameraden. In seiner Begleitung siehtman seinen Sohn und dessen Frau, seinenSchwiegersohn, seine Enkeltochter mitihrem Lebensgefährten und einen gutenFreund der Familie. Man trifft viele jungeMenschen hier an diesem historisch sobedeutsamen Ort in der russischen Step-pe. „Was werdet ihr tun, damit nie wiederjunge Menschen ihr Leben im Krieg her-geben müssen?“, fragt der katholischeWeihbischof Gerhard Pieschl aus Lim-burg, kurz bevor er die Namenwürfel vonRossoschka gemeinsam mit seinen evan-gelischen und russisch-orthodoxen Amts-brüdern segnet.

Stalingradkinder

In Deutschland leben etwa zwei MillionenMenschen, die im Krieg geboren wurden,ihren Vater aber nie zu Gesicht bekamen.

Dieses Zitat stammt aus dem WerkVaterland ohne Väter von Arno Surminski.Zum Volkstrauertag 2006 wird der Autoreinige Passagen daraus im Bundestagvortragen. Das Buch beschreibt aber auchdas Schicksal von Gerda Dötsch. „DreiWochen vor seinem Tod hat mich Vaternoch übers Taufbecken gehoben“, sagtsie. Ihren Vater kennt sie nur aus Erzäh-lungen und seinen hoffnungsvollen Brie-

„Für die alten Kameraden ist das Birkenkreuz das wahre Symbol des Gedenkens”, sagt Horst Zank.

Schwerpunkt

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Gerda Dötsch stellt ein Foto ihres Vaters Heinrich Christian Höllerich auf den Namenwürfel 32.

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Kurz vor der Kapitulation der 6. Armeeam 2. Februar 1943 meldete sich PhilippGraf freiwillig zu einem weiteren gefähr-lichen Flug nach Stalingrad. Es sollte seinletzter sein.

Für Charlotte Göbel ist diese Fernreiseim Jahr 2006 nach Wolgograd wohl auchdie letzte. Viele Orte im Osten Europas, andenen sie im Zweiten Weltkrieg verwun-dete Soldaten gepflegt hatte, hat sieinzwischen besucht. „Die nächste Reisegeht dann wohl ganz nach oben, in denHimmel“, sagt sie gelassen, „dort werdeich meinen Philipp wiedersehen!“

Am Tag nach der Weihe der Namen-würfel von Rossoschka besuchen die Teil-nehmer der Volksbund-Reisegruppenzwei beeindruckende Gottesdienste. Die-se werden von den drei Bischöfen Ger-hard Pieschl, Klaus Wollenweber, Sieg-fried Springer sowie mehreren Pastorengestaltet. Der katholische WeihbischofPieschl spricht in der Gemeinde vonSarepta vom Element Liebe, das den Men-schen ausmache. Das Wort Liebe findetsich auch auf dem Messgewand, welchesdie Reisegruppe um Inge Larbig, Ehefraudes Volksbund-Ehrenamtlichen Hans-Dieter Larbig, zeitgleich an den Pastor derkatholischen Gemeinde Wolgogradsübergibt. In seiner Ansprache würdigtVorstandsmitglied Prof. Landgraf Dietzdas humanistische Vermächtnis der Sta-lingrad-Madonna von Dr. Kurt Reuber:„Sie möge uns allen Licht, Leben und Lie-be spenden.“

Umbetter Gurski: Arbeit geht weiter!

Ist es nun an derZeit, Abschied zunehmen? Ein letz-ter Blick auf dieWürfel, die nur vonFerne an die eisigenRuinen der Wolga-stadt erinnern? Nundoch ein Schluss-strich? Volksbund-Umbetter MatthiasGurski kann diesenGedanken nicht teilen. An jedem Morgen,wenn er mit seinen russischen Mitarbei-tern loszieht, weiß er, dass er neue Gräberfinden wird. „Viele Hinweise auf Grabla-

„Ich heiße ja auch Philipp, Philipp Graf.“So hatte es begonnen. Es folgten Spazier-gänge, Kinobesuche und nach seinerRückkehr zur Truppe viele, viele Briefe.So erfuhr sie auch von seinen gefährli-chen Versorgungsflügen nach Stalingrad.„Wenn wir über die endlos einsame Step-pe fliegen, will uns bald der Mut verlas-sen. Doch wenn ich die eingeschlossenenKameraden der Infanterie dort untensehe, will ich doch helfen“, schrieb er.

Habe immer gehofft

Charlotte Göbel hat ein Foto in ihrerBrieftasche, auf dem ebenfalls ein Birken-kreuz zu sehen ist. Darauf ist der Nameihres vermissten Verlobten eingeritzt. Siehat nie geheiratet. „Ich habe immergehofft, dass er wiederkommt“, sagt die85-Jährige, die den Krieg als Rot-Kreuz-Schwester miterlebte. So lernte sie auchihre große Liebe kennen. Er war Pilot undhatte sich mit seiner Maschine bei derLandung überschlagen. Sein Freund undCo-Pilot war bei dem Unglück ums Lebengekommen. Er selbst erlitt eine schwereGehirnerschütterung. Doch anstatt dieBettruhe einzuhalten, wanderte er vielherum, schaute häufig aus dem Fensteroder spielte Karten mit den Kameraden.Das konnte Schwester Charlotte natürlichnicht durchgehen lassen. „Sie sind einZappelphilipp“, sagte sie schließlich zudem Piloten mit dem dunklen Haar undden schönen blauen Augen. „Sie habenRecht“, entgegnete er mit einem Lächeln:

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Charlotte Göbel trauert um ihren Philipp Graf.

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Matthias Gurski

Hinter jedem Namen steht ein Schicksal.

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Schwerpunkt

gen kommen von russischen Frauen. Sietun dies in der Hoffnung, dass es auch inDeutschland Frauen gibt, die dasselbetun“, hatte Volksbund-Präsident Rein-hard Führer am Vortag zu den Besuchernder Namenwürfel von Rossoschka gesagt.Und tatsächlich entdecken Gurski undseine Männer in diesen Tagen Gräber von

über 40 deutschen Soldaten. Dazu findensie zwei lesbare Erkennungsmarken. Dielegen sie zu den anderen, die WolgogradsGouverneur Nikolaj Kirillowitsch Maks-juta zuvor zusammen mit Informationenzum Fundort der Gebeine an ReinhardFührer übergeben hatte. „Der Krieg isterst vorbei, wenn das letzte Opfer gebor-

gen ist“, sagt Vize-Gouverneurin GalinaIlinischna Horoschewa (kleines Foto).„Die Arbeit geht weiter“, verspricht Mat-thias Gurski. Dann legt er die Erken-nungsmarken wie kleine Schätze in einerote Schatulle.

Maurice Bonkat

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Die deutsch-österreichische Delegation um Reinhard Führer trifft den russischen Gouverneur Maksjuta.Volksbund-Vorstandsmitglied Prof. Landgraf-Dietz

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Ich gehe über das nasse Gras, auf demnoch der Tau liegt. Unter mir ruhendie Soldaten, die unter der Erde schla-

fen und deren Seelen uns vom Himmel ausbetrachten. Die Bäume stehen still, ihre Zwei-ge breiten sich aus, als ob sie den Schlaf dieserSoldaten behüten und sie wie ihre Kinderbeschützen möchten. Wie schwarze Blumensind Kreuze auf ihren Gräbern gewachsen unddie Bäume flüstern, „Schlaft ruhig, liebe Kin-der! Wir bedecken euch mit unseren Blättern.“

Dies sind die Worte der 17-jährigenMarina aus Russland. Sie schreibt dieseZeilen nieder, als sie zum ersten Mal einedeutsche Kriegsgräberstätte in der Nor-mandie besucht. Marina gehört zu den 28Jugendlichen des Workcamps St. Désir deLisieux, das in diesem Sommer schonzum 40. Mal stattfindet. Wie bereits vorvier Jahrzehnten, ist dieser erste Anblickder Kriegsgräberstätte für die jungenMenschen aus Deutschland, Russland,

Indien und Frankreich ein beeindrucken-des Ereignis: Plötzlich wird es still. DieGesichter der Jugendlichen wirken trau-rig, während sie das von Schwertlilienumrahmte Grab des gerade mal 15-jähri-gen Alois Doppel betrachten.

Alles ist anders

Dieses Gefühl kann Ilsa Araschmidnachvollziehen. Die Emderin mit den

Ein Fest für den Frieden40 Jahre Workcamp in St. Désir de Lisieux

Jugend & Schule

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Echter Teamgeist: Teilnehmer, Betreuer, Bundeswehr-Angehörige und die Workcamp-Leitung bereiten ihren Gästen zum 40. Jubiläum in St. Désir de Lisieux einenherzlichen Empfang. Es war ein schönes, vielleicht sogar besonderes Jugendlager, an das sich viele Menschen noch lange erinnern werden.

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kinnlangen blonden Haaren war vor 31Jahren ebenfalls Teilnehmerin diesesJugendlagers. „Aber damals war vielesnoch anders, schwieriger“, sagt sie underinnert sich, wie deutlich sie als 16-jähri-ge Deutsche die Vorbehalte der Franzosengespürt hatte. Inzwischen hat sich einigesgeändert. Es ist viel passiert.

Heute ist Ilsa Araschmid wieder in St. Désir – zusammen mit etwa 350 Freun-den des Workcamps aus Deutschland undFrankreich. Die Jugendlichen geben eineGrillparty: Salat, Würstchen, Steaks unddampfende Folienkartoffeln. Alles imGroßküchenformat. Die Schar der Besu-cher des deutsch-französischen Freund-schaftsabends verlangt von den jugendli-chen Gastgebern viel Einsatz. An ihrerSeite kochen, putzen, zapfen und bedie-

nen sieben Bundeswehr-Angehörige vonder 4. Luftwaffendivision aus Aurich.Eilig tragen sie weiße Porzellanteller andie bunt geschmückten Tischreihen. Andie wachsenden Geschirrberge mag jetztnoch niemand denken.

Auch Workcamp-Leiter Dietmar Jesch-ke, der heute einen schmucken Anzugträgt, hat gut zu tun. Zum Jubiläum sindviele Ehrengäste angereist. Das Groskommt aus der Partnerstadt Emden. Essind Angehörige der Jugendlichen, ehe-malige Teilnehmer sowie zahlreiche Ver-treter aus Wirtschaft und Politik. Dazukommen viele Menschen aus St. Désir,denen die deutschen Workcamp-Teilneh-mer über die Jahre ans Herz gewachsensind. Aus Freundschaften haben sichsogar Ehen entwickelt. So wie bei Alain

Carel und seiner Ehefrau Karin, die sich1985 im Workcamp kennen und liebenlernten. Ihre Tochter Katia ist übrigensauch dabei. Sie fungiert gleichermaßen alsÜbersetzerin und lebendiges Symbol fürdie deutsch-französische Freundschaft.

Lichter in der Nacht

Inzwischen haben sich einige Jugendli-che und Soldaten unbemerkt von ihremFest für den Frieden verabschiedet. Siewollen die Kreuze der nahe gelegenenKriegsgräberstätte mit hunderten vonKerzen schmücken. Das hat Tradition inSt. Désir de Lisieux. Die zahlreichen Besu-cher, die ihnen wenig später folgen wer-den, sind beim Anblick des erleuchtetenGräberfeldes tief bewegt. Es herrscht einewehmütige und ehrfürchtige Stimmungunter den Menschen, die in dieser Lich-ternacht die roten Sandsteine mit denNamen und Lebensdaten der gefallenendeutschen Soldaten abschreiten.

Allee des Friedens

Am nächsten Morgen scheint die Son-ne vom blauen Himmel. Dieser schöneSommertag ist dem vor drei Jahren ver-storbenen Erwin Petrikewitz gewidmet.Denn heute wird der große Pionier desJugendlagers in St. Désir mit der Einwei-hung der Allee des Friedens und der Ent-hüllung einer Stele geehrt, die seinenNamen trägt. Der neue Friedensweg ver-bindet die beiden benachbarten deut-schen und britischen Kriegsgräberstätten.Jetzt durchtrennen Emdens Oberbürger-meister Alwin Brinkmann, sein französi-scher Amtskollege und Ideengeber Dr.Philippe Hieaux sowie Volksbund-Vor-standsmitglied Dr. Lothar Hageböllingdas symbolische Band in den Europafar-ben. In diesem Moment kämpft ErwinPetrikewitz’ Witwe Charlotte sichtbar mitden Tränen: „Darüber hätte sich Erwinsehr, sehr gefreut!“, sagt sie schließlich.

Ausklang am Abend

„Wir haben Erwin so viel zu verdan-ken“, sagen auch Workcamp-Leiter Jesch-ke und seine beiden rechten Hände, UtaNauschütt sowie Jörn Poppinga. Dochmit jeder Minute, die so viele Gefühle undGedanken aufwühlt, rückt die Stunde des

Abschieds näher. Noch einmal laden dieJugendlichen zu einem Fest für den Frie-den, bewirten hunderte von Gästen, dieeinen einmaligen Abend erleben. DieJugendlichen haben in den vergangenenTagen neben ihren Küchen- und Arbeits-diensten fleißig geübt. Nun bieten sie einemitreißende Show voller Musik und Tanz.

Allee des Friedens

Am Ende betritt Marina in ihrem oran-gefarbenen Cocktailkleid die glitzerndeBühne. Die talentierte Tochter einer russi-schen Musiklehrerin zeigt in ihrer Stim-me die gleiche melancholische Tiefe, diesie schon beim ersten Anblick der Gräberempfunden und in Worte gefasst hatte.Nun sind es ihre Töne, die sich zumAbschied dicht an die Herzen ihrer Zuhö-rer drängen. Und alle wissen: Dieses 40. Workcamp in St. Désir de Lisieux waretwas ganz Besonderes.

Maurice Bonkat

Workcamp-Teilnehmerin Marina aus Russland be-eindruckt durch ihre Gesangskunst.

Das Foto zeigt die feierliche Eröffnung der Allee desFriedens in St. Désir de Lisieux.

Workcamp-Leiter Dietmar Jeschke tritt das Erbe desverstorbenen Erwin Petrikewitz an.

Jugend & Schule

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das völkerverbindende Element der Work-camps. Im Gespräch gibt er sich umgäng-lich, dankt den Jugendlichen für ihrgroßes Engagement: „Sie leisten hier vielGutes. Sie tun das Richtige – und dafürmöchte ich mich ganz herzlich bedan-ken.“ Wenig später stehen die Jugendli-chen Seite an Seite mit dem Landesober-haupt am neuen Gräberfeld. Gemeinsammit Bildungs- und Jugendreferent StefanSchmidt, Bezirksgeschäftsführer OliverBreithaupt, Generalsekretär Rainer Ruff,dem Landesvorsitzenden Prof. Rolf Wern-stedt und dem Bezirksvorsitzenden Wal-ter-Johannes Herrmann beten sie nun dasVaterunser – ebenfalls in sieben Sprachen.

Danach bekommt der gut gelaunteMinisterpräsident das erwähnte T-Shirt.Als Wulff das Kleidungsstück mit demVolksbund-Logo überstreift, brandet Ap-plaus auf. Campleiter Heiko Frese, Be-treuerin Brita Schuren und den anderenJugendlichen steht die Freude ins Gesichtgeschrieben. Der erste Besuch eines nie-dersächsischen Ministerpräsidenten imVolksbund-Workcamp hat auf beiden Sei-ten großen Eindruck hinterlassen. „DieseWürdigung war wirklich ein einmaligerHöhepunkt!“, sagt Oliver Breithauptnoch, als ihm der Ministerpräsident zumAbschied die Hand reicht.

Heute trägt der Niedersächsi-sche Ministerpräsident einweinrotes T-Shirt. Darauf

steht in sieben Sprachen das Motto derVolksbund-Jugendarbeit: Arbeit für denFrieden. Aus sieben Ländern stammenauch die 28 Teilnehmer des WorkcampsSalzgitter, das Ministerpräsident Christi-an Wulff während seiner Sommerreisebesucht. „Sie sollen sehen, dass die Politi-ker in Deutschland ihre Friedensarbeitwirklich zu schätzen wissen“, sagt er zuden Jugendlichen.

Die jungen Erwachsenen aus Deutsch-land, Frankreich, Italien, Moldawien,Polen, Russland und Weißrussland sindnach Salzgitter gekommen, um dort denGebeinen von 13 deutschen Soldaten eineletzte Ruhestätte zu geben. Deren ur-sprüngliche Grablage ist vom Zerfallbedroht und der Kirchengemeinde fehltschlichtweg das Geld, um den 13 Kriegs-opfern eine dauernde Ruhestätte zu berei-ten. „Daher bin ich der Salzgitter AG, derVolksbund-Stiftung Gedenken und Frie-den und der Volkswagen-NutzfahrzeugeAG für die finanzielle Unterstützung desJugendlagers sehr dankbar“, sagt Wulff.Tatsächlich ist es so möglich, die dreizehnSoldaten auf den idyllisch gelegenen Salz-gitter Waldfriedhof umzubetten.

Lockere Gesprächsrunde

Auf Vermittlung des Oberbürgermeis-ters Helmut Knebel sind die Jugendlichenin der örtlichen Grund- und Hauptschulezu Gast. So wie Aliaksandr Dashkevichaus Minsk, der gerade die Betonmischungfür die Kreuzgruppe auf der neuen Grab-anlage herankarrt. „Ich finde es gut, dasswir hier zusammen arbeiten können. Dasverbindet uns und hilft, dass die Fehlerder Vergangenheit nicht wiederholt wer-den“, sagt der 21-Jährige später in derlockeren Gesprächsrunde mit dem Mini-sterpräsidenten. Christian Wulff ist selbstVolksbund-Mitglied, kennt daher auch

Wulff: Sie tun das Richtige!Ministerpräsident besucht Volksbund-Workcamp

Jugend & Schule

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Premiere: Erstmals besuchte der NiedersächsischeMinisterpräsident ein Volksbund-Workcamp.

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Workcamps fragt man sich gespannt, obdie Köche wieder so gut sein werden, wieim letzen Jahr und welche Arbeit auf denSoldatengräbern wohl zu tun sein wird.Die Teilnehmer organisieren Fahrgemein-schaften für die Vor- und Nachtreffen undknobeln die günstigsten Bahntarife aus.Nebenbei nutzen auch die Jugendarbeits-kreise (JAK) das Forum, um Aktionen wiedas traditionelle Pfingstzelten zu organi-sieren und um junge Menschen aus ande-ren Bundesländern kennen zu lernen.Bereits 1 000 Benutzer aus ganz Europahaben sich bisher auf der Seite angemel-det und über 6 000 Beiträge verfasst.

Fotos machen Freude

Sehr beliebt ist auch die Fotogalerie aufvolksbundlife.de. Hier können Besucherihre eigenen Fotos nach den Workcampsins Internet laden, um sie mit anderenBesuchern auszutauschen. Fast 7 000Fotos aus zahlreichen Camps wurden ein-gestellt: Fotos machen Freude. In den all-jährlichen Fotowettbewerben werdendann die besonders schönen Bilder aus-gewählt und anschließend in den Work-camp-Katalogen des Volksbundes veröf-fentlicht.

In den vergangenen zwei Jahren nutz-ten immer mehr Jugendliche die Internet-seite volksbundlife.de, die auf diese Weiseganz unkompliziert zur Völkerverständi-

gung in Europa beiträgt und auch denVolksbund international bekanntmacht. Das für die Jugendlichen allge-genwärtige Internet eröffnet so auchdem Volksbund die Möglichkeit, dieehemaligen Workcamp-Teilnehmerzu erreichen und zeitnah über spezi-elle Angebote zu informieren. Besu-chen Sie uns doch auch mal aufwww.volksbundlife.de. Dort finden sie

alles auf einen Klick!

Gunnar Düvel

Der Sommer ist vorbei, dieVolksbund-Workcamps auch.Doch was wird aus den

Freundschaften, die sich in den Jugendla-gern gebildet haben? Wie hält man Kon-takt zu den neuen Freunden aus ganzEuropa und wer hat die schönstenSchnappschüsse? Antworten auf dieseund weitere Fragen gibt’s auf der Inter-netseite www.volksbundlife.de.

Virtueller Treffpunkt

Die spezielle Internetseite für Volks-bund-Jugendliche haben die drei Ehren-amtlichen Gunnar Düvel, Hanno Heit-mann und Stephan Rothe im Sommer2004 ins Leben gerufen. Die drei Hambur-ger verstehen ihr Projekt als Treffpunktfür Teilnehmer der Volksbund-Work-camps. „Wir haben selbst die Erfahrunggemacht, dass die Camp-Kontakte leider

recht schnell abreißen.Nach den Wochen engerGemeinschaft fährt jederwieder alleine in seineHeimat. volksbundlife.de solldas Workcamp aber zumindest virtu-ell wiederaufleben lassen. So werdendann vielleicht aus netten Bekanntschaf-ten echte Freundschaften“, sagen HannoHeitmann und Stephan Rothe.

Das Herzstück der Internetseite ist dasForum. Hier können die Teilnehmer eige-ne Beiträge schreiben, die dann von allenanderen angemeldeten Teilnehmern gele-sen werden. So entwickeln sich Gesprä-che über ganz unterschiedliche Themen.In dem Bereich CAMPlife dreht sich allesum die Workcamps. Es wird in Erinne-rungen geschwelgt und berichtet,wie man seinen Alltag nach demSommer verbringt. Vor den

Alles auf einen KlickInternetseite für Jugendliche: volksbundlife.de

Jugend & Schule

Alles auf einen Klick ... finden Jugendliche auf www.volksbundlife.de

134/2006 &Stimme Weg

Page 14: H Stimme Weg - Volksbund

Eine Geschichte, die viel bewegteDeutscher Jagdflieger in Frankreich beigesetzt

Es ist schon oft vorgekommen,dass die französischen Behör-den dem Volksbund Gebeine

deutscher Soldaten übergaben, dieirgendwo im Land gefunden wurden.„Aber noch nie hat das in einer derart fei-erlichen Zeremonie stattgefunden“,berichtet Eckhard Holtz, ehemaliger Lei-ter der Volksbund-Geschäftsstelle West.

Ergreifendes Erlebnis

In der Tat war es ein ergreifendesErlebnis, als am 11. Juli auf dem französi-schen Nationalfriedhof Notre Dame deLorette der kleine Sarg mit den sterblichenÜberresten des deutschen JagdfliegersHorst Seemann an den Volksbund über-geben wurde. Über 40 000 Gefallene desErsten Weltkrieges sind auf dieserAnhöhe in der Nähe von Arras begraben.Die Grabfelder, die Kapelle, der52 Meter hohe Leuchtturm,von dem aus nachts das Lichtüber die einstigen Schlacht-felder gleitet, – all das istgeweihter Boden, ein ge-schätztes Heiligtum des fran-zösischen Patriotismus.

Die letzte Reise

An diesem Ortbeginnt die letzteReise des deut-schen Unteroffi-ziers Seemann,und die Franzo-sen erweisen ihmmilitärische Eh-ren. Über seinemSarg spannt sichdie schwarz-rot-goldene Flagge, einMilitärpfarrer sprichtdie Totengebete, fran-zösische Soldaten salu-tieren und Kriegsvetera-

nen senken ihre Fahnen. Trompeter bla-sen sonnerie aux morts, das Totensignal derFranzosen. Keinerlei Nervosität liegt inder Luft. Alles atmet Stil und Würde.

Aus Paris sind Vertreter des Staats-sekretärs für Fragen der ehemaligenKriegsteilnehmer zu dieser Gedenkstun-de angereist sowie Oberst Hans-DieterPoth, der deutsche Luftwaffenattaché.Aus Deutschland sind Repräsentantender Jagdfliegergemeinschaft und dieFamilienangehörigen aus Hildesheimgekommen: Ilse Seemann, die Schwäge-rin des Toten, in Begleitung ihrer TöchterSusanne, Sabine und ihres Sohnes Klaus.Keiner von ihnen hat Horst Seemannnoch persönlich gekannt. Für sie galt erals vermisst. Es hieß, er sei mit seinerMaschine im Ärmelkanal oder in Nord-frankreich abgestürzt. Jetzt stehen sie anseinem Sarg, wissen um sein Ende und

beginnen, sich mit seiner Persönlich-keit auseinander zu setzen.

Tags zuvor hat Horst Howe,Beauftragter des Volksbundes fürBelgien, mit ihnen den Ort besich-tigt, an dem Horst Seemann im

April mitsamt seiner Messerschmitt109 gefunden wurde. Bei Haze-

brouck im DepartementNord war er 1943 abge-stürzt. Beauftragte der

Air France und derniederländischenFluggesellschaftKLM wähntendort die Über-

reste des imKrieg abge-

stürztenSohnes des

K L M -Gründers

A l b e r tPlesman.

Statt seiner

Spurensuche

14 &Stimme Weg 4/2006

bargen sie aus sechs Meter Tiefe HorstSeemann, der anhand der Erkennungs-marke eindeutig zu identifizieren war.Seither bewahrten die französischenBehörden seinen Leichnam in der Kapellevon Notre Dame de Lorette auf.

Uniformierte Friedhofsmitarbeiter tra-gen nach der Kranzniederlegung denSarg zu einem Wagen, der ihn zum deut-schen Soldatenfriedhof in Bourdonbringt. Dort erhält Horst Seemann an derSeite von über 22 000 Kameraden seineletzte Ruhestätte.

Unbekannter Verwandter

Nach der Bestattung widmen sich dieAngehörigen dem Nachlass des Fliegers.Es ist erstaunlich, was er alles bei sichtrug, und wie gut erhalten ist, was nachüber 60 Jahren wieder ans Tageslichtgelangte. Eingeschlagen in ein Wachstuchüberdauerten zahlreiche Erinnerung-stücke und Dokumente die Zeit: Geld-scheine, Ausweise, Fluglizenzen, Fotosvon den Eltern, Essensmarken, die Rech-nung eines Gasthofes, sogar das Postspar-buch. Während sie in den Papieren blät-tern, erhalten die Angehörigen eine vageVorstellung von der Persönlichkeit desOnkels und Schwagers. Neue Hinweiseaber werfen auch neue Fragen auf: Washat es zum Beispiel mit der ungewöhnli-chen Haarlocke auf sich? Und wer ist diejunge Frau auf einem der Fotos? „Jetzt istunsere Neugier geweckt, und wir begin-nen, uns intensiv mit ihm zu beschäfti-gen“, sagt Susanne Seemann.

Ihr Onkel wurde 1921 in Hildesheimgeboren und wuchs dort auf. Nach demAbitur wurde er zur Luftwaffe eingezo-gen und schließlich zum Piloten ausgebil-det. Anschließend meldete er sich freiwil-lig zu einem Standort an der niederländi-schen Küste. Am 4. September 1943 flogder 22-Jährige mit seinem Geschwader zu

Page 15: H Stimme Weg - Volksbund

einem Einsatz in Richtung England. Aufdem Rückflug stürzte er ab.

„Die Eltern, die am Verlust ihres Soh-nes schwer zu tragen hatten, haben es niegeschafft, eine offizielle Todeserklärungzu veranlassen. Sie haben immer gehofft,noch eine Nachricht von ihm zu erhaltenund ihn lebend wieder zu sehen. SeinVater Erich ist 1974 verstorben, seine Mut-ter Frieda 1978. Sein einziger Bruder Erich– mein Vater – ist ebenfalls 1978 verstor-ben. Das heißt, dass aus der unmittelba-ren Familie niemand mehr am Leben ist“,sagt Susanne Seemann.

Ein alter Liebesbrief

An seinem Grab in Bourdon nehmendie Hinterbliebenen Abschied von Horst,einem Menschen, der ihnen 63 Jahre nachseinem Tod gerade ein wenig vertrautwird. Die Geschichte aber hat eine Fort-

setzung. Eine Woche später berichtet dieHildesheimer Allgemeine Zeitung über dasEreignis. Daraufhin schreibt Susanne See-mann an den Volksbund: „Bei meinerMutter hat sich eine Dame gemeldet, vonder wir mittlerweile wissen, dass sie dieuns bislang unbekannte Frau auf demFoto ist. Von ihr stammt auch dieHaarlocke. Sie war mit meinem Onkelzwar noch nicht verlobt, aber sehr gutbefreundet. Sie hat sich mit meiner Mut-ter getroffen, Fotos und einen Liebesbriefvon Horst mitgebracht, den sie all die Jah-re aufbewahrt hat. Ich finde es wunder-bar, dass sich für diese Frau – mittlerwei-le auch schon 85 Jahre alt – nach so vielenJahren noch lang gehegte Fragen klärenund sie Abschied nehmen kann. Und füruns als Familie ist es sehr bewegend, mit-zuerleben, was durch diese Sache alles inBewegung geraten ist.“ Horst Howe undEckhard Holtz sind alt gediente Volks-bund-Mitarbeiter, denen solche Geschich-

ten nicht fremd sind. Sie mögen sie aber.Ihnen entgleitet dann meist ein karges„Da weiß man halt, wofür man arbeitet.“

Fritz Kirchmeier

Bunte Blumenkränze in den Farben Frankreichs und ein über die Jahre gehegtes Foto schmücken das Grab des Fliegers Horst Seemann. (Fotos: Fritz Kirchmeier)

Eckhard Holtz (links) und die Angehörigen trauernam Grab von Horst Seemann in Bourdon.

Spurensuche

154/2006 &Stimme Weg

Page 16: H Stimme Weg - Volksbund

ist es auch ein Moment der Erleichterung.So geht es auch Hannelore Jericho ausHanau. Ihr Vater starb, als sie gerade malzwei Jahre alt war. Auch ihre Mutter hattebis zu ihrem Tode vor fünf Jahren immerdarauf gehofft, dass das Grab des Vatersendlich gefunden würde. HanneloreJericho hatte sich vor einigen Jahrenzusammen mit ihrem Ehemann sogarselbst auf die Suche begeben – leider ohneErfolg.

Vor drei Monaten kam dann die erlö-sende Nachricht: „Im Gespräch mit denVolksbund-Mitarbeitern habe ich erfah-ren, dass ich bei meiner damaligen Reisewahrscheinlich bereits am namenlosenGrab meines Vaters nahe einer pommer-schen Kirchenruine stand. Aber jetzt ist es

stehen vor den Kreuzgruppen und Stelen,welche die Namen der bisher eingebette-ten etwa 10 000 Kriegsopfer tragen. Volks-bund-Mitarbeiter und ehrenamtliche Hel-fer wie Kurt Schüler helfen bei der Suche.Immer wieder gleiten die Finger derAngehörigen über die eingraviertenNamen auf den Marmorsteinen. Manchegehen unweigerlich in die Knie, schwan-ken, wenn sie den Namen ihres liebenAngehörigen schließlich finden. Dannfließen Tränen. So ist es bei den meisten.

Trost und Halt

Viele sind mit ihren Ehepartnerngekommen, andere haben ihre Kinderoder sogar Enkelkinder dabei, die ihnenTrost und Halt spenden. Trotz der Trauer

Die Zeit heilt alle Wunden, heißtes. Doch diejenigen Menschen,die an der Einweihung der

letzten deutschen Kriegsgräberstätte inPolen teilnehmen, mussten lange aufihren Ort der Trauer warten. Denn hier inStare Czarnowo ruhen auch jene jungenOpfer, die schon zu Beginn des ZweitenWeltkrieges ihr Leben verloren haben.Weit über sechs Jahrzehnte liegen ihreGebeine in teils namenlosen Gräbern, bissie von den Umbettern des Volksbundesgeborgen werden. So findet die quälendeUngewissheit mit der feierlichen Einwei-hung am 15. Juli 2006 ihr Ende.

Knapp 1 000 Angehörige sind gekom-men. Man sieht sie überall auf dem weit-läufigen Gelände im Ortsteil Glinna. Sie

Letzte deutsche Kriegsgräberstätte in Polen eingeweiht

Diese Tränen sind wichtig

Einweihung

16 &Stimme Weg 4/2006

Page 17: H Stimme Weg - Volksbund

doch etwas schockierend für mich, hier zustehen und die Gewissheit zu haben. Dakommen viele Gefühle hoch“, sagt die 65-Jährige. Dennoch sei es eine Erleichte-rung. Als Kind habe sie keinen Vatergehabt und auch kein Grab, an dem sieweinen konnte. Jetzt weiß sie, wo es ist.

Wichtige Tränen

Wenige Meterneben ihr stehenMarlies Bartensund Dorothea Glat-zel-Dickinson. Sieerleben gerade eineähnliche Situationund spenden Trost:„Diese Tränen sindwichtig. Haben Siekeine Scheu. Unsgeht es wie Ihnen!“Im anschließendenGespräch sind sichalle einig und er-schüttert über dieSinnlosigkeit desKrieges. Später lau-schen sie gemein-sam mit dem West-pommerschen Woi-woden Robert Kru-powicz den Wortendes ehemaligen Erz-bischofs Przykucki:„Wir werden sein,

wie sie sind. Was sie gewesen, sind wirheute. Gedenket der Toten“.

Diese tiefen Gefühle greifen auchVolksbund-Präsident Reinhard Führer,Generalkonsulin Ute Minke-König undMecklenburg-Vorpommerns Innenminis-ter Dr. Gottfried Timm in ihren Anspra-chen auf: „Das Schicksal der Menschen,die hier bestattet wurden, ist mit unseremverkettet. Und heute reichen sich Deut-sche und Polen friedlich die Hände.“Tatsächlich haben deutsche und polnischeSoldaten unter der Leitung der General-leutnants Egon Ramms und EdwardPietrzyk gemeinsam an der Entste-hung dieser letzten Kriegsgräberstät-te nahe Stettin mitgewirkt. Ebensohunderte von Jugendlichen, die hierseit dem ersten Spatenstich partner-schaftlich gearbeitethaben.

Eines der Projek-te war der angren-zende Friedensparkvon Stare Czarno-wo. Eine der jun-gen Linden ist demverstorbenen RolfGeorg Kühne ge-widmet. Er giltschon seit Februar1945 als vermisst.Sein Name stehtauch in dem Buch,

das 456 000 ehemalige Wehrmachtsan-gehörige verzeichnet, die in Polen umsLeben gekommen sind. Heute steht seineWitwe, Renate Kühne, zusammen mitTochter Barbara und Enkelsohn JoachimKoops am Fuße der jungen Linde. DieFamilie aus Kronshagen wird jetzt viel-leicht die Worte des Militärpfarrers erin-

nern, der die Kriegsgrä-berstätte vor wenigenAugenblicken geseg-net hatte: „Ich werdeabwischen alle Tränen

von ihren Augen –und der Tod wirdnicht mehr sein.“

Maurice Bonkat

Auf den polierten Marmorstelen der neuen und wahrscheinlich letzten deutschen Kriegsgräberstätte Stare Czarnowo in Polen finden die Angehörigen Namenund Lebensdaten von etwa 10 000 gefallenen deutschen Soldaten.

Reinhard Führer

Dr. Gottfried Timm

Ute Minke-König Die Einweihung der letzten deutschen Kriegsgräberstätte Polens

Einweihung

174/2006 &Stimme Weg

Page 18: H Stimme Weg - Volksbund

Stiftung

18 &Stimme Weg 4/2006

Jubiläum: Fünf Jahre StiftungZukunft sichern - Frieden fördern

Vor gut fünf Jahren wurde die Stiftung Gedenken und Frieden inBerlin gegründet. 300 Freunde

und Förderer des Volksbundes kamen am6. April 2001 zur Gründung nach Berlin.Am 21. Mai 2002 trat zum ersten Mal dasKuratorium zusammen und der ehemali-ge Bremer Bürgermeister Hans Koschnickwurde zum Vorsitzenden, der heutigePräsident des Deutschen Roten KreuzesDr. Rudolf Seiters zum stellvertretendenVorsitzenden des Kuratoriums gewählt.

Wie alles begann

Einst begann die Arbeit des Volksbun-des mit der Versöhnung über den Gräbern –nun wird sie mehr und mehr zur Arbeitfür den Frieden. Die vielen Stätten der Ver-nichtung in Europa mahnen uns. DieOpfer von Krieg und Gewalt dürfen wirnicht vergessen. Wir müssen ihrer geden-ken und in ihrem Sinne einen Auftragwahrnehmen: Alles tun, damit nicht wie-der Menschen ihr Leben im Krieg lassen

müssen! Der Weg in die Zukunft kann inEuropa und der Welt nur ein Miteinandersein.

„Frieden ist die Antwort,“ sagte HansKoschnick auf der Gründungsveranstal-tung. Die Stiftung Gedenken und Friedenverknüpft die Vision von einer friedlichenund verantwortungsvollen Gesellschaftmit der langfristigen Sicherung der Volks-bundarbeit. Wenn zukünftigen Generatio-nen die Erinnerung an die Schrecken vonKrieg und Gewaltherrschaft mit auf den

Weg gegeben werden kann, wird ihnenbewusst, dass ihre Existenz vom Friedenabhängt. Die Stiftung trägt so die Ziele desVolksbundes weiter und gibt der Friedens-arbeit in Deutschland eine breitere Basis.

Bis heute hat die Stiftung Gedenken undFrieden 530 966,- Euro ausgeschüttet undwichtige Projekte des Volksbundes, wieden Bau und Unterhaltung der Kriegsgrä-berstätte St. Petersburg / Sologubowkamit der Restaurierung der Kirche MariäHimmelfahrt oder den Betrieb derJugendbegegnungsstätte Golm finanziellunterstützt. Über 900 großzügige Stifterhaben seit 2001 das Gründungskapitaldes Volksbundes mehr als verdoppelt: BisEnde 2006 wird das Stiftungsvolumen mitIhrer Hilfe sieben Millionen Euro über-steigen.

Die Stiftung muss noch weiter wach-sen, damit sie die ihr zugedachte Aufgabewirksam erfüllen und den Volksbund inseiner Arbeit entscheidend unterstützenkann. Helfen auch Sie mit, das Gedenkenan die Opfer der Kriege zu wahren, dieKriegsgräberstätten in Deutschland undder Welt zu erhalten und der Jugend Ver-antwortung für den Frieden zu vermit-teln. Mit jeder Einzahlung in das Stif-tungskapital kann die Stiftung in derZukunft den Volksbund mit mehr Zinser-trägen unterstützen. Setzen Sie ein Zei-chen Ihres Engagements für die Volks-bundarbeit mit einer Zustiftung zum fünf-jährigen Geburtstag der Stiftung für diePflege der Kriegsgräberstätte Rossoschka.Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihre Hilfe!

Weitere Informationen zur Stiftung Ge-denken und Frieden erhalten Sie unterder kostenlosen Telefonnummer 0800 – 77 77 001.

E-Mail: [email protected]üro Kassel: Andree M. R. Schulz, Werner-Hilpert-Straße 2 in 34112 Kassel(Fotos: Andree M. R. Schulz)

Die Ministerpräsidenten Roland Koch aus Hessen (links) und Peter Harry Carstensen aus Schleswig-Hol-stein besuchten die Informationsstände der Stiftung Gedenken und Frieden.

Aufwendungen in den Förderbereichen 2001-2005

Page 19: H Stimme Weg - Volksbund

Mitglieder

194/2006 &Stimme Weg

Ich unterstütze den Volksbund, weil ...Weitere Stimmen unserer Mitglieder

GiselaMeichelböck, 86 Jahre:„... er den vielenjungen gefallenenWehrmachtsolda-ten eine würdigeRuhestätte gibt,eine Stätte desimmerwährendenNichtvergessens.Zudem danke ich

dem Volksbund, weil er über die Gräber hin-aus die Völker der Erde versöhnt, was unend-lich wichtig ist, unendlich wichtig für denFrieden in der Welt.“

ErwinWagner, 85 Jahre:„... ich den Russ-landkrieg bis zurKapitulation imMai 1945 über-standen habe mitanschließenderGefangenschaftbis 1949. MeineSpenden sind ein

Gedenken an die Gefallenen des Krieges undauch im Besonderen an meinen im August1944 vermissten Bruder. Dank dem Volks-bund für seine vielseitigen Tätigkeiten.“

MargareteMoosbauer, 75 Jahre:„... ich weiß, dassmein Vater inCostermano einegepflegte Ruhe-stätte hat, die ichschon viermalbesucht habe,ebenso Pomeziaund Cassino.“

Johann Sandor, 77 Jahre:„... ich als15jähriger Ungardas Bretzenhei-mer Kriegsgefan-genenlager über-lebte. Viele deut-sche und ungari-sche Kameradensah ich dort mitSchrecken ver-

hungern oder anders ums Leben kommen.Dieses grausame Elend kann ich nicht verges-sen und unterstütze deswegen Ihre Arbeit fürden Frieden.“

MarleneStuckenberg, 67 Jahre:„... er versucht,alle Kriegstotenund Kriegsopferzu bergen, damitsie ein würdigesund ewiges Ruhe-recht erhalten.Das gibt mirZukunft und

Hoffnung! Vielleicht werde ich einmal in mei-nem Leben doch noch das Grab meines 1944gefallenen Bruders sehen. Er war gerade mal19 Jahre alt.“

Peter Schumm, 64 Jahre:„... der Blick inden mahnendenhistorischenRückspiegel unsanspornt, für einefriedlichereZukunft zu wir-ken und mehrnoch: Sie als Mis-sion zu begreifen.“

Marlies Rest, 76 Jahre:„... in der heuti-gen Zeit des Ego-ismus und desmassiven Abbausaller ethischenWerte die Arbeitfür den Friedenzwischen denVölkern der Weltfür jeden Christen

einen hohen Stellenwert darstellt und weil ichdazu beitragen möchte, dass die Toten derunseligen Kriege eine würdige Ruhestätteerhalten.“

HartmutWedemeyer, 60 Jahre:„... die Kultureines Volkes auchdaran zu messenist, wie es mit sei-nen Totenumgeht. MeineFamilie hat glück-licherweise keineToten zu bekla-

gen, aber dennoch verfolge ich bewundernddie Arbeit des Volksbundes, der immer nochvielen Menschen Gewissheit über das Kriegs-schicksal ihrer Angehörigen geben kann.“

LieselotteStrang, 65 Jahre:„... ich ihm ver-danke, dass meinVater nach 61Jahren ein würdi-ges Grab in Ros-soschka nahe demheutigen Wolgo-grad gefundenhat.“

Page 20: H Stimme Weg - Volksbund

Es ist eine sehr große und überauserfreuliche Gabe Gottes, Geld zuhaben und seinen Mitmen-

schen helfen zu können.

Dieses Zitat ist über125 Jahre alt und stammtvon der schwedischen Sopranistin JennyLind. Ihre Worteumschreiben nochheute Anspruchund Aufgaben desVolksbundes. Denndie Deutsche Kriegs-gräberfürsorge suchtund birgt weiterhindie Opfer der Welt-kriege. Der Volks-bund tut dies, um denAngehörigen einenOrt der Trauer zugeben und als Mah-nung für den Frieden.Den Großteil der Sum-men, die dafür nötigsind, spenden die Freun-de und Förderer desVolksbundes. Auf dieseWeise helfen sie den Mit-menschen, die ihr Schicksalteilen oder noch ein schlimme-res erlitten haben. So möchten wir Sie

auch in diesem Jahr herzlich bitten, sichan der Haus- und Straßensammlung des

Volksbundes zu beteiligen.

Auftaktsammlung: 20. Oktober

Der Auftakt zur Haus- undStraßensammlung 2006 erfolgt

wie schon im vergangenenJahr in der Bundes-

hauptstadt. Aufdem Berliner Breit-scheidplatz wer-

den am 20. Oktoberab 14 Uhr Prominen-te aus Politik undKultur an der Seitevon namhaftenB u n d e s w e h r -Angehör igenmit der Spen-dendose unter-wegs sein. Etwaeine Woche späterstartet die Samm-lung in den Bundes-ländern Berlin, Ham-burg, Hessen, Mecklen-burg-Vorpommern, Nord-

rhein-Westfalen, Saar undSchleswig-Holstein. Die ge-

nauen Termine für sämtliche Bun-desländer entnehmen Sie bitte dem Kas-

ten unten. Daneben sehen Sie zwei Bei-spiele für unsere neuen Plakate, die fürdie Haus- und Straßensammlung werben.

Ginkgo: Neues Erkennungszeichen

Ebenfalls neu ist unser aktuellesSammlungsabzeichen: Es zeigt ein stili-siertes Ginkgoblatt und soll helfen, diefreiwilligen Helfer des Volksbundes aufden ersten Blick zu erkennen. Der Ginkgowurde nach den Atombombenangriffenauf Hiroshima und Nagasaki zum Frie-denssymbol. Denn der asiatische Zier-baum war die erste Pflanze, die nach denverheerenden Angriffen wieder neue

Blätter austrieb und so einZeichen der Hoffnung

setzte.

Viele freiwilli-ge Helfer in Uni-form und Zivil

werden diesesneue Volksbund-

Symbol am Revers tragen,wenn sie an Ihrer Tür klingeln

oder Sie auf der Straße ansprechen.

Helfen Sie uns bitte, damit wir alsVolksbund anderen Mitmenschen hel-fen – und ihnen einen Ort der Trauerschaffen können!

Sammlung

Haus- und Straßensammlung 2006Auftakt in Berlin – Ginkgo als neues Symbol

SammelzeiträumeBaden-WürttembergBayernBerlinBrandenburgBremenHamburgHessenMecklenburg-Vorpom.NiedersachsenNordrhein-WestfalenRheinland-PfalzSaarSachsenSachsen-AnhaltSchleswig-HolsteinThüringen

20061.11. bis 19.11.

23.10. bis 1.11.29.10. bis 26.11.

6.11. bis 24.11.18.11. bis 26.11.28.10. bis 25.11.28.10. bis 26.11.26.10. bis 19.11.11.11. bis 24.11.29.10. bis 17.11.

1.11. bis 21.11.28.10. bis 19.11.

3.11. bis 19.11.30.10. bis 19.11.28.10. bis 25.11.30.10. bis 19.11.

Page 21: H Stimme Weg - Volksbund

Jugend & Schule

Frieden – ein leuchtendes BeispielKasseler Kerzennacht am 1. September

Wir wollen ein Zeichen für denFrieden setzen, sagen SarahButte und Sebastian Richter.

Die beiden Oberschüler gehören zu denvielen freiwilligen Helfern, die am 67. Jahrestag des Kriegsbeginns die Kas-seler Martinskirche in weiches Licht tau-chen. Aus 5 000 Kerzen, die KasselerVolksbund-Förderer gespendet hatten,formen sie in riesigen Lettern das WortFrieden. Ein leuchtendes Beispiel.

Zuvor hatten dieSchüler des Kasse-ler Friedrichsgym-nasiums und derWilly-Brandt-Schuledie Zeitzeugen derVolksbund-Buch-reihe Erzählen istErinnern getroffen.Die Begegnung derGenerationen, diemehr als sechs Jahr-zehnte trennen, hin-terließ auf beidenSeiten tiefe Spuren:

Wer hätte gedacht, dass die jungen Leuteheute noch die Sorgen von damals nach-empfinden? Wer hätte geahnt, wie uner-messlich groß das Leid der so genanntenkleinen Leute war? Was wäre, wenn manbeide Eltern, die Geschwister und Freun-

de an den Krieg verlöre? Was können wirtun, damit so etwas nie wieder passiert?

Geschenk mit Gottes Hilfe

„Frieden ist kein Geschenk. Man musses sich mit Gottes Hilfe erarbeiten“, ant-wortet Jürgen Damm, der seit Jahrzehn-ten ehrenamtlich für den Volksbundaktiv ist. Seine Andacht zur Kasseler Ker-zennacht wird umrahmt von den Gedich-ten der Schüler und den Liedern desNiestetaler Gospelchors Sound of Joy.

Allmählich klingt der Gottesdienst ausund die Kerzennacht beginnt. KasselsBürgermeister Thomas-Erik Junge erklärtdie Hintergründe der Aktion: „Wir müs-

Jürgen Damm zeigteine von 5 000 Kerzen.

Die 15-jährige Patricia Bürger trägt beim Gedenk-gottesdienst Gedichte vor.

sen immer wieder neue Formen desGedenkens finden, damit die Mahnungzum Frieden nicht zum bloßen Ritualverblasst.“

Dann greifen Jugendliche und Passan-ten zu den Feuerzeugen und entflammendie roten Gedenkkerzen. Einige Besucherreihen sich spontan ein und bekleben dieKerzen zusätzlich mit kleinen Zetteln,auf denen die Lebensdaten ihrer verstor-benen Angehörigen oder kurze Friedens-wünsche stehen. Kerze für Kerze formtsich das Bild. Mit der hereinbrechendenDunkelheit fangen auch die sieben Buch-staben an zu leuchten: Frieden ist einGeschenk, das wir mit Gottes Hilfebewahren können.

Sarah Butte und Sebastian Richter vom KasselerFriedrichsgymnasium entflammen die Kerzen.

Page 22: H Stimme Weg - Volksbund

Leserbriefe

22 &Stimme Weg 4/2006

Ergreifender Tag in Rshew

Die über sechzehn Monate andauern-de Schlacht im Raum Rshew war die läng-ste und verlustreichste des Zweiten Welt-krieges. In diesem Frühsommer besuchteeine 21-köpfige Reisegruppe des Kurato-rium Rshew jene Stadt und ihre Men-schen, die damals so unsagbar gelittenhatten. Die jüngsten Veteranen der deut-schen Reisegruppe waren 85 Jahre, derälteste 91 Jahre. Rudolf Adler reiste sogarsaus dem Vogtland an, obwohl er kurzzuvor einen Oberschenkelhalsbruch erlit-ten hatte. Einige der Teilnehmer warenbereits bei der Einweihung des Friedens-parks von Rshew im Jahr 2002 dabei. VierJahre später, am 30. Juni 2006, setzte derVolksbund 608 Särge mit den Gebeinender verstorbenen Kameraden bei. Dasrussische Fernsehen und auch die Presseberichteten ausführlich, auch über dasbegleitende Jugendlager des Volksbundesmit vielen jungen, freiwilligen Helfern(Bericht: Seite 28). Eine Titel-Geschichtezeigte sogar ein großformatiges Foto vomVolksbund-Vorstandsmitglied ProfessorDieter Landgraf-Dietz im Gespräch mitGeneral Wagner, dem Militärattaché der

deutschen Botschaft. Es war eine große,feierliche und ergreifende Veranstaltung.Es war ein würdiger Tag – so empfandenes auch die anderen Kameraden und Mit-glieder des Kuratorium Rshew. Ichwünschte, Sie könnten darüber nochmalsin der Mitgliederzeitschrift berichten.

Walter Vollmer aus Falkenberg

Geldspenden statt Geschenke

Ich hatte in diesem Jahr das großeGlück, meinen 85. Geburtstag zu feiern.Da ich voriges Jahr an der Stätte meinesEinsatzes in Russland war, habe ich mei-nem Briefpartner aus Bytosch einen Her-zenswunsch erfüllt, und ihn mit seinemBruder ein Wiedersehen bei mir ermög-licht. Letzterer war im Krieg verschlepptworden. Nach abenteuerlicher Fluchtgelang es ihm, sich durch den Rheinschwimmend nach Frankreich zu retten.Dort diente er später in der Fremdenlegi-on. Danach lebte er in Frankreich und hatdort auch seine Familie. Diese beiden tra-fen sich bei mir. Das war ein Fest, das mirunvergesslich bleibt. Das nur nebenbei.Ich habe aber auch satt Geschenke umGeldspenden gebeten, damit ich für

soziale Zwecke etwas tun kann. Aus die-sem Grunde überweise ich Ihnen 659Euro für Ihre Arbeit in Russland.

Wilhelm Kahl aus Wiesbaden

Stätten des Erinnerns erhalten

Ich erinnere mich an den Tag imNovember 1948 – ich war damals fastneun Jahre alt – als die Nachricht kam,dass mein Vater Heinrich Schauffel im Julides Jahres im Kriegsgefangenenlazarett inWolks an der Wolga gestorben war.

Drei Kameraden haben uns die Gewis-sheit gegeben und sogar Fotos, die imBesitz des Verstorbenen waren, zurückge-bracht. Welch ein kostbarer Besitz, deruns damals wie eine Geschenk aus einerfernen Welt erschien.

Vierzig Jahre später: Nach Teilnahmean einer Gedenkfeier zum Volkstrauertagin Bad Homburg spendeten mein Mannund ich zum ersten Mal für die Arbeit desVolksbundes und sind seitdem beständi-ge Förderer dieser wichtigen Arbeit fürdie Erinnerung und den Frieden. Nachmeinem Antrag auf Grabnachforschunggab es leider über viele Jahre keinen Hin-weis auf das Lager 1691 und die Existenzeines Lazarettfriedhofes in Wolsk. Wiegroß war daher meine Freude, als ich –auch unter Beteiligung der zuständigenDeutschen Dienststelle in Berlin – dieBestätigung über den Todestag und dieGrablage meines Vaters auf diesem Fried-hof erhielt. Diese Stätten des Erinnerns zuerhalten und zu pflegen soll uns Aufgabeund Verpflichtung sein! Deshalb habe ichjetzt aus Anlass des Todes meines Ehe-mannes Karlheinz Zink an Stelle von Blu-men und Kränzen um Spenden für denVolksbund gebeten. So freue ich mich, mitder großzügigen Summe die Arbeit desVolksbundes auch im Sinne meines Man-nes, dem diese Aufgabe seit vielen Jahrenein besonderes Anliegen war, unterstüt-zen zu können.

Ingrid Zink aus Bad Homburg

Ergreifender Tag in Rshew

Leserbriefe unserer Mitglieder

Die Einbettung von 608 Gebeinen war für die Mitglieder des Kuratorium Rshew ein bewegendes Ereignis.

Page 23: H Stimme Weg - Volksbund

Freunde & Förderer

234/2006 &Stimme Weg

Viele Vertreter der deutschen Politik

An dem späteren Empfang durch denStaatspräsidenten der Republik Kroatien,Stjepan Mesic, und einem festlichenAbend beim Ministerpräsidenten IvoSanader nahm auch der bayerischeMinisterpräsident Dr. Edmund Stoiberteil. Die Anwesenheit maßgeblicher Ver-treter der deutschen Politik auf denKriegsgräberstätten Sloweniens undKroatiens belegte das Ansehen des Volks-bundes, seiner Arbeit und des politischenStellenwerts seiner humanitären Aufgabe.

Zur Erinnerung an diese Informations-fahrt überreichte Richard Wagner derBundestagsvizepräsidentin Gerda Has-selfeld stellvertretend für die gesamteDelegation und die Landesgruppe derCSU im Bundestag die Albert-Schweit-zer-Medaille des Volksbundes.

Politiker besuchen KriegsgräberTeilnahmebericht von Ehrenpräsident Richard Wagner

Sie werden uns immer bei Ihrer Auf-gabe an Ihrer Seite finden. DieseDankesworte an den Volksbund

äußerte Bundestagsvizepräsidentin Ger-da Hasselfeld gegenüber den Teilneh-mern der Kranzniederlegung auf derdeutschen Kriegsgräberstätte Zagreb-Mirogoj in Kroatien. An ihrer Seite fandensich zahlreiche hochrangige Politiker derCSU-Landesgruppe im Deutschen Bun-destag. Die Delegation befand sich MitteJuli auf einer Informationsfahrt, die auchdie Kriegsgräberstätte im slowenischenLjubljana (Laibach) einschloss.

Als Vertreter des Volksbundes beglei-tete Ehrenpräsident Richard Wagner dieDelegation auf Einladung des Parlamen-tarischen Geschäftsführers der Landes-gruppe, Hartmut Koschyk. Zum umfang-reichen Programm gehörten auch Besu-che auf den deutschen Kriegsgräberstät-ten in den jeweiligen Hauptstädten derbeiden Länder. Zu den namhaften Teil-nehmern zählten neben dem Vorsitzen-den Dr. Peter Ramsauer auch die Bundes-minister Horst Seehofer und MichaelGlos, die Staatssekretäre Dagmar Wöhrl,Christian Schmidt und die Bundestagsvi-zepräsidentin Gerda Hasselfeld. In die-sem Zusammenhang gilt der diplomati-schen Vorbereitung seitens des scheiden-den Botschafters Jürgen Staks in Zagrebgroßer Dank. Der deutsche Botschafter inSlowenien, Hans Jochen Peters, trugebenfalls viel zum Gelingen des Besuchesauf der Kriegsgräberstätte in Laibach bei.

Zeremonie in Zagreb

Die Kranzniederlegung in Zagreb fandam 12. Juli in würdiger Weise unter Lei-tung der Bundestagsvizepräsidentin Ger-da Hasselfeld statt. Zahlreiche Abgeord-nete, der Verteidigungsattaché Oberst-leutnant Burkhard Kühnapfel und vieleBundeswehr-Offiziere eines in Zagrebstationierten internationalen Abrüstungs-

stabes begleiteten sie. Der Mirogoj-Fried-hof gilt übrigens als eine der schönstenPark-Friedhofsanlagen Europas undzählt dank seiner liebevollen und würdi-gen Gestaltung zu den besonderenSehenswürdigkeiten der Stadt Zagreb.Der Friedhof wurde im Jahr 1876 aufeinem Grundstück des SprachgelehrtenLjudevit Gaj angelegt. Der Architekt Her-man Bollé gestaltete die Hauptgebäude.Der Bau der Arkaden, der Kuppeln undder Kirche im Eingangsportal wurde imJahr 1879 begonnen. Erst im Jahr 1929wurden die Bauarbeiten abgeschlossen.

Auf dem Kommunalfriedhof im Stadt-teil Zagreb-Mirogoj weihte der Volks-bund am 11. Mai 1996 das Gräberfeld fürdeutsche Soldaten als Zubettungsfried-hof ein. Hier ruhen weit über 2 000 imZweiten Weltkrieg gefallene Angehörigeder Wehrmacht.

Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeld (Bildmitte) legt in Mirogoj einen Kranz nieder.

Page 24: H Stimme Weg - Volksbund

Serie: Die Schirmherren des Volksbundes, Teil III

Nordrhein-Westfalen:Dr. Jürgen Rüttgers

„Neben dem Er-halt und der Pflegeder Kriegsgräber-stätten sieht derVolksbund Deut-sche Kriegsgräber-fürsorge e. V. seine

Hauptaufgabe heute mit guten Gründeninsbesondere darin, den Frieden in Euro-pa und der Welt sicher zu machen. ImVolksbund kommen Menschen aus allenSchichten und Berufen zusammen. IhrAnliegen ist die von den Gräbern ausge-hende Mahnung, welche sie zu verdienst-vollem ehrenamtlichem Engagement imZeichen von Frieden und Versöhnungbewegt. Es sind Menschen, die zuweilennoch aus eigenem Erleben den nachkom-menden Generationen vermitteln möch-ten, was Krieg und Gewalt bedeuten, undsich deshalb für ein friedliches Zusam-menleben einsetzen. In der Frie-denspädagogik leistet der Volksbunddazu unverzichtbare Arbeit – gerade auchin der Zusammenarbeit mit Schulen. Ist esdoch in unserer freiheitlichen Demokratie

vor allem für die Jugend wichtig, imGedenken an die Schrecken des Kriegesden Blick fest auf die friedliche Gestal-tung der Zukunft zu richten.”

Kurzbiografie:Dr. Jürgen Rüttgers wurde am 26. Juni

1951 in Köln geboren. Er ist verheiratetund Vater von drei Kindern. Nach demStudium der Rechtswissenschaften undGeschichte wurde er Referent beim Städ-te- und Gemeindebund und Erster Beige-ordneter der Stadt Pulheim.

1980 – 1986 war er Landesvorsitzenderder Jungen Union Rheinland. 1999 Lan-desvorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen, seit 2000 Stellvertretender Vor-sitzender der CDU Deutschlands. 1987 bis2000 Mitglied des Deutschen Bundestags,von 1994 bis 1998 Bundesminister für Bil-dung, Wissenschaft, Forschung und Tech-nologie. 2000 bis 2005 war Rüttgers Vor-sitzender der CDU-LandtagsfraktionNRW, seit dem 22. Juni 2005 Ministerprä-sident des Landes Nordrhein-Westfalen.

Dr. Jürgen RüttgersMinisterpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

Bayern:Alois Glück

„Zur Geschichteunseres Landes ge-hören auch diegroßen Opfer, dieLeiden und dasSterben unzähligerMenschen im Kriegund als Folge des

Krieges. Das Leiden und Sterben dieserMenschen müssen wir im Gedächtnisunseres Volkes wach halten, um sie zuehren und daraus auch immer Motivati-

on für die Friedensarbeit in unserer Zeitzu gewinnen. Der Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge steht für diese Auf-gabe und leistet Hervorragendes für diePflege der Gedenkstätten und Gräberunserer Soldaten.

Mein Vater ist auf dem großen Kriegs-gräberfriedhof La Cambe / Normandiebeerdigt. Die Pflege der Gedenkstättedurch den Volksbund ist vorbildlich. Des-halb ist es mir Verpflichtung und Ehrediese Arbeit auch mit der Übernahme derSchirmherrschaft für den LandesverbandBayern zu unterstützen.”

NORDRHEIN-WESTFALEN

Botschafter des Friedens

Freunde & Förderer

24 &Stimme Weg 4/2006

Page 25: H Stimme Weg - Volksbund

de Funktionen inverschiedenen Be-trieben bis er 1990Bürgermeister undStadtrat für Perso-nal und Recht inMagdeburg wurde.1995 bis 2001 warer Beigeordneterfür Umwelt, Wirt-schaft und allge-meiner Verwaltung in Magdeburg.

1984 bis 1994 war Dieter SteineckeAbgeordneter der Stadtverordnetenver-sammlung Magdeburg und seit 2006 Mit-glied im Vorstand der State LegislativeLeaders Foundation (SLLF). Zudem ist erVorsitzender des LandesfachausschussesWirtschaft und Arbeit der CDU Sachsen-Anhalt und Mitglied des Landtages seitder 4. Wahlperiode. Mit dem Jahr 2006beginnt auch seine Präsidentschaft desLandtages Sachsen-Anhalt. Seit 2003 istDieter Steinecke Vorsitzender des Volks-bund-Landesverbandes.

Dieter SteineckePräsident des Sächsischen Landtages

Sachsen-Anhalt:Dieter Steinecke

„Mit der Übernahme der Schirmherr-schaft für den Volksbund-LandesverbandSachsen-Anhalt werde ich mich nachKräften für eine erfolgreiche Arbeit desVolksbundes Deutsche Kriegsgräberfür-sorge einsetzen und besonders dieJugendarbeit fördern. Denn die Begeg-nung junger Menschen verschiednerNationen dient dem Frieden und der Völ-kerverständigung.“

Kurzbiografie:Dieter Steinecke wurde am 11. Februar

1944 in Biere geboren. Der Diplom-Inge-nieur ist verheiratet und hat zwei Kinder.Nach der Ausbildung zum BMSR-Mecha-niker und der Berufstätigkeit als Monteurdes volkseigenen Betriebes Geräte- undReglerwerke Teltow leistete er seinen ein-einhalbjährigen Grundwehrdienst in derNationalen Volksarmee der ehemaligenDeutschen Demokratischen Republik ab.1968 bis 1973 absolvierte Steinecke einberufsbegleitendes Studium an der Inge-nieurs-Schule für Maschinenbau in Mag-deburg. Danach erfüllte er bis 1990 leiten-

um der CSU. Seit März 1994 Vorsitzenderdes CSU-Bezirksverbandes Oberbayern.September 1993 bis April 1997 Vorsitzen-der der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzen-denkonferenz. Staatssekretär im Bayeri-schen Staatsministerium für Landesent-wicklung und Umweltfragen 1986 bis1988. 1975 bis 1986 Vorsitzender des Aus-schusses für Landesentwicklung undUmweltfragen. 1988 bis 2003 Vorsitzenderder CSU-Landtagsfraktion. Seit Oktober2003 ist Alois Glück Präsident des Bayeri-schen Landtages.

Alois GlückPräsident des Bayerischen Landtags

Kurzbiografie:Besuch der Volksschule, Berufsschule,

Landwirtschaftsschule und weitere Fach-kurse. 1957 bis 1964 leitete Alois Glückden landwirtschaftlichen Betrieb derEltern.

1964 bis 1971 war Alois Glück Landes-sekretär der Katholischen LandjugendBayerns. Fortbildung in den BereichenJugend- und Erwachsenenbildung, Jour-nalismus und Werbung in Lehrgängen.Seit 1965 freier Mitarbeiter bei Rundfunk-anstalten, Zeitungen und Zeitschriften;Buchautor. Mitglied im Deutschen Agrar-journalistenverband. Mitglied im Präsidi-

SACHSEN-ANHALT

BAYERN

Der Volksbund erfüllt seine Auf-gaben im Auftrag der Bundes-regierung. Er ist fest verankert

in der Bevölkerung, die seine Arbeit zu 90Prozent durch Spenden und Mitglieds-beiträge finanziert. Wichtig ist auch dieUnterstützung durch namhafte Politiker-

amtliche Hilfe setzen wir in den kommen-den Ausgaben fort. An der Spitze unsererSchirmherren steht BundespräsidentHorst Köhler. Heute lesen Sie den drittenTeil der Serie mit Informationen über dreiweitere der insgesamt sechzehn Schirm-herren unserer Landesverbände:

innen und Politiker, die eine Schirmherr-schaft des Volksbundes übernehmen. Die-se für unsere Arbeit so wichtigen Bot-schafter des Friedens stellen wir Ihnen inunserer Schirmherren-Serie vor. DieRubrik mit biografischen Angaben undden persönlichen Gründen für die ehren-

Bundespräsident Horst Köhlerübernahm mit seinem Amtsan-tritt 2004 auch die Schirmherr-schaft über den Gesamtverbanddes Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge e. V.

Freunde & Förderer

254/2006 &Stimme Weg

Page 26: H Stimme Weg - Volksbund

Namen & Nachrichten

Viele Senioren sind daran interessiert,mehr über die Kriegsgräberstätten zuerfahren und sich am Beispiel von Einzel-schicksalen intensiv mit unserer Ge-schichte zu befassen. Einige haben denKrieg noch als junge Menschen erlebtoder die Entbehrungen der Nachkriegs-jahre in Erinnerung. Fast jede Familie hat-te damals Opfer zu beklagen. Für Volks-bund-Landesgeschäftsführer ReinhardWegener aus Mecklenburg-Vorpommernwar dieses Interesse der Senioren derAnlass, ein spezielles Seminar für dieAngehörigen der älteren Generationenanzubieten. Im August lud Wegenerdaher zum einwöchigen Seminar fürSenioren in die JugendbegegnungsstätteGolm auf Usedom.

Die Teilnehmer kamen aus ganzDeutschland: Sieben Ehepaare aus Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfa-len, Niedersachsen, Hamburg und Meck-lenburg-Vorpommern nahmen an derSeniorenbegegnung teil und tauschtendie sonst gewohnten Bequemlichkeiteneines Hotels gegen die schlichte Ausstat-tung der Jugendbegegnungsstätte ein.

Auf dem Programm standen Vorträgeüber die Aufgaben des Volksbundes, dieArbeit der Jugendbegegnungsstätte, eine

Führung über die ehemaligen Raketen-Versuchsanstalt Peenemünde und eineFahrt nach Stettin mit der Fähre über dasStettiner Haff und die Oder. Auch dieDrei-Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorfund Bansin standen auf dem Programm.

Höhepunkte des Seminars aber warendie Führung über die KriegsgräberstätteGolm und der spontan geleistete Arbeits-einsatz: Während die Frauen den Wind-bruch von den Gräberfeldern, Wegen undTreppen beseitigten, entfernten die Män-ner die alten Holzpalisaden einschließlichder maroden Fundamente zur Vorberei-tung der Wegesanierung im Herbst.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmerwaren am Ende der Begegnung tief beein-druckt von der friedenspädagogischenArbeit der Jugendbegegnungsstätte Golmund den Erfahrungen aus dem gemein-sam Erlebten während der wenigen Tage.Der Leiter der JugendbegegnungsstätteGolm, Dr. Nils Köhler, sieht in dem Vor-haben ein weiteres attraktives Angebotdes Volksbundes und wünscht sich, wieauch die Teilnehmer des Senioren-Semi-nars, weitere Projekte mit Senioren in die-ser Art.

Reinhard Wegener, LandesgeschäftsführerMecklenburg-Vorpommern

Senioren im Jugendbegegnungszentrum Neuer Vorsitzender in Hamburg

Der Landesver-band Hamburg hateinen neuen Vor-sitzenden: KlausFrancke löst denehemaligen Kapi-tän zur See Hel-mut Kähler ab, dervon 2002 bis 2006Vorsitzender desLandesverbandes

war und nun das Amt des Ehrenvorsit-zenden übernimmt.

Klaus Francke ist kaufmännischerAngestellter, wurde am 17. Juli 1936 inHamburg geboren, ist verheiratet undhat drei Kinder. Francke war von 1976bis 1998 und von 2001 bis 2003 Mitglieddes Bundestages und ist Aufsichtsrats-vorsitzender der Industrie-Contact-AG.

Positives Fazit in Erfurt

Während des Landesvertretertagesdes Volksbund-Landesverbandes Thü-ringen am 24. Juni in Erfurt stellte derVorsitzende Dr. Michael Krapp seinenBericht über die Verbandsarbeit vor.Einer der Schwerpunkte war dabei dieRekonstruktion der russischen Kriegs-gräberstätte in Bad Sulza. Der Rechen-schaftsbericht von Schatzmeisterin Gi-sela Mönch fiel positiv aus. So entlaste-te die Mitgliederversammlung den Vor-stand. Die Wahl des neuen Vorstandeserfolgte einstimmig. Der Bericht zurJugend- und Schularbeit von Landesge-schäftsführer Henrik Hug fand eben-falls großen Anklang. Schwerpunktewaren hierbei die Jugendcamps inGotha und Breslau. Ein drittes Work-camp in der Ukraine ist in Planung. DerReservistenbeauftragte der Bundes-wehr, Oberstabsfeldwebel Bodo Henze,informierte ebenso über die positiveZusammenarbeit wie der nach 14 Jah-ren hauptamtlicher Tätigkeit als Ge-schäftsführer ausgeschiedene EberhardSchwartze. Die diesjährige Landesfeierzum Volkstrauertag wird am Nachmit-tag des 18. Novembers in Saalfeld statt-finden. Daran wird auch Ministerpräsi-dent und Landesverbands-SchirmherrDieter Althaus teilnehmen.

26 &Stimme Weg 4/2006

Die Mitwirkenden des Senioren-Seminars am Golm: Mecklenburgs Landesgeschäfstführer Reinhard Wege-ner, Hartmut und Erika Heuer, Ursula Wilkens, Martin und Hildrud Pöhlmann, Monika Reuther, GiselaWegener, Wilhelm Gunkel, Jürgen Wilkens, Karin und Günter Lütkebohmert. (Foto: Dr. Nils Köhler)

Page 27: H Stimme Weg - Volksbund

stand sowie den Zugangsweg frei, so dasses nun auch an diesem Ort wieder leich-ter möglich ist, den Opfern des DrittenReiches zu gedenken.

Norbert Ellermann

Namen & Nachrichten

schluss der Kultusministerkonferenz vomApril 2006. In der kommenden Ausgabelesen Sie dazu ein ausführliches Interviewmit dem Volksbund-Bundesjugendrefe-renten Hans-Dieter Heine.

Reisen mit uns: Einweihung Tirana

In Albanien sind während des Zwei-ten Weltkrieges etwa 2 400 deutscheSoldaten gefallen oder gelten als ver-misst. 87 Orte mit Grablagen sind demVolksbund bekannt, die Toten konntenjedoch nicht mehr geborgen werden.

Deshalb hat der Volksbund in derHauptstadt Tirana eine kleinere Grabla-ge mit etwa 60 Toten als zentraleGedenkstätte für alle in Albanien gefal-lenen Deutschen ausgebaut. Soweitbekannt, sind ihre Namen auf acht Ste-len festgehalten, die um den Gedenk-platz gruppiert werden. Die Einwei-hung findet am Volkstrauertag, dem 19. November statt. Dazu bietet derVolksbund eine Reise ab 795,- Euro proPerson im Doppelzimmer an. Auskünf-te gibt es unter der Telefonnummer0561-7009 167.

Landesvertretertag in Dresden

Die Vorsitzende des Landesverban-des Sachsen und ehemalige Staatsmini-sterin Friederike de Haas lädt zum säch-sischen Volksbund-Landesvertretertagam Samstag, 14. Oktober 2006, 11 Uhr, inden Plenarsaal des Sächsischen Landta-ges, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, in01067 Dresden ein.

Auf der vorläufigen Tagesordnungdes Landesvertretertages stehen unteranderem die Wahl des Landesvorstan-des sowie die Wahl der Delegierten fürden Bundesvertretertag.

Weiße Nächte an Bord der Century – solautet der Titel der dreizehntägigen Volks-bund-Kreuzfahrt vom 15. bis 27. Juni 2007.Diese traumhafte Seereise führt überAmsterdam nach Oslo, Stockholm, Helsin-ki, St. Petersburg, Tallinn und Kopenhagenzurück nach Amsterdam.

Stechen Sie mit dem Volksbund in Seeund unternehmen Sie an Bord des Fünf-Sterne-Schiffes Century eine Seereisedurch die Ostsee. Hier entdecken Sie viele

In der Nähe des KonzentrationslagersNiederhagen nahe Paderborn ließ die SS1941 durch Häftlinge einen Übungs-schießstand anlegen. Hier gab es in dennächsten Jahren wahrscheinlich einigeExekutionen. Doch nach 1945 geriet die-ser Schießstand zunächst in Vergessen-heit. Das änderte sich 1988 mit dem erstenWorkcamp freiwilliger Jugendlicher ausganz Europa. 2003 setzten Schüler desHumboldt-Gymnasiums Bad Pyrmontdiese Arbeit fort. Der Jugendarbeitskreisdes Landesverbandes Nordrhein-Westfa-len schloss sich 2004 unter der Leitungvon Verena Dahlhaus ebenfalls dem Pro-jekt an: In diesen Tagen legten die Jugend-lichen so zusammen mit Reservisten derBundeswehr den ehemaligen Scheiben-

Jugendarbeitskreis NRW pflegt Gedenkstätte

schöne Städte mit eigenem Charme undFlair. Den Höhepunkt bildet der zweitägi-ge Stopp und die Mittsommernacht in St. Petersburg. Nutzen Sie diese Gelegen-heit und lassen sich vom Glanz der Zaren-zeit verzaubern. In folgenden Anlaufhäfenhaben Sie die Möglichkeit des Besuchs vondeutschen Soldatenfriedhöfen: Oslo-Alfa-set, Helsinki-Hietanemi, Sologubowka,Tallinn und Kopenhagen-Westfriedhof.

Diese Reise bietet der Volksbund ab1569,- Euro pro Person in einer Innenkabi-ne mit Doppelbelegung an. Für Informa-tionen und Buchungen steht Ihnen die Rei-seabteilung unter der Telefonnummer0561-7009 167 ab sofort zur Verfügung.Alternativ verwenden Sie bitte den Cou-pon auf der Rückseite dieser Ausgabe undfordern Sie kostenlos die genaue Reisebe-schreibung an. Die Vergabe der Kabinenerfolgt in der Reihenfolge des Eingangs –wir empfehlen eine rasche Buchung.

Reisen mit uns: Große Ostseekreuzfahrt

274/2006 &Stimme Weg

Helfer des Jugendarbeitskreises NRW bei der Arbeit.

Die Kultusminister treten dafür ein,dass die Schulen auch weiterhin an denAufgaben des Volksbundes mitwirkenund damit eine nachhaltige Erziehungzum Frieden fördern. Dies ergab ein Be-

Kultusminister unterstützen Volksbund

Page 28: H Stimme Weg - Volksbund

Namen & Nachrichten

Auf dem Waldfriedhof Halbe, der größ-ten deutschen Kriegsgräberstätte im Bun-desgebiet, setzte der Volksbund am 5. August die Gebeine von 115 Gefallenendes Zweiten Weltkrieges bei. Dr. HerbertKnoblich, Vorsitzender des Landesverban-des Brandenburg, hielt die Gedenkrede.An der Veranstaltung nahmen Finanzmi-nister Rainer Speer sowie Volksbund-Prä-sident Reinhard Führer teil. Die Einbet-tungsfeier fand zum Abschluss eines Inter-nationalen Workcamps des Landesverban-des Brandenburg statt, zu dem 35 Jugend-liche aus der Russischen Föderation, derUkraine, aus Belarus, Republik Moldauund Deutschland nach Halbe gekommenwaren. Im Anschluss an die Einbettunglegten die Teilnehmer anlässlich seines100. Geburtstages einen Kranz am Grabdes eng mit dem Friedhof Halbe verbun-denen Pfarrers Ernst Teichmann nieder.

Reservisten, deutsche und russischeJugendliche waren an der Herrichtungder Kriegsgräberstätte in Tilsit (Sovjetsk)beteiligt. Nun weihte der Volksbund dieKriegsgräberstätte, auf der auch 486 rus-sische Gefallene bestattet wurden, am 30. Juni ein.

Einbettung auf dem Waldfriedhof Halbe Einweihung in Tilsit15 Jahre Landesverband Brandenburg

Mit einer Festveranstaltung im AltenRathaus Potsdam beging der Volks-bund-Landesverband Brandenburg am26. August sein 15-jähriges Bestehen.Unter den mehr als 100 Gästen befan-den sich die Vizepräsidentin des Land-tages, Gerlinde Stobrawa, Landtagsab-geordnete, Vertreter der Botschaften derRussischen Föderation, Belarus undPolens, der Bundeswehr und des Tech-nischen Hilfswerkes. In seiner Festrededankte der ehemalige Ministerpräsi-dent Dr. Manfred Stolpe dem Landes-verband für seine Völker verbindendeTätigkeit, insbesondere im Kaliningra-der Gebiet. Manfred Stolpe würdigteauch die engagierte Jugendarbeit desLandesverbandes. In 15 Jahren fanden40 Jugendbegegnungen im In- und Aus-land statt. Mehr als 30 Schulkassenabsolvierten friedenspädagogische Pro-jekte in den Jugendbegegnungsstättendes Volksbundes. In der DenkwerkstattHalbe leiste der Landesverband einenBeitrag zur Auseinandersetzung mitder Geschichte der Kesselschlacht.

Zum Abschluss der Veranstaltungwurden Yvonne Gnilka, Felix Müller,Martin Bock und Silvio Fränkel (Fotooben) für ihr jahrelanges beispielhaftesEngagement in der Jugendarbeit desLandesverbandes mit der silbernenEhrennadel des Volksbundes geehrt.

Fußball zugunsten des Volksbundes

Die Erlöse des Fußballturniers desFSV Meissenheim gingen in diesemJahr an den Volksbund. Zu verdankenist dies Initiator Willibert Wilkens, derauch eine Mannschaft der Air BaseRamstein für das Turnier gewann.

„Die Schreie der Verwundeten derSchlacht von Rshew sind verstummt, dieStadt wurde wieder aufgebaut und in denSchützengräben stehen heute Sträucherund Büsche. 61 Jahre nach Kriegsendebeginnt die Geschichte an Authentizitätzu verlieren, jedoch nicht ihre Aussage-kraft: Einen dritten Weltkrieg darf es nicht

geben!“ Diese Worte stammen aus derAnsprache von Felix Spira anlässlich desWorkcamps in Rshew.

Das Foto zeigt die jugendlichen Teil-nehmer zusammen mit Volksbund-Mitar-beiter Wolfgang Strojek, General vonKleist und Volksbund-Präsident ReinhardFührer in Moskau.

Workcamp in Rshew

28 &Stimme Weg 4/2006

Volksbund-Mitarbeiter Robert Zaka im Gesprächmit einem Tilsit-Angehörigen. (Foto: Manfred Stiel)

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In Gatschina, nahe St. Petersburg ber-gen Umbetter derzeit Gebeine von etwa 2 500 Gefallenen. Sie lösen zwei ehemaligeWehrmachtsfriedhöfe auf. Mehrfach wur-den die Gräber geplündert, ein Teil derFläche überbaut. Die Geborgenen erhaltennun in Sologubowka ihre letzte Ruhestätte.

Namen & Nachrichten

Ausbettungen in Gatschina

Die Jubiläums- und Abschieds-CD desHeeresmusikkorps 4 aus Regensburg wirdin Kürze vergriffen sein. Die aufwändiggestaltete CD mit einer ausführlichenChronik des Korps kostet 15 Euro plusPorto. Der Reinerlös geht an den Volks-bund. Bestellungen bitte an den Landes-verband Bayern, Maillingerstraße 24, in80636 München oder unter 089 – 188077.

CD des Heeresmusikcorps 4

Die Teilnehmer der bayerischen Reise-gruppe um den ehemaligen Oberst KlausHammel, den Bundeswehr-BeauftragtenWerner Ertl und den ehemaligen General-leutnant Wolfgang Odendahl legten aufder Kriegsgräberstätte am Monte Cassinoeinen Kranz nieder.

Kranz in Cassino niedergelegt

294/2006 &Stimme Weg

ist täglich geöffnet. Bei der Eröffnung desPavillons in Anwesenheit des Gouver-neurs in Westflandern, Paul Beryne,unterstrichen der Langemarker Bürger-meister Alain Wyffels, der Abgeordneteder Provinz Westflandern Gunter Pertrysowie der Vertreter des Volksbundes PeterBülter die Bedeutung der neuen Einrich-tung. Ziel ist es, die Menschen zu sensibi-lisieren und auf Gefahren und Konse-quenzen von Kriegen hinzuweisen. Imkulturellen Teil der Veranstaltung beein-druckte der Liedermacher und SängerWillem Vermandere mit Texten und Lie-dern zu den Themen Krieg und Frieden.

Langemark – dieser Ort steht wiekaum ein anderer für die Schrecken desErsten Weltkrieges. Die dortige Kriegs-gräberstätte des Volksbundes hat nuneinen neuen Infopavillon (Foto unten)erhalten. Die etwa 100 000 Besucher, wel-che die dortige Anlage pro Jahr besuchen,können sich anhand der gebotenen Film-projektionen einen tiefen Eindruck vonder Friedensarbeit des Volksbundes ver-schaffen. Besonders intensiv werden da-bei die erste Flandernschlacht im Herbst1914, den Beginn des Gaseinsatzes imApril 1915 und das Schicksal der Zivilbe-völkerung beleuchtet. Das neue Gebäude

Langemark: neuer Informationspavillons

Arbeitseinsatz in Pomezia / Italien

Bereits zum dritten Mal arbeitetenBundeswehr-Angehörige des Standor-tes Wittmund auf dem Deutschen Sol-datenfriedhof Pomezia in Italien. Ne-ben verschiedenen gärtnerischen Arbei-ten besserten die freiwilligen HelferWege und Parkplätze aus. Das Bewus-stsein, dass hier über 27 000 Soldatenauf dem Friedhof beigesetzt wurden,stimmte alle Teilnehmer sowie den Bür-germeister von Pomezia und den deut-schen Militärattache Oberst Leichtnachdenklich.

Kommandoführer OberleutnantMartin Müller griff diese Mahnung fürden Frieden in seiner Ansprache auf:„Wir dürfen die Spuren nicht verwi-schen, die der Krieg hinterließ. Wirbrauchen eine anschaubare und greif-bare Ahnung davon, was vergangenenGenerationen an Bitteren geschah,damit die künftigen keine bitterenErfahrungen mehr machen müssen!“.

Komposition für Stalingrad

Die Musikerin Birte Kuck hat einebesondere Beziehung zum ehemaligenStalingrad. Denn dort starb ihr Großva-ter Heinrich Kuck. Zusammen mitihrem Vater Hero Kuck hatte sie auchan dem Buch Vermisst in Stalingrad mit-gewirkt. Beim Gedenkgottesdienst fürdie Stalingrad-Opfer in der russischenGemeinde Sarepta leistete Birte Kuckebenfalls einen wichtigen Beitrag: Siespielte erstmals das vom BochumerEckart Seeck komponierte Stück Auf einaltes Lied. Diese Uraufführung machteden Gottesdienst für sie, ihre Familieund viele der Kirchgänger zu einemwarhaft einmaligen Erlebnis.

Mitarbeiter Alexander Ignatjew protokolliert dieErkennungsmarken. (Foto: Claudia Heinermann)

Page 30: H Stimme Weg - Volksbund

SchwerpunktSchwerpunktDanke für Ihre Hilfe!

30 &Stimme Weg 4/2006

Der Kreis schließt sichIBM fördert Ehrenamt – Volksbund erhält 1 500 Euro

Das Leben ist manchmal wie einBumerang: Was man gibt, be-kommt man auch zurück. So

erlebt es zumindest der 69-jährige HaraldSchulz. Schon als junger Student hatte derHannoveraner sein ehrenamtliches Enga-gement begonnen. Das war 1961 in Belgi-en. Dort erfasste der angehende Architektden Zustand der Kriegsgräberstätten undlieferte so wertvolle Informationen zuroptimalen Pflege der Anlagen. Sein Enga-gement hat sich über die Jahre vervielfäl-tigt. Man trifft Harald Schulz an diversenInformationsständen, als freiwilligen Hel-fer bei der Musikparade der Nationen, amVolkstrauertag oder bei der Haus- undStraßensammlung. Für seine ehrenamtli-

che Arbeit wird Harald Schulz nun vonseinem ehemaligen Arbeitgeber IBMDeutschland ausgezeichnet. Dazu gibt eseine IBM-Spende von 1500 Euro für denVolksbund.

Mensch im Mittelpunkt

„IBM möchte mit seinem Programm OnDemand Community das ehrenamtlicheEngagement von Mitarbeitern und Pen-sionären fördern. Und Harald Schulz isteiner unserer ersten Preisträger“, sagtIBM-Mitarbeiter Friedhelm Selke. DasUnternehmen möchte so seiner gesell-schaftlichen Verantwortung gerecht wer-den und folgt zugleich einer langen Fir-

mentradition: „Für uns steht immer derMensch im Mittelpunkt“, sagt Selke, derdie Ehrenamtlichen betreut. Die Förde-rung ist langfristig mit bis zu 1 500 Eurojährlich angelegt. Insgesamt hat IBMbereits weit über eine Million Euro angemeinnützige Institutionen wie denVolksbund ausgeschüttet. „Ich möchteallen Mitarbeitern Mut machen, sich wieHerr Schulz zu engagieren und einen ent-sprechenden Förderantrag zu stellen“,sagt Selke.

Erschütternde Eindrücke

Die Vorraussetzung für die Förderungist eine ehrenamtliche Tätigkeit, die sich ineinem Zeitraum von fünf Monaten übermindestens fünfzig Stunden erstreckt.Harald Schulz übertrifft diese Anforde-rung bei weitem. Sein Engagement istauch ein gutes Stück Herzensangelegen-heit. „Ich habe als Kind den blutrotenHimmel über der brennenden Stadt Han-nover gesehen. Als ich später auch nochdie 20 000 Gräber im belgischen Lommelsah, war ich sehr erschüttert. Seitdemunterstützen meine Familie und ich dieFriedensarbeit des Volksbundes“, sagt derPensionär, der im kommenden Jahr seinen70. Geburtstag feiert.

Technik für Teenager

Als Jugendlicher war auch sein SohnAndree in Lommel. Denn dort, wo derVater vor vielen Jahrzehnten die Bestands-zeichnungen anfertigte, ist eine internatio-nale Jugendbegegnungsstätte entstanden.„Dorthin sollen auch die IBM-Gelder zu-rückfließen. Die Jugendlichen dürfen sichdank Herrn Schulz und IBM Deutschlandüber eine neue Computeranlage freuen“,sagt Volksbund-BezirksgeschäftsführerKarsten Richter. Damit schließt sich derKreis – und das ehrenamtliche Engage-ment von Harald Schulz kommt dem Ortzu Gute, an dem es einst begonnen hatte.

Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Karsten Richter, der Ehrenamtliche Harald Schulz und IBM-MitarbeiterFriedhelm Selke (von links) trafen sich zur Spendenübergabe in Hannover.

Page 31: H Stimme Weg - Volksbund

Danke

Eschweiler: Norbert Schlösser Esslingen: RuthBieg Fessenheim: Friedrich LettenmeierFrankfurt: Dorothea Lotter Freising: Josef Pell-meyer Friedrichshafen: Kurt Werner Fritzlar:Albert Hartwig Fuldabrück: Adam Hilgen-berg Garbsen: Marie Eggert Gelsenkirchen:Hannelore Neumann Gerdau: Hildegard TruéGifhorn: Friedrich Holst Göttingen: DietrichKleemann, Eckhardt Körber, Karl-Heinz Kraft,Heinrich Tischner Grevesmühlen: IrmgardHill Gröbenzell: Dr. Wilhelm Schmitt Congle-ton/Großbritanien: Ian Gilmore Groß Buch-wald: Kurt Söhrmann Hagen: Gerhard Kirch-hoff, Gerhard Radefeld Hamburg: Edith Dres-sler, Ella Grasteit, Reinhold SchneckenbergerHamminkeln: Edith Schleuder Hanerau-Hademarschen: Hedwig Böhm Hehlen: Ursu-la Kühne Heidenau: Helmut Dreyer Heil-bronn: Gerhart Brenner Hildesheim: AdelheidGraf, Frau Klemme ,Lisa Kothe Holzminden:Richard Göke Horn-Bad Horn-Bad Meinberg:Karl Sölter, Helmut Wierhake Itzehoe: HeinzPietsch Kassel: Ludwig Knobel Kaufbeuren:Dr. Fritz Kiehl, Dr. Werner Trautmann Kemp-ten: Heinz Kern Kiel: Johanna Mende Kitzin-gen: Kurt Heisel Köln: Hildegard Schneider,Hertha Wasels Kritzmow: Siegfried TofauteLahr: Gerhard Fritz Lemgo: Anna KrachtLenggries: Margarete Wesarg Löhne: LinaPrüßmeier Markgröningen: Arthur SabelMeerbusch: Maria Klein Merzenich: Josef Blo-menkamp Mönchengladbach: Leni FrentzenMünchen: Hans-J. Ludendorff Neubranden-burg: Werner Mulsow Neuendettelsau: HansBetz Neuss: Georg Wagner Nördlingen: OttoHertle Norden: Rudolf Freericks Nordhorn:Fenne Lübben Nordstemmen: Hanna Henne-ke Nürnberg: Alfred Lang Oberhausen: Hein-rich Essen Ochsenfurt: Oskar Jörg Oerling-hausen: Adolf Stratmann Oldenburg: Man-fred Beutner Osnabrück: Gertrud SemperOsterode: Johannes Neue Passau: AnnaKlumpp Peine: Heinz Plate Pirmasens: Rena-te Perret Ravensburg: Karl Mohn Rheinfel-den: Eugen Richert Rosenkopf: Walter ReuterRothenburg: Wigant Weltzer Salzhemmen-dorf: Else Henke Schweden/Sandviken: Mari-anne Ittner Schleusingen: Hans CrusiusSchlüchtern: Winfried Schwind Schönbeck:Andreas Karl Coerdt Schönwald: Otto PlossSchwarme: Johann Schütte Schwerin: DietrichHoppe Sibbesse: Otto Brandes Simbach:Johann Hinterobermeier Spangenberg: Ina-Marie Hoehndorf Stade: Werner PieperStammham: Josef Reiterer Steinen: Manfredvon Kuhlberg Stuttgart: Gerhard Koch Tha-leischweiler-Fröschen: Friedrich Lüder Tenin-gen: Ernst Baumann Überlingen: Otto Berg-hoff Uelzen: Wilhelm Tiedemann Waldshut-Tiengen: Willi Giestl Warendorf: Karl Pinne-kamp Wedemark: Heinrich Niebuhr Westo-verledingen: Annette Janssen Wetter: HeleneMeyer Wien/Österreich: Aloisia Ernst Wil-helmshaven: Else Heckmann Wolfsburg:Heinrich Heidersberger Wunstorf: GertrudJahnke Wuppertal: Magdalena Musolff

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Aachen: Helmut Heister Alfeld: Friedrich Jan-sen Bad Arolsen: Hartmut Foertsch Bad Dürr-heim: Bergisa Diersch Bad Hersfeld: Gretchenund Christoph Heyer, Charlotte Klauder BadKönig: Edith Beisheim Bad Oeynhausen: Elis-abeth und Wolfgang Hennig Bad Salzdetfurth:Kurt Drüke Bamberg: Gerda Hoehl Barm-stedt: Heinz Ernst Brügmann Bassum: AlfredRubbel Bensheim: Joachim Bellmann Berg-heim: Karl Müngersdorff Berlin: WernerArndt, Helga Herrmann, Donald Zedler Bibe-rach: Maria Günter Bielefeld: Irmgard u. Sieg-fried Wiebe Birlenbach: Ernst Martin Bock-hörn: Ilse Lohmann Boffzen: Friedhelm Tofa-ute Borken: Annemarie Brebaum Braun-schweig: Prof. Dr. Friedrich Matthies Bremen:Herta Kappelmann Celle: Otto Bischoff Det-mold: Bruno Sinofzik Dillenburg: Hildegardu. Louis Meckel Dillingen: Maria Zeidler Dis-sen: Dr. Hans-Heinrich Greve Dortmund:Ruth Hubbert Drensteinfurt: Reinhold NeuerDresden: Eberhard Imhof, Klaus Meckle,Günther Wend Elmenhorst: Eva Maria ReszatEmmerthal: Eheleute Conrad ZimmermannEschelbronn: Hansgeorg SchubartEschenburg: Günther Hof Essen: Anton Mei-wes Frankfurt: Gertrud Schoft Friedberg: KarlGünter König, Erika Ott Gauting: Karl GöbelGehrden: Heinz-Günther Metzger, HeinrichMöller Geldern: Maria Stromper Gettorf:Kampfgenossenverein Gettorf und Umgebunge.V. Gevelsberg: Gerd Sirrenberg Grassau:Josef Svehla Großhansdorf: Erwin DahlheimGroß Ippener: Eheleute Nina u. Frank GrapeGütersloh: Heinz Wappler Hagen: JoachimPomplun, Hans Schulz Hamburg: Hella Hille,Klaus-Harald Klinker, Hans Schermer, Elisa-beth Will Hameln: Fritz Meyer, Herta undAdolf Sperber Hamm: Horst Kämpfe Ham-minkeln: Erwin Heck Hannover: Dr. ErnstHübner Heide: Käte Jautelat Heidenheim:Alfons Neidlinger Henstedt-Ulzburg: Johan-nes Engelbrecht Herzogenrath: Leonhardt Cor-sten Hof: Walter Ploss Ingolstadt: JohannesBott Kaiserslautern: Elfriede Zwick Kalten-kirchen: Dr. Arnold Möckelmann Kamen: Ger-trud u. Karl Schmücker Kassel: Ilse-Dore Fal-ke, Gisela Lierow Ketzin: Maria Höhne Kiel:Sabine u. Heinz Rother Kirchhain: Karl DammKirchlengern: Karl Thalenhorst Kochel: Ana-stasia Jungermayr Köln: Hans Köhler, WilliOdendahl, Helmi Schumacher Königswinter:Inge u. Hans Stumper Kollmar: Herbert BrüdtKorschenbroich: Graf Wilderich von Spee-Mir-bach Krefeld: Dr. Rolf Dhein Lenggries: Hans-Joachim Altmann Lübeck: Theodor WaltherLüdenscheid: Helmut Hohage Lüneburg:Horst Wesenick Magdeburg: Gerhard MeierMainz: Edith u. Anton Peter Müller Mann-heim: Frank-Peter Glette Marxen: Dr. GerdLichtenfeld Meißenheim: Willibert Wilkens

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Inhalte der CD:• Ich hatt’ einen Kameraden

gesungen von: Fred Bertelmann• 3-maliges Trompetensolo

Preis: 10,- Euro

Wichtig:Diese CD befindet sich momentan noch nicht im Handel –bei ausreichender Nachfrage geht sie in Produktion.