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HANAU GROSSAUHEIM STÄDTEBAULICH FREIRAUMPLANERISCHES ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DAS AREAL DER EHEMALIGEN GEWERBEFLÄCHE ‚BAUTZ‘ LANDMASCHINEN HOCHSCHULE OSTWESTFALEN-LIPPE STUDIENGANG LANDSCHAFTSARCHITEKTUR UND UMWELTPLANUNG Fachgebiet Freiraumplanung und Städtebau DIPLOMARBEIT VON FRANZISKA KÖHLER Betreuung durch Prof. Dr. Stefan Bochnig und Prof. Dipl.-Ing. Martin Hoelscher JUNI 2011

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Hanau GroSSauHeimStädtebaulicH freiraumplaneriScHeS entwicklunGSkonzept für daS areal der eHemaliGen GewerbefläcHe ‚bautz‘ landmaScHinen

HocHScHule oStweStfalen-lippeStudienGanG landScHaftSarcHitektur und umweltplanunGfachgebiet freiraumplanung und Städtebaudiplomarbeit von franziSka köHlerbetreuung durch prof. dr. Stefan bochnig und prof. dipl.-ing. martin HoelscherJuni 2011

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iKapitel 1_ Verortung und regionale Zusammenhängeeinleitung ......................................................................................................................................s. 1-2die lage in deutschland .............................................................................................................s. 2der Ballungsraum .....................................................................................................................s. 3-4verStädterte landScHaft .........................................................................................................S. 4bebauunG contra landScHaft ..................................................................................................S. 4reGionalpark rHein main .............................................................................................................S. 4entwicKlungsZiele des planungsVerBandes für den Ballungsraum ...............s. 5-6

Kapitel 2_ Bestandsaufnahme.....................................................................................s. 8die siedlungsstruKtur hanaus ...............................................................................................s. 9 flächenVorrat der gesamtstadt ..........................................................................................s. 9flächennutZung ..........................................................................................................................s. 10woHnbaufläcHen ..........................................................................................................................S. 10GemiScHte baufläcHen ...............................................................................................................S. 10verkeHrSfläcHen ..................................................................................................................S. 10 - 11landScHaft und GrünfläcHen ................................................................................................S. 11 VerKehrserschliessung ...........................................................................................................s. 16motoriSierter individualverkeHr (miv) ...............................................................................S. 16öffentlicHer perSonennaHverkeHr (öpnv) ......................................................................S. 16ScHiffSverkeHr ............................................................................................................................S. 16rad- und fuSSweGeverbindunGen ..........................................................................................S. 16raumstruKtur ...............................................................................................................................s. 20grünstruKturen und freiräume ...........................................................................................s. 24fotodoKumentation s. .............................................................................................................28 - 31

nhaltsVerZeichnis

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Kapitel 3_ analyse .........................................................................................................s. 34BeBauungsstruKtur ..................................................................................................................s. 35erschliessung ...............................................................................................................................s. 39freiraum und grünstruKturen .............................................................................................s. 43

Kapitel 4_ entwicKlungsZiele und leitideen .....................................................s. 48Zur BeBauungsstruKtur ...................................................................................................s. 49 - 52Zur erschliessung ...............................................................................................................s. 53 - 54Zu den freiräumen und grünstruKturen ..................................................................s. 55 - 60

Kapitel 5_ KonZeptionelle annäherung an den entwurf ............................s. 62formprägende elemente im Bestand ..................................................................................s. 63formfindung ...........................................................................................................................s. 64 - 67

Kapitel 6_ rahmenplanung.........................................................................................s. 70stadtumBau – warum? ................................................................................................................s. 71KonVersion – stadtBrachen als gelegenheit Zum stadtumBau .............................s. 71rahmenplanung allgemein .....................................................................................................s. 72erläuterung des rahmenplans .....................................................................................s. 72 - 73

Kapitel 7_ entwicKlungsKonZept ...........................................................................s. 78BeBauung ........................................................................................................................................s. 79VerKehr ....................................................................................................................................s. 79 - 80freiräume .................................................................................................................................s. 80 - 82

Kapitel 8 .............................................................................................................................s. 84eidesstattliche erKlärung ....................................................................................................s. 86danKsagung ...................................................................................................................................s. 86QuellenVerZeichnis ....................................................................................................................s. 87

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1zusammenhänge bestehen, muss sie als planeri-sche einheit gefasst werden. daher ist es wichtig, die entwicklungen und ziele der gesamten regi-on bei der planung neuer Strukturen zu berück-sichtigen.

auf Grundlage der analyse wurden die aufge-deckten potentiale und probleme des Gebietes dargestellt. aus den ergebnissen wurden ziele für die zukünftige Entwicklung der Projektfläche abgeleitet, wobei auch die entwicklungsziele der region berücksichtigt wurden. die formulierten ziele verdeutlichen die nötigen Handlungsansätze, die später im konzept umge-setzt werden. der behutsame umgang mit der denkmalge-schützten bausubstanz und des landschafts-schutzgebietes ‚Hessische mainauen‘ beein-flussen die Entwicklung des Entwurfskonzeptes maßgeblich. Die Formfindung für den Entwurf erforderte eine intensive ableitung der strukturgebenden elemen-te des umfelds, woraus die Grundformen für die Gestaltung hervorgingen. durch die anlehnung an vorhandene, impulsgebende formen passen sich die neuen Strukturen in das räumliche Gefüge ein. Auf Grundlage der Formfindung und der Ziele wurde ein rahmenplan erarbeitet, der die künfti-ge Entwicklung der Projektfläche hinsichtlich der themen verkehr, bebauung, nutzungen und frei-raum in Grundzügen festlegt.

das entstandene entwurfskonzept berücksichtigt alle vorangegangenen erkenntnisse und zeigt lösungen für den zukünftigen umgang mit dem areal auf.

einleitung

die vorliegende diplomarbeit beschäftigt sich mit der städtebaulichen und freiraumplanerischen entwicklung eines bereits seit Jahrzehnten größ-tenteils brachliegenden industriegeländes im Ha-nauer Stadtteil Großauheim. das Gelände wurde seit 1906 als industrielle pro-duktionsstätte genutzt. zunächst war dort eine kunstseidenfabrik ansässig, die das noch heu-te erhaltene Gebäude der ehemaligen ‚Spinne-rei‘ errichtete. als später der fertigungsbetrieb für erntemaschinen ‚bautz landmaschinen‘ das Grundstück übernahm, wurden ein Großteil der bebauung, sowie die zum main ausgerichteten Schaufassaden ergänzt. vGl. denkmalpfle-GeHeSSen architektonische zeugnisse des ver-gangenen Jahrhunderts verleihen dem ort eine besondere identität, weshalb er in die ‚route der industriekultur rhein-main integriert wurde‘. die Gesamtfläche des Geländes beträgt 120 000qm und birgt einen Freiflächenanteil von ca. 60 000qm. vGl. bautzGG

das Gewerbegebiet ‚Hanau Hafen‘ erstreckt sich bis an den rand des historischen ortskern des Stadtteils Großauheim. Genau an dieser Gren-ze befindet sich die beschriebene Industriebra-che. durch unkoordiniertes wachstum des städ-tischen umfeldes wurde das areal im laufe der zeit räumlich und funktional stark von seiner um-gebung isoliert. Der dörflich geprägte, historische ortskern steht in starkem kontrast zu dem sich ihm anschließenden Gewerbegebiet. die Stadt Hanau sieht in der umnutzung des Ge-ländes die möglichkeit einer nachhaltigen woh-nungsbau- und Gewerbeentwicklung am main.

Grundlage der auseinandersetzung mit dem pro-jekt ist eine intensive analyse der örtlichen Gege-benheiten des Geländes und seiner umgebung. der betrachtung räumlicher und funktionaler zu-sammenhänge wurde in diesem arbeitsschritt be-sondere beachtung beigemessen. die Stadt Hanau ist eine der fünf kernstädte der metropolregion frankfurt / rhein-main, die entge-gen dem bundestrend in den vergangenen Jahr-zehnten von steigenden bevölkerungs- und be-schäftigtenzahlen geprägt wird. Jedoch werden die kernstädte durch abwanderung ins umland zunehmend geschwächt. diese entwicklungen haben eine verstädterte landschaft erzeugt, in der die Grenzen zwischen Stadt und land immer stärker miteinander verschwimmen. da innerhalb der region enge wirtschaftliche und räumliche

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objectives of the entire region when planning new structures.

based on this analysis the potentials and prob-lems of this area have been compiled. the objecti-ves for the prospective development of the project site reflect the findings of the analysis, at which the development objectives of the region have been taken into account as well. the formulated objectives clarify the necessary course of action, which is implemented in the con-cept later on. the development of the concept has been influenced significantly by careful handling of the listed structures and the protected lands-cape area “Hessische mainauen”. The form-finding of the design required an inten-sive derivation of the structuring elements of the environment, from which the basic forms of the design emerged. following the existing and ins-piring forms, the new compositions adjust to the regional structures. On the basis of the form-finding process and the objectives, a framework has been worked out for the prospective development of the project site, regarding the subjects of transport, construction, utilisation and open space.

the constructed concept considers all previous findings and provides solutions of how to handle the site in the future.

introduction

the thesis examines the developments, regarding the urban design and landscaping, of an industrial site situated in the district Großauheim in Hanau, which has lay idle for decades. Since 1906 the site has already been used as an industrial production plant. At first, an artificial silk factory was located there whose former “spinning-mill” has been maintained to this day. thereafter, the site was taken over from “bautz landmaschi-nen” a manufacturing plant for harvesters. in this process a better part of the constructions, as well as the facades that are adjusted towards the main, were supplemented. it shows that these architectural testimonies of the past century im-part the place a special character. therefore, this site has been integrated into the “route of the in-dustrial culture of the rhine-main”. The total area of the site adds up to 120000 sqm. thereby, the open space contingent accounts for about 60000 sqm. The industrial area “Hanau Ha-fen” extends to the border of the historical town centre of the district Großauheim. precisely at this border the industrial fallow area can be found. because of the uncoordinated growth of the urban environment, the area has become territorially and functionally isolated from its surroundings. Hereby, the historical town centre with its rustic character forms a strong contrast to the neigh-bouring industrial area. for the city of Hanau the conversion of the area provides the possibility to further effective domestic construction and busi-ness developments.

the basis for the examination of this project is an intensive analysis of the regional conditions of the area and its surroundings. on that account a particular focus has been put on the regional and functional interrelations in this procedure. The city of Hanau is one of the five core cities in the metropolitan region of frankfurt/rhine-main, which in contrary to the federal trend has been characterised in the past decades by an increa-sing employment rate. However, the core cities are increasingly weakened through the migration of the population to the surrounding countryside. Consequently, these developments have created an urbanised landscape, whereby the borders between urban and rural areas become blurred. as the region as a whole is highly interlinked eco-nomically and spatially, it has to be examined and planned as an entity. this is why it is very impor-tant to take into account the developments and

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3den bedeutendsten Städten im ballungsraum. vGl. wikipedia 3im laufe der zeit hat sich neben dem namenszu-satz ‚Brüder-Grimm-Stadt‘ Hanau das spezifische Profil ‚Stadt der Materialtechnik‘ entwickelt. Als sechstgrößte Stadt und als eines der zehn ober-zentren des landes Hessen gilt sie im ‚main-kin-zig-kreis‘ als ‚Sonderstatusstadt‘. die ehemalige residenzstadt stellt das wirtschaftliche und kultu-relle zentrum der region ‚main-kinzig‘ dar. vGl. wikipedia 4

der Ballungsraumder name der region leitet sich von seinen na-turräumlichen Grenzen ab, den flüssen rhein und main, obwohl sie sich mancherorts auch über diese hinaus erstreckt. die flusstäler treffen im rhein-main-Gebiet aufeinander, etwa in der mitte deutschlands. die heutige metropolregion wächst hier seit Jahrhunderten, wobei die flüsse eine wichtige rolle im zuge der Siedlungsentwicklung spielten. die vielen Städte und Gemeinden der Region sind als miteinander verflochtene Stadt-landschaft zu begreifen, in der die Grenzen zwi-schen Stadt und landschaft immer stärker mitein-

die lage in deutschland

die Stadt Hanau liegt im bundesland Hessen. der südliche Landesteil, in dem sich Hanau befindet, gehört zu den am dichtest besiedelten und wirt-schaftsstärksten regionen deutschlands. obwohl wiesbaden die landeshautstadt ist, bleibt frank-furt am main die größte Stadt des bundeslandes. vGl. wikipedia1„aus naturräumlicher Sicht liegt Hanau in der un-termainebene, unweit der bayrischen landes-grenze in einer Senke zwischen wetterau und vorspessart, am nördlichen rand des oberrhei-nischen Tieflands. Es wird von einem ausgedehn-ten waldgürtel umschlossen. die Stadt bildet den Schnittpunkt bedeutender verkehrswege am eingang zum kinzigtal“ vGl. WIKIPEDIA 2 und befindet sich am östlichen rand der städtischen metropolregion ‚ballungs-raum rhein main‘. im Stadtgebiet mündet die ‚kinzig‘ in den fluss main. beide flüsse sind namensgeber des land-kreises und bilden die äußeren Grenzen des ‚main-kinzig-kreis‘, dem Hanau angehört. als sechstgrößte, hessische Stadt zählt sie auch zu

die lage im ballungsraum (Quelle kartengrundlage: planunGSverband)

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bebauunG contra landScHaftdie freie landschaft der region ist in den ver-gangenen Jahren zugunsten von wohn- und Ge-werbegebieten sowie von Straßen und bahnstre-cken geschrumpft. Hier steht das bedürfnis der Bevölkerung nach möglichst großer Wohnfläche und guter Verkehrsanbindung im Konflikt mit dem wunsch, sich in der nähe der wohnung möglichst naturnah zu erholen. und auch die kommunen wollen wachsen, gleichzeitig aber die ökologische ausgleichsfunktion von unbebauter landschaft erhalten. vGl. planunGSverband S.11

reGionalpark rHein mainder ‚regionlpark rhein main‘ soll die freiraum-sicherung in der region gewährleisten und als Gliederungsmedium für Siedlungen dienen. das „allgemeine interesse der kommunen, in einer po-lyzentrischen region als einzelne orte erkennbar zu bleiben“ war eines der „dominierenden motive“ für die akzeptanz der regionalen Grünzüge in der rhein- main region. rautenStraucHlo-renz2001, S. 40 auch beim regionalpark die-nen die Freiflächen der Gliederung der Siedlungs-struktur und sollen „das zusammenwachsen der Städte und Gemeinden“ verhindern. rauten-StraucHlorenz2001, S. 40ein weiterer aspekt ist die entschärfung der durch den urbanisierungsprozess der letzten Jahrhun-derte entstandenen Splitterlandschaft. „inselhafte teile freier landschaft“ sollen „zu einem zusam-menhängenden erlebnisraum“ verknüpft werden. der zusammenhang der landschaft mache dann den mehrwert der landschaft aus. unterschiedli-che landschaftstypen sollen gesichert und akzen-tuiert werden. cHartarp1992, punkt 24die vom regionalpark vorgesehenen „regional-parkrouten“ verbinden „nach dem prinzip der per-lenschnur größere und kleinere anlagen“. rau-tenStraucH2001, S. 48 beim regionalpark handelt es sich also nicht um eine „flächendecken-de überplanung und Gestaltung von landschafts-räumen oder regionalen Grünzügen“, sondern um „ein netz von parkartig gestalteten wegen“. cHartarp1992, punkt 1

ander verschwimmen. um die region auch planerisch als einheit erfas-sen zu können und die interregionale kooperation und strategische Steuerung zu verbessern, bilde-te sich 2001 der planungsverband und erarbeitete einen regionalen flächennutzungsplan. frankfurt ist laut des planungsverbandes rhein-main die kernstadt und gleichzeitig das aushäng-schild der region. Hier ist die börse, die messe, die europäische zentralbank, der interkontinenta-le flughafen als verkehrsdrehscheibe ansässig und verleiht der Stadt eine internationale bedeu-tung. wirtschaftliche Schwerpunkte liegen hier im finanzsektor, in der unternehmensberatung und in werbeagenturen. täglich pendeln mehr als 300 000 arbeitskräfte nach frankfurt.vier andere Großstädte der region haben eige-ne spezifische Profile entwickelt. Darmstadt – die Wissenschaftsstadt; Hanau – die Stadt der Ma-terialtechnik; Offenbach – die Stadt des Designs; Wiesbaden – die Landeshauptstadt. Jede dieser Großstädte verfügt über die vorzüge urbanen lebens, das von einer vielzahl unter-schiedlich geprägter Stadtquartiere und kultureller einrichtungen getragen wird.“ vGl. planunGS-verband S.6

mit 3,8 millionen einwohnern und knapp 2 millio-nen beschäftigten zählt das rhein-main Gebiet zu den größten metropolregionen in europa. vGl. planunGSverband S.7

verStädterte landScHaftin den vergangenen Jahrzehnten war die region geprägt durch das stetige wachstum der bevölke-rungs- und der beschäftigtenzahlen. zunächst konzentrierte sich diese entwicklung auf die kernstädte. Seit anfang der 1970er Jahre hat sie sich kontinuierlich in die »vorstädte« verscho-ben und eine verstädterte landschaft erzeugt. der wunsch nach einem bezahlbaren einfamili-enhaus im Grünen und die größere mobilität der Gesellschaft beflügelten diesen Prozess. für die unternehmen sind großzügigere flächen-angebote, gute infrastruktur, geringere kosten sowie gute verkehrsanbindungen anreize, sich im umland anzusiedeln. es zeichnet sich ab, dass die kernstädte frankfurt, offenbach, darmstadt, Hanau und wiesbaden durch die abwanderung von einwohnern und unternehmen in das umland weiter geschwächt werden. vGl. planunGSverband S.11

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vGl. planunGSverband S.12

zum verdicHtunGSraum• Urbane Qualität durch ausreichendes wohnungsangebot stärken• Kompakt bebaute Flächen für Wohnen, Gewerbe, infrastruktur, kultur und einzelhandel• Herausarbeitung der Spezialisierungen und Profile einzelner Zentren. vGl. planunGSverband S.13

zur baukultur• qualitativ hochwertige Bebauung und attraktive kulturangebote, um einwohner in der region zu halten oder zuwanderer aus dem in- oder ausland in an zu reizen

zu den brancHen• Förderung und Profilierung der Branchen: biotechnologie, finanzen, kommunikationstechnik und medien, logistik, materialtechnik und unternehmensberatung. vGl. planunGSverband S.17

entwicKlungsZiele des planungsVer-Bandes für den Ballungsraum

zur profilierunG der reGion und der kommunen • Gutes Ausbildungs- und Arbeitsplatzange bot• Hohe Lebensqualität• Herausarbeitung individueller Stärken • Positive Synergieeffekte zwischen Städten und Gemeinden – positive konkurrenzvGl. planunGSverband S.11

zur raumordnunG• Förderung der Zuordnung von Funktionen und nutzungen• Wege verkürzen und Erreichbarkeit stärken• Ausgeglichenes Verhältnis von freien und bebauten flächen• Vorhandene Bebauung und freie Flächen planerisch aufwerten• Neue Flächenerschließung für kleine und mittelständige unternehmen

die lage des projektgebiets im Stadtraum (Quelle kartengrundlage: planunGSverband)

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einbeziehung ländlicher räume• Flächenhafte Fortentwicklung des regionalpark-konzeptvGl. planunGSverband S.20

zum HiStoriScHen erbe und kulturan-Geboten• Ausbau der Kultur- und Kunstlandschaft als wichtiges element für die Lebensqualität und Profilierung der region

• Bestehende Angebote aufeinander abstimmen und neues integrierenvGl. planunGSverband S.21

zur mobilität• Förderung tangentialer Verbindungen und Ausbau eines flächendeckenden integralen taktfahrplans• Wohngebiete sollen so ausgewiesen werden, dass sie durch den öffentlichen nahverkehr erschlossen werden• Ausbau des Fuß- und Radroutennetz für den alltäglichen verkehr und die freizeitnutzungvGl. planunGSverband S.18

zu landScHaft und kultur• Schutz des Bodens, des wasserhaushaltes und des regionalen klimas für die Sicherung der Lebensqualität• Aufbau eines langfristigen und räumlich abgestimmten kontrollsystems (monitoring)• Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und boden bei der bebauung• Umweltverträgliche Verdichtung von bebauung• Der Bebauung alter, bereits einmal bebauter flächen, soll vorrang gegenüber der ausweisung neuer Gebiete eingeräumt werden• Hohe Prioritätssetzung für Natur- und ressourcenschutz• Unterstützung des Grundsatzes der nachhaltigkeit durch einbeziehung modernster technik bei bauvorhaben• Beachtung intelligenter energieeinspartechniken und nutzung von regenerativen energien• Verminderung bestehender und vermeidung zusätzlicher lärmbelastungen• Erhaltung und Erweiterung vorhandener ruhegebiete vGl. planunGSverband S.19

zum reGionalpark• Sicherung, Aufwertung und Erlebbarkeit der landschaft zwischen den Städten• Einbeziehung von ländlich geprägten räumen insbesondere wetterau und main-kinzig-kreis), um das angebotsspektrum des regionalparks zu erweitern• Zusammenführung des Regionalparks mit urbanen Grünsystemen• Übergänge vom Regionalpark in angrenzende naturparks unter

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2Bestandsaufnahme

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im Stadtteil lamboy stehe 6 ha zusammenhän-gende Konversionsfläche als zukünftige gemisch-te Baufläche zur Verfügung, im Stadtteil Wolfgang sogar 60 ha. Gewerbliche Bauflächen seien noch über das gesamte Stadtgebiet verteilt verfügbar, mit ausnahme der Stadtteile mittelbuchen und kesselstadt. Über die größten Reserveflächen verfügt Großau-heim mit 62 ha, in lamboy und wolfgang sollen noch jeweils 27 ha zur verfügung stehen.vGl. fläcHennutzunGSplan

es zeigt sich, dass die größten städtebaulichen entwicklungspotentiale Hanaus neben den kon-versionsflächen in Wolfgang und Lamboy auf Flä-chen im Stadtteil Großauheim liegen. Hier konzentriert sich die stärkste entwicklung rei-ner Wohnsiedlungen und Gewerbeflächen. An der aufteilung der geplanten flächennutzungen lässt sich das ziel des planungsverbandes, Hanau die funktion eines wohnsiedlungs- und dienstleis-tungszentrum zu verleihen, und vorrangig woh-nungsbau zu fördern, ablesen.

Bestandsaufnahme

die siedlungsstruKtur hanausder planungsverband beschreibt die Stadt mit ih-ren sieben ortsteilen als eines der oberzentren im verdichtungsraum. die einwohnerzahl betrug im Jahr 2008 über 88.000 einwohner. als traditioneller industriestandort richte sich die Stadt nun mehr auf Hochtechnologie-unterneh-men aus. Seit anfang der neunziger Jahre sei ein jedoch ein starker rückgang der beschäftigtenentwicklung auf rund 42.000 (2008) zu verzeichnen. dem erläuterungsbericht ist ebenfalls zu ent-nehmen, dass die wesentlichen entwicklungs-möglichkeiten Hanaus in den konversions- und Stadtumbauflächen liegen; sowie den Kasernen- und sonstigen militärisch genutzten flächen und ‚Housing areas‘ mit insgesamt mehr als 300 ha fläche, die von den uS-Streitkräften freigegeben wurden.eine leistungsstarke verkehrsanbindung wird durch das Hanauer kreuz gewährleistet, welches an die a 66 und die a 45 angebunden ist. zusätz-lich verlaufen die bundesstraßen b 8, b 43, b 43a und b 45 durch die Stadt. der öffentliche personennahverkehr (öpnv) wird im Stadtgebiet und über dessen Grenzen hinaus mit S-bahnen und buslinien betrieben. etwas dezentral, süd-östlich der innenstadt am industriegebiet „Hanau-Hafen“ liegt der Haupt-bahnhof, in dem auch die S-bahnen aus frankfurt halten.vGl. fläcHennutzunGSplan

flächenVorrat der gesamtstadtdem Gemeindeteil des erläuterungsberichts des regionalen flächennutzungsplanes ist zu entneh-men, dass im Stadtteil Großauheim noch insge-samt 17 ha Wohnbaufläche in mehreren kleinen Reserveflächen zur Verfügung steht. der benachbarte Stadtteil klein-auheim verfü-ge über 18 ha zusammenhängende, unbebaute Wohnbaufläche, im Stadtteil Mittelbuchen seien es 7 ha. die restlichen ortsteile halten keine oder nur sehr kleine Reserveflächen für Wohnbebau-ung bereit. ein großes potential für gemischte Bauflächen liege auf den ehemaligen Pioneer-kasernen und ‚pioneer Housing areas‘ der uS-Streitkräfte.

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flächennutZungDie mit der Projektfläche unmittelbar im Kontext stehende umgebung ist eine mischung aus sehr unterschiedlichen Strukturen, die verschiedene anforderungen und funktionen aufweisen. Hier trifft der historische ortskern Großauheims mit gemischten Bauflächen und Wohnbauflächen auf gewerbliche Nutzflächen. Beide werden in südlicher richtung durch die uferzone des mains begrenzt. auf der gegenüberliegenden uferseite des mains, hinter weitläufigen Auwiesen schließen sich die dörflich geprägten Stadtteile Kleinauheim und Steinheim an. in westliche richtung weiterführend erstreckt sich entlang des Mains und dessen teils weitläufigen auwiesen das Gewerbegebiet. Sein zentrum bildet der ca. 2 km vom projektge-biet entfernte Hanauer Hafen, dessen kranz aus industrie bedeutend für die Hanauer wirtschafts-struktur ist. Hier finden sich Unternehmen der Chemie- und Baustoffindustrie, die Güterabwicklung mit Spedi-tionen, die lagerung von Getreide, mineralölen, futter- u. düngemitteln sowie die Sammlung von diversen recyclingstoffen (Gips, Glas, Schlacken, Schrott). Auch großflächiger Einzelhandel in Form von fachmärkten der baustoff- und lebensmittelbran-che sind hier ansässig. Straßen von großzügiger breite, gesäumt von Straßenbegleitgrün und Stellflächen für den moto-risierten individualverkehr (miv) sowie lkw Stell-plätzen prägen das Straßenbild. die bebauung im Gewerbegebiet besteht aus vor-wiegend ein- bis zweigeschossigen Gebäuden mit flachdächern, deren Größe und erscheinung je nach betrieblichen anforderungen stark variiert.

ausweisung des Gewerbeparks: Ge- / Gi-Gebiet: Gemaximal erlaubte Gebäudehöhe: viergeschossig

Grundfächenzahl: (Grz) 0,6

Geschossflächenzahl: (GFZ) 0,4 art der erschließung: Strom, trink- und abwasser,brauchwasser, erdgasvGl. bautzGGdas untersuchungsgebiet birgt im nördlichen teil eine geplante gewerbliche Baufläche sowie die in dieser arbeit behandelte industriebrache der Josef-bautz aG auf ca. 12 ha für die potentielle gewerbliche entwicklung. K

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woHnbaufläcHen im unterSucHunGS-Gebietin süd-östlicher richtung schließt sich dem pro-jektgebiet der historische ortskern Großauheims an. die ortschaft war bis ende des 19. Jahrhunderts noch ein bauerndorf, bis die ersten industrienie-derlassungen und 1924 der Hanauer Hafen vor-wiegend auf auheimer Gebiet entstanden. 1974 erfolgte die eingemeindung zur Stadt Hanau. winkipedia/Großauheim auch heute noch weist der Ortskern eine dörfliche Struktur mit teils en-gen Gassen und historischen Gebäuden aus ver-schiedenen Jahrhunderten auf.Vorwiegend finden sich hier ein- bis dreigeschos-sige, teilweise freistehende einfamilienhäuser mit Garten. viele fachwerkhäuser aus dem 15. bis 16. Jahrhundert, sowie verschiedene putzbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind noch erhal-ten und stehen heute unter denkmalschutz.die ehemalige westliche ortseinfahrt Großau-heims (ab Hanauer landstraße / abzw. brücken-straße) präsentierte sich um 1900 bereits sehr städtisch. „ein- bis zweigeschossige wohnhäu-ser in Ziegelbauweise flankieren die Straße und verleihen ihr durch die ununterbrochene abfolge dreieckig abschließender zwerchhäuser und ri-salite ein einheitlich städtisches Gepräge, das nur noch an vereinzelten Stellen im ortsteil so unge-stört erhalten blieb; zuweilen bereichern zierliche Schwebegiebelkonstruktionen das Straßenbild.“ denkmalpfleGeHeSSenao

GemiScHte baufläcHenDie gemischten Bauflächen im nord-östlichen Un-tersuchungsgebiet entstanden vorwiegend im 20. Jahrhundert und bestehen aus wohn- und Ge-werbebauten. wohnen und arbeiten mischt sich häufig auf dem selben Grundstück oder in einem Gebäude. ein großer anteil der als ‚gemischte Bauflächen‘ ausgewiesenen Grundstücke sind noch unbebaut.

verkeHrSfläcHendie verkehrssysteme wasser, Schiene und Stra-ßen sind dominante Strukturen im Gebiet und der näheren umgebung. die autobahnähnlich ausgebaute, vierspurige bundesstraße 43a (b43a) verläuft in nord-westli-cher richtung, teils auf einer brückenkonstrukti-on, teils auf einem Straßenwall durch das unter-suchungsgebiet und stellt die Haupterschließung des Gebietes über zweispurige abfahrten der an-schlussstelle ‚Hanau-Hafen‘ dar.

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11breite flächen für den Schienenverkehr kom-men aus nördlicher richtung vom Hauptbahnhof Hanau ausgehend in das untersuchungsgebiet. im norden noch parallel verlaufend, spaltet sich die breite bahntrasse in drei verkehrsadern. die Güterverkehrsstrecke ‚Hafenbahn‘ verläuft nach westen zum Hafen hin, eine nahverkehrsstre-cke der Hanauer Straßenbahn GmbH über die auheimer brücke in richtung kleinauheim und Steinheim nach Süden und eine regionalver-kehrsstrecke der deutschen bahn zum bahnhof Großauheim. auch das Gelände der Josef-bautz aG verfügt über einen werksgleisanschluss, der jedoch still-gelegt wurde. er zweigt von der nahverkehrstras-se ausgehend in westliche richtung auf das fab-rikgelände ab.auch der fluss main ist nach § 1 des deutschen bundeswasserstraßengesetzes (waStrG) als bundeswasserstraße eine der dem allgemeinen verkehr dienenden binnenwasserstraßen des bundes. vGl. wikipedia 5westlich der auheimer brücke am linken mai-nufer befindet sich eine Schiffsanlegestelle für umschlagzwecke vGl. bautzGG in form einer Spundwand aus Stahlbeton.

landScHaft und GrünfläcHendie auwiesen beidseitig des mainufers leisten neben der Funktion als Erholungsflächen für die bevölkerung auch einen wichtigen beitrag für die entwicklung von natur und landschaft sowie für den Hochwasserschutz. entlang des südlichen mainufers, im bereich des ortskerns und des Josef-bautz Geländes, besteht eine parkähnlich gestaltete Grünanla-ge. Gleichzeitig ist dieses Gebiet im regionalen flächennutzungsplan als „vorranggebiet für den regionalparkkorridor“ gekennzeichnet. der regi-onalparkkorridor ist teil des regionalpark rhein-main und soll in zukunft mit urbanen Grünsyste-men zusammengeführt werden. darüber hinaus wird angestrebt, mit Hilfe der regionalparkkorri-dore übergänge zwischen der Stadtlandschaft und den ländlichen räumen bis hin zu den an-grenzenden naturparks herzustellen. vGl. pla-nunGSverband S.20

der planungsverband sieht vor, das schon beste-hende grüne band entlang des mains zu ergän-zen und auszubauen. der flächennutzungsplan zielt im bereich des Hanauer mainufers darauf ab, „vorranggebiete für den regionalparkkorridor“ und regionalpark-routen entlang des mains und der kinzig zu ent-

wickeln und zu vernetzen, um die Garten- und parkanlagen der landesgartenschau von Schloss ‚philippsruhe‘, des parks von ‚wilhelmsbad‘ und des ‚lamboy‘ mit dem mainuferweg und der „Ho-hen Straße“ von bergen-enkheim bis nach Ham-mersbach-marköbel zu verbinden. vGl. flä-cHennutzunGSplanentlang des mainufers im bereich Großauheim verlief ebenfalls ein historischer leinpfad. er dien-te in früheren zeiten dazu, „…motorlose Schiffe mithilfe der zugkraft von pferden gegen die Strö-mung mainaufwärts oder im Sommer in seichten Gewässern auch mainabwärts bewegen zu kön-nen“. denkmalpfleGeHeSSenao „Heute begleiten teilweise recht stattliche linden den weg im Großauheimer ortsbereich, die of-fensichtlich erst nach dem bedeutungsverlust des treidelns und der umwidmung des leinpfades zur Promenade gepflanzt worden sind.“ denkmalpfleGeHeSSenaoAuf beiden Uferseiten befinden sich Sportanla-gen, am südlichen ufer zusätzlich der festplatz kleinauheims. Größtenteils unterliegt das auen-gebiet einer ökologisch bedeutsamen flächennut-zung, mit flächen für maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und landschaft. die gesamte uferzone ist im fnp als „vorrangge-biet für natur und landschaft, für den regionalen Grünzug sowie für besondere klimafunktionen“ ausgewiesen. Zudem befindet sich dort das „Vorranggebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz“, das tempo-rären überschwemmungen bei steigenden was-serständen unterliegt. das „vorbehaltsgebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz“ zieht sich weit in die gewerblichen Bauflächen und in Teile der Wohnbaufläche Großauheims hinein. vGl. fläcHennutzunGSplanauch wohnungsferne Gärten eines kleingarten-Vereins befinden sich im Auenbereich des Mains, im westlichen teil des untersuchungsgebietes. zwei weitere private anlagen für wohnungsferne Gärten sind zwischen lise-meitner-Straße und dem Josef-bautz Gelände sowie im Gleisdreieck, angrenzend an die Hanauer Straße und die Stra-ße ‚am baumgarten‘ vorhanden.

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VerKehrserschliessung

miv (motoriSierter individualverkeHr)eine leistungsfähige anbindung an das überge-ordnete verkehrsnetz ist durch zufahrten der au-tobahnähnlich ausgebauten bundestraße b43a vorhanden. diese zufahrt (anschlussstelle „Ha-nau-Hafen“) liegt ca. 1km entfernt vom Gelände der Josef-bautz aG und ist über die Josef-bautz-Straße und rodgaustraße zu erreichen. über die b43a ist die a3 in ca. 7km in richtung würzburg, frankfurt am main und köln, sowie in 6,5km das Hanauer kreuz erreichbar. dort treffen sich die autobahnen a45 in richtung Gießen/dortmund und aschaffenburg sowie die a66 in richtung wiesbaden/frankfurt am main. der interkontinentale rhein-main flughafen frankfurt ist über die a3 in ca. 35km entfernung erreichbar.parkmöglichkeiten für den miv, auch für lkws sind im untersuchungsgebiet vorwiegend am Straßenrand, teilweise in ausgewiesenen park-buchten vorhanden. der kleingartenverein am mainufer verfügt über einen parkplatz mit ca. 30 Stellplätzen, der auch von erholungssuchenden genutzt wird. die Straßen im untersuchungsgebiet weisen aus eigener wahrnehmung ein eher geringes ver-kehrsaufkommen auf, mit ausnahme der stärker frequentierten Hauptverkehrsstraßen Hanauer landstraße und rodgaustraße.

öffentlicHer perSonennaHverkeHr (öpnv)vom Hauptbahnhof (Hbf) Hanau ausgehend tref-fen bahntrassen auf den nördlichen teil des un-tersuchungsgebietes. in östliche richtung ver-laufend treffen diese auf den im alten ortskern gelegenen bahnhof Großauheim. die entfernung zum Josef-bautz-Gelände beträgt ca. 1.8km. es besteht ein Haltepunkt der regionalbahnverbin-dungen frankfurt Hbf/aschaffenburg Hbf und die züge der Hessischen landesbahn zwischen Ha-nau Hbf und Schöllkrippen (ehemals kahlgrund-bahn).für den innerörtlichen verkehr Hanaus ist der bahnhof von eher geringer bedeutung. da auch der Hauptbahnhof abseits des Stadtzentrums liegt, stellen busse und Straßenbahnen (S-bahn) die wichtigsten öffentlichen verkehrsmittel des in-nerörtlichen verkehrs im Stadtgebiet dar und wer-den von der Hanauer Straßenbahn aG betrieben. das Großauheimer Stadtgebiet wird mit zwei bus-linien erschlossen, jedoch hält keine der linien di-rekt am Großauheimer bahnhof. die dem Josef-bautz Gelände nächstgelegene

Bushaltestelle befindet sich ca. 800m entfernt an der Hanauer landstraße. eine Güterverkehrsstrecke, die in diesem bereich den namen ‚Hafenbahn‘ trägt, verläuft aus nord-östlicher richtung kommend nach westen zum Hafen hin. eine aus nordosten kommende nah-verkehrsstrecke der Hanauer Straßenbahn GmbH verläuft richtung Süden über die auheimer brü-cke nach kleinauheim und Steinheim. eine Hal-testelle der Straßenbahn ist im Stadtteil Großau-heim für diese linie nicht vorhanden.der verlauf der S-bahn trasse richtung Stein-heimer brücke sowie die trasse der Hafenbahn queren an zwei Stellen die Hanauer Landstraße. beschrankte bahnübergänge regeln dort den ver-kehr. das Josef-bautz Gelände verfügt über einen der-zeit stillgelegten, eigenen werksgleisanschluss.

ScHiffSverkeHram flusskilometer 59,37 und km 59,48 rechtes mainufer liegt eine Schiffsanlegestelle für um-schlagszwecke. ein förderband vom raiffeisen rwz lagerhaus ausgehend zur Schiffsanlege-stelle ermöglicht die direkte beladung von Schif-fen mit Getreide oder ähnlichen Gütern.die entfernung zum binnenhafen Hu-main beträgt etwa 1 fluß-km, die entfernung zum Seehafen rotterdam liegt bei 560 fluß-km. vGl. bautzGG

rad- und fuSSweGeverbindunGenentlang der südlichen uferseite verläuft der „main-radweg“. insgesamt reicht er von der Quelle im fichtelgebirge bis zur mündung in den rhein. der durch das ortsgebiet Großauheims verlau-fende teil dieses radweges ist auch bedeutsam für die örtlichen radwegverbindungen, da er eine direkte verbindung zum Hanauer Hafen und über die ‚Hellentalbrücke‘ nach Steinheim ermöglicht. die ortsübergreifenden radwegverbindungen führen durch den ortskern Großauheim weiter in richtung Hanau wolfgang, Hanau Hauptbahnhof, Hanau innenstadt, Großkrotzenburg und roden-bach. über die ‚eisenbahnbrücke auheim‘ wird klein-auheim und Steinheim erreicht. alle rad-wege sind gleichzeitig auch fußwege und werden insbesondere im uferbereich von Spaziergängern genutzt. besonders attraktiv für fußgänger ist der ehemalige leinpfad östlich der eisenbahnbrücke auheim. die heutige uferpromenade wird von stattlichen linden begleitet. nördlich des Josef-bautz Geländes verbindet ein fußgängerweg die lise-meitner-Straße mit der rodgaustraße. die trasse der zwischen den beiden Straßen liegen-den Hafenbahn kann durch einen beschrankten Bahnübergang überquert werden.

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raumstruKtur

die räumliche Struktur im untersuchungsgebiet verändert sich abrupt mit dem verlauf der Hanau-er landstraße in verlängerung zur brückenstraße. westlich des Straßenverlaufs zeigt sich das groß-zügig dimensionierte Gewerbegebiet mit breiten Straßenräumen und lockerer bebauungsdichte. in östliche richtung schließt sich der historische ortskern Großauheims an, die bebauung hat ei-nen typisch dörflichen Siedlungscharakter und ist deutlich enger angeordnet. Der Fluss Main fließt von Osten nach Südwesten durch das Gebiet und leitet mit seiner größtenteils lichten uferzone eine weitere strukturelle verän-derung ein. Nach Süden hin bestehen weitläufige offene flächen, die eine fast ungehinderte Sicht, welche nur durch vegetationskanten unterbro-chen wird, auf den benachbarten Stadtteil klein-auheim ermöglichen. die dominanten kühltürme des kohlekraftwerk ‚Staudinger‘ im benachbarten Großkrotzenburg, das lagerhaus der raiffeisen rwz, die eisen-bahnbrücke auheim, sowie drei markante kirch-türme sind von vielen Standpunkten der umge-bung, insbesondere vom südlichen mainufer aus, sichtbar. die südexponierten Schaufassaden der ehema-ligen produktionshallen der firma Josef-bautz-landmaschinen bilden eine starre lineare kontur zum main hin. die den Schaufassaden gegenüberliegende Stra-ßenseite ist gesäumt von linear angeordneten Gehölzen und einer langen Hecke. die bauliche raumkante auf der einen und die durch vege-tationsstrukturen gebildete raumkante auf der anderen Straßenseite ergeben eine strenge Stra-ßenflucht, die in östlicher Richtung von dem hoch aufstrebenden kirchturm der Gustav-adolf-kol-ping kirche abgefangen wird. Hinter den Schau-fassaden schließen sich rechteckige, parallel zu-einander stehende produktions- und lagerhallen an. zwischen den einzelnen Hallen ergeben sich langgezogene raumkorridore, deren strenge flucht durch die langen fassaden geleitet und verstärkt wird. Hinter der ersten Hallenzeile ver-laufen von ost nach west die werksgleise der ehemaligen fabrik. Sie begleiten die nach norden ausgerichteten rückseiten der ersten Hallenzei-le und führen den blick entlang ihres verlaufes. durch parallel verlaufende Gebäudekanten an beiden Seiten wird die korridorwirkung an dieser Stelle unterstützt und lässt einen interessantes raumgefüge entstehen. von der Josef-bautz-Straße ausgehend fällt das

Gelände in zwei steilen topographiesprüngen zum wasser hin ab. vegetationsbänder, unter-stützt von den starken Höhenunterschieden, glie-dern diesen bereich in verschiedene räume. im westlichen teil des untersuchten uferbereichs er-geben sich noch weitläufige Räume, die sich mit der nach osten hin schmaler werdenden uferzo-ne verengen. zwei Gebäude sowie die zum main hin ausgerich-teten Schaufassaden auf dem Gelände der Josef-bautz-aG stehen unter denkmalschutz und gel-ten aufgrund ihrer besonderen bauweise als erbe der (vergangenen) industriekultur Hanaus und des rhein-main Gebietes. auch im Siedlungsge-biet Großauheims stehen viele denkmalgeschütz-te Gebäude,z.b. das Gebäude des ehemaligen Stellwerks an der Hanauer landstraße, das heute als wohnge-bäude genutzt wird. als Gesamtanlage steht auch eine Häuserzeile der Hanauer landstraße unter denkmalschutz, die den ehemaligen ortseingang Großauheims betont städtisch einleitete.

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grünstruKturen

das untersuchungsgebiet weist verschiedene formen und ausprägungen von vegetationsstruk-turen auf. Straßenbegleitende Gehölze, vorwiegend linden mit einem Saum aus kleinsträuchern, begleiten die Straßen im Gewerbegebiet sowie die Haupt-verkehrsstraßen.entlang der betriebenen bahntrassen tritt eine typische ruderalvegetation auf, die sich auf den Schotterflächen sukzessiv entwickeln kann. Be-siedelt wird dieser bereich vorwiegend von wär-meliebenden Pflanzengesellschaften. Das Gleis-bett wird jedoch durch anthropogenes eingreifen von Gehölzen frei gehalten. eine fortgeschrittenere Sukzessionsstufe der ru-deralvegetation zeigt sich auf der stillgelegten bahntrasse der werksbahn des Josef-bautz Ge-ländes. dort siedeln sich neben krautartigen Ge-wächsen bereits pioniergehölze wie birken und kiefern an.

die vom wechselnden Hoch- und niedrigwasser geprägte, schmale niederung entlang des mainu-fers weist einen typischen ufersaum der weich-holzaue auf, vorwiegend mit weiden (Salix sp.), Schwarzerlen (alnus glutinosa) und Schwarzpap-peln (populus nigra). anthropogene eingriffe in der vergangenheit führ-ten zu einer starken veränderung der natürlichen ausprägung der auendynamik und der vegetati-onsstrukturen. Dem Ufersaum schließen sich weitläufige Wie-senflächen und weitere Gehölz- und Strauchsäu-me an. der obere teil des auenbereichs ist mit einem fahrradweg, Schnitthecken und Sitzgele-genheiten parkartig gestaltet und wird durch die Josef-bautz Straße abrupt begrenzt. entlang des bolzplatzes und im höher gelegenen auenbereich, nahe der Josef-bautz-Straße, rei-hen sich hohe zitterpappeln (populus tremula).die „Hessische mainauen“ im allgemeinen und somit auch deren teilbereich im untersuchungs-gebiet sind seit dem 20.07.1987 ausgewiesene landschaftsschutzgebiete (lSG). vGl. Hanau

dieser Schutzstatus soll die erhaltung der kul-turlandschaft und ihrer vielfältigen funktionen für den menschen ermöglichen. das bundesnaturschutzgesetz (bnatSchG) ver-folgt mit der ausweisung zum lSG vor allem fol-gende ziele:

• die Erhaltung oder Wiederherstellung der leistungsfähigkeit des naturhaushaltes oder der nutzungsfähigkeit der naturgüter, • die Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit des landschaftsbildes, • die Erhaltung der Landschaft wegen ihrer besonderen bedeutung für die erholung.

die auen werden von der Hanauer bevölkerung als Erholungsflächen genutzt. Viele Spaziergän-ger, fahrradfahrer und auch Sportler verbringen dort ihre freizeit.

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rodgaustraße / fußgängerweg in richtung lise-meitner-Straße eingangssituation ‚alter ortskern Großauheim‘

Blick von Lise-Meitner-Straße auf die Freiflächen des Josef-bauzt-Geländes

Gewerbegebiet lise-meitner-Straße

Josef-bautz-Straße, blick in richtung osten auf zwei kirchtürme im alten ortskern

fußwegverbindung zwischen lise-meitner-Straße und rodgau-straße

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bildstock an der Josef-bautz-Straße neben dem ehemaligen Hauptgebäude der kunstseidefabrik

Hauptgebäude der ehemaligen kunstseidefabrik mit anschlie-ßenden Schaufassaden

werksgleise des Josef-bautz Geländes mit aufstrebender ru-deralvegetation

nordseite der werkshallen auf dem Josef-bautz Gelände, blick in östliche richtung

Sichtkorridor vom Josef-bautz Gelände aus in richtung main unter denkmalschutz stehendes Gebäude der ehemaligen ‚Spinnerei‘ auf dem Josef-bautz Gelände

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Sichtkorridor durch die auheimer eisenbahnbrücke Sicht vom historischen leinpfad auf die auheimer eisenbahnbrücke

blick von der auheimer eisenbahnbrücke aus auf den förder-kran und die Schiffsanlegestelle

blick von der auheimer eisenbahnbrücke aus auf das Josef-bautz Gelände

blick vom mainufer aus zu den Schaufassden Blick von den Freiflächen des Josef-Bautz Geländes in östliche richtung auf die angrenzende bebauung

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blick von der Hellentalbrück in östliche richtung auf den main-radweg

blick von der Hellentalbrücke in östliche richtung auf die klein-gartenanlage

landschaftsschutzgebiet ‚Hessische mainauen‘, nördlich der Josef-bautz-Straße, blick in östliche richtung

landschaftsschutzgebiet ‚Hessische mainauen‘, nördlich der Josef-bautz-Straße, blick in westliche richtung

blick von der auheimer eisenbahnbrücke auf den alten ortskern Großauheim mit vorgelagertem freiraum und historischem leinpfad

Sicht vom historischen leinpfad in richtung osten mit dem koh-lekraftwerk Staudinger im Hintergrund

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bebauten in westlicher richtung. die verände-rung tritt ab dem verlauf der Hanauer landstraße in verlängerung zur brückenstraße auf. die feh-lende randausbildung und der mangel an über-gangsstrukturen zwischen diesen unterschiedli-chen räumlichen einheiten wirkt störend auf den Siedlungscharakter.um Höhenunterschiede auszugleichen wurde die b 43a im untersuchungsgebiet in verlängerung zur ‚Hellentalbrücke‘ auf einem wall erbaut. dies bewirkt eine deutliche räumliche trennung des grundsätzlich zusammengehörenden Gewerbe-gebietes. auch die Straßen- und bahntrassen, die das untersuchungsgebiet durchziehen, leiten ab ihrem verlauf änderungen der bebauungs- und nutzungsstruktur ein und bilden ähnlich der b 43a bauliche barrieren, die räumliche Grenzen im Stadtgefüge darstellen.

das Gewerbegebiet weist einen überdimensio-nalen flächenverbrauch aufgrund großer Grund-stückszuschnitte, niedriger Geschosshöhen so-wie breiter Straßen und fußgängerwege auf. die Grundstückszuschnitte erscheinen teilweise zu groß, so dass auf einzelnen Grundstücksflächen viel ungenutzter platz verbleibt. dies ist insbeson-dere auf dem Gelände der Josef-bautz Grund-stücksgemeinschaft der fall. die verbliebenen Gebäude auf dem Gelände sind zusätzlich stark renovierungsbedürftig. die großen, meist einge-schossigen werkshallen nehmen große flächen ein und können aufgrund der niedrigen bauweise jedoch wenig Nutzfläche schaffen. Die Grundflä-chenzahl (Grz) von 0,6 laut bebauungsplan lässt eine überbauung des Grundstücks von bis zu 60% zu, worauf hier verzichtet wurde. auch die angesetzte Geschossflächenzahl (GFZ) von 0,4 lässt eine bebauung von bis zu vier vollgeschos-sen zu, die nicht genutzt wurde und den flächen-verbrauch auf dem Gelände unnötig erhöhte.aufgrund der schlechten erschließungssituation des teils des Gewerbegebiets zwischen der b 43a, der Hafenbahn-trasse und der Hanauer landstra-ße existieren noch acht unbebaute Grundstücks-flächen. Ein Zusammentreffen unterschiedlichster architekturstile, Gebäudeformen und -höhen ver-schlechtern neben den freien baufeldern deutlich den Gesamteindruck des Gebietes. Schon aus weiter ferne sichtbar ist das fünfge-schossige Gebäude der ‚raiffeisen‘, direkt neben dem Gebäude der Josef-bautz Grundstücksge-meinschaft. verfärbte fassaden und der unge-pflegte Gesamteindruck stören den Blick auf die sich in westliche richtung anschließenden, eben-falls hoch aufstrebenden historischen kirchtürme.

analyse

BeBauungsstruKtur

poSitiv:ausreichende wohnfolgeeinrichtungen wie Schu-len, kindertagesstätten und andere öffentliche und notwendige gewerbliche einrichtungen für die Grundversorgung sind für die versorgung der bür-ger Großauheims im ortskern vorhanden.das sich an den ortskern anschließende Gewer-begebiet um den Hanauer Hafen ermöglicht im idealfall wohnortnahes arbeiten. in dem stetig wachsenden Gewerbegebiet sind produktions- und fertigungsbetriebe, dienstleistungsunterneh-men sowie großflächiger Einzelhandel ansässig. das typische Gesamtbild besitzt die deutliche identität eines Gewerbestandortes, wie er an vie-len orten entsteht, an denen verkehrsadern zu-sammentreffen.im Gegensatz zum Gewerbegebiet ist der histo-rische ortsbild Großauheims keineswegs ver-wechselbar. Neben der dichten dörflichen Bebau-ungsstruktur, einer vielzahl an fachwerk- und Sandsteingebäuden sowie engen Gassen, prä-gen besonders die fassadenansicht der Gebäu-de und bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen am mainufer den speziellen charakter des ortes. von den südexponierten, dem main zugewandten fassaden aus eröffnet sich eine weite aussicht auf landmarken in der umgebung, wie z.b. auf türme in kleinauheim und Steinheim sowie auf das kohlekraftwerk Staudinger. der historische ortskern Großauheim in seiner Gesamtanlage sowie ein teil des südlichen ortseingangs gilt als kulturdenkmal und bringt neben der bereicherung für das ortsbild auch eine kulturelle bereicherung mit sich. es besteht ein niedriger anteil an leer stehenden Gebäuden im ortskern, was auf die beliebtheit und akzeptanz unter den bürgern ge-genüber dem Stadtteil hindeutet.

neGativ:die Struktur der bebauung erlebt einen deut-lich ablesbaren Wechsel von dörflich geprägter wohnbebauung hin zu typisch gewerblicher be-bauungsstruktur. kleine verschachtelte baufelder mit vorwiegend einzel- und doppelhausbebau-ung im osten treffen unvermittelt auf großzügige Grundstückszuschnitte der großflächigen Gewer-

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39erschliessung

poSitiv:auffällig ist im gesamten untersuchungsgebiet die übersichtliche und ausführliche beschilderung der aus eigener Wahrnehmung stark frequentier-ten radwege der regionalen- und städtischen ra-drouten. der mainradweg führt entlang des flus-ses durch die gesamte region und zieht vor allem in der warmen Jahreszeit fahrradtouristen an. die nähe des untersuchungsgebietes zum Hbf Hanau stellt einen klaren vorteil dar, die distanz beträgt nur 1,8km für radfahrer, fußgänger und den individualverkehr. vom bahnhof aus besteht anschluss an den regional- und fernverkehr, was den wert der standörtlichen erschließung erhöht. trotz der räumlichen trennung zwischen Groß-auheim und kleinauheim durch die bundeswas-serstraße main ermöglicht die eisenbahnbrücke auheim für radfahrer & fußgänger eine direkte verbindung beider ortschaften.eine anbindung an das Schienennetz für den Gü-terverkehr ist durch die ‚Hafenbahn‘ vorhanden und ein enormer vorteil für bereits ansässige, zu-ziehende oder interessierte produzierende unter-nehmen im Gewerbegebiet ‚Hanau Hafen‘. auch die wasserrechte für den Schiffsverkehr auf dem main können genutzt werden. eine anlegestelle für den Schiffsverkehr ist vorhanden.für den miv ist insbesondere die anbindung an den fernverkehr über die anschlussstelle ‚Hanau Hafen‘ zur b 43a ein vorteil. es ermöglicht eine schnelle erreichbarkeit verschiedener bundesau-tobahnen und destinationen. über die Hanauer landstraße sind die innenstadt, Hanau wolfgang und andere Stadtteile leicht erreichbar.von der Hanauer landstraße ausgehend ist auch das Gelände der Josef-bautz aG gut erschlossen. die öpnv versorgung durch busse ist durch Hal-testellen an der Hanauer landstraße ausreichend gewährleistet. für die regionale öpnv versor-gung bietet der verlauf der Straßenbahntrasse zusätzlich ein potential zum ausbau des öpnv angebotes.

neGativ:dominante bahn- und Straßentrassen zerschnei-den das untersuchungsgebiet und isolieren das projektgebiet räumlich stark von seiner umge-bung. das projektgebiet und der ortskern Großauheim werden durch eine bahntrasse getrennt. die Überquerung ist an zwei Stellen durch beschrank-te bahnübergänge möglich, die eine barriere für den Verkehrsfluss darstellen.die aktuelle verkehrsführung im nördlichen planausschnitt verhindert die direkte anbindung des projektgebietes an die nahe gelegene an-schlussstelle ‚Hanau Hafen‘ und erzeugt längere zufahrtswege. durch lärmimmissionen der b 43a wird die auf-enthaltsqualität des westlichen Teils des Untersu-chungsgebietes beeinträchtigt. die versorgung des projektgebietes durch den öpnv ist zwar gewährleistet, erfolgt jedoch aus-schließlich durch busse, deren Haltestellen an der Hanauer landstraße im ortskern liegen. zum er-reichen diverser Standorte in der region ist ein wechsel zu Straßenbahnverbindungen oder lini-en der regionalbahn notwendig.da die buslinien nicht direkt am bahnhof Großau-heim halten wird der wechsel von bus zu bahn und somit die anbindung in die region erschwert.

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43gen beitrag für die Stadtökologie und den biotop-verbund.

neGativ:die Strukturvielfalt der mainauen ist gegenüber dem natürlichen zustand, aufgrund der überfor-mung durch den menschen, heute sehr einge-schränkt.die momentane erlebbarkeit des freiraums ent-lang des mainufers westlich der auheimer brücke schöpft die hohen potentiale des ortes nicht aus-reichend aus und weist nur wenig nutzungsmög-lichkeiten auf. auch die zugänglichkeit der fläche ist schwierig, da sie lediglich von drei wegen und treppen erschlossen wird, die insbesondere von weitem, oder von ortsfremden, schlecht wahr ge-nommen werden können. durch den relativ dichten Gehölzsaum entlang des flussverlaufs, der die Grenze zwischen was-ser und land bildet, ist die Sicht auf die wasser-fläche im ufernahen Bereich eingeschränkt. Durch wegbegleitende vegetation entlang des fuß- und radwegs ‚mainradweg‘ ist auch von dort aus der fluss schlecht wahrnehmbar. auch die Gehölz-reihen und Strauchgruppen entlang der Josef-bautz-Straße schränken die Sicht auf den main zusätzlich ein, so dass die Wasserfläche vom planungsgebiet aus nur stellenweise wahrgenom-men wird.auch ist keine anlegestelle für kleinere boote am südlichen mainufer vorhanden, obwohl die was-serstraße auch von freizeit- und Sportbooten ge-nutzt wird.das Gelände der Josef-bautz Grundstücksge-meinschaft weist einen sehr hohen, ungenutzten Freiflächenanteil auf. Die exklusive Lage nahe dem main und das damit einhergehende Stand-ortpotential bleibt an dieser Stelle ungenutzt.

freiraum und grünstruKturen

poSitiv: als bedeutendste Grünstruktur des untersu-chungsgebietes ist die ausgedehnte Grünfläche entlang des mainufers aufgrund der Größe, des nutzungsdrucks und des ökologischen wertes anzusehen. die mainauen sind durch ihren Status als landschaftsschutzgebiet (lSG) dauerhaft vor schädlichen, anthropogenen eingriffen in den na-turhaushalt geschützt und sichern die auendyna-mik. aus diesem Status und der landschaftlichen eigenart ergibt sich die besondere bedeutung für die erholung. er sichert gleichzeitig die zugäng-lichkeit des naturgutes für den menschen. die vielen Spaziergänger, die sich während der bege-hung im auenbereich abseits der höher gelegen fuß- und radweg aufhielten, weisen auf eine hohe beliebtheit des ufernahen auenbereichs hin. dar-über hinaus ist er teil des regional bedeutsamen freiraumverbundes „regionalpark rhein-main“ und könnte in zukunft durch den ausbau des re-gionalparkkorridors weitere besucher anziehen. einen zusätzlichen wert kann dem auenbereich westlich der auheimer brücke beigemessen wer-den, da die denkmalgeschützte bausubstanz der ehemaligen fabrik „bautz landmaschinen“ sowie die auheimer eisenbahnbrücke teil der „route der industriekultur“ ist, und in unmittelbarem kon-text zum freiraum steht.in der Gesamtheit betrachtet stellt der main, sei-ne auen und die den flussverlauf begleitenden industriellen & historischen bauwerke sowie die besondere architektur der auheimer brücke ein unverwechselbares Gesamtbild dar, das vielfälti-ge entwicklungspotentiale birgt.der schmale auenbereich östlich der auheimer eisenbahnbrücke besitzt neben seiner Qualität durch den lSG Status, durch die ufernahe bebau-ung und den historischen charakter eine spezielle identität und verfügt über einen hohen wiederer-kennungswert. ausreichende Sitzgelegenheiten sowie eine lindenallee mit vereinzelten stattlichen exemplaren säumen den uferweg und ziehen zahlreiche besucher an.kleingartenanlagen, Sportplätze, sowie der öf-fentlich nutzbare, parkartig gestaltete freiraum entlang des mainufers bereichern in seiner Ge-samtheit das Gebiet und stellen eine gute frei-raumversorgung für unterschiedliche nutzergrup-pen dar.als strukturgebende vegetationsbänder ziehen sich Ruderalflure entlang der Bahntrassen und das Straßenbegleitgrün durch die Siedlung und bereichern das ortsbild. Sie leisten einen wichti-

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4entwicKlungsZiele

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zielsetzungen des planungsverbandes, hinter welchen eine interregionale kooperation und stra-tegische Steuerung steht, sollen selbstverständ-lich auch bei dieser Neuplanung Beachtung fin-den.dem entwicklungsziel, ‚der bebauung alter, be-reits einmal bebauter flächen soll vorrang gegen-über der ausweisung neuer Gebiete eingeräumt werden‘, wird durch die konversion der fläche folge geleistet.auch die ‚beachtung intelligenter energieeinspar-techniken und nutzung von regenerativen energi-en‘ wird bei der neuplanung berücksichtigt, eben-so wie der ‚sparsame und schonende umgang mit Grund und boden bei der bebauung‘.

entwicKlungsZiele

BeBauungsstruKtur

bebauunGS- und nutzunGSStrukturaufgrund der ergebnisse der analyse der bebau-ungsstruktur (siehe punkt…) und vorstellungen der Stadt Hanau für die zukünftige entwicklung des Geländes der Josef-bautz Grundstücksge-meinschaft ist ein umgreifender abriss auf dem Gelände grundlegend notwendig. nur durch diese maßnahme können weitere ziele zur bebauungs-struktur ermöglicht werden. durch eine überpla-nung des Gebiets mit neuen, zeitgemäßen Struk-turen kann eine mischnutzung von wohnen und Gewerbe im projektgebiet erzielt werden. Hierbei soll die bebauungsdichte gegenüber der aktuel-len erhöht und der ungenutzte Freiflächenanteil verringert werden.des weiteren sind auch harmonische, möglichst barrierefreie übergänge zu angrenzenden be-bauungsstrukturen und nutzungen erstrebens-wert. der erhalt denkmalgeschützer Gebäude und Schaufassaden ist ein wichtiges ziel für die zukünftige entwicklung des ortes, um die identi-tät der vergangenen nutzung in neue Strukturen transportieren zu können und sie weiterhin ables-bar bleibt. Hierbei kommt auch die möglichkeit in betracht, diesen relikten der industriekultur eine öffentliche nutzung zuzuweisen.

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raumGefüGe

um der räumlichen isolierung des planungsge-bietes entgegen zu wirken sollen das Gewerbe-gebiet und der ortskern Großauheim durch das einbringen verbindender Strukturen zu einem räumlichen Gefüge verknüpft werden. Hierdurch können ebenfalls kürzere örtliche verbindungswe-ge entstehen.übergänge zwischen unterschiedlichen nut-zungsarten sollten in zukunft durch überleiten-de Strukturen weiche und fließende Übergänge schaffen

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leitideen BeBauungsstruKtur

• Versiegelung auf ein Minimum reduzieren sowie den ungenutzten flächenanteil verringern• Eine verträgliche Nutzungsmischung von wohnen und nicht produzierendem Gewerbe wird angestrebt• Die Struktur der Siedlung soll an beste hende und angrenzende räumliche und bauliche Strukturen anpassen• Enge funktionale Verknüpfungen mit der bestehenden infrastruktur sollen die anbindung an verkehrsnetze (miv, öpnv, rad- und fußwege) verbessern und kurze wege ermöglichen• Die Siedlung sollte umweltverträglich sowie energie- und ressourcensparend geplant werden• Eine soziale Vielschichtigkeit unter den bewohnern soll (durch verschiedene wohnformen) ermöglicht und soziale Segregation verhindert werden• Ein Grünkonzept soll die innere Freiflä chenstruktur sichern und diese mit angrenzenden Freiflächen vernetzen• Berücksichtigung regionaler und überregi onaler Strukturen, zielsetzungen und bedürfnisse

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leitidee erschliessung

erschließungsbarrieren durchbrechen, anbindung an übergeordnete verkehrswege verbessern

erschliessung

da das projektgebiet aufgrund von scharfen ver-kehrstrassen räumlich und funktional aus dem städtischen umfeld herausgelöst ist, muss die trennende wirkung verringert werden, um dem Gebiet entwicklungschancen ermöglichen zu können. insbesondere soll der anschluss an die b 43a durch einen kürzeren verbindungsweg op-timiert werden.um die versorgung des Gebietes durch den öpnv nachhaltig zu sichern und auszubauen bietet sich durch den verlauf der S-bahn linie entlang des projektgebietes die anlage einer neuen Halte-stelle an. in verbindung mit der zielsetzung der ‚bebauungsstruktur‘ ein neues mischgebiet ent-stehen zu lassen, entspricht die ergänzung einer S-bahnhaltestelle ebenfalls der übergeordneten zielsetzung des planungsverbandes, wohnge-biete so auszuweisen, dass sie durch den öffentli-chen nahverkehr erschlossen werden.

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freiräume und grünstruKturen

freiräume

der freiraum entlang des mainufers ist trotz be-grenzter nutzungsmöglichkeiten bereits jetzt ein beliebter anlaufpunkt. Selbst im ‚ungestalteten‘ bereich des landschaftsschutzgebietes weisen nutzungsspuren auf einen hohen nutzungsdruck hin. dies macht deutlich, dass hier erhöhter Hand-lungsbedarf besteht. Die Freiraumqualität des oberen, bereits parkar-tig gestalteten bereichs soll erhöht und um neue nutzungsmöglichkeiten bereichert werden. die Sicht auf den main muss in zukunft auch von dort aus möglich werden, um zu verhindern, dass besucher, die das wasser erleben wollen, nicht zwangsläufig von den ausgewiesenen Wegen abweichen und den empfindlichen, geschützten Bereich betreten. Auch müssen fußläufige Verbin-dungen vom südlichen Mainufer zu den Bauflä-chen ergänzt und hervorgehoben werden.aus dem kontrastreichen zusammenspiel von industriedenkmalen, dem mainradweg und dem freiraum leitet sich klar das ziel ab, diese ele-mente zu einem Gesamterlebnis zu verknüpfen. auch in zukunft entstehende wohn- und Gewer-beflächen auf der Projektfläche sollen mit dem freiraum verbunden werden. die barriere zwi-schen den Siedlungsteilen Gewerbegebiet und ortskern soll entschärft und durch eine freiraum-verbindung wieder zusammen geführt werden.

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überGeordnete freiraumStrukturen

eine besondere entwicklungschance für das süd-liche mainufer stellt die bereits im fnp dargestell-te einbindung des Gebietes in den ‚regionalpark-korridor‘ dar. der ‚regionalpark rhein main‘ ist ein regional bedeutsamer und bekannter wege- und freiraumverbund durch das gesamte rhein-main-Gebiet, auf den in der region durch öffentlich-keitsarbeit vermehrt aufmerksam gemacht wird. dies würde im falle der eingliederung und aus-gestaltung mit hoher wahrscheinlichkeit zusätz-lich besucher und touristen anziehen.

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leitideen für freiraum und grün-struKturen

• Freiräume entwickeln, ausweiten und aufwerten• Einbindung in übergeordnete freiraumstrukturen• Anziehungspunkte stärken

anzieHunGSpunkte

nach eingehender betrachtung des Gebietes ver-dienen mindestens drei themenschwerpunkte besondere beachtung: main, induStriekul-tur und HiStorik. daher sollte die verbesserte wahrnehmung der industrie- und kulturdenkma-le im entwurfs- und planungsprozess im vorder-grund stehen. die inszenierung der denkmal-geschützten Gebäude und weiterer besonderer elemente im raum wird angestrebt

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leitBild

schaffung eines neuen, öKologisch Verträglichen mischgeBietes für wohn- und gewerBenutZung, mit auf Verschiedene nutZergruppen aus-gerichteten freiräumen und einer üBergeordneten freiraumanBindung, im räumlichen und funKtionalen Zusammenhang mit den angrenZenden struKturen.

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5K o n Z e p t i o n e l l ea n n ä h e r u n g an den entwurf

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formprägendes elemente im Bestand

formen der naturder fluss main bringt durch seinen verlauf eine deutliche, geschwungene form in das Gebiet ein. Er beeinflusst die Randausbildung des Ortes maßgeblich, da er eine natürliche, nahezu un-überwindbare Grenze bildet. dies verhindert ein amorphes Siedlungswachstum, was im rhein-main Gebiet vielerorts sehr ausgeprägt ist.auch die topographie der mainniederung beglei-tet in Schwüngen den flussverlauf.assoziation – welle

antHropoGene formendie durch das untersuchungsgebiet verlaufenden Bahntrassen beeinflussen enorm das städtebau-liche Gefüge. das Streckennetz der eisenbahn im allgemeinen erfordert große kurvenradien und dehnt sich auch in Großauheim in dieser form aus. aus diesen anthropogen erzeugten Schwün-gen geht auch hier die assoziation – welle hervor.

die verkehrsstraßen folgen vorwiegend einem achsialen verlauf, die jedoch nicht orthogonal zu-einander stehen. an ihnen orientiert sich gleich-sam die ausrichtung der bebauung und erzeugt lineare fluchten.assoziation – diagonale

Durch den Einfluss der Welle und der Diagonale zeigt sich der bestand in heterogenen städtebau-lichen Grundformen.

63 natürliche welle

anthropogene welle

diagonale

Heterogene Grundformen

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formfindung

StädtebaulicHe formfindunGdie diagonalen achsen des bestands werden durch neue, impulsgebende orthogonale achsen ergänzt. aus der überlagerung beider gehen tra-pezförmige und dreieckige flächen hervor. Assoziation – Trapez

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diagonale achsen

orthogonale achsen

ueberlagerung

trapezform

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65freiraumplaneriScHe formfindunGdurch leichte verschiebungen einzelner achsen, um bezüge zum umfeld herzustellen, leitet sich eine differenziertere aufteilung der felder ab.aus der überlagerung der diagonalen und ortho-gonalen mit den trapezförmigen flächen ergeben sich keilförmige freiraumzuschnitte im planungs-gebiet.assoziation – Keil

verschiebung der achsen

trapezförmige flächen

keilförmige freiräume

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die form weiterer, ostwestlich verlaufender frei-räume knüpft an die kombination aus natürlich vorkommenden und anthropogen geschaffenen wellen an.assoziation – welle

wellenförmige freiräume

anthropogene welle

natürliche welle

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67gesamtBild

durch die zusammenführung der ermittelten Grundformen trapez, keil und welle entsteht ein, von miteinander verbunden freiräumen durch-zogenes, städtebauliches Grundgerüst. durch die aufnahme vorhandener formen aus der um-gebung fügen sich die neu entwickelten formen harmonisch in das urbane umfeld ein. die unter-schiedlichen freiraumzuschnitte keil und welle vermitteln zwischen den starken kontrasten der städtischen und natürlichen formen indem sie in-einander überleiten.

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6r a h m e n p l a n u n g

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KonVersion – stadtBrachen als gelegenheiten Zum umBau der stadt

Da Konversionsflächen meist innerhalb eines be-siedelten Stadtgebietes liegen, lässt sie von an-fang an eine einbindung in benachbarte Struktu-ren zu. bei der konversion geht es darum, das angebot an städtischen alltagsstrukturen und ro-busten, lebendigen Stadtvierteln zu vermehren. „die industriebrache an sich eignet sich für einen konstruktiven umbau des Stadtgefüges und bie-tet sich als Gelegenheit zur modernisierung an“ fucHSScHleifnecker2001 S. 14auch durch ihre lage eignet sie sich sowohl für wohn- als auch Gewerbenutzungen.„die vorhandene äußere erschließung mit tech-nischer, aber auch kultureller, ökonomischer und sozialer infrastruktur spricht für ökonomische ef-fizienz. das angebot älterer, teilweise längst abgeschrie-bener Gebäude (industriehallen) ermöglicht die unterbringung vielfältiger nutzungen, die (zwar weniger wirtschaftlich ertragreich aber) insbe-sondere von Gemeinnütziger oder öffentlicher bedeutung sein können“. fucHSScHleifne-cker2001 S. 15 „prägende objekte auf den bra-chen wie relikte der industriearchitektur oder gro-ße ältere bäume geben den arealen eine kaum wiederholbare eigenart.wenn die planung die Stadtbrache nicht einfach als verfügbare fläche ohne bindung betrachtet, können hier deshalb neue Quartiere entstehen, die durch ein belebendes nebeneinander von alt und neu geprägt sind und dadurch von anfang an Geschichte transportieren. vGl. fucHSScHleifnecker 2001 S. 16

rahmenplanung

stadtumBau – warum?

der zeitgenössische Stadtumbau verfolgt drei we-sentliche leitbilder. • „Stadtentwicklung ohne Wachstum soll die heutigen bestände für zukünftige Herausforderun-gen qualifizieren: Weiterentwicklung bestehender Strukturen, bestandserhalt und ergänzung• Die Kontinuität der ‚europäischen Stadt‘ soll in zeitlicher, räumlicher und sozialer Hinsicht weitergeführt werden: bewahrend und zeitgenös-sisch, kompakt, integrativ„nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet auch im Stadtumbau ressourcen sparsam zu nutzen: Innenentwicklung, Brachflächenrecycling, Be-standsentwicklung“ HoelScHer2008, S. 10

in der vergangenheit bedeutete ‚Stadtentwick-lung‘ in erster linie ‚Stadterweiterung‘. in anbetracht der heutzutage schrumpfenden be-völkerungszahlen und Städte dreht sich der trend der Stadterweiterung hin zu Stadtumbau und zur Stadterneuerung. die planung konzentriert sich heute verstärkt auf den umgang mit dem bestand. „Stadterneuerung ist eine zielgerichtete und aktiv eingeleitete Strategie zur verbesserung der öko-nomischen, sozialen, baulichen und funktionalen Strukturen der Stadt“ und „…widmet sich Stadt-teilen, die von städtebaulichen mängeln oder dis-paritäten betroffen sind. Sie zielt auf erhalt oder wiederherstellung der Strukturen eines Gebiets, nicht auf nachhaltige Strukturveränderung“ ab. der „Stadtumbau bezeichnet die aktuellen kon-zepte der Stadterneuerung“. HoelScHer2008, S. 4„im westen versucht Stadtumbau, die durch überlagerung von demographie, Strukturwandel und sozialen problemen bedingten integrations-aufgaben zu erfüllen. maßnahmen und konzep-te umfassen umbau und abriss von Gebäuden, temporäre Nutzungen für Gebäude und Freiflä-chen und Strategien zur sozialen integration der menschen.“ HoelScHer2008, S. 6

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erläuterung des rahmenplans

zu den fläcHennutzunGenum den abrupten nutzungssprung im bestand von gewerblichen Bauflächen zur Wohnbebau-ung abzumildern, ist eine neue fließende Nut-zungsabfolge von ost nach west vorgesehen. die im osten vorherrschende wohnnutzung wird zunächst fortgeführt, von mischnutzung abgelöst und geht über in eine rein gewerbliche Nutzflä-che, die sich nach westen hin richtung Hafen weiter fortsetzt. zwischen reiner wohnnutzung und mischnutzung ist jeweils ein freiraumpuffer vorgesehen, der den wechsel der nutzungs-änderung abfängt. auch weiter östlich fängt ein keilförmiger freiraum, der sich bis runter zum mainufer zieht, den wechsel der bebauungs-struktur zwischen dem alten ortskern und den neu entstehenden bebauungsstrukturen ab. die form der einzelnen nutzungsfelder leitet sich stark aus formen des bestands ab und passt sich dem freiraumkonzept an.

zur erScHlieSSunGum die erschließungssituation des projektge-biets maßgeblich zu verbessern sind zwei neue Straßenzüge vorgesehen. die erreichbarkeit der b 43a kann deutlich verbessert werden, wenn eine verbindungsstraße zwischen rodgaustraße und lise-meitner-Str. angelegt wird. Hierdurch wird die erschließungssituation des projekt-gebiets bereits deutlich optimiert. ein weiterer durchbruch ist zwischen der Hanauer landstra-ße und dem projektgebiet vorgesehen. eine der Hanauer landstraße zugehörige Stichstraße, die in westliche richtung verläuft, kann bis zum projektgelände hin erweitert werden. ohne diese neue verbindungsmöglichkeit wäre der zugang von osten nur über die lise-meitner-Straße und die brückenstraße möglich. vorwiegend orthogonale Straßenzüge bestim-men die Innenerschließung der Projektfläche, die an vier punkten wieder auf die bestehenden Straßen in der umgebung treffen. So entstehen an allen Seiten Schnittstellen zur umgebung, was kurze verbindungswege ermöglicht. um den zukünftigen Bauflächen den direkten Zugang zum freiraum am mainufer zu ermöglichen, kann aufgrund der neuen angestrebten verkehrs-führung der teilbereich der Josef-bautz-Straße entlang des projektgebiets zurückgebaut werden.neue rad- und fußwegeinrichtungen führen im nord- Südverlauf und ost- westverlauf durch das projektgebiet. von westen kommend kann so der weg nach norden in richtung Hauptbahn-

rahmenplanung allgemein

der städtebauliche rahmenplan ist ein informelles planungsinstrument und liegt in der Hierarchieab-folge zwischen dem bebauungsplan (b-plan) und flächennutzungsplan (fnp). er ist nicht verbind-lich und stellt einen ‚arbeitsplan‘ dar, der als ar-beitsgrundlage während der planung dient. Somit setzt er kein geltendes recht wie der b-plan oder FNP und bleibt flexibel. Während des Entwurfs-prozesses kann er immer wieder geändert und angepasst werden. vGl. HoelScHermüda ein rahmenplan kein verkleinerter entwurfs-plan ist, werden nur raumkanten, flächenzuwei-sungen und grundlegende künftige vorhaben und veränderungen der bestandstruktur dargestellt. „der rahmenplan wird unter anderem im zusam-menhang mit der vorbereitung der Sanierung im besonderen Städtebaurecht (§ 140 bauGb) er-wähnt. unter § 140 nr. 4 bauGb wird die rah-menplanung neben der bauleitplanung als instru-ment genannt.“ wikipedia 6

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umGanG mit dem denkmalScHutzder rahmenplan ist so ausgelegt, dass denkmal-geschützte bausubstanz erhalten werden kann. Sowohl für Gebäude als auch für die Schaufas-saden ist eine Sanierung vorgesehen, um die dauerhafte nutzungsfähigkeit und ein anspre-chendes äußeres erscheinungsbild der bausubs-tanz zu gewährleisten.auch der unter denkmalschutz stehende bild-stock samt der ihn säumenden linden soll erhal-ten werden.

freiräume und Grünkorridoreim zuge der neuordnung des planungsgebietes sind drei zentrale, miteinander verbundene frei-räume vorgesehen. im osten schafft ein keilför-miger freiraum verbindungen zum ortskern und zum main. in seinen südlichen ausläufern führt er bis hin zur eingangssituation des alten orts-kerns. der etwas weiter westlich gelegene, ebenfalls keilförmige freiraum öffnet sich ins innere des planungsgebietes und verengt sich in richtung main, um die klare, dem main zugewandte bauli-nie nur unmerklich zu unterbrechen. die keilform wird bestimmt durch die flucht der ehemaligen Spinnerei und der vorgesehene baulinen. Der weitläufige Freiraum entlang des Mainufers bleibt in seiner bisherigen form erhalten.vorgesehene Grünkorridore verbinden die frei-räume untereinander und begleiten die wichtigs-ten rad- und fußwegeverbindungen. Sie führen vom planungsgebiet aus in die umgebung und verbinden die geplanten Bauflächen mit den freiräumen.

hof und innenstadt deutlich abgekürzt werden. die wegeverbindungen ermöglichen in regel-mäßigen abständen zugänge von den bebau-ten flächen zum freiraum am mainufer. wo aufgrund des verlaufs der S-bahn trasse zuvor nur ein Durchgang von der Projektfläche zum ortskern im osten bestand, soll sie in zukunft an drei Stellen durchlässe eröffnen. dies ermöglicht besonders für die ortsübergreifenden fuß- und radwegverbindungen einen gradlinigen, über-sichtlichen verlauf.entlang des verlaufs der S-bahn linie parallel zur brückenstraße, die auf die ‚auheimer eisen-bahnbrücke‘ zuläuft, ist eine S-bahn Haltestelle vorgesehen. der Standort liegt zentral zwischen dem ortskern und dem projektgebiet, wodurch die Haltestelle für beide Seiten gut erreichbar ist. Gleichzeitig stellt sie ein bindeglied zwischen den zuvor räumlich voneinander getrennten teil-bereichen des ortes dar.

baulinien und bauGrenzenkünftige Gebäude sollen entlang der im rah-menplan dargestellten baulinien errichtet werden um eine klare lineare bebauungskante zu errei-chen. entlang der freiräume und Grünkorridore sind baulinien an mindestens einer Seite zur raumbildung und blickführung erforderlich. zum main hin sind südexponierte baulinien vor-gesehen, die sich an den flussverlauf anlehnen. Sie bilden eine ungenaue, leicht nach norden zurück gesetzte parallele zur randbebauung des alten ortskerns. eine ausnahme hierbei stellt das leicht hervorspringende, denkmalgeschützte Gebäude und die sich in gleicher flucht anschlie-ßenden, ebenfalls denkmalgeschützten Schau-fassaden dar. angrenzende baulinien wurden be-wusst zurückgesetzt, um die relikte der ehemals dort ansässigen industriearchitektur hervorzuhe-ben. die aufmerksamkeit wird hierdurch gezielt auf diese besonderen elemente gelenkt.von der höher gelegenen b 43a aus besteht eine Sichtbeziehung auf das planungsgebiet. ins-besondere die der bundesstraße zugewandten Seiten können durch festgelegte baulinien aus dem locker bebauten umfeld hervorgehoben und somit deutlicher von dort aus wahrgenommen werden. dargestellte baugrenzen begrenzen die ausdeh-nung der bebauung auf die vorgesehenen bau-flächen, die speziellen Nutzungen unterliegen. Hierdurch wird der verlauf von Grünkorridoren, freiräumen und erschließungswegen gesichert.

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7e n t w i c K l u n g sK o n Z e p t

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fuSS- und radweGverbindunGendurch die neuen freiräume zieht sich ein netz aus fuß- und radwegen, das an bestehende wegesysteme anknüpft und kurze wege aus dem inneren des planungsgebietes in die umgebung schafft. der verlauf des regional bedeutsamen ‚mainradweg‘ wurde leicht in nördliche richtung versetzt, um der mainaue eine größere ausdeh-nungsfläche zu geben. Bestehende Anknüpfpunk-te an örtliche wegeverbindungen bleiben hierbei erhalten.

BeBauung

in unmittelbarer ufernähe entstehen in der östli-chen Hälfte des planungsgebietes große, dreige-schossige mehrfamilienhäuser (mfH). versetzt zur uferbebauung folgt in südliche richtung eine weitere Gebäudereihe von mehrfamilienhäusern, für welche die Sicht auf den main ebenfalls ge-währleistet bleibt. von norden aus werden die ein-zelnen Gebäude über wohnwege erreicht. park-möglichkeiten befinden sich östlich und nördlich der Gebäude, sodass private und gemeinschaft-liche freiräume nach Süden und westen ausge-richtet sind. für die westlich gelegene bebauung am ufer ist eine blockrandartige Hausgruppe in offener bau-weise aus dreigeschossigen Gewerbebauten vorgesehen, die ein denkmalgeschütztes, zwei-geschossiges Gebäude aus dem bestand integ-rieren. dieses Gebäude war einst das Hauptge-bäude einer kunstseidenfabrik. (vgl. flyer route d. industriekultur) es tritt durch einen leichten ver-sprung in richtung main aus der baulinie her-vor. die innere erschließung des blocks erfolgt weitgehend autofrei. von einem im innenhof der Hausgruppe gelegenen parkhaus mit dach- und Fassadenbegrünung gelangt man fußläufig zu den einzelnen Gebäuden. das parkhaus sollte eine niedrigere Höhe als die umgebende, dreige-schossige bebauung aufweisen, um den ausblick auf die dachbegrünung zu ermöglichen. die südexponierte lage zum mainufer, der aus-blick auf kleinauheim und die auheimer eisen-bahnbrücke machen die besondere Qualität die-ser Standorte aus. der zugang zum freiraum am mainufer ist durch den rückbau der Josef-bautz-Straße barrierefrei möglich.zwei weitere, blockartig angelegte Hausgruppen mit gewerblicher nutzung schließen sich im west-lichen teil des plangebiets in südliche richtung an. Sie beinhalten ebenfalls eine autofreie er-schließung durch ein zentrales, begrüntes park-

entwicKlungsKonZept

die wichtigsten Grundkriterien für den konzept-entwurf waren die räumliche eingliederung neu-er Strukturen in das bestehende Gefüge sowie die Stärkung funktionaler verbindungen des pla-nungsgebietes in das städtische umfeld.ein behutsamer umgang mit der denkmalge-schützten bausubstanz und des landschafts-schutzgebietes ‚Hessische Mainauen‘ beeinflus-sen das entstandene entwurfskonzept.Die in dem Arbeitsschritt ‚Formfindung‘ entwickel-ten städtebaulichen und freiraumplanerischen Grundformen trapez, keil und welle bilden die basis der in diesem kapitel erläuterten neuge-staltung.trotz der hohen bebauungsdichte wird den Grün- und Freiflächen ein hoher Stellenwert eingeräumt, um die Qualität des wohnumfeldes zu sichern.

VerKehr

motoriSierter individualverkeHrum die erschließungssituation zu verbessern wurden zwei neue Straßenstiche geplant. von der rodgaustraße ausgehend läuft eine neue verbindungsstraße in südliche richtung auf das planungsgebiet zu und trifft auf die lise-meitner-Straße. von dort aus führt sie weiter in südliche richtung und knickt auf der Höhe des denkmalge-schützten Gebäudes ‚Spinnerei‘ in östliche rich-tung ab. dort trifft sie auf die irminratstraße, von wo aus das zentrum des alten ortskerns schnell erreichbar ist. der zweite Straßenstich führt von der Hanauer landstraße aus in westliche richtung in das pla-nungsgebiet und trifft auf die Straße ‚im kauten-gewann‘.diese sich kreuzenden Straßenverläufe stellen die Hauptverkehrsadern des planungsgebiets dar. von ihnen ausgehend erschließen weitere, untergeordnete verkehrsstraßen und wohnwege die einzelnen baufelder.

öffentlicHer perSonennaHverkeHr (öpnv)am östlichen rand des planungsgebietes, integ-riert in eine zentrale platzsituation, entsteht eine neue Straßenbahnhaltestelle. Sie erweitert die versorgung des ortes durch den öpnv um das verkehrsmittel ‚Straßenbahn‘, was schnellere und leichtere verbindungswege in die region ermög-licht.

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becken im öffentlich nutzbaren freiraum erfolgen.Südlich und östlich wird die wohnbebauung von öffentlich nutzbaren freiräumen umschlossen, die über wegeverbindungen mit der wohnsiedlung verbunden sind. Diese Freiräume trennen die Wohnbauflächen räumlich von den gemischten Bauflächen ab.Für das sich südlich der Wohnbauflächen an-schließende baufeld, ist ebenfalls eine nutzungs-mischung vorgesehen. die in blockartiger Struktur errichteten einzelgebäude bergen im inneren ein weiteres baufeld mit großzügigem freiraum, das sich für eine öffentliche Gebäudenutzung z.b. in form einer kindertagesstätte eignet.das baufeld eignet sich aufgrund seiner lage nahe des alten ortskerns und der zukünftigen S-bahnhaltestelle für die ansiedlung diverser wohn-folgeeinrichtungen. Hier bietet sich besonders eine vertikale nutzungsmischung der Gebäude an. insbesondere die östlich gelegenen Gebäude könnten in den unteren Geschossen gewerblich, und in den oberen Geschossen für wohnzwecke genutzt werden.Abstandflächen zwischen den Gebäuden ermög-lichen den leichten zugang zu den angrenzenden freiräumen.

die erschließung aller Gebäude von norden oder osten sowie die möglichkeit der nutzung aktiver oder passiver Sonnenenergie werden durch die Gebäudeausrichtungen gewährleistet.

freiräume

naturnaHe aue am mainuferBewusst zurückhaltend wurde mit dem empfindli-chen, unter landschaftsschutz stehenden teilbe-reich der mainaue umgegangen. um den eingriff in das Gebiet so gering wie möglich zu halten, wurden vereinzelt Gehölz- und Strauchgruppen entfernt, um bisher verborgene ausblicke auf den main zu ermöglichen. unmittelbar am mainufer wurden stegartige Holzdecks eingebracht, die etwa zur Hälfte über die Wasserfläche herausra-gen. diese ‚ruhe decks‘ ermöglichen das direkte erleben des wassers und bieten, geschützt durch die ufervegetation, abgelegene und geschützte Ruhebereiche. Die flachen, aus Holz bestehen-den decks laden zum liegen, Sitzen und verwei-len ein. auch der förderkran, der spätestens mit der um-setzung der neuplanung seine funktion verliert, wird mit einem Holzdeck unterlegt. eine treppen-anlage führt von der mainpromenade und dem mainradweg aus direkt auf die krananlage zu. auf

haus. der innere bereich ist als halböffentliche fläche anzusehen und bietet flächenreserven für gemeinschaftlich nutzbare freiräume oder re-präsentative Gestaltungsfelder wie z.b. ‚pocket-parks‘. alle ‚Gewerbeblöcke‘ grenzen an einen Grünkeil an, der über Fußwege mit den Bauflä-chen verbunden ist.

auf die blockstruktur folgt in östliche richtung ein riegel in offener bauweise. für diese Gebäude ist eine mischnutzung vorgesehen. dies kann je nach bedarf eine horizontale oder auch vertikale nutzungsmischung beinhalten. die zugewiese-nen freiräume können dort für gewerbliche oder private zwecke genutzt werden. die unterbrin-gung des ruhenden miv erfolgt auf den einzelnen Grundstücken. über wege ist der mittlere bebau-ungsriegel mit beiden Grünkeilen verbunden. am südlichen rand trifft das baufeld auf eine zentrale platzsituation, für welche es eine wichtige raum-kante bildet.

der nordöstliche teil des planungsgebiets wird von wohnbebauung mit einfamilienhäusern ge-prägt. die aufstellung von reihenhäusern und nur weniger freistehender einfamilienhäuser verhin-dert dort einen überhöhten flächenverbrauch. al-len Gebäuden sind sechs gemeinschaftliche und jeweils ein privat nutzbarer freiraum zugeordnet. in südliche oder östliche richtung gelangen die bewohner über ihre privatgärten direkt in die-se freiräume, die beispielsweise Spielbereiche, treffpunkte, möglichkeiten zur sportlichen be-tätigung oder ruhebereiche beinhalten können. darüber hinaus können den freiräumen themen zugeordnet werden, wie z.b. ‚birkenhof‘, wodurch die Identifikation der Bewohner mit dem Wohn-umfeld gestärkt wird. abgeschirmt werden die gemeinschaftlich nutzbaren freiräume von der umgebenden bebauung sowie von parkplätzen. durch den einsatz von carports an diesen Stellen kann eine geschlossene räumliche freiraumein-heit entstehen. private wohnwege ermöglichen die fußläufige Erschließung dieser Flächen. Im nördlichsten teil werden acht reihenhäuser nicht direkt von öffentlichen Verkehrsflächen erschlos-sen. die erschließung erfolgt hier über befahrba-re wohnwege, denen abstellplätze für fahrzeuge vorgelagert sind. entlang des diagonal von Süden nach nordosten verlaufenden Grünkeils entstehen ebenfalls rei-henhäuser. zugehörige privatgärten grenzen an den öffentlich nutzbaren freiraum. die verbrin-gung des dort aufkommenden niederschlagswas-sers kann über eine versickerung in retentions-

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platz der induStriekulturHier treffen die Schaufassaden der ehemaligen kunstseiden- und landmaschinenfabrik auf das komplett erhaltene Gebäude der ehemaligen ‚Spinnerei‘. das thema ‚industriekultur‘ soll dort noch in der weiteren ausgestaltung des platzes vertieft werden. eine themenbezogene bereiche-rung wäre die unterbringung des Heimatmuse-ums Großauheim in dem denkmalgeschützten Gebäude mit charakteristischer industriearchitek-tur der 1920er Jahre. der platz bietet viel raum für außengastronomie und für informationen über die Historie des ortes.die keilform des platzes trifft im Süden auf den geschwungenen freiraum mit dem thema ‚Suk-zession‘ und steht in direkter verbindung mit den zwei Grünkeilen. Somit dient er als Schnittstelle zwischen allen öffentlichen freiräumen und stellt einen zentralen begegnungsort dar. in nördliche richtung verengt sich der keil und trifft auf die mainpromenade, den gestalteten freiraum ‚topo-graphie welle‘ mit dem mainradweg sowie auf die naturnahe mainaue.der ‚platz der industriekultur‘ in verbindung mit den freiräumen am mainufer stellt einen anzie-hungspunkt für fahrradtouristen des ‚mainrad-wegs‘, des ‚regionalparkkorridors‘ und besu-chern der ‚route der industriekultur‘ dar.

platz der eiSenbaHnkulturder platz zieht sich abstrakt keilförmig von der ortseingangssituation des alten ortskerns bis hin zur mainpromenade. er bildet einen übergang zwischen den alten und neuen städtebaulichen Strukturen und gehört gleichsam zum alten orts-kern wie zu dem sich in westliche richtung aus-dehnenden Siedlungsteil. der betont architekto-nisch und städtisch wirkende Stadtteilplatz geht in Richtung Süden in eine Grünfläche über, die in die freiräume am mainufer überleitet. Am östlichen Rand des Platzes befindet sich die Haltestelle der Straßenbahn, wodurch mit einer erhöhten Frequentation von Anwohnern und Be-suchern zu rechnen ist. Hier bietet sich ebenfalls außengastronomie im bereich der bebauung westlich des platzes an.

dem Holzdeck stehend lässt sich der kran von allen Seiten aus betrachten. darüber hinaus be-steht die möglichkeit auf eine höher gelegene, in den kran integrierte plattform zu steigen, um von dort aus einen weiteren ausblick in die umgebung zu erfahren. ein mit stabilem unterbau befestigter ‚trampel-pfad‘ soll entlang des flussverlaufs durch die aue führen und die Holzdecks mit den befestigten we-gen verbinden.

‚TOPOGRAPHIE WELLEN‘ – GESTALTETER teilbereicH der mainauedieser teilbereich der mainaue unterliegt nicht dem landschaftsschutz und weist einen steileren Geländeanstieg auf. die stark von norden nach Süden hin abfallenden topographiestufen wer-den nicht wie zuvor mit Sträuchern und Gehölzen vor erosion geschützt, sondern stattdessen mit Stufen aus Stahlbändern abgefangen. Je nach topographischem verlauf variiert die Stufenhöhe und –länge. Die Stufen laufen versetzt in die Ra-senfläche aus und schließen mit deren Oberflä-che ab. im bereich der treppenanlagen, die von der mainpromenade aus zum mainradweg hinab führen, gehen die Geländestufen fließend in die treppenstufen über. wo die treppenanlage im mittleren bereich zu-nächst von der promenade auf den mainradweg trifft, schließt sich in verlängerung dazu eine aus-sichtsplattform an. Sie „schwebt“ über dem weiter abfallenden Gelände des geschützten auenbe-reichs. die erhöhte lage und die möglichkeit, auf dieser ebene näher in richtung wasser vorzu-dringen, ermöglicht einen rundumblick über die umgebung. von dort aus kann der main, die au-heimer eisenbahnbrücke, der südliche ortsrand des historischen ortskerns sowie der Stadtteil kleinauheim überblickt werden.

mainpromenadedie mainpromenade stellt einen etwa zehn meter breiten, sich entlang der uferbebauung erstre-ckenden, befestigten bereich dar. er lädt zum flanieren, verweilen und zum erleben der dort stehenden relikte der industriekultur in form erhaltener Schaufassaden der ehemaligen be-bauung ein. die fassaden sind stellenweise mit breiten durchgängen und Sichtfenstern versehen, um durchblicke, je nach Standpunkt, in die land-schaft oder in die Siedlung zu ermöglichen. Darüber hinaus stellt sie eine wichtige, fußläufi-ge verbindung zwischen dem alten ortskern, den neuen Strukturen und des Gewerbegebietes dar.

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tungsansatz in die fläche ein.die zentralen wegachsen werden von Gehölzen begleitet, um Sichtkorridore zu den endpunkten ‚mainpromenade‘ und ‚Spinnerei‘ zu unterstrei-chen.

freiraum mit dem tHemenScHwerpunkt ‚SukzeSSion‘er zieht sich in Schwüngen von ost nach west durch das planungsgebiet, verbindet die orts-eingangssituation des alten ortskern mit dem Gewerbegebiet und leitet ebenfalls in den frei-raum am mainufer über. der erhalt der ehemali-gen werksbahngleise im östlichen teil stellt den kern der Gestaltung dieses bereichs dar. die in Schotterflächen gebetteten Gleise weisen be-reits eine ausgeprägte ruderalvegetation auf, die sich dort in zukunft weiterhin entwickeln soll. die auslichtung des Gehölzbestandes an dieser Stelle ermöglicht einen begleitenden weg, der die Bahntrasse an zwei Stellen quert. Hierdurch ent-steht ein spannendes wechselspiel zwischen den unterschiedlichen Oberflächentexturen von Weg, Gleisbett und vegetation. im westlichen teil des freiraumbandes wird das thema ‚Sukzession‘ gestalterisch durch das auf-greifen gleicher materialien und des geschwun-genen Weges fortgesetzt. Auf Schotterflächen könnte sich dort eine künstlich hervorgerufene ruderalvegetation entwickeln.der freiraum schneidet in seinem verlauf die plätze und Grünkeile. Hierdurch kann ein ausge-prägtes netz aus wegeverbindungen zwischen den freiräumen entstehen. da alle baufelder an freiräume angrenzen, die wiederum miteinan-der vernetzt sind, entsteht ein dicht geflochtenes wegenetz im gesamten planungsgebiet.

Grünkeilezwei Grünkeile verlaufen in nordsüdlicher rich-tung durch das planungsgebiet. der westlich gelegene Grünkeil kreuzt den frei-raum ‚Sukzession‘ und erstreckt sich weiter bis hin zur mainpromenade. während seines verlaufs wird er von wegeverbindungen, die zwischen den baufeldern bestehen durchzogen, wodurch trapezförmige Grünflächen im Inneren des Keils entstehen. diese flächenaufteilung erzeugt die Grundform der Gestaltung des ‚Grünkeils‘. weiter östlich verläuft der zweite Grünkeil, der auf einer Seite von dem verlauf einer verkehrsstraße und auf der anderen Seite von privat nutzbaren freiräumen begleitet wird. östlich der zentra-len Wegachse des Grünkeils befinden sich fla-che, ausgedehnte retentionsbecken, in welchen sich temporär niederschlagswasser ansammelt. durch ein leichtes Gefälle des Geländes von den Privatgärten sowie den Grünflächen westlich der wegachse zur Senke hin wird das niederschlags-wasser in die retentionsbecken geleitet. Sie brin-gen neben dem funktionalen aspekt einen Gestal-

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Rodgaustraße

Sportplatz TSV 1872

St.-Paul-Kirche

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B 43 a

BUNDESWASSERSTRAßE 'MAIN'

Irminratstraße

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Hanauer Landstraße

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ehem. Hauptgebäudeder Kunstseidefabrik

Bildstock

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maßstaB 1 : 1000

Erstellt mit einer Studentenversion von Allplan

entwicKlungsKonZept

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verbandes frankfurt rhein-main am 02.11.1999, beschluss nr: vl-197

rautenStraucHlorenz2001, S. 40rautenstrauch, lorenz 2001: Strategien zur er-haltung der Freiflächen. in: der regionalpark rhein- mainHrsg: faust, alfons/flagge, ingeborg/rautenberg, thomas für den umlandverband frankfurt, 2001

rautenStraucH2001, S. 48pilot GmbHin: der regionalpark rhein-mainHrsg: faust, alfons/flagge, ingeborg/rautenberg, thomas für den umlandverband frankfurt, 2001

fläcHennutzunGSplanflächennutzungsplan Hanau, Hauptkarteurl: http://www.planungsverband.de/media/cus-tom/1169_3024_1.pdf?1292850007abrufdatum: 31.05.2011

Hanaulandschaftsschutzgebieteurl:http:/ /www.hanau.de/ l ih/natur/gebie-te/006029/index.htmlabrufdatum: 31.05.2011

HoelScHer2008 S. 4, 6, 10prof. dipl.-ing. martin Hoelscher, vorlesung ‚Stadtumbau und Stadterneuerung‘, Städtebau – 111208 Hochschule ostwestfalen-lippe, Höxter, 11.12.2008

HoelScHermüwiedergabe mündlicher erläuterungen während der übungen und vorlesungen im wS 2008 / 2009 an der Hochschule ostwestfalen-lippe, modul ‚Städtebau‘ (m 9101)

fucHSScHleifnecker2001 S. 14, 15, 16fuchs, oliver; Schleifnecker thomas: Handbuch ökologische Siedlungsentwicklung, konzepte zur realisierung zukunftsfähiger bauweisen, reihe: initiativen zum umweltschutz; bd. 32berlin: erich Schmidt verlag GmbH & co., 1. auf-lage, 2001

QuellenVerZeichnis:

literatur und internet

denkmalpfleGeHeSSendenkXweb - Hessens kulturdenkmäler online, Josef-bautz-Straße 6, URL: http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/abrufdatum: 31.05.2011

denkmalpfleGeHeSSenaodenkXweb - Hessens kulturdenkmäler online, Gesamtanlage alter ortskern GroßauheimURL: http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/abrufdatum: 31.05.2011

bautzGGbautz Grundstücksgemeinschafturl: http://www.bautzgg.de/51/bautz-Gelände/freigelände.htmlabrufdatum: 31.05.2011

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wikipedia 6rahmenplanurl: http://de.wikipedia.org/wiki/rahmenplanabrufdatum: 31.05.2011

planunGSverband S.6, 7, 8, 11, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 21Frankfurt/Rhein-Main 2020 – die europäische Me-tropolregion, leitbild für den regionalen flächen-nutzungsplan und den regionalplan Südhessenurl: http://de.wikipedia.org/wiki/Hanauabrufdatum: 31.05.2011

cHartarp1992, punkt 1, 24charta für einen regionalpark rhein-main, Grund-sätze zur Gestaltung des regionalparks rhein-main. beschlossen vom verbandsag des umland-

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eidesstattliche erKlärung

Hiermit erkläre ich, dass die vorliegende diplom-arbeit: ‚Hanau Großauheim – Städtebaulich freiraumpla-nerisches entwicklungskonzept‘

selbstständig angefertigt wurde und keine anderen, als die angegebenen Hilfsmittel benutzt wurden.

alle zitate sind als solche gekennzeichnet.

Höxter, den 31.05.2011

franziska köhler

planwerKe

alle planwerke wurden auf Grundlage zur verfü-gung gestellter digitaler daten der Stadt Hanau erstellt. es besteht eine ‚vereinbarung zur nutzung digi-taler daten‘ mit dem magistrat der Stadt Hanau, fachbereich Grundstücke und vermessung, Hes-sen-Homburg-platz 7, 63452 Hanau.verwendete datenart: PDF: Orthofoto 2009 – Josef-Bautz-Straße – M 1:1000 PDF: Orthofoto 2006 – Josef-Bautz-Straße – M 1:1000 dwG: Gemarkung Großauheim, flur 81, flur-stück: 662/5, 334/6

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danKsagungeinen besonderen dank möchte ich an die personen richten, die mich während der bearbeitung der vorliegenden diplomarbeit und des gesamten Studienverlaufs unterstützt und begleitet haben:

laura marie bork, ursula köhler, Harry köhler, patrick Sitnikov, ingrid Sitnikov, Janine führer, marion Stark, Heiko bien und Hans-ulrich.weicker von der Stadt Hanau sowie den dozenten prof. dr. Stefan bochnig und prof. dipl.-ing. martin Hoelscher.