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Handelsmagazin 09 08 TEE
Transcript of Handelsmagazin 09 08 TEE
FOOD NONFOOD DROGERIE
Seite 2
5-28
MarkantesRohstoffe und Preisanstiege
TegutNaturkosmetik neu inszeniert
Internet-PortaleEinkaufsstättenim Kunden-Visier
Intermopro & Co.Frische Trends im Fokus
Heißgetränke
Erfolg mit Bio und Fair Trade
09/2008
Franz-Friedrich Müller Markus Tkotz
Editor ia l
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
3
Preisleistung im FokusDie Diskussionen rund um die höheren Rohstoffpreise haben sich in den vergan-
genen Monaten zugespitzt. Fakt ist, dass sich die temporären Angebotsschwan-
kungen in einigen Agrarsektoren auf die Beschaffungspreise ausgewirkt haben. Fakt
ist aber auch, dass sich die Lage auf den Erzeugermärkten inzwischen ent-
spannt hat. Einzig die zuletzt kontinuierlich gestiegenen Energie- und Benzinpreise
schlagen weiterhin in allen Betrieben auf – und natürlich auch bei den Verbrauchern.
Die Preiserhöhungen, die in nahezu allen Wirtschaftsbereichen in den
vergangenen Monaten vollzogen wurden, haben die Verbraucher ver-
unsichert und misstrauisch gestimmt. Denn vielfach konnten sie die
Preiserhöhungen nicht nachvollziehen. Die Tatsache, dass die Preise
zudem stärker gestiegen sind als die Löhne, hat dazu geführt,
dass das Real-Einkommen der Deutschen gesunken ist. Zudem spa-
ren die Verbraucher wieder mehr. Die Sparquote liegt inzwischen bei elf
Prozent – so hoch war sie zuletzt im Jahr 1994.
Gerade jetzt sind die Stärken privatwirtschaftlich organi-
sierter Unternehmen gefragt, die unsere Gruppe seit Jahr-
zehnten auszeichnen. Orientierung geben und Vertrauen schaffen
lautet die Herausforderung, die sich nicht zentral fi xieren lässt. Sie muss
vielmehr gelebt werden – auf Handelsseite, aber auch auf Industrieseite.
Die Verbraucher wollen wissen, warum sie für einige Produkte mehr
Geld ausgeben müssen als bislang. Sie erwarten faire, nachvollzieh-
bare Preise. Bei allen Rohstoff-, Energie- und Benzinpreis-Diskussi-
onen muss allen Beteiligten im Markt – vor allem auch der Industrie –
bewusst sein, dass es letztlich einzig um die Interessen der Konsumenten geht. Denn
nur diejenigen, die ihr Handeln und Entscheiden konsequent am Verbraucher
ausrichten, werden sich langfristig im Markt erfolgreich behaupten. Diesen Grund-
satz leben wir in unserer Gruppe mit aller Konsequenz. Und mit Erfolg.
Inhal tsverzeichnis
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
10 | RohstoffpreisePreisentwicklung: Dank sinkender
Rohstoffpreise hat die Teuerungs-
welle ihren Höhepunkt überschritten.
14 | MARKANT TegutZurück zur Natur: Wie Tegut das
Segment Naturkosmetik auf großer
Fläche erfolgreich in Szene setzt.
36 | KaffeeFilter, Pads und Kapseln: Mit neuen
Konzepten wollen die Hersteller bei
Verbrauchern Kaufi mpulse wecken.
STRATEGIE & MANAGEMENT
MARKANTES: Rohstoffpreise
Auswirkungen auf Wirtschaft und Handel. 10
MARKANT-Mitglied: Tegut
Qualitätskonzept Naturkosmetik. 14
STRATEGIE: Kundenbewertungsportale
Kundenbewertungen im Netz. 16
SERIE: Handelsmarken
Erfolgsfaktor Regionalität. 18
REACH
Das neue EU-Chemikalienrecht. 20
SERIE: Herausforderung Zukunft
Prof. Bofi nger zur Marktentwicklung. 22
SORTIMENTE
Intermessen
Trends, Märkte und Innovationen. 34
Heißgetränke/Kaffee
Warum Fair-Trade-Produkte Erfolg haben. 36
Heißgetränke/Tee
Welche Sorten gefragt sind. 38
Brainfood
Welche Produkte Hochkonjunktur haben. 40
Tiernahrung
Wie sich das Segment entwickelt. 42
RUBRIKEN
Editorial 3
Brachennachrichten 6
Nonfood Barometer 24
Aktionstimer 25
Marktforschung 30
Industrie 32
Neue Produkte mit „Produkt des Monats“ 44
Aktionen mit „Aktion des Monats“ 48
Interview des Monats 50
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Impressum MARKANT HandelsMagazin 53. Jahrgang Titelbild: Jupiterimages
Erscheint einmal im Monat für Mitglieder und Partner der MARKANT Deutschland
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Deutsche Post geht in den Handel
Die Deutsche Post erweitert ihr
Angebot an Verkaufsstellen für Brief-
und Paketmarken. Bis Jahresende
sollen nach Mitteilung des Unterneh-
mens rund 1.500 Verkaufsstellen in
Handelgeschäften (u.a. bei Aldi) ge-
schaffen werden. Bisher gibt es be-
reits 300 solcher Verkaufsstellen, an
denen allerdings keine weiteren Post-
dienstleistungen angeboten werden.
Lidl testet Convenience-Format
Discounter Lidl testet nach Berichten
der Internetplattform Planet Retail ein
Convenience-Format in einer Filiale im
englischen Edmonton. Das neue For-
mat hat eine Gesamtfl äche von 550
Quadratmetern. Zum Angebot gehö-
ren unter anderem eine Kaffee-Bar, an
der Getränke zum direkten Verzehr an-
geboten werden, und ein Backofen
zum frischen Aufbacken von Brot und
Brötchen. Der Sortimentsschwerpunkt
liegt auf „Ready-to-go“-Snacks und
dem Segment Getränke.
LHG eröffnet Nahversorger
Die Lebensmittelhandelsgesellschaft
Eibelstadt (LHG) hat gemeinsam mit
dem selbstständigen Kaufmann Franz
Josef Mindl einen Nah & Frisch Markt
im Zentrum von Frankenthal (Pfalz) er-
öffnet. Der Markt mit einer Verkaufs-
fl äche von 600 Quadratmetern bie-
tet alles für den täglichen Bedarf. Das
Basis-Sortiment wird ergänzt durch
regionale Produkte.
Edeka hebt Wurst-Preise an
Auch die Edeka Gruppe muss laut
Berichten die Preise für Fleisch-
und Wurstwaren anheben. Grund
ist anscheinend der Druck aus den
Regionen, die keine Lieferengpässe
riskieren wollten. Wettbewerber und
auch die Discounter haben den Liefe-
ranten bereits Preiserhöhungen von
bis zu 40 Cent pro Kilo zugestanden.
ECE prüft Kauf von Hertie-Filialen
Der Shoppingcenter-Betreiber ECE
prüft laut Financial Times Deutsch-
land derzeit die Übernahme von bis zu
20 Hertie-Filialen. Interesse bestünde
dabei laut ECE-Geschäftsführer Jan
Röttgers vor allem an Standorten, die
durch den Zukauf benachbarter Immo-
bilien und Grundstücke erweitert wer-
den könnten. Am operativen Geschäft
sei man allerdings nicht interessiert.
KAUFLAND
Spitzenklasse bei Getränken
Das MARKANT-Mitglied Kauf-land wurde in gleich zwei Katego-rien beim „Wettbewerb Deutsch-lands Beste Getränkehändler
2008“ prämiert. Kaufl and Stein-heim/Murr errang eine Nominie-rung in der Kategorie „Beste Wein-Abteilung im Lebensmittelhandel“ unter anderem für sein breites Wein-, Sekt- und Champagner-Sortiment. Kaufl and Regensburg erreichte die Top-Platzierung in der Sparte „Beste Getränkeabtei-lung im Lebensmittelhandel“ für sein breites und serviceorientiertes Angebot. Die Auszeichnung wird jährlich von den Fachmagazinen RUNDSCHAU für den Lebensmit-telhandel, Wein + Markt sowie Getränkemarkt vergeben.
MARKANT
Neue Kooperation
Die MARKANT AG und die Syn-trade AG wollen zukünftig eine strategische Kooperation einge-hen und ihre Leistungen für den Schweizer Markt bündeln. In die-sem Zusammenhang übernimmt die MARKANT AG 60 Prozent des Aktienkapitals von Syntrade.
VIDEOÜBERWACHUNG
Strikte Kriterien
Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat gemein-sam mit Handelsunternehmen Kri-terien für die Videoüberwachung von Verkaufsräumen entwickelt. „Oberstes Gebot ist, dass Video-überwachung nur dann in Betracht kommt, wenn in dem Geschäft ent-weder wiederholt Straftaten ver-übt wurden oder geschäftstypische Straftaten drohen“, skizziert Ste-fan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, die Kernpunkte.
WASGAU
Stabile EntwicklungPositiv in die Zukunft blickt Alois Kettern, Vorstand der Wasgau AG. Sollten negative Überraschungen ausbleiben, rechnet der Konzern-chef damit, das Ergebnis des Vor-jahres zu übertreffen. Im ersten Halbjahr 2008 konnte das Unter-nehmen seine Rohertragsmarge auf 31,6 Prozent verbessern.
Branchennachr ichten
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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Douglas setzt auf Weihnachtsgeschäft
Der Douglas-Konzern hat erstmals im
Auslandsgeschäft mehr umgesetzt als
auf dem deutschen Markt. Dies geht
aus den gerade veröffentlichten Zah-
len für das dritte Quartal 2008 hervor.
Während die Umsatzerlöse insgesamt
um 0,7 Prozent auf 667 Millionen Euro
stiegen, verlor das Inlandsgeschäft um
4,4 Prozent. Vorstandschef Henning
Kreke setzt jetzt für den deutschen
Markt große Hoffnungen auf das
Weihnachtsgeschäft 2008.
OTC schwächelt weiterhin
Rezeptfreie, apothekenpfl ichtige und
freiverkäufl iche Arzneimittel setzten
ihre schwache Performance aus den
ersten Monaten des Jahres auch im
zweiten Quartal fort. Verantwortlich
für das Umsatzminus von 2,4 Prozent
waren Rückgänge bei der Selbstme-
dikamentation (- 3,0 %) und bei den
Privatrezepten (- 2,3 %). Von der po-
sitiven Entwicklung im Gesamtmarkt
Pharma & Helthcare kann OTC also
auch weiterhin nicht profi tieren.
DocMorris baut Apotheken aus
Die Versandapotheke DocMorris, eine
Tochter der Celesio AG, hat im Au-
gust auch in München eine Apotheke
eröffnet. Diese wird im Franchisesys-
tem von einem selbstständigen Apo-
theker geführt. Damit setzt DocMorris
seine Strategie fort, den Versandhan-
del bundesweit mit stationären Apo-
theken zu ergänzen.
Schlecker verteilt Medikamente
Nach dem Drogeriemarktunternehmen
DM ist auch Schlecker in das Abhol-
Geschäft mit rezeptpfl ichtigen Arznei-
mitteln eingestiegen. In den teilneh-
menden Filialen können die Kunden
Vorbestellungen abholen, die sie zuvor
in der Versandapotheke Vitalsana auf-
gegeben haben. Die Kunden müssen
bei der Abholung ihren Ausweis und
den Bestellschein vorlegen.
DM eröffnet 2000. Filiale
Der Drogeriemarktfi lialist DM hat im
August 2008 auf dem Kurfürsten-
damm den 1.000. Markt in Deutsch-
land eröffnet und damit sein selbst ge-
stecktes Expansionsziel erreicht. Auch
in neun weiteren europäischen Län-
dern geht die Expansion voran. So
wurde kürzlich in Salzburg der europa-
weit 2.000. DM-Markt eröffnet.
VERBRAUCHERVERHALTEN
Mehr Beratung gewünschtDie Deutschen warten bei leichten Beschwerden erst einmal ab, be-vor sie selbst zu rezeptfreien Me-dikamenten greifen. Fast ein Drit-tel probiert es zunächst einmal mit Hausmitteln. Dies geht aus einer Studie des Marktforschungsun-ternehmens ACNielsen in Zusam-menarbeit mit der Association of the European Self Medication In-dustry hervor. Außerdem wün-schen sich die Verbraucher detail-liertere Informationen, um besser auf die eigene Gesundheit achten und kleinere Beschwerden leichter selbst behandeln zu können.Bei der Auswahl von rezeptfreien Medikamenten setzen die Deut-schen vor allem auf ihre eigenen Erfahrungen: Für 48 Prozent ist es wichtig zu wissen, dass das Präpa-rat wirklich wirkt. Am zweitwich-tigsten ist das Wissen, dass das Pro-dukt sicher ist (38%). Auch das
ROSSMANN
Zweistelliges PlusDie Rossmann-Gruppe steigerte im ersten Halb-jahr 2008 die Umsätze um 24,8 Prozent auf 1,822 Milliarden Euro. In Deutschland stieg der Umsatz um 20,3 Prozent auf 1,381 Milliarden Euro. Flä-chenbereinigt lag das Wachstum hier bei 5,1 Prozent. Rossmann be-treibt in Deutschland 1.446 und im Ausland 586 Drogeriemärkte. 200 neue Märkte sind in Planung.
KÖRPERPFLEGE
Eigenes PortalDie Welt der Kosmetik und der Körperpfl ege hat ein eigenes Portal im Internet: www.pinkmelon.de. Anbieter und Konsumenten kön-nen darin online über Produkte und Dienstleistungen der Beauty-branche informieren. Themen sind Trends und Fakten aus der Welt der Schönheit und der Körperpfl ege. Vorgestellt werden in einem täg-lich aktualisierten Online-Magazin auch neue Produkte. Zudem gibt es Fachinformationen in einem spe-ziellen Beautylexikon und aktuelle Testberichte zu Produkten.
Vertrauen in das Produkt ist ein wichtiger Aspekt (34%). Danach folgen die schnelle Wirkung und das Preis-Leistungs-Verhältnis. We-niger wichtig sind den Deutschen eine einfache Anwendung (10%) und die Gewohnheit (8%).
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Kompetenz in der Region
Die Partnerunternehmer des Baustoff-
rings, einer Kooperation mit bundes-
weit 73 Baustoff-Fachhändlern an ins-
gesamt 143 Standorten, haben von
Januar bis Juli 2008 ein Umsatzplus
von 4,3 Prozent erwirtschaftet. Gün-
ther Muck, Mitglied der Baustoffring-
Geschäftsführung, sieht durch dieses
Umsatz-Plus die strategische Aus-
richtung der Gruppe bestätigt. Muck:
„Der Erfolg ist das Ergebnis systemati-
scher Marktbearbeitung durch boden-
ständige Familienbetriebe mit klarem
Blick für die regionalen Standorte.“
Zurück in die Cities
Strategisch wichtig für langfristige
Standortentscheidungen: Die Neu-
bau-Tätigkeit in Westdeutschland ver-
lagert sich immer stärker in die Groß-
städte und ihr direktes Umfeld. Nach
Angaben von LBS Research entfal-
len mittlerweile 47,9 Prozent des Woh-
nungsneubaus auf die Ballungsräume
Hamburg, Bremen, Hannover, Stutt-
gart, Nürnberg, München und die Ge-
biete Rhein-Ruhr, Rhein-Main und
Rhein-Neckar. Das sind neun Prozent-
punkte mehr als 2003. Außerhalb der
Zentren wurden 2007 dagegen 48,3
Prozent weniger neue Wohneinheiten
gebaut als noch vor vier Jahren.
Inventurdifferenzen im Anstieg
In der Baumarkt-Branche sind die In-
venturverluste leicht gestiegen. Nach
einer Untersuchung des EHI Re-
tail Institute betrug die durchschnitt-
liche Inventurdifferenz im vergangenen
Jahr 0,91 Prozent vom Nettoumsatz.
Im Jahr zuvor waren es 0,79 Prozent.
Nach Einschätzung von Experten sind
rund 70 Prozent der Differenzen auf
Kundendiebstähle zurückzuführen.
Umsatzeinbruch in Großbritanien
Im Vergleich mit Großbritannien ste-
hen deutsche Bau- und Heimwerker-
märkte noch relativ gut da. Auf der
Insel sind die Bruttoumsätze der Bran-
che in den ersten vier Monaten des
Jahres um 20,6 Prozent eingebro-
chen, in Deutschland verzeichnet die
Branche ein Minus von 7,5 Prozent, in
Öster reich von 2,3 Prozent. In Italien
dagegen ist der Umsatz um 11,8 Pro-
zent gewachsen. Die Zahlen entstam-
men dem internationalen GfK-DIY-Re-
port, der in diesem Jahr erstmals von
GfK Marketing Services erstellt wird.
UMSATZENTWICKLUNG
Hoffnungsvoller Aufschwung
Die Tristesse im Bau-, Heimwerker- und Gartenhandel ist verflogen: Nach den verregneten und daher umsatzschwachen Monaten März und April spülte der Mai den Un-ternehmen der Branche insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro in die Kassen. Davon profi tierte auch
das zweite Quartal insgesamt: Im Zeitraum April bis einschließlich Juni steigerten die Bau-, Heimwer-ker- und Gartenmärkte ihren Brut-toumsatz um 0,5 Prozent. Insge-samt allerdings wird die Branche von den Verbrauchern alles an-dere als verwöhnt. Denn im ers-ten Halbjahr 2008 sanken die Um-satzerlöse (im Vergleich zum 1. Halbjahr 2007) um 2,2 Prozent, fl ächenbereinigt sogar um 3,7 Pro-zent. Dennoch zeigen sich die Mit-gliedsunternehmen des Bundes-verbands Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte (BHB) zuversichtlich, dieses Umsatzmi-nus im Verlaufe des Jahres 2008 zumindest weiter abbauen zu kön-nen. „Die Vorgaben aus dem Vor-jahr sind sehr niedrig, diese sollten wir in jedem Fall übertreffen kön-nen“, sagte BHB-Geschäftsführer John W. Herbert.
BAYWA
Agrar-Sektor boomtMit einem Plus von 37 Prozent im ersten Halb-jahr 2008 liegt das Agrar-Seg-ment innerhalb des Baywa-Kon-zerns klar an der
Spitze. Der Umsatz im Baustoffhan-del stieg im selben Zeitraum um 5,3 Prozent, dagegen verzeichneten die Bau- und Gartenmärkte ein Minus von 2,2 Prozent. Insgesamt stieg der Umsatz des Baywa-Konzerns bis Juni 2008 um 28,3 Prozent.
GARTENMARKT
Gartenbedarf boomt9,2 Milliarden Euro haben die Handelsunternehmen des Garten-marktes im vergangenen Jahr um-gesetzt. Der Löwenanteil entfällt nach Berechnungen der BBE nach wie vor auf Lebendes Grün (5,7 Milliarden Euro 2006 und 2007).
Das Volumen im Segment Gar-tenbedarf dage-gen ist von 3,25 (2006) auf rund 3,5 Mill iarden Euro im Jahr 2007 gestiegen.
Branchennachr ichten
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Lekkerland bietet faire Produkte
MARKANT-Mitglied Lekkerland hat
sein Sortiment um Weine aus fairem
Anbau und Handel erweitert. Die
ange botenen Produkte stammen aus
Argen tinien, dem größten Weinan-
bauland Südamerikas. „Für die End-
verbraucher wird es immer wichtiger,
Produkte guten Gewissens kaufen zu
können, und an diesem Punkt setzt
das Fairtrade-Konzept an“, sagt Hel-
mut Meyer, Vice President Purchasing
bei Lekkerland. Für die Zukunft plant
das Unternehmen, das Fairtrade-Sorti-
ment weiter auszubauen.
Restaurants starten Steak-Versand
Einen neuen Vertriebskanal versuchen
drei Frankfurter Steakhäuser zu er-
schließen. Kunden der Restaurants M,
Surf‘n‘Turf und The Ivory Club kön-
nen sich ihre Steaks per Online-Ver-
sand deutschlandweit nach Hause
schicken lassen. Alle Produkte wer-
den als Frischware ausgeliefert und
entsprechen der amerikanischen
Richtlinie NHTC für Beef-Qualität.
Metro C+C schwächelt bei Nonfood
Die Metro Group hat im ersten Halb-
jahr 2008 ihren Konzernumsatz im Ver-
gleich zum Vorjahreszeitraum um 7,1
Prozent auf 31,7 Milliarden Euro ge-
steigert. Der internationale Umsatzan-
teil erreichte erstmals 60 Prozent. Der
Umsatz mit Cash & Carry stieg um 6,1
Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. In
Deutschland war der Umsatz im ersten
Halbjahr leicht rückläufi g. Dabei habe
der Zuwachs im Food-Geschäft ein
rückläufi ges Nonfood-Geschäft nur
teilweise kompensieren können.
Shell führt neues Bargeld-System ein
Ab Mitte 2009 sollen Kunden der
Postbank mit ihrer Girocard an zu-
nächst bis zu 1.300 teilnehmenden
Shell Tankstellen bundesweit nicht nur
ihre Tankrechnung begleichen können,
sondern auch Bargeld erhalten. Dazu
werden sogenannte „Cash Recycling
Stationen“ installiert. Die Kunden ge-
ben ihre PIN über ein separates Kar-
tenlesegerät ein und erhalten ihr Geld
anschließend aus den Händen der
Kassierer. Nach dem Bezahlen wird
das Geld automatisch in einem Tresor
eingelagert. Mit dieser Tresorfunktion
will Shell auch die Sicherheit an den
Tankstellen erhöhen und den Aufwand
für das Bargeldhandling senken.
KIOSK-GESCHÄFT
Neue WachstumsimpulseDie Chancen von Kiosken im Wett-bewerb haben die Experten des Be-ratungsinstitutes Bain & Company untersucht. Ihr Fazit: Kioske haben eine Zukunft, sofern sie sich zum Mini-Markt wandeln, dessen An-gebot die Produkte des täglichen Lebens genauso vorrätig hält wie Snacks und Getränke zum Mit-nehmen. „Die Betreiber, die auf den Convenience-Zug aufspringen, die mehr kleine Mahlzeiten und frische Produkte anbieten, haben eine gute Überlebenschance“, sagt Rudolf Pritzl, Partner bei der Un-ternehmensberatung. Schließlich
seien Kioske und Trinkhallen Teil des wachsenden und 22 Milliarden Euro schweren deutschen Marktes für Convenience-Produkte.
HERBSTMESSE I
Utz in Maselheim
Am 13. und 14. September 2008 fi ndet die traditionelle Herbstmesse des MCS-Regionalpartners Utz im schwäbischen Maselheim statt. Wie das Unternehmen ankündigte, werden zahlreiche Lieferanten den Messebesuchern ein Feuerwerk an Neuheiten und Angeboten bieten.
VERZEHRGEWOHNHEITEN
Am liebsten Schnitzel
Schnitzel, Steaks vom Schwein so-wie Hackfleisch sind die Topseller in Metzgereien und dem Le-bensmittelhan-del in Deutsch-
land. Die se Verbrauchervorlieben liefern auch den GV-Betrieben An-haltspunkte für die Wünsche ih-rer Gäste. Pro Haushalt wurden im Jahr 2007 durchschnittlich 3,4 Ki-logramm Schweineschnitzel ver-zehrt. Danach folgten laut einer ZMP-Analyse 2,7 Kilogramm ge-mischtes Hackfl eisch und 2,6 Kilo-gramm Schweinehackfl eisch. Auch Gefl ügelfl eisch ist sehr beliebt: 1,7 Kilogramm Hähnchenschenkel, 1,6 Kilogramm Puten- und 1,5 Kilo-gramm Hähnchenschnitzel konsu-mierte ein Durchschnittshaushalt.
HERBSTMESSE II
LHG in EibelstadtAm 20. und 21. September 2008 ist wieder Messezeit beim MCS-Regio-nalpartner LHG im fränkischen Ei-belstadt. Eine Vielzahl ausgesuchter Lieferanten bietet den LHG-Kun-den eine breite Auswahl bekann-ter und erfolgreicher Artikel, aber auch zahlreiche Neuheiten zu Top-Messe-Konditionen.
Markantes
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Nachdem die Verbraucher in den vergangenen zwei Jah-ren praktisch Monat für
Monat immer tiefer in die Tasche greifen mussten, erlebten sie im August erstmals wieder eine leichte Entspannung bei den Lebenshal-tungskosten. Vor allem wegen der gesunkenen Kraftstoffpreise ging die Teuerungswelle zurück. Bei Lebensmitteln und Konsumgütern zeichnet sich allerdings eine gegen-sätzliche Entwicklung ab. Während die Preise von Grundnahrungsmit-teln relativ kurzfristig den sinken-den Weltmarktnotierungen vieler Agrarprodukte folgen dürften, ver-sucht die Industrie bei technischen und chemischen Produkten sowie
bei hochveredelten Lebensmitteln jetzt noch weitere Preiserhöhungen durchzusetzen. Die in der Vergan-genheit extrem gestiegenen Ener-gie- und Rohstoffpreise schlagen hier zeitverzögert zu Buche. Ins-gesamt aber, so die Prognose von Wirtschaftsforschern, dürfte die Infl ationsrate 2009 weiter in Rich-tung zwei Prozent sinken.
Preise drücken Konsum
Eine Beruhigung an der Preis-front wäre für Handel und Verbrau-cher die derzeit beste Botschaft. Denn das zuletzt infl ationsbedingt stark gesunkene verfügbare Ein-kommen hat die Konsumbereit-schaft im August auf den Stand
von 2003 zurück geworfen, wie die jüngste Konsumklima-Studie der Nürnberger GfK ausweist.
Experten sind überrascht
Aus den vorläufi gen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass sich der Verbraucher-preisindex in Deutschland im Au-gust 2008 gegenüber August 2007 voraussichtlich um 3,1 Prozent er-höht hat. Im Vergleich zum Vor-monat ist das eine Entlastung um 0,3 Prozentpunkte. Die rückläufi ge Monatsrate ist vor allem auf Preis-rückgänge bei Heizöl um bis zu elf Prozent und Kraftstoffen zurück-zuführen. Auch bei den Nahrungs-mitteln sind die Preise gegenüber Juli 2008 gesunken – allerdings in erster Linie saisonbedingt bei Obst und Gemüse. Unter dem Strich waren Nahrungsmittel im August 2008 trotzdem immer noch rund sieben Prozent teurer als im Ver-gleichsmonat August 2007.
Zwar ist die Abflachung der Infl ationsrate um 0,3 Punkte auf den ersten Blick keine Sensation. Sie wird auch beim Verbraucher keinen spontanen Kaufrausch aus-lösen. Allerdings kam der Preis-rückgang selbst für Experten in den Banken und Wirtschaftsfor-schungsinstituten überraschend. Im Juli hatten sie nämlich allesamt vor einer neuen Rekord- Infl ationsrate gewarnt und im selben Zuge eine plötzliche Abkühlung der Welt-wirtschaft signalisiert.
ROHSTOFFPREISE
Entspannung in SichtTrotz der Entspannung auf den Rohstoffmärkten erwarten Experten keinen schnellen
Rückgang der Verbraucherpreise. Fakten, Hintergründe und Meinungen.
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MEINUNGEN
AUF EINEN BLICK
Fast zeitgleich zum Rückgang der Rohölpreise ist auch die jah-relange Rohstoffhausse Mitte Juli plötzlich eingebrochen. Der CRB-Index von Reuters, der 16 wichtige Rohstoffe abbildet, ist von seinem Allzeithoch mit 473 Punkten im Juli schlagartig um 20 Prozent zu-rück gefallen und seitdem (Stand: 29.8.08) nur leicht wieder gestie-gen. Marktbeobachter führen die Rückgänge auf zwei wesentliche Ursachen zurück: Zum einen sei die Nachfrage aufgrund der exor-bitanten Preissteigerungen einge-brochen, zum anderen wegen der Abkühlung der Weltwirtschaft ins-gesamt zurück gegangen.
Ernte übersteigt Nachfrage
Die bisherigen Ergebnisse ver-sprechen in diesem Jahr auf den internationalen Agrarmärkten bei Getreide eine erheblich größere Ernte als 2007. Fallende Notie-rungen auf dem Weltmarkt führen am schnellsten bei Grundnah-rungsmitteln mit geringem Verede-lungsgrad zu entsprechenden Preis-senkungen. Nach Einschätzung des deutschen Bauernverbandes (DBV) bringt die Getreideernte 2008 knapp 47,2 Millionen Tonnen und damit deutlich mehr als in den ver-
gangenen Jahren. Ursache sind die starke Flächenausdehnung und hö-here Hektar erträgen. Bedingt durch den Wegfall der EU-Flächenstillle-gung und die hohen Getreidepreise des Vorjahres wurden in Deutsch-land gegenüber 2007 auf zusätz-lich 477.500 Hektar Getreide an-gebaut. Diese Ausweitung um 7,3 Prozent zeigt, wie schnell die Land-wirtschaft auf Preisentwicklungen reagiert. Auch EU- und weltweit fallen die Ernteprognosen erheb-lich höher aus. So wird mit einer Weltweizen ernte von 670 Millio-nen Tonnen gerechnet, die damit fast zehn Prozent über der letztjäh-
rigen Menge liegt. Selbst die Ukra-ine und Australien können wieder exportieren, womit dem Welt-markt fast 24 Millionen Tonnen zusätzlich zur Verfügung stehen. Weltweit gibt es damit seit Jahren erstmals wieder mehr Weizen als verbraucht wird.
Fleisch ist knapp
Der gute Ertrag schlägt sich schon jetzt direkt in gesunkenen Getreidepreisen nieder. „Für die Milchvieh- und Veredelungsbe-triebe müssten sich durch die sin-kenden Getreidepreise auch die Beschaffungskosten von Zukaufs-
Wir sehen keine wesentlichen Anzeichen
für eine Entspannung bei den Rohstoffprei-
sen innerhalb des kommenden Jahres. Die
meisten Erhöhungen bei Vormaterialien sind
noch nicht einmal eingepreist. Die partiellen
Nachlässe werden nicht von Dauer und
nicht tiefgreifend sein.
Dr. Peter Wüst,
Geschäftsführer
Herstellervereinigung
Bau + DIY e. V.
Preise und Infl ation
Aussagen zur mittelfristigen Entwickung der
Rohstoffpreise treffen wir nicht. Bezogen
auf den weiteren Verlauf des Jahres 2008
deutet jedoch einiges darauf hin, dass die
Preise für einige Grundnahrungsmittel wie
Weizen, Reis, Sojabohnen oder Ölsaaten
tendenziell sinken werden.
Olaf Roik,
Hauptverband
des Deutschen
Einzelhandels e.V.
Die Tendenz zur weltwirtschaftlichen Ab-
kühlung bleibt nicht ohne Folgen für die
Rohstoffpreise. Insofern erwarten wir bis
Ende 2009, dass diese eher sinken als
steigen. Das dürfte dazu führen, dass die
Infl ation 2009 unter drei Prozent fällt und
sich in Richtung zwei Prozent zurückbildet.
Prof. Dr. Kai Carsten-
sen, Bereichsleiter
Konjunktur ifo
Institut für Wirtschafts-
forschung
Schweine knapp und teuer
Welche Marktverwerfungen die Energiepreise hervorrufen können, zeigt derzeit
besonders deutlich die rückläufi ge Versorgung mit Schweinefl eisch.
■ Ölpreis: Der Anstieg der Energiepreise
ist direkt auf die landwirtschaftlichen
Produktionskosten durchgeschlagen.
Beim Ackerbau sind die Kosten für
Düngemittel und Maschineneinsatz
enorm gestiegen und damit die
Getreide- und Futtermittelpreise.
■ Getreidepreis: Der Anstieg der Fut-
termittel- und Energiepreise hat europa-
weit zu erheblich höheren Kosten in der
Schweineproduktion geführt. Viele
Sauenhalter sind aus der Produktion
ausgestiegen, weil sie nicht mehr
kostendeckend arbeiten konnten.
■ Schweinebestand: In nahezu allen
EU-Ländern geht der Schweinebestand
zurück. In Deutschland hat sich der
Bestand nach vorläufi gen Ergebnissen
der ZMP um 1,3 Prozent auf 26,76
Millionen Tiere verringert. Grund ist der
starke Abbau des Sauenbestandes.
■ Fleischpreise: Das künftige Schweine-
angebot wird laut ZMP erstmals seit
Jahren wieder kleiner ausfallen. Die
Vorboten einer knapper Versorgung
sind bereits zu spüren: Der Schlacht-
schweinepreis ist seit Jahresanfang
um über ein Drittel gestiegen.
Markantes
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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ZAHLEN UND TRENDS
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futter wieder verringern“, sagt ein Sprecher des DBV. Demzufolge ist auch für die bäuerlichen Verede-lungsbetriebe eine Entspannung in Sicht. In der Vergangenheit hat dies regelmäßig zu einer Erhöhung der Aufstallungen geführt. Zurzeit ist das Angebot von Schweine- und Rindfleisch (Importe) allerdings knapp. Und dies führt zu deut-lichen Preisanstiegen, die bis in die Frischetheken des Lebensmit-telhandels durchschlagen.
Nonfood wird teurer
Dafür ist der Buttermarkt nach wie vor von einer ruhigen Nach-frage gekennzeichnet. Das schwie-rige Exportgeschäft bietet laut Bau-ernverband kaum Möglichkeiten, den Markt zu entlasten. Am Markt für Käse hielten die schwächeren Tendenzen bei schleppendem Inlandsabsatz und Export im August ebenfalls an und haben die Bestände weiter steigen lassen.
Dafür klettern die Preise an-derer Konsumgüter, bei denen die gestiegenen Energiepreise erst jetzt weitergegeben werden. Mar-kenhersteller wie etwa Beiersdorf
(Nivea) und Henkel (Persil) haben Preiserhöhungen von bis zu zehn Prozent angekündigt. In den Bau- und Heimwerkermärkten ist wegen der stark gestiegenen Stahlpreise ebenfalls so schnell keine preis-liche Entlastung in Sicht. So erwar-tet Dr. Peter Wüst, Geschäftsfüh-rer der Herstellervereinigung Bau + DIY e.V., „keine wesentlichen Anzeichen für eine Entspannung bei den Rohstoffpreisen innerhalb
des kommenden Jahres.“ Die meis-ten Preiserhöhungen bei Vormate-rialien seien nämlich noch nicht einmal eingepreist, und beim Stahl gebe es noch immer keine Entspan-nung an der Preisfront.
Inflationsrate sinkt wieder
Bei der Gesamtbetrachtung be-tonen Wirtschaftswissenschaftler, dass sich auch die Rohstoffpreise nicht gänzlich vom Markt abkop-peln können. Professor Dr. Kai Carstensen, Bereichsleiter Kon-junktur beim ifo Institut, verweist in diesem Zusammenhang auf die aktuelle „Tendenz zur weltwirt-schaftlichen Abkühlung“. Diese bleibe nicht ohne Folgen für die Rohstoffpreise, so Prof. Carsten-sen gegenüber dem MARKANT Handelsmagazin. Insofern erwarte das ifo-Institut bis Ende des Jahres 2009 tendenziell sinkende Roh-stoffpreise. Dies wiederum führe laut Prof. Carstensen dazu, dass die Infl ation im Jahr 2009 wieder unter die Drei-Prozent-Marke falle und die Infl ationsrate sich in Rich-tung zwei Prozent zurückbildet.
*Zeitraum: Juli 2008 : Juli 2007, ** Juli 2008 : Juni 2008 Quelle: Statistisches Bundesamt
Die Weltmarktpreise für Milch und Milcherzeugnisse sind zur Zeit stabil, das Angebot ist groß.
Wichtige Importprodukte waren im Juli 2008 erheblich teurer als vor einem Jahr,
haben sich aber im Vergleich zum Vormonat stabilisiert oder sogar verbilligt.
Importpreise
Import-Produkte Jahresvergl.* Monatsvergl.** Veränderung Veränderung
Index Einfuhrpreise + 9,3 % + 0,6 %
Energieträger + 48,8 % + 2,4 %
Roheisen, Stahl, Ferrolegierungen + 15,4 % + 1,8 %
Nicht-Eisen-Metalle – 8,5 % – 1,8 %
Blei, Zink, Zinn in Rohform – 35,0 % – 7,2 %
Zitrusfrüchte + 29,4 % – 2,1 %
Rohkakao + 21,8 % – 4,9 %
Getreide + 19,2 % – 4,6 %
Rohkaffee + 8,7 % – 6,5 %
Milch und -erzeugnisse + 5,5 % + 0,3 %
Rindfl eisch + 24,8 % – 0,1 %
Schweinefl eisch + 15,7 % + 3,1 %
Gefl ügelfl eisch + 5,7 % + 2,2 %
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Strategie & Management
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKTIMPULS
VERKAUFSKONZEPT
Natürlichkeit ist ProgrammWie der Lebensmittelhandel Naturkosmetik verkaufen kann,
zeigt das Konzept des neuen tegut-Marktes in Weiterstadt.
Die Abteilung lädt auf 120 Quadratmetern zum Shoppen ein.
Naturkosmetik zählt mo-mentan im Kosmetik- und Körperpfl ege-Segment zu
den absoluten Wachstumsmärkten. Kein Wunder, schließlich bestehen Produkte dieser Kategorie aus rein pfl anzlichen Inhaltsstoffen, kom-men ohne Farb- und Konservie-rungsmittel aus und werden ohne Tierversuche getestet. Mit diesen Eigenschaften entsprechen sie per-fekt dem Wunsch vieler Verbrau-cher nach mehr Natürlichkeit.
Chancenreiches Sortiment
Nach wie vor wird der Markt zwar vom Drogeriefachhandel, von Kauf- und Warenhäusern sowie von Bio-Supermärkten dominiert, so eine Erhebung des Marktfor-
schungsunternehmens Informa-tion Resources (IRI). In Zukunft könnten aber auch die Super- und Verbrauchermärkte Marktanteile hinzugewinnen. Wie dies funktio-niert, zeigt das Fuldaer MARKANT-Mitglied tegut am neuen Standort in Weiterstadt bei Darmstadt. Auf 120 Quadratmetern präsentiert das Handelshaus mehr als 500 ver-schiedene Artikel in einer eigen-ständigen Abteilung, die sich vom Gesamtkonzept des Kosmetik- und Körperpfl egebereiches deutlich un-terscheidet. „Naturkosmetik ist et-was Eigenes und verdient einen ei-genen Platz und Raum. Schließlich reden wir hier nicht von Artikeln, die man einfach so mitnimmt“, er-klärt Thomas Gutberlet, Vorstand
Sortiment und Marketing von te-gut. Den Anspruch, hochwertige und exklusive Artikel zu vertrei-ben, spiegelt auch die ladenbau-liche Gestaltung der gesamten Naturkosmetik-Abteilung wider.
Hochwertiges Ambiente
Sie sorgt als Shop im Markt gut sichtbar für Aufmerksamkeit, gibt den Kunden Orientierung und lädt zum Stöbern und Verweilen ein. Der Boden ist, anders als der nor-male Marktboden, mit Holzparkett belegt. Die Regale sind weiß und mit Holz gestaltet. Das Licht ver-stärkt den Shop-Charakter. Spots heben Marken und Produkte her-vor, die Glasböden in den Gon-delköpfen sind beleuchtet. Für die
Auf 120 Quadratmetern bietet die neu gestaltete Abteilung ein komplettes Naturkosmetik-Sorti-ment, das von Sonnenpfl ege-Produkten bis hin zu natürlichen Haarfärbemitteln und Seifen reicht.
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BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRY
IN KÜRZE
INTERVIEW
Fachkompetenz sorgt die Waren-fachverantwortliche Susanne Raiss. Sie hat zuvor 30 Jahre in einem Re-formhaus gearbeitet, kennt sich da-her mit den angebotenen Marken aus und kann die Kunden kom-petent beraten. Das Besondere am Sortiment: Viele der Lieferanten wie zum Beispiel Logona und La-verana waren bislang mit ihren Produkten nicht im traditionellen Lebensmittelhandel vertreten.
Umfangreiches Angebot
„Es ist ein Experiment für die Hersteller, die sonst nur über Re-formhäuser und Bio-Supermärkte verkaufen“, erklärt Susanne Raiss. Im Sortiment der Abteilung fi n-den Kunden neben Kosmetik- und
Körperpfl egeartikeln aus kontrol-liert ökologischer Produktion auch Sonnenpfl ege und -schutzprodukte sowie Seifen. Haarfärbe- und Pfl e-gemittel sind ebenfalls vorhanden. Das Highlight besonders zur Reise-zeit: Viele der angebotenen Artikel gibt es auch in kleinen Packungen zum Ausprobieren. Das Angebot wird durch Frottee-Handtücher in Bio-Qualität ergänzt. Der Erfolg
bestätigt das MARKANT-Mitglied in seiner Sortimentspolitik. „Mitt-lerweile kommen viele Kunden so-gar aus Darmstadt zu uns, die vor-her im Reformhaus gekauft haben“, so die Abteilungsleiterin. Das Kon-zept soll nun auf weitere Märkte ausgedehnt werden. Noch im Ok-tober eröffnet der neue tegut-Markt in Lorsch ebenfalls mit einer Na-turkosmetik-Abteilung.
Naturkosmetik
„Keine Frage des Geldes“Thomas Gutberlet, Vorstand Sortiment und Marketing von tegut,
zum neuen Naturkosmetik-Konzept des Handelshauses.
Wie wichtig ist das Sortiment
Naturkosmetik für tegut?
Wir hoffen, dass die Naturkosmetik noch
wichtiger wird. Ob dies gelingt, wird sich
zeigen. Aus der Ernährung heraus besteht
das Interesse, nicht nur Lebensmittel,
sondern auch Hautpfl ege zu verkaufen.
Schließlich fragen die Kunden bei uns nach
ökologischen Varianten. Wir testen nun aus,
ob Naturkosmetik ein Baustein sein könnte.
Weshalb haben Sie eine eigenständige
Naturkosmetik-Abteilung konzipiert?
Die Naturkosmetik ist ein eigenständi-
ges Sortiment und verdient einen eigenen
Raum. Diesem Anspruch wollen wir Rech-
nung tragen. Schließlich rede ich hier nicht
von Artikeln, die ich einfach so mitnehme.
Wir brauchen diesen Platz auch deshalb,
weil wir testen müssen, welche Produkte
für unsere Märkte überhaupt in Frage kom-
men. Wir wissen bei Naturkosmetik einfach
noch nicht, nach welchen Kriterien die Kun-
den suchen. Das müssen wir testen.
Welche Kriterien müssen tegut-Märkte
erfüllen, die diese Abteilung erhalten?
Natürlich müssen sie eine gewisse Größe
haben und eine kritische Masse an Kun-
den besitzen. Damit meine ich die Kunden,
die sich biologisch ernähren. Sie achten
auch bei der Kosmetik auf die Inhaltsstoffe.
Naturkosmetik ist keine Frage des Geldes,
sondern des Bewusstseins. Die ursprüng-
liche Bio-Bewegung ging nicht von vermö-
genden, sondern bewussten Kunden aus.
Wie viele Märkte werden auf das neue
Konzept umgerüstet?
Sofern es sich rechnet, werden alle Märkte
das Sortiment erhalten. Allerdings werden
wir dies zunächst zwei Jahre lang testen.
Marktfl äche: 2.700 qm Verkaufsfl äche,
davon 120 qm Naturkosmetik
Personal: 32 in Voll- und Teilzeit
Artikel: 24.000 Artikel gesamt, davon 513
Artikel in der Naturkosmetikabteilung
Service-Leistungen: Kundenkarte,
Farbberatung, Verkostungen, Bestell-
und Partyservice
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von
8.00 Uhr bis 22.00 Uhr
Ersteröffnung: 28.05.2008
Marktleitung: Ronny Böhlitz
Adresse: Max-Planck-Straße 5,
64331 Weiterstadt
Internet: www.tegut.com
tegut Weiterstadt
Der neue tegut-Pilotmarkt in Weiterstadt bietet auf 2.700 Quadratmetern rund 24.000 Artikel.
Ein weiteres Highlight des neuen Marktes ist die Feinkost-Theke mit vielen Spezialitäten.
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S trategie & Management
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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MEINUNGEN
BEWERTUNGSPORTALE
Zensierte Märkte
Ein gewisser Tom-h schreibt auf dooyoo.de über einen Norma-Markt: „Der sehr
unhöfl iche Marktleiter, dem an-scheinend auch das Waschmittel für seinen Verkaufskittel ausgegan-gen oder zu teuer ist, hat uns nun
mer mehr Verbraucher misstrauen traditionellen Werbemedien und Werbeinhalten – sie verlassen sich lieber auf die subjektiven, aber im Praxistest erworbenen Erfah-rungen ihrer Mitstreiter. Auf dieses Phänomen bauen die Bewertungs-portale auf: Sie wollen eine breite Meinungs-Datenbank schaffen, mit deren Hilfe man sich vor dem Kauf über die Stärken und Schwächen eines Produkts klar werden kann. Und natürlich auch über diejenigen einer Einkaufsstätte.
Nutzer-Zahlen überschaubar
Noch stecken die Portale tief in den Kinderschuhen. Auf Dooyoo zum Beispiel, eine der am höchsten fre-quentierten Adressen, fi nden sich (Zahlen per Ende August) zum Beispiel rund 280 Kundenkom-mentare zu jeweils verschiedenen Märkten von Aldi Süd, rund 200 zu Aldi Nord, 140 zu Kaufl and, 90 zu Edeka, 50 zu Minimal und 40 zu Globus. Das sind sehr überschau-bare Zahlen. Ebenso überschaubar
Begutachten, kommentieren, benoten: Kunden lassen im Internet ihrer Meinung über Einkaufs-
stätten und Produkte freien Lauf. Händler sollten diese Communities nicht ignorieren.
„Wir haben ein Kun-
denbeschwerdema-
nagement einge-
richtet, das auch die Äußerungen auf den
Bewertungsportalen verfolgt.“
Bärbel Hammer, Leiterin Marketing,
famila-Handelsmarkt
Kiel GmbH & Co. KG
Wie relevant sind Kundenbewertungen im Internet?
„Die Kundenbe-
wertungen in den
Portalen können
auch der Früher-
kennung neuer Trends dienen.“
Dr. Markus Schweizer, Leiter Kunden-
management und Marktforschung,
tegut, Fulda
Natürlich
würden wir
Kundenbe-
wertungen auch einsetzen, um bestimmte
interne Dinge zu optimieren.“
Isolde Woll, Marketingleitung,
Wasgau Produktions und Handels AG,
Pirmasens
schon zum zweiten Mal mit einer Ausrede abblitzen lassen.“ Und ein gewisser Klanol meint über ein Globus-Warenhaus: „Dieses Un-ternehmen spiegelt die moderne Dienstleistungsgesellschaft wieder. Einfach genial, hier ist der Kunde wirklich noch König!“
Kunden vertrauen Kunden
Von unsäglich bis überragend: In diesem Spektrum bewegen sich die Kundenurteile über Märkte oder Produkte, kommuniziert auf Ver-kaufsportalen wie Ebay und Ama-zon, aber auch auf reinen Bewer-tungsportalen wie Dooyoo, Ciao, Yopi, Idealo und anderen. Dort spie-len die Kunden selbst „Stiftung Wa-rentest“ und nehmen so ziemlich alles unter die Lupe – vom Gummi-bärchen über das Waschmittel bis zum gesamten Supermarkt. „Nichts wirkt auf Kunden so überzeugend wie die Urteile anderer Kunden“, sagt Dr. Kai Hudetz, Leiter des E-Commerce-Centers des Handels in Köln (siehe Interview). Denn im-
Daumen oben: Gute Note für den Markt.
MARKANT-Mitglieder lassen die Informationen nicht ungenutzt, die ihnen die Portale „frei Haus“ liefern. Das Spektrum reicht vom
aktiven Kundenbeschwerde-Management über Optimierungs-Maßnahmen im Markt bis hin zur Früherkennung von Trends.
17
INTERVIEW
ZAHLEN UND TRENDS
ist bislang wohl auch die Gemeinde der Kommentar-Leser, die sich auf den Portalen Rat für ihre Kaufent-scheidung einholen.
Den Ball flach halten
Allerdings: Das Web 2.0 mit sei-nen Kommentar- und Rezensions-foren, seinen Online-Tagebüchern und Tauschplattformen steht ver-mutlich erst am Anfang einer wohl rasanten Entwicklung. Immerhin 20 Prozent der Internet-Nutzer be-wegen sich schon heute regelmä-ßig im Web 2.0 (siehe Chart) – wie viele allerdings die Bewertungspor-tale nutzen, ist nicht belegt.
Daher halten Händler den Ball fl ach. Dr. Markus Schweizer, Lei-ter des Kundenmanagements bei tegut: „Aktuell dienen Bewertungs-portale insbesondere der Entschei-dungsfi ndung bei Produktkäufen. Hinsichtlich der Einkaufsstätten-wahl sind sie – noch – zu vernach-lässigen.“ „Andere Faktoren wie die Nähe zur Einkaufsstätte und persönliche Erfahrungen sind sehr viel ausschlaggebender“, ergänzt Peter Kappenberg von der J. Bün-ting Beteiligungs AG.
Generell wird dies zwar auch künftig so bleiben, doch werden sich die Gewichte verschieben: „Die Nutzung des Internets als Platz für Meinungsäußerungen wird künf-tig steigen, da immer mehr Men-schen ihre sozialen Kontakte per Chat pfl egen“, so Isolde Woll, Mar-ketingleiterin bei Wasgau. Ähnlich Bärbel Hammer, Marketing-Leite-
rin bei famila in Kiel: „Da die Re-levanz des Internet steigt, werden auch Bewertungsportale wichtiger. Hier gilt es, Kritik genau zu prüfen und Schwachstellen abzustellen“.
Trends früh erkennen
Das Kunden-Management bei fa-mila bearbeitet schon heute nicht nur telefonisch und online einge-hende Beschwerden, sondern ver-folgt auch die Äußerungen auf den Bewertungsportalen. Bei Wasgau, Bünting und tegut werden die Por-tale ebenfalls im Rahmen eines Früherkennungssystems beobach-tet. Dabei fi nden sich immer wie-der Ansatzpunkte zur Fehlerver-meidung. Bärbel Hammer von famila sagt: „Immer dann, wenn die Bewertungen einigermaßen detailliert verfasst sind, können sie durchaus Optimierungspotenzial aufdecken.“ Dr. Markus Schweizer von tegut fügt noch einen anderen Aspekt hinzu: „Die Bewertungen können auch zur Früherkennung neuer Trends dienen.“
Kundenbewertungen
„Aktionismus ist fehl am Platz“Dr. Kai Hudetz, Leiter E-Commerce Center des Handels in Köln,
über die Entwicklung der Bewertungsportale im Internet.
Wie relevant sind Bewertungsportale
für den Handel?
Bewertungssysteme spielen in vielen Be-
reichen bereits heute eine große Rolle –
seien es Produktbewertungen bei eBay
oder Hotelbuchungen bei HRS. Nahezu
alle Preissuchmaschinen weisen inzwischen
Bewertungen aus. Auch die reinen Be-
wertungsportale werden immer wichtiger,
da die Zahl der aktiven und passiven User
steigt und daher zumeist viele Bewertungen
gebündelt werden, was Ausreißer-Effekte
reduziert und die Aussagekraft erhöht.
Wie sieht die künftige Entwicklung der
Portale aus?
Jene Bewertungsportale, denen es gelingt,
transparente und gerechte Bewertungsmo-
delle zu etablieren, werden erheblich an Be-
deutung gewinnen, insbesondere im Hin-
blick auf die Einkaufsstättenwahl. Aber
auch Portale, die sich auf Produktbewer-
tungen konzentrieren, haben aus unserer
Sicht eine große Zukunft.
Sollen Händler schon heute regel-
mäßig die Bewertungen verfolgen?
Das kommt auf die Branche an. Zum Bei-
spiel bei Consumer Electronics ist es heute
schon ratsam. Dies wird sich auf weitere
Segmente und Sortimente ausdehnen.
Hektischer Aktionismus ist hier jedoch fehl
am Platz. Vielmehr gilt es für alle Händler,
den Einsatz von Bewertungssystemen sorg-
sam zu prüfen und dabei die Bewertungs-
portale mit einzubeziehen.
Web 2.0-Nutzer
Immerhin 20 Prozent der regelmäßigen Internet-Nutzer bewegen sich schon
heute häufi g im Web 2.0. Mehr als die Hälfte von ihnen partizipiert aktiv daran.
Quelle: ARD/ZDF-Online-Studie 2006 Quelle: 501 Nutzer vom Web 2.0-Angebot
Nutzung vom Web 2.0-Funktionalität
Web 2.0
tägliche
Nutzung 9%
keine Web 2.0 Nutzung 80%
Web 2.0
wöchentliche
Nutzung 11%
Aktiv partizipie-
rende Nutzer 57%
Nutzung vom Web 2.0-Funktionalität
Passiv
partizipierende
Nutzer 43%
Strategie & Management
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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SERIE
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SERIE: HANDELSMARKEN
Der Bio-Boom hat es be-wiesen: Für viele Verbrau-cher zählt nicht allein der
Preis. Das erklärt auch die stei-gende Nachfrage nach regionalen Produkten. Denn die Verbraucher schreiben Produkten aus der eige-nen Region eine Reihe von Vor-teilen zu: aufgrund der kürzeren Transportwege eine bessere Um-weltbilanz, mehr Frische und Ge-schmack. Und schließlich sehen die Verbraucher in den Produkten ei-nen Gegenpol zur fortschreitenden Globalisierung, der Werte wie Bo-denständigkeit und Natürlichkeit entgegensetzt werden.
Dieser Trend wird auch von der Marktforschung bestätigt. Im Rah-men einer Studie der CMA und ZMP sprachen sich 60 Prozent der Befragten für ein größeres Angebot an Lebensmitteln aus der Region aus. Speziell in Super- und Ver-brauchermärkten wünschen sich mehr als 50 Prozent der Befragten mehr regionale Produkte.
Wertschöpfung steigern
Produkte mit regionaler Herkunft bieten den Händlern somit sehr gute Chancen, sich im Wettbewerb zu profi lieren und die Wertschöp-fung zu steigern. „Bei regionalen
Produkten zählt für die Kunden vor allem die Herkunfts- und Produkt-sicherheit, die Unterstützung der Region im Sinne der Nachhaltigkeit und, insbesondere bei Fleisch, der positive Einfl uss auf die Produkt-qualität“, bestätigt Giannina Feu-erstein, Junior-Produktmanage-rin bei tegut. Der Fuldaer Filialist hat mit „LandPrimus“ bereits seit 1996 eine starke Eigenmarke mit regionalem Bezug in seinen Märk-ten. Unter dem Slogan „Gute Qua-lität dauerhaft preiswert“ umfasst die Range insgesamt 35 Schweine-fl eisch-Produkte. Seit 2000 hat te-gut zudem die Eigenmarke „Rhön-gut“ im Programm, die für bislang 20 Bio-Produkte aus regionaler Er-zeugung reserviert ist.
LandPrimus und Rhöngut sind dabei nicht als Preiseinstiegsmar-ken positioniert: Für LandPri-mus-Produkte bezahlen die Kun-den rund zehn Prozent mehr als für vergleichbare QS-Fleisch-Arti-kel; Rhöngut liegt preislich sogar ein Viertel über konventionellen Artikeln. Für LandPrimus werben die Fuldaer in verschiedenen Wer-bemedien mit einer Qualitätsga-rantie: hergestellt ohne Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Gen-technik. Für Rhöngut stehen regel-mäßig Verkostungen und Aktions-platzierungen auf dem Programm, fl ankiert von Werbung in Flugblät-tern, Flyern und Fachzeitschriften. „Wir entwickeln kontinuierlich weitere Produkte“, resümiert Gian-
Das Guteliegt so nah…Bodenständig, verlässlich und natürlich – Regionalität hat
Hochkonjunktur. Gerade die starken regionalen Eigenmarken
der MARKANT-Partner sind eine echte Erfolgsgeschichte.
Handelsmarken
Das MARKANT HandelsMagazin schließt
hiermit die Serie über die neue Ära der
Handelsmarken ab. Hier eine Übersicht der
Themen in den letzten Ausgaben:
07/08: Tesco/Sainsbury
08/08: Système U
09/08: Regionale Eigenmarken
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ZAHLEN UND TRENDS
AUF EINEN BLICK
sie in einem eigenen Regalsystem beziehungsweise in der Fleischt-heke platziert ist. Insgesamt bestä-tigt auch Brüggemann den Trend zu regionalen Produkten. So plant Bünting zwar keine zusätzlichen Marken, wird aber innerhalb der bestehenden Marken das Sortiment kontinuierlich erweitern.
Brüggemanns Fazit lautet: „Der Regionalitätsanspruch vermittelt ein stärkeres Vertrauen beim Kun-den, da bei zunehmenden Ernäh-rungsunsicherheiten die Herkunft an Bedeutung gewinnt.“
nina Feuerstein. Denn: „Aus un-serer Sicht ist das Marktpotenzial regionaler Produkte noch nicht ausgeschöpft, auch wenn sich das zurzeit erhebliche Marktwachstum etwas abschwächen wird.“
Sortimente erweitern
Auch bei Bünting haben Eigenmar-ken mit regionalem Bezug einen festen Platz. Die größte Marke die-ser Art ist „Küstengold“. Sie umfasst derzeit knapp 150 Produkte aus den unterschiedlichsten Warengrup-pen. „Positioniert wird die Marke – nicht zuletzt über den Namen – als Produkt mit Regionale-Touch, die aufgrund der Gestaltungsele-mente an die Heimatverbunden-heit der Kunden appelliert“, er-klärt Joosten Brüggemann, Leiter Marketing bei Bünting. „Da in sol-cher Sortimentsbreite nicht alle Produkte aus der Region kommen können, legen wir zumindest Wert auf die deutsche Herkunft, die den Kunden eine ähnliche Qualitätssi-cherheit geben kann.“
Beworben werden die Küsten-gold-Produkte durch Verkostun-gen, Gewinnspiele, Anzeigen im Kundenmagazin und im Internet sowie über diverse Werbemateri-alien. Als Anreiz für die Mitarbei-ter lobt Bünting regelmäßig Um-
satz- und Dekorationswettbewerbe aus. Mit „Gut Weidenhof“ haben die Ostfriesen zudem noch eine re-gionale Fleisch- und Wurstwaren-Eigenmarke im Programm, die den Kunden hohe Qualität von der Auf-zucht bis zur Zubereitung garan-tiert. Komplettiert wird das Spek-trum durch die Marke „NaturWert“, die unter dem Claim „Kontrollierte Qualität aus regionaler Landwirt-schaft“ Fleisch, Wurst, Milch, Eier, Kartoffeln und Nudeln bietet. Ver-trieben wird die Marke ausschließ-lich in den Combi-Märkten, wo
Regionale Produkte
Kurze Wege, mehr Genuss – für regionale Produkte zahlen Verbraucher oft mehr,
da sie einen erkennbaren Mehrwert bieten. Die wichtigsten Kaufargumente.
Quelle: CMA/ZMP
Regionale Eigenmarken
Profi lierung und Wertschöpfung durch regionale Eigenmarken – zahlreiche MARKANT-Partner haben damit gute Erfahrungen
gemacht. Das MARKANT HandelsMagazin hat eine Auswahl an Marken und ihre Steckbriefe zusammengestellt.
KÜSTENGOLD Zwischen Preiseinstieg
und Marke ist die Bün-
ting-Eigenmarke „mit re-
gionalem Touch“ positio-
niert. Derzeit umfasst die Marke 145 Artikel
aus den unterschiedlichsten Food-Waren-
gruppen, langfristig geplant ist eine Erwei-
terung auf 300 Produkte. Komplettiert wer-
den die Bünting-Regionalmarken durch
„Gut Weidenhof“ und „NaturWert“.
RHÖNGUTAls regionale Bio-Pre-
miummarke von tegut
umfasst Rhöngut zur-
zeit rund 20 Produkte,
die preislich 25 Prozent über den entspre-
chenden konventionellen Artikeln liegen.
LandPrimus ist die regionale tegut-Eigen-
marke für Schweinefl eischerzeugnisse,
die in ihrem Segment rund 70 Prozent des
Absatzes und Umsatzes erwirtschaftet.
HOFGUTUnter der Marke „Hof-
gut – gutes Essen“ bie-
tet Bartels-Langness
mehr als 300 Produkte
aus nahezu allen Food-Warengruppen –
vom Erdbeer-Drink bis hin zur Grünkohlkon-
serve. Die verbindenden Elemente dieser
Eigenmarke sind die traditionellen Rezepte
für Fertigprodukte sowie die Konzentration
auf regionale Lieferanten.
So beurteilen Verbraucher das Angebot an Produkten aus der eigenen Region
Anteil der Befragten, die das Angebot mit „sehr gut“ und „gut“ bewertet haben.
Bayern
Baden-Württemberg
Rheinland-Pfalz/Saarland
Niedersachsen
Schleswig-Holstein
Hamburg/Bremen
Hessen
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Berlin
Sachsen
Mecklenburg-Vorpommern
Brandenburg
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68,6%
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PERSONALIEN
INFO
REACH
Handel unter ZugzwangDie Neuordnung des EU-Chemikalienrechts hat direkte Folgen für den Handel. Wolf gang
Luckemeier, Spezialist für Umwelt- und Qualitätsmanagement, erklärt, worauf es nun ankommt.
Herr Luckemeier, was heißt REACh?
REACh stellt eine grundlegende Neuordnung des europäischen Chemikalienrechts dar. In Zu-kunft unterliegen alle chemischen Stoffe der Registrierung, Evaluie-rung und Autorisierung der Che-mikalien-Agentur in Helsinki. Ziel ist ein System zur Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe. Der Handel ist davon ebenfalls betrof-fen, da in allen Produkten und Ver-packungen auch chemische Stoffe verwendet werden.
Was will der Gesetzgeber erreichen?
Der EU-Gesetzgeber will über die REACh-Verordnung erreichen, dass rund 100.000 Alt-Chemika-lien (Phase-in-Stoffe) erstmals er-fasst und auf ihre mögliche Rele-vanz für Umwelt und Gesundheit untersucht werden. Diese soge-nannten Altstoffe müssen ab einer bestimmten Mengengrenze regis-triert und bewertet werden. Ent-sprechende Übergangsfristen sind vorgesehen, wenn eine Vorregis-trierung bis zum 1. Dezember 2008 durchgeführt wird.
Warum diese Vorregistrierung?
Prinzipiell müssen alle Altstoffe registriert werden. Damit die Wirt-schaft aber Übergangsfristen nut-zen kann, gibt es je nach herge-stellten oder importierten Mengen pro Jahr Übergangsfristen bis 2018. Allerdings nur unter der Vorausset-zung, dass eine Vorregistrierung er-
ders besorgniserregend eingestuft werden, für Hersteller und Han-del eine Verbraucherinformations-pfl icht besteht. Der Händler muss auf Anfrage eines Kunden binnen 45 Tagen Auskunft geben, ob eine solche Substanz im fraglichen Pro-dukt enthalten ist. Dies setzt aller-dings eine von der EU erlassene so-genannte Kandidatenliste voraus. Möglicherweise wird diese bereits zum Oktober 2008 veröffentlicht.
Was muss der Handel jetzt tun?
Die Problematik ist die kurze Frist von 45 Tagen. Die langen Wege von der Filiale, wo der Kunde gefragt hat, über die Zentrale bis zum Her-steller und zurück zum Kunden erfordert eine systematische, gere-gelte Vorgehensweise. Wichtig ist es, dass der Handel in seinen AGB Informationspflichten des Liefe-ranten über bedenkliche Stoffe ob-ligatorisch verankert. Diese sollten möglichst ganz aus Produkten ver-bannt werden, allein schon wegen der zu erwartenden Berichte von Verbraucherschutzorganisationen.
folgt ist. Diese verursacht nur einen geringen Aufwand und keine Kos-ten. Sie ist für Hersteller und Im-porteure aber sehr wichtig, denn ohne Vorregistrierung müssen die Stoffe – auch in Produkten – mit hohem Aufwand direkt registriert werden. Das heißt, wer von einem Altstoff mehr als eine Tonne im-portiert und ihn nicht bis zum 1. Dezember 2008 anmeldet, darf ihn nicht verkaufen.
Was bedeutet die Verbraucher-Infor-
mationspfl icht für den Handel?
In der Verordnung ist festgelegt, dass für Produkte und Verpackun-gen mit Substanzen, die als beson-
Wolfgang Luckemeier ist Geschäfts-
führer der AGU GmbH & Co. Beratungs-
gesellschaft für Umwelt- und Qualitäts-
management mit Sitz in Eppertshausen.
Zum Thema REACh ist Luckemeier für
MARKANT in beratender Funktion tätig.
REACH
MARKANT informiert
Die MARKANT wird ihre Mitgliedsunter-
nehmen zeitnah über die Entwicklung und
praktische Umsetzung von REACh infor-
mieren. Im November 2008 ist ein REACh-
Forum exklusiv für MARKANT-Mitglieder
mit aktuellen Informationen, Praxis-Tipps
rund um REACh und Möglichkeiten zum
Erfahrungsaustausch geplant.
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S trategie & Management
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SERIE
TRENDS UND PERSPEKTIVEN
Best Practice für den StaatDie Globalisierung bringt den Deutschen mehr Chancen als
Risiken, ist Professor Peter Bofi nger überzeugt. Allerdings
muss die Kaufkraft steigen, um den Konsum anzukurbeln.
Auf dem Berliner Kongress „20 Jahre MARKANT AG“ im Juni 2008 fand Prof. Dr.
Peter Bofi nger, Mitglied des Sach-verständigenrates deutliche Worte an die Adresse der Politik. Die Bin-nennachfrage trete in Deutschland auf der Stelle, weil das Einkommen vom Wachstum abgekoppelt sei: „Der Export ist in den letzten Jah-ren um 70 Prozent gestiegen, der Konsum aber nur um zwei Prozent, weil die Kaufkraft fehlt.“
Leitplanken für das System
Das sei auch ein Grund, warum die Menschen das Gefühl hätten, die Verlierer der Globalisierung zu sein. Dabei sei in Deutschland das Gegenteil der Fall. „Wir be-
fi ndet. „So können wir viel über Mindestlöhne diskutieren, hilf-reich ist ein Blick in unsere Nach-barländer mit Mindestlohnmodel-len“, sagt Bofi nger. Für ihn ist es Fakt, dass höhere Mindestlöhne in
einem Land den Qualifi kationsgrad der Gesellschaft und eben nicht die Arbeitslosigkeit erhöhen. Die zen-trale Herausforderung für alle liege darin, den Staat als Interessenge-meinschaft zu begreifen, als Koo-peration, mit der wir unsere per-sönlichen Ziele erreichen können – und eben nicht als Feind. Die-ser Perspektiven-Wechsel sei nicht leicht zu vollziehen, räumt der Wirtschaftsweise ein, es lohne sich aber. Denn: „Wohlstand für alle ist realisierbar, wenn die gesellschaft-lichen Gruppen ihre Egoismen auf-geben.“ Mit dem Staat sei es übri-gens so wie mit der MARKANT: „Wenn es ihn nicht gäbe, dann müsste man ihn wohl erfi nden.“
20 Jahre MARKANT
Die Referenten des Berliner Kongresses
„20 Jahre MARKANT AG“ – ihre Themen
und Thesen in einer Zusammenfassung.
08/08: Matthias Horx
09/08: Prof. Dr. Peter Bofi nger
10/08: Dr. Jacques Santer
fürchten uns in Deutschland gerne selbst“, meint Bofinger. „Das ist unser grundlegendes Manko.“ Da-bei müssten wir uns nicht vor uns selbst und auch nicht vor einer Glo-balisierung fürchten. Es sei nachge-wiesen, dass die zuneh-mende Globalisierung der Märkte den Wohl-stand in allen beteiligten Ländern erhöhte. „Glo-balisierung führt näm-lich zu einem höheren Wissenstransfer, erhöht ihn regelrecht.“ Globa-lisierung vergrößert laut Bofi nger den zu verteilenden Ku-chen und bringt alle Beteiligten in eine Win-win-Situation. Zwingend nötig seien aber höhere Investiti-onen in die Bildung. Deutschland hat im OECD-Vergleich die dritt-niedrigsten Bildungsausgaben in Relation zur Bevölkerung.
Gefragt sind also möglichst viele qualifi zierte und möglichst wenige unqualifi zierte Menschen. Bofi n-ger spricht sich dafür aus, für Men-schen mit zu wenig Qualifi kation „Leitplanken in unserem System“ einzuführen. Statt endlose theore-tische Debatten zu führen, müsse sich auch der Staat – wie die Wirt-schaft – an Best Practices orien-tieren, die er in anderen Ländern
Zwingend nötig im Zeitalter der Globalisierung: höhere Investitionen in die Bildung.
„Wir befürchten uns
in Deutschland gerne
selbst. Das ist unser
grundlegendes Manko.“
Prof. Dr. Peter Bofi nger, Professor für Volkswirtschaftslehre,Mitglied des Sachverständigenrates
SERIE
Nonfood-Barometer
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
24
ZAHLEN
UNTERHALTUNGSELEKTRONIK UND MULTIMEDIA
Mobilität als MegatrendIn vielen Teilmärkten der Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Multimedia fahren
die SB-Vertriebsschienen auf Wachstumskurs. Hier die wichtigsten Trends im Überblick.
Wenn vom 17. bis 26. Sep-tember 2008 in Worms die Musterung „UE und
Multimedia“ stattfi ndet, kommen die aktuellen Trends in diesem inno vativen Markt nicht zu kurz. Neben den Schwerpunkt-Themen LCD, Autoradio, SAT-Anlagen und Mobile Entertainment werden auch SB-gerechte Warenpräsenta-tionen vorgestellt. Der Megatrend im Markt heißt „Mobilität“ und umfasst unterschiedliche Produkte und Systeme: von tragbaren MP4-Playern über Handys und Navigati-onsgeräte bis hin zu Laptops.
Markt der nächsten Jahre
Bei den LCD-Bildschirmen geht der Trend klar zu den Größen von 37 Zoll aufwärts, die im Zuge des Preisverfalls für große Konsumen-tenkreise erschwinglich geworden sind und deren Umsatzanteil in-zwischen bei 60 Prozent liegt. Der zweite große Trend im TV-Bereich ist Full HD, der bei den aktuellen großen Bildschirmen bereits Stan-dard ist. Weiter auf Wachstumskurs befi nden sich die Sat/Kabel-Recei-ver, wobei der Trend allerdings zu
hochwertigen Receivern mit Fest-platte und diversen Anschlüssen (u.a. HDMI) geht. Nicht zu ver-nachlässigen sind in der SB-Ver-triebsschiene die Umsätze mit den CRT-Fernsehern. Hier sind Geräte mit einer Bilddiagonalen von 55 Zentimetern bereits für weniger als 99 Euro im Handel erhältlich.
In der Unterhaltungselektronik profi tieren die SB-Kanäle überdies von einer großen Nachfrage nach MP4-Playern, die den Markt der nächsten Jahre bestimmen werden. Der Markt für MP3-Player hinge-gen ist stark rückläufi g. Bei den Car-Audio-Systemen verschieben sich die Marktanteile hin zu Gerä-ten mit Displaygrößen bis zu sieben Zoll, in denen unter anderem Navi-gationssoftware integriert wird. Auch die Nachfrage nach mobilen Navigationsgeräten bewegt sich un-verändert auf hohem Niveau.
Große Vermarktung-Erfolge
Eine sehr interessante Sonderkon-junktur ist auf den SB-Flächen der-zeit auch im Telekommunikations-Markt zu beobachten. Während das gesamte Umsatzvolumen im ers-ten Halbjahr 2008 um fast 13 Pro-zent rückläufi g war, steigerten Ver-brauchermärkte und Cash & Carry ihren Umsatz mit Telekommuni-kations-Systemen um knapp 21 Prozent. Diese Entwicklung wird vor allem von der starken Nach-frage zu vertragsfreien Handys ge-trieben. Gut ausgestattete Geräte
ohne Vertrag sind bereits für weni-ger als 99 Euro erhältlich. Die SB-Schienen haben sich erfolgreich mit der Vermarktung vertragsfreier Handys auseinander gesetzt. Dieser Trend wird sich aufgrund der im-mer mehr nachgefragten Prepaid-Angebote der Mobilfunk-Provider weiter fortsetzen. Bei den IT-Syste-men zeigen Notebooks und ultra-kompakte Sub-Notebooks unverän-dert Zuwächse. Auch sie profi tieren vom Trend zur Mobilität und treten zunehmend an die Stelle von PCs, deren Absatz zuletzt stagnierte.
Insgesamt zeigt sich in allen Warengruppen eine Verschiebung der Nachfrage in Richtung Qualität und Marke, wobei das Design der Geräte ebenfalls immer wichtiger wird – auch auf den SB-Flächen.
Das MARKANT HandelsMagazin fasst in
jeder Ausgabe die Trends eines Nonfood-
Segments zusammen. Hier die Themen:
09/08: UE/Multimedia
10/08: Papier-, Büro-, Schreibwaren
11/08: Textil und Weihnachtsmarkt
Nonfood
Telekommunikation
Im rückläufi gen Telekommunikations-
Markt erzielt der SB-Handel mit ver-
tragsfreien Handys hohe Zuwächse.
* und C&C Quelle: GfK
Telecom Specialists
Gesamtmarkt Telekommunikation
Januar – Juni 08 : Januar – Juni 07
–12,7%
Umsatzentwicklung in den
Vertriebskanälen
Januar – Juni 08 : Januar – Juni 07
Mobile Specialists
Electro-/Photo-Retail
Verbrauchermärkte*
5,4%
–27,5%
–3%
20,9%
AKTIONS-TIMER
Termine
1. CONVENIENCE-AKTIONFix und Fertig
Die Deutschen nehmen sich immer mehr Zeit für Familie und Hobby.
Die Lust auf stundenlanges Schnippeln und Kochen sinkt dagegen
drastisch. Bieten Sie ein breites Angebot schnell zubereitbarer Kost!
Marketing-Ideen für den POSNovember 2008
2. SAISON-AKTIONAlles zum Backen
Mit 500 Millionen Stück selbst gebackener Kuchen pro Jahr sind die
Deutschen Back-Weltmeister. Diesen weihnachtlichen Backspaß lässt
sich keiner nehmen. Bieten Sie ein umfassendes Saison-Sortiment!
3. NONFOOD-AKTIONTapetenwechsel
Fernseh-Shows zeigen, wie einfach es ist, sich mit wenig Einsatz
ein neues „Wohlfühl-Zuhause“ einzurichten. Wecken Sie mit einem
entsprechenden Nonfood-Angebot die kreative Seite Ihrer Kunden!
MESSEN07. – 09. November
Plaza CulinariaKulinarische Erlebnis- und Verkaufsmesse (Freiburg)
07. – 09. November Forum Vini
Internationale Weinmesse (München)
09. – 12. November GastRo
Fachausstellung für Gastronomie und Einzelhandel (Rostock)
MARKANTHandelsforum Food19. – 20. November
Karlsruhe
ZHG-Importbörsen in Worms27. November – 19. Dezember
Papier-/ Büro-/ Schreibwaren
Zentralmusterungen in Worms27. November – 19. Dezember
Papier-/ Büro-/ Schreibwaren
November 2008
1 Sa Allerheiligen
2 So
3 Mo KW 45
4 Di
5 Mi
6 Do
7 Fr
8 Sa
9 So
10 Mo KW 46
11 Di
12 Mi
13 Do
14 Fr
15 Sa
16 So
17 Mo KW 47
18 Di
19 Mi Buß- und Bettag
20 Do
21 Fr
22 Sa
23 So Totensonntag
24 Mo KW 48
25 Di
26 Mi
27 Do
28 Fr
29 Sa
30 So 1. Advent
geplanter Termin: KW
Sortimente
Step-by-StepMARKANT-Tipps
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CONVENIENCE-AKTION
Fix und FertigGeld für hochwertige Produkte geben Kunden bereitwillig dann aus, wenn
diese einen spürbaren Mehrwert bieten – wie etwa bei fertig zubereiteten
Lebensmitteln. Als Händler profi tieren Sie von einer höheren Wertschöpfung!
Obst und Gemüse
fertig zubereitete Obstsalate (mit
Plastikgabel und Papierserviette)
schokoladisierte Obstteile (z. B.
Ananas, Erdbeere, Banane)
Melonen (verschiedene Sorten,
halbiert, geviertelt, in Stücken)
verpackte Snack-Äpfel (Südtirol)
Gemüse-Rohkost-Salate aus der
Schnippelküche
diverse Salate (fertig zubereitet,
mit Ei/Käse/Schinken/Thunfi sch)
Tomate-Mozzarella-Snacks (fertig
gewürzt)
Feinkost
Baguettes mit Kräuterbutter und
anderen Varianten
Fischfeinkost in SB (marinierte
Garnelen, Flusskrebse etc.)
Feinkostsalate (Kartoffelsalat,
Nudelsalat, Eiersalat etc.)
gekühlte Fertigsaucen
Convenience
fertig zubereitete Mahlzeiten und
Suppen (in mikrowellengeeigneten
Schalen abpacken)
fertige Currywurst (gekühlt)
Sandwiches (mehrere Sorten)
Maultaschen/Schupfnudeln etc.
TK-Fertiggerichte (sortiert)
Pizza (TK/gekühlt)
TK-Snacks (mikrowellengeeignet)
Molkereiprodukte
Molkedrinks
Smoothies
Schokoladen-Milch-Riegel
Fleisch/Käse/Fisch (Theke)
fertig marinierte Steaks (z. B.
Kräutersteaks, Cordon bleu etc.)
Würstchen (verschiedene Sorten)
fertige Schnitzel, Hähnchenteile,
Frikadellen, Backschinken,
Kasseler (in der Metzgerei
gebraten/“Heiße Theke“)
Fleisch-/Käsesalate
Käse-Trauben-Spieße
fertig geschnittene Käsewürfel
Fischfrikadellen (fertig gebraten)
Fischstäbchen (fertig gebraten)
Nonfood-Verbundartikel
Einweggeschirr und -becher
Servietten
mikrowellengeeignetes Kunst-
stoffgeschirr (auch Abdeckhaube)
Dressing-Shaker (für Salatsoßen)
1. Sortimente zusammenstellen.
Prüfen Sie, ob Sie die genannten
Artikel im Sortiment führen.
Kontrollieren Sie Ihr Convenience-
Angebot auf Sortimentstiefe,
Kreativität und Innovation.
Erweitern Sie Ihr Angebot zum
Beispiel um im Markt selbst her-
gestellte Nudelsalate. Wichtig:
Bieten Sie bei allen Convenience-
Produkten Plastikbesteck und
Serviette mit an. Packen Sie
diese in oder auf der Schale gleich
hinzu. Kunden ärgern sich, wenn
das Angebot nicht vorhanden ist
oder dann auch noch mit zehn
Cent extra berechnet wird!
2. Disposition überdenken.
Beachten Sie die kurzen Restlauf-
zeiten bei Chilled Food! Passen
Sie Ihre Disporhythmen entspre-
chend an. Vereinbaren Sie –
soweit möglich – mit Ihren
Industrievertretern MHD-Ersatz!
3. Sortimente kennzeichnen.
Da viele Artikel ständiger Kühlung
bedürfen, ist ein Aktionsaufbau
im klassischen Sinne nicht mög-
lich. Kennzeichnen Sie daher die
in Frage kommenden Produkte
am Regal, etwa mit einem Hinweis
„Schnelle Küche“.
4. Aktion umsetzen.
Wenn die Aktion startet, sorgen
Sie in den Frische-Abteilungen für
permanente Warenpräsenz und
Top-Frische! Prüfen Sie regel-
mäßig die MHD-Daten!
„Ich empfehle den
uns angeschlos-
senen Kaufl euten,
den Verbrauchern
auch einmal etwas
Ausgefallenes
anzubieten. Beispielsweise gefüllte
Paprika oder Fleischbällchen mit
Zaziki. Der Händler kann, sofern
er diese Produkte selbst herstellt,
hervorragende Spannen erzielen.
Je nach Standort bis 70 Prozent.“
Gebhard Voltenauer, Vertriebsleiter LEH, Utz GmbH & Co. KG
geplanter Termin: KW
Sortimente
MARKANT-Tipps
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�Step-by-Step
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SAISON-AKTION
Alles zum BackenOb Kokosmakronen, Spritzgebäck oder die breite Vielfalt an Christstollen:
Die Deutschen sind Weltmeister im Backen. Bieten Sie eine breite Vielfalt an
Backzutaten. Denken Sie aber auch an die Verbraucher, die nicht backen.
Saisonales Gebäck
Brownies
Butter- (Spritz-)Gebäck
Florentiner
Kokosmakronen
Spekulatius
Vanillekipferl
Saisonale Süßwaren
Dominosteine
gebrannte Mandeln
Pfeffernüsse
Printen
Rumkugeln
Zimtsterne und -waffeln
Saisonale Backwaren
Früchtebrot
Mandelbrot
Oblaten
Stollen (verschiedene Sorten)
Lebkuchen (verschiedene
Ausformungen)
Backzutaten
Haselnüsse (gemahlen, ganz)
Krokant, Kokosraspel
Mandeln (gemahlen, ganz,
gehobelt, gestiftelt, gestückelt)
Walnüsse
Sultaninen
Backpulver
Vanillezucker
Brauner Zucker
Trockenhefe
Tortenguss (versch. Sorten)
Back-Aromen
Kuvertüre (versch. Sorten)
Orangeat, Zitronat
Backmischungen
Kuchen-, Torten-, Brot- und
Teigmischungen
Saisonale Backmischungen
(zum Beispiel Muffi ns, Gebäck)
Dekorationen
Belegkirschen
Schokoladen-Raspel
spezielle Dekorationen
(z. B. Tannenbäume, Herzen)
Marzipan-Rohmasse
Nonfood-Verbundartikel
Ausstechformen
Backpinsel, Backpapier
Eitrenner
Mehlsieb
Rührschüssel
Spritzbeutel
Kuchenformen
Schneebesen
Back-Bücher (Rezeptbücher)
Backofenreiniger
Teig-Knetmaschine
1. Werbung starten.
Planen Sie Beginn und Dauer der
Aktion. Sobald Sie diese Daten
festgelegt haben, entwerfen Sie
einen originellen Handzettel.
Verzieren Sie diesen mit Tannen-
bäumen, Nikoläusen und Schnee-
fl ocken-Symbolen. Drucken oder
kopieren Sie die Faltzettel dann
auf grünem Papier. Verteilen Sie
diese in Ihrem Einzugsgebiet.
2. Aktionsfl äche planen.
Bewerben Sie die Artikel auf einer
separaten Aktionsfl äche. Nutzen
Sie dafür Displays der führenden
Backzutaten- und Süßwarenher-
steller! Vereinbaren Sie WKZ!
3. Sortimente zusammenstellen.
Bestellen Sie die aufgeführ-
ten Produkte. Nutzen Sie für das
Preiseinstiegssegment der Back-
zutaten die Leistungsstärke der
MARKANT-Eigenmarken!
4. Weihnachtsambiente erzeugen.
Schaffen Sie eine weihnachtliche
Atmosphäre in Ihrem Markt.
Dekorieren Sie mit Girlanden,
Nikoläusen und Sternen. Setzen
Sie Window-Colours ein, die
Ihrem Markteingang ein stim-
mungsvolles Äußeres geben.
➜ Verkosten Sie Christstollen,
Spritzgebäck und Co. Sorgen Sie
dafür, dass stets ausreichende
Verkostungsmengen vorrätig sind.
➜ Listen Sie eine breite Vielfalt an
hochwertigen Markenprodukten
ein. Vor den Festtagen wird viel
Gebäck verschenkt – dies aber nur
dann, wenn es sich um entspre-
chend hochwertige Ware handelt.
Abgesehen davon gönnen sich die
Verbraucher zu Weihnachten auch
selbst teurere Artikel, die sie dann
aber mit Genuss verzehren. Ein
Tipp: Schweizer Spezialitäten.
geplanter Termin: KW
Sortimente Step-by-Step
MARKANT-Tipps
Technik- und Praxis-Tipps
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Zielvorgabe Dezember:
Das Umsatz-Highlight des Jahres
steht bevor! Errechnen Sie gemein-
sam mit Ihren Abteilungsverantwort-
lichen die eventuell noch fehlende
Planabweichung und beschließen
Sie notwendige Maßnahmen!
Checkout: Überprüfen Sie, ob an
allen Kassen ausreichend Plastik-,
Papier- und Baumwolltaschen
vorhanden sind. Die Preisauszeich-
nung sollte für den Kunden jeweils
gut erkennbar sein.
Salz/Split bestellen: Nicht nur
Ihre Kunden benötigen Streusalz,
auch Sie selbst (Parkplatz, Rampe,
Mitarbeiter-Eingang). Bestellen Sie
Großgebinde, so dass bei Schnee
und Eis für Sicherheit gesorgt ist.
Außenbeleuchtung: Die Tage
werden immer kürzer. Haben Sie
dies bei der Schaltung Ihrer Außen-
beleuchtung beachtet? Ansonsten
fi nden sich Ihre Kunden beim frühen
Einbruch der Dunkelheit auf Ihrem
Parkplatz nicht mehr zurecht.
Sicherheit: Überprüfen Sie, ob
die Sicherheit von Müllpresse, Stap-
ler und anderen Geräten noch ge-
währleistet ist. Sind die TÜV-Sie-
gel noch alle aktuell? Wenn nicht,
setzen Sie sich mit dem jeweiligen
Wartungsdienst in Verbindung.
Türen prüfen: Sorgen Sie da-
für, dass alle Türen in Ihrem Markt
funktionieren. Ölen Sie quiet-
schende Türen und überprüfen Sie
die problemlosen Zugänge aller
Notausgang-Türen!
Tapezieren
Pinsel (verschiedene Größen)
Abroller
Anrühreimer
Wandfarbe (diverse Gebinde)
Vollton- und Abtönfarbe
Pastell-Color-Farbe
Multifunktionstisch (Tapeziertisch)
Klebebandrollen
Arbeitskleidung
Karo-Hemden (Postenware)
Handschuhe
Arbeitssocken (knielang)
Werkzeug
Hammer
Bohrmaschine
Nägel, Dübel, Schrauben
Schraubendreher
1. Aktionsfl äche dekorieren.
Setzen Sie bei der Gestaltung
Ihrer Fläche Elemente ein, die
bereits mit bloßer Wahrnehmung
das Thema der Aktion symbolisie-
ren (aufgerollte Tapeten, aufge-
hängte Werkzeuge, Eimer-Aufbau
mit Wandfarben).
2. Sortimente bestellen.
Bestellen Sie die jeweiligen
Aktionsartikel. Nutzen Sie dabei
die Kompetenz der MARKANT,
die Sie schnell und gerne berät.
Setzen Sie sich dazu mit Ihren
Ansprechpartnern in Worms
in Verbindung.
3. Preise kalkulieren.
Kalkulieren Sie die Preise für Ihre
Artikel. Orientieren Sie sich dabei
an Ihren Wettbewerbern.
➜ Retouren-Recht: Sofern Sie die
genannten Artikel nicht regulär in
Ihrem Sortiment gelistet haben,
erkundigen Sie sich bei Ihren Liefe-
ranten nach der Möglichkeit eines
Rückgaberechtes.
4. Aufmerksamkeit erzeugen.
Machen Sie Ihre Kunden auf die
Aktion aufmerksam. Dies kann
über klassische Werbemittel wie
Handzettel oder die direkte
Ansprache erfolgen. Sollte in
Ihrem Umkreis ein regionaler
Fernsehsender aktiv sein, fragen
Sie nach Werbemöglichkeiten.
Die gleiche Anfrage sollten Sie
auch an Ihre regionalen Hörfunk-
sender richten.
NONFOOD-AKTION
TapetenwechselWenn es um den Kauf von Heimwerker-Artikeln geht, vertrauen nach einer
Studie der FH Köln nur 20 von 100 Deutschen auf Testurteile. Die Hälfte aller
Befragten schätzt dagegen die Beratung. Eine Chance für Vollsortimenter.
Markt forschung
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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ZAHLEN UND TRENDS
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WURSTWAREN
Innovationen bringen UmsatzNeue Brüh- und Rohwurst-Sorten sorgen für eine dynamische
Umsatzentwicklung. Ein weiterer Wachstumsmotor im Markt
sind derzeit die Light-Varianten. Der Markt auf einen Blick.
Die Deutschen sind große Wurstfans. Allein in den vergangenen zwölf Mona-
ten haben sie im Handel SB-Wurst im Wert von mehr als 6,6 Milli-arden Euro gekauft. Nach wie vor nehmen die Discounter zwar den größten Anteil am Gesamtmarkt ein. Sie können aber bei Absatz und Umsatz nur leicht zulegen. Dagegen erzielten die Verbrauchermärkte bei abgepackter Wurst weit überdurch-
schnittliche Wachstumsraten von acht Prozent. Kleinen Verbraucher-märkten gelangen sogar Zuwächse im zweistelligen Bereich.
Handel profitiert von SB
Top Player bei abgepackter Wurst ist der Handel, der mit sei-nem Handelsmarkenwachstum aber hinter den Markenherstel-lern zurück blieb. Derzeit wächst der Markt speziell mit den absatz-
und umsatzstarken Warengruppen Brühwurst und Rohwurst (Umsatz-plus jeweils sechs Prozent). Auch Kochwurst zeigt mit einem Plus von sieben Prozent eine überdurch-schnittlich gute Entwicklung. Für die entsprechenden Wachstumsim-pulse sorgten Neueinführungen. So waren neue Brühwurst-Produkte im Beobachtungszeitraum mit je-weils neun Prozent am Absatz und Umsatz der Warengruppe beteiligt. Bei Rohwurst-Innovationen lag der Umsatzanteil noch einen Prozent-punkt höher. Nach wie vor eine steigende Nachfrage verzeichnen streichfähige Produkte in wieder-verschließbaren Verpackungen.
Ein wichtiger Wachstumsmo-tor im SB-Wurst-Markt sind zu-dem Light-Produkte. Sie erreichen zwar noch vergleichsweise nied-rige Absatzanteile von 4,1 Pro-zent, doch die zum Teil zweistelli-gen Wachstums raten vor allem bei Brühwurst und Pökelware signali-sieren, dass hier noch weiteres Po-tenzial vorhanden ist.
Die Autorin:
Eva Kasprowski, Betreuerin
der MARKANT Handels-
gruppe bei ACNielsen
Der Gesamtmarkt* SB-Wurst wächst vor allem durch die beiden absatz- und
umsatzstarken Warengruppen Brüh- und Rohwürste überdurchschnittlich.
Abgepackte Wurst
* inkl. LEH, DM, C&C, Aldi, Lidl, Norma; **Juli 2007 bis Juni 2008 Quelle: ACNielsen
Umsatzverteilung Abgepackte Wurst
Anteile in %
Absatzverteilung Abgepackte Wurst
Anteile in %
23%
7%
9% 32%
29% 22%
6%7% 33%
32%
Die Sortimente Absatz** Umsatz** Tsd. Pckg. Veränderung Tsd. Euro Veränderung
■ Brühwurst 1.511.277 +7,9% 2.197.405 +6,2%
■ Kochwurst 435,125 +6,3% 462.084 +7,2%
■ Rohwurst 1.086.511 +5,3% 1.488.057 +6,3%
■ Sonstige Wurst 346.497 –7,9% 371.611 –6,2%
■ Pökelware 1.366.291 +2,3% 2.125.463 +3,3%
Gesamt 4.745.701 +4,2% 6.644.621 +4,6%
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LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
Mehrweg-Quote sinkt weiter
Der rasante Verfall der Mehrwegquote
in Deutschland hat sich auch im ersten
Halbjahr 2008 fortgesetzt. Nach einer
aktuellen Erhebung der GfK Nürnberg
sank der Anteil der Mehrwegfl aschen
bei alkoholfreien Getränken von Januar
bis Juni auf nur noch 27,2 Prozent.
Die Quote liegt damit um 2,6 Pro-
zentpunkte niedriger als im Gesamt-
jahr 2007 und sogar fast 25 Prozent-
punkte niedriger als vor Einführung
des Pfl ichtpfandes zum Jahreswech-
sel 2003. „Die Politik hat ein funktio-
nierendes System kaputt gemacht und
damit ein Desaster angerichtet“, sagt
Werner Wittig, Hauptgeschäftsfüh-
rer der Wirtschaftsvereinigung Alko-
holfreie Getränke (WAFG).
Hersteller drehen Preise hoch
Der Konsumgüterkonzern Henkel will
seine Preise für Waschmittel und
Klebstoffe (Persil, Pritt, Pattex) um
bis zu zehn Prozent erhöhen. Henkel-
Chef Kasper Rorsted begründet die-
sen Schritt mit gestiegenen Rohstoff-
preisen und dem schwachen Dollar.
Auch der Hamburger Kosmetikherstel-
ler Beiersdorf (Niveau, Tesa, Hansa-
plast) hat mit derselben Begründung
angekündigt, im kommenden Jahr die
Verkaufspreise zu erhöhen.
Heimische Weine gewinnen
Die Bundesbürger trinken wieder we-
niger Wein: Nach mehrjährigen konti-
nuierlichen Zuwächsen sank der Ab-
satz im ersten Halbjahr 2008 um 4,5
Prozent. Gegen diesen Trend aller-
dings legten von Januar bis Juni 2008
die Rebensäfte aus deutschen An-
baugebieten um 2,2 Prozent zu. Be-
zogen auf die gesamte eingekaufte
Weinmenge ist damit der Marktan-
teil deutscher Weine von 46,3 Prozent
im ersten Halbjahr 2007 auf jetzt 49,1
Prozent gestiegen.
Nestlé setzt neue Schwerpunkte
Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern
Nestlé will die reine Verarbeitung von
Rohstoffen zu Nahrungsmitteln zurück-
fahren und vornehmlich in Bereichen
wie gesunder und mit Zusatznutzen
versehener Nahrung expandieren. Das
Unternehmen hatte frühzeitig seine
Verkaufspreise an die teureren Roh-
stoffe angepasst und konnte seinen
Nettogewinn im ersten Halbjahr 2008
um sechs Prozent erhöhen.
ARTIKELKENNZEICHNUNG
EAN bekommt Verstärkung
Nahezu alle Produkte werden am Checkout des Einzelhandels per EAN-Code erfasst – mit Ausnahme extrem kleiner oder gewichtsvari-abler Artikel wie Obst, Gemüse, Käse oder Frischwurst. Damit auch
diese Waren künftig per Scanner eingelesen werden können, führt GS1 zum 1. Januar 2010 mit dem GS1 DataBar einen weiteren li-nearen Strichcode ein. Das neue Symbol ist sehr kompakt, benötigt wenig Platz und erlaubt das rich-tungs- und lageunabhängige Scan-nen. Außerdem codiert er zusätz-liche Informationen, die an der Kasse gebraucht werden, beispiels-weise ein Nettogewicht oder ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Nach Angaben von GS1 sind bereits heute viele Scanner in der Lage, den neuen Code zu verarbeiten.
PREISE
Weiterer Schub
Laut Information Resources (IRI) in Düsseldorf sind die Preise für Güter des täglichen Bedarfs im zweiten Quartal 2008 gegenüber dem Vorjahresquartal im Schnitt um 5,4 Prozent gestiegen. Als Re-aktion darauf, so IRI, sparen die Verbraucher, wo immer möglich.
MARKEN
Wachsende Skepsis
Kunden bevorzugen zwar weiter-hin Markenware – nach einer re-präsentativen Umfrage des Mar-kenverbandes konnten 2007 rund 60 Prozent seiner Mitgliedsun-ternehmen ihren Markenumsatz deutlich steigern, und auch im ers-ten Quartal 2008 haben sich die Umsätze positiv entwickelt. Inzwi-schen allerdings macht sich Skep-sis breit: Aufgrund des schwächeln-den Konsums glauben nur noch 40 Prozent der Befragten an weiterhin gute Umsatzaussichten.
BERENTZEN
Erfolgreiche StrategieMarkteinführung der Sahneliköre „Milch Kaffee“ und „Karamell“, Werbekampagne für „Puschkin“ Markteinführung von „Puschkin white“: Diese strategischen Maß-nahmen haben der Berentzen-Gruppe im ersten Halbjahr 2008 ein Umsatzplus von neun Prozent im Spirituosengeschäft beschert.
Sor t imente
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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INTERMOPRO/INTERCOOL/INTERMEAT
Frische im FokusDie Rohstoffpreisdiskussionen und die Trendthemen Bio und Nachhaltigkeit prägen
die diesjährigen Frischemessen in Düsseldorf. Fakten und Hintergründe.
Wenn die Fachmessen In-termeat, Intermopro und Intercool am 28. Sep-
tember für die erwarteten 30.000 Fachbesucher ihre Pforten öff-nen, werden grundlegend neue
Produkte für Kühltruhe und Fri-scheregal eher die Ausnahme sein. Dafür kommen bewährte Marken-artikel in neuem Gewand auf den Markt. Vor allem der Biotrend und die Tendenz, regionale Herkunft in den Mittelpunkt zu rücken, spie-len dabei eine Rolle. Mehr als zehn Prozent der 950 Aussteller stellen eine eigene Bio-Linie vor.
Teilbare Verpackungen
Was bei der streichbaren Wurst aus dem Hotel bekannt ist, hält mehr und mehr Einzug auf den Früh-stückstischen der Verbraucher: die Portionspackung. Ob Mini-Leber-
wurst im Kunstdarm oder Becher: Wenn sich der In-halt restlos auf eine oder zwei Brötchenhälften ver-teilen läßt, erhöhen sich Verbraucherakzeptanz und Konsumfreude. Da aber auch Vielfalt ge-
wünscht wird, präsentieren Her-steller wie Rügenwalder oder Zimbo teilbare Kombi-Packungen mit zwei oder mehr Wurstsorten. Zusammengefasst werden in diesen neuen Packungen die jeweiligen Bestseller-Produkte: beispielsweise Teewurst grob und fein, Zwiebel-wurst und Leberwurst. Auf diese Weise bleibt die verkaufte Gesamt-
menge der Wurstwaren annähernd gleich, auch wenn die Größe der Komponenten reduziert wird.
Praktischer Zusatznutzen
Gerade im Bereich der frischen Milchprodukte und Wurstwaren legt der Verbraucher Wert auf Ver-packungen, die sich leicht hand-haben lassen und die das Attri-but „praktisch“ verdienen. Dies gilt für Joghurts ebenso wie für Wurst und Schinken. Wiederverschließ-bare Packungen ersparen nicht nur das Umpacken in Alu- oder Frischhaltefolien, sie können auch im Kühlschrank einfach gestapelt und damit Platz sparend gelagert werden. Die Familienpackungen einiger Wurstproduzenten erfül-len diesen Anspruch, andere Her-steller wollen ihr Sortiment ent-sprechend anpassen. Auch bei den Molkereiprodukten haben die Ver-
Ob Fleisch- und Wurstwaren, weiße und gelbe Linie, Kühl- und Tiefkühlprodukte oder Chilled Food: In allen Warengruppen spielen Bio, Convenience und auch die regionale Herkunft eine wichtige Rolle in der Innovationspolitik. Jeder zehnte der 950 Aussteller stellt eine eigene Bio-Linie vor.
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packungsdesigner den praktischen Nutzen als kaufi mpulsrelevant ent-deckt. Stapelbare Milchdrinks und Frischkäsezubereitungen spiegeln diesen Trend beispielhaft wider. Bei Milchmischgetränken sind immer mehr Packungen so gestylt, dass sie auch ohne Strohhalm als Trinkge-fäß dienen können und damit für den „To-go-Verzehr“ geeignet sind. Joghurts mit integriertem Löffel, Obst- oder Feinkostsalate mit bei-gepacktem Besteck und Serviette bedienen den Convenience-An-spruch des weiterhin boomenden Außer-Haus-Verzehrs.
Regionale Impulse
Während die Wurstwarenhersteller sich auf die Nachfrage nach regio-nalen Spezialitäten einstellen und hier die Herkunftsangabe eine im-mer größere Rolle spielt, setzen die Anbieter von Molkereiprodukten vor allem auf fitness orientierte Verbraucher/innen. Unter der Be-zeichnung „Beautycase“ kommt beispielsweise ein neuer Joghurt von Emmi auf den Markt, der durch eine besondere Kombina-tion von Nährstoffen geprägt wird. Aloe Vera, ein spezieller Grüntee-
Extrakt, Molkeproteine sowie ein Vitaminkomplex versprechen dem Kunden einen Wellness-Effekt.
Gekühlter Frische-Boom
Frische und Convenience sind längst keine Gegensätze mehr. Die hierzulande noch recht junge Wa-rengruppe Chilled Food verzeich-net einen Boom, der sich auch bei den Präsentationen auf der Inter-cool widerspiegelt. Die Bandbreite ist mit frischer Pasta und anderen Nudel-Kombinationen noch lange nicht erschöpft. Gefragt sind prak-tische Verpackungen mit schnell zuzubereitenden Produkten aus frischen Zutaten, die möglichst na-turbelassen und damit im Sinne ei-ner gesunden Ernährung sein sol-len. Die Faktoren Genuss, Frische,
Highlights der Messen
„Mehr als nur Neuheiten“Michael Degen, Bereichsleiter der Messe Düsseldorf, zu den
Themen auf der Intermopro, Intermeat, Intercool und Hogatec.
Herr Degen, Sie versprechen dem
Handel ein Menü der Extraklasse.
Was erwartet die Besucher?
Es wird erstmals eine Sonderschau für Bio-
Produkte unter dem Titel „Bio – natürlich
frisch!“ geben. Sie umfasst eine Fläche für
Produktpräsentation, Vortragsprogramm,
Wissensparcours und Frontcooking. Pas-
send zur Sonderschau Bio feiert die Aus-
zeichnung „Biomarke des Jahres“ ihr De-
but. Unser Marktplatz der Frische-Ideen
wird Kommunikationstreffpunkt für Ein-
kaufs- und Vertriebsmanager sowie Fach-
berater aus dem internationalen Lebens-
mittelhandel sein. Ein besonderes Highlight
ist das Finale des Grips & Co-Nachwuchs-
wettbewerbes am 29. September. Im Rah-
men des Wettbewerbs stellen die zehn
besten Nachwuchskräfte aus dem Lebens-
mittelhandel ihr Wissen unter Beweis
Inwieweit passt eine Hogatec zu
den drei Frischemessen?
Die Hogatec als internationale Fachmesse
Hotellerie, Gastronomie und Gemein-
schaftsverpfl egung spricht zunehmend auch
die Entscheider im Lebensmittelhandel an.
Wir werden diese Synergieeffekte noch
deutlicher herausstellen.
Wie werden Sie den Rohstoffpreis-
Diskussionen auf der Messe gerecht?
Unsere Fachmessen bieten die Plattform,
sich eben nicht nur mit den Neuheiten, den
aktuellen Nachfragetrends, sondern ganz
speziell auch mit den Konditionen zu befas-
sen. Diese Möglichkeit nutzen Handel und
Industrie dort auch in aller Regel kräftig.
In Handel und Industrie wird viel über
Nachhaltigkeit und Bio geredet. Wie
stehen Sie zu diesen Themen?
Nachhaltigkeit besitzt in allen Wirtschafts-
zweigen oberste Priorität, und in der Ernäh-
rung sehe ich in Bio nicht nur einen aktu-
ellen, sondern auch einen Zukunftstrend.
Schließlich wird uns immer mehr bewusst,
wie wichtig eine gesunde Ernährung ist.
Inner halb der Frischwaren-Sortimente sind
beide genannten Themen derzeit der Motor
für Wachstum und werden die Branche si-
cher noch einige Jahre beschäftigen.
einfache Zubereitung und schnelle Bedarfsdeckung lassen weiterhin Wachstumsimpulse erwarten. Bei allen positiven Aussichten: Auf der Messe dürften diesmal auch die Preise für Gesprächsstoff sorgen. Quer durch alle Warengruppen schlagen sich gestiegene Öl- und Energiepreise auf die Produktions-und Logistikkosten ebenso wie auf die Verpackungspreise nieder.
Moderate Preiserhöhungen
Zudem sind auch die Beschaffungs-kosten für Fleisch und Milch erheb-lich gestiegen. Diese Belastungen sollen nun an den Handel weiter gegeben werden. Mit moderaten Preissteigerungen sei mindestens zu rechnen, heißt es übereinstim-mend bei den Herstellern.
Frischemessen
Termin: 28.09. bis 1.10.2008
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr
Ort: Messe Düsseldorf
Messen: InterMopro (Hallen 4 und 5)
InterCool (Halle 6)
InterMeat (Hallen 3, 4 und 7a)
Fläche: 40.000 m²
Zahl der Aussteller: 950 Hersteller
Davon mit Bio-Produkten: über 100
Sonderschauen: Wissensparcours Bio,
Marktplatz der Frische-Ideen
Foren: European Food Talk,
Deutsch-Türkisches Food-Forum,
zusätzliche Vortrags-Programme
Weitere Informationen:
www.Intermeat.de, www.Intermopro.de,
www.intercool.de
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Kaffee ist das am meisten konsumierte Getränk in Deutschland – sogar noch
vor Bier und Wasser. Nach An-gaben des Deutschen Kaffeever-bandes (DKV) hat jeder Deutsche im Jahr 2007 im Schnitt 146 Liter Kaffee getrunken. Damit liegt der Pro-Kopf-Verbrauch auf Vorjah-resniveau. Den größten Anteil hat weiterhin der Filterkaffee.
Kaffee: Liebling der Deutschen
51 Prozent der deutschen Haus-halte haben nämlich noch immer die klassische Filter-Kaffeema-schine im Gebrauch. Das ergab eine Erhebung des Marktforschungs-institutes Dialego im Auftrag des DKV. Auch löslicher Kaffee bleibt beliebt und hat im Vergleich zu 2006 um etwa ein Prozent zuge-legt. Das größte Wachstum zeigen allerdings erneut die Einportionen-Systeme. Im vergangenen Jahr ha-ben die Deutschen noch stärker als bislang auf diese Convenience-Formen gesetzt. „Pad- und Kapsel-systeme konnten im vergangenen Jahr ein fantastisches Wachstum von 50 Prozent auf 21.000 Tonnen verzeichnen“, sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des DKV.
Treiber: Single-Portionen
Treiber dieser Entwicklung sind nach Einschätzung von Preibisch unter anderem die Single-Haus-halte sowie die schnelllebigere Ge-sellschaft, die zunehmend Kaffee auf Knopfdruck erwartet. Jeder fünfte Haushalt nutzt schon jetzt Einportionen-Systeme wie Tassimo von Kraft Foods, Senseo von Sara Lee oder Dolce Gusto von Nestlé – Tendenz steigend. Jüngst hat auch Lavazza diesen Markt für sich entdeckt und steigt mit den bei-den Geschmacksvarianten Caffè
KAFFEE
Lifestyle, Bio und Fair TradePünktlich zur kühleren Jahreszeit starten die Kaffeeverarbeiter
ihre Neuheiten-Offensive. Wenn ein Premium-Produkt fair
gehandelt wird und zudem das Bio-Siegel trägt, stehen die
Weichen auf Erfolg. Eine Marktübersicht.
ZAHLEN UND TRENDS
TRENDS
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➜➜
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NEUHEITEN
Heissgetränke
Die Sortimente Umsatz 2008:2007* Absatz 2008:2007* Mio. € Veränderung Tsd.Tonnen Veränderung
Gesamt 1.582,8 +3,1% 199,3 –0,1%
Röstkaffee 1.185,9 +3,2% 151,4 +0,7%
Extrakaffee 323,6 +2,2% 29,0 –4,2%
Traditionell 141,0 +4,3% 5,7 +3,8%
Mixes 182,6 +0,7% 23,3 –6,0%
Instantkakao 59,4 +4,3% 17,8 –0,3%
Kaffeemittel 14,0 +5,1% 1,2 +0,9%
* Zeitraum: Januar bis Juni Quelle: Information Resources (IRI)
Bei Röstkaffee
setzt sich weiterhin
der Trend zu Single
Portions fort.
Der positive Trend bei
den Discountern hält an:
Harddiscounter verzeich-
nen ein Umsatz wachstum
von 16 Prozent, die
Markendiscounter von
1,6 Prozent.
Absatzwege Röstkaffee
Drogerie-
märkte 4%
Hard-Disc.
incl. Aldi
Verbraucher-
märkte >800qm
Trad. LEH
8%
43%
33%
Der Heissgetränke-Markt zeigte sich im 1. Halbjahr 2008 mengenmäßig stabil und
wies wertmäßig ein Wachstum von rund drei Prozent auf. Der Trend zu ganzen
Bohnen und Single Portions setzt sich fort. Gemahlener Kaffee ist rückläufi g.
Crema sowie Caffè Crema Dolce ein. Auch Pad-Pionier Senseo hat neue Produkte am Start: Wäh-rend des Sommers gab es die limi-tierte Sorte Senseo Typ Ice Cap-puccino als cremige Erfrischung. Senseo Guten Morgen versorgt die Verbraucher von nun an dauerhaft mit einer starken Tasse Kaffee am Morgen. Die italienische Art Kaf-fee zu trinken hat sich zum Dauert-rend entwickelt. Im Segment ganze Bohne erzielt der Handel mit Es-presso und Caffè Crema dreistellige Wachstumsraten: 2006 wurde ein Plus von 179 Prozent und 2007 von 146 Prozent erreicht. Aktuell steht in 21 Prozent der deutschen Haus-halte eine Einzelportionsmaschine. Klarer Marktführer ist Senseo.
Trend: herkunftsreine Sorten
Bei den Filterkaffees schwappt ein neuer Trend aus Gastronomie und Coffee-Shops in den Handel: herkunftsreine Kaffees, die aus be-stimmten Ländern oder Regionen stammen. Verbraucher schätzen ne-ben dem individuellen Geschmack dieser Sorten auch die Geschichte, die solch ein Produkt erzählen kann. So hat das renommierte
Marken-
Disc.
12%
Gemahlener Kaffee, ganze Bohnen, Löskaffee und Pads
Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen – sogar noch vor Wasser und Bier. Damit das so bleibt, verhalten sich die
Hersteller und Röstereien in dieser Warengruppe besonders dynamisch und bringen viele neue Produkte auf den Markt.
LAVAZZA Im August hat Lavazza seine
Produktlinie um die kräftige
Variante Caffè Crema
Gustoso erweitert. Mit einem
Verhältnis von 40 Prozent
Arabica- und 60 Prozent
Robusta-Boh-
nen verspricht er Genuss mit
samtiger Crema.
DALLMAYR Seit Ende April ergänzt die
Kaffeekomposition Ethiopia
das Sortiment des bayerischen Traditions-
hauses Dallmayr. Die Sorte aus gemahle-
nen Bohnen gibt es in der 500-g-Packung.
SARA LEEMit der Variante
Senseo Guten Morgen
kommt Sara Lee dem
Wunsch nach einem
besonders starken
Kaffee am Morgen entgegen. Mit der
Bechervariante kann mit nur einem Pad
eine doppelte Portion Senseo-Kaffee mit
kräftigem Geschmack zubereitet werden.
NESTLÉNestlé hat die löslichen Kaf-
fees Nescafé Gold, Gold Mild
und Gold Entkoffeiniert
weiter verbessert. Die Range
hat damit ein noch inten-
siveres Aroma.
SEEBERGERNerobianco von Seeberger ist
ausschließlich als Bohnenware
im Kilo-Beutel erhältlich und
speziell auf Vollautomaten wie
Saeco oder Jura ausgerichtet.
Kaffeehaus Dallmayr sein Portfo-lio um die Komposition Ethiopia erweitert. Dessen Bohnen stam-men ausschließlich aus den Hoch-ebenen des gleichnamigen afrika-nischen Landes. Solch hochwertige Kaffees sind vor allem in Kombina-tion mit den beiden Mehrwert-As-pekten Bio und Fairtrade gefragt. Immer mehr Verbraucher ach-
ten darauf, unter welchen Bedin-gungen ihr Produkt hergestellt und gehandelt wird. Exakt darauf setzt Tchibo. Im Oktober wird ein Fair-trade-gesiegelter Espresso im Fili-alsortiment und im Ausschank an-geboten. Und seit Ende Juni ist der biozertifi zierte Kaffee Bio-Genuss erhältlich, zunächst allerdings nur in den Tchibo-Shops.
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TEE
Harmonie im BeutelExotik, Genuss und Wohlbefi nden sind Trends, mit denen die Hersteller in diesem Herbst und
Winter die Verbraucher begeistern wollen. Ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen.
Im internationalen Vergleich lie-gen die deutschen Teetrinker zurzeit auf Platz 37. „Der deut-
sche Verbraucher trinkt zwar rela-tiv wenig Tee, genießt aber weltweit den Ruf, die vergleichsweise höchs-ten Ansprüche zu haben“, sagt Jo-chen Spethmann, Vorsitzender des Deutschen Teeverbandes (DTV) in Hamburg. Im Jahr 2007 wur-den nach Erhebungen des DTV in Deutschland mit rund 17.600 Ton-nen etwas mehr an grünem und schwarzem Tee verbraucht als im
Vorjahr. „Das liegt vor allem an der unendlichen Tee-Vielfalt von schwarzem und grünem Tee und seinem hohen Stellenwert im täg-lichen Leben“, erklärt Spethmann.
Schwarztee bleibt Favorit
Im Durchschnitt trinkt jeder Bundesbürger rund 25 Liter Tee im Jahr, wobei der Verbrauch re-gional stark schwankt. So wird seit jeher im Norden mehr Tee getrun-ken als im Süden. Spitzenreiter un-ter den Deutschen sind die Ostfrie-
sen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 288 Litern im Jahr. Im welt-weiten Vergleich liegen sie damit nach den Iren und den Libyern auf Platz drei. In Ostfriesland sind vor allem die aus bis zu zehn ver-schiedenen Schwarztees bestehen-den Ostfriesenmischungen beliebt. Auch in ganz Deutschland bleibt schwarzer Tee wegen seiner großen Geschmacksvielfalt der klare Favo-rit. Er macht mehr als Dreiviertel der konsumierten Menge aus. Der Rest entfällt auf grünen Tee.
Der Absatz von Kräuter- und Früchtetee ist mit einem Minus von rund drei Prozent leicht rück-läufig. Das belegen die Markt-zahlen der Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee. In diesem Segment haben Monosorten wie Pfefferminze, Kamille oder Rot-busch zwar weiterhin den größ-ten Anteil. Die Nachfrage danach ist allerdings zuletzt um rund sechs Prozent zurückgegangen.
Hauptabsatzschiene LEH
Wichtigste Einkaufsquelle für Tee bleibt der Lebensmitteleinzel-handel. 60 Prozent des Marktvo-lumens kaufen die Deutschen bei Vollsortimentern und Discountern, so der Deutsche Teeverband. Stark im Kommen allerdings sind die Teefachgeschäfte. Sie gewinnen seit Jahren in der Gunst der Verbrau-cher. Rund 20 Prozent des Markt-volumens werden hier inzwischen verkauft. Eine starke Rolle spielt in
AUF EINEN BLICK
39
NEUHEITENdiesem Segment der Gesundheits- und Wohlfühl-Aspekt. „Die Nach-frage nach Lebensmitteln, die na-türlich und gesund sind, zugleich Genuss bieten, ist nach wie vor hoch“, sagt Jesper Petersen, Mar-ketingleiter im Hause Teekanne.
Wellness als Kaufgrund
„Die Menschen wollen sich ver-wöhnen und ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefi nden etwas Gutes tun“, fügt er hinzu. Dafür sei das Heißgetränk wie geschaffen. „Der Verbraucher verbindet Tee mit Ge-nuss und Wellness gleichermaßen – aufgrund seiner wertvollen In-haltsstoffe, die sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken“, sagt Jochen Spethmann.
Die meisten Markenhersteller setzen mit ihren Produkten ge-nau an dieser Stelle an. Bei Tee-kanne zum Beispiel heißt die ent-sprechende Range „Harmonie für Körper und Seele“. Jüngste Neuheit sind die drei Kräutertee-Komposi-tionen „Gesunde Abwehr“, „Nach dem Essen“ und „Klarer Kopf“, die seit August die Range erweitern. Unter der Marke Meßmer hat die Ostfriesische Teegesellschaft das Kräutertee-Trio Quelle der Ener-
gie, der Erfrischung und der Ent-spannung am Start. Dauerhaft bei den Verbrauchern gefragt sind zu-dem Sorten mit exotischem Cha-rakter oder ayurvedischer Note. Generell greifen die Kunden gerne zu Geschmacksrichtungen, die den Duft der großen weiten Welt ver-
Tees sind ein erklärungsbedürftiges Produkt. Vermitteln Sie Ihrem Verkaufsteam
deshalb warenkundliche Kenntnisse sowie Hintergrund-Informationen.
Cornelia Haller-Zinger-
ling und Thomas Holz
haben im Buch „Die
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Tee zusammengestellt.
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Kombucha, Lapacho,
Mate, Kamille, Melisse
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fi bel“ fi nden Sie die wich-
tigsten Anwendungsge-
biete und besten Rezepte
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ISBN-10: 3-625-10820-8
ISBN-13: 978-3-625-10820-7
Buchtipps zum Thema Tee
mitteln. „Der Verbraucher interes-siert sich für andere Kulturen und Länder und möchte sich die frem-den, exotischen Welten und deren Geschmacksrichtungen auch nach Hause holen“, begründet Jesper Petersen von Teekanne den Trend.
Fernweh als Motor
Deshalb hat das Unternehmen kürzlich zwei weitere limitierte Sommertees auf den Markt ge-bracht: Teekanne Mango de Kiwi und Teekanne Pitaya de Limone. Wie weit die Welt der Teespezia-litäten reicht, zeigt auch die ost-friesische Teegesellschaft, die ihre Marke Meßmer um eine westafri-kanische Spezialität ergänzt hat. Sie trägt den Namen eines der äl-testen Völker im Senegal: Bassari. Dort wächst weißer Hibiskus, der im Tee mit dem Aroma von Orange und Vanille kombiniert wird.
Neuheiten aus der Industrie
Zum Herbst bringen die Teegesellschaften viele neue Kompositionen auf den
Markt. Das MARKANT HandelsMagazin stellt ausgewählte Produkte vor.
TEEKANNETeekanne hat jüngst
sein Sortiment um
zwei neue Schwarz-
tee-Kompositionen
erweitert. Die Sorte Himbeer & Schokolade
ist fruchtig-süß im Geschmack, Ingwer &
Limone erfrischend würzig.
TEEHAUSDas Unternehmen hat
seit August zwei neue
Früchtetees im Sorti-
ment: die Sorte Apfel
mit dem fruchtigen Geschmack sonnenge-
reifter Äpfel sowie die Sorte Kirsch-Banane
als beliebte Geschmacksrichtung nicht nur
für die Früchtetee-Fans.
GENUPORTGenuport vertreibt die lo-
sen Tees Earl Grey, Lady
Grey, English Breakfast,
Darjeeling und Ceylon
Orange Pekoe der Marke
Twinings von nun an in einer neuen Größe.
Die fünf Schwarztee-Sorten gibt es ab so-
fort zu 100 Gramm in der Metalldose, die
1.000-Gramm-Dose läuft damit aus.
OTGBassari heißt
die neueste Tee-
komposition der
Ostfriesischen
Teegesellschaft unter der Marke
Meßmer. Die Früchtetee-Mischung
kom biniert weißen Hibiskus mit dem Aroma
von Orange und Vanille.
NATREENTee-Genuss, das neue
Erfrischungsgetränk auf Tee-
basis mit weniger als zwei Kilo-
kalorien pro 100 Milliliter, gibt
es in den drei Geschmacks-
richtungen Grüntee-Granat apfel,
Rooibos-Hibiskus-Lotus und
Darjeeling-Kaktusfeige. Ab
sofort in der Ein-Liter-PET-Flasche.
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ZAHLEN UND TRENDS
Quelle: ACNielsen/ZMP
53%47%
33%30%
36% 36%
Wenn Ende September der Herbst beginnt, ist die richtige Zeit für eine
nicht alltägliche Aktion rund um Lebensmittel, die fi t für den Win-ter machen. Das Interesse der Kun-den an neuen Ideen für eine aus-gewogene Ernährung ist auf jeden Fall vorhanden, wie Marktforscher immer wieder bestätigen. Laut AC Nielsen achten rund 53 Prozent al-ler Haushalte auf entsprechende Produkte. Jeder dritte Verbrau-cher bevorzugt beim Einkauf sogar
Lebensmittel mit gesundheitsför-derndem Zusatznutzen. Welche Le-bensmittel und OTC-Produkte für eine Aktion geeignet sind, hat das MARKANT HandelsMagazin kom-pakt zusammengestellt.
Obst und Gemüse
Beim Thema gesunde Ernährung führt kein Weg an der Obst- und Gemüse-Abteilung vorbei. Schließ-lich haben viele Sorten im Herbst Hochsaison. Neben dem Lieblings-obst der Deutschen, dem Apfel,
kommen nun Birnen, Pfl aumen, Zwetschgen und Quitten aus hei-mischem Anbau in den Handel.
Auch exotisches Obst macht fi t für den Winter. „Ananas hilft zu entschlacken. Melonen enthalten das als Schönheitsvitamin geltende Provitamin A, und Bananen sind ein perfekter Energielieferant, der Müdigkeit gar nicht erst aufkom-men lässt“, sagt Michaela Schneider vom Fruchtimporteur Fyffes. Beim Gemüse können Händler dem Ver-braucher jetzt ein sehr breites An-gebot aus den heimischen Anbau-gebieten präsentieren, das vom eisen- und vitaminreichen Blatt-spinat bis hin zu Kohlrabi, Man-gold und Möhren reicht, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
Nüsse und Trockenobst
Als wahre Muntermacher gel-ten auch Trockenobst und Nüsse. „Nüsse machen fit, weil sie ne-ben den ungesättigten Fettsäuren auch Trytophan, eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin, enthal-ten“, erklärt Joachim Mann, Leiter des Produktmanagements bei See-berger. Er empfi ehlt, Nüsse nicht
FIT IN DEN WINTER
Die Muntermacher für den HerbstSobald im Spätsommer die Tage wieder kürzer und kälter
werden, ist es auch für den Handel Zeit, seine Kunden auf die
kalte Jahreszeit vorzubereiten. Tipps für eine Aktion.
Gesunde Ernährung
Top 5 Lieblings-Obst• 2.068 kg Äpfel je 100 Haushalte
• 1.688 kg Bananen je 100 Haushalte
• 998 kg Orangen je 100 Haushalte
• 558 kg Clementinen je 100 Haushalte
• 482 kg Tafeltrauben je 100 Haushalte
Welchen Aussagen zum Thema
Gesundheit können die Haushalte
zustimmen?
Ich nehme vorbeugend Produkte ein,
um fi t und gesund zu bleiben.
stimmt überhaupt
nicht 37 %
keine Aussage
3%
stimmt etwas
26%
stimmt eher
nicht 22%
stimmt voll
und ganz
12%
Ich achte sehr auf gesunde Ernährung.
Ich achte auf einen gesundheitsfördernden
Zusatznutzen.
Ich kaufe bewusst wenig Produkte mit
Konservierungsstoffen.
Verbraucher in Deutschland achten
auf gesunde Ernährung.
(in Prozent) ■ = 2004 ■ = 2007
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für die deutschen Verbraucher
besonders wichtig, wie Marktforschungsinstitute immer wieder bestätigen.
41
NEUHEITEN
nur verpackt, sondern auch als lose Ware in der Obst- und Gemüse-Ab-teilung zu präsentieren. Sein Tipp: „Nüsse müssen rechtzeitig platziert werden. Ein Woche vor Nikolaus ist defi nitiv zu spät.“ Auch Trocken-obst bietet Vorteile: Die getrock-neten Früchte sind reich an Vita-minen und an Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen und Magnesium.
Molkereiprodukte
Zu einer rundherum gesunden und ausgewogenen Ernährung in den Herbst- und Wintermonaten gehören neben Obst und Gemüse natürlich auch Molkereiprodukte. Schließlich bietet bereits reine Milch wertvolle Vitamine (A, B1, B2, C, D und E) sowie Mineralstoffe (Kalzium, Kalium und Phosphor). Joghurt und hier die funktionellen
Varianten mit besonderen Joghurt-kulturen sollen, so die Hersteller, die Gesundheit besonders wirk-sam stärken. Zu den Klassikern in diesem Segment zählen zum Bei-spiel Danone Actimel mit L-Ca-sei-Defensis-Kulturen, Nestlé LC1 und Yakult. In diesem Jahr hat Dr. Oetker seine Range um den funk-tionellen Joghurt-Drink Yofi bra er-gänzt. Hersteller Danone erweitert die Activia-Range um einen Drink und um einen Big-Pot.
OTC
Gerne greifen Verbraucher auf frei-verkäufl iche Arzneimittel zurück, um sich zu stärken und vor Er-kältungen zu schützen. Zwar ge-ben nach wie vor die Apotheken
den Ton beim Verkauf von OTC-Produkten an, immer öfter grei-fen die Kunden aber auch im Su-per- und Verbrauchermarkt zu freiverkäufl ichen Arzneien. Eines der wichtigsten Themen ist jetzt der Schutz vor Erkältungen. „Un-sere Abwehrkräfte werden in der nasskalten Jahreszeit besonders beansprucht. Der Körper benötigt dann eine erhöhte Zufuhr an es-sentiellen Nährstoffen, um gesund zu bleiben“, erklärt Markus Nau-mann, Leiter Trade Marketing bei Merz Consumer Care. Beate Reine-mann von Klosterfrau, rät zu einer Platzierung nach Indikation: „Eine differenzierte Anordnung nach Erkältungs-, Vitamin- und Beru-higungsprodukten bietet sich an.
Aktuelle Fitmacher für die kalte Jahreszeit
Zum Start in die kalte Jahreszeit sind jetzt Lebensmittel und OTC-Produkte
gefragt, die die körpereigenen Abwehrkräfte stärken und unterstützen.
RAUCHDer neue Happy Day Bananen-
saft von Rauch eignet sich laut
Hersteller bestens zum Mixen.
Den Saft gibt es ab sofort neu
in der 1-Liter-Giebelpackung
im Handel. Außerdem empfi ehlt
der Hersteller den Saft für die
Zubereitung exotischer Speisen.
KLOSTERFRAUBroncholind Isländisch Moos
Hustensaft gibt es ab sofort
für unterwegs in Ein-Porti-
ons-Beuteln. Der Hustensaft
ist alkohol- und zuckerfrei und
für Kinder ab zwei Jahren ge-
eignet. Außerdem neu ist das Broncholind
Schnupfen-Spray Isländisch Moos.
MERZMerz erweitert zu Beginn
der kalten Jahreszeit die
Tetesept-Range unter ande-
rem um einen Erkältungs-
balsam. Der Bronchial-activ-
Balsam soll das Druckgefühl
im Kopf mildern, nicht fetten und schnell
einziehen. Außerdem wird ab sofort ein Na-
sen-Spülsalz an den Handel ausgeliefert.
KNEIPPKneipp Regeneration soll
Muskeln und Gelenke
stärken und so für ein
entspanntes Aufwachen
am nächsten Tag sorgen.
Das Produkt enthält unter
anderem Glucosamin, Magnesium, Hopfen,
Melisse, B-Vitamine und Folsäure.
KLUTHSnack-Spezialist Kluth hat
seine Sunny-Fruits-Range
um eine Beerenmischung
erweitert. Diese enthält
getrocknete und unge-
schwefelte Cranberries,
Blaubeeren und Montmorency-Kirschen.
Der Beutel ist wiederverschließbar.
DANONE Hersteller Danone hat
seine Activia-Range um
einen Joghurt-Drink er-
weitert. Die Neuheit
gibt es vorerst in den
beiden Geschmacks-
richtungen Erdbeer-Kiwi und Pfi rsich-
Cerealien. Der Joghurt-Drink ist in einer
330-Gramm-Flasche erhältlich.
Deckt ein breites Nachfrage-Spektrum im OTC-Regal ab: die ZHG-Marke „Vital gesund“.
NEUHEITEN
Sor t imente
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TIERNAHRUNG
Natur für Katz und MausIm Markt der Heimtiernahrung setzen sich zunehmend Konzepte durch, die dem Handel mehr
Wertschöpfung versprechen. Wellness und Gesundheit sind auch hier wichtige Argumente.
Die deutschen Verbraucher sind tierlieb und lassen sich das etwas kosten. In mehr
als einem Drittel der Haushalte lebt ein Haustier. Ohne Zierfi sche und Terrarientiere sind das mehr als 23 Millionen Hunde, Katzen, Na-ger und Ziervögel. Das beliebteste Haustier ist nach wie vor die Katze, gefolgt vom Hund. Vor allem Men-
schen der Generation 60-plus ha-ben ein Herz für Tiere. Diese kauf-kraftstarken Konsumenten bilden die weitaus größte Gruppe der Tierhalter, so der Industrieverband Heimtierbedarf.
Das Verhältnis vom Menschen zum Tier ist sehr emotional und geht bis zur „Vermenschlichung“ des Haustieres, so das Ergebnis ei-
ner Studie der Cambridge Group. Eine für das Category Management wichtige Erkenntnis, „denn damit nimmt die Qualität der Haustier-Ernährung einen immer höheren Stellenwert ein“, beschreibt Nora Lanser, Produktmanagerin bei Af-fi nity Petcare, die Marktsituation.
Produkt für spezielle Probleme
„Wir können immer mehr Pro-dukte mit spezieller Auslobung für Hunde und Katzen mit besonderen Bedürfnissen erkennen – zum Bei-spiel für Tiere in unterschiedlichen Lebensphasen, für übergewich-tige Tiere oder für kastrierte oder empfi ndliche Tiere“, sagt Philippe Gallard, Customer Marketing Di-rector bei Nestlé Purina. Die Mar-kenhersteller von Tiernahrung le-gen ihren Fokus auf funktionale Ergänzungsmittel für die Haustiere. Wichtige Themen sind Zahnhygi-ene, Allergien, Gelenkschwäche bei älteren Tieren oder auch Gewichts-probleme. Der Trend „von Natur aus besser“ werde die Produktent-wicklung der großen Tierfutter-
AFFINITY PETCAREBrekkies Excel Original
sorgt für eine natürliche Er-
nährung ohne Konservie-
rungsstoffe und künstliche
Farbstoffe mit zwei natür-
lichen Proteinquellen je
Geschmacksvariante. Das
Produkt ist in den Varianten Ente und Trut-
hahn sowie Lachs und Thunfi sch erhältlich.
GIMPET Die Kombi-Packung von
Gimpet ist als Ergänzungsfut-
ter für die Katze gedacht. Die
Vitamin-Paste für morgens
enthält zwölf lebenswichtige
Vitamine. Die Malt-Soft-Ex-
tra-Paste hilft abends, die
verschluckten Katzenhaare auf natürliche
Weise einfacher abzuführen.
MARS Mars ergänzt die Linie
Perfect Fit um Perfect Fit
In-Form. Diese speziell
auf Katzen, die zu Über-
gewicht neigen, abge-
stimmte Nahrung enthält
weniger Fett und hilft, Fettreserven zu mo-
bilisieren. Es ist leicht verdaulich und fördert
die optimale Herzfunktion.
Tierfutter mit Zusatznutzen
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ZAHLEN UND TRENDS
TRENDS
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Tiernahrung
Die Sortimente Umsatz 2007* Absatz 2007* Mio. € Veränderung Mio.Tonnen Veränderung
Gesamt 1.349,2 +4,6% 813,5 +0,8%
Katze 730,2 +6,3% 484,8 +1,3%
Hundefutter Gesamt 509,2 +2,8% 259,0 +0,7%
Hundefutter trocken 195,9 +5,1% 111,9 +0,7%
Hundensnacks 138,6 –0,4% 20,5 –4,2%
Hundefutter Nass 174,7 +2,9% 126,6 +1,4%
Vogelfutter 32,6 0,0% 18,4 –7,8%
Kleintierfutter 77,3 +2,9% 51,3 +0,2%
* Zeitraum: Januar bis Juni Quelle: Information Resources
Der Trend zu Pre-
mium- und Conve-
nience-Produkten
verstärkt sich.
Der Fachhandel ge-
winnt Marktanteile und
hält 32,4 Prozent des
Marktvolumens (2006:
30,6´%). Discounter
(exkl. Aldi) bleiben stabil
mit 8,4 Prozent Anteil.
Absatzwege Tiernahrung
Discounter
exkl. Aldi 8,4%
Verbraucher-
märkte
Drogerie-
märkte
10,1%
Trad. LEH 4,4%
32,4%
21,5%
Der Markt der Tiernahrung verzeichnete im Jahr 2007 ein Umsatzplus von rund
4,6 Prozent. Katzenfutter (inkl. Streu) konnte dabei überdurchschnittlich um
6,3 Prozent zulegen. Hundefutter und Kleintierfutter dagegen wuchsen moderat.
Marken noch stärker prägen. Und zwar „mit der deutlichen Ausrich-tung auf Vertrauen in die Qualität und auf sichtbare, authentische Zu-taten“, sagt Rolf Zepp, Sprecher von Mars Petcare, und richtet sich auf einen längerfristigen Trend ein.
Vom Nass- zum Trockenfutter
Auf die „Natürlichkeit“ des Fut-ters zu achten, wird den Kunden mit dem Argument ans Herz ge-legt, dass immer mehr Hunde und Katzen an Allergien und Unver-träglichkeiten leiden. Auch Bio-Produkte und funktionale Ergän-zungsmittel stehen analog zum eigenen Ernährungsverhalten bei vielen Tierhaltern hoch im Kurs. Ebenso setzt sich der Trend weg von der Nass- und hin zur Tro-ckennahrung weiter fort.
Durchgesetzt hat sich auch die Single-Serve-Verpackung: Ein Beu-tel oder eine Dose enthält eine Ta-gesration. Das erleichtert die Füt-terung und ist darüber hinaus
zeitsparend und hygienisch. Auch wieder verschließbare Verpackun-gen mit Zip-System sind mittler-weile ein Standard, den die Ver-braucher schätzen oder sogar als kaufentscheidend voraussetzen.
Transparenter Zusatznutzen
Für den Lebensmittelhandel be-steht die Herausforderung darin, den jeweiligen Zusatznutzen der komplexen Produkte zu kommu-nizieren. Viele Produkte sind er-klärungsbedürftig, und schließlich möchte der Verbraucher darüber
Ausgerichtet auf die Wünsche der Tierhalter:die erfolgreiche MARKANT-Eigenmarke Juwel.
informiert werden, wie er seinem Liebling viel Gutes tun kann. Op-timal sind also Mitarbeiter, die in der Abteilung eine kompetente Be-ratung bieten können.
Auch die emotionale Bindung zwischen Mensch und Tier muss sich in einer entsprechend an-spruchsvollen Präsentation wider-spiegeln. Das heißt zum Beispiel, dass sich eine Regal-Nachbarschaft mit vergleichsweise profanen Putz- und Reinigungsmitteln wenig ver-kaufsfördernd auf ein lebensmittel-nahes Sortiment auswirkt.
NESTLÉ PURINA Nestlé Purina bietet unter
der Marke Beneful zwei
Snack-Varianten für den
Hund an. Die Gesund-
Linie betont einen zusätz-
lichen gesundheitlichen
Nutzen, während die Glücklich-Linie den
Geschmack und den praktischen Nutzen
wie Kaudauer in den Fokus stellen.
JOSERAAuch Hunde haben ein
sensibles Verdauungssys-
tem oder leiden an Unver-
träglichkeiten: Das Tro-
ckenfutter SensiPlus von
Josera mit Ente und Reis
ist als Schonkost sowohl
für empfi ndliche Welpen als auch für
erwachsene Tiere gut geeignet.
23,1%
Fachhandel
Restl. LEH
IPH GROUP Für Hunde und Katzen gibt
es von der IPH Group ein Se-
nioren-Tonicum. Ältere Tiere
haben einen weniger effek-
tiven Stoffwechsel als Jung-
tiere. Das Tonicum gleicht
dieses Defi zit durch Beigabe
von bestimmten Spurenelementen und
speziellen Vitaminen aus.
Neue Produkte
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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Produkt des Monats
Crispy Cringles. Heiß geliebt und warm
gesnackt – der neue Kartoffel-Knusper-Spaß
DAS BESONDERE: Der Tiefkühlspezialist McCain
erweitert sein Sortiment um Crispy Cringles, ein knusp-
riger Kartoffelsnack. Die Ringe bestehen aus fein cremigem
Kartoffelpüree und sind umhüllt von einem Knusper-Mantel,
der laut Hersteller ein extra-crosses Geschmacksvergnügen
verspricht. Basilikumstückchen im Püree geben der Pro-
duktneuheit eine mediterrane Note. McCain Crispy Cring-
les lassen sich nach Angaben des Herstellers einfach
und schnell im Backofen zubereiten. Die Rezeptur ist so
angelegt, dass der Inhalt soft und die Hülle cross ist.
Das Produkt soll zunächst für kurze Zeit im Handel ein-
geführt werden. Der Hersteller setzt bewusst auf ei-
nen begrenzten Aktionszeitraum und erhofft sich dadurch
Mehrumsätze durch hohe Impulskäufe. Das internatio-
nal aufgestellte kanadische Familienunternehmen McCain
setzt bei dieser Innovation bewusst auf Snacks. Bei den
Verbrauchern sei ein kontinuierlich wachsender Snack-Kon-
sum zu be obachten. Qualität und Geschmack stehen bei
den Produktent wicklungen für McCain an erster Stelle. Der
Hersteller arbeitet dabei seit Jahrzehnten mit ausgewählten
Kar toffelanbauern zusammen.
WERBUNG: aufmerksamkeitsstarke Dekomaterialien für
den POS und eine gezielte PR- und Internet-Kampagne
VERPACKUNGSEINHEIT: Ein sortenreiner Karton
enthält 12 Packungen à 336 g
IM HANDEL AB: sofort
INTERNET: www.mccain.de
Neue Ertragsbringerfür Ihr Sortiment
Mit neuen Bioprodukten, herbstlichen Verpackungsdesigns
und winterlichen Genussvarianten sorgen die Markenhersteller
jetzt für erhöhte Kaufanreize. Die Redaktion stellt Ihnen aus-
gewählte Produktneuheiten vor, mit denen Sie in den kommen-
den Wochen Ihre Sortimentsleistung erhöhen können.
45
Weihnachtlicher Spaß
Das Besondere: Pünktlich zur nahenden
Weihnachtssaison ergänzt Dr. Oetker
sein Backmischungs-Sortiment wieder
um drei winterliche Klassiker. Früchte
Gugelhupf, Mohnwickel und Schoko-
Gewürzkranz sind nur für kurze Zeit
im Lebensmittelhandel erhältlich.
Werbung: POS-Maßnahmen unter dem
Dach von „Dr. Oetker Weihnachtsmarkt“
Verpackungseinheit: Kartons mit
jeweils 26 Packungen
Im Handel ab: sofort
Internet: www.oetker.de
Winterliche Genüsse
Das Besondere: Zwei winterliche
Kuchenbackmischungen erweitern das
Sortiment von Aurora. Die Zubereitung
der Orangen-Mandel-Schnitten und
des Gewürzkuchens soll laut Herstel-
ler gelingsicher sein. Die beiden Kuchen-
glasuren sind mikrowellentauglich.
Werbung: Zweitplatzierungen, Salesfol-
der, Backrezepte, Internet
Verpackungseinheit: Sortenreiner
Karton mit jeweils 8 Packungen
Im Handel ab: sofort
Internet: www.aurora-mehl.de
Süßer Senf
Das Besondere: Bio ist nach wie vor
ein Wachstumsmarkt, und so erweitert
Händlmaier sein Bio-Senf-Sortiment.
Der neue süße Senf in Bio-Qualität ist ab
sofort im Lebensmittelhandel verfügbar
und wird mit Verbraucher-Informationen
auf der Homepage des Herstellers und
auffälligen Crosspromotions beworben.
Werbung: Internet, Crosspromotions
Verpackungseinheit: Karton mit jeweils
8 Gläsern à 200 ml
Im Handel ab: sofort
Internet: www.haendlmaier.de
Leichte Gratins
Das Besondere: Velisco ergänzt seine
Convenience-Linie um zwei Gratins mit
frischem Putenfl eisch. Das Puten-Gra-
tin „Italia“ ist verfeinert mit einer roten
Tomatensauce. Die Variante „Elsass“
enthält eine helle, cremige Zwiebelsauce
und fein gewürfelten Putenschinken. Die
Zubereitung erfolgt im Backofen.
Werbung: PR-Unterstützung
Verpackungseinheit: Karton mit jeweils
6 Packungen à 300 g
Im Handel ab: Oktober 2008
Internet: www.gutfried.de
Neue Verwendung
Das Besondere: Eine neue Verwendung
für Joghurt hat Unilever für die Marke Du
Darfst entwickelt. „Joghurt Saucen Idee“
ist eine Saucenbasis, die in der kalten
und warmen Küche verwendet werden
kann. Dank neuer Technologie gerinnt
sie nicht und enthält nur 7 Prozent Fett.
Werbung: PR-Unterstützung, Verkaufs-
förderungs-Kampagne, Internet
Verpackungseinheit: Karton mit jeweils
12 Flaschen à 250 ml
Im Handel ab: Oktober 2008
Internet: www.du-darfst.de
Biologischer Käse
Das Besondere: Die Molkerei Zott
bringt nun einen bayerischen Emmenta-
ler in Bio-Qualität in den Lebensmittel-
handel. Der neue Käse kommt ohne Zu-
satz- und Konservierungsstoffe sowie
Gentechnik aus. Er soll laut Hersteller
angenehm herzhaft schmecken und wird
als SB- und Thekenware angeboten.
Werbung: Regal-Wobbler, Verkostungen
Verpackungseinheit: Karton mit 10 mal
125 g, 15 mal 200 g oder 4 mal 2,5 kg
Im Handel ab: sofort
Internet: www.zott.de
BackmischungenBackmischungenFeinkost
FertiggerichteMolkereiprodukteMolkereiprodukte
Neue Produkte
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Alkoholfreie Getränke
Leichtes Wasser
Das Besondere: Granatapfel-Acerola-
kirsche und Traube-Apfel-Sanddorn hei-
ßen die neue Varianten der Fruchthauch-
Linie von Carolinen-Brunnen. Beide
Produkte sind laut Hersteller besonders
kalorienarm und werden mit hochwer-
tigem Mineralwasser hergestellt.
Werbung: PR-Kampagne, Displays und
POS-Materialien
Verpackungseinheit: Einzelware, Six-
Pack oder Euro-Palette (630 Flaschen)
Im Handel ab: sofort
Internet: www.carolinen.de
Salzige Snacks
Knackige Varianten
Das Besondere: Lorenz Snackworld
weitet sein Sortiment aus Nüssen im
Teigmantel um zwei Varianten aus. Curry
Cashews sind mit einem Curry-Teig um-
mantelt. Bacon Mandeln sind umhüllt
von einem Teig mit geröstetem Speck-
Geschmack. Die Snacks richten sich an
Konsumenten ab 35 Jahren.
Werbung: PR-Kampagne, Anzeigen
Verpackungseinheit: Karton mit jeweils
11 oder 22 Beuteln à 75 g
Im Handel ab: sofort
Internet: www.lorenz-snackworld.de
Süßwaren
Exotisches Kaugummi
Das Besondere: Kaugummi- Spezialist
Wrigley ergänzt seine Orbit-Balance-
Range um eine weitere Variante. Das
neue Orbit Balance Himbeere-Zitro-
nengras verbindet den Geschmack von
Himbeere und Zitrone. Bereits erhältlich
ist die Variante Papaya-Aloe Vera.
Werbung: TV-Kampagne, PR- und
Internet-Maßnahmen, POS-Aktivitäten
Verpackungseinheit: Blisterpack mit 10
oder Vorratsdose mit 36 Dragees
Im Handel ab: sofort
Internet: www.wrigley.de
Süßwaren
Kleine Törtchen
Das Besondere: Der Waffel-Spezialist
Manner bringt nun eine Törtchen- Linie in
den Lebensmittelhandel. Sie besteht aus
Manner Mannini in den Varianten Orange
und Caramel-Creme sowie Schoko-Cara-
mel-Törtchen. Alle Produkte bestehen
aus dreilagigen Waffeln.
Werbung: Anzeigen, Zweitplatzierungen
Verpackungseinheit: Manner Manini:
Karton mit 12 Packungen; Schoko-
Caramel: Karton mit 8 Packungen
Im Handel ab: sofort
Internet: www.manner.com
Süßwaren
Fruchtige Pralinen
Das Besondere: Trumpf Cherry Dreams
von Ludwig Schokolade aus Bergisch
Gladbach sind eine Pralinenspezialität mit
Confi serie-Charakter. Sie besteht aus
ganzen, knackigen Kirschen mit feiner
Alkoholnote, Edelmarzipan und Bitter-
schokolade mit hohem Kakaoanteil.
Werbung: Verkostungen, PR-Aktivitäten
in Programm- und Frauenzeitschriften
Verpackungseinheit: Regalkarton mit
jeweils 7 oder 14 Packungen à 120 g
Im Handel ab: sofort
Internet: www.trumpf.eu
Süßwaren
Edle Sorten
Das Besondere: Drei neue Trüffel-Sor-
ten mit Vollmilchschokolade ergänzen ab
Oktober das Sortiment von Ritter Sport.
Neu sind Orangenlikör, Jamaika Rum
und Williams Birne. Außerdem sind diese
Sorten als „Mini Tray Winter Trüffel“ im
Lebensmittelhandel erhältlich.
Werbung: Zweitplatzierungen, Internet-
Kampagne, TV-Spots,
Verpackungseinheit: Regalkarton mit
jeweils 12 Tafeln à 100 g
Im Handel ab: Oktober 2008
Internet: www.ritter-sport.de
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Haushaltsgeräte
Sprudelige Maschine
Das Besondere: Den neuen Sprud-
ler „Genesis“ von Soda Club gibt es in
den drei Farben Anthrazit, Beerenrot und
Weiß. Das Starterset enthält eine Fla-
sche inklusive Kohlensäure-Zylinder,
mit dem laut Hersteller bis zu 60 Liter
Getränke zubereitet werden können.
Werbung: PR-Unterstützung, Anzeigen,
POS-Materialien
Verpackungseinheit: Umverpackung mit
jeweils einer Maschine und 2 Flaschen
Im Handel ab: sofort
Internet: www.sodaclub.de
Haushaltsgeräte
Vielfältiger Kaffee
Das Besondere: Die neue Senseo Latte
Select Kaffeepad-Maschine von Philips
hat nun einen integrierten Milchbehäl-
ter. Sie eignet sich damit nicht mehr nur
für die Zubereitung von schwarzem Kaf-
fee, sondern auch für Cappuccino, Latte
Macchiato und Milchkaffee.
Werbung: PR-Kampagne,
POS-Material, TV-Spots
Verpackungseinheit: Umverpackung mit
jeweils einer Maschine
Im Handel ab: sofort
Internet: www.senseo.de
Reinigungsmittel
Weihnachtlicher Duft
Das Besondere: Procter und Gamble
erweitert seine Febreze Frischehauch-
Range um ein neues Raumspray. Die
saisonale Variante Apfel-Zimt soll nach
Aussagen des Herstellers weihnachtliche
Stimmung in allen Räumen erzeugen und
ein harmonisches Ambiente schaffen.
Werbung: TV-Spots für die Marke,
Displays, Poster, Plakate, Muster
Verpackungseinheit: Karton mit jeweils
6 Einheiten à 300 ml
Im Handel ab: sofort
Internet: www.febreze.de
Reinigungsmittel
Saugstarkes Tuch
Das Besondere: Der Zevener Herstel-
ler Mapa erweitert sein Sortiment unter
der Marke Spontex. Das neue Bamboo-
Allzwecktuch besteht zu 93 Prozent aus
Bambusfasern, die nach Angaben des
Produzenten extrem saugstark sind und
umweltschonend hergestellt werden.
Werbung: PR-Kampagne in aufl agen-
starken Publikumszeitschriften
Verpackungseinheit: Karton mit jeweils
30 Packungen à 1 Stück
Im Handel ab: sofort
Internet: www.spontex.de
Kosmetik
Herbstliche Kollektion
Das Besondere: L‘Oréal bringt unter
seiner Marke Jade Maybelline ab sofort
eine Herbstkollektion unter dem Ti-
tel „New York Chocolate Shimmer“ in
den Handel. Diese umfasst unter ande-
rem Lidschatten, Eyeliner, Mascara und
Rouge in Farbtönen, die von Schokola-
den-Farben inspiriert wurden.
Werbung: keine
Verpackungseinheit: Display mit der
kompletten Kollektion
Im Handel ab: sofort
Internet: www.maybelline.de
Bier
Trendige Mischung
Das Besondere: Karlsberg erweitert die
Bier-Mix-Linie Mixery um zwei trendige
Varianten. Vodka Flavour iced energy
kombiniert den Energy-Gummibärchen-
Geschmack mit Vodka-Flavour.
Iced lemon vereint einen Lemon-Bier-
Mix mit Vodka-Geschmack.
Werbung: TV-Werbung, Hörfunk-Spots,
Internet, Displays und POS-Materialien
Verpackungseinheit: Kiste mit 4 mal 6
Flaschen à 0,33 l
Im Handel ab: sofort
Internet: www.mixery.de
Die weiteren Aktions-Highlights
Verkaufsförderung
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
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Spirituosen
Geheim-Mission
Diageo bewirbt seinen Smirnoff
Vodka ab sofort mit einer Bond-
Promotion anläßlich des Kinostarts
des neuesten 007-Filmes. Wäh-
rend die Aktion im Fachgroßhan-
del mit einer limited Martini-Glas-
Edition und einer James-Bond-Getränkekarte beworben
wird, unterstützt Diageo seine Vodka-Marke im Lebens-
mittelhandel mit Geschenkverpackungen. Für Aufmerk-
samkeit beim Verbraucher sorgen Zweitplatzierungen.
Zeitraum: bis Ende Dezember 2008
Molkereiprodukte
Traditions-Rezepte
Der Appenzeller-Käse steht im
Mittelpunkt einer Thekenaktion von
Switzerland Cheese Marketing, bei
der Aufsteller mit Rezeptheften in-
klusive Gewinnspiel für Aufmerk-
samkeit sorgen. Am Gewinnspiel
dürfen nicht nur Endverbraucher, sondern auch Mitar-
beiter des Handels teilnehmen. Sie können jeweils eine
Reise für zehn Personen ins Appenzellerland gewinnen.
Die Aktion wird durch eine Imagekampagne unterstützt.
Zeitraum: bis Ende Oktober 2008
ALKOHOLISCHE GETRÄNKE
Die Maß aller Dinge – feiern mit PaulanerDie Münchner Traditionsbrauerei Pau-
laner unterstützt den Beginn des dies-
jährigen Oktoberfestes mit zwei großen
Promotions. Ein aufmerksamkeits-
starkes Display als Zweitplatzierung
sorgt am POS für Impulskäufe. Das
Motto: „Paulaner ProBier-Aktion“.
Die Verbraucher erhalten das „Paula-
ner Oktoberfestbier“ in der praktischen
„ProBier-Größe“ als Six-Pack.
Passend zur Wiesn-Zeit hält Pau-
laner für seine Kunden ein weiteres
innovatives Oktoberfestgebinde bereit:
„Wiesn to go!“. Die limitierte Gebinde-
variante beinhaltet eine 1-Liter-Dose
„Paulaner Oktoberfest Bier“ im origi-
nal Paulaner Maßkrug. Freunde des
Münchner Oktoberfestes können damit
echten Wiesngenuss mit nach Hause
nehmen. Praktisch für den Handel: Je
fünf Gebinde werden fertig vorkonfek-
tioniert in einem perforierten Aufreiß-
karton ausgeliefert.
--> Zeitraum: bis Oktober 2008
AKTION
des Monats
Monat 2008
KW 36 bis 40
49
Wurst
Fan-Bänder
Bis Ende Oktober liegt jedem 5-
er-Bifi -Pack eines von 18 Fußball-
Fan-Armbändern bei. Diese tra-
gen Sprüche wie „Bremen – die
Macht von der Weser“. Unilever
bewirbt die Aktion mit TV-Spots,
Zweitplatzierungen, Print-Anzei-
gen sowie PR- und Internetmaßnahmen. Zudem richtet
das Unternehmen auf der Internetseite www.bifi .de eine
Tauschbörse für Sammler der Fan-Armbänder ein.
Zeitraum: bis Ende Oktober 2008
Feinkost
Wild-Saison
Zur Wild- und Pilz-Saison unter-
stützt das Importhaus Wilms seine
Feinkost-Marke Lacroix mit Zweit-
platzierungen. Die Displays stehen
unter dem Motto „Erlesenes zur
Wildsaison“ und enthalten saison-
typische Produkte. Rezeptsammel-
karten vermitteln Tipps. Die Aktion
wird zusätzlich im Internet unter
www.lacroix.de begleitet.
Zeitraum: bis Ende Oktober 2008
Molkereiprodukte
Bären-Rettung
Ab September verschwindet der Bär aus
dem Bärenmarke-Logo der Frischmilch
und geht auf Tour. Die Allgäuer Alpen-
milch GmbH unterstützt mit dieser Aktion
eine Kampagne des World Wide Fund For
Nature (WWF) zur Rettung der beiden
letzten alpinen Braunbären. Während der Tour wird der
Bärenmarke-Bär bei Spendern des Projektes Aufgaben
übernehmen. Weitere Informationen gibt es im Internet
unter www.rettet-die-baeren.de.
Zeitraum: bis Ende September 2008
Körperpfl ege
Marken-Treue
Unilever belohnt die Treue sei-
ner Kunden. Verbraucher können
beim Kauf von Dove-Produkten im
Wert von 20 Euro die Kassenbons
gegen attraktive Prämien einlösen
und nehmen auch am Gewinnspiel
um einen Mini Cooper teil. Die
Aktion wird mit Zweitplatzierungen
unterstützt. Mehr Informationen
gibt es unter www.dove.de
Zeitraum: bis Ende November 2008
AfG
Wasser-Test
Coca-Cola-Tochter Apol-
linaris ruft noch bis Ende
Oktober die Käufer seiner
neuen Wasser-Submarke
Vio zum Wassertest auf. Die Kunden müssen im Kam-
pagnen-Zeitraum beim Kauf von sechs 1,5-Liter-Fla-
schen lediglich fünf bezahlen. Apollinaris führt die Aktion
im Lebensmittelhandel und in Getränkeabholmärkten
durch. Die Aktion wird durch POS-Materialien, Internet-
Werbung, PR und ein Gewinnspiel unterstützt.
Zeitraum: bis Mitte Oktober 2008
Säfte
Frucht-Genuss
Chiquita bewirbt un-
ter dem Motto „Glas-
klarer Fruchtgenuss“ seine
neue Smoothies-Verpa-
ckungsgröße in der 750-Milliliter-Flasche. Die Käufer
der neuen Verpackung für den Daheim-Verzehr müssen
zwei Barcodes einsenden und können dann am Gewinn-
spiel teilnehmen. Zu gewinnen gibt es 15.000 Chiquita-
Smoothie-Gläser. Für Aufmerksamkeit sorgen POS-Ma-
terialien, Handzettelanzeigen und Internetwerbung.
Zeitraum: bis Ende Oktober 2008
AU
SB
LI
CK
IN KÜRZE
Ausbl ick
LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS
50
Mut zur Investition Mittelständische Traditionsbetriebe können sich in globalen Märkten
langfristig behaupten. Sie müssen allerdings gezielt investieren.
Zentis-Geschäftsführer Karl-Heinz Johnen sagt, wo er dabei ansetzt.
Herr Johnen, Sie haben jüngst Ihr Belfrutta-
Markenkonzept überarbeitet. Warum?
Bei der Herstellung der teilweise hoch-sensiblen Fruchtzubereitungen für die Milchindustrie nutzen wir seit Jahren eine von uns entwickelte Spitzentech-nologie, die wir nun teilweise auf den Bereich Konfi türe übertragen haben.Mit Hilfe dieses neuen Verfahrens errei-chen wir eine verbesserte Qualität, eine höhere Stückigkeit und eine cremigere Konsistenz bei unseren Produkten. Wir differenzieren uns damit qualitativ noch deutlicher von bestehenden Produkt-angeboten im Markt.
Was zeichnet Ihr Abfüllverfahren aus?
Es handelt sich dabei um ein Verfahren, das neben reduzierten Scheerkräften nach dem Kochprozess vor allem gerin-gere Abfülltemperaturen ermöglicht. Für den Ausbau der Marken- Linien und diesen Qualitätsvorsprung haben wir in unserem Unternehmen rund zehn Millionen Euro investiert.
Sie verbinden Genuss mit Diät-Eigen-
schaften. Was tun Sie, damit diese Welten
auch wirklich zusammenpassen?
Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem neuen Verfahren diese bei-den Welten perfekt zusammenführen. Mehrere Verbrauchertests in fünf deut-schen Großstädten im Vorfeld der Pro-dukteinführung haben dies bestätigt. Diabetiker wollen sich nicht krank füh-len und Verzicht erleben. Im Gegenteil – Diabetiker wollen bewusst genießen. Die opulente, fruchtige Form unserer Diät-Produkte hat die Zielgruppe äußerst positiv bewertet.
Welche weiteren Produkte werden Sie
jetzt überarbeiten?
Wir haben unser Design verjüngt und die Verpackungen qualitativ stark auf-gewertet. Im nächsten Step folgt der Relaunch der Zentis Frühstücks-Konfi türe und des Aachener Pfl ümli. Auch hier werten wir unsere Produkte optisch mit einem modernen Design auf. Zusätzlich haben wir die Quali-tät der Kunststoffbecher optimiert. So-wohl Haptik als auch Luftdurchlässig-keit der Packungen wurden verbessert. Auch hier haben wir auf Grundlage von Verbraucherbefragungen die Packungs-inhalte haushaltsgerecht verkleinert.
Sie haben im vergangenen Jahr die Produk-
tion in den USA aufgenommen. Warum?
Unser Anspruch ist es, Weltmarktführer bei der Herstellung von Fruchtzuberei-tungen zu sein. Wir haben festgestellt, dass im Zuge der Gesundheitsdiskussi-onen der Joghurt-Konsum in Amerika zunimmt. Das Marktvolumen wächst jährlich im Schnitt um zehn Prozent im amerikanischen Markt. Bei 250 Milli-onen Einwohnern, die im Schnitt rund drei Kilogramm jährlich konsumieren, kann man sich ausrechnen, welcheVolumina künftig dahinter stehen.
Gründungsjahr: 1893
Firmensitz: Aachen
Produktionsstandorte:
Aachen, Plymouth (USA),
Zelkow (Polen), Dregelypalánk (Ungarn)
Mitarbeiter: rund 1.600 (davon 1.300 in Aachen)
Umsatz: rund 650 Mio. Euro (davon 400 Mio.
Euro Fruchtzubereitung, 130 Mio. Euro Konfi türen-
Segment und 120 Mio. Euro Süßwaren).
Zentis GmbH & Co. KG