Handlungsfelder kommunaler Politik -Beispiele aus der Praxis Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen...
-
Upload
bernhardt-welling -
Category
Documents
-
view
109 -
download
1
Transcript of Handlungsfelder kommunaler Politik -Beispiele aus der Praxis Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen...
Handlungsfelder kommunaler Politik-Beispiele aus der Praxis Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Landesverband oder Gegenkandidaten...
Norbert KastnerOberbürgermeisterin Coburg, Bayern
2
Zur Person Norbert Kastner
46 Jahre, verheiratet, 1 Kind Jurist
(Studium Würzburg + Lausanne als FES-Stipendiat)
Bis 1990: Rechtsanwalt in Coburg Seit 01.05.1990 Oberbürgermeister der
Stadt Coburg
3
Coburg:
Kreisfreie Stadt 43.000 Einwohner Oberzentrum für den Verflechtungs-
bereich Nord-Oberfranken und Süd-Thüringen mit ca. 250.000 Einwohnern
Höchstes Gewerbesteuer-Aufkommen pro Kopf in Deutschland bei niedrigstem Hebesatz kreisfreier Städte in Bayern
4
Aufgabenspektrum
Zuständigkeit nach Gemeindeordnung: Abwicklung aller laufenden Geschäfte Erledigung aller von Bund und Land übertragenen
hoheitlichen Aufgaben Oberster Dienstherr für alle ca. 850 Beamten,
Angestellten, Arbeiter und Auszubildenden der Stadtverwaltung
Vertretung der Kommune nach außen Leitung von Stadtrat und ggf. Senaten Umsetzung der Beschlüsse von Stadtrat und
Senaten
5
Aufgabenspektrum
Oberbürgermeister gestaltet somit maßgeblich die politischen Leitlinien zur Stadtentwicklung
Wichtig: Praktische Umsetzung – Stadt nicht nur auf dem Papier, sondern in der Praxis gestalten
Grundsatz: Gestalten statt verwalten!
6
Handlungsfelder
Arbeit in der Kernverwaltung Arbeit in kommunalen Gremien Arbeit in kommunalen Betrieben Arbeit in überregionalen Gremien Arbeit vor Ort mit Beteiligten und
Betroffenen
7
Arbeit in der Kernverwaltung
Verwaltung ist für die Bürger da – und nicht umgekehrtVerwaltungsmodernisierung
Dienstleistungsorientierung(Bürger- und Servicebüros, Öffnungszeiten...)
Flexibilisierung(Arbeits- und Projektgruppen, Seminararbeit...)
Effizienzsteigerung / Kostenoptimierung(Einstellungsstopp, Budgetierung, Kauf. Rechnungswesen...)
Ziel-Orientierung(Mitarbeiter- und Zielgespräche, Seminararbeit...)
8
Arbeit in der Kernverwaltung
9
Arbeit in kommunalen Gremien
Stadtrat soll „Leitlinien der Politik und Stadtentwicklung“ festlegen Delegation von Detailentscheidungen auf Verwaltung und Senate
Somit mehr Zeit für‘s Wesentliche schaffen
... und eigene Spielräume vergrößern ...
10
Arbeit in kommunalen Gremien
Masterplan zur Stadtentwicklung –sinnvolle Planungsgrundlage oder sinnloses Papier Aktuell spannende Diskussion in Coburg Persönlich negative Grundhaltung, da
entweder hochtheoretisch und nichtssagend oder sofort nicht mehr aktuell und Anlass zur nicht endenden Grundsatz-diskussionen
Alternative: Top-Ten-Projekte
11
Arbeit in kommunalen Gremien
12
Arbeit in kommunalen Betrieben
Tendenz zu Ausgründungen nimmt immer weiter zu, um Flexibilität zu erhöhen Wirtschaftlichkeit zu steigern am Markt bestehen zu können
(bspw. Abfallentsorgung, ÖPNV, Energie) steuerliche Vorteile zu nutzen
13
Arbeit in kommunalen Betrieben
Kommunale Unternehmen in Coburg: Stadtwerke SÜC GmbH mit Töchtern
SÜC Bus und Aquaria GmbH,SÜC Energie und H2O GmbH,süc//dacor GmbH
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mit Tochter
Stadtentwicklungs-GmbH Kommunalunternehmen CEB als städtischer Bauhof,
Entsorgungsunternehmen und Betreiber Kanalnetz Tourismus- und Kongress-Service Coburg Mit Landkreis Beteiligung am Klinikum Coburg gGmbH mit Tochter
Klinikum Service GmbH Volkshochschule Coburg gGmbH
Dazu Zweckverbände, Sparkassen und vertragliche Defizitausgleiche (Jugendzentrum) im Auge behalten
14
Arbeit in kommunalen Betrieben
Und immer mehr Aufgaben verleiten dazu, unternehmerisch realisiert zu werden: Kommunales Facility-Management Stadtmarketing Veranstaltungs- und Eventmanagement Service-Dienstleistungen im Bereich von
Reinigung oder Vorhaltung von IT-Infrastruktur
15
Arbeit in kommunalen Betrieben
Kommunale Unternehmen somit als wichtiger verlängerter Arm des Oberbürgermeisters
Aber: Steuerung im Konzern Stadt im Auge behalten!
Und: Kommunale Gremien verlieren deutlich an Bedeutung!
16
Arbeit in überregionalen Gremien
Mitarbeit in überregionalen Gremien gewährleistet Erfahrungsaustausch gemeinsame Vertretung kommunaler
Interessen Positionierung der eigenen Stadt auf
höherer Ebene oftmals auch finanzielle Vorteile
(Bezirksumlage, Sparkassen-Stiftungen...) dass beim Oberbürgermeister nie
terminliche Langeweile aufkommt...
17
Arbeit in überregionalen Gremien
Gremienarbeit OB Kastner Div. örtliche und regionale Zweckverbände und Gremien
(Fernwasserversorgung, Rettungszweckverband, Regionaler Planungsverband, Forum Zukunft Oberfranken, Arbeitsgemeinschaft fränkischer Oberbürgermeister)
Sparkasse vor Ort, Bezirk und Landesebene Kuratorien und Verbände
(Bay. Rotes Kreuz, Fachhochschule, Sozialpädriatrisches Zentrum, Schützenbund)
Bayerischer und Deutscher Städtetag Verband kommunaler Unternehmen
Früher: Landesvorstand und Präsidium der BayernSPD
18
Arbeit vor Ort mitBeteiligten und Betroffenen
Die „Schlüsselaufgabe“ eines Kommunalpolitikers ist es, das Ohr zum Bürger, zur Wirtschaft... zu haben
Dabei kann man nicht „Everybody‘s Darling“ sein Konzentration auf zentrale Themen und Multiplikatoren(Selbst positioniert für die Bereiche Wirtschaft, Sport, Innovation – im Bereich Soziales und Kultur dafür „nur“ ausgewähltes Engagement)
19
Arbeit vor Ort mitBeteiligten und Betroffenen
Netzwerke aufbauen und pflegen: regelmäßige Wirtschaftskontakte durch
Firmenbesuche, Wirtschaftsgespräche, IT-Frühstück, Top-Ten-Unternehmer-Dialog)
Regelmäßige Teilnahme an Sitzungen des Stadtverbandes Sport
Geschäftsführer-Essen Öffentliche Fraktionssitzungen in den
Stadtteilen
20
Arbeit vor Ort mitBeteiligten und Betroffenen
Gezielte Bürgerbeteiligung Negative Erfahrungen mit Agenda 21, Workshops
zum Stadt-Leit(d)bild, Diskussion um und in Planungszellen etc., da kaum praxis- und ergebnisorientiert
Aber: Bürger rebellieren, wenn ihnen fertige Planungen unkommentiert vor die Nase gesetzt werden (==> Bürgerbegehren).Deshalb rechtzeitige Abstimmung von Planungen (bspw. öffentliche Stadtbusforen im Kino zur Überarbeitung ÖPNV-Konzept) mit den direkt Betroffenen
21
Arbeit vor Ort mitBeteiligten und Betroffenen
Gezielte Bürgerbeteiligung Arbeit in Kleingruppen mit speziellen Aufgaben
(Fahrgastbeirat, Erarbeitung Sozialplanung, Bündnis für Familie...), in die Mitglieder auch gezielt berufen werden
Rechtzeitige Bürgerinformation gewährleisten(Praxisbeispiel „Stadtbote“ und „Bürgertalk“ mit Lokalradio oder erläuternde Flyer zu großen Bauprojekten)
Medium Internet nutzen: Gezielte Chats mit OB – allerdings keine wirren Gästebücher.Zukunft: Diskussion in moderierten Foren?!
22
Arbeit vor Ort mitBeteiligten und Betroffenen
Abschließende Thesen zur Diskussion Nach der Wahl = Vor der Wahl
Dialog vor Ort als Dauer-Aufgabe Gezielter Dialog statt Agenda pur Klare persönliche Positionierung für Kern-
Aufgabenbereiche Mit Multiplikatoren hierfür Netzwerke und
kontinuierlichen Kontakt gewährleisten Bürgerinformation < -- > Bürgerbeteiligung Master-Projekte < -- > Master-Plan
23
Arbeit vor Ort mitBeteiligten und Betroffenen
Herzlichen Dankfür eure
Aufmerksamkeit!
Und jetzt Feuer freifür eure Meinung...