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Hans Krah Einführung in die Literaturwissenschaft/Textanalyse LIMES – Literatur- und Medienwissenschaftliche Studien – Kiel 6 Kiel 2006 Leseprobe © Verlag Ludwig 2006

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Hans Krah

Einführung in die Literaturwissenschaft/Textanalyse

LIMES – Literatur- und Medienwissenschaftliche Studien – Kiel 6

Kiel 2006

Leseprobe © Verlag Ludwig 2006

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ISBN-10: 3-937719-43-1ISBN-13: 978-3-937719-43-6

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Inhalt

0. Einführung zur Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ix

1. Grundlagen und Grundlegendes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131.1 Methodische Prämissen und Gegenstandsbereich . . . . . . . . . . . . . 131.1.1 ›Texte‹ – Beispiele und Erläuterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Edition und Textfassungen 15 Kanonisierung 16 Text vs. Ornament 17 Sprache und Sprachstand 18 Text und litera­rischer Text 21 Text, Literatur, Kunst – das pragmatische Argument 23 Text und Textstruktur 25 Gattungen und Fiktionalität – Textsorten 27 Text und Bedeutung – Kohärenz 29 Gute Texte/schlechte Texte – Wertung 32

1.1.2 Das Verhältnis von Literatur, Text, Kultur – Prämissen einer analytischen Literaturwissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

1.2 Der kommunikative Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Kommunikationsmodell 41 Sprachfunktionen 41 Textautonomie 43 Autor – Text – Rezipient 44 Historizität 46 Texteinheiten 47 Element, Relation, Struktur, System, Funktion 48

1.3 Semiotische Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501.3.1 Der Begriff des Zeichens und semantische Grundlagen . . . . . . . . . 50

Signifikant und Signifikat 51 Referent 53 Syntax, Semantik, Pragmatik 54 Denotat und Konnotation 55

1.3.2 Paradigma und Syntagma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 571.4 Interpretation und Heuristik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 611.4.1 Der literaturwissenschaftliche Umgang mit (literarischen) Texten . . 621.4.2 Interpretation/Analyse/Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Interpretation und Analyse 65 Textbedeutung 66 Methode 67 Modelle 69

1.4.3 Heuristik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70 Literatur zu Kapitel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

2. Bedeutungsorganisation/Textsemantik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 772.1 Bedeutung und Text – Grundlegendes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 772.2 Propositionsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Konversationsmaximen 87 Leerstelle (Nullposition) 92 Leerstelle und propositionale Analyse – ein Beispiel 93

2.3 Semantik, Argumentation und syntaktische Ordnung – Rhetorik und Metrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

2.3.1 Rhetorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100Aufbau der Rhetorik 102 Rhetorische Figuren 104 Pleonasmus und Paradoxie 109

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2.3.2 Grundbegriffe der Metrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111Reim 113 Metrum 114 Versmaße 115 Strophe 117 Gedicht­formen 119 Funktionalisierung und Anwendungsbeispiele 119

2.4 Bildlichkeit – Uneigentlichkeit – Tropen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1292.4.1 Metapher und Metaphorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1312.4.2 Metonymie und Synekdoche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

Synekdoche 139 Antonomasie 141 Emphase 1432.4.3 Weitere Tropen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

Periphrase, Euphemismus, Hyperbel 145 Personifikation, Synästhesie, Katachrese 147 Symbol und Allegorie – Begriffs­verwendungen 148 Ironie 149

2.5 Das Beziehungsgefüge des Textes – semantische Relationen . . . . . .1512.5.1 Grundlagen – Implikation, Korrelation, Äquivalenz . . . . . . . . . . 152

Korrelation 153 Äquivalenz 1542.5.2 Opposition und asymmetrische Opposition . . . . . . . . . . . . . . . . 1562.5.3 Homologien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1672.5.4 Semantische Relationen und Semantik. Ein Beispiel . . . . . . . . . . 172 Literatur zu Kapitel 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180

3. Die Sprech-/Erzählsituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1833.1 Textinterne Pragmatik – Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1843.2 Das Verhältnis von textexterner Kommunikationssituation und

textinterner Sprechsituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1883.3 Zur Beschreibung der kommunikativen Prozesse im Text . . . . . . 1943.4 Conrad Ferdinand Meyer: Michelangelo und seine Statuen . . . . . . 204 Literatur zu Kapitel 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

4. Text und Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2134.1 Das kulturelle Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2134.1.1 Christian Wernicke: Wörterspiel (1701) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144.1.2 Grundlagen und Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222

Kulturelles Wissen 223 Denksystem 2254.1.3 Kulturelles Wissen und Textbedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

Kulturelles Wissen vs. Intendiertheit 228 Zeit­ und Kultur­abhängigkeit 228 Erkennen und Markierung 229 Legitimität der Einbeziehung 235 Der Status von kulturellem Wissen 240

4.1.4 Paul Wühr: Sage. Ein Gedicht (1988) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2414.2 Textbedeutung und ihre Verortung in Kontexten . . . . . . . . . . . . 2504.2.1 Klopstock: Der Hügel, und der Hain – Textinterpretation . . . . . . 2514.2.2 Klopstock: Der Hügel, und der Hain – Kontexte . . . . . . . . . . . . . 270

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Text – andere Texte des Autors 270 Text – Gattung 273 Text – Rezeption und literarisches Leben 273 Text – Literatursystem/Epoche 275 Text – poetologischer Kontext 277 Text – Denk­system 278

Literatur zu Kapitel 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

5. Die Narration – Aspekte des Erzählens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2855.1 Ausgangspunkte und Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2855.1.1 Discours und Histoire/Oberflächenebene und Tiefenstruktur . . . 2865.1.2 Histoire als chronologische Ordnung – Zeitorganisation . . . . . . . 2895.2 Narrative Strukturen – Handlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2925.2.1 Die Ordnung der dargestellten Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

Semantische Räume und Weltmodell 296 Topographie und Topologie – die Grenze 299 Raumorganisation 302 Extrem­raum, Extrempunkt 303

5.2.2 Handlung als Grenzüberschreitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306Ereignis 307 Held 308 Ereignistypen 309 Konflikt 311 Konsistenzprinzip 312 Narration und Ideologie 316 Gültigkeits­bereich von Ordnungen und perspektivierte Ereignisse 317

5.2.3 Handlungsverlauf und Ereignisstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318Das Beuteholerschema 319 Ereignisrang 320 Ereignisfunktion und Ereignisstatus 323 Die Extrempunktregel 324

5.2.4 Das Erkennen von Textordnungen und Ereignissen . . . . . . . . . . 326Grenzsetzung 327 Explikation 330 Tiefenstruktur und Abstraktion 332 Abweichung und Präsupposition 333 Mikrostruktur 334

5.2.5 Makrostruktur und Mikrostruktur – zwei Beispiele . . . . . . . . . . 3395.3 Medien und Gattungen – Discoursphänomene . . . . . . . . . . . . . 3495.3.1 Aspekte des Discours in Erzähltexten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 350

Vermittlungsinstanz 350 Stimme 352 Modus 353 Stanzels Typenkreis: auktorial, ich, personal 356 Zeitstruktur – Ordnung und Dauer 357

5.3.2 Darstellungsweise in Drama und Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359Szenische Ebene vs. Gesamtebene 360 Figurenkonstellation 361 Drama vs. Theater 365 Show vs. Performance 367

5.3.3 Medien, Gattungen, Texte – Bedeutung und Analyse . . . . . . . . . 367 Literatur zu Kapitel 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375

Verzeichnis behandelter Texte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382

Verzeichnis der Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384

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0. Einführung zur Einführung

(1) Eine Einführung in die Literaturwissenschaft sollte mindestens dreier-lei zu realisieren versuchen: einführen in den Gegenstandsbereich/Objekt-bereich, der hier (annäherungsweise) als ›Literatur‹ bezeichnet ist; einführen in einen speziellen Umgang mit diesem Objektbereich, der durch das Label ›Wissenschaft‹ vorgegeben ist und konkrete Modalitäten der Zugangs-weise zu diesem Objektbereich erfordert; und drittens dies einführend tun, also die Grundlagen vermitteln, die die Basis für eine weitergehende Beschäftigung bilden. Grundgedanke ist dabei natürlich, dass ein solcher wissenschaftlicher Umgang erlernbar ist und dass die Einführung für sich beansprucht, hierfür auch die Mittel bereitzustellen.

(2) Ist eine Einführung einführend, heißt dies zugleich auch, dass sie not-wendig selektiv, begrenzt und vereinfachend ist. Selektiv und begrenzt, da jede Einführung eine Auswahl aus den prinzipiell möglichen literaturwis-senschaftlichen Problemkomplexen vornimmt und sich auf das beschränkt, was als dieses Wesentliche verstanden wird. Vereinfachend ist sie, da sie ab einem gewissen Punkt Details ausblenden muss und Beschreibungsmodel-le auf die Weise vorzustellen hat, dass mögliche Problematiken und eine Diskussionsbedürftigkeit zunächst auszublenden sind. Grundlagen sind immer zu hinterfragen – nur sollte eine solche Reflexion und Kritik nicht vor der Vorstellung dieser Grundlagen erfolgen; in einer Einführung ist ein solches, aus einer gewissen Warte legitimes, zu schnelles Hinterfragen eher kontraproduktiv; hier erscheint es produktiver, erst einmal einen eher naiven Blick einzunehmen (der dann selbstverständlich zu einem späteren Zeitpunkt zu revidieren und zu reflektieren ist – aber auch dazu bedarf es einer grundlegenden Basis).

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(3) Einführungsbücher zum Gegenstandsbereich Literatur gibt es zu ver-schiedenen Aspekten und Ebenen, so dass durchaus zu präzisieren ist, in welchen Gegenstandsbereich eingeführt werden soll. Dies ist im Titel durch die Spezifizierung ›Textanalyse‹ angedeutet. Einführen kann man in jeden Bereich – jeder Bereich lässt sich einführend darlegen, egal wie komplex, detailliert oder differenziert er ist. In Arbeitstechniken lässt sich zum einen ebenso einführen wie zum anderen in Gattungen oder andere Teilbereiche der Literatur, etwa in Beschreibungsinventare wie Rhetorik, Erzähltheorie, Metrik. Eingeführt werden kann zum Dritten in Bereiche, die der Literatur übergeordnet sind, etwa in die Semiotik, in die Diskursanalyse, in die/eine Kulturwissenschaft. Eingeführt werden kann zum Vierten in eine Metaebe-ne zum Gegenstand, also in Reflexionen über Literaturwissenschaft an sich oder in deren Methoden, Fragestellungen, Theorien. Daneben gibt es zum Fünften Literaturgeschichten, die nicht in den Umgang mit dem Gegen-standsbereich Literatur einführen, sondern basierend auf den Ergebnissen eines solchen Umgangs einen Überblick über den historischen Verlauf und die Abfolge der Literatur an sich oder über einzelne Epochen und Rich-tungen bieten. Zum Sechsten gibt es Lexika und Nachschlagewerke, die nach ihren jeweiligen Grundbegriffen, Lemmata, geordnet sind und in de-nen diese Einträge jeweils für sich erläutert werden.

Jede dieser verschiedenen Ebenen hat generell ihre Berechtigung. Sie stehen nicht in Konkurrenz zueinander.

(4) Diese Einführung ist an dem obigen Zweitens orientiert, wobei der hier gewählte Fokus, dies insgesamt systematisch und nicht anhand einzelner Teilbereiche zu versuchen, den folgenden Überlegungen geschuldet ist:

(a) Es geht darum, wie sich textuelle Bedeutung konstituiert, wie sich diese Bedeutung rekonstruieren lässt und welche Aspekte hierbei welche Rolle spielen.(b) Da es um die Strategien und Verfahren von Textbedeutung im All-gemeinen geht, ist kein Teilaspekt oder keine Gattung als Gegenstand gewählt, da sonst die systematischen und prinzipiellen Bezüge teilweise aus den Augen verloren zu gehen drohen.(c) Dieser Zugang ist einer Literaturgeschichte vorgelagert, da eine sol-che letztlich nur durch einen solchen Umgang mit Texten, eine solche Arbeit möglich ist; deshalb ist dies keine systematische Einführung in konkrete literaturgeschichtliche Aspekte, wenngleich solche punktuell bei den jeweiligen Beispielen durchscheinen sollten.

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(d) Stattdessen geht es gerade darum, die Grundlagen zu vermitteln, um eigenständig mit Texten arbeiten, einen eigenen (wissenschaftlichen) Umgang mit (literarischen) Texten praktizieren zu können (und letzt-lich dadurch auch Forschungsliteratur in ihren Argumentationen nach-vollziehen und diskutieren zu können).(e) Deshalb ist die Einführung weder literaturgeschichtlich noch theo-retisch ausgerichtet, sondern anwendungsorientiert; sie beruht auf Theorie(n) und methodologischen Grundlagen, die hier aber nicht als Theorie(n) und Methoden diskutiert werden sollen, sondern hinsicht-lich dessen, was daraus für eine praktische Arbeit am konkreten Gegen-stand brauchbar ist.(f ) Letztlich will der Band in die Grundlagen des Verstehens von Texten einführen – des Verstehens eines konkreten Textes wie des Verstehens von Texten allgemein – und durch diesen Erkenntnisgewinn am Bei-spiel der Literatur eine allgemeine Medienkompetenz fördern.

Ausgehend von Textbeispielen, die detailliert hinsichtlich des jeweiligen Aspekts analysiert werden, sollen diese Grundlagen vorgestellt werden, es soll aber auch herzuleiten versucht werden, warum diese Grundlagen ihre Berechtigung haben und welchen Nutzen sie beim Umgang mit Texten zu erbringen in der Lage sind.

(5) Die Literaturhinweise, die sich am Ende eines jeden Kapitels finden, sollen dabei eine weiterführende und intensivere Beschäftigung mit dem jeweiligen Gegenstand ermöglichen. Aufgenommen sind zum einen Texte, die für den jeweiligen Teilbereich grundlegend sind, auf die sich die Ein-führung in ihrer Argumentation stützt und bezieht und die in ihren Über-legungen und Ergebnissen in die hier vorgestellte Systematik eingeflossen sind. Zum anderen findet sich Forschungsliteratur, mit deren Hilfe sich die vorgestellten Aspekte über die Einführung hinaus vertiefen lassen. Zum Dritten wird auf Literatur verwiesen, in der vorgestellte Beschrei-bungsinventare und Vorgehensweisen angewandt werden; damit soll, bei Lektüre, ein Einblick gegeben werden, wie mit dem hier einführend und zumeist rein deskriptiv strukturell Vorgestellten dann tatsächlich in der Praxis umgegangen und wie es für welche Erkenntnisse funktionalisiert werden kann. Hierbei handelt es sich zumeist um Aufsätze, die die hier rein als Beispiel verwendeten, ›ananalysierten‹ literarischen Beispiele zum Gegenstand haben und weitergehend interpretieren und in ihre Kontexte verorten.

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(6) Abkürzungen und Schemata wie Begrifflichkeiten sind kein Selbst-zweck. Sie dienen der Veranschaulichung von komplexen Sachverhalten und sollen durch eine prägnante Darstellung einen Überblick vermitteln helfen. Sie strukturieren die Auswertung und Speicherung von Befunden – sollen also allgemein Erkenntnisse fördern.

Zur Handhabung der Einführung: Sie ist als Arbeitsbuch gedacht und in sich systematisch aufgebaut; die einzelnen Kapitel beziehen und stüt-zen sich in ihrer Argumentation durchaus auf vorangegangene. Begriffe finden sich im Register, so dass ein Nachschlagen und eine direkte Suche bei Detailfragen möglich sind; zugleich sind die einzelnen Kapitel als in sich geschlossene konzipiert, so dass bereits die Gliederung die Suche nach Spezialproblemen ermöglichen sollte.

Die Einführung ist kein Lesebuch: Die Inhalte sind wohl immer noch dicht – eine wiederholte Lektüre dürfte sich empfehlen. Der Band will ein Kompendium analytischen Wissens im Umgang mit Texten bieten, das in die zentralen Beschreibungsdimensionen und Beschreibungsinventare ein-führt; damit ist der Band nicht nur für Studienanfänger geeignet, sondern in seiner Konzeption als Arbeitsbuch studienbegleitend bis zum Examen (und darüber hinaus) gedacht.

(7) Diese Einführung wäre nicht zustande gekommen, wenn nicht in 33 Semestern Lehrtätigkeit in Einführungskursen unterschiedlichster Art die Gelegenheit bestanden hätte und genutzt worden wäre, Konzepte, Argumentationen und ihre Vermittlung auszuprobieren, zu verwerfen, zu modifizieren und zu präzisieren, um so einer Optimierung näher zu kom-men. Ebenso unerlässlich war die Kooperation mit Kollegen vor allem aus Kiel und Passau, mit denen Erfahrungen und Seminarunterlagen ausge-tauscht wurden – die dann durchaus auch übernommen wurden und in die Einführung eingeflossen sind. Insofern ist diese das konturierte Ergeb-nis einer kollektiven Anstrengung. Mein Dank gilt ihnen allen, auch den Studierenden, die diese Anstrengung erforderlich machten. Namentlich möchte ich nur Michael Titzmann (und seine Strukturale Textanalyse) nen-nen, der ursächlich und grundlegend zu dieser ›Revision‹ seiner Einführung beigetragen hat.

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