Hart T raun Enns Einzugsgebiet DRAU Steiermark Erzeugung/NGP 2009... · ein Videomonitoring als...

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Transcript of Hart T raun Enns Einzugsgebiet DRAU Steiermark Erzeugung/NGP 2009... · ein Videomonitoring als...

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K ä r n t e n

S t e i e r m a r k

Einzugsgebiet DRAU

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Maßnahmen im Einzugsgebiet Drau

Flussporträt Einzugsgebiet DrauDie Drau ist nach Save, Theiß und Inn der viert-

längste Nebenfluss der Donau. Mit einem hei-

mischen Einzugsgebiet von 11.997 km² hat die

Drau nach der Donau und dem Inn das drittgrößte

Einzugsgebiet in Österreich und erreicht so einen

mittleren Abfluss von 670 m³/s. Bis sie in Kroatien

von Süden her in die Donau einmündet, legt die

Drau einen 749 km langen Weg mit einem Höhen-

unterschied von 1.360 m zurück. Der österreichische

Anteil am Verlauf der Drau beträgt 261 km, der Aus-

gangspunkt dieser Fließstrecke liegt noch jenseits

der Grenze zu Italien, im 1.450 m hoch gelegenen

Südtiroler Quellgebiet am Toblacher Sattel. Auf

österreichischem Staatsgebiet angelangt durchquert

die Drau zunächst das Osttiroler Pustertal. Bei Lienz

HausmeningStaning

PichlernDeutenham

Buchleitenwehr

Gmunden

Stadl Paura

Hart

Lieserbrücke

Arriach

Schütt

Althofen

PasseringLaunsdorf

Gößnitz

LoiblbachGabl

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Villach

Schwabeck

Rosegg-St.Jakob

Malta

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GössendorfKalsdorfMellach

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Arriachbach

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Möll

Klagenfurt

Graz

Salzburg

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I TA L I E NS L O W E N I E N

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N

0 10 20 km

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 42

EINZUGSGEBIET DRAU

mündet die aus Nordwesten kommende Isel in die

Drau, wodurch diese die Landesgrenze von Kärnten

bereits mit verdoppelter Wassermenge erreicht.

Ein weiterer großer Zufluss in die Drau erfolgt bei

Möllbrücke, wo die Möll in die Drau mündet. Dieser

Gebirgsfluss entspringt 80 km entfernt im Nord-

westen am Fuße des Großglockners und schlängelt

sich von der Sonnblick- und Reißeckgruppe im

Norden nach Süden in Richtung der Schober-

und Kreuzeck gruppe. Die Möll entwässert ein

hoch alpines Einzugsgebiet von 1.105 km2.

Östlich von Spittal an der Drau wird bis zur Landes-

grenze Österreich/Slowenien die Energie der Drau

in mehreren größeren Staubereichen zur Strom-

gewinnung genutzt. Der Verlauf der Drau führt dabei

weiter nach Osten und neigt sich dabei zunehmend

nach Süden. Westlich von Villach mündet mit der

Gail der größte rechte Nebenfluss der Drau ein und

aus dem Rosental kommend fließt ihr bei Unterfer-

lach ein weiterer rechter Nebenfluss, der Loiblbach,

zu. Nach circa 10 km ändert die Drau ihre Richtung

nach Nordosten und nimmt bei Stein die Gurk auf

– den mit 157 km zweitlängsten Fluss Kärntens.

Östlich des Kraftwerks Lavamünd verlässt die Drau

Österreich, durchquert Slowenien und Kroatien und

mündet schließlich im kroatischen Osijek in die

Donau.

FischfaunaIm Gegensatz zum sauerstoffreichen, kalten und

schnell fließenden Oberlauf der Drau in Osttirol

und Oberkärnten bewegt sich die Drau in Kärnten

ab Spittal an der Drau in den großen Staubereichen

wesentlich langsamer. Das hat auch Auswirkungen

auf die Fischhabitate: Die sich stärker erwärmenden

Wasserareale der unteren Drau ziehen vermehrt

Fische wie Zander und Hecht, Bachsaibling und

Schleie an.

Großräumige Abschnitte von Drau und Möll liegen

sowohl in der Äschenregion (Hyporhithral) als auch

in der Barbenregion (Epipotamal). Daraus ergeben

sich die typischen Leitfische und Begleitfischarten.

Für die Drau sind dies Forelle, Äsche (Drauäsche)

und Huchen, seltener anzutreffen sind Schmerle

und Steinbeißer. Je nach ihren einzelnen Regionen

der Möll sind Bachforelle, Regenbogen forelle und

Äsche die Leitfische.

Der Bemessungsfisch für die Dimensionierung der

Maßnahmen an Drau und Möll ist der Huchen mit

einer Länge von 100 cm.

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 43

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Gößnitz

Bauphase des Fischlifts beim Kraftwerk Gößnitz

Bis auf ein paar Restarbeiten fertiggestellter Fischlift

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 44

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Möll 900790076 28,10–30,40

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit und morphologische Verbesserungen

Errichtung einer Fischaufstiegshilfe sowie Maßnahmen in der Restwasserstrecke

Beschreibung der Maßnahme

Im Detail werden am Kraftwerk Gößnitz folgende Maßnahmen umgesetzt:

• Mindestdotation der Ausleitungsstrecke für die Zielerreichung „Fischpassierbarkeit“ in der Höhe

von 600 l/s

• Errichtung einer Fischsperre beim Unterwasserkanal des Kraftwerks Gößnitz, um ein Einschwimmen

der Fische in den Unterwasserkanal und damit einen Sackgasseneffekt zu vermeiden

• Umgestaltung der acht Querbauwerke durch Errichtung von Pendelrampen und Sohlgleiten

• Errichtung einer Fischaufstiegshilfe in Form eines Fischlifts

Der Fischlift nach dem System „der Wasserwirt“ wurde fertiggestellt. Die Umsetzung der weiteren

Maßnahmen soll 2016 erfolgen.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

15.09.2015 bis 30.06.2016 (geplant)

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 599.000,-

Davon UFG-Förderung € 89.850,-

Landesförderung € 0,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 20.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Rund 1.500 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 45

EINZUGSGEBIET DRAU

Strukturierungsmaßnahmen im Stauraum Malta Unterstufe

Errichtung des Leitdammes im Speicher Rottau

Übersichtsfoto des Leitdammes im Speicher Rottau

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 46

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Möll 900930002 5,82–6,35

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Morphologische Verbesserung der ökologischen Verhältnisse

Errichtung eines Leitdammes im Stausee Rottau

Beschreibung der Maßnahme

Bei erhöhten Wasserführungen in der Möll wird der Wasserspiegel im Stausee Rottau über entsprechende

Einstellungen der Wehranlage Rottau langsam und kontrolliert abgesenkt und der Stauraum entleert.

Diese Entleerung dient der Hochwassersicherheit der Anlage, es werden Verlandungen im Stauraum

vermieden und eine sichere Hochwasserabfuhr gewährleistet. Der Abfluss wird vollständig über eine

Tiefenrinne abgeführt.

Im orographisch rechtsufrigen Teil des Stausees, im Bereich der Auernigbachmündung, besteht eine

horizontale Absatzfläche, auf welcher sich seit Errichtung des Stausees im Jahr 1977 Feinsediment-

anlandungen von circa 2 m gebildet haben. In Tiefstellen dieser Sedimentanlandung verblieben temporär

wassergefüllte Pfützen, in welchen bei der Stauraumentleerung eine Vielzahl von Fischen Schutz suchte.

Das Wasser aus diesen Pfützen versickerte und es entstanden Fischfallen.

Um diese Fischfallen nachhaltig zu verhindern, wurde auf dieser Absatzfläche flussab der Auernigbach-

mündung ein Leitdamm errichtet. Ein Teil der Feinsedimente, welche innerhalb des Leitdammes lagerten,

wurde im Zuge der Maßnahmenumsetzung entfernt.

Der Leitdamm wurde mittels Unterwasserinjektion errichtet. Mit diesem Verfahren war die Herstel-

lung des Dammes unter Aufrechterhaltung des Kraftwerkbetriebs möglich, ohne die Feinsedimente im

Dammbereich vorher entfernen und deponieren zu müssen. Dabei wurde das im Zuge der Teichbaggerung

entnommene Material nach Aufbereitung (Sieben und teilweise Brechen) mit Wasser versetzt und über

eine Rohrleitung zur Einbaustelle transportiert. Während der Injektionsarbeiten wurden der Eintrag von

Feinsedimenten und somit Trübungen in der Möll durch das Einhängen einer Vlieseinlage verhindert.

Das Injizieren des Materials erfolgte unter Wasser von einem schwimmenden Ponton aus. Mittels Düsen

wurden die anstehenden Sedimentablagerungen aufgewirbelt und das Dammbaumaterial eingebracht.

Durch Schwenken und Heben der Düsen wurde der Damm entsprechend aufgebaut.

Zur Stabilisierung des Dammes wurde nach dem ersten Hochwasserereignis im Jahr 2013 eine Damm-

innendichtung eingebaut. Auf den stauraumseitigen Dammaußenflächen wurde ein Filter- und Drainage-

geotextil verlegt sowie eine Drainage-/Abdeckschicht und eine Wellenschlagsicherung aufgebracht.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

27.09.2011 bis 07.04.2014

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 358.275,-

Davon UFG-Förderung € 71.655,-

Landesförderung € 66,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 0,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Keine

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 47

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH am Wehr Rottau beim Kraftwerk Malta Unterstufe

Luftaufnahme der Fischaufstiegshilfe – Blick vom Restwassergerinne zum renaturierten Oberwasserkanal

Aufnahme eines 67 cm Hechts im Videomonitoring

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 48

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Möll 900930001, 900930002 5,50

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Durch den Bau der Fischaufstiegshilfe erfolgte die fischpassierbare Anbindung des Restwassergerinnes

der Möll im Bereich der Wehranlage Rottau an den Oberwasserkanal des Kraftwerkes Malta Unterstufe.

Der enature® Fishpass am rechten Ufer des Restwassergerinnes hat eine Gesamtlänge von rund 435 m und

überwindet einen maximalen Höhenunterschied von 15,5 m. Die einzelnen Becken sind von der Größe her

auf den Huchen als Bemessungsfisch ausgelegt und haben eine Länge von 3,0 m und eine Breite von 2,18 m.

Der Wasserspiegelunterschied zwischen den Becken beträgt 15 cm, die Wassertiefe mindestens 1 m und

die Schlitzbreite 35 cm. Die maximale Fließgeschwindigkeit liegt deutlich unter jener bei herkömmlichen

Beckenpässen und die Energieumwandlung ist mit rund 75 W/m³ sehr gering. Die sehr niederen Fließ-

geschwindigkeiten und die geringe Energieumwandlung resultieren in einer deutlich einfacheren Durch-

wanderbarkeit insbesondere für Jungfische und für schwimmschwache Fischarten, wie zum Beispiel

die Koppe.

Die Funktionsfähigkeit der Fischaufstiegshilfe wurde durch ein umfangreiches fischökologisches Monito-

ring der Anlage überprüft. Dabei wurden parallel ein konventionelles Monitoring mittels Kastenreuse und

ein Videomonitoring als Prototypanlage (FishCam) durchgeführt. Neben sechs Arten, die entsprechend dem

Leitbild als natürliche Spezies zu sehen sind, wurden zusätzlich Bachsaiblinge, Elsasser Saiblinge und

Regenbogenforellen als gebietsfremde Arten in der Ausstiegsreuse der Fischaufstiegshilfe gefangen und

im Zuge des Videomonitorings dokumentiert. Es war allen Arten, die bei der Befischung im Unterwasser

erfasst wurden, möglich, den enature® Fishpass zu passieren. Somit ist der Aufstieg von 100 % des Fisch-

artenpotenzials im Unterwasser des Wehres Rottau nachgewiesen.

Das Monitoring mittels FishCam hat sich im Rahmen der Funktionsanalyse der Fischaufstiegshilfe am

Wehr Rottau sehr gut bewährt. Die Erfassung der wandernden Fische mittels Videoaufzeichnung zeigte

neben den Vorteilen einer berührungslosen und zeitlich exakten Erfassung des Fischaufstiegs auch ein-

deutig auf, dass Monitoring mittels Reuse lediglich einen Teil der tatsächlich die Fischaufstiegshilfe

durchwandernden Individuen erfasst.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

01.10.2012 bis 09.12.2013

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 1.464.334,-

Davon UFG-Förderung € 292.867,-

Landesförderung € 260,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 156.186,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

490 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 49

EINZUGSGEBIET DRAU

Strukturierungsmaßnahmen im Stauraum Malta Unterstufe

Blick vom Stausee Rottau flussab Richtung renaturierten Sachsenwegkanal

Aufbringen von Wurzelschutzfolie

Aufbringen von Vlies und Geogitter

Montage der Standelemente

Bepflanzung

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 50

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Möll 900930001 0,14–2,20

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Morphologische Verbesserung der ökologischen Verhältnisse

Renaturierung des Sachsenwegkanals

Beschreibung der Maßnahme

Der Oberwasserkanal des Kraftwerks Malta Unterstufe, der sogenannte Sachsenwegkanal, ist als Trapez-

gerinne mit Asphaltoberflächendichtung mit einer relativ glatten Oberfläche in der Kanalsohle sowie den

Kanalböschungen ausgebildet. Der Kanal hat von der Wehranlage Rottau bis zum Einlaufbauwerk des

Sachsenwegstollens eine Länge von circa 2,5 km. Der gesamte Sachsenwegkanal war vor der Renatu-

rierung aus sicherheitstechnischen Gründen mit einem 2 m hohen Zaun abgesichert, der den traditionellen

Wanderkorridor für Wildtiere unterbrochen hat.

Ziel der Renaturierung war, die Kanalböschungen so zu gestalten, dass ein sicherer Ausstieg für Mensch

und Tier gewährleistet werden kann, ohne die Betriebs- und Funktionstüchtigkeit der Kraftwerksanlage

maßgeblich zu beeinträchtigen. Für die rechte Kanalseite waren durch den Einschnitt in die Berglehne

besonders die geotechnischen Randbedingungen, wie die Ableitung der Hangwässer und die topo-

graphischen Gegebenheiten, zu berücksichtigen. Durch den Rückbau der Kanalufer wurde Platz für

standort typische Ufervegetation, Strukturierungen, Aufweitungen und Flachwasserzonen geschaffen.

Die Wasser- und Flachwasserzonen sind mit ihren Steilflächen ein von Menschenhand geschaffenes

Ökosystem, das als Lebensraum seltener und in ihrem Bestand bedrohter Tierarten, insbesondere

von Amphibien, Reptilien und Vögeln genutzt wird.

Typisch für die Flachwasserzone sind die besonders anpassungsfähigen Röhrichtpflanzen. Dazu zählen

neben einigen Gräsern und Binsen vor allem Schilf und Rohrkolben.

Die linke Kanalseite wird fast durchgehend von künstlichen Dämmen gebildet. Für die Sicherheit und den

Schutz der umgebenden Siedlungsräume waren der Bestand der Dämme und deren Dichtheit entscheidend.

Die Zielvorgabe war die Minimierung von Eingriffen in das bestehende Dichtungssystem. Deshalb wurde

in mehreren Arbeitsschritten ein eigens dafür entwickeltes Renaturierungssystem auf die bestehende

Dichtung aufgebracht.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

02.09.2013 bis 18.06.2014

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 3.820.239,-

Davon UFG-Förderung € 759.841,-

Landesförderung € 674,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Keine

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 51

EINZUGSGEBIET DRAU

Ökologische Maßnahme im Stauraum Malta Unterstufe

Befüllen einer Brutbox mit befruchteten Eiern

Frisch geschlüpfte Äschenlarven

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 52

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Fischereirevierverband Spittal/Drau / VERBUND Hydro Power GmbH / Kärntner Landes-regierung

Möll 900930001, 900930002 0,00–5,50

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Ökologische Maßnahme Äschen-Cocooning zur Stützung des Äschenbestands

Beschreibung der Maßnahme

Der Unterlauf der Möll zwischen Kolbnitz und Möllbrücke ist ein durch Wasserkraftnutzung stark

veränderter Flussabschnitt mit Restwasserführung und konstanter Dotation. Um die sich selbst

erhaltende, reproduzierbare Population von Äschen in der Drau zu stützen, wurde von 2005 bis 2015

ein Äschen-Cocooning mit anschließendem Monitoring durchgeführt. Dafür wurden neben den Brut-

boxen auch die Lebensraumbedingungen mit ergänzenden Laichplätzen verbessert.

Mit dem Cocooning wurden die natürlichen Verhältnisse simuliert. In die mit Kies- und Steinfraktionen

aufgefüllten Brutkammern wurden befruchtete Eier eingebracht und, nachdem der Cocoon im Flussbett

eingegraben wurde, unter quasi natürlichen Verhältnissen erbrütet. Wesentlich war hier neben dem

pH-Wert und dem Sauerstoffgehalt vor allem auch die Temperatur des Wassers.

Die frisch geschlüpften und kaum beweglichen Larven wandern durch den Lückenraum des Substrats.

Sobald die Larven groß genug und der jeweilige Dottersack aufgebraucht waren, wurden die Cocoons

ausgegraben und geöffnet, um die genauen Schlupf- und Überlebensraten festzustellen. Anschließend

wurden die Larven in die seichten und strömungsberuhigten Schotterbereiche entlang der Uferlinien

entlassen und konnten sich dort vollständig entwickeln. Mit dieser Methode können auch neue Laich-

plätze initiiert werden, da die Fische nach drei bis vier Jahren zum Ort ihrer Geburt zurückkehren.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

2005 bis 2015

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 100.000,-

Davon UFG-Förderung € 0,-

Landesförderung € 20.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 68.371,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 0,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Keine

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 53

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Lieserbrücke

Bauphase der Fischaufstiegshilfe Lieserbrücke

Abgedeckte Schlitzpässe der Fischaufstiegshilfe Lieserbrücke

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 54

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Seebach bei Lieser keine Angabe keine Angabe

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Fischaufstiegshilfe verbunden mit Restwasserabgabe

Beschreibung der Maßnahme

Die linksufrig angeordnete Fischaufstiegshilfe beim Kraftwerk Lieserbrücke hat eine Gesamtlänge von

circa 34 m. Sie besteht aus insgesamt 15 Becken mit Beckenlängen von 2,0 m, Beckenbreiten von 1,45 m

sowie Beckentiefen zwischen 75 cm und 87 cm. Das Gefälle liegt bei 5,66 %.

Die Fischaufstiegshilfe und die anschließende Restwasserstrecke werden mit einer Wassermenge von

179 l/s dotiert.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

16.06.2014 bis 16.10.2014

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 171.000,-

Davon UFG-Förderung € 25.650,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 10.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Rund 41 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 55

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Paternion

Einstiegsbereich Beckenpass im Unterwasser – Bauphase März 2016

Ausstiegsbauwerk und Umgehungsgerinne – Bauphase März 2016

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 56

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Drau 900470003 543,07–545,74

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Beim Kraftwerk Paternion erfolgte die Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch die Errichtung

einer Fischaufstiegshilfe an der orographisch rechten Seite der Drau.

Die Umgehung der 9,5 m Höhenunterschied am Kraftwerk wird mit einer Kombination aus natur-

nahem Beckenpass und gewässertypischem Umgehungsgerinne mit Ausstiegsbauwerk überwunden.

Die Anbindung im Unterwasser erfolgt über einen Beckenpass mit 22 Becken. Um eine naturnahe Ge-

staltung zu erzielen, sind die Beckengrößen unterschiedlich; sie weisen nach dem Leitfaden zum Bau

von Fischaufstiegshilfen die geforderte Mindestgröße von 2,6 m mal 3,0 m auf. Im unteren linksufrigen

Abschnitt des Beckenpasses schützt ein Trennsporn mit Ufersicherung zur Drau vor Verklausungen im

Beckenpass. Rechts ufrig des Beckenpasses verläuft ein Begleitweg, der die Betreuungs- und Wartungs-

arbeiten erleichtert.

Im Anschluss an den Beckenpass beginnt das gewässertypische Umgehungsgerinne mit einer Länge von

fast 3 km. Dafür wurde der bestehende Drainagegraben am Dammfuß adaptiert, mittels Einzelsteinen und

Totholz strukturiert und Mindestkolktiefen von 110 cm sowie eine mittlere Tiefe im Wanderkorridor von

88 cm geschaffen. Ziele der Strukturierung sind die Schaffung eines Ersatzlebensraumes entlang eines

erheblich veränderten Wasserkörpers mit Initialgestaltung von Laichplätzen und somit die Entwicklung

einer „Jungfischstube“ mit Einständen und Flachwasserbereichen.

Im Oberwasser werden die Wasserspiegelschwankungen von 52 cm über das Ausstiegsbauwerk kompen-

siert. Der Zulaufkanal zum Ausstiegsbauwerk ist im Uferbereich der Drau zurückversetzt und wird mit

einer Buhne und einer Tauchwand vor Verklausungen geschützt.

Über das Ausstiegsbauwerk wird die Fischaufstiegshilfe mit maximal 640 l/s dotiert. Im Hochwasser-

fall und bei sehr hoher Schwebstofffracht in der Drau besteht die Möglichkeit, für diesen Zeitraum die

Dotation am Verteilerbauwerk des Ausstiegsbauwerkes zu drosseln und Wasser aus einem nahegelegenen

Grundwasserteich zur Dotation des Fischaufstieges zu nutzen. Auf diese Weise soll der Schwebstoffeintrag

in das Umgehungsgerinne auf ein Mindestmaß reduziert werden.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

07.10.2015 bis 01.08.2016 (geplant)

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 1.872.655,-

Davon UFG-Förderung € 187.794,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 110.944,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

406 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 57

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Kellerberg

Naturnaher Beckenpass im Unterwasser des Kraftwerks Kellerberg

Strukturiertes Umgehungsgerinne unterhalb der Kellerberger Brücke

Unterwasserseitiger Einstieg in die Fischaufstiegshilfe

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 58

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Drau 900470003 533,00–536,40

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Beim Kraftwerk Kellerberg erfolgte die Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch die Errichtung einer

Fischaufstiegshilfe an der orographisch linken Seite der Drau.

Die Umgehung des Kraftwerks wird über den bestehenden Altarm, die sogenannte Kellerberger Schleife,

geführt. Die Kellerberger Schleife, das ehemalige Flussbett der Drau vor Errichtung der Kraftwerksanlage,

ist ein Altarm, der unterwasserseitig über einen Beckenpass an die Drau angebunden ist. Gespeist wird

die Kellerberger Schleife über das Grundwasser und über den Kellerberger Bach, der mittels Düker unter

der Drau in den Altarm eingeleitet wird.

Ziel der Maßnahmen war, dass es wieder für alle vorkommenden aquatischen Lebewesen in der Drau

möglich ist, über das Umgehungsgerinne aufzusteigen oder den neu entstandenen Migrationskorridor als

ökologisch wertvollen Lebensraum und Laichhabitat zu nutzen.

Bei den Maßnahmenbereichen handelt es sich im Wesentlichen um drei Abschnitte mit einer Gesamtlänge

von rund 4 km, um den Höhenunterschied von insgesamt 9,5 m zu überwinden:

• Beckenpass im Oberwasser: Anbindung des Umgehungsgerinnes über einen Beckenpass am flussauf

gelegenen Ende des Gewässers. Dabei ist ein Höhenunterschied von circa 5 m zu überwinden. Durch

die zusätzliche Dotation mit 490 l/s bis 560 l/s soll die Durchgängigkeit sowohl für die größte vor-

kommende Fischart, den Huchen, als auch für schwimmschwache Arten gewährleistet werden.

• Lebensraum Kellerberger Schleife: Die Pessimalstellen (jene Bereiche, die noch nicht den Anforderungen

der Qualitätszielverordnung entsprachen) wurden neu gestaltet. Die Vorgaben hinsichtlich der gefor-

derten Mindestwassertiefen wurden hier über Sohl- und Uferstrukturierungen erreicht. Weiters wurden

in diesen Bereichen entsprechende Laichhabitate für Kieslaicher, wie zum Beispiel die Äsche und die

Forelle, eingebracht.

• Beckenpass im Unterwasser: Der bereits in den 1980er Jahren errichtete Beckenpass im Unterwasser

wurde dem Stand der Wissenschaft und Technik entsprechend adaptiert.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

01.03.2014 bis 31.12.2015

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 1.134.801,-

Davon UFG-Förderung € 170.220,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 111.407,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

348 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 59

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Villach

Biotop Windstoß vor und nach den Vorschüttungen

Lockstrompumpen im Unterwasser

Naturnaher Beckenpass als Fischlebensraum Aichholzgrabenbach

Mündungsbereich des Schlitzpasses in den Aichholzgrabenbach

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 60

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power

GmbH

Drau 900470057, 900470003 523,00

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Der ökologische Zustand der Kraftwerksanlage Villach wurde durch den Bau der Fischaufstiegshilfe

wesentlich verbessert. Die Fischaufstiegshilfe auf der orographisch linken Drauseite überwindet eine

Fallhöhe von circa 9 m. Sie besteht im oberen Teil aus einem Vertical-Slot-Pass mit Betonfertigteilen, der

an den Aichholzgrabenbach, welcher unterwasserseitig teilweise als Raugerinne-Beckenpass umgestaltet

wurde, anschließt. In 54 Becken aus Betonfertigteilen können die Fische über Schlitze mit einer Breite von

32 cm aufsteigen.

Der Bemessungsabfluss beträgt 250 l/s. Über eine Bypassleitung werden zusätzlich 120 l/s vom Ober-

wasser direkt in den Mündungsbereich des Aichholzgrabenbaches geführt, ohne dass die Fischauf-

stiegshilfe durch den zusätzlichen Abfluss hydraulisch überlastet wird. Die kleine, sehr energiereiche

Zusatzdotationswassermenge aus dem Oberwasser wird zum Antrieb von sieben Lockstrompumpen im

Unterwasser verwendet. Dabei wird das Wasser am Ende der Lockstromleitung durch sieben Düsen in

sieben Pumpenbauwerke befördert. Der Strahl aus den Düsen reißt das umgebende Wasser vor dem

Pumpenbauwerken mit, daher stammt der Durchfluss des Lockstromes zum größten Teil aus dem

Unterwasser und wird durch die Lockstrompumpen in den Auslauf des Fischpasses gefördert.

Die Durchflussverhältnisse an der Lockstrompumpe wurden mit 1:11 gemessen. Daraus ergibt sich im

Fischpassauslauf eine Zusatzdotationswassermenge von 1.320 l/s. Zusammen mit den 250 l/s aus dem

Fischpass und dem Abfluss aus dem Aichholzgrabenbach stehen circa 1.600 l/s für die Erzeugung einer

entsprechenden Leitströmung zur Verfügung.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

01.03.2006 bis 01.09.2007

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 520.184,-

Davon UFG-Förderung € 0,-

Landesförderung € 23.000,-

Sonstiges € 150.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 80.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

256 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 61

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Arriach

Panorama Fischaufstiegshilfe Arriach

Biotop Windstoß vor und nach den Vorschüttungen

Naturnahes Umgehungsgerinne

Vertical-Slot-Pass

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 62

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Arriachbach 901910021 2,60

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe verbunden mit Restwasserabgabe

Beschreibung der Maßnahme

Das Kraftwerk Arriach in Innere Einöde im Gegendtal wurde im Jahr 1925 in Betrieb genommen. In den

Jahren 2014/15 wurde die Durchgängigkeit des Kraftwerks mit der Errichtung einer 25 m langen Fisch-

aufstiegshilfe hergestellt. Diese wurde als Vertical-Slot-Pass mit 11 Becken rechtsufrig der Wehranlage

ausgeführt. Die Abmessungen der Becken betragen jeweils 2,3 m x 1,5 m x 0,5 m. Die Fischaufstiegshilfe

wird dynamisch, je nach Jahreszeit, mit einer Wassermenge von 87 l/s bis 116 l/s dotiert. Um die Durch-

gängigkeit der anschließenden Restwasserstrecke zu gewährleisten, gilt dort dieselbe Dotationswasser-

menge wie in der Fischaufstiegshilfe.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

17.11.2014 bis 29.01.2015

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 138.000,-

Davon UFG-Förderung € 20.700,-

Landesförderung € 0,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 10.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Rund 790 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 63

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Schütt

Biotop Windstoß vor und nach den Vorschüttungen

Schnitte der unterschiedlichen Bereiche der Fischaufstiegshilfe

Ausschnitt eines Längenschnitts der Fischaufstiegshilfe beim Kraftwerk Schütt

Lageplan Beckenpass beim Kraftwerk Schütt

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 64

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Gail 901870015 13,00–17,50

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Adaptierung der bestehenden Fischaufstiegshilfe verbunden mit Restwasserabgabe

Beschreibung der Maßnahme

Beim Kraftwerk Schütt wird die bisher ausgeführte Fischaufstiegshilfe in Form eines naturnahen

Beckenpasses bis Ende 2018 adaptiert, um den geänderten Vorgaben zu entsprechen. So soll auf

einer Gesamtlänge von 91 m eine naturnahe Fischaufstiegshilfe mit 41 Becken entstehen. Die Becken

werden mit einer Breite von rund 2,9 m, einer Länge von rund 4,8 m sowie einer Wasserspiegeldifferenz

von 15 cm dimensioniert.

Die notwendige Dotation im Fischaufstieg wird momentan auf 500 l/s geschätzt. Über ein Rohr vom

Oberwasser werden zusätzlich 1.000 l/s als Lockströmung dotiert.

Seit Dezember 2015 erfolgt eine Dotation der Restwasserstrecke mit insgesamt 1.500 l/s.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

2017 bis 2018 (geplant)

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 900.000,-

Davon UFG-Förderung € 135.000,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 15.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Rund 2.000 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 65

EINZUGSGEBIET DRAU

Strukturierungsmaßnahmen im Stauraum Rosegg-St. Jakob

Übersichtslageplan

Luftaufnahme der Biotope Föderlach I und Föderlach II

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 66

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Drau 900470057 507,8–509,46

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Morphologische Verbesserung der ökologischen Verhältnisse

Errichtung eines Flachwasserbiotops zur Verbesserung der Strukturvielfalt

Beschreibung der Maßnahme

Der Stauraum des Kraftwerks Rosegg-St. Jakob befindet sich seit Anfang der 1990er Jahre im Zustand der

Verlandung. Zur Aufrechterhaltung der Hochwassersicherheit für die Anrainergemeinden wurden 2006 bis

2009 umfangreiche Sedimentbaggerungen (Saugbaggerung) durchgeführt. Das gebaggerte Material wurde

im Bereich von St. Niklas zur landschaftsgestaltenden Ausformung verwendet.

Als Ausgleichsmaßnahme für den Verlust von Lebensräumen, die durch die Anschüttungen der Land-

schaftsgestaltung St. Niklas verursacht worden sind, wurde ein Ersatzbiotop Föderlach II auf einer Fläche

von 10,4 ha direkt im Anschluss an das bestehende Biotop Föderlach I geschaffen. Eine bereits vorhan-

dene Schlickbank sowie eine Verlandungszone wurde erhalten. Die neu geschaffene, ufernahe Tiefenrinne

schließt nach unten mit einer Furt als Überlauf ab. Mit dem aus der Tiefenrinne angefallenen Material

wurde die vorhandene Schlick-Sandbank erweitert bzw. gestaltet.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

1. Quartal 2008

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 450.000,-

Davon UFG-Förderung € 0,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Keine

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 67

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH am Wehr St. Martin beim Kraftwerk Rosegg-St. Jakob

Luftaufnahme der Fischaufstiegshilfe mit Blick vom Restwassergerinne zum Oberwasserkanal

Detailaufnahme des enature® Fishpasses

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 68

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Drau 900470057 505,90

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer technischen Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Durch den Bau der Fischaufstiegshilfe erfolgte die fischpassierbare Anbindung des Restwassergerinnes

der Drau im Bereich der Wehranlage St. Martin an den Oberwasserkanal des Kraftwerks Rosegg. Am Wehr

St. Martin erfolgte die Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch die Errichtung eines Beckenpasses

am rechten Ufer des Restwassergerinnes. Der enature® Fishpass ist für das Fischartenspektrum der Drau

ausgelegt und zeichnet sich durch sehr geringe Fließgeschwindigkeiten in den einzelnen Becken aus.

Die Gesamtlänge des Fischaufstieges beträgt rund 500 m, der maximal zu überwindende Höhenunter-

schied 16,9 m. Die einzelnen Fertigteilbecken sind mit 3,0 m Länge und 2,18 m Breite auf den Huchen

als Bemessungsfisch ausgelegt. Die Wassertiefe in den Becken mit mindestens 1 m und die Schlitzbreite

zwischen den einzelnen Becken mit 35 cm wurden ebenfalls für den Huchen ausgelegt. Der Wasserspiegel-

unterschied zwischen den Becken beträgt 13 cm. Die maximale Fließgeschwindigkeit liegt deutlich unter

jener bei herkömmlichen Beckenpässen und die Energieumwandlung ist mit rund 60 W/m³ sehr gering.

Die sehr niederen Fließgeschwindigkeiten und die geringe Energieumwandlung resultieren in einer

deutlich einfacheren Durchwanderbarkeit insbesondere für Jungfische und für schwimmschwache

Fischarten, wie zum Beispiel die Koppe.

Die Funktionsfähigkeit der Fischaufstiegshilfe wurde durch ein umfangreiches fischökologisches Moni-

toring überprüft. Im Rahmen eines Forschungsprojektes von VERBUND Hydro Power GmbH erfolgte

die Entwicklung einer Prototypanlage zur Erfassung der wandernden Individuen durch den enature®

Fishpass mittels Videomonitoring. Die lückenlose Erfassung der Fischwanderung verlief im Zeitraum

Herbst 2014 bis Frühjahr 2016 äußerst zufriedenstellend. Sowohl Klein- und Jungfische als auch adulte

Exemplare wurden in zumeist ausgezeichneter Bildqualität erfasst. Insgesamt wurde der Aufstieg von

24 Fischarten und tausenden Individuen nachgewiesen. Alle Leit- und typischen Begleitarten, die bei der

Basisbefischung im Unterwasser erfasst wurden, konnten den enature® Fishpass auffinden und passieren.

Parallel zum Videomonitoring wurde auch ein konventionelles Monitoring mittels Kastenreuse durch-

geführt und die Vor- und Nachteile der beiden Monitoringverfahren evaluiert.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

01.01.2013 bis 31.12.2014

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 2.090.208,-

Davon UFG-Förderung € 418.042,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 230.256,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

625 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 69

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Gabl

Fischaufstiegshilfe

Vertical-Slot-Passage der Fischaufstiegshilfe

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 70

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Loiblbach 903200003 6,10

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe verbunden mit Restwasserabgabe

Beschreibung der Maßnahme

Beim Kraftwerk Gabl wurde eine Fischaufstiegshilfe errichtet. Diese 31 m lange Fischaufstiegshilfe wurde

als Vertical-Slot-Pass mit 12 Becken rechtsufrig der Wehranlage ausgeführt. Die Abmessungen der Becken

betragen 2,3 m x 1,5 m x 0,5 m.

Die Fischaufstiegshilfe und anschließende Restwasserstrecke werden mit einer Wassermenge von

137 l/s dotiert.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

07.07.2014 bis 25.08.2014

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 131.000,-

Davon UFG-Förderung € 19.650,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 7.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Rund 860 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 71

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Althofen

Panorama der Fischaufstiegshilfe mit Wehranlage

Beckenpass MABA-System

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 72

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Gurk 903760023 69,20

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Beim Kraftwerk Althofen wurde ein MABA-Fischpass (enature® Fischpass) mit 20 Becken an der

orographisch rechten Seite der Gurk ausgeführt. Die Gesamtlänge der Fischaufstiegshilfe beträgt

circa 70 m, wobei eine Wasserspiegeldifferenz von 3 m überwunden wird. Die Becken wurden jeweils

mit einer Länge von 3 m und einer Breite von 2,18 m ausgeführt. Die Schlitzbreite zwischen den

einzelnen Becken wurde mit 30 cm bemessen.

Die Fischaufstiegshilfe wird mit einer Wassermenge von 237 l/s dotiert. Das Monitoring bzw. die

Funktionsüberprüfung der Fischaufstiegshilfe wurde bereits erfolgreich durchgeführt.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

04.11.2013 bis 27.02.2014

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 353.220,-

Davon UFG-Förderung € 52.983,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 10.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Rund 30 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 73

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Passering

Bauphase des Vertical-Slot-Passes

Bauphase des Ausstiegs der Fischaufstiegshilfe in das Oberwasser

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 74

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Gurk 903760031 52,60

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Im Bereich des Krafthauses des Kraftwerks Passering wurde eine Fischaufstiegshilfe mit einer Gesamt-

länge von circa 173 m errichtet. Die Fischaufstiegshilfe wurde aufgrund der beengten Platzverhältnisse

als technischer Vertical-Slot-Pass am orographisch linken Ufer der Gurk ausgeführt.

Der Einstiegsbereich der Fischaufstiegshilfe befindet sich circa 6 m unterhalb des Turbinenauslaufes,

um mit der dadurch entstehenden Lockströmung eine gute Auffindbarkeit der Fischaufstiegshilfe zu ge-

währleisten. Zusätzlich wird die Fischaufstiegshilfe dynamisch mit 320 l/s bis 350 l/s dotiert. Der Höhen-

unterschied zwischen Ober- und Unterwasser beträgt 7,5 m. Die Fischaufstiegshilfe besteht aus 50 Becken

mit einer Wasserspiegeldifferenz von je 15 cm.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

31.08.2015 bis 30.11.2015

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 510.000,-

Davon UFG-Förderung € 76.500,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 10.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

129 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 75

EINZUGSGEBIET DRAU

Strukturierungsmaßnahmen beim Kraftwerk Launsdorf

Übersicht der Maßnahmen beim Kraftwerk Launsdorf

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 76

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG

Gurk 903760019 44,00–45,70

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Morphologische Verbesserung der ökologischen Verhältnisse

Errichtung von Buhnen sowie Strukturmaßnahmen in der Restwasserstrecke

Beschreibung der Maßnahme

Um die Durchgängigkeit vom Unterwasser des Kraftwerks Launsdorf bis zur Fischaufstiegshilfe zu

gewährleisten, wurden die Restwasserstrecke sowie der Stauraum abschnittsweise strukturell angepasst.

So konnte die Fließgeschwindigkeit mit der Schaffung von Tiefenrinnen, Steinwürfen und kleinen Buhnen

verringert und damit die Lebensraumsituation für Fische deutlich verbessert werden. Um die Auffind-

barkeit der Fischaufstiegshilfe sicherzustellen, wird die Restwasserstrecke mit in Summe 300 l/s dotiert,

wovon 200 l/s über die Fischaufstiegshilfe selbst und 100 l/s über die Wehranlage abgegeben werden.

Auch im Stauraum wurden für den Ausstieg der linksufrigen Fischaufstiegshilfe, die im Jahr 2000 errich-

tet wurde, orographisch rechts der Gurk zwei Lenkbuhnen errichtet, um die Verlandung des Ausstieges der

Fischaufstiegshilfe zu verhindern.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

18.02.2015 bis 25.02.2015

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 60.000,-

Davon UFG-Förderung € 9.000,-

Landesförderung € 0,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 5.000,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr noch nicht abschätzbar

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

Keine

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 77

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Schwabeck

Unterwasserseitiger Bereich der Fischaufstiegshilfe beim Kraftwerk Schwabeck

Unterwasserseitiger Bereich der Fischaufstiegshilfe mit Blickrichtung Kraftwerk und Schaltwarte

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 78

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Drau 900470058 419,10

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer technischen Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Beim Kraftwerk Schwabeck erfolgte die Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch die Errichtung einer

technischen Fischaufstiegshilfe an der orographisch linken Seite der Drau. Diese Anlage überwindet erst-

malig einen Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser von mehr als 20 m und gilt als die derzeit

höchste Fischaufstiegshilfe Europas.

Ein wesentlicher Punkt war die Unterquerung der bestehenden Verbindung zwischen Kraftwerk und

Schaltwarte. Die Fischaufstiegshilfe musste auf der räumlich eng begrenzten Fläche zwischen Oberwasser

und Verteilbauwerk bis zur Querung der Sperre entsprechend weit „abtauchen“.

Gebaut wurde ein enature® Multistruktur Slot Beckenpass bestehend aus 158 Becken mit 21 zusätzlichen

Ruhepools. Der unterwasserseitige Einstieg in die Anlage erfolgt direkt aus dem Migrationskorridor am

linken Ufer der Drau flussabwärts des Tosbeckens der Wehranlage und flussab der Turbulenzzone der

Triebwasserrückgabe unmittelbar unterhalb des Endes der bestehenden linksufrigen Ufermauer.

Die Anlage überwindet bei einer Gesamtlänge von rund 635 m einen Höhenunterschied von 20,54 m. Die

Fischaufstiegshilfe wird dynamisch mit 375 l/s bis 415 l/s dotiert. Durch den Einbau von Doppelschlitzen

wird die Wasserbewegung konstant ruhig gehalten und die Strömung Ω-förmig gelenkt, was dem Wider-

standsverhalten von natürlichen Gewässern entspricht. Die ökologische Verbesserung erfolgt dabei durch

die Reduktion des Durchflusses, der Fließgeschwindigkeiten und der Turbulenzen im Doppelschlitz. Diese

sehr niederen Fließgeschwindigkeiten ermöglichen besonders Jungfischen und schwimmschwächeren

Fischarten wie der Koppe eine leichte Durchgängigkeit.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

01.03.2014 bis 31.12.2015

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 2.951.337,-

Davon UFG-Förderung € 442.701,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 321.280,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

572 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 79

EINZUGSGEBIET DRAU

FAH beim Kraftwerk Lavamünd

Unterwasserseitiger Bereich der Fischaufstiegshilfe vor und während des Baus

Oberwasserseitiger Bereich der Fischaufstiegshilfe bei Baubeginn und nach Fertigstellung

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 80

EINZUGSGEBIET DRAU

Unternehmen Gewässer Gewässernummer Fluss-Kilometer

VERBUND Hydro Power GmbH

Drau 903770000 413,11

Ziel der Maßnahme Art der Maßnahme

Herstellung der Durchgängigkeit Errichtung einer technischen Fischaufstiegshilfe

Beschreibung der Maßnahme

Beim Kraftwerk Lavamünd erfolgte die Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch die Errichtung

einer technischen Fischaufstiegshilfe an der orographisch linken Seite der Drau. Aufgrund der extrem

beengten Platzverhältnisse wurde für die Trassenführung teilweise der noch aus der Bauzeit des Kraft-

werks (1941 bis 1949) bestehende Fischaufstieg in der linken Wehrwange genutzt. Ungeachtet dessen

befindet sich der gesamte unterwasserseitige Teil der Fischaufstiegshilfe im unmittelbaren Hoch -

wasser abflussbereich und musste daher entsprechend massiv ausgeführt und gesichert werden.

Es wurde ein enature® Multistruktur Slot Beckenpass bestehend aus 74 Becken mit 14 zusätzlichen Ruhe-

pools gebaut. Der unterwasserseitige Einstieg in die Anlage erfolgt direkt aus dem Migra tionskorridor der

Drau am linken Ufer. Der Einstieg ist am bestehenden Felssporn am Ende der betonierten Ufersicherung

situiert. Dieser wird vom Triebwasser des Kraftwerks Lavamünd optimal angeströmt.

Bei dieser Anlage mit einer Gesamtlänge von circa 300 m ist ein Höhenunterschied von 9,6 m zu über-

winden. Die Fischaufstiegshilfe wird dynamisch mit 375 l/s bis 415 l/s dotiert. Durch den Einbau von

Doppelschlitzen wird die Wasserbewegung konstant ruhig gehalten und die Strömung Ω-förmig gelenkt,

was dem Widerstandsverhalten von natürlichen Gewässern entspricht. Die ökologische Verbesserung

erfolgt dabei durch die Reduktion des Durchflusses, der Fließgeschwindigkeiten und der Turbulenzen im

Doppelschlitz. Diese sehr langsamen Fließgeschwindigkeiten ermöglichen besonders Jungfischen und

schwimmschwächeren Fischarten, wie der Koppe, eine leichte Durchgängigkeit.

Zeitraum der Errichtung / Umsetzung (ohne Monitoring)

01.03.2014 bis 31.12.2015

Finanzielle Belastungen

Gesamtinvestition in € € 2.806.709,-

Davon UFG-Förderung € 421.006,-

Landesförderung € 1.000,-

(Voraussichtlicher) Monitoringaufwand in € € 323.698,-

(Voraussichtlicher) betrieblicher Aufwand in €/Jahr € 10.000,-

Mindererzeugung / Erzeugungsverluste in MWh/Jahr

215 MWh/Jahr

OESTERREICHS ENERGIE | WASSERKRAFT 81

EINZUGSGEBIET DRAU