Hausarzt: Versorgung in Gefahr - hzv-ampel.de · Ein Insektenstich, aber kein Zeckenbiss: Geiger...
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AktuellerSonderdruck
HausarztvertrÄge
Diese vorteile bieten sie Ihnen
HausarzttarIfe
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ÄrzteMaNgeL
ab 2020 fehlen 15 000 Hausärzte
Krankenkassen im Bummelstreik
Hausarzt: Versorgung in Gefahr
Wie wichtig und unverzichtbar die Arbeit der rund 60 000 Hausärzte in Deutschland ist, zeigt der Besuch einer Praxis im oberbayerischen Wörth
Was macht der Blutzucker?
Anna Pfliegler hat den Arzt
schon zu Hause erwartet
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Liebe Leserinnen und Leser!
D ie hausärzt-liche Ver-sorgung in
Deutschland ist stark gefährdet. Zum einen steigt seit Jahren die Zahl älterer Pati-enten mit chro-nischen Krank-heiten, zum ande-ren bleibt der ärztliche Nach-wuchs aus. Bis zum Jahr 2020
werden rund 15 000 Hausärzte fehlen. Um eine Versorgungs-katastrophe zu verhindern, hat der Gesetzgeber allen gesetz-lichen Krankenkassen vorge-schrieben, ihren Versicherten bis spätestens zum 30. Juni dieses Jahres einen speziellen Hausarzttarif anzubieten. Das Prinzip ist einfach: Die Versi-cherten machen einen Haus-arzt zum ersten Ansprech- partner in allen Gesundheits-fragen. Weitere Vorteile wie zusätzliche Gesundheitsleis-tungen oder der Erlass der Praxisgebühr werden kassen-
spezifisch angeboten. Ein anderer wichtiger Punkt: Diese Tarife verbessern nachhaltig die Arbeits-bedingungen der Hausärzte und machen so das Berufsbild des Hausarztes wieder attraktiver.
Hausarzttarife nach diesem Vor-bild laufen bereits erfolgreich in Baden-Württemberg und Bayern. In anderen Bundesländern verzögern die Kassen – vor allem die Ersatz-kassen – die Umsetzung. Der Deut-sche Hausärzteverband und seine Landesverbände als Vertragspartner der Krankenkassen wehren sich gegen deren Hinhaltetaktik. Wir kämpfen für Ihr gutes Recht – damit Sie auch künftig einen Hausarzt in Ihrer Nähe haben. In diesem Son-derdruck des HausArzt-Patienten-Magazins lesen Sie, welche Vorteile Ihnen die Hausarztzentrierte Versor-gung sonst noch bietet.
Unter www.hzv-ampel.de erfah-ren Sie tagesaktuell, welche Kasse die neuen Verträge schon anbietet und welche noch nicht.
DEUTSCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
Editorial
Allgemein-
mediziner
Ulrich Weigeldt
ist Bundesvor-
sitzender des
Deutschen Haus-
ärzteverbands
Das HausArzt-PatientenMagazin Fünf Menschen drängen sich am Empfang, ein junger Mann sitzt im Wartezimmer, ein älterer
Herr fächelt sich im Flur mit seinem Hut Luft zu. Arzthelferin Ursula Hessler legt einem Patienten, der über Brustschmerzen klagt, EKG-Elektro-den an. Hochbetrieb in einer Arzt-praxis im bayerischen Wörth. Hier arbeiten die Hausärzte Dr. Gert Geiger und sein Sohn Dr. Fabian
Geiger. Es ist nicht frühmorgens, son-dern kurz vor 17 Uhr. Gleich beginnt die Abendsprechstunde. Während andere Menschen den heißen Spät- sommertag am See oder im Bier- garten ausklingen lassen, bestrei- ten die Hausärzte die dritte Etappe ihres 12-Stunden-Tags – nach Haus-besuchen und der Vormittagssprech- stunde. Etwa 60 000 Hausärzte – die meisten davon Fachärzte für All-
gemeinmedizin – garantieren in Deutschland die medizinische Grund-versorgung. Sie betreuen Kinder und Senioren, behandeln chronisch kran-ke Menschen und leisten schnelle Hil-fe in Notfällen. Sie machen Gesund-heitschecks, nähen Wunden, besu-chen Patienten in Altersheimen oder zu Hause.
Vor 26 Jahren haben Geiger und seine Frau Jutta in Wörth bei Erding
Nicht ohne meinen Hausarzt
Ein Insektenstich, aber kein Zeckenbiss: Geiger beruhigt die zwölfjährige Lorena
die Praxis eröffnet. Seit einem Jahr unterstützt Sohn Fabian die Eltern. Trotz des vollen Programms hat nie-mand schlechte Laune. Stress oder hektisches Treiben? Fehlanzeige. Das Team funktioniert reibungslos. Brodeln tut hier nur die Kaffee- maschine.
Mit der Idylle könnte es bald vorbei sein. Denn Geiger ist 63 Jahre alt und würde in einigen Jahren gerne in den
Viermal im Jahr, zu Beginn jedes Quartals, erscheint das HausArzt-Patienten Magazin. Herausgeber sind der Deutsche Haus-ärzteverband und der Wort & Bild Verlag. Jede Ausgabe enthält für Sie wertvolle Informationen rund um das Thema Gesundheit. Das aktuelle Heft erhalten Sie kostenlos in Hausarztpraxen.
Hausarzt aus Überzeugung:
Dr. Gert Geiger
Reportage
Ihr
Reportage
Akuter Ärztemangel:
Prognosen zufolge werden im Jahr 2020 etwa 15000 Hausärzte fehlen
Ruhestand gehen. Klar, sein Sohn führt die Praxis weiter. „Doch allein schafft er das nicht“, erklärt der Mediziner. An manchen Tagen sind schließlich 130 Patienten zu versor-gen. Fabian Geiger kennt die Argu-mente, die ärztliche Kollegen davon abhalten, in eine Hausarztpraxis ein-zusteigen: „Zu viel Arbeit, zu geringes Einkommen!“ Schon seit Jahren en-gagieren sich die Geigers daher im Bayerischen Hausärzteverband und nehmen auch am Hausarztvertrag mit der AOK Bayern teil.
Ihre Versorgung ist gefährdet
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Von dem Vertrag profitieren vor allem ihre Patienten – zum Beispiel der 35-jährige Yüksel Karabacak, der den Arzt heute wegen Rückenschmerzen aufsucht. Er hat sich sofort für das Hausarztmodell entschieden – auch weil er dann die Praxisgebühr nicht viermal im Jahr, sondern nur einmal zahlen muss. „Ich spare 30 Euro“, freut sich der junge Mann.
Weniger Bürokratie, mehr Zeit
Wichtiger ist für ihn jedoch, dass sein Doktor wieder mehr Zeit für ihn hat. Der Grund: Der Vertrag verbessert die Arbeitsbedingungen der Haus-ärzte, weil er den bürokratischen Auf-wand deutlich vermindert. „Ich fühle mich hier in besten Händen“, sagt Karabacak. 1985 kam er das erste Mal in die Praxis. „Damals war er noch ein kleiner Bub“, erinnert sich Geiger senior. Typisch Hausarzt: Er kennt seine Patienten meist seit vielen Jah-ren. „Wie geht’s weiter?“, ruft Geiger der Arzthelferin Ursula Hessler zu. „Herr Bachschneider ist dran!“, sagt sie bestimmt und drückt ihrem Chef einen lila Zettel in die Hand. Für jeden Patienten gibt es einen solchen Klebezettel – darauf stehen Name und Anlass des Besuchs. „Unser Lauf-
Statt Mittag-
essen: Dr.
Fabian Geiger
erledigt in der
Zeit zwischen
Morgen- und
Abendsprech-
stunde seine
Hausbesuche
Ist das Herz fit? Jutta Geiger legt Franz
Bachschneider EKG-Elektroden an
Die Deutschen werden immer älter: Viele Prognosen zeigen, dass der Anteil älterer Men-
schen in den nächsten Jahren stark zunehmen wird. Auswirkungen hat die Verschiebung der Altersstruktur auch auf das Gesundheitswesen, denn im Alter benötigen die meisten eine umfangreichere medizinische Versor-gung als in jungen Jahren. Zum einen erfordern chronische Krankheiten wie Diabetes oder Rheuma, die bei äl-teren Menschen häufiger vorkommen, eine intensive und oft langwierige Behandlung. Zum anderen treten in vielen Fällen mehrere gesundheitliche Probleme gleichzeitig auf.
Diese medizinische Grundversor-gung leisten in Deutschland zum Großteil die knapp 60 000 Hausärzte. Und sie tun das zur großen Zufrie-
denheit der Patienten. Erst kürzlich bestätigte das Gesundheitsbarometer 2009 die hohe Wertschätzung der Hausärzte. Bei dieser Umfrage der Agentur Ernst&Young schnitten sie besser ab als alle anderen Akteure des Gesundheitswesens – Krankenhäuser und Fachärzte inbegriffen: 93 Prozent der Befragten gaben an, ihrem Haus-arzt in Gesundheitsfragen am meis-ten zu vertrauen. 91 Prozent über-zeugte der Hausarzt in punkto Leis-tung und Behandlungserfolg.
Kinder, Eltern und Großeltern
Das hohe Ansehen, das diese Zahlen ausdrücken, verwundert nicht: Meist ist das Vertrauensverhältnis zu den Patienten über Jahre gewachsen. Als Familienmediziner betreuen Haus-ärzte häufig mehrere Generationen
einer Familie – Kinder, Eltern und Großeltern. Durch das enge Vertrauensverhältnis ist ihnen das familiäre und beruf-liche Umfeld ihrer Patienten meist gut bekannt. Kein Wun-der, dass viele Menschen in belastenden und schwierigen Lebenssituationen Rat bei ih-rem Hausarzt suchen.
Doch diese unverzichtbare Stütze des Gesundheitswesens
ist akut gefährdet. Der Grund: Immer weniger junge Mediziner entscheiden sich, als Hausärzte tätig zu werden. Schwierige Arbeitsbedingungen und lange Arbeitszeiten, mit denen die Honorierung nicht Schritt gehalten hat, schrecken den Nachwuchs ab.
Bereits heute finden viele Haus-ärzte, die ihre Praxis aus Altersgrün-den abgeben wollen, keinen Nachfol-ger mehr. In manchen Gegenden Deutschlands fahren Patienten inzwi-schen kilometerweit zur nächsten Hausarztpraxis. Die Situation wird sich in den kommenden Jahren ver-schärfen, denn knapp 20 Prozent der Hausärzte sind 60 Jahre oder älter. Im Jahr 2020 werden laut einigen Prognosen 15 000 Hausärzte fehlen.
Hausarztzentrierte Versorgung
Der Sachverständigenrat zur Begut- achtung der Entwicklung im Gesund-heitswesen hat die drohende Versor-gungskatastrophe erkannt: Immer mehr Patienten werden von immer weniger Hausärzten betreut, heißt es in dem Gutachten. Eine Möglichkeit, die hausärztliche Versorgung dauer-haft zu sichern, ist die Hausarzt-zentrierte Versorgung (HZV). Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Vorteile die HZV Ihnen bietet.
zettelsystem funktioniert prima“, schwärmt Geiger und bittet Franz Bachschneider ins Sprechzimmer. Der 50-Jährige hatte einen Schwächeanfall erlitten.
Wenig später liegt Lorena Laurent auf der Liege im Wundraum. „Darf ich heute noch baden?“, fragt die Zwölfjährige. Mit einer Lupe schaut sich Geiger die handgroße Rötung an ihrem Oberschenkel an und gibt Ent-warnung. Lorena strahlt, ihre Freun-din Isabel kichert, und Mama Beate ist erleichtert, dass es kein Zecken-stich ist: „Schön, dass wir gleich vor-beikommen konnten.“ Am Ende der Vormittagssprechstunde packen beide Hausärzte rasch ihre Taschen. Haus-besuche stehen auf dem Programm.
„Der Arztbesuch ist für viele ältere Menschen der Höhepunkt des Tages“, erzählt Geiger, als er den Weg zu An-na Pfliegler über eine Schotterstraße abkürzt. Die 88-jährige Bäuerin er-wartet ihn im Lehnstuhl vor dem Haus: „Ich hatte schon befürchtet, Sie kommen nicht mehr aus dem Urlaub zurück.“ Als Geiger ihren Blutzucker misst, grinst sie. „Ich habe heute extra nicht so viel gegessen. Auch keinen Kuchen.“ Der Arzt kennt die Tricks seiner Patienten. „Haben Sie Ihre Herztabletten regelmäßig genom-men?“, fragt er. „Nein, die sind aus-gegangen.“ Geiger schreibt ihr ein Rezept aus.
Sehnsüchtig erwartet
Kurz vor 17 Uhr werden die beiden Geigers sehnsüchtig in der Praxis zurückerwartet. Der Andrang zur Abendsprechstunde ist groß. „Jetzt würde ich auch gern baden gehen“, stöhnt Geiger senior, „wie die Lorena.“ Doch Arzthelferin Ursula Hessler kennt keine Gnade – Praxisarbeit statt Baggersee: „Ich bräuchte da noch eine Unterschrift, Herr Doktor!“
HZV-Verträge – Vorreiter AOK Baden-Württemberg und Bayern:
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Die Hausarztzentrierte Ver-sorgung (HZV) bietet den Versicherten viele Vorteile und verbessert die Arbeits-bedingungen der Hausärzte
Für die meisten Menschen ist es eine Selbstverständlichkeit: Wenn sie Fragen zu Gesundheit
und Wohlbefinden haben, ein Ange-höriger oder sie selbst erkranken, wenden sie sich an ihren Haus-arzt. Schnell und kompetent wird ihnen in der Praxis gehol-fen. Zwischen 80 und 90 Pro-zent aller Fälle werden dort ab-schließend behandelt. Keine Frage, der Hausarzt nimmt im deutschen Gesundheitswesen eine zentrale Rolle ein. Doch
das gut funktionierende hausärztliche Versorgungssystem gerät derzeit in ei-ne gefährliche Schieflage. Der Grund: Der ärztliche Nachwuchs bleibt aus (siehe Seite 5). Schwierige Arbeits-bedingungen und eine teilweise unge-nügende Honorierung lassen den Be-ruf wenig attraktiv erscheinen.
Um dieser Entwicklung entgegen-zuwirken, hat der Gesetzgeber den Krankenkassen bereits 2005 vorge-schrieben, ihren Versicherten ein
Das Rezept gegen HausarztmangelModell zur Hausarztzentrierten Ver-sorgung anzubieten. Die Teilnehmer wählen dabei einen Hausarzt als festen Ansprechpartner für alle Ge-sundheitsfragen aus. Egal, ob es um Durchfall, Rückenschmerzen oder ei-ne kleine Wunde geht, immer führt der Weg zuerst zum Hausarzt. Dieser nimmt sich des Problems an und überweist, wenn nötig, weiter.
Mit der Umsetzung der Vorgaben ließen sich die Krankenkassen jedoch
viel Zeit. Zu viel, entschied der Gesetzgeber im Herbst letzten Jahres und setzte ihnen in Para-graf 73b des Sozialgesetzbuchs V kurzerhand eine Frist. Bis zum 30. Juni dieses Jahres sollten die Krankenkassen Ver-träge abschließen. Als Verhand-lungspartner der Krankenkas-
sen – das wurde bei der Gelegenheit auch festgelegt – dürfen nur Organi-sationen auftreten, die mehr als 50 Prozent der niedergelas-senen Hausärzte in einem Gebiet vertreten. Diese Anforderung erfüllen die Landesverbände des Deutschen Hausärztever-bands fast überall in Deutschland.
Doch auch die Frist hauchte den Krankenkas-sen nicht mehr Verhand-lungselan ein. Begründung für ihr Zögern: Die Hausarztzentrierte Ver-sorgung würde Mehrkosten verursa-chen, ohne eine höhere Qualität zu bieten. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes Ul-rich Weigeldt widerspricht: „Wenn der Hausarzt die gesamte Behandlung ko-ordiniert, kommt es zu weniger Klinik- einweisungen, weniger Wechselwir-kungen von Medikamenten und we-niger Doppeluntersuchungen. Das spart Kosten. Zudem bessert sich die Versorgungsqualität, weil sich die Hausärzte zu zusätzlichen Fortbil-dungen verpflichten.“
Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg Dr. Rolf Hoberg gibt Weigeldt recht: „Was wir an hö-herem Honorar an die Ärzte überwei-
sen, wird durch effizientere Stukturen und Einsparungen bei Arzneimitteln wieder hereingeholt. Auch die Versi-
Typisch Hausarzt: Nicht nur Erwachsene, auch Kinder werden gut versorgt
cherten profitieren: Wer von seinem Arzt die rabattierten Medikamente verschrieben bekommt, kann richtig
Geld sparen. Unter dem Strich bleibt eine bessere Versorgung für unsere Versicherten.“ Trotz der erfolgreichen Beispiele in Baden-Württemberg und Bayern sowie der gesetzlichen Verpflich-tung haben bis heute erst wenige Kassen in anderen Bundesländern
die Hausarztzentrierte Versorgung um gesetzt.
Der Deutsche Hausärzteverband hat daher Schiedsverfahren einge-leitet. „Wir setzen alles daran, dass bis Ende des Jahres alle gesetzlich Versicherten die Möglichkeit haben, an der Hausarztzentrierten Versor-gung teilzunehmen“, verspricht Haus-ärzte-Chef Weigeldt.
„Wir wollen zum Wohle unserer Versicherten die wohnortnahe, freiberufliche und angemessen vergütete hausärztliche Versor-gung erhalten – und zwar auf lange Sicht“ Dr. Rolf Hoberg, Vorstandsvorsitzender
AOK Baden-Württemberg
Ständige Hilfe: Hausärzte betreuen
chronisch Kranke besonders intensiv
„Ärzte, die am Hausarztvertrag teilnehmen, sind zur regelmäßi-gen Fortbildung verpflichtet. Das garantiert eine hohe Qualität der Versorgung“ Dr. med. Berthold Dietsche, Vorsit zender des
Lan des verbands Baden-Württemberg
„Mit unserem Hausarzt konnten meine Frau und ich schon immer über alles reden. Seit-dem wir HZV-Patienten sind, hat er noch mehr Zeit und die ärztliche Betreuung ist noch perfekter“ Berthold Rotzler, Emmendingen
„Ich erkrankte 2006 an Brustkrebs. Da konnte ich jederzeit zu meiner Hausärztin gehen. Sie wusste über alles Medizinische Bescheid. Diese zentrale Koordination ist mir unheimlich wichtig“ Ilse Griesshaber, Sunthausen
n Mit der Teilnahme an einem Hausarzt-Modell sichern sich Versicherte dauerhaft ihre gewohnte wohnortnahe hausärztliche Versorgung.
n Der Hausarzt behält den Über- blick über die gesamte Be- handlung. Wenn nötig, schaltet er Fachärzte ein und koordiniert Klinikaufenthalte.
n Alle Behandlungsdaten laufen beim Hausarzt zusammen, sodass teure und zeitaufwendige Doppeluntersuchungen sowie unnötige Klinikaufenthalte vermieden werden.
n Durch den Abbau bürokratischer Hürden bleibt dem Hausarzt mehr Zeit für die Patientenversorgung.
n Der Hausarzt erinnert Teilnehmer an anstehende Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen.
n Teilnehmer haben Anspruch auf zusätzliche Gesundheits- leistungen, beispielsweise eine Vorsorgeuntersuchung jährlich anstatt alle zwei Jahre.
n Die Qualität der hausärztlichen Versorgung verbessert sich, da der Arzt sich zu zusätzlichen Fort- bildungsmaßnahmen verpflichtet.
Patienten-Vorteile der Hausarztzentrierten Versorgung
Hausarztzentrierte Versorgung:
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. (2) Testen Sie Ihre Kasse!
Zum Stichtag, am 30. Juni, war wenig passiert. Bis dahin, so hatte es der Gesetzgeber vorgeschrie-ben, sollten alle gesetzlich Versicherten in
Deutschland die Möglichkeit haben, an der Haus-arztzentrierten Versorgung teilzunehmen. Doch nur wenige Krankenkassen sind ihrer Verpflich-tung nachgekommen. Die meisten blockieren bisher die Einführung von Hausarzttarifen. Der Deutsche Hausärzteverband und seine Landes-verbände sind die Verhandlungspartner der Kassen. Daher haben sie gegen alle säumigen Kassen Schiedsverfahren eingeleitet. Unter www.hzv-ampel.de können Sie sich im Internet über den aktuellen Stand informie-ren. Testen Sie Ihre Krankenkasse: Wenn sie die neuen gesetzlichen Vorgaben erfüllt und mit dem Hausärzteverband einen Hausarztvertrag abgeschlossen hat, leuchtet ihr Name grün auf. Gelb dagegen bedeutet, dass die Verhand-lungen noch laufen, und rot, dass ein Schiedsverfahren eingeleitet wurde. Außerdem können Sie im Internet unter www.hzv-ampel.de auch jene Krankenkassen aus- findig machen, die in Ihrem Bundesland bereits einen Haus-arzttarif anbieten.
Den Kassentest und weitere Infos finden Sie im Internet unter: www.hzv-ampel.de
ImpressumHerausgeber (v. i. S. d. P.): Deutscher Hausärzteverband e.V., 51149 Köln, vertreten durch Ulrich Weigeldt
Gestaltung: Wort & Bild Verlag, Konrads höhe, 82065 Baier brunn Tel. 0 89/7 44 33-0, E-Mail: [email protected]; Inter net: www.hausarzt-patientenmagazin.de
Druck: TSB, Oberschleißheim
September 2009
Bietet sie Ihnen schon einen Hausarztvertrag an?