HDR neu erleben Test JVC DLA -N5 Projektor (UVP 5999.-€)...HDR neu erleben Test JVC DLA -N5...

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HDR neu erleben

Test JVC DLA-N5 Projektor (UVP 5999.-€)

JVC hat die N-Serie als Nachfolger der X-Serie Ende 2018 auf den Markt gebracht. Zur N-Serie gehören N5, N7 und NX9. N5 und N7 sind native 4K Projektoren, ohne eShift Technologie. Der NX9 ist

ein 8K eShift Projektor, der zusätzlich zur nativen 4K Auflösung noch per eShift auf 8K hochrechnet.

In 2019 kommen keine neuen Projektoren, sondern eine komplett neue Firmware auf den Markt. Hier hat sich JVC das Thema HDR Darstellung auf den Projektoren vorgenommen. Projektoren sind von der Helligkeit eigentlich nicht für HDR Inhalte gemacht. HDR wurde für Spitzenhelligkeiten gedacht, die nur von modernen TV Displays dargestellt werden können. Damit Kunden mit Projektoren auch in den HDR Genuss kommen können, gab es in der Vergangenheit mehrere Möglichkeiten. Zum einen wurde mit so genannten statischen Kurven in Projektoren gearbeitet. Diese passten das Helligkeitslevel so an, dass man in dunklen Bereichen auch etwas erkennen konnte und helle Bereiche entsprechend abgestuft werden. Hier fehlte jedoch die Anpassung an die korrekte Farbsättigung. Dann gibt es noch Lösungen mit HTPC’s und madVR (einer tollen Video Rendering Software, die auch Tone Mapping unterstützt). Dies ist aber recht aufwändig und erfordert Windows Kenntnisse oder einen erfahrenen Händler, der diese Lösungen unterstützt und supportet. Weiterhin gibt es teure „Box Lösungen“ wie z.B. von der Firma Lumagen. Einfach zwischen Projektor und AVR geschaltet übernimmt dieser die Anpassung an das Bildsignal. Diese Lösungen sind vergleichsweise extrem teuer.

JVC hat Ihrer neuen Firmware 3.10 die Funktion „HDR Frame Adapt“ hinzugefügt. Diese führt Tone Mapping durch, wahlweise je Bild oder Szene. Wir haben die Funktion näher getestet und wurden positiv überrascht. Dazu später mehr.

Veränderungen/Vorteile im Vergleich zur X-Serie:

Komplett neues Gehäuse mit nativem 4K Objektiv Deutlicher Zugewinn an Bildschärfe (speziell bei Schriften und Details) Mehr Bildruhe, weniger Rauschen Verbesserte Zwischenbildberechnung (FI) Schnelle Umschaltzeiten (HDMI Sync) Aufgeräumtes, übersichtliches Menü

Nachteile im Vergleich zur X-Serie:

Kleinerer Zoom Faktor im Vergleich zur X-Serie ANSI Kontrast messbar niedriger als bei der letzten Reihe der X-Serie (fällt im Bild aber selten

auf).

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Bildeindruck und Kalibrierung:

Im direkten Vergleich zur letzten X-Serie ist ein großer Fortschritt erkennbar. Das Bild wirkt viel plastischer, wartet gleichzeitig mit mehr Details auf. Speziell Schriften, feine Abbildungen sind deutlich besser zu erkennen und hier bringt die native 4K Darstellung einen echten Mehrwert im Vergleich zur 4K eShift Technologie. Weiterhin fällt auf, dass das Bild mehr Ruhe ausstrahlt. Dies war oft ein Kritikpunkt an der X-Serie. Positiv zu erwähnen ist die Verbesserung der Zwischenbildberechnung. Die FI (Clear Motion Drive) auf Gering gefällt bei jedem Material gut. Sie wirkt überhaupt nicht nach „Soap Look“ und gibt eine angenehme Bildruhe oder nervige Ruckler.

Die Helligkeit der beiden Serien ist recht ähnlich einzustufen.

Der Bildeindruck „out of the box“ war schon hervorragend. Wir haben unsere Testexemplare nachgemessen und waren auch hier positiv überrascht. Die Farben sind ab Werk fast perfekt im BT.709 Farbraum. Selbst die Sättigungswerte liegen sauber auf der Farbachse und die Helligkeiten der einzelnen Stufen passen zueinander. Ebenso positiv ist das Ergebnis des Color Checkers von CalMAN. Auch hier sind die Farben wirklich perfekt und mit einem Delta von unter 1 kann man da auch nichts mehr dran verbessern.

Bei der Kalibrierung konnten wir den Weißabgleich verbessern auf D65 Norm. Hier lag die Farbtemperatur ab Werk im niedrigen SDR Modus bei ca. 6600-6700K. Im hohen Lampenmodus haben wir knapp 7000K gemessen. Dies ist in der Regel normal und bei vielen Herstellern so. Zum einen altert die Lampe noch und Kunden fällt eher ein zu warmes Bild, welches auf unter 6500K abrutscht. Ein leicht zu kühles Bild fällt nicht negativ auf, von daher ist der Bereich von 6500-7000K für unsere Auge angenehm. Der Perfektionist und ambitionierte Heimkino Kunde wird dennoch auf die Kalibrierung Wert legen (im Idealfall vor Ort), so holt man das Maximum aus den Projektoren heraus und umgeht die Serienstreuung der Geräte. Bei unseren N5 Geräten lag das Gamma ab Werk perfekt. Dies unterlag bei der X-Serie noch deutlicheren Schwankungen. Hier muss man abwarten, wie sich der Serienschnitt der N-Geräte nachher verhält.

Ganz wichtig für Leute die einen geringen Abstand für den Beamer zur Leinwand haben.

Die N-Serie hat ein natives 17:9 Panel und benötigt daher für 17:9 den gleichen Zoom Faktor wie die alte Generation für 16:9. Dies ist bei allen nativen 4K Projektoren so. JVC hat hier eine Funktion eingebaut, die es ermöglicht das 16:9 Bild auf die 17:9 Darstellung zu zoomen. Dadurch besteht kein Unterschied zur X-Serie bei der max. Leinwandausleuchtung und man erhält noch ca. 8% mehr Helligkeit, was der HDR Darstellung zu Gute kommt. Mit dem Zoomen geht ein sehr minimaler Schärfeverlust einher, der aber nicht auffällt.



Messung 2D im niedrigen Lampenmodus (REC 709)

Links der Wert „out of the box”. Rechts kalibriert. Das Gamma passt super, bei der Farbtemperatur konnte die Kalibrierung noch etwas rausholen. Bei den DeltaE Werten sagt man, alles was unter 3 liegt ist in Ordnung für das Auge. Das Ziel einer Kalibrierung ist ein Delta <3.



Links der Wert „out of the box”. Rechts kalibriert. Hier wurden nur ganz minimale Korrekturen vorgenommen, hier kann man mit den Werkseinstellungen gut leben. Die leichte Rot-Schwäche des N5 ist bekannt. Diese bezieht sich nur auf den 100% Rot Wert. Die Werte auf der Farbachse sind stabil. Wir haben auch die Sättigung ab Werk nachgemessen:

Diese Sättigungswerte sind ab Werk und haben uns wirklich beeindruckt. Sowas sieht man nicht alle Tage. Ab Werk ziemlich perfekt auf den Punkt. Wir haben hier nur leichte Anpassungen im Bereich Magenta vorgenommen.



Die Messungen „ab Werk“ mit dem CalMAN ColorChecker:

Der N5 gibt die Farben perfekt wieder. DeltaE Werte unter 1 sind perfekt. Grundsätzlich wird angestrebt, dass DeltaE Werte <3 liegen sollten (gelbe Markierung)

Messung 2D im hohen Lampenmodus (REC 709)

Im hohen Lampenmodus ist blau und grün höher als im niedrigen. Hier lag die Farbtemperatur Richtung 7000K. Hier konnte die Kalibrierung das DeltaE deutlich senken. Hier muss man aber fairerweise erwähnen, dass die D65 Kalibrierung hier ein wenig Helligkeit kostet, da grün und blau abgesenkt werden mussten.



Test Bilder (abfotografiert von 290cm Leinwand mit einem Smartphone, Realeindruck ist ähnlich):

In den Testbildern sieht man von einer Rot Schwäche absolut nichts. Die Details werden super scharf dargestellt. Auch der Schwarzwert des N5 ist in Ordnung.

Frame Adapt HDR JVC DLA-N5:

Nachfolgend 2 Testbilder zum Vergleich der alten HDR Darstellung mit der Frame Adapt Darstellung auf „Hoch“. Hier sieht man z.B. an den Farben der Klamotten oder der Durchzeichnung in dunklen Bildbereichen eine starke Veränderung.

HDR10 Darstellung vorher:

Frame Adapt auf „Hoch“:

Die Funktion Frame Adapt HDR kann man als neuen Standard definieren im Menü. Dies ist auch unbedingt zu empfehlen. Die Software schlägt sich unglaublich gut. Wir haben einen Vergleich zu madVR durchgeführt. Wobei man direkt dazu sagen muss, dass madVR schon umständlicher ist und nur für eingelesene oder vom PC abgespielte Discs funktioniert. Auch für Apple TV / Amazon / Netflix ist die neue Firmware eine Bereicherung, denn hier gab es bisher nur die teuren externen Lösungen von z.B. Lumagen. JVC punktet hier also auch bei allen, die Wert auf Streaming legen aber dennoch in den Genuss von HDR Inhalten kommen möchten. Wir haben hier mit dem Apple TV 4K getestet. HDR

Inhalte wurden hervorragend dargestellt und ein Vergleich Frame Adapt HDR zu herkömmlichen statischen Gammakurve war deutlich sichtbar. Ebenso wurden Disc Inhalte von UHD Discs super mit der Frame Adapt Einstellung wiedergegeben und war in jedem Fall immer ein deutlicher Mehrwert erkennbar. MadVR’s Tone Mapping hat speziell in dunklen Filminhalten noch Vorteile gegenüber der Frame Adapt Tone Mapping Funktion des JVC. Aber das ist schon jammern auf hohem Niveau. Für die meisten Kunden wird der Komfort ohne einen zusätzlichen PC überwiegen. Positiv hervorzugeben ist die kräftige Farbsättigung die JVC mit dem Tone Mapping „Frame Adapt“ erreicht.

Hier noch zwei Beispielbilder von Nachtszene mit HDR auf dem N5:



Geräte Bilder JVC N5:



Fazit:

Well done JVC! Nach dem etwas schwierigen Start der N-Serie Ende 2018, gefolgt von Lieferschwierigkeiten der neuen Geräte ist JVC nun zurück und hat mit der Frame Adapt Software einen großen Mehrwert für die Heimkinofreunde geschaffen. Endlich kann man unbeschwert die tollen HDR Inhalte quellenunabhängig genießen. Egal ob UHD Disc oder Streaming. Es ist alles recht unkompliziert und der Nutzer kann zwischen den HDR-Pegeln „Auto, Niedrig, Mittel oder Hoch“ wählen. Auto funktioniert nicht immer, da die Metadaten auf den Quellen teilweise fehlerhaft abgelegt sind. Je nach persönlichem Geschmack/Leinwandgröße kann man so die HDR-Intensität schnell auf den persönlichen Geschmack einstellen. Unsere Favoriten waren je nach Film „Mittel“ oder „Hoch“.

Unter den nativen 4K Projektoren, gemessen am aktuellen Gesamtpaket, ist der JVC DLA-N5 unsere Empfehlung bis 6.000 Euro. Nirgendwo gibt es aktuell ein besseres Gesamtpaket an 4K Projektor in diesem Preisbereich. Sicher gibt es hier und da leichte Schwächen, wie z.B. das nicht 100% rot im REC709 Farbsegel oder der teils schlechte ANSI Kontrast auf Messungen. Im realen Bewegtbild fällt dies aber nicht stark ins Gewicht. Hier gibt es bei anderen Herstellern weitaus andere und größere Schwierigkeiten. JVC punktet mit Ihren neuen nativen 4K Objektiven, die gleichmäßig scharf über das gesamte Bild abbilden. Das Gesamtpaket aus Schärfe, Plastizität, Bildruhe und Zwischenbildberechnung ist überzeugend.



Technische Daten

Model

JVC DLA-N5 4K

System L-CoS DiLA 3 x 0,96" D-ILA Chip

Kontrast (dynamisch) 1.000.000:1 ANSI Lumen 1800 / 907 Lux (bei 200 cm Leinwand)

Kontrast 40.000:1 full on/off

Schwarzwert Leinwand 0,0450 min. Lumen

Schwarzwert Beamer 0.023 min. Lumen

Auflösung Native Auflösung 4096 x 2160

Darstellung 16:9

Projektionsverhältnis 1,4 - 2,8 : 1

Focus und Zoom motorisch

Anschlüsse HDMI v2.2, 3D

3D Frame-Packing (Full HD 3D) | Side-by-Side | Top-and-Bottom / Frame Sequential (3D Ready)

Lüfter/Betriebsgeräusch 22 dB Eco Mode / 24 dB Normal Mode (Angaben ohne Gewähr) Maße (B x H x T) mm 50 x 23,4 x 49,5 cm

Gewicht 19,8 kg

Heimkino Ja

Konferenzräume Ja

Schule Ja

Gehäusefarbe Schwarz oder Weiß

Lampenstunden 5000h Eco Mode / 3000 h Normal Mode (Angaben ohne Gewähr)

Stromaufnahme 310 Watt (0,7 Watt im Standby-Modus)

Besonderheiten 3D tauglich, HDMI-Schnittstelle, 4K HDR Nativ

Leistungsaufnahme Gerät 400 Watt

Leistungsaufnahme Lampe 265 Watt

Garantie 3 Jahre

Lampengarantie (auf erste Lampe) 1 Jahr / 1.000 Stunden

Anschlüsse 2 x HDMI in,USB in,RS232C Din 9 pin in, RJ45 in 12V Trigger out

3D Brille PK-AG3 Optional 99.-€ das Stück bei Kauf eines JVC Beamers aus der N Serie.

3D Emitter JVC PK-EM2 Optional 89.-€ das Stück bei Kauf eines JVC Beamers aus der N Serie.



(13.10.2019)

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