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healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 3. Juli 2015 – 37
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Arzneimittel-Versand läuft nur stockend an
Onlinehandel nach der Öffnung des Versandhandels für rezeptfreie Medika-mente durch österreichische apotheken zeigt sich, dass das interesse mager ist. nur acht apotheken ließen sich registrieren, erst fünf sind online. Seite 38
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Healthcare> Privatuni startet ab Herbst
Medizinstudium 38> Ärzte-Diskussion um
Kontrolle von Sozialbetrug 38> WGKK leidet unter hohen
Arzneimittel-Preisen 39
Pharmareport und Lifescience> Actelion erweitert das
Portfolio im Impfgeschäft 40> Neues Startup forscht
im Bereich Tuberkulose 40
Medizintechnik und eHealth> Europa: Übernahmen
im Labogeschäft 41> Politisches Hickhack
über Medaustron 41
Kostenüberschreitung
Das neue Krankenhaus Wien-Nord wird nun doch rund zehn Prozent teurer Seite 39
Debatte über Vorsorge
Krankenkassen und Ärzte diskutieren über Geld für Vorsorgeuntersuchungen Seite 41
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Studie „Inkontinenz ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Den-noch ist das Volksleiden ein Tabuthema. In Österreich leidet ein Großteil der etwa eine Million Betroffenen still und aus falschem Schamge-fühl“, erklärt Max Wunderlich, Präsident der Medizinischen Kontinenzgesellschaft (MKÖ), die brisante Situation für Men-schen mit Inkontinenz anläss-lich der heurigen Welt-Konti-nenz-Woche. Astellas Pharma und die MKÖ initiierten mit dem Gallup Institut die Umfra-ge mit dem Ziel, Patienten eine Stimme zu geben. Seite 40
Investition Die Unterneh-mensgruppe Wozabal ist auf Wachstumskurs. Im Sinne eines organischen Wachstums und mit dem klaren Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit noch stärker abzusichern und aus-zubauen, investierte Wozabal in Enns rund 14 Mio. € in die Standortoptimierung. Zusätz-lich zum bestehenden Medi-zinproduktezentrum wurde eine neue Halle errichtet und auf drei Ebenen zu einer der modernsten Wäschereien Eu-ropas ausgebaut. Neben den Medizinprodukten wird nun die gesamte Stationswäsche für das Gesundheitswesen in Enns aufbereitet. Seite 41
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Apothekerverbandspräsident Christian Müller-Uri sieht den Versandhandel skeptisch und ortet fehlende Information in der Bevölkerung.

38 – healtheconomy cover Freitag, 3. Juli 2015
KOMMentar
Und wieder stockt die Reform
Martin rüMMele
In diesen Tagen starten die Gespräche zum Finanzausgleich zwischen Bund,
Ländern und Gemeinden. Zentrales Thema ist dabei auch die Spitalsfinanzierung, für die die Länder zuständig sind. Die Krankenkassen, die pauschal ein Drittel ihrer Einnahmen in einen Topf zahlen, dürfen nicht mitreden. Umgekehrt zahlen sie den niedergelassenen Bereich.
Seit zwei Jahrzehnten wird dieses Parallelsystem nun schon kritisiert, weil es teure Doppelgleisigkeiten produziert und keine optimale Steuerung bietet. Mit der neuen Gesundheitsreform soll das eigentlich verändert werden. Das Problem dabei: Zwei der größten Bundesländer befinden sich bekanntlich mitten im Landtagswahlkampf – Wien und Oberösterreich. Über Kürzungen im Spitalsbereich redet da kein Politiker gern. Zuletzt wurde gerade in der Steiermark eine Regierung für eine Krankenhausreform vom Wähler abgestraft.
Findet in den Finanzausgleichsverhandlungen allerdings kein Durchbruch statt, so blockiert das eine echte Reform des Gesundheitswesens wiederum für mehrere Jahre. Und das kostet den Steuerzahler und die Sozialversicherungsbeitragszahler dann weitere Milliarden. Vor allem aber zementiert es eine ungesunde Versorgung für die Patienten.
Arzneimittel Seit wenigen Tagen dürfen österreichische Apotheken rezeptfreie Medikamente online verkaufen
versandhandel: Nur wenig Apotheken gehen online
Wien. Österreichische Apotheken dürfen seit wenigen Tagen wie be-richtet rezeptfreie Medikamente über das Internet verkaufen. Der Online-Versand ist ausschließ-lich über Apotheken, nicht etwa über Drogerien oder Supermärkte, möglich. Alle Apotheken, die vom Online-Versand Gebrauch machen möchten, müssen ihre Tätigkeit dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) melden. „Die hohen Qualitätsvorgaben und der Versand ausschließlich über Apotheken schützen die Konsu-mentinnen und Konsumenten vor Arzneimittelfälschungen und er-höhen die Arzneimittelsicherheit“, argumentiert Gesundheitsministe-rin Sabine Oberhauser.
Spannung über Marktanteil
Kurz nach der Marktöffnung zeigt sich nun Eines: Das Interes-se bei den rund 1.300 Apotheken in Österreich ist endenwollend. Ge-rade einma acht Apotheken haben sich registrieren lassen, nur fünf davon sind bereits online. Damit ist man noch weit von jenen Zahlen entfernt, mit denen das Gesund-heitsministerium rechnet. Dort geht man in der sogenannten Fern-absatzverordnung, die den Ver-sandhandel regelt, davon aus, dass bis zu zehn Prozent der heimischen Apotheken eine Onlineapotheke aufsperren werden. Handelsexper-ten wiederum rechnen mit einem Marktanteil für Onlineapotheken von bis zu zehn Prozent.
Das Problem dabei: Die Kunden kennen sich kaum aus. Laut ei-ner vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Studie zum Thema Online-Versand von Me-dikamenten in Österreich ist der
Wissensstand über die Regelung des Medikamentenhandels im In-ternet in Österreich gering. Eine re-lative Mehrheit von 46% ist fälsch-licherweise der Meinung, dass rezeptfreie Medikamente in Öster-reich bereits bisher online verkauft werden durften. Von der aktuellen Gesetzesänderung haben 80% noch nichts gehört; gleichzeitig wird sie von 58% der Befragten begrüßt, und rund 70% der Befragten be-werten sie als eine Erleichterung im Alltag. Rund 54% erwarten sich auch eine Verbilligung von Medi-kamenten durch die neue Möglich-keit des Online-Versands.
Der geringe Wissensstand um die legalen Möglichkeiten des Kaufs von Medikamenten über das Internet in Verbindung mit der po-
sitiven Einstellung gegenüber dem Online-Versand von rezeptfreien Medikamenten durch österrei-chische Apotheken zeige, dass Auf-klärung dringend notwendig ist“, sagt Apothekerverbandspräsident Christian Müller-Uri. Die Gefahr, Fälschern auf den Leim zu gehen, sei sehr groß. Gemeinsam mit dem BASG startet das Gesundheitsmi-nisterium daher die Aufklärungsi-nitiative „Medikamente im Internet kaufen? Wissen Sie wirklich, was Sie bekommen?“ „Mit Info-Foldern, Info-Schaltungen in den großen Tagesmedien und auf der Home-page wollen wir die Bevölkerung von der neuen Möglichkeit des Online-Versands von rezeptfreien Medikamenten informieren und sie gleichzeitig über die Gefahren
aufklären, die der Einkauf bei ille-galen Anbieterinnen und Anbietern birgt“, erklärt Oberhauser.
Warnung vor Fälschungen
Jährlich werden nämlich große Mengen gefälschter Arzneimittel beschlagnahmt, die im Internet bei illegalen Händlern bestellt werden. Den Herstellern dieser Produkte gelingt es immer öfter, verbotene und potenziell gefährliche Fäl-schungen äußerlich täuschend echt aussehen zu lassen. Im Gegensatz zu Originalpräparaten werden Arz-neimittelfälschungen jedoch fast ausnahmslos unter unbekannten und unkontrollierten Bedingungen produziert und stellen somit ein massives Gesundheitsrisiko dar.
Martin rüMMele
Zwischenbilanz zeigt: Bisher haben sich nur wenige Apotheken für den Versandhandel registriert.
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Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser warnt vor gefälschten Arzneimitteln und hat Regelungen für Onlinehandel fixiert.
Länder OÖ am Zug
Fokus PflegeLinz. Oberösterreichs Landes-hauptmann Josef Pühringer (ÖVP) übernahm am 1. Juli den Vorsitz in der Landeshauptleu-te-Konferenz – und hat neben-bei noch eine Landtagswahl zu schlagen. Das herausfordernds-te Thema dürfte für Pühringer neben der Asyldebatte und dem Finanzausgleich die Finanzie-rung von Krankenanstalten und Pflege werden.
Zum „besonderen Schwer-punkt“ zählt für Pühringer die Pflege: „Pflege ist ein Menschen-recht“, sie müsse unabhängig vom Einkommen leistbar sein. Er hat sich daher die Attrakti-vierung der Pflegeberufe auf die Fahnen geschrieben, um junge Menschen zu motivieren, in die-sem Bereich zu arbeiten.
Ein großer Brocken sind auch die Verhandlungen zum Finanz-ausgleich, die im Oktober begin-nen und nach den Vorstellungen von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) bis Mitte 2016 abgeschlossen sein sollen. Da-mit verbunden ist auch die Krankenhausfinanzierung in den Bundesländern. (red)
Wien. Insgesamt 180 Studenten können ab diesem September ein Studium der Human-, der Zahn-medizin oder der Pharmazie an der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) in Wien beginnen. Bachelor-und Masterstudium dauern zu-sammen sechs Jahre, die Kosten belaufen sich auf 11.000 € pro Se-mester, erklärte SFU-Rektor Alfred Pritz bei der Vorstellung des neuen Programms. Anmelden können sich Interessenten bis 21. August.
Ein Medizin-Studium an der SFU laufe etwas anders ab als an öffentlichen Unis, erklärte Pritz. Bereits ab Studienbeginn sollen die Studenten in Kontakt mit Patienten in einem der Partnerkrankenhäu-ser der Wiener Vinzenz-Gruppe und den Häusern der Barmher-zigen Brüder treten. Pro Semester soll jeweils etwa gleich viel Zeit an der SFU und bei den Patienten ver-bracht werden. Die Studien sind in Blocks aufgebaut, die in kleineren Tests abgeprüft werden.
650 Euro für Aufnahmetest
Auch das Aufnahmeverfahren wird anders gestaltet, dieses findet in der letzten August-Woche statt. Zu durchlaufen sind dabei zehn Stationen, bei denen jeweils kurze Interviews geführt werden. Kosten allein für das Aufnahmeverfah-ren: 650 €. Bis zum Abschluss des Bachelor-Studiums nach drei Jah-ren durchlaufen Humanmediziner, Pharmazeuten und Zahnmediziner die Ausbildung gemeinsam; danach erfolgt eine Auffächerung in die ebenfalls dreijährigen aufbauenden Masterstudien. (red)
Sigmund Freud Privatuni Akkreditierte Medizinfächer
11.000 Euro pro Studiensemester
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SFU-Rektor Alfred Pritz stellte das neue Studienkonzept in Wien vor.
Wien. Die Ärztekammer hofft, ge-plante Maßnahmen zur Sozialbe-trugsbekämpfung im Gesundheits-bereich noch abwenden zu können. Jüngste Äußerungen von ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Ra-singer und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) „machen mir Mut“, sagte Präsident Artur Wechselberger. Die Kammer läuft vor allem gegen das geplante „Mys-tery Shopping“ durch falsche Pati-enten der Sozialversicherungen in
Arztpraxen Sturm. Um den E-Card-Missbrauch und das Erschleichen von Krankenständen zu verhin-dern, würde dabei die „gesetzlich sanktionierte Bespitzelung von Ärzten und Patienten“ eingeführt.
Streit um Primärversorgung
Dies wäre unsachlich, überschie-ßend und unverhältnismäßig, fin-det man bei der Kammer und hat nun auch eine entsprechende Re-solution verabschiedet. Die Ärzte fühlten sich von dem „untragbaren Ansinnen“ in ihren Grundfesten bedroht, sagte Wechselberger. Die Kammer verschickte deshalb Briefe an alle Mandatare im Nationalrat. „Wir gehen davon aus, dass die Abgeordneten nicht einem Gesetz zustimmen werden, wo jeder Ös-terreicher unter Generalverdacht steht.“ Sorgen machen der Ärzte-kammer auch Pläne des Ministeri-ums für ein eigenes Primärversor-gungsgesetz, wodurch die von der Kammer verhandelten Gesamtver-träge und die Einbindung in die Stellenplanung infrage gestellt wä-ren. „Wenn wir das hören, blinken alle Warnleuchten.“ (red)
Sozialbetrugsbekämpfung Ärztekammer macht mobil
Diskussion um „Ärztebespitzelung“
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Ärztekammerpräsident Wechselberger sieht schon alle Warnleuchten blinken.

cher zuordnen. Daher gehen wir davon aus, dass sie durch Scha-denersatzansprüche und Versi-cherung zurückfließen“, erklärt Thomas Balazs, stellvertretender Generaldirektor des KAV. Bisher habe man bereits zwölf Versiche-rungsmeldungen sowie eine Fest-stellungsklage gegen die Firma, die fehlerhafte Statikberechnungen an-gestellt hat, eingereicht. Ursprüng-lich waren für das Riesenprojekt 954 Mio. € veranschlagt gewesen – mit Mehrkosten von zehn Prozent kommt der Gesamtbetrag nun auf 1,049 Mrd. €. „Die Verzögerungen liegen nicht in der Verantwortung des KAV“, betonte Balazs. Man ha-
be umgehend darauf reagiert und die Bauherrenrolle des KAV sowie das Controlling verstärkt, erklärte er. Mit weiteren Mehrkosten rech-ne er derzeit nicht.
Derzeit läuft auch das Clearing-Verfahren mit den Firmen, die für den Einbau der Haustechnik verantwortlich sind. Es soll im Sommer abgeschlossen sein und nicht nur den endgültigen Schaden beziffern, den die Haustechnikfir-men aufgrund der Verzögerungen geltend machen, sondern auch ei-nen neuen verbindlichen Zeitplan fixieren. Die Gespräche liefen gut, bestätigte auch ein Sprecher des Haustechnik-Konsortiums.
HEALTH:CARE healtheconomy – 39Freitag, 3. Juli 2015
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Investitionskosten Krankenhaus Wien Nord wird um 95 Millionen Euro teurer als geplant und überschreitet die Grenze von einer Milliarde Euro
Schon wieder ein teures Spital Ina SchrIebl
Wien. Dass Österreich die wohl teuersten Krankenhäuser in Euro-pa hat, ist bekannt. Meist ist dabei aber der laufende Betrieb gemeint. Nun wird auch der Bau eines Kran-kenhauses teurer als geplant. Mit Blick auf das AKH hat aber auch das eine gewisse Tradition in der Bundeshauptstadt. Konkret wird das Krankenhaus Nord um zehn Prozent und damit um gut 95 Mio. € teurer als geplant. Auch die Fer-tigstellung verzögert sich von ur-sprünglich 2016 auf Juni 2017. Grund dafür sind Fehler in der Statikberechnung sowie der Kon-kurs einer Fassadenbaufirma be-ziehungsweise die daraus entste-henden Folgekosten. Allerdings: Die Hälfte der Mehrkosten will sich der Krankenanstaltenverbund (KAV) zurückholen.
„Circa die Hälfte der Mehrkosten können wir direkt einem Verursa-
Die Fertigstellung des Großprojekts verzögert sich von 2016 auf 2017.
Der Wiener Krankenanstaltenverbund will die Mehrkosten wieder hereinholen.
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Arzneipreise Debatte
Teuer wie GoldWien. Die Wiener Gebietskranken-kasse schlägt Alarm: Die Kosten für Heilmittel stiegen dramatisch an, berichtete Ingrid Reischl, Ob-frau der WGKK. Belastend sei vor allem das neue Hepatitis-C-Präpa-rat Sovaldi: Eine Packung kostet aktuell 14.270 €. Die Pillen werden gegen Hepatitis C eingesetzt, wenn die Leberentzündung bereits chro-nisch geworden ist. Bis zu vier Pa-ckungen werden pro Patient benö-tigt, Gesamtkosten etwa 50.000 €.
Deswegen habe die WGKK heuer bereits 30,3 Mio. € bezahlt – nicht zuletzt, weil viele Patienten mit He-patits C in Wien leben. Insgesamt erwarte sich die Kasse ein Jahres-minus von 64 Mio. €. „Es ist das erste Minus in meiner Funktions-periode“, sagt Reischl. Ihre Kritik: In anderen Ländern wie Ägypten koste das Medikament nur 300 €. Sie fordert eine gesetzliche Rabatt-pflicht für die Pharmabranche.
Streit um Rabatte
Die Entwicklungskosten betru-gen für den Hersteller mehr als zehn Mrd. €, und das Medikament ist das erste, das heilt und nicht chronifiziert – nach Ende der The-rapie ist keine Behandlung mehr notwendig. Daran erinnert Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig, und er merkt an, Soli-darbeiträge, Preisnachlässe und Patentabläufe der Pharmabranche um fast eine Mrd. € seien seit 2008 den Kassen für ihre Konsolidierung zur Verfügung gestanden. (red)
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Ingrid Reischl sieht sich mit der WGKK schon ins dicke Minus schlittern.

40 – healtheconomy PharmarePort:Lifescience Freitag, 3. Juli 2015
Neues Antidot von Boehringer IngelheimWien. Boehringer Ingelheim forscht zurzeit an Idaru-cizumab, einem humanisierten Antikörperfragment, das als spezifisches Antidot gegen Da-bigatran entwickelt wurde, um dessen gerinnungshemmende Wirkung in Notsituationen aufheben zu können. In der Phase-III-Patientenstudie „RE-VERSE AD“ konnte nachgewie-sen werden, dass Idarucizumab die Dabigatran-induzierte Gerinnungshemmung mit so-fortiger Wirkung aufhob. Das Antidot soll auch bei auch Schwerstkranken oder -verletz-ten wie Patienten mit Sepsis oder schweren intrakraniellen Blutungen einsetzbar sein. „Die Zwischenergebnisse geben erste Einblicke, wie ein spezifisches Antidot gegen ein einen Blutge-rinnungshemmer in einer kli-nischen Notfallsituation wirken kann“, erklärt Charles Pollack, Leiter der Patientenstudie.
GSK verkauft Meningitis-ImpfstoffeWien. GlaxoSmithKline (GSK) will seine Meningitis-Impfstoffe Nimenrix und Mencevax an Pfi-zer Ireland verkaufen. Nimenrix und Mencevax erreichten 2014 einen kombinierten globalen Umsatz von 34 Mio. englischen Pfund. Der Abschluss des Ver-kaufs ist von der Genehmigung der EU-Kommission und von anderen wettbewerbsbehörd-lichen Auflagen abhängig. Man rechnet mit ein paar Monaten für den Verkauf.
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Boehringer Ingelheim punktet in der Thromboseforschung.
Wien. Austrianni GmbH nennt sich das Start-up-Unternehmen, dass im Frühjahr in Wien von Matthi-as Wabl, Professor an der Uni von Kalifornien in San Francisco und Bruder des Ex-Politikers Andreas Wabl, gegründet wurde. Das erste Medikament, an dem unter Hoch-druck gearbeitet wird, soll zur Vor-beugung und Behandlung von Tu-berkulose eingesetzt werden. „Wir werden Infektionskrankheiten von
weltweiter Bedeutung bekämpfen – in Therapie und Prävention“, sagte Wabl, „wir beginnen mit Tuberku-lose. Das Hauptproblem derzeit ist die Antibiotika-Resistenz – es gibt aber eine Alternative: Antikörper.“
Die kalifornische Biotech-Firma Trianni Inc., von Wabl vor ein paar Jahren gegründet, hat Gen-Mäuse entwickelt, die humanisierte An-tikörper produzieren, die für die Bekämpfung von Tuberkulose und anderen Krankheiten gebraucht werden. Austrianni ist einer der Lizenznehmer der patentierten Antikörper-Plattform und setzt auf dieser Basis die Forschung fort.
Diverse Förderstellen
Wabl hat Wien wegen der groß-zügigen Fördermöglichkeiten ge-wählt. Austrianni startet mit einem Budget von 3 Mio. €. Die restlichen Mittel sollen über diverse Förder-stellen wie etwa FFG, die Weltge-sundheitsorganisation (WHO) oder die Bill Gates Foundation, aufge-trieben werden. Für die ersten drei Jahre veranschlagt das Start-up ei-nen Bedarf von rund 10 Mio. €. (um)
forschung Tuberkulose-Medikament von Austrianni GmbH
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Austrianni-Chef Matthias Wabl will mit großen Pharmafirmen kooperieren.
Allschwil/Zürich. Die Aufwertung des Franken hat den Schweizer Bio-technologiekonzern Actelion 9 Mio. Franken gekostet. Dennoch stieg der Reingewinn im ersten Quartal 2015 um 25% auf 159 Mio. Franken. Grund dafür ist das Lungenmedika-ment Opsumit mit dem Wirkstoff Macitentan, der Nachfolger von Tracleer. Actelion hat nun die Ge-winnprognose für 2015 angehoben. Actelion erzielte mit Opsumit 95
Mio. Franken Umsatz – Analysten hatten mit 80 Mio. Franken gerech-net –, Tracleer fuhr 344 Mio. Fran-ken ein, das entspricht 7% weniger als im Vorjahresquartal.
Tracleer ist nach wie vor das Hauptmedikament von Actelion. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen damit immer noch knapp 76% des Gesamtumsatzes. Der Patentschutz läuft aber 2015 in den USA und 2017 in der EU aus.
Opsumit ist in der Schweiz, den USA und der EU zugelassen und seit Kurzem aufgrund der Daten aus der Phase-III-Studie sowie einer japanischen Studie auch in Japan. 2014, dem ersten Verkaufs-jahr, wurden über 6.300 Patienten behandelt. Der Umsatz belief sich auf 180 Mio. Franken. Die Nachfol-ger Uptravi und Selexipag sowie zwei weitere Medikamente zur Be-handlung von Lungen-Bluthoch-druck sind unterwegs.
Neue Klasse von Impfstoffen
„Unser langfristiger Erfolg hängt davon ab, weitere Speziali-tätengebiete aufzubauen“, erklärt Konzernchef Jean-Paul Clozel. Zu-sammen mit der Max-Planck-Ge-sellschaft hat Actelion die Firma Vaxxilon gegründet, mit der man eine neue Klasse von Impfstoffen auf Basis von Kohlenhydraten ent-wickeln und in den nächsten zehn Jahren wirtschaftlich nutzbar ma-chen will. Die Technologie ermög-liche eine schnellere Herstellung d und habe Vorteile bei der Distribu-tion und Verabreichung. (um)
Pharmaforschung Nachfolgemedikament von Tracleer fährt Gewinne ein
actelion erweitert sein Portfolio
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Martina Schmidt ist Österreichmanagerin des Pharmakonzerns Actelion.
therapie Tabuisierung und Schamgefühl führen dazu, dass zwei Drittel der Betroffenen noch nicht beim Arzt waren
studie: inkontinenz betrifft eine million Österreicher
Wien. „Inkontinenz ist eine der häu-figsten chronischen Erkrankungen weltweit. Dennoch ist das Volks-leiden ein Tabuthema. In Öster-reich leidet ein Großteil der etwa eine Million Betroffenen still und aus falschem Schamgefühl“, er-klärt Max Wunderlich, Präsident der Medizinischen Kontinenzge-sellschaft Österreich (MKÖ), die brisante Situation für Menschen mit Inkontinenz anlässlich der heurigen Welt-Kontinenz-Woche. Dazu wurde auch der aktuelle Ös-terreichische Patientenbericht zur Blasengesundheit vorgestellt – das Ergebnis einer östereichweiten Umfrage. Er spiegelt die Situation sowie die subjektiv empfundenen Bedürfnisse von knapp 450 Inkon-tinenzpatienten im Umgang mit ih-rer Erkrankung wider.
Nicht nur im Alter
„In Europa sind circa 17% der Menschen von Inkontinenz be-troffen. Bei den über 75-Jährigen steigt der Anteil sogar auf 30 bis 40%. „Der Leidensdruck dieser Menschen ist enorm. Dennoch wird kaum Hilfe gesucht. Nur rund ein Drittel spricht darüber.“ Der un-freiwillige Verlust von Harn oder Stuhl werde als persönlicher Ma-kel empfunden, die Tabuisierung führe zum sozialen Rückzug. „Man teilt sich niemandem mit, weder der eigenen Familie noch Freun-den, kaum jemals den Ärzten“, weiß Wunderlich. Die gute Nach-richt: „Für jede Form der Blasen- und Darmschwäche gibt es Hilfe, Linderung und oft Heilung.“
Die Blasenstudie wurde im Mai 2015 durchgeführt. Astellas Phar-ma und die MKÖ initiierten ge-meinsam mit Unterstützung des
Gallup Instituts die Umfrage mit dem Ziel, Inkontinenzpatienten eine Stimme zu geben, mit der sie ihre subjektiv erlebten Wünsche, Bedürfnisse und Probleme in Be-zug auf ihr Leiden artikulieren können. Durch eine anonymisierte Patientenumfrage, die bundesweit durchgeführt wurde, sollen die An-liegen der 448 teilnehmenden Pa-tienten eruiert und Optimierungs-potenziale im österreichischen Ge-sundheitssystem erhoben werden.
Die Umfrage zeigt, dass bei Per-sonen, die bereits in ärztlicher Behandlung waren, mehrheitlich (34%) eine Beckenbodenschwäche als Ursache für die Harninkonti-nenz diagnostiziert wurde. Auch diverse Blasenerkrankungen (Bla-sensteine, Blasenentzündungen)
sowie psychische Belastungen sind hauptverantwortlich für die Symp-tomatik. Zu den meist genannten Beschwerden zählen der häufige Gang zu Toilette (51%), die stän-dige Störung der Nachtruhe, um Harn zu lassen (43%), und der un-gewollte Harnverlust beim Sport, Lachen oder Heben.
Therapiemöglichkeiten
Ein regelmäßiges Beckenboden-training gegen Harninkontinenz ist bei 32% der Befragten eine empfoh-lene Behandlungsmethode, auch medikamentöse Behandlung (23%) und Naturheilmittel (Tees, Kräu-ter) sind empfohlene Behandlungs-ansätze. Der Großteil der Patienten (37%) hat jedoch keine der genann-
ten Behandlungsmethoden verord-net bekommen. Mehr als zwei Drit-tel waren noch nie beim Arzt.
Bei der Zufriedenheit mit der ak-tuellen Therapie sind sich die Be-fragten uneinig: Gut 40% haben die Erfahrung gemacht, dass die The-rapie zumindest einigermaßen ge-wirkt hat, ein Fünftel berichtet von guter Therapieeffizienz. Die Er-wartungshaltung an eine optimale Therapie geht eindeutig in Rich-tung gute Wirksamkeit sowie spür-bares Nachlassen der Beschwerden (73%). Für knapp 50% soll sie auch einfach in der Anwendung sein. 45% wünschen sich einen raschen Wirkeintritt. Für ein geringes Ne-benwirkungsprofil, wie zum Bei-spiel Mundtrockenheit, plädieren knapp 40% der Befragten.
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Unfrage der Medizinischen Kontinenzgesellschaft (MKÖ), Astellas Pharma und Gallup Institut.
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Experten stellten in Wien anlässlich der Welt-Kontinenz-Woche eine aktuelle Studie zum Thema Blasengesundheit vor.

Deal Laborfusionen
Ein Brite auf EinkaufstourLondon. Der französische La-bordienstleister Labco ist nach einem gescheiterten Börsen-gang vom britischen Finanzin-vestor Cinven geschluckt wor-den. Cinven übernahm Labco für 1,2 Mrd. €, will damit seine Position sowohl im Gesund-heitssektor als auch in der Re-gion Frankreich ausbauen.
Nimm eins, dann zwei
Damit aber nicht nicht ge-nug: Auch der größte deutsche Medizinlabor-Betreiber Synlab wird Verhandlungskreisen zu-folge nun um bis zu 1,8 Mrd. € an den Finanzinvestor Cin-ven verkauft. Cinven wolle das Augsburger Unternehmen zum Grundstein für einen großen paneuropäischen Laborkon-zern machen – Labco hat sich der Brite ja bereits einverleibt.
Synlab ist mit einem Um-satz von 756 Mio. € hinter der australischen Sonic Healthca-re schon jetzt Nummer zwei auf dem zersplitterten Markt. Labco wiederum gehört nach eigenen Angaben zu den Markt-führern in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Belgien und Großbritannien; im vergange-nen Jahr setzte das Unterneh-men 650 Mio. € um.
Die Branche ist derzeit im Übernahmefieber. Weltweit gingen im bisherigen Jahres-verlauf in der Gesundheits-branche Deals im Rekordvolu-men von 240 Mrd. Dollar über die Bühne – ein Anstieg von satten 68% gegenüber dem Vor-jahreszeitraum. (red)
MeDizintechnik:e-health healtheconomy – 41Freitag, 3. Juli 2015
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Britischer Finanzinvestor Cinven baut eine Labor-Großmacht auf.
investition Die Unternehmensgruppe Wozabal festigt ihre Position als Wäschelogistiker und Dienstleister
Wozabal wächst und baut den Standort in enns aus
Linz/Enns. Die Unternehmensgrup-pe Wozabal ist weiter auf Wachs-tumskurs. Im Sinne eines orga-nischen Wachstums und mit dem klaren Ziel, die Wettbewerbsfähig-keit noch stärker abzusichern und auszubauen, investierte Wozabal in Enns rund 14 Mio. € in die Stand-ortoptimierung. Zusätzlich zum bestehenden Medizinproduktezen-trum (MPZ) wurde eine neue, 4.000 m2 große Halle errichtet und auf drei Ebenen zu einer der moderns-ten Wäschereien Europas ausge-baut. Neben den Medizinprodukten wird nun die gesamte Stations-wäsche für das Gesundheitswesen in Enns aufbereitet. Dementspre-chend entstanden am Standort auch 50 neue Arbeitsplätze. Insge-samt beschäftigt Wozabal in Enns nun 260 Mitarbeiter.
Bekenntnis zum Standort
„Der Neubau und die Erweite-rung des Betriebes ist für uns ein klares Bekenntnis zum Standort und andererseits machen wir da-mit einen weiteren wichtigen Inno-vationssprung. Auf Basis laufender Erkenntnisse aus dem F&E-Bereich und dem Einsatz neuester Tech-nologien ist hier eine der innova-tivsten Wäschereien Europas ent-standen und gleichzeitig schaffen wir neue Arbeitsplätze“, erklärt Ge-schäftsführer Christian Wozabal.
Es gebe sechs Parameter, die wichtig sind für ein gesundes Un-ternehmen, meint er: Marktstel-lung, Innovationsleistung, Produk-tivität, Attraktivität für gute Leute, Liquidität und Profitabilität. „Das wenden wir bei jeder täglichen Strategie und Budgetierung an; zu-dem sind wir nachhaltig aufgestellt und planen für die Zukunft.“ Dabei
gelte es, die bestehenden Kunden zufriedenzustellen und zu halten. „Das ist uns gelungen – auch durch Innovation in der bestehenden Kundenbeziehung. Damit können wir über die Jahre ein gutes, orga-nisches Wachstum aufweisen.“ In den vergangenen zehn Jahren konn-te die Gruppe den Umsatz mehr als verdoppeln – ohne Zukäufe. Woza-bal: „Derzeit sind wir 900 Leute und machen einen Umsatz von rund 70 Mio. Euro an sieben Standorten.“ Heuer habe man in allen Bereichen ein großes Wachstum auch in der Industrie und dem Tourismus. „Wir profitieren von den Trends, mehr in den Wellnessbereich und ganzjäh-rige Angebote zu investieren. Auch im Spitalsbereich wachsen wir zweistellig.“
Kernkompetenz des Unterneh-mens sei sicherlich alles, wo das
Qualitätsmanagement sehr kom-plex ist. „Und hier sind wir in allen Bereichen auch sehr innovativ mit modernen Bestell- und Logistiksys-temen, modernen Textilien und Kollektionen; hier sind wir in der Umsetzung deutlich weiter wie der Mitbewerb.“ Das Thema Industrie 4.0 sei ein Hauptthema, hier ge-schehe auch viel im Bereich Ener-gieverbrauch, den Wozabal um 25% reduzieren konnte. Auch Ausbil-dung und Mitarbeiterentwicklung hat einen hohen Stellenwert.
Hightech-Innovationen
Viele dieser Hightech-Innovati-onen sind in den Neubau am Stand-ort Enns eingeflossen. So ist die gesamte Wäscherei unter anderem auch mit modernster UHF-Chip-technologie ausgestattet. Weiters
wurden bei der Planung und Er-richtung bemerkenswerte Meilen-steine in puncto Energie-effizienz gesetzt. Das Unternehmen verar-beitet an acht Standorten täglich mehr als 150 t Textilien und bie-tet rund 2.000 Kunden in vier Ge-schäftsfeldern flexible, individuell gestaltete Dienstleistungen.
Nach der im Beisein der Ehren-gäste Landeshauptmann Josef Pühringer, Landesrätin Gertraud Jahn, Landesrat Michael Strugl und Bürgermeister Franz Stefan Karlinger vorgenommenen Eröff-nung gab es mit dem im Anschluss abgehaltenen „Vino Zenith“ gleich einen doppelten Grund zur Freude: Bei dieser jährlichen, bereits zur Tradition gewordenen Veranstal-tung im Hause Wozabal handelt es sich um ein jährliches Gipfeltreffen namhafter Winzer im MPZ Enns.
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Neue Technologien und Innovationen verbessern Leistungen und Service und senken zudem Kosten.
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Christian Wozabal (Mitte) konnte mit Geschäftspartnern und viel Prominenz den ausgebauten Standort in Enns eröffnen.
St. Pölten. Es gibt Wirbel im nieder-österreichischen Landtag: In der jüngsten Budgetdebatte übte die Landtagsabgeordnete des Team Stronach, Gabriele Von Gimborn, massive Kritik am geplanten und teils in Bau befindlichen Krebsthe-rapiezentrum Medaustron in Wr. Neustadt; sie sprach von mangeln-der Transparenz.
Medaustron bedient sich bei der Behandlung von Krebs einer spezi-
ellen Ionen-Technologie: Im Gegen-satz zu herkömmlichen Bestrah-lungsarten entfalten Strahlen aus Wasserstoff- oder Kohlenstoffker-nen ihre Wirkung fast ausnahms-los im Tumorbereich – während das umliegende, gesunde Gewebe geschont wird.
Von Gimborns Kritik: mangeln-de Studien und Evidenzüberprü-fungen, eine Datenlage aus ural-ten Zeiten; vergleiche man ferner ähnliche Einrichtungen in Europa, so könne man erkennen, dass die Effizienz in keinem Verhältnis zu den exorbitanten Kosten stehe. Im-merhin seien mehrere Hundert Mil-lionen Euro an Projektkosten ver-anschlagt, doch der Rechnungshof habe Folgekosten von weiteren 274 Mio. € berechnet, die nirgendwo eingerechnet seien.
VP-Gesundheitssprecher Karl Bader sieht die Sache anders, näm-lich so, dass Medaustron effizient und wichtig sei – auch für die Regi-on und ihr Wohlergehen. Das Team Stronach mache Opposition, liege falsch und wolle Gesundheitsein-richtungen und Spitäler im Land zusperren. (red)
landtag Team Stronach schießt auf neues Krebszentrum
kritik an Medaustron
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Politische Debatten zum Gesundheits-porjekt Medaustron in Niederösterreich.
Bregenz/Wien. Das in Vorarlberg sieben Jahre lang durchgeführte Darmkrebs-Screeningprogramm per Koloskopie hat Menschenleben gerettet und Leid erspart – das zeigt die jüngste Auswertung. Trotzdem wehre sich der Hauptverband der Sozialversuchungsträger gegen den Ausbau solcher Programme, klag-ten Ärztevertreter.
In Österreich erkranken pro Jahr 4.350 Menschen an Dickdarm-
krebs. „96 Prozent dieser Erkran-kungen sind verhinderbar“, sagt Vorarlbergs Ärztekammerpräsi-dent Michael Jonas. Per Darmspie-gelung bei Menschen über 50 alle sieben bis zehn Jahre ließen sich Darmpolypen, aus denen Karzi-nome entstehen können, frühzei-tig feststellen und entfernen. Statt ehedem rund 50% sind dank Pro-gramm heute nur noch 8,8% aller dennoch zu spät entdeckter Kar-
ziome bereits metastasiert. Laut Jonas spart dieses Programm in Vorarlberg pro Jahr knapp sechs Mio. € an Kosten ein. „Im Vollaus-bau könnten in Österreich 150 Mil-lionen Euro eingespart werden.“
Ärztekammer will mehr Geld
Der Vizepräsident der Ärztekam-mer, Johannes Steinhart, kritisiert hier den Hauptverband: Seit 20 Jahren seien die Tarife für Gesun-denuntersuchungen nicht mehr an-gehoben worden, Verluste von 120 Mio. € in den letzten zehn Jahren seien die Folge gewesen. Derzeit hält man pro Untersuchung bei 75 €, der Hauptverband bietet 82 € an, die Ärztekammer fordert 95. In Vorarlberg bekommen die Ärzte pro Früherkennungs-Koloskopie 250 €. Peter McDonald, Vorsitzen-der des Hauptverbandes, kontert: „Für Vorsorgeuntersuchungen sind wir bereit, mehr Geld in die Hand zu nehmen – wir haben bereits zehn Prozent höhere Tarife angeboten –, bei Abschluss der notwendigen Weiterentwicklungen.“ Denn die Vorsorge gehöre modernisiert. (red)
Darmkrebsvorsorge Screening-Programm mittels Koloskopie zeigt enorme Erfolge
Debatte über Vorsorgekosten
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Das Vorarlberger Darmkrebs-Screeningprogramm honoriert Ärzte fürstlich.
