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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 6. MÄRZ 2015 – 21 Wir packen für Sie ALLE im OP benötigten Artikel in ein Komplettset. Damit Sie Ihre Gesamtprozesskosten im Blick haben: Von der Materialverwaltung über die Vorbereitungszeit bis hin zum Handling während und nach der OP. Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com WEIL OPTIMIERTE ABLÄUFE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN. Radiologen-Kongress als Tourismus-Motor Schwerpunkt Der Europäische Radiologiekongress (ECR) bringt auch heuer wieder mehr als 20.000 Mediziner als Gäste in die Bundeshauptstadt. Zudem zeigt sich: Radiologie wird für medizinische Diagnosen immer wichtiger. Seite 25 © IAKW AG/bildgewaltig.at/Hannes Grundschober INHALT Healthcare > Kommentar: Was der Versandhandelt bringt 22 > Debatte über teure Arzneien geht weiter 23 Pharmareport und Lifescience > Seltene Erkrankungen I: Industrie will Anreize 22 > Seltene Erkrankungen II: Firmen fördern Kampagne 22 > Genforscher von Apeirion testen in den USA 24 Medizintechnik und eHealth > Radiologiekongress I: Kom- munikation ist wichtig 25 > Radiologiekongress II: neuer Ansatz in Mammografie 25 WELTFRAUENTAG Die Medizin wird weiblich: Bereits mehr als 50% der Ärzte sind Frauen Seite 23 FORSCHUNGSERFOLGE Die St. Anna Kinderkrebsforschung meldet Erfolge bei neuen Therapien Seite 24 KEIN TABU MINISTERIN ZEIGT KREBSERKRANKUNG © Michael Inmann © APA/Roland Schlager © panthermedia.net SHORT Awareness Vergangene Woche wurde der „Internationale Tag der seltenen Erkrankungen“ (International Rare Disease Day) begangen. Gar so selten sind diese Erkrankungen aber nicht. In Österreich sind rund 400.000 Menschen von diesen Leiden betroffen. Von seltenen Erkrankungen spricht man, wenn weniger als eine Person von 2.000 Menschen daran leidet. Weil es aber 6.000 bis 8.000 dieser verschiedenen Leiden gibt, ist der betroffene Personenkreis viel größer. Das Ministerium hat nun einen „Nationalen Aktionsplan“ erarbeitet. Seite 22 Internetapotheken Ab 25. Juni 2015 ist es soweit: Dann wird es EU-weit und auch in Ös- terreich Apotheken erlaubt, rezeptfreie Medikamente über das Internet zu verkaufen. Grundlage ist die europäische Fälschungsrichtlinie, die bereits im österreichischen Arzneimittelgesetz umge- setzt wurde. In einer lange erwarteten Verordnung, die am Dienstag in Begutachtung ging, sollen die Auflagen für Apotheken definiert werden, hieß es seitens des Gesund- heitsministeriums. Experten sehen allerding strenge Aufla- gen für die Logistik als Bremse für Webapotheken. Seite 24 © Johann Stockinger © Österreichische Post AG

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healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 6. März 2015 – 21

Wir packen für Sie ALLE im OP benötigten Artikel in ein Komplettset. Damit Sie Ihre Gesamtprozesskosten im Blick haben: Von der Materialverwaltung über die Vorbereitungszeit bis hin zum Handling während und nach der OP.

Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com

WEIL OPTIMIERTE ABLÄUFE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN.

Radiologen-Kongress als Tourismus-Motor

Schwerpunkt der europäische radiologiekongress (eCr) bringt auch heuer wieder mehr als 20.000 Mediziner als gäste in die bundeshauptstadt. zudem zeigt sich: radiologie wird für medizinische diagnosen immer wichtiger. Seite 25

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Healthcare> Kommentar: Was der

Versandhandelt bringt 22> Debatte über teure

Arzneien geht weiter 23

Pharmareport und Lifescience> Seltene Erkrankungen I:

Industrie will Anreize 22> Seltene Erkrankungen II:

Firmen fördern Kampagne 22> Genforscher von Apeirion

testen in den USA 24

Medizintechnik und eHealth> Radiologiekongress I: Kom-

munikation ist wichtig 25> Radiologiekongress II: neuer

Ansatz in Mammografie 25

Weltfrauentag

Die Medizin wird weiblich: Bereits mehr als 50% der Ärzte sind Frauen Seite 23

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Die St. Anna Kinderkrebsforschung meldet Erfolge bei neuen Therapien Seite 24

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Awareness Vergangene Woche wurde der „Internationale Tag der seltenen Erkrankungen“ (International Rare Disease Day) begangen. Gar so selten sind diese Erkrankungen aber nicht. In Österreich sind rund 400.000 Menschen von diesen Leiden betroffen. Von seltenen Erkrankungen spricht man, wenn weniger als eine Person von 2.000 Menschen daran leidet. Weil es aber 6.000 bis 8.000 dieser verschiedenen Leiden gibt, ist der betroffene Personenkreis viel größer. Das Ministerium hat nun einen „Nationalen Aktionsplan“ erarbeitet. Seite 22

Internetapotheken Ab 25. Juni 2015 ist es soweit: Dann wird es EU-weit und auch in Ös-terreich Apotheken erlaubt, rezeptfreie Medikamente über das Internet zu verkaufen. Grundlage ist die europäische Fälschungsrichtlinie, die bereits im österreichischen Arzneimittelgesetz umge-setzt wurde. In einer lange erwarteten Verordnung, die am Dienstag in Begutachtung ging, sollen die Auflagen für Apotheken definiert werden, hieß es seitens des Gesund-heitsministeriums. Experten sehen allerding strenge Aufla-gen für die Logistik als Bremse für Webapotheken. Seite 24

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22 – healtheconomy HealtH:care Freitag, 6. März 2015

Kommentar

Jetzt kommt der Versandhandel

martin rümmele

Das Gesundheitsministe-rium hat nun also die Verordnung vorgestellt,

die den Versandhandel von Arzneimitteln auf nationaler Ebene regeln soll. Die EU hat generell, wie hier mehrmals be-richtet, den Versandhandel am 25. Juni 2014 erlaubt und den Mitgliedsstaaten 12 Monate Zeit gegeben, diese Marktöff-nung umzusetzen. Ab 25. Juni 2015 dürfen somit heimische Apotheken – und nur solche – Medikamente auch im Internet vertreiben.

Bisher gibt es den Versand-handel bereits von außen – über Onlineapotheken, die legal etwa aus Tschechien nach Österreich liefern. Dazu müssen sich aber in Österreich zugelassene und registrierte Produkte anbieten. Also floriert der Arzneitransfer: Medika-mente gelangen aus Österreich – nicht selten über heimische Apotheken – nach Tschechien und werden vor dort wieder nach Österreich verkauft.

Künftig soll das einfacher sein. Die EU will damit Fäl-schungen, die meist im In-ternet angeboten werden, eindämmen. Ob das gelingt, ist offen. Österreich jedenfalls scheint trotz allem zu bremsen und regelt vor allem die Logis-tik und den Transport sehr streng. Das wiederum könnte den Onlineverkauf unwirt-schaftlich machen, weil die Auflagen hohe Kosten verur-sachen. Am Ende entscheidet aber doch der Konsument.

rare Disease Day I Rund 400.000 Menschen in Österreich leiden an seltenen Erkrankungen; Forschung nimmt zu

Nationales Konzept gegen seltene erkrankungen

Wien. Vergangene Woche wurde zum wiederholten Male der „In-ternationale Tag der seltenen Er-krankungen“ (International Rare Disease Day) begangen. Gar so selten sind diese Erkrankungen allerdings nicht: In Österreich sind rund 400.000 Menschen von diesen Leiden betroffen. Von sel-tenen Erkrankungen spricht man, wenn weniger als eine Person von 2.000 Menschen daran leidet. Weil es aber 6.000 bis 8.000 dieser ver-schiedenen Leiden gibt, ist der be-troffene Personenkreis viel größer. Das Gesundheitsministerium hat dazu einen „Nationalen Aktions-plan“ erarbeitet.

„Patienten mit seltenen Erkran-kungen müssen sich enormen He-rausforderungen stellen“, hieß es in einer Aussendung der Pro Rare-Allianz, die am Samstag den Marsch der seltenen Erkran-kungen in Wien durchgeführt hat. Es gehe um Abbildung der Beson-derheiten seltener Erkrankungen im österreichischen Gesundheits-wesen, um die Verbesserung der Diagnostik, eine Verbesserung der medizinischen Versorgung durch Errichtung beziehungsweise Aus-wahl von Expertisezentren und die Förderung der Grundlagen- und der klinischen Forschung.

Nationaler Aktionsplan

Diese Forderungen finden sich auch im „Nationalen Aktionsplan für seltene Erkrankungen“ des Ge-sundheitsministeriums, der jetzt veröffentlicht wurde. Der Plan wurde Ende 2013 fertiggestellt und steht nun – nach den Ratifizie-rungen durch die Bundesministe-rien für Gesundheit, Soziales und Wissenschaften – an der Schwel-

le zu Umsetzung. „Es ist mir ein großes Anliegen, die Versorgung von Menschen mit seltenen Er-krankungen nachhaltig zu verbes-sern“, erklärte Gesundheitsmini-sterin Sabine Oberhauser (SPÖ) zu dem Aktionsplan. Die Expertise von bereits bestehenden Einrich-tungen sollte gebündelt werden, anstatt neue Strukturen zu schaf-fen.

Auf seltene Erkrankungen spe-zialisierte Zentren müssten hohe Qualitäts- und Leistungskriterien erfüllen, um für die Betroffenen und deren Angehörige die best-mögliche Versorgung sicherzu-stellen. Eine intensivere Zusam-menarbeit der Zentren solle dazu beitragen, das vorhandene hoch

spezialisierte Wissen zusammen-zutragen und Ressourcen gemein-sam so effizient wie möglich zu nutzen. „Die bessere Koordinati-on soll zu einer Verbesserung der Diagnostik, der Therapie und der medizinisch-klinischen Versor-gung von seltenen Erkrankungen führen“, betonte die Ministerin.

Oft späte Diagnose

Oft klaffen bei seltenen Erkran-kungen der Zeitpunkt des Auf-tretens erster Symptome und der einer verlässlichen Diagnose weit auseinander. Das liegt an der Viel-zahl der Erkrankungen, an der Tatsache, dass die Erkrankungen Hausärzten meist nicht bekannt

sind und an der somit insgesamt diffizilen Situation. Die Latenzzeit bis zur richtigen Diagnose beträgt im Durchschnitt drei Jahre.

Im Nationalen Aktionsplan fin-det sich auch eine Abschätzung der Häufigkeit solcher Erkran-kungen. So sind vom Down-Syn-drom 50 von 100.000 Einwohnern betroffen (rund 4.200), von der zys-tischen Fibrose zwölf von 100.00 (rund 1.000 Menschen) und von der Bluterkrankheit (Hämophilie) 7,7 von 100.000 Personen (rund 840). Dazu dürften beispielsweise rund 500 Kinder mit Epidermo-lysis bullosa („Schmetterlings-kinder“) und ebenfalls rund 500 Menschen mit primärem Lungen-hochdruck kommen.

martin rümmele

Rund 6.000 bis 8.000 seltene Erkrankungen führen dazu, dass oft auch Ärzten das Wissen darüber fehlt.

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Beim Marsch der seltenen Erkrankungen wird einmal im Jahr versucht, Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen.

GRAFIK DER WOCHE

* vorläufigQuelle: APA/Gesundheit Österreich; Grafik: R. Appl

BRUSTKREBS INÖSTERREICH

Monatswertein 1.000

rd. 5.000 Fälle, 1.600 Tode jährlich600.858 Mammografien 2014*

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Wien. „Wir freuen uns über die Prä-sentation des Nationalen Aktions-plans für seltene Erkrankungen durch das Gesundheitsministe-rium, bei dessen Erstellung sich Vertreter der pharmazeutischen Industrie aktiv eingebracht ha-ben“, betonte Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig, an-lässlich des Tages der seltenen Erkrankungen. Der Aktionsplan erfasst erstmals umfassend die Erfordernisse von Menschen mit seltenen Erkrankungen in Öster-reich (siehe oben).

15 neue Arzneimittel

Die pharmazeutische Industrie sieht sich hier als wichtige Partne-rin: „Im Jahr 2014 wurden 15 Arz-neimittel zur Behandlung seltener Erkrankungen, sogenannte Orphan Drugs, neu zugelassen. Das ist der höchste Wert seit Einführung einer entsprechenden EU-Verordnung und unterstreicht die Innovations-kraft der Pharmaunternehmen“, erläutert Huber.

Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 über 100 Orphan Drugs zuge-lassen, rechnet er vor. Beinahe die

Hälfte der Neuzulassungen betraf dabei neue Wirkweisen und Wirk-stoffe. „Umso wichtiger ist es, dass wirtschaftliche Anreize, die für die Entwicklung von Arzneimitteln gegen seltene Erkrankungen ge-währt werden, später nicht durch erstattungsrechtliche Hürden kon-terkariert werden. Es muss sicher-gestellt sein, dass die notwendigen Therapien den Betroffenen auch zur Verfügung stehen“, unterstrich Huber. (iks)

rare Disease Day II Debatte über Zugang zu Innovationen

Pharmig will Forschungsanreize

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Pharmig-General Jan Oliver Huber sieht die Industrie am Drücker.

Wien. Viele Patienten mit seltenen Erkrankungen haben oftmals ei-ne jahrelange Odyssee hinter sich, bis endlich eine Diagnose für ihre Krankheit gestellt wird, betonte Jürgen Balthasar, Country Mana-ger von Genzyme in Österreich: „Oft nehmen diese Krankheiten einen untypischen Verlauf oder weisen Symptome auf, die auch zu ande-ren Krankheiten passen könnten. Genzyme ist es ein großes Anlie-gen, über die Bereitstellung von Enzymersatztherapien hinaus die-se Grenzen durch eine breitere Auf-klärung von Fachkreisen und Laien abzubauen, damit möglichst früh-zeitig die richtige Diagnose gestellt und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden kann.“

Etwa die Hälfte der Patienten sind Kinder, betont auch Pfizer Austria-Geschäftsführer Robin Rumler. „Doch selbst wenn eine Erkrankung diagnostiziert wurde, fehlt es häufig an entsprechenden Therapien.“ Initiativen wie der Rare Disease Day hätten ein Be-wusstsein sowie breiteres Ver-ständnis geschaffen. Netzwerke zur Förderung des wissenschaftli-chen Austausches etablierten sich,

und veränderte Gesetzgebungen erleichterten die Marktzulassung von Medikamenten. Pfizer erfor-sche und entwickele seit Jahr-zehnten Medikamente zur Behand-lung seltener Erkrankungen.

Beide Unternehmen, Pfizer und die Sanofi-Tochter Genzyme so-wie Unternehmen wie Actelion und andere, unterstützen den Tag der seltenen Erkrankungen, um ein Be-wusstsein für die Probleme und die Betroffenen zu schaffen. (iks)

rare Disease Day III „Frühe Diagnose ist wichtig“

Unternehmen unterstützen Kampf

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Pfizer-Chef Robin Rumler und andere Manager schaffen Bewusstsein.

baren. Spitalsärztinnen und -ärzte haben kaum die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, nur in weni-gen Krankenanstalten gibt es be-triebliche Kinderbetreuung und die Arbeitszeithöchstgrenze wird nach wie vor nicht überall eingehalten.

„Wenn die Politik und Gesell-schaft das hohe medizinische Versorgungsniveau in Österreich aufrechterhalten wollen, müssen sie jetzt Maßnahmen setzen, da-mit der berechtigte Anspruch von Ärztinnen und Ärzten auf eine angemessene Work-Life-Balance erfüllbar wird“, heißt es aus der noch stark männlich besetzten Ärztekammer.

Zuletzt hat der Verfassungsge-richtshof entschieden, dass es zu-lässig ist, Frauenärztinnen gegen-über ihren männlichen Kollegen bei der Vergabe von Kassenver-trägen zu bevorzugen; Präsident Gerhart Holzinger begründete dies mit einem Mangel an weiblichen Kassen-Gynäkologen. 2013 ent-fiel etwa ein Drittel der gesamten Wahlarztrechnungen auf den Be-reich der Gynäkologie, und von den 40.000 Rechnungen wurden 62,5% von weiblichen Ärzten ausgestellt, unter den Kassen-Gynäkologen betrug der Frauenanteil 2014 da-gegen nur 23,2%. „Es ist eindeutig, dass es objektiv einen hohen Be-

darf an weiblichen Vertragsärzten für Gynäkologie gibt“, erklärt Hol-zinger. Das Landesgericht Salzburg hatte beantragt, die Bestimmung aus gleichheitsrechtlichen Grün-den aufzuheben, dies wurde vom VfGH aber abgewiesen.

Mit 8.692 ausschließlich im Spi-tal tätigen Ärztinnen sind 53% der Spitalsmediziner und von den 6.457 Turnusärzten bereits 60% weiblich. Frauen führen zudem 34% der ins-gesamt 17.310 Arztpraxen. Bemer-kenswert ist, dass Frauen im Ös-terreichschnitt zwar vier von zehn allgemeinmedizinischen Praxen innehaben, aber weniger als ein Drittel aller Facharztordinationen.

HEALTH:CARE healtheconomy – 23Freitag, 6. März 2015

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Weltfrauentag Fast alle Bereiche ärztlicher Tätigkeit werden zukünftig mit mindestens 50% Frauenanteil besetzt sein; Teilzeit nimmt zu

Die Medizin wird weiblicher ulli moschen

Wien. Der Anteil der Frauen in der Medizin ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Mit 19.346 Ärztinnen sind 46% der österreichischen Ärzteschaft weiblich. Wien weist mit 50% den höchsten Frauenanteil auf. Laut Einschätzung der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) wird der An-teil der weiblichen Jungmediziner weiter steigen. In den kommenden Jahren werden voraussichtlich fast alle Bereiche ärztlicher Tätig-keit mit mindestens 50% Frauenan-teil besetzt sein.

Die Ärztekammer weist darauf hin, dass frauenfreundliche Ar-beitsbedingungen die Vorausset-zung für eine flächendeckende Versorgung sind. Wie die meisten berufstätigen Frauen stehen die Ärztinnen vor der Herausforde-rung, berufliche Verantwortung und familiäre Aufgaben zu verein-

Bevorzugung von Frauen bei der Vergabe von Kassenverträgen ist laut Verfassungsrichtern zulässig.

Es bleibt unklar, ab welchem Frauenanteil der Gynäkologinnenmangel behoben ist.

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Teure Pillen Kassenstreit

Patent-Debatte Wien. Zwischen Pharmaunter-nehmen herrscht Unmut über die Entwicklung im Fall des Hepatitis C-Medikaments Sovaldi. Einige Unternehmen sind sauer ob der Preispolitik des Konkurrenten Gile-ad: 16.000 Euro kostet wie berich-tet eine Packung. Die Innovation heilt allerdings die bisher unheil-bare Krankheit in drei Monaten.

Doch viele in der Branche spre-chen auch von einem „Sündenfall“. Nicht zuletzt weil sie Druck von den Krankenkassen fürchten, die im Rahmenpharmavertrag mit ho-hen Forderungen nach Rabatten nun alle zur Kassen bitten könnten. Die Verhandlungen beginnen in den kommenden Tagen.

Für Wirbel sorgte nun ein In-terview von Hauptverbandsge-neraldirektor Josef Probst in der Apotheker Krone; dort rüttelt er am Patentschutz für neue Arznei-mittel. Pharmaunternehmen, die aufgrund hoher Preisforderungen für ein Medikament in kurzer Zeit Gewinne mit dem Produkt machen, sollten den Patentschutz verlieren, fordert er.

Die Industrie weist das zurück. „Innovative Arzneimittel erhöhen die Lebenserwartung und Lebens-qualität von Patienten und können indirekte Kosten im Gesundheits-wesen vermeiden helfen“, be-tont Robin Rumler, Präsident der Pharmig. Die Ausgaben für Arz-neimittel könnten nicht weiter nur als Ressourcenverteilungsdebatte zwischen Krankenkassen und In-dustrie geführt werden. (red)

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Hauptverbands-Generaldirektor Josef Probst kritisiert Patentschutz.

24 – healtheconomy Pharma:rePort Freitag, 6. März 2015

GSK-Novaris-Deal ist jetzt abgeschlossenLondon/Basel. GlaxoSmithKli-ne gab nun bekannt, dass die dreiteilige Transaktion mit No-vartis abgeschlossen worden ist. Als Ergebnis dieser Trans-aktion hat GSK wie berichtet das globale Impf-Business von Novartis (ausgenommen Influenza-Impfstoffe) für 5,25 Mrd. US-Dollar übernommen. Ein neues Consumer Healthca-re Joint Venture mit Novartis wurde gegründet, an dem GSK einen mehrheitlichen Anteil von 63,5 % besitzt. Novartis er-warb gegen eine Leistung von insgesamt 16 Mrd. US-Dollar wiederum den Unternehmens-bereich Onkologie von GSK.

Fresenius spart im Generika-SegmentBad Homburg. Der deutsche Ge-sundheitskonzern Fresenius legt in seiner Sparte für flüs-sige Nachahmermedikamente ein Sparprogramm auf. Durch eine Straffung von Produktion und Verwaltung sollten die Kosten bei Fresenius Kabi im laufenden Jahr um rund 10 Mio. € gedrückt werden, teilte das Unternehmen mit. Bis 2018 sollen die jährlichen Kostenein-sparungen auf rund 40 Mio. € steigen. Im laufenden Jahr fal-len für das Programm Kosten von rund 100 Mio. € an. Frese-nius Kabi zählt zu den wich-tigsten Sparten des Konzerns und war viele Jahre der größte Gewinntreiber. Zuletzt hatte der Generika-Bereich jedoch mit Gegenwind zu kämpfen.

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GSK übernimmt mehrheitlich das OTC-Geschäft von Novartis.

onlineapotheken Gesundheitsministerium schickt Entwurf für Versandhandelsverordnung in Begutachtung

arznei-Versandhandel wird jetzt genau geregelt

Wien. Ab 25. Juni 2015 ist es so weit: Dann wird es EU-weit und auch in Österreich Apotheken er-laubt, rezeptfreie Medikamente über das Internet zu verkaufen. In manchen Ländern wie Deutsch-land werden sogar rezeptpflichti-ge Produkte erlaubt sein – das ist in Österreich aber ausgenommen. Grundlage ist die europäische Fälschungsrichtlinie, die bereits im österreichischen Arzneimittel-gesetz umgesetzt wurde. In einer lange erwarteten Verordnung, die am Dienstag in Begutachtung ging, sollen die Auflagen für Apotheken definiert werden, hieß es seitens des Gesundheitsministeriums.

EU bringt Kennzeichnung

Konsumenten in Österreich war bisher bereits erlaubt, rezeptfreie Medikamente aus dem EU-Ausland im Internet zu bestellen. Österrei-chischen Apotheken war der Ver-sand jedoch nicht gestattet. Durch die Vorgabe der EU muss dies nun aber erlaubt werden. So dürfen ausschließlich Apotheken – und nicht auch etwa Drogeriemärkte oder Supermärkte – rezeptfreie Medikamente via Internet verkau-fen. Zudem müssen die Apotheken ihre Tätigkeit beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) melden und werden von diesem auch kontrolliert; auf der Homepage der BASG wird dann ei-ne entsprechende Liste veröffent-licht. Um die Bevölkerung EU-weit bei der Suche nach sicheren Be-zugsquellen zu unterstützen, wur-de innerhalb der Union zudem ein verpflichtendes gemeinsames Logo geschaffen.

Österreich will die EU-Rege-lungen möglichst streng umsetzen:

„Hohe Qualitätsvorgaben und der Versand ausschließlich über Apo-theken schützen die Konsumenten vor Arzneimittelfälschungen und erhöhen die Arzneimittelsicher-heit“, sagte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ).

Kaufen dürfen Kosumenten nur für den privaten Gebrauch und auch ohne Mindestbestellmenge. Die Anbieter müssen zudem Arz-neimittel zurücknehmen und dann fachgerecht entsorgen. Besteller müssen sich mit ihren Daten bei der Apotheke registrieren.

Entscheidend und wohl die größ-te Hürde sind aber die sogenann-ten letzten Meter der Zustellung. So müssen die Medikamente direkt dem Empfänger übergeben werden und dafür auch eine Empfangsbe-

stätigung ausgefolgt werden. Ano- nymität – eines der Hauptargu-mente für der Onlinekauf von Medikamenten – ist anders. Dazu kommt, dass die Sendungen so zu transportieren sind, dass sie nicht durch andere Sendungen kontami-niert werden, vor Witterungsein-flüssen während des Ladens ge-schützt sind sowie nicht durch Hit-ze, Kälte, Feuchtigkeit, Licht oder Ungeziefer beeinträchtigt werden können. Der Lieferant muss das alles auch dokumentieren und be-legen können.

Der Transportprozess ist zudem „auf Grundlage eines Qualitäts-risikomanagements zu validieren“. Damit, so vermuten Beobachter, könnte auch eines der weiteren Motive für Onlinekauf von Arnzei-

mitteln kippen – der günstige Preis. Denn die hohen Transportauflagen könnten den Preisvorteil selbst wettmachen.

Kammer bremst

Die Apothekerkammer hat bisher versucht, so gut es geht, gegen Ver-sandhandel mobil zu machen und warnt vor dem Fälschungsrisiko. Zudem fehle die wichtige Beratung, die es nur in den Apotheken gebe. Gerade um mögliche Wechselwir-kungen mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden, garantiere nur die Beratung in der Apotheke wirklich Sicherheit, betont die Kammer re-gelmäßig. Wie viele Apotheken am Versandhandel teilnehmen werden, ist offen.

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Ab 25. Juni dürfen österreichische Apotheken Medikamente online verkaufen – Logistik als Hürde.

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Die größte Hürde im Onlineverkauf von Arzneimitteln wird der Versand sein – er wird mit strengen Auflagen geregelt.

Wien. Das Biotech-Unternehmen Apeiron testet in den USA eine Krebstherapie auf Basis stimu-lierter, körpereigener Immunzellen. Das gab das Unternehmen in einer Aussendung bekannt. Mit dahinter steckt Mitbegründer Josef Pennin-ger, Chef des Instituts für Moleku-lare Biotechnologie (IMBA) der Aka-demie der Wissenschaften in Wien.

Der erste Patient sei im Rahmen einer Phase-I-Studie mit der Zell-

therapie APN401 behandelt wor-den. Die Studie am Wake Forest Baptist Medical Center (WFBMC) im US-Bundesstaat North Caro-lina wird von dem Internisten Pi-erre Triozzi geleitet. Sie soll die Sicherheit, Verträglichkeit und optimale Dosis von vom Patienten stammenden, peripheren Immun-zellen, bei denen das Cbl-b Gen „abgeschaltet“ ist, prüfen. „Dieser neuartige Ansatz soll durch eine ‚Checkpoint-Blockade‘ die Fähig-keit des Immunsystems unterstüt-zen, Krebs zu bekämpfen“, hieß es in einer Aussendung.

„Es gibt Faktoren in Immunzel-len, die deren Fähigkeit, Krebszel-len zu zerstören, behindern. Mithil-fe von intrazellulär wirkenden Sub-stanzen (siRNA) erreichen wir eine sogenannte Checkpoint Blockade in Immunzellen von Patienten. Diese Behandlung der Zellen hilft ihnen, Krebszellen effizienter zu erkennen und zu zerstören“, erklärte Triozzi. Apeiron-Geschäftsführer Hans Loibner, betonte, dass man damit zeige, „Grundlagenwissenschaft in Richtung einer praxisnahen An-wendung zu übersetzen.“

Forschung I Apeiron testet neue Technik in den USA

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Apeiron-Chef Hans Loibner sieht Um-setzung von Grundlagenforschung.

Wien. Das Ewing Sarkom stellt die zweithäufigste Form von Knochen-krebs im Kindes- und Jugendalter dar. Die Gen-Mutation, die diese Erkrankung auslöst, ist zwar seit Langem bekannt, der dahinter stehende Mechanismus war aber bislang unerforscht. In einer nun veröffentlichten Studie im interna-tionalen Fachjournal Cell Reports wiesen nun Forscher der St. Anna Kinderkrebsforschung in Koopera-

tion mit dem Zentrum für Moleku-lare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nach, dass das Produkt der den Tu-mor auslösenden Mutation die Ver-packung der DNS in Genkontrollre-gionen „epigenetisch“ verändert.

Durch chemische Modifikati-on bestimmter an die DNS ge-bundener Proteine kommt es zur Überaktivierung von Genen, die die Zellteilung steuern, und zu ei-

ner Umprogrammierung von Ge-nen der Zelldifferenzierung. Die Forscher untersuchten acht ver-schiedene epigenetische Merkmale und definierten vier verschiedene Muster.

Förderung von Kapsch

„Die neuen Erkenntnisse werden künftig die Auswahl neuer The-rapeutika zur Behandlung dieses sehr aggressiven Krebses erleich-tern“, betonte Heinrich Kovar, Wissenschaftlicher Direktor der St. Anna Kinderkrebsforschung. „Wir hoffen, Medikamente langfristig gezielter einsetzen zu können.“

Erfolge wie diese werden unter anderem durch Spenden aus der Bevölkerung und der Wirtschaft ermöglicht. Die vorliegende Studie zur Entstehung von Knochenkrebs wurde durch die Unterstützung der Firma Kapsch realisiert. Kapsch-COO Kari Kapsch: „Es freut mich, dass wir mit unserer Förderung zu neuen Erkenntnissen beitra-gen konnten. Innovation und For-schung sind auch für unser Unter-nehmen essenziell.“ (iks)

Forschung II St.-Anna Kinderkrebsforschung veröffentlich neue Erkenntnisse

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Kari Kapsch, Wolfgang Holter und Heinrich Kovar (v.li.) präsentierten Ergebnisse.

Wien. Radiologen sind immer auf der Suche nach den neuesten Mög-lichkeiten der Technik, um die Bildgebung möglichst schonend bei möglichst großer Effizienz zu gestalten. Besonders bei der Brust-bildgebung, da die Mammografie aufgrund ihrer nicht funktionellen, zweidimensionalen Darstellung keine perfekte Methode darstellt: Sie kann bösartige Tumore über-sehen und diagnostiziert auch bio-logisch irrelevante Erkrankungen, die dann übertherapiert werden.

Eine neue Methode stellt eine spezifische Brust-Computertomo-grafie dar, welche auf dem Radio-logenkongress in Wien vorgestellt wurde. Ziel dieser Methode ist es, hochauflösende Computertomo-grafie mit sehr geringer Dosis bei hoher Sensitivität und Genauigkeit für eben diese Fragestellungen an-zubieten. „Darüber hinaus bietet die CT überlagerungsfrei eine ho-he räumliche Auflösung im drei-dimensionalen Bereich und bleibt dabei innerhalb der beim Mammo-grafie-Screening vorgeschriebenen Dosiswerte“, erklärt Pascal Baltzer, außerordentlicher Professor an der Abteilung für Radiologie der

Medizinischen Universität Wien. In Zukunft könnte diese Brust-CT alle Schritte vom einfachen Scan bis hin zur Unterstützung von in-dizierten Biopsien oder Kontrast-mittelaufnahmen in einem Gerät anbieten – alles Schritte, die beim derzeitigen Verfahren einzeln erle-digt werden müssen. Aber auch im Bereich der Magnetresonanztomo-grafie werden neue Einsatzmög-lichkeiten in der Brustkrebsbild-gebung getestet. (iks)

Cover healtheconomy – 25Freitag, 6. März 2015

Roche verrechnet nahtlos mit dem Bund

Wien. Als Zulieferer für zahl-reiche Bundesdienststellen wie beispielsweise Militärspitäler ist auch Roche Diagnostics ver-pflichtet, Rechnungen in elek-tronischer Form und im vorge-gebenen „ebInterface“-Format an den Bund zu senden. Dabei ist es Roche wichtig, dass die Lösung nahtlos in die bestehen-de SAP-Umgebung implemen-tiert werden kann und keiner zusätzlichen Schnittstellen be-darf. Mit der e-Invoice Lösung der Editel können diese Anfor-derungen optimal abgedeckt werden: nahezu 100 Prozent der eingereichten elektronischen Rechnungen an den Bund wer-den als korrekt übernommen.

E-Learning-Modul für das PflegepersonalWien. Das Pflegepersonal ist dazu verpflichtet, sich konti-nuierlich fortzubilden, um am aktuellen Stand über neueste Entwicklungen und Erkennt-nisse zu sein sowie auch seine fachlich erworbenen Kompe-tenzen zu bewahren und zu vertiefen. Im Sinne dieser Qua-litätssicherung erweitert der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) nun sein Fortbildungs-programm um E-Learning- Fachfilmfortbildungen in Zusammenarbeit mit der Medi-zinMediathek vielgesundheit.at. Das Programm startet mit den zwei Themen „Pflege des diabetischen Fußes“ und die „Subkutane Therapie bei Non-Hodgkin-Lymphomen“.

Sonova schluckt die deutsche Hansaton

Zürich. Der weltweit größte Akustik- und Hörgeräteher-steller, Sonova, verstärkt sich in Deutschland. Das Schweizer Traditionsunternehmen über-nimmt das Hamburger Hörge-räte-Großhandelsunternehmen Hansaton Akustik GmbH. Die familiengeführte deutsche Fir-ma kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von wenigs-tens 42 Mio. Euro.

Weiters teilte das in Zürich angesiedelte Unternehmen Sonova mit, dass ein Teil der Fertigung von der Schweiz nach Großbritannien und China verlagert werden soll. Von die-ser Kostensenkungsmaßnahme seien insgesamt rund 100 Stel-len betroffen.

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E-Rechnungen an den Bund funktionieren dank Editel-Lösung.

radiologiekongress eCr 2015 Die neuesten medizinischen Erkenntnisse werden derzeit in Wien diskutiert

ohne Diagnose kein HeilWien. Bis zum 8. März tagen rund 20.000 Radiologen im Austria Cen-ter Vienna beim Europäischen Ra-diologenkongress ECR 2015. An die 100 österreichische Vortragende und Moderatoren geben dabei Ein-blick in die jüngsten medizinischen Erkenntnisse und betonen damit einmal mehr die hohe internati-onale Bedeutung der österreichi-schen Radiologen.

Die Radiologie ist heute – 120 Jahre nach der Entdeckung die-ser Technologie durch Wilhelm Conrad Röntgen – das zentrale Diagnosefach der Medizin. Die Bandbreite der bildgebenden Ver-fahren hat sich seitdem stark er-weitert und umfasst neben den bekannten Röntgengeräten auch Anwendungen elektromagnetischer Strahlen, mechanischer Wellen, die Sonografie, Magnetresonanztomo-grafie, Computertomografie und

hybride Bildgebungsverfahren. Durch State-of-the-Art-Technologie wird die Genauigkeit der Bildge-bung erhöht, die Strahlenbelastung für Patienten reduziert und eine personalisierte Diagnostik Realität.

„Die Radiologie ist daher es-senziell in der Medizin, denn nur wenn die richtige Diagnose gestellt wird, ist eine erfolgreiche Therapie überhaupt möglich“, erklärt Wolf-gang Schima, Präsident der Öster-reichischen Röntgengesellschaft und Vorstand der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie in den Krankenhäusern Göttlicher Heiland, Barmherzige Schwestern und St. Josef Kranken-haus in Wien. Die Radiologie hat über den Diagnosebereich auch einen wesentlichen Behandlungs-aspekt. Durch die interventionelle – also behandelnde – Radiologie können inzwischen Gefäßver-schlüsse, Schlaganfallfolgen und Tumoren behandelt werden.

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20.000 Radiologen aus aller Welt unterstreichen Bedeutung der österreichischen Radiologie.

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Der Kongress der Radiologen ist einer der größten Medizinkongresse in Wien.

radiologiekongress II Auch in der Radiologie ist ein kommunikatives Arzt-Patientenverhältnis ausschlaggebend

Zuerst miteinander reden, dann DiagnostikWien. Gute Kommunikation zwi-schen Patienten und Radiologen ist ausschlaggebend für eine ef-fektive Behandlung, erklärt Nicola Bedlington, Generalsekretärin des European Patients‘ Forum und Vorsitzende der European Socie-ty of Radiology Patient Advisory Group (ESR-PAG): „Mediziner und Patient haben oft unterschiedliche Ansichten, wie eine gute und ef-fektive Kommunikation aussehen sollte; somit ist es äußert wichtig, einen Weg zu finden, auf dem sich diese beiden Ansichten treffen können.

Eine Diskussion über die Pati-ent/Radiologen-Kommunikation könne für beide Seiten von Vorteil sein. Einerseits helfe es den Ra-diologen, die Patienten besser zu

verstehen und ihre Vorgehenswei-se und Kommunikation daran an-zupassen. Andererseits bekämen Patienten einen besseren Einblick in die Arbeit und Funktionsweise einer radiologischen Abteilung so-wie einen Eindruck, was die Bild-gebung fähig ist zu leisten, wo ihre Limitationen liegen und was von einer bildgebenden Untersuchung erwartet werden kann, erläutert Bedlington.

Die Session mit dem Titel „Com-municating the results of radiolo-gic studies to patients: from high-tech to human-touch imaging“ wird sich während des Radiologenkon-gresses in Wien am Sonntag, 8. März, von 10:30 bis 12 Uhr mit den Herausforderungen dieser Kommu-nikation beschäftigen. (red)

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Arzt-Patienten-Kommunikation ist auch in der Radiologie enorm wichtig.

Wien. Die urogenitale Bildgebung (Harnwege und Geschlechtsorga-ne) kann ein breites Spektrum an Anomalien entdecken: von Fehl-bildungen bis zu entzündlichen, tumorösen und traumatischen Veränderungen. Zu den häufigeren abnormen Befunden zählen zys-tische Läsionen der Eierstöcke. Hierbei wird eine Abklärung benö-tigt, da das Spektrum breit ist und Veränderungen bis hin zum Eier-stockkrebs umfasst.

In der urogenitalen Radiologie treten traditionelle konventionelle Verfahren wie Röntgenuntersu-chungen weitgehend in den Hinter-grund. „Wir verwenden seit Jahren in allen bildgebenden Verfahren morphologische Kriterien und kombinieren diese nun zunehmend mit funktioneller Information. Hier sind insbesondere die Entwick-lungen der PET/CT und die MRT zu erwähnen“, erklärt Rosemarie Forstner, Fachärztin für Radiologie an der Paracelsus Medical Univer-sity in Salzburg. Morphologische Kriterien wie Größe, Aufbau, das Ausmaß solider Anteile oder die Septendicke dienten bei Eierstock-läsionen als Kriterien, die Ärzten

helfen, gutartige von bösartigen Veränderungen zu differenzieren. „Mit der MRT haben wir aber zwei wichtige funktionelle Parameter, nämlich Tumorvascularisation und die Diffusion, die über den zel-lulären Aufbau von Geweben Rück-schlüsse ziehen lässt“, sagt Forst-ner. Es sei aber noch zu klären, ob und welche der genannten Parame-ter als Biomarker für frühzeitiges Tumoransprechen und Vorhersage einer Prognose geeignet sind. (iks)

radiologiekongress III Magnetresonanz gegen Krebs

Einblick in mögliche Tumormarker

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Neue Techniken in der der Radiologie sind Tumormarkern auf der Spur.

radiologiekongress Iv Weiterentwicklung der CT

Neuer Ansatz in der Mammografie

In der Brustkrebsvorsorge gibt es we-sentliche Neuerungen bei CT und MRT.

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Sanova verlagert Teil der Produktion nach Großbritannien und China.

26 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 6. März 2015

Menschen, über die Man spricht

GüNtER HöflE, NEuER pRäSI-dENt dER öGES IN HoHENEMS

Seit Anfang 2015 steht der Österreichischen Gesellschaft für Endokri-nologie und Stoffwechsel (ÖGES) ein Vorarl-berger vor: Primarius Günter Höfle, Leiter der Inneren Medizin am LKH Hohenems, ist neuer Präsident. Er weist eine jahrelange Expertise auf dem Gebiet der Endokrinologie und des Stoffwechsels vor und hat sich mit der For-schung in der Endokrinologie habilitiert. „Es ist für mich eine große Ehre, diese Präsident-schaft übernehmen zu dürfen“, erklärte Höfle.

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Auszeichnung Die österreichweit besten Projekte im Pflege-Management wurden kürzlich in Wien gekürt

cura 2015 ist vergebenWien. Das Konferenzunternehmen Business Circle schrieb in Zusam-menarbeit mit dem Bundesministe-rium für Arbeit, Soziales und Kon-sumentenschutz (BMASK) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den österreichischen Pflege-Management-Award „cura 2015“ aus, der im Rahmen des 7. Pflege-Management-Forums kürzlich in Wien verliehen wurde.

Notaufnahme im Blick

Den ersten Platz belegte das LKH-Universitätsklinikum Graz mit dem Projekt „Ersteinschätzung nach MTS in der Notaufnahme – ein Instrument der Pflege zur Er-höhung der Patientensicherheit“: Das Patientenaufkommen in Not-aufnahmen nimmt laufend zu. Für die Mitarbeiter bedeutet dies eine große Herausforderung. Um recht-

zeitig die richtige Behandlung ein-zuleiten, müssen die schwerstkran-ken Patienten identifiziert werden; häufig fehlt dazu jedoch ein stan-dardisiertes Ablaufmanagement.

An der EBA (Erstuntersuchung-Beobachtung-Aufnahme) des Kli-nikum Graz wird daher als erstes Krankenhaus in Österreich das Manchester Traige System (MTS) zur Ersteinschätzung von Pati-enten eingesetzt. Dabei wird der Patient durch standardisierte Kri-terien fünf Dringlichkeitsstufen zugeordnet. Diese bestimmen die Zeit, die der Patient maximal bis zum ersten Arztkontakt warten kann. So wurden an der EBA nach-haltige Effekte erzielt. Platz zwei ging an die Rudolfinerhaus Privat-klinik GmbH in Wien, Platz drei belegte die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg und das Sene-cura Sozialzentrum Grafenwörth gewann in Kategorie „Langzeit-pflege“.

Pflege-Preis geht an das LKH-Universitätsklinikum Graz – weniger Wartezeiten für Patienten.

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Feierliche Preisübergabe im Rahmen des Pflege-Management-Forums in Wien.

Wien. Zum 11. Mal findet am 17. März mit Beginn um 13:00 Uhr im Tech Gate Vienna die life-science-success statt.

Die Veranstaltung dient dem Anbahnen von Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissen-schaft, bietet einen Ein- und Über-blick über potenzielle Produkt-innovationen, Therapien, Techno-logien von morgen. Sie richtet sich mit zahlreichen Diskussionen und Vorträgen an Führungskräfte, Ge-schäftsführer, Forscher, Entschei-dungsträger, Meinungsbildner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung und unterstützt den Erfahrungs- und Informationsaus-tausch. Die life-science-success widmet sich heuer dem Thema „Ge-sundes Österreich, zwischen tra-dierter Struktur und Innovation“

und beleuchtet dieses im Kontext der Forschung sowie der Koope-ration von Wirtschaft und Wissen-schaft. (rüm)

Veranstaltung „life-science-success“ am 17. März

Wissenschaft trifft auf WirtschaftSalzburg. Familien in belasteten Situationen brauchen ein professi-onelles Unterstützungssystem und direkten Zugang zu frühen Hilfen. Die Paracelsus Medizinische Privat- uni und St. Virgil Salzburg stell-ten daher den neuen, europaweit einzigartigen Universitätslehrgang „Early Life Care“.

Erstmals in Österreich startet im Herbst ein multiprofessioneller und interdisziplinärer Universi-tätslehrgang, der sich der Unter-stützung von Kindern und ihren Familien am Lebensbeginn – in den Phasen Schwangerschaft, Ge-burt und erstes Lebensjahr – wid-met. Ziel dieser berufsbegleitenden Weiterbildung ist der fachlich in-terdisziplinäre Wissenstransfer, die Förderung multiprofessioneller Zusammenarbeit und die Qualifi-

zierung für Führungsaufgaben in der Weiterentwicklung flächende-ckender Begleitungs-, Beratungs- und Behandlungsangebote. (red)

frühe Hilfe Neuer Unilehrgang in Salzburg beginnt

„Early Life Care“ startet im Herbst

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Sabine Oberhauser trotz Krankheit weiter im Amt

Wien. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) geht weiterhin sehr offen mit ihrer Krebserkrankung um: Zu Regierungssitzungen und auch zu öf-fentlichen Terminen erscheint die Ressortchefin mit abrasierten Haaren. Über ihren Facebook-Account lässt sie die Öffentlichkeit stets wissen, wann sie

eine Blutabnahme zur Kontrolle hat, wann sie die nächste Chemotherapie erwartet. Wie berichtet, wurde bei Oberhauser ein Unterleibstumor

diagnostiziert – laut eigenen Angaben in einem noch recht frühen Stadium, somit stünden die Heilungschancen recht

gut. Oberhauser jedenfalls zeigt sich kämpferisch. Der Feind sei nun entdeckt worden, nun gelte es, ihn so schnell und so gut wie möglich zu besiegen.

Die „life-science-success“ findet heuer zum elften Mal in Wien statt.

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Das Team von Privatuni und St. Virgil stellte den neuen Lehrgang vor.

StEfANIE AuER, ERStE dEMENz-pRofESSoRIN IN KREMS

Stefanie Auer wurde im Jänner 2015 als Professorin für Demenzfor-schung in das Department für Klinische Neu-rowissenschaften und Präventionsmedizin der Donau-Universität berufen. Damit erhielt sie die erste Demenzprofessur in Österreich. Seit 2001 ist Auer wissenschaftliche Leiterin der österreichischen MAS Alzheimerhilfe (MAS/Morbus Alzheimer Syndrom). Sie studierte Psychologie an der Uni Graz und forschte mehrere Jahre im Ausland.

GERAld SCHöp-fER, Rot-KREuz-pRäSIdENt VoN öStERREICH

Anlässlich des in Linz ab-gehaltenen Rettungsdienstsymposiums warnte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer vor ne-gativen Auswirkungen der Arbeitszeitrichtlinie für Ärzte auf das Notarztsystem in Österreich: Die neue Regelung schreibt eine wöchentliche Maximalarbeitszeit von 48 Stunden vor; bei deren Umsetzung könnten viele Krankenan-stalten keine Notärzte mehr stellen, da primär die Versorgung in den Spitälern aufrechterhal-ten werden muss.

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Pflegehaus St. Luise hat mehr Kapazitäten

Maria Anzbach. Mit der Fertig-stellung des Zubaus bietet das Pflegehaus St. Louise in Maria Anzbach in Niederösterreich nun Platz für insgesamt 100 Bewohner, 36 davon im neu-en Gebäudeteil. Das Konzept der Wohngruppen zeigt dabei schon erste Erfolge, teilte die Pflegeleitung mit: Die Bewoh-ner sind agiler und nehmen aktiv am alltäglichen Gesche-hen teil. Das Haus gehört zur renommierten österreichischen Vinzenzgruppe.

Speising ehrte die 1000ste Reha-Patientin

Wien. Im Orthopädischen Spital Speising wurde die tausendste Rehabilitationspatientin ge-ehrt, Nicole Decker. Die „am-bulante Rehabilitation“ im Or-thopädischen Spital Speising ist das mit Abstand größte am-bulante orthopädische Nach-betreuungsprogramm in Öster-reich, das eine stationäre Reha von der Therapieintensität her vollwertig ersetzen kann. Es besteht seit 2010, sagte Insti-tutsleiterin Ingrid Heiller.

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Die ersten Bewohner im neuen Pflegehaus fühlen sich wohl.

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Nicole Decker war die 1000ste Reha-Patientin in Wien-Speising.

Wien. Rund 5.000 Menschen er-kranken in Österreich jährlich an Darmkrebs, 3.000 sterben daran. Das wäre weitgehend vermeidbar: Die Darmspiegelung, eine mitt-lerweile völlig schmerzfreie Un-tersuchung, sollte für Frauen und Männer ab 50 Pflichttermin sein. 2015 stehen österreichweit 217 zertifizierte Untersuchungsstellen zur Verfügung, die ein „Qualitäts-

zertifikat Darmkrebsvorsorge“ auf-weisen können.

„Wenn Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr alle sieben bis zehn Jahre eine Darmspiegelung durchführen ließen, könnten mög-liche Polypen sofort erkannt und abgetragen und dadurch die Ent-stehung von Darmkrebs weitge-hend vermieden werden“, erklärt Michael Gschwantler von der Ös-

terreichischen Gesellschaft für Gastroenterolo-gie und Hepa-tologie. Deshalb empfiehlt die Österreichische Krebshilfe, die Darmspiegelung unbedingt wahr-zunehmen – frei nach dem Motto „Vermeiden statt leiden.“ (red)

prävention Frühe Diagnose erleichtert Behandlung

Aktion zur Darmkrebsvorsorge

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Neue Broschüre verweist auf die Wichtigkeit der Darm-krebsvorsorge.

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