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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 10. JULI 2015 – 25 Institut Allergosan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH Synbiotika höchster Qualität. Erhältlich in Ihrer Apotheke Die Reiseversicherung für die ganze Familie! Reiselust statt Urlaubsfrust www.allergosan.at ratioDolor ® akut Die schnelle Rettung bei Schmerzen! • Wirkt rasch, wenn‘s darauf ankommt! • Auch mit 400 mg - für noch stärkere Wirkung. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. AU/OTC-CH/14/0019d Gesundheitswirtschaft schafft 5% plus pro Jahr Jubiläumsrückblick Mit einem Volumen von 35 Mrd. € ist die healtheconomy nicht einfach Kostenfaktor, sondern Wachstumsmotor. Zwischen 1990 und 2013 gab es im Schnitt jährlich ein Plus von 5%. medianet begleitet die Branche seit 2007. Seite 26 © Publish Factory/APA-Fotoservice/Preiss; Österreichische Apothekerkammer/APA-Fotoservice/Preiss; Elisabeth Grebe / Montage: B. Schmid INHALT Jubiläum 2000. medianet > Drei Gesundheitsminister in sieben Jahren 26 > Wachstumsstarke Betriebe in allen Segmenten 26 Pharmareport und Lifescience > Neue Darmstudien zeigen Potenzial von Probiotika 28 > Experten diskutierten über Fortschritte bei Krebs 28 > Astellas Pharma feierte Jubiläum in Österreich 28 > Baxalta startet offiziell nun in Österreich 31 Medizintechnik und eHealth > Medtronic bietet künftig auch Healthconsulting an 31 JUBILÄUMSGRATULANTEN Pharmig-Präsident Robin Rumler und viele andere Topmanager gratulieren Seite 29 INVESTITION Gesundheitsdienstleister Vamed und Partner eröffnen neue Rehaklinik in Enns Seite 31 NEUE KÖPFE WECHSEL IN DER PHARMABRANCHE © Rehaklinik Enns © Lukas Spitaler © zVg SHORT Debatte medianet lud Kran- kenkassenvertreter und Sta- keholder zum Dialog über die künftige Gestaltung der Gesundheitsversorgung. Josef Probst, Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialver- sicherungsträger, pocht dabei auf verstärktes Monitoring der laufenden Ausgaben und Investitionen in die Zukunft: „Auf den Konsolidierungskurs der vergangenen Jahre folgt jetzt die Gesundheitsreform.“ Vorsicht sei allerdings bei den zuletzt stark steigenden Arz- neimittelausgaben angesagt, warnen er und Sektionschef Clemes Auer. Seite 28 Großprojekt Mit MedAustron entsteht in Wiener Neustadt derzeit eines der modernsten Zentren für Ionentherapie und Forschung in Europa. Nach der Fertigstellung des Zentrums in einem Jahr werden im Voll- betrieb bis zu 1.200 Patienten jährlich mit der neuen Strah- lentherapie behandelt, ist man in Niederösterreich überzeugt. Zusätzlich zur klinischen For- schung bietet das Zentrum die Möglichkeit für nicht-klinische Forschung. „Weltweit existie- ren erst drei derartige Zentren wie Medaustron“, sagt CEO Bernd Mößlacher. Seite 31 © leadersnet.at/Daniel Mikkelsen © Thomas Kästenbauer Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (Mitte) und ihre Vorgänger Andrea Kdolsky und Alois Stöger prägten das System in den vergangenen Jahren.

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Transcript of health 1007

healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 10. Juli 2015 – 25

Institut Allergosan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH

Synbiotika höchster Qualität.

Erhältlich in Ihrer Apotheke

Die Reiseversicherung für die ganze Familie!

Reiselust statt Urlaubsfrust

www.allergosan.at

ratioDolor ® akutDie schnelle Rettung bei Schmerzen!

• Wirkt rasch, wenn‘s darauf ankommt!

• Auch mit 400 mg - für noch stärkere Wirkung.

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. AU/OTC-CH/14/0019d

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Gesundheitswirtschaft schafft 5% plus pro Jahr

Jubiläumsrückblick Mit einem Volumen von 35 Mrd. € ist die healtheconomy nicht einfach Kostenfaktor, sondern Wachstumsmotor. Zwischen 1990 und 2013 gab es im schnitt jährlich ein Plus von 5%. medianet begleitet die branche seit 2007. Seite 26

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Jubiläum 2000. medianet> Drei Gesundheitsminister

in sieben Jahren 26> Wachstumsstarke Betriebe

in allen Segmenten 26

Pharmareport und Lifescience> Neue Darmstudien zeigen

Potenzial von Probiotika 28> Experten diskutierten über

Fortschritte bei Krebs 28> Astellas Pharma feierte

Jubiläum in Österreich 28> Baxalta startet offiziell

nun in Österreich 31

Medizintechnik und eHealth> Medtronic bietet künftig

auch Healthconsulting an 31

Jubiläumsgratulanten

Pharmig-Präsident Robin Rumler und viele andere Topmanager gratulieren Seite 29

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Gesundheitsdienstleister Vamed und Partner eröffnen neue Rehaklinik in Enns Seite 31

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Debatte medianet lud Kran-kenkassenvertreter und Sta-keholder zum Dialog über die künftige Gestaltung der Gesundheitsversorgung. Josef Probst, Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialver-sicherungsträger, pocht dabei auf verstärktes Monitoring der laufenden Ausgaben und Investitionen in die Zukunft: „Auf den Konsolidierungskurs der vergangenen Jahre folgt jetzt die Gesundheitsreform.“ Vorsicht sei allerdings bei den zuletzt stark steigenden Arz-neimittelausgaben angesagt, warnen er und Sektionschef Clemes Auer. Seite 28

Großprojekt Mit MedAustron entsteht in Wiener Neustadt derzeit eines der modernsten Zentren für Ionentherapie und Forschung in Europa. Nach der Fertigstellung des Zentrums in einem Jahr werden im Voll-betrieb bis zu 1.200 Patienten jährlich mit der neuen Strah-lentherapie behandelt, ist man in Niederöster reich überzeugt. Zusätzlich zur klinischen For-schung bietet das Zentrum die Möglichkeit für nicht-klinische Forschung. „Weltweit existie-ren erst drei derartige Zentren wie Medaustron“, sagt CEO Bernd Mößlacher. Seite 31

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Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (Mitte) und ihre Vorgänger Andrea Kdolsky und Alois Stöger prägten das System in den vergangenen Jahren.

26 – healtheconomy jubiläum Freitag, 10. Juli 2015

Kommentar

Eine Branche vor dem Umbruch

martin rümmele

Spricht man mit Experten über die Zukunft des Ge-sundheitswesens, zeigt

sich, dass der Wachstumsbran-che in den kommenden Jahren tiefgreifende Veränderungen bevorstehen. Zum einen, weil aufgrund von Innovationen und der demografischen Ent-wicklungen der Kostendruck im System steigt, zum ande-ren, weil sich die Versorgung und die Medizin selbst stark verändern werden.

So wird analog zu anderen Branchen unter dem Stich-wort Industrie 4.0 auch im Gesundheitsbereich die IT-Ver-netzung massiv zunehmen. Für die Versorgung bietet das ganz neue Möglichkeiten – vom Versand von Arznei-mitteln in entlegene Regionen über Auswertung von Labor-daten in Zentrallabors oder gar im Ausland bis zu Woh-nungen, die vor allem alte und chronisch kranke Menschen medizinisch „überwachen“.

Die Pläne für den Ausbau der Primärversorgung werden zudem neue Versorgungs-zentren entstehen lassen, die auch die Spitalsambulanzen entlasten. In der Folge werden teure Spitalsbetten auch stark in dringend benötigte Pflege-betten umgebaut werden. Wie sehr die Forderung nach mehr Eigenverantwortung auch die öffentlichen Versorgungskon-zepte verändern wird, ist noch offen. Das Thema Prävention wird aber auf allen Ebenen zunehmen.

Rückblick Seit 2007 berichtet medianet-Gesundheitsteil wöchentlich über die healtheconomy

Gesundheitsbranche gewinnt an Profil

Wien. Knapp 35 Mrd. € werden pro Jahr in Österreich für Gesundheit ausgegeben: von den Krankenkas-sen, Gemeinden, den Ländern, dem Bund, Privatversicherungen und den Menschen selbst. In Summe sind das etwa elf Prozent des BIP. Anders – und deutlicher – formu-liert: rund elf Prozent der gesam-ten Wirtschaftsleistung. Zwischen 1990 und 2013 wuchsen die Aus-gaben hier im Durchschnitt pro Jahr um 5%. Keine andere Wirt-schaftsbranche hat so ein Wachs-tum hingelegt. Grund genug für ein Wirtschafts- und Fachmedium wie medianet, 2007 mit health­economy einen eigenen Teil für die Gesundheitswirtschaft zu starten – erstmalig und nach wie vor einzig-artig in Österreich. Das Ziel dabei: der Branche nicht nur eine Stimme zu geben, sondern auch einfach regelmäßig zu berichten, was sich in der mit Abstand dynamischsten und größten Branche tut.

Bewegte Pharmabranche

Und das war einiges, wenn man etwa an gleich mehrere Übernah-mewellen in der Pharmabranche denkt – immer mit milliarden-schweren Rekorddeals. Umgekehrt wurde die Branche in den vergan-genen Jahren stark von der soge-nannten Patentklippe gebeutelt. Einige der Marktführer mussten durch die Patentabläufe wichtiger Blockbuster-Medikamente Milli-ardenverluste hinnehmen. Andere wiederum, wie das Biotechunter-nehmen Gilead, katapultierten sich mit Innovationen, wie dem Hepatitis C-Medikament Sovaldi nahezu aus dem Nichts unter die Top 10 der weltweiten Branche und sorgten mit hohen Preisen von

1.000 Dollar pro Tablette internati-onal für Aufruhr.

Kräftig rund ging und geht es auch in der E-Health-Branche, die erst in den vergangenen Jahren an Profil gewann. Die E-Card, die Elektronische Gesundheitsakte, immer komplexer werdende Kran-kenhausinformationssysteme und Softwareangebote für niedergelas-sene Ärzte und nicht zuletzt das Thema Industrie 4.0 verhalfen der Branche zu einem Boom, der auch IT-Giganten wie Apple, Microsoft, Google und andere auf die Gesund-heitsbranche aufmerksam mach-ten. Auch sie wollen mit eigenen Produkten am wachstumsstarken Gesundheitsmarkt mitnaschen. Wie auch Tausende App-Herstel-ler, die bereits mehr als 100.000

Apps mit Medizin- und Gesund-heitsbezug auf den Markt gebracht haben – von der Fitness-App über die Erinnerung an Medikamenten-einnahmen bis zur Diabetes-App mit Schulungen.

Umstrittene Reformen

Parallel beherrschten Gesund-heitsreformen, Arbeitskonflikte mit den verschiedenen Berufsgruppen und vor allem die erfolgreiche Sa-nierung der Krankenkassen die Gesundheitspolitik und beein-flussten damit auch die Tausen-den Unternehmen der Branche. Zur Erinnerung: Ende 2008 forderte der damalige Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse 1,4 Mrd. € zur Sanierung der vor der Pleite

stehenden Krankenkassen; sechs Jahre später bilanzierten alle Kas-sen positiv, und der Schuldenberg war abgebaut.

All diese Entwicklungen und nicht zuletzt die laufende Bericht-erstattung über die Healtheconomy in der medianet führten auch zu einem wachsenden Selbstbewusst-sein der Gesundheitswirtschaft. Man wollte nicht weiter nur als Kostenfaktor wahrgenommen wer-den: 2009 wurde deshalb über die Wirtschaftskammer die „Plattform Gesundheitswirtschaft“ zur besse-ren Vernetzung gegründet. Im glei-chen Jahr startetet der jährliche Gesundheitswirtschaftskongress, und 2011 folgt der Start für die Ge-sundheitsberufekonferenz, wo sich alle Akteure jährlich treffen.

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Boombranche mit 35 Mrd. € Volumen, 11% BIP-Anteil und Wachstumsraten von durchschnittlich 5%.

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Großinvestitionen, wie der aktuelle Bau des Krankenhauses Wien-Nord, pushen auch die Gesundheitsbranche.

Wien. Die vergangenen 2.000 me­dianet-Ausgaben und acht Jahre Gesundheitsteil „healtheconomy“ wurden von zahlreichen Gesund-heitsakteuren geprägt – mit Andrea Kdolsky, Alois Stöger und aktuell Sabine Oberhauser auch von drei Gesundheitsministern. Wobei vor allem der aktuelle Verkehrsminis-ter Stöger als längstdienender Gesundheitsminister der Zweiten Republik des System seinen Stem-

pel aufdrückte. Immer wieder als Ablösekandidat in vielen Medien gehandelt, schaffte er die Kassen-sanierung und eine weitreichende Gesundheitsreform.

Wechsel bei Stakeholdern

Unterstützung erhielt er dabei beim später ebenfalls „beförderten“ aktuellen Finanzminister Hans-Jörg Schelling, der als Verbands-vorsitzender im Hauptverband die Kassensanierung mitverhandelte.

Weitere Personen, die das System prägten, und deren Nachfolger sind die Hauptverbandsdirektoren Josef Kandlhofer (Pension) und Josef Probst (aktuell), Ärztekammerprä-sident Walter Dorner (Pension) und Wechselberger (aktuell), Apotheker-kammer-Präsidenten Friedemann Bachleitner-Hoffmann (Pension) und Max Wellan (aktuell) sowie u.a. Pharmig-Präsident Hubert Dress-ler, der die Branche gewechselt hat, und sein Nachfolger Robin Rumler. International wiederum sorgt US-Präsident Barack Obama mit seiner Gesundheitsreform für langjährige Debatten. (iks)

menschen Prominente Zu- und Abgänge im System

Gesunde Akteure

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Finanzminister Hans-Jörg Schelling gilt als Mitsanierer der Krankenkassen.

Wien. Dass die Gesundheitsbranche eine Wachstumsbranche ist, wird von niemandem bestritten. Immer mehr Unternehmen auch aus ande-ren Bereichen versuchen, mit Pro-dukten oder Dienstleistungen im Gesundheitsbereich Fuß zu fassen. In den vergangenen Jahren gab es allerdings einige Unternehmen, die durch besondere Innovation und kräftiges Wachstum von sich reden machten.

Spitalsdienstleister im Plus

Kontinuierlich in Österreich und international gewachsen ist über alle Jahre der Gesundheits- und Spitalsdienstleister Vamed; das Unternehmen baut, plant und ma-nagt Krankenhäuser in der ganzen Welt, führt vor allem Rehabilita-tionszentren in Österreich und ist nicht zuletzt mit der Vamed Vita-lity World auch Marktführer im Thermenbereich.

Ein starkes Wachstum über all die Jahre meldet auch die Wozabal Unternehmensgruppe. Das Famili-enunternehmen ist auf Mietwäsche und die gesamte Logistik drum he-

rum spezialisiert. Mit Hightech, einem kompletten Wäschemanage-ment für die Kunden und Investi-tionen in Energiesparmaßnahmen meldet die Gruppe seit Jahren je-weils ein Plus.

Laufende Zuwächse gibt es auch bei den verbundenen Unternehmen systema und CompuGroup CEE, die von Steyr und Wien aus im Be-reich Ärzte- und Krankenhaussoft-ware punkten. In beiden Bereichen

sind die Unternehmen Marktfüh-rer und wachsen mit Innovationen laufend.

Starke Pharmafirmen

Regelmäßig positive Meldungen kommen im Pharmabereich auch aus österreichischen Unternehmen: Neben internationalen Konzernen und Biotechunternehmen punkten auch heimische Unternehmen mit Forschungen wie das Grazer Insti-tut Allergosan, die Richter Pharma-Gruppe mit ihrer Logistik tochter Pharma Logistik Austria und die Firma Erwo Pharma; das junge Unternehmen hat sich seit dem Markteintritt 2008 fast verdrei-facht und nachhaltig unter den Top 10-Unternehmen in der heimischen OTC-Branche festgesetzt.

Entstanden sind aber auch völ-lig neue Unternehmen, wie das Gesundheitszentrum mediclass, das mit einem speziellen Ver-rechnungssystem Patienten kurze Wartezeiten und Privatmedizin zu Kassentarifen anbietet. Das Unter-nehmen expandiert nun von Wien aus in andere Städte. (rüm)

unternehmen Zuwächse bei Dienstleistern, Pharma- und Medizinproduktefirmen

Dynamische Top-betriebe

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Die CompuGroup-Tochter systema punktet mit E-Health-Lösungen.

Viele Meilensteine der Medizin kommen aus dem Labor.

Aber sie beginnen mit Leidenschaft und einer Vision. Seit über 150 Jahren haben wir eine Mission: Unser Ziel ist die Entwicklung von innovativen Medikamenten, Impfstoffen und Tiergesundheitsprodukten, die das Leben von Millionen verbessern. Wir stellen uns dieser Verantwortung mit einem festen Bekenntnis zu Forschung und Entwicklung.

Wir wissen, es gibt noch immer eine Menge zu tun: Wir wollen den Zugang zu medizinischer Versorgung verbessern und arbeiten mit Partnern zusammen, die unsere Leidenschaft teilen.

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© Urheberrechtlich geschützt für Merck Sharp & Dohme Corp., ein Unternehmen von Merck & Co., Inc., Whitehouse Station, NJ, USA. 06-16-CORP-1122466-0000. Erstellt: Juni 2014Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H. Europlaza Gebäude G, Am Europlatz 2, 1120 Wien

28 – healtheconomy round table Freitag, 10. Juli 2015

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Diskutierten über Ökono-miegebote in der Gesund-heitsversorgung (v.li.n.re): Jan Oliver Huber (Pharmig), Clemens Auer (Gesundheits-ministerium), Josef Probst (Hauptverband der Sozial-versicherungsträger), Gerald Bachinger (Patientenanwalt).

Diskutanten

Jan Oliver Huber ist Generalsekretär des Pharmabranchenverbandes Pharmig.

Clemens Auer ist Leiter der Sektion I im Gesundheitsministerium und dort unter anderem zuständig für Strukturreformen im Gesundheitswesen.

Josef Probst ist Generaldirektor im Haupt-verband der österreichischen Sozialversiche-rungsträger.

Gerald Bachinger ist Patientenanwalt in Niederösterreich und Sprecher der österrei-chischen Patientenanwälte.

diskussionsrunde medianet lud Krankenkassenvertreter und Stakeholder zum Dialog über die künftige Gestaltung der Gesundheitsversorgung

„auf Konsolidierungskurs folgt jetzt die Gesundheitsreform“

medianet: Wir hören aktuell, dass die zuletzt sanierten Kran-kenkassen wieder auf ein Defizit zusteuern. Wie ist der Spagat zu schaffen, einerseits Leistungen möglichst optimal anzubieten und gleichzeitig in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ökonomisch bestehen zu können?Josef Probst: Die Beitragseinnah-men wachsen bis 2017 um drei Prozentpunkte und sind damit halbwegs stabil. Schwierig ist die Ausgabenentwicklung im Bereich Arzneimittel, wo wir derzeit Stei-gerungsraten von über acht Pro-zentpunkten haben. Hier sind Kon-solidierungsmaßnahmen dringend nötig – nicht zuletzt, weil für die Gesundheitsreform auch Investiti-onen notwendig sind.Clemens Auer: Die Gesundheits-ausgaben entwickeln sich insge-samt parallel zu den gesamtstaatli-chen Ausgaben. Man kann also un-aufgeregt an die wichtigen Themen herangehen. Was jetzt diskutiert wird, ist Ergebnis der Reformen der vergangenen Jahre. Wir haben ein engmaschiges Monitoring ent-wickelt und deshalb fallen Ausrei-ßer sofort auf. Das ist gut und sinn-voll. Der Arzneimittelbereich ist so ein Ausreißer; ein weiterer wird die Entwicklung der Personalkosten im stationären Bereich sein.Jan Oliver Huber: Wenn hier die Medikamentensituation angespro-chen wird, ist zu sagen, dass die Konsolidierung der Krankenkassen in den vergangenen Jahren auch von der Pharmaindustrie stark mitgetragen worden ist. In den ver-gangenen zehn Jahren waren die Arzneimittel sogar ein dämpfender Faktor, während andere Bereiche deutlich stärker gewachsen sind.

medianet: Dennoch gibt es hier ak-tuell ein Wachstum. Warum?Huber: Hier ist sicherlich spürbar, dass es im Vorjahr einen Durch-bruch bei der Behandlung von He-patitis C gegeben hat. Wir erwarten bis Jahresende ein Plus von sechs

bis sieben Prozent. Das zweite Halbjahr wird aber im Vergleich zum ersten eher dämpfend wirken. Wir haben jedenfalls den mit den Kassen definierten Kos tenkorridor in den letzten zwölf Jahren einge-halten. Ich verstehe, dass die jüngs-ten Ausgabensteigerungen die Kas-sen nervös machen, man sollte das Thema aber dennoch sachlich dis-kutieren. Es gibt vor allem ein Spi-talsproblem, wo die Kassen nicht mitreden, aber zahlen müssen.Probst: In den vergangenen Jah-ren haben wir die Medikamenten-

kostenentwicklung gemeinsam gut gesteuert. Auf Grund der aktuellen Problematik müssen wir jetzt die Regeln ändern und auch schauen, wie wir mit Fantasiepreisen von einzelnen Firmen umgehen. Wenn es so weitergeht, haben wir bis 2020 ungedeckte Ausgaben von 2,3 Milliarden Euro. Daneben müssen wir sicher die Themen der Gesund-heitsreform konsequent verfolgen.Huber: Diese Zahlen sehe ich an-ders. Laut unseren Daten sind das Fantasiezahlen. Gerald Bachinger: Was Sie hier machen, ist ein Beispiel für die tra-ditionelle Diskussion wie wir sie seit Jahren sehen. Wir sollten das anders diskutieren und fragen, was die direkten Probleme sind.

medianet: Und welche sind das Ihrer Ansicht nach?Bachinger: Die Frage ist, wie wir transparent und mit der Ressour-cenallokation umgehen. Müssen wir etwa nur auf Menge gehen? Es

greift zu kurz, wenn man diskutiert, dass bei einem Überschuss auch mehr ausgegeben werden kann und umgekehrt eben gespart werden muss. Wir haben grundsätzlich im Gesundheitsbereich beschränkte Ressourcen. Die Ärztekammer – die leider nicht bei dieser Runde dabei ist – vertritt aber den Menschen ge-genüber den Mythos, dass die Res-sourcen unbeschränkt sind.

medianet: Die Ärztekammer wurde mehrmals und rechtzeitig eingeladen, konnte aber keinen Teilnehmer für diese Diskussions-runde benennen. Wie ist aber das angesprochene Problem lösbar?Bachinger: Die Frage wird sein, wie wir das Geld so einsetzen kön-nen, dass wir einen optimalen Nut-zen für die Patienten erhalten.Auer: Das ist auf der individuellen Ebene nicht zu entscheiden. Wir dürfen hier aber nicht in eine dia-lektische Falle tappen. Ich möchte nicht haben, dass wir eine Ratio-nierungsdebatte kommen und ent-scheiden müssen, ob jemand eine Leistung bekommt oder nicht. Wir müssen versuchen, systemische Ins trumente an der Hand zu haben, um Ausreißer zu erkennen.Bachinger: Es geht nicht um Ra-tionierung, sondern Priorisierung. Entscheidungen über Ressourcen-allokation werden im Gesundheits-bereich täglich getroffen. Wichtig ist, dass das künftig transparent und demokratisch erfolgt. Aktuell gibt es Bereiche, wo wir Über- und Unterversorgung parallel haben. Und am Beispiel der Wartezeiten zeigt sich, dass es sehr wohl aktu-ell auch Rationierung gibt.Probst: Hier setzt genau das Pro-jekt der Gesundheitsreform an. Wir wollen die im internationalen Vergleich sehr hohen Spitalsaufent-halte senken. Im Spital liegen, wenn es nicht notwendig ist, ist nicht gesund und ist Geldverschwen-dung. Neben der Verbesserung des Krankenbehandlungssystems wollen wir Gesundheitsförderung stärken. Dazu braucht es gesamt-gesellschaftliche Anstrengungen.

Eine österreichweite Gesamtpla-nung für die Versorgung ist not-wendig, also in neue Primärversor-gungszentren investieren und den stationären Spitalsbetrieb etwas zurück nehmen.Wir müssen aber auch weg von der These, dass mehr immer besser ist. Mit Gesundheits-ausgaben von elf Prozent des BIP sind wir luxuriös ausgestattet. Au-ßerdem soll der Betreuungsprozess besser organisiert und am Bedarf der Patienten ausgerichtet werden.

medianet: Was sind dann jetzt die nächsten Schritte?Probst: Wir sind in der Umsetzung der Reform. Die Reform muss für die Menschen sichtbar werden, mit Gesundheitshotline, Primärversor-gungszentren und Facharztzen-tren. Daneben müssen wir achten,

dass die laufenden Ausgaben nicht wieder aus dem Ruder laufen.Huber: In drei Punkten muss ich Ihnen recht geben: Es fehlt Versor-gungsforschung, eine Strategie der Regierung und andere Bereiche der Politik sind nicht eingebunden.Auer: So stimmt das nicht. Wir ha-ben die Debatte auf die Tagesord-nung der Regierung gesetzt und die Dinge werden angegangen. Bei Tagung des FGÖ zu den Rahmen-gesundheitszielen waren Vertreter von fünf Ministerien anwesend.

medianet: Sie haben mehrfach das Thema Transparenz ange-sprochen. Wie kann man diese er-

reichen? Offenbar herrscht Unei-nigkeit über erwartete Ausgaben.Huber: Wir in der Pharmaindustrie leben völlige Transparenz. Alle Zahlen liegen vor. Das wünschen wir uns auch im System.Probst: Das ist ja ein Witz: Gerade hier fehlt Transparenz völlig – et-wa, wenn es darum geht, was die Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln tatsächlich kostet.Huber: Wir gehen hier sehr ver-antwortungsvoll um. Österreich liegt bei den Arzneimittelausgaben unter dem OECD-Schnitt. Ich verst-ehe die Aufregung um das Hepati-tis C-Medikament Sovaldi. Es gibt aber bereits Mitwerber und Preis-senkungen, und die Gesamtkosten im System werden durch gesparte Lebertransplantationen gesenkt.Probst: Ich brauche keine Supervi-sion, sondern Konsolidierung. Dass ein Weltkonzern für eine Arzneipa-ckung bei uns 17.000 € verlangt und in Ägypten 900 Dollar, ist ein-fach inakzeptabel. Das ist ein The-ma, das weltweit zu diskutieren ist und wo man auch über den Pa-tentschutz reden muss, wenn das investierte Kapital in einem Jahr wieder hereingespielt ist.Auer: Hier liegen gerade in den beginnenden Verhandlungen zum Finanzausgleich auch Chancen, einen Ausgabenausgleich zu schaf-fen. Ökonomie ideologisch zu be-trachten, ist hingegen nie sinnvoll.Bachinger: Ökonomie ist ein Werk-zeug. Gerade bei den Finanzaus-gleichsverhandlungen braucht es Transparenz. Das findet aktuell hinter verschlossenen Türen statt.Auer: Ökonomie und Transparenz sind miteinander verwandt. Wir scheitern nur daran, dass manche Gesundheitsdienstleister kein Inte-resse an Transparenz haben.Probst: Wichtig ist eine nachhaltige Sicherung des Gesamtsystems bei gleichzeitiger Weiterentwicklung. Es gibt immer welche, die versu-chen, etwas für sich herauszuschla-gen. Da müssen wir gegensteuern.Bachinger: Aktuell bekommt der am meisten, der am lautesten schreit. Das ist nicht gut.

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Hauptverbandsdirektor Josef Probst pocht auf Monitoring der laufenden Ausgaben und Investitionen in die Zukunft.

„Wir müssen das Sys-

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Josef Probst

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healtheconomy – 29Freitag, 10. Juli 2015 jubiläum

Stimmen zur 2000. Ausgabe Stakeholder und Unternehmen aus der Healtheconomy loben Brancheninformationen in medianet

Gesunde Plattform medianetEin Medium, das Leistungen von Unternehmen aufzeigt und sogar Basis für Kooperationen zwischen Firmen ist.

„Jeden Freitag wirft healtheconomy einen objektiven Blick auf das Gesund-heitswesen und zählt damit zu den bedeutendsten Informationsquellen in unserer Branche. medianet und healtheconomy sehen wir als wich-tige Partner, um den Wert innovativer Arzneimittel und deren Beitrag zu einem modernen Gesundheitssystem aufzuzeigen. Wir gratulieren den Re-dakteuren und allen an diesem Medium Beteiligten herzlich zum runden Jubilä-um und wünschen allen alles Gute für die nächsten 2.000 Ausgaben!“

Robin RumleR, PRäSident PhARmiG

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„medianet versteht es, relevante The-men im Gesundheitsbereich aufzu-greifen und eine Plattform für die neu-trale Diskussion zu sein. Mithilfe von medianet gelang es uns, interessante Kooperationen ins Leben zu rufen, die heute noch ihre Gültigkeit besitzen. Wir freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft, in der wir uns über spannende Themen austauschen können und mit medianet einen Partner haben, der es versteht, spannende und effiziente Kom-munikation im Interesse der Gesund-heitswirtschaft zu leben.“

AnitA FRAuwAllneR GF inStitut AlleRGoSAn

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„Herzliche Gratulation an medianet! Für mich die ideale Plattform, um über den Tellerrand zu blicken und immer hochaktuell über die eigene und andere Bran-chen informiert zu sein.“

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„2.000 Ausgaben medianet – das bedeutet: 2.000 Mal aktuelle Branchenbericht-erstattung, 2.000 Mal Ver-netzung auf hohem Niveau und 2.000 Mal Fokus auf die wirtschaftliche Kraft von am österreichischen Markt tätigen Branchen und Un-ternehmen. GSK gratuliert herzlich.“

RonAld PichleR, diRectoR coRPoRAte AFFAiRS, GSK

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„Ich gratuliere medianet herzlich zu 2.000 Ausgaben, die einen umfangreichen Einblick in Wirtschaft und Industrie gegeben haben. Seit fast acht Jahren leistet medianet mit der health­economy auch einen we-sentlichen Beitrag zur Infor-mation und Aufklärung über Gesundheitsthemen. Weiter so, wir freuen uns auf die nächsten 2.000 Ausgaben.“

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„Als aufmerksame Leserin wünsche ich mir viele wei-tere Ausgaben, in denen wö-chentlich über topaktuelle Themen aus dem Gesund-heitsbereich berichtet wird. Vor allem, weil die Themen ausführlich und ausge-wogen recherchiert sowie spannend aufbereitet sind.“

SuSAnne heRbeK GF elGA Gmbh

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30 – healtheconomy PharmarePort:Lifescience Freitag, 10. Juli 2015

Selektive Therapie gegen Lungenkrebs

Wien. In Österreich ist Lun-genkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen; dieser Krebs zählt zu den am schwersten behan-delbaren Karzinomen. Der nicht-kleinzellige Lungenkrebs NSCLC stellt mit bis zu 90% die Hauptform dieser Erkrankung dar. Bei einer kleine Gruppe dieser Patienten verläuft er besonders schnell und aggres-siv – zwei bis sieben Prozent dieser Patienten haben eine ALK genannte Genvariation: ein Angriffspunkt für eine völlig neue Therapie, die derzeit von Novartis entwickelt wird und große Hoffnungen weckt. Schon jetzt werden zwei solcher spezi-fischen Therapien angewendet, etwa am Otto-Wagner-Spital in Wien, wie der dortige Onkologe Maximilian Hochmair erklärt.

Zulassung für neue Schlaganfall-ArzneiWien. Daiichi Sankyo hat von der EU-Kommission die Zulas-sung für den oralen, einmal täglich einzunehmenden, se-lektiven Faktor-Xa-Inhibitor Edoxaban erhalten. Die Zulas-sung umfasst die Prävention von Schlaganfällen und syste-mischen embolischen Ereignis-sen bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhof-flimmern. Darüber hinaus wur-de „Edoxaban“ zugelassen zur Behandlung venöser Thrombo-embolien (VTE) sowie zur Prä-vention rezidivierender VTE bei erwachsenen Patienten.

Neues Angriffsziel bei Multipler Sklerose

Wien. Erfreuliche Nachrichten für Patienten mit schubför-miger Multipler Sklerose: Zwei Phase III-Studien haben ge-zeigt, dass das Roche-Medika-ment Ocrelizumab die jährliche Schubrate reduziert, das Fort-schreiten der klinischen Be-hinderung und die Anzahl der Läsionen im Gehirn verringert. Derzeit sind 12.500 Patienten in Österreich von Multipler Sklerose betroffen, die meisten davon leiden an der schubför-mig verlaufenden MS. In den Studien wurde der therapeu-tische Antikörper Ocrelizumab zwei Jahre lang mit Interferon beta verglichen, erklärte Martin Steinhart, Medical Director von Roche Austria.

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Onkologe Maximilian Hochmair vom Otto Wagner Spital in Wien.

Wien. Bei sommerlichen Tempera-turen feierte Astellas Pharma in Wien sein 10er-Jubiläum. Rund 100 Gäste folgten der Einladung in den DC-Tower, wo auf den Geburtstag des Pharmaunternehmens angesto-ßen wurde. Unter den Gästen wa-ren zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin und Medien sowie und die Mitarbeiter von Astellas.

Mit dem Motto des Abends, „Austria meets Japan“, folgte das

japanische Pharmaunternehmen seinen Wurzeln und lud die Gäste auf eine kulinarische und kultu-relle Reise ein.

„Das 10-jährige Jubiläum un-terstreicht, dass Astellas welt-weit eines der führenden Innova-ti-onsunternehmen ist“, betonte Geschäftsführer und Gastgeber Miros law Jan Lubecki. Weiterer Grund zum Feiern war der Umzug in die neuen Büroräumlichkeiten von Astellas in den DC-Tower. (red)

Jubiläum Geburtstagsfest war zugleich Housewarming

Astellas feiert 10-jähriges Bestehen

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Gastgeber und Gratulanten bei der Feier mit stark japanischem Anklang in Wien.

Wien. Der Teilungsprozess des Ge-sundheitsunternehmens Baxter in ein BioScience-Unternehmen namens Baxalta und ein Medizin-produkte-Unternehmen, das den Namen Baxter beibehält, ist ab-geschlossen. „Baxalta startet als zukunftsweisendes globales Bio-pharmaunternehmen und widmet sich Patienten mit seltenen und un-terversorgten Krankheiten“, erklär-te Ludwig Hantson, CEO und Prä-sident von Baxalta Incorporated: „Baxalta hat ein reiches Erbe an zu-kunftsweisenden Innovationen und strategischen Partnerschaften, was uns in eine ausgezeichnete Lage versetzt, weiterhin bahnbrechende Therapien zu entwickeln.“

„Durch die Trennung können sich beide Unternehmen viel bes-ser auf die jeweils unterschied-lichen Bedürfnisse der jeweiligen Patienten konzentrieren“, ergänzte Baxalta-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Hofbauer.

Baxalta baut nun seine Füh-rungsposition im Bereich Hämato-logie und Immunologie weiter aus und erweitert sein Onkologie-Port-folio für Patienten mit begrenzten Behandlungsoptionen. Bis 2020

plant Baxalta, 20 neue Produkte einzuführen, und greift dabei auf das Know-how des Unternehmens sowie auf seine Präsenz in mehr als 100 Ländern zurück; Österreich ist dabei der größte Standort des Unternehmens außerhalb der USA – mehr als 4.000 der früheren Bax-ter-Mitarbeiter gehören hierzulan-de nun zu Baxalta, ebenso die drei Standorte Wien, Krems und Orth, berichtet Baxalta-Vorstandsmit-glied Simone Oremovic. (red)

Pharmasplitting Baxters Abspaltungsprozess beendet

Baxalta in Österreich angekommen

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Vorstandsmitglied Simone Oremovic: „Über 4000 Mitarbeiter in Österreich.“

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Martin Steinhart berichtete über positive Studiendaten von Roche.

studie Neue Untersuchung zur Darmgesundheit zeigt wachsende Verdauungsprobleme bei Österreichern

Darm liegt vielen im magenGraz. Um die Darmgesundheit der Österreicherinnen und Österrei-cher steht es offenbar nicht be-sonders. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Umfrage der Öster-reichischen Gesellschaft für Pro-biotische Medizin (OePROM) zu-sammen mit einem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut. Etwa 29% der befragten Österreicher ha-ben sehr oft oder oft Probleme mit ihrer Verdauung, 34% immerhin gelegentlich. Die Verdauungspro-bleme der Befragten wirken sich wiederum häufig auf die Energie (58% Müdigkeit und Abgeschlagen-heit) und Stimmung (48%) aus.

Hinsichtlich Verdauungsproble-men, die man selbst aus eigener Erfahrung kennt, nennen 74% Blä-hungen und 61% Völlegefühl. Rund 48% nennen in diesem Zusammen-hang weiters das Gefühl von Mü-digkeit und Erschöpfung, 45% Ver-

stopfung. Zum Ausgleich setzt ein wachsende Zahl an Menschen auf den Einsatz von Probiotika.

Parallel dazu zeigen neue For-schungen aber auch, dass die Zu-sammensetzung der Darmflora auch Auswirkungen auf das Kör-pergewicht haben kann; das Gra-zer Unternehmen Institut Allergo-san berichtet von entsprechenden wissenschaftlichen Studien, die in der Folge auch zeigen, dass durch eine entsprechende Beeinflussung der Darmflora das Körpergewicht reduziert werden kann.

Abnehmen mit Bakterien

Analysiert wurden dabei Zwil-linge mit unterschiedlichem Kör-pergewicht, deren Darmbakterien genetisch gleichen, mageren Mäu-sen zugeführt worden ist. Die Fol-ge war, dass diese entsprechend der „Bakterienspender“ Gewicht zulegten oder Gewicht verloren.

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Forschung belegt Zusammenhang von Übergewicht und Darmflora; Probiotika sollen Abhilfe schaffen.

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Neue Forschungen mit Probiotika geben Übergewichtigen Hoffnung.

forschung Onkologie-Experten diskutierten über neue Trends in der Krebsimmuntherapie und Antikörpertechnologie

„Krebs kann chronische Krankheit werden“Wien. Spitzenvertreter aus Wis-senschaft und Praxis diskutierten diese Woche beim „Roche Health Talk“ neue Trends und Entwick-lungen in der Antikörpertechnolo-gie und Krebstherapie. Christoph Zielinski, Vorstand der AKH-Klinik für Innere Medizin sowie des Com-prehensive Cancer Center Vienna, verwies dabei unter anderem auf den Hoffnungsträger Krebsimmun-therapie: „In Zukunft ist es sogar vorstellbar, dass Krebs dadurch nicht mehr zwangsläufig tödlich ist, sondern zu einer chronischen Krankheit wird.“

Walter Berger, Professor für an-gewandte und experimentelle On-kologie und stellvertretender Leiter des Instituts für Krebsforschung (IKF) an der MedUni Wien, erklär-

te: „Die Idee hinter der Immunthe-rapie ist, Antikörper herzustellen, die den Krebszellen sozusagen die Tarnkappe herunterreißen.“

Wechsel in der Industrie

Christian Klein, Leiter des Ro-che-Onkologie Programm Manage-ments, wiederum gab einen Ein-blick in den Forschungsalltag beim Biotechnologieunternhmen Roche und informierte über die neues-te Generation von Antikörpern: „Mittlerweile hat es einen großen Wechsel in der Industrie hin zu op-timierten Antikörperformaten ge-geben – Roche hat inzwischen zum Beispiel mehrere unterschiedliche bispezifische Antikörper in der kli-nischen Entwicklung.“ (red)

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Zielinski, Klein und Berger (v.li.) skizzierten bei Roche Health Talk Entwicklungen.

Wien. Der Medizintechnik-Anbie-ter Medtronic will sein Angebot erweitern und baut in Österreich den neuen Geschäftsbereich In-tegrated Health Solutions für den Spitalsbereich auf. Der Bereich umfasst sämtliche Segmente: vom Einkauf über das Management und Marketing bis hin zu spezia-lisierter Beratung, Aus- und Wei-terbildung. Medtronic übernimmt bei Bedarf auch die Unterstützung bei maßgeschneiderten Finanzie-rungen, das Materialmanagement, die Optimierung und Beratung bei verschiedensten Abläufen und Un-terstützung im Sinne klassischer Unternehmensberatung.

Michael Eipeldauer, seit Juni mit dem Aufbau betraut: „Wir ken-nen aus persönlichem Kontakt die Ärzte, das Pflegepersonal und alle anderen Mitarbeiter in den Häu-sern und wissen, wo sie der Schuh drückt und ihre Bedürfnisse liegen. Auch Wissen um die Abteilungen und ihre Prozesse ist für uns schon immer lebenswichtig. Und die Spi-täler als Ganzes sowie ihre Dach-organisationen sind ebenso zen-tral. Dabei behalten wir im Auge,

was gesundheitspolitisch möglich, sinnvoll und umsetzbar ist.“

In Europa wurden bisher mehr als 50 Projekte aufgebaut. Die ge-machten Erfahrungen fließen nun in Österreich ein. Die Serviceleis-tungen erfolgen auf Grundlage mehrjähriger Verträge mit soge-nanntem Risksharing. „Wenn es nicht gelingt, Prozesse schlanker und finanziell attraktiver zu gestal-ten, trägt Medtronic das Risiko.“

Medizintechnik Medtronic bietet Gesamtlösungen an

Neues Geschäftsfeld

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Medtronic geht neue Wege in der Finanzierung, sagt Michael Eipeldauer.

Wien. Mit dem Sommer gehen auch in der Pharmabranche di-verse Personalwechsel einher. Bei der Merck GesmbH übernimmt Matthias Wernicke die Geschäfts-führung der Merck Chemicals und Life Science GesmbH in Österreich. Als zentrale Herausforderungen in seiner neuen Position sieht er die Vorbereitung für den Launch neu-er Produkte im Bereich Onkologie, die für 2017 erwartet werden, und

die Integration von Sigma Aldrich im Life Science-Bereich. „Die Zei-chen stehen auf Wachstum bei Merck“, sagt Wernicke, „sowohl im Pharma- als auch im Life Science-Sektor, wo wir letztes Jahr bereits deutlich zugelegt haben.“

Wernicke leitete davor den Be-reich Market Access and Pricing von Merck Serono, den Geschäfts-bereich für rezeptpflichtige Arz-neimittel für Europa und Kanada

in der Zentrale von Merck in Darm-stadt. Die bisherige Geschäftsfüh-rerin, Elisabeth Prchla, übernimmt die Leitung des Pharmageschäfts von Merck in England und Irland.

Zwei weitere Wechsel

Die Grünenthal Gruppe wiede-rum hat ebenfalls in Österreich einen neuen Geschäftsführer: Tho-mas Schöffmann, zuletzt Leiter des Bereichs Business Development bei Grünenthal Deutschland, ist Nachfolger von Norbert van Rooij, der mit Juli ins Headquarter nach Aachen gewechselt und die inter-nationale Verantwortung für Go-vernmental Affairs & Health Policy übernommen hat. „Innovative Pro-dukte für österreichische Schmerz-patienten optimal verfügbar zu machen, ist eine schöne Herausfor-derung“, sagt Schöffmann.

Auch bei AstraZeneca gibt es an der Spitze Bewegung: Mit Anfang Juli hat Ana Kostova die Position Country President besetzt. Kostova arbeitet seit 15 Jahren für das Un-ternehmen, zuletzt war sie in Lon-don im Einsatz. (um)

Personalpolitik Bewegungen bei Merck, Grünenthal und AstraZeneca

Neue Köpfe in der Pharmawelt

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Thomas Schöffmann führt Grünenthal, Elisabeth Prchla leitet Merck in England.

Großprojekt Teilchenbeschleuniger zur Krebstherapie soll in etwa einem Jahr in Niederösterreich in Betrieb gehen

MedAustron startet Tests für Anlagenbewilligung

Wiener Neustadt. Mit MedAustron entsteht in Wiener Neustadt der-zeit eines der modernsten Zentren für Ionentherapie und Forschung in Europa. Nach der Fertigstel-lung des Zentrums in einem Jahr werden im Vollbetrieb bis zu 1.200 Patienten jährlich mit der zu-kunftsweisenden Form der Strah-lentherapie behandelt, ist man in Niederösterreich überzeugt. Zu-sätzlich zur klinischen Forschung bietet das Zentrum die Möglich-keit für nicht-klinische Forschung. „Weltweit existieren erst drei der-artige Zentren, die wie MedAustron die Strahlentherapie sowohl mit Protonen als auch mit Kohlen-stoffionen an einem Ort gemein-sam anbieten“, sagt CEO Bernd Mößlacher.

Lichtgeschwindigkeit

Das Herzstück der Anlage ist die bei MedAustron in Zusammenar-beit mit diversen universitären und industriellen Partnern ent-wickelte Medizintechnik, die von einem kreisförmigen Teilchenbe-schleuniger mit ca. 80 m Umfang, dem Synchrotron, als Strahlenquel-le versorgt wird. Dort werden die Ionen auf bis zu zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit beschleu-nigt und danach in einen der vier Bestrahlungsräume geführt.

Während in der Landespolitik die Opposition das Projekt zuletzt kritisiert, laufen die Vorberei-tungen dort auf Hochtouren. So läuft heuer die medizinische Kom-missionierung der Anlage. Dabei wird eine Vielzahl von Tests mit dem Teilchenstrahl in den Behand-lungsräumen durchgeführt, um die reproduzierbare medizinische Qua-lität des Strahls für alle denkbaren

Behandlungsmodalitäten sicher-zustellen; getestet wird dabei an Wasserphantomen.

Gleichzeitig werden mit der ei-gens für MedAustron entwickelten Software für die Steuerung des ge-samten Behandlungsablaufs soge-nannte end-to-end-Tests gemacht, also der Patientenbetrieb simu-liert. Das erste Patientenpositio-nierungssystem wurde im Frühling erfolgreich abgenommen. „Es ist ein weltweit einzigartiges System, das erstmals bei MedAustron im klinischen Betrieb zur Anwendung kommen wird.“ Alle Behandlungs-räume sind damit ausgestattet, die medizinphysikalischen Kalibrie-rungen werden nun durchgeführt.“

Bei MedAustron wird eine inno-vative Form der Strahlentherapie,

die Ionentherapie, verwendet. Die-se Therapieform macht es möglich, die Strahlenbelastung des vor dem Tumor gelegenen gesunden Gewe-bes zu senken und dahinter be-findliche Bereiche fast vollständig strahlungsfrei zu halten. Dadurch können Nebenwirkungen deutlich reduziert werden. Mößlacher: „Sie ist daher eine optimale Behand-lung von Tumoren in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen.“

Auf medizinischer Seite werden in den kommenden Wochen kli-nische Studienprotokolle für die verschiedenen Indikationen er-stellt; darin werden Ein- und Aus-schlusskriterien für die Behand-lung festgelegt. Patienten bei Med-Austron werden im Rahmen dieser Protokolle behandelt werden.

Im Herbst werden dann die Un-terlagen zum Ansuchen um Be-triebsanlagengenehmigung an die Behörde übermittelt, das Verfah-ren dauert etwa sechs Monate. Mit dem Start des klinischen Betriebs kann im zweiten Quartal 2016 ge-rechnet werden.

200 Mio. Euro-Investition

Das MedAustron Zentrum für Io-nentherapie und Forschung wird durch die finanzielle Unterstüt-zung der Republik, des Landes sowie der Stadt Wiener Neustadt ermöglicht. Dabei steht die EBG MedAustron GmbH im mittelbaren Eigentum des Landes Niederöster-reich. Für die Errichtung werden rund 200 Mio. € investiert.

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Land, Republik und Stadt Wiener Neustadt errichten Großzentrum für und 200 Mio. Euro.

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Bei MedAustron wird die sogenannte Ionentherapie verwendet, durch die die Strahlenbelastung stark minimiert werden soll.

Investition Vamed baut

Start für neue Rehaklinik

Enns. Die Rehaklinik Enns, eine Gesundheitseinrichtung des Ge-sundheitsdienstleisters Vamed, der Oberösterreichischen Ge-sundheits- und Spitals-AG (ge-spag) und der Raiffeisenlandes-bank Oberösterreich wurde am Mittwoch von Landeshaupt-mann Josef Pühringer, LH-Stell-vertreter Franz Hiesl, Vamed-Generaldirektor Ernst Wastler, RLB OÖ-Generaldirektor Hein-rich Schaller und gespag-Vor-standsdirektor Karl Lehner ih-rer Bestimmung übergeben.

Platz für 126 Patienten

Die neue Einrichtung kann bis zu 126 Patienten versorgen. Je 60 Betten sind für die Reha-bilitation in den Fachbereichen Neurologie und Pneumologie vorgesehen. Zudem gibt es sechs Langzeitbeatmungs-betten. Insgesamt verfügt die Rehaklinik Enns über 1.000 m2 Therapiebereich mit moderns-ten diagnostischen und thera-peutischen Einrichtungen und Geräten sowie über einen 5.300 m2 großen Therapiegarten.

Das Gesamtinvestitionsvo-lumen betrug rund 20 Mio. €. Rund 85% der Aufträge wurden an regionale Unternehmen ver-geben. Mit der neuen Einrich-tung werden 115 langfristige Arbeitsplätze für hochqualifi-ziertes medizinisches Personal geschaffen. „Die Vamed stellt einmal mehr ihr umfassendes Know-how in der Planung, Er-richtung und beim Betrieb von Gesundheitseinrichtungen un-ter Beweis“, sagt Wastler. (red)

healtheconomy – 31Freitag, 10. Juli 2015 MEdIzINTEchNIK:E-hEAlTh

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Vertreter der Politik und Investoren eröffneten neue Klinik in Enns.