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medianet.at health economy Vernetzung Vinzenz Gruppe will neue Angebote schaffen 34 Übernahme Investiti- onen im Gesundheits- tourismus 35 Forschung Biotech- Firmen unter steigendem Druck 36 Jubiläum Wäsche- spezialist Wozabal feiert Firmengeburtstag 38 Freitag, 17. Juni 2016 COVER 33 © panthermedia.net/sima Alternde Gesellschaft wird Herausforderung für Betriebe Demografische Entwicklung wird zur Belastung: Sozialministerium startet Gesundheitsprogramme für ältere Beschäftigte. 34 Flügel für Pharmafirma Simone Menne Die überraschend zurückgetre- tene Finanzchefin der deut- schen AUA-Mutter Lufthansa, Simone Menne, wechselt zu Deutschlands zweitgrößtem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim. Sie wird dort neues Mitglied der Unternehmens- leitung und ebenfalls den Bereich Finanzen verantworten. Job auf EU-Ebene Franz Fazekas Auf dem aktuellen Jahreskon- gress der European Academy of Neurology (EAN) in Kopen- hagen wurde Franz Fazekas, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie in Graz, zum Pre- sident elect der Organisation gewählt; er vertritt damit 21.000 europäische Neurologen. © APA/AFP/Daniel Roland © &K/Nicholas Bettschart NAGELPILZ? Wirkt auch in schweren Fällen! Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen dieses Medizinproduktes informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder Apotheker. Dermovitamina MICOBLOCK ® hochwirksam gegen Nagelpilz Einfach. Schnell. Wirksam. www.erwo-pharma.com dermovitamina.at © Wozabal Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal bewähren sich für die Umwelt: mit wesentlich weniger Müll und deutlich niedrigerem CO2-Ausstoß. Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com WEIL SICH UMWELTSCHONUNG NACHHALTIG RECHNET. FORSCHUNG Pharmaindustrie setzt auf E-Health WIEN. Der deutsche Pharma- konzern Merck kooperiert mit dem E-Health-Unternehmen HAPPYneuron. Merck erhält eine Exklusivlizenz auf das kognitive Gehirntrainingsprogramm des Partnerunternehmens, das die Rehabilitation von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) unterstüt- zen soll. Das ergänze das Angebot an Assistenzprogrammen für Pa- tienten von Merck im Bereich MS und unterstreiche das Ziel, digita- le Plattformen und Technologien einzusetzen. Seite 39

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health economy

Vernetzung Vinzenz Gruppe will neue Angebote schaffen 34

Übernahme Investiti­onen im Gesundheits­tourismus 35

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Jubiläum Wäsche­spezialist Wozabal feiert Firmengeburtstag 38

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Alternde Gesellschaft wird Herausforderung für Betriebe Demografische Entwicklung wird zur Belastung: Sozial ministerium startet Gesundheitsprogramme für ältere Beschäftigte. 34

Flügel für Pharmafirma

Simone Menne Die überraschend zurückgetre-

tene Finanzchefin der deut-schen AUA-Mutter Lufthansa, Simone Menne, wechselt zu Deutschlands zweitgrößtem Pharmakonzern Boehringer

Ingelheim. Sie wird dort neues Mitglied der Unternehmens-

leitung und ebenfalls den Bereich Finanzen verantworten.

Job auf EU­Ebene

Franz Fazekas Auf dem aktuellen Jahreskon-gress der European Academy of Neurology (EAN) in Kopen-hagen wurde Franz Fazekas, Vorstand der Universitätsklinik

für Neurologie in Graz, zum Pre-sident elect der Organisation

gewählt; er vertritt damit 21.000 europäische Neurologen.

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NAGELPILZ? Wirkt auch in schweren Fällen!

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen dieses Medizinproduktes informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder Apotheker.

Dermovitamina MICOBLOCK® hochwirksam gegen Nagelpilz

Einfach. Schnell.

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Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal bewähren sich für die Umwelt: mit wesentlich weniger Müll und deutlich niedrigerem CO2-Ausstoß.

Weitere Informationen finden Sie aufwww.wozabal.com

WEIL SICH UMWELTSCHONUNG NACHHALTIG RECHNET.

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Pharmaindustrie setzt auf E­HealthWIEN. Der deutsche Pharma-konzern Merck kooperiert mit dem E-Health-Unternehmen HAPPYneuron. Merck erhält eine Exklusivlizenz auf das kognitive Gehirntrainingsprogramm des Partnerunternehmens, das die Rehabilitation von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) unterstüt-zen soll. Das ergänze das Angebot an Assistenzprogrammen für Pa-tienten von Merck im Bereich MS und unterstreiche das Ziel, digita-le Plattformen und Technologien einzusetzen. Seite 39

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medianet.at34 health:care Freitag, 17. Juni 2016

••• Von Ulli Moschen

WIEN. Bis zum Jahr 2030 werden mindestens 30% der gesamten Ar-beitskräfte zwischen 55 und 64 Jahre alt sein. Um Unternehmen dazu zu motivieren, sich den He-rausforderungen einer alternden Belegschaft zu stellen, startet die Europäische Agentur für Sicher-heit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) nun eine Informationskampagne; 36 Länder, darunter alle EU-Staaten, beteili-gen sich daran.

„Gesunde Arbeitsplätze sind die Voraussetzung für einen Verbleib

Älterer im Beruf. Wir brauchen ei-nen Kultur- und Wertewandel: Ich lade die Unternehmen ein, diesen Wandel gemeinsam voranzutrei-ben. Denn von förderlichen Ar-beitsbedingungen profitieren Be-schäftigte, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt“, sagt So-zialminister Alois Stöger (SPÖ). Der Blick für alternsgerechte Arbeits-plätze müsse in Österreich aber noch geschärft werden, erklärte Anna Ritzberger-Moser, Leitung Ar-beitsinspektion, Sozialministerium, zum Start der Kampagne: „Hier gibt es bei vielen Unternehmen Nach-holbedarf bei der Erfüllung ihrer

gesetzlichen Verpflichtungen.“ Un-ter dem Motto „Gesunde Arbeits-plätze – für jedes Alter“ tauschten sich bei der Auftaktveranstaltung nun Vertreter des Sozialministeri-ums, der Sozialpartner, der AUVA und engagierter Unternehmen über die EU-Kampagne aus und präsen-tierten praktische Lösungen.

ProblembewusstseinUm das Problembewusstsein in Unternehmen zu schärfen und Wissen aufzuholen, nennt Arbeits-medizinerin Elsbeth Huber vom Zentral-Arbeitsinspektorat im So-zialministerium drei Schritte zum

Ziel: „Altersstrukturanalyse durch-führen, für Ältere förderliche und belastende Bedingungen, wie etwa zu wenig Beleuchtung, zu viel Lärm oder zu großer Zeitdruck, analy-sieren und Arbeitsplätze alterns-gerecht gestalten.“

Wichtige Bestandteile der Kam-pagne sind die „Europäischen Wochen für Sicherheit und Ge-sundheitsschutz bei der Arbeit“ im Oktober 2016 und 2017 und der „Europäische Wettbewerb für gute praktische Lösungen“.

Altersbeauftragte in FirmenIhre praktischen Erfahrungen bei der alternsgerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen schilderten et-wa Vertreter der Privatklinik Graz Ragnitz, der Wiener Josef Manner & Comp. AG und der Vorarlberger Zumtobel Group AG. Letztere ha-be den klassischen Arbeitnehmer-schutz, ebenso wie die betriebliche Gesundheitsförderung, das Gene-rationenmanagement bis zum Füh-rungsverhalten und Betrieblichen Eingliederungsmanagement „auf dem Radar“, wie Mario Wintsch-nig, Arbeitsfähigkeitsbeauftragter (Head of Health and Age) der Zum-tobel Group AG, versichert. „Jetzt kümmern wir uns besonders um unsere weiblichen Mitarbeiter – die letzte Befragung hat gezeigt, dass sie besondere Aufmerksamkeit brauchen.”

Das Beratungsprogramm für Be-triebe und Personen unter dem Ti-tel fit2work hat den Fokus, beson-ders ältere Mitarbeiter professio-nell einzugliedern. Das in Europa einzigartige Online-Produkt www.arbeitundalter.at bündelt beson-ders für Klein- und Mittelbetrie-be konkrete Tipps, Lösungen und wertvolle Informationen zum The-ma alternsgerechtes Arbeiten auf einer Website.

Fazit der Veranstaltung und ei-nes Roundtables zum Thema war, die bestehenden Programme und Initiativen im Rahmen der EU-Kampagne zu vereinen und na-türlich dafür zu sorgen, dass die Österreicher durch die richtige Gestaltung von Arbeitsplätzen arbeitsfähig bleiben.

Beschäftigte: alt, aber gesundMit dem demografischen Wandel steigt auch die Zahl älterer Beschäftigter in Unternehmen. Sozialministerium und die EU wollen Betrieben nun helfen, dass Ältere gesund bleiben.

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••• Von Ulli Moschen

WIEN. 88% der Patienten wünschen sich eine stärkere Vernetzung und örtliche Bündelung jener Stellen, die mit der Behandlung von ge-sundheitlichen Beschwerden zu tun haben. Das sind die Ergebnisse der vom Meinungsforschungsins-titut IFES im Auftrag der Vinzenz Gruppe im Mai durchgeführten Patientenbefragung.

Angebot bündeln„Faktum ist, dass das Angebot ei-ner umfassenden und gebündelten Versorgung, vom Allgemeinmedi-ziner bis zum hochspezialisierten Spitalsbereich, sehr stark nachge-fragt wurde“, fasst IFES-Geschäfts-führer Reinhard Raml zusammen. Die zugkräftigsten Argumente für

eine solche Vernetzung und örtliche Bündelung sieht er als kongruent mit der von den Befragten ange-stellten Problemanalyse.

Für sich genommen werden be-stehende Institutionen wie der Hausarzt oder die Betreuung in Krankenhäusern positiv beurteilt, allerdings sehen 70% der Befragten die Wartezeiten auf Termine beim Facharzt, auf Röntgen-, MRT- und CT- Untersuchungen oder Operati-onen als problematisch an, ebenso die fehlende Überprüfbarkeit einer Diagnose oder Therapie und die „Lauferei“ zwischen verschiedenen Stellen.

Die Vinzenz Gruppe plant in den kommenden Jahren an allen sieben Standorten des Ordensspitalsver-bunds in Wien und Oberösterreich sogenannte Gesundheitsparks, in

denen niedergelassene medizini-sche Leistungen das klassische ambulante und stationäre Angebot ergänzen.

Eigene ZentrenVorstand Michael Heinisch will den Vorstoß der Vinzenz Gruppe nicht als Konkurrenz zur Einzel-ordination oder geplanter Primary Health Care-Zentren (PHC) verstan-den wissen: „Die Herausforderun-gen der künftigen Gesundheits-politik sind groß genug für alle – da wird es Einzelordinationen genauso brauchen wie PHC oder eben Gesundheitsparks, wie wir sie planen.“ Wie bisher schon in den Krankenhäusern gilt in dieser künftigen Form der Zusammen-arbeit das Prinzip der Gemeinnüt-zigkeit.

Vernetzung gefordert Die Vinzenz Gruppe plant Gesundheitsparks und setzt auf Zusammen arbeit und Gemeinnützigkeit statt Konkurrenzdenken.

Reinhard Raml (IFES) und Michael Heinisch (Vinzenz Gruppe) stellten die Studie vor.

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Expertenrunde: I. Reifinger (ÖGB), K. Wittig (AUVA), J. Schitter (IV), A. Ritzberger-Moser (Soz.minist.), H. Weinke (AK), M. Kaun (WKÖ).

Reform scheitert an den LändernMartin rümmele

Es ist ruhig geworden um die Gesundheitsreform. Die ge-wünschte bessere Abstimmung von niedergelassenem Bereich und Krankenhäusern lässt weiter auf sich warten. Schuld sind vor allem die Bundesländer; sie wollen sich einerseits bei ihren größten und von ihnen selbst betriebenen Arbeitgebern – den Spitälern – nicht in die Karten schauen lassen und gleichzeitig mehr Geld vom Bund und den Krankenkassen, weil sie selbst wachsende Defizite haben.Bis September soll ein neuer Finanzausgleich zwischen Ländern, Gemeinden und Bund vorliegen, damit er mit Jän-ner 2017 in Kraft treten kann. Und Länder und Gemeinden fordern wieder einmal mehr Geld. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) rechnet „zu 70 Prozent“ mit einer Einigung über einen neuen Finanzausgleich. Mit einem „großen Wurf“ scheint der Finanzminister bei den laufenden Verhandlungen aber nicht mehr zu rechnen.Er deutete eine sogenannte Etappenlösung an, denn: „Ich habe lieber eine Etappenlösung als gar keine Lösung.“ Die Reformbereitschaft der Länder sei aber endenwollend, sagte der ÖVP-Minister und sieht folgendes „österreichisches Prin-zip“ verwirklicht: „Jeder ist für Reformen, aber nicht bei uns.“ Er habe keine Lust mehr auf das Prinzip „Der eine bestellt, der andere bezahlt“, unterstrich der Finanzminister und brachte das Problem klar auf den Punkt.

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••• Von Ina Karin Schriebl

BADEN/BAD GLEICHENBERG. Die steirische Therme Bad Gleichen-berg im Besitz der Haselsteiner Familien-Privatstiftung wird ver-kauft, die Verträge sind unterzeich-net. Mitte Juli soll der Deal dann endgültig abgeschlossen werden. „Für mich ist es kein strategisches Investment und deshalb geben wir es her“, wird Bautycoon Hans Peter Haselsteiner in Medien zitiert.

Tatsächlich war die Therme im-mer auch ein Sorgenkind. Käufer sind Investoren um den Steirer Walter Schiefer; er nimmt nicht nur eigenes Geld in die Hand, sondern kann offenbar auf eine prominen-te Geschäftspartnerin und Geld-geberin zählen – auf Anita Müller, Frau des deutschen Drogerieket-ten-Betreibers Erwin Müller aus Ulm. Anita Müller hat sich abseits des Drogerie-Konzerns ein eigenes geschäftliches Standbein im Ge-sundheitsbereich aufgebaut. Der Kaufpreis wird mit rund 20 Mio. € beziffert, sieben Mio. € sollen als Zuschuss fließen. Mit dem Großteil des Kaufpreises sollen Verbindlich-keiten abgelöst werden.

Debatte in BadenIn Baden wiederum will die In-vestoren- und Betreibergruppe K.Y.A.T.T. nach Protesten einer Bür-gerinitiative rund um Umbaupläne für das Grand Hotel Sauerhof die Revitalisierungsplämne genau-er vorstellen. K.Y.A.T.T. will das Grand Hotel, das seit dem Konkurs im Februar 2014 geschlossen ist, als Fünf-Stern-Gesundheitshotel wiedereröffnen. Eine Bürgerplatt-form befürchtet jedoch, dass der Park verbaut und das klassizisti-sche Gebäude von Josef Kornhäu-

sel von Wohnblocks umstellt, das Hotel selbst aber nicht revitalisiert wird. „Trotz der baulichen Erwei-terung bleibt der Anteil der Grün-flächen in etwa gleich, die bebaute Fläche wird wie schon jetzt weni-ger als 32 Prozent der Gesamtflä-che ausmachen“, sagt der Immo-

bilienentwickler. Die malaysische K.Y.A.T.T.-Gruppe um den österrei-chischen CEO Siegmund Kahlba-cher hat mit Mai das Thermenhotel Vier Jahreszeiten im burgenländi-schen Lutzmannsburg wiedereröff-net, bis zum Sommer soll das Hotel Sacher in Baden folgen.

Investitionen im thermenbereichÄnderungen bei Problemfällen im Bereich Gesundheits­tourismus: Die Therme Gleichenberg wechselt nun den Besitzer, das Badener Hotel Sauerhof wird modernisiert.

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Neuer KV für Kur- und Reha-BetriebeWIEN. Die Löhne und Gehälter der rund 15.000 Beschäftigten von 130 privatwirtschaftlich betriebenen Kur- und Rehabetrieben werden ab 1. Juli 2016 um 1,3 Prozent erhöht. Darauf haben sich die Gewerkschaften vida und GPA-djp mit dem Fachverband der Gesundheitsbetriebe in der Wirt-schaftskammer geeinigt. Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten für die Monate Oktober 2015 bis Juni 2016 rückwirkend eine Ein-malzahlung in der Höhe von 220 €. Als Geltungsdauer des Kollektiv-vertrags wurde ein Zeitraum von 1.7.2016 bis 31.12.2017 vereinbart. Mit 1.1.2017 erfolgt eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf Basis der durchschnittlichen Inflations-rate von November 2015 bis Okto-ber 2016, teilten Gewerkschaften und Arbeitgeber mit.

Die Therme Gleichenberg in der Steiermark wird verkauft.

www.vamed.com

Die VAMED bietet als Entwickler, Planer, Errichter und Betreiber ein komplettes Projekt- und Dienstleistungs-Portfolio für das Gesundheitswesen.In 78 Ländern wurden bisher mehr als 760 Krankenhäuser, Reha- und Pflegezentren, gesundheitstouristische Einrichtungen und Thermenresortserfolgreich realisiert.

act. worldwide.

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medianet.at

Präsidentin des neuen Verbandes. Biosimilars sind nach dem Paten-tablauf nicht vom Ersthersteller produzierte Biopharmazeutika – ähnlich den Generika. Sie sind in Wirksamkeit, Sicherheit und Qua-lität gleichwertig zu ihren Refe-renzprodukten und ermöglichen Einsparungen, heißt es beim BiVÖ: „Mithilfe von Biosimilars kann das österreichische Gesundheitssys-tem nachhaltig und mit moderns-ter Arzneimittelqualität entlastet werden“, sagt Möritz-Kaisergruber.

Die bevorstehenden Patentabläu-fe von Biologika würden dazu füh-ren, dass neben den bestehenden Anbietern weitere Unternehmen

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Der Kostendruck im Gesund-heitswesen bremst den jahrelangen Höhenflug der Biotech-Branche. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse, die das Beratungsunter-nehmen EY nun vorlegte. Während der vergangenen drei Jahre eilten die global operierenden Biotech-Unternehmen von Rekord zu Re-kord: die Umsätze in Europa und den USA stiegen allein 2015 um 13 Prozent auf 132,7 Mrd. USD (116,6 Mrd. €). Doch seit dem vergangenen Sommer ging die Marktkapitalisie-rung um ein Viertel zurück.

Kommunikation mit KassenDie Zahlen im laufenden Jahr wür-den an Schwung, die Investoren an Interesse verlieren. Den Grund da-für macht EY beim „zunehmenden Preisdruck wegen immer aggres-siverer Maßnahmen der Kranken-kassen und weiterer Kostenträger“ aus. Sie stören sich also daran, dass aus Sicht der Konsumenten viele Medikamente zu teuer sind. Angesichts dieser Entwicklung müssten Biotech-Firmen Kosten-trägern, Ärzten, Patienten und der Öffentlichkeit den Wert ihrer Pro-dukte klar vor Augen führen, so der Ratschlag von EY an Biotech-Unternehmen. EY rät den Firmen, beispielsweise Krankenkassen oder staatliche Zulassungsbehör-den schneller von der Wirksamkeit ihrer Therapien zu überzeugen. Zu-dem sollten sie ihre Geschäftsmo-delle auf weniger, dafür erfolgsver-sprechendere Bereiche fokussieren.

In Österreich reagiert die Bran-che unter anderem mit der Grün-dung eines eigenen Biosimilars-verband Österreich (BiVÖ). „Die Schaffung von nachhaltigen Rah-menbedingungen für Biosimilars in Österreich ist dringend notwendig“, erklärt Sabine Möritz-Kaisergruber,

Biosimilars entwickeln und auf den Markt bringen. „Wir rechnen in den kommenden zwei Jahren mit mindestens fünf verschiedenen bedeutenden Substanzen, teilweise sogar von mehreren Anbietern“, führt Möritz-Kaisergruber aus: „Mit der Gründung des BiVÖ bieten wir Unternehmen eine starke und freiwillige Interessensvertretung. Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass durch den Einsatz von Biosimilars, bei nachgewiese-ner Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität, in Österreich bis 2020 Einsparungen von 300 Mio. Euro möglich sind. Ärzte, Apotheker und politische Entscheidungsträger sollen dieses Potenzial richtig ein-schätzen und berücksichtigen.“

Österreich hinkt nachMomentan hinke das österreichi-sche Gesundheitssystem in der Erstattung anderen europäischen Ländern hinterher. Österreich habe kein auf Biosimilars zugeschnitte-nes Preiserstattungssystem. „Dies hat zur Folge, dass einzelne Bio-similars gar nicht am österrei-chischen Markt verfügbar sind“, erzählt Erika Sander, Geschäfts-führerin des Gesundheitstechno-logie- und Marktforschungsun-ternehmens IMS Health. Um das Einsparungspotenzial nutzen zu können, brauche es aber ein Preis-erstattungsmodell, das die deut-lichen Unterschiede im Entwick-lungs- und Herstellungsaufwand zwischen Biosimilars und Generika berücksichtigt.

Biologika sind wichtig für die moderne Medizin und gewinnen immer mehr Bedeutung – sei es in der Behandlung von Krebs, Wachs-tumsstörungen, Diabetes mellitus, Anämie, Fertilitätsstörungen, Mul-tiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis. „Der Bedarf nach hoch-wirksamen Biologika ist groß, der

36 pharma:report Freitag, 17. Juni 2016

Biotech um Umbruch Der Kostendruck in den Gesundheitssystemen belastet die Biotech-Branche. In Österreich wurde nun ein neuer Verband gegründet.

Verband In Österreich reagiert die Bio-techbranche auf den Kostendruck der Kassen mit der Gründung eines eigenen Bio-similarsverband Österreich (BiVÖ). Präsidentin ist Sabine Möritz-Kaisergruber.

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Neues Zentrum in Wien

WIEN. Präzisionsmedizin – oder auch „Persona-lisierte Medizin“ – ist der wichtigste Trend für die Medizin des 21. Jahrhunderts. Grundlage der Präzisionsmedizin sind modernste Diagnostik-Methoden wie die Genom-Sequenzierung oder die molekulare Bildgebung. Je nach Charakteri-sierung des kranken Gewebes oder Stoffwechsels wird jeder Patient gezielt und ganz individuell behandelt.

Am Wiener AKH wurde nun das Infrastruktur-projekt „Zentrum für Präzisionsmedizin“ im Rah-men eines Kick-off-Events an der MedUni Wien präsentiert, dessen Baubeginn für 2018 geplant ist; dort soll es künftig noch schneller und präzi-ser möglich sein, Genanalysen bei verschiedensten Erkrankungen durchzuführen und noch rascher die richtigen präventiven Maßnahmen oder Thera-pien einzuleiten.

Das Zentrum für Präzisionsmedizin, für des-sen Errichtung insgesamt 60 Mio. € nötig sind, soll nach amerikanischem Modell von Sponsoren finanziert werden. Es ist das erste Mal, dass ein Projekt in diesem Umfang an der MedUni Wien über Fundraising finanziert werden soll. „Wenn 600.000 Menschen je 100 Euro in die Forschung und die Medizin der Zukunft investieren, haben wir das Geld zusammen“, sagt Suzanne Rödler von der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie der MedUni Wien und Fundraising verantwortliche.

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Kampf für Rauch-Stopp

GRAZ. Im Rahmen der feierlichen Inauguration als Rektor der Medizinischen Universität Graz wurde Hellmut Samonigg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, auch das Große Ehrenzeichen für Ver-dienste um die Republik Österreich verliehen. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) nahm die Überreichung persönlich vor und hob sein jahrzehntelanges Engagement auf dem Gebiet der Onkologie hervor. Vor allem aber würdigte sie damit die von ihm ins Leben gerufene Initiative ‚Don’t Smoke‘, „welche den Weg zu einer rauch-freien Gastronomie maßgeblich bereitet hat“.

Hellmut Samonigg: „Diese Auszeichnung unter-streicht die große Bedeutung, die unser Anliegen eines besseren Nichtraucherschutzes in der öster-reichischen Gesellschaft bekommen hat. Und sie schließt nahtlos an unseren eigentlichen Erfolg an – nämlich die Durchsetzung eines neuen Tabak-gesetzes.“ „Als Onkologen konnten wir mit der Ini-tiative zeigen, dass uns die Patienten wirklich am Herzen liegen“, so Samonigg, „und dass wir immer das große Ganze im Blick haben – die Vorbeugung, die bestmögliche gesamtheitliche Therapie und Betreuung, die psychische Begleitung und Palli-ativmedizin und sogar die Veränderung gesell-schaftlicher Rahmenbedingungen.“

Schaffung von Rahmen-bedingungen für Biosimi-lars ist dringend nötig.

Moderne Arzneimittelforschung ist teuer; nach Patentablauf könnten die Produkte billiger werden, sagt IMS Health-Geschäftsführerin Erika Sander (r.).

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Markt wächst kontinuierlich. 2015 ist der Umsatz in Österreich um 4,1 Prozent auf 317 Mio. Euro gewach-sen. Der globale Biologikamarkt wird 2020 rund 360 Mio. betragen und 28 Prozent des Pharmamarkt-werts ausmachen. Die Gesund-heitssysteme der fünf größten EU-Länder könnten sich durch Bi-osimilars insgesamt 10 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020 ersparen. Da die Patentrechte zahlreicher biolo-gischer Arzneimittel mittlerweile abgelaufen sind oder in naher Zu-kunft ablaufen, werden Biosimilars für die breite Versorgung von Pati-enten immer bedeutender“, betont Sander.

Was noch in den kommenden Monaten auf dem Markt kommen wird, zeigte sich dieser Tage beim amerikanischen Krebskongress (ASCO) in Chicago. Beispielsweise könnte eine Blutabnahme – eine „Flüssigbiopsie“ – teilweise be-lastende Biopsien ersetzen oder ergänzen. Die Biopsien sind not-wendig, weil immer mehr medika-mentöse Tumortherapien nach den Merkmalen der Krebszellen ausge-sucht werden.

Immuntherapie erfolgreichAuch in anderen Bereichen gibt es Positives zu berichten: Die Krebs-Immuntherapie, bei der monoklo-nale Antikörper Tumorzellen für das Immunsystem wiedererkenn- und damit angreifbar gemacht werden sollen, hilft anscheinend bei mehr Krankheiten als bisher angenommen. „Die moderne Im-muntherapie zeigt auch bei ande-ren Erkrankungen als dem Mela-nom oder Lungenkrebs offenbar eine Wirkung. Das alles muss sich aber noch in viel größeren Studien bestätigen lassen“, sagt der Wie-ner Onkologe Christoph Zielinski, Koordinator des Wiener Compre-hensive Cancer Center.

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WIEN. Die Häufigkeit von Spitals-infektionen könnte halbiert wer-den. Das zeigt ein Beispiel aus Dä-nemark, das bei einem Experten-gespräch in Wien präsentiert worden ist. Nach wie vor gibt es Nachholbedarf bei der Überwa-

chung der Hygiene- und Mikrobio-logiesituation in österreichischen Spitälern. In Dänemark tat man das, was weltweit als Standard für das Zurückdrängen der unnötigen bis lebensgefährlichen zusätzlichen bakteriellen Infektionen in Kran-kenhäusern gilt: Man etablierte ein Surveillance-System und wer-tete die verschiedenen Datenban-ken aus. Die Hygienemaßnahmen wurden intensiviert, der Antibioti-kagebrauch optimiert. Das Ergeb-nis, das innerhalb von vier Jahren erreicht werden konnte: „Bei den beatmeten Patienten in Intensiv-stationen konnte die Häufigkeit von Pneumonien halbiert werden. Die Clostridium difficile-Infektionen wurden regional um 30 Prozent, in manchen Spitälern um 50 Prozent reduziert“, so eine Expertin. (red)

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Zwei Millionen Österreicher leiden darunter: Ihr Körper reagiert allergisch auf Stoffe, die eigentlich harmlos wären. 400.000 von den Betroffenen haben eine Birkenpol-len-Allergie und zusätzlich eine damit verbundene Nahrungsmit-telallergie, besonders gegen Apfel, Pfirsich, Haselnuss, Karotten und Sellerie. Schon als Kinder haben laut Schätzungen rund 80.000 Men-schen eine primäre Nahrungsmit-telallergie. Durch Kreuzreaktionen wie Hausstaubmilbe-Shrimps oder Ragweed-Melone erhöht sich die Zahl der Lebensmittelallergiker in Österreich auf rund 600.000. Weil es noch keine zugelassenen Immun-therapien gegen Nahrungsmittel-allergien gibt, ist die Vermeidung des verursachenden Allergens die beste Methode, sich zu schützen.

Individuelle Diagnose„Vor allem die patientenspezifische, individuelle Diagnose mittels Ein-zelmolekülanalysen hilft uns, einen gezielten Diätplan zu erstellen und unerwartete Ausbrüche zu verhin-dern“, erklärt Karin Hoffmann-Sommergruber vom Institut für Pathophysiologie und Allergiefor-schung der MedUni Wien, die ge-meinsam mit Barbara Bohle (Leite-rin des Instituts für Pathophysio-logie und Allergieforschung) und Zsolt Szépfalusi (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) das Organisationskomitee des eu-ropäischen Allergologenkongresses EAACI anführt, der nun in Wien stattgefunden hat.

Am Kongress war vor allem das Management der Patienten mit schweren, lebensgefährlichen, anaphylaktischen Beschwerden ein

Thema. An der MedUni Wien wird derzeit – wie in er Allergologie all-gemein – vermehrt untersucht, wie Zucker und Lipidstrukturen als Nahrungsbestandteile mit Aller-genen interagieren und so deren Wirkung verstärken; Ziel dieser Untersuchungen ist es, künftig brauchbare Immuntherapien auch für Nahrungsmittelallergiker ent-wickeln zu können.

Rund 100 Mio. € werden in Eu-ropa pro Jahr für Allergiebehand-lungen ausgegeben. Am häufigsten treten noch immer inhalative Al-lergien auf; bei ihnen werden die Allergene über die Atemluft aufge-nommen – mittels Pflanzenpollen, Schimmelpilzen, Hausstaubmilben oder über Tierhaare. Fast eine Mio. Österreicher leidet an einer Pollen-allergie und jeder Dritte an einer Gräserallergie.

Die Zahl der von einer Allergie betroffenen Menschen steigt stetig weiter: Nach Angaben der Euro-päischen Stiftung für Allergiefor-schung sind derzeit 30% der Bevöl-kerung betroffen.

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Austausch mit Nachwuchs

WIEN. 35 Master- und PhD-Studierende aus der Mathematik, Informatik und den Natur-wissenschaften waren im Rahmen des High Potential-Programms „NaturTalente“ zu Gast beim Pharmaunternehmen Sanofi. Unter dem Motto „Anforderungen an junge Führungskräfte“ erhiel-ten die Studierenden im Rahmen von Workshops und Themenstationen wertvolle praxisnahe Ein-blicke und die Möglichkeit, sich mit Sanofi-Füh-rungskräften direkt auszutauschen.

„Programme wie NaturTalente tragen zur Stär-kung der MINT-Fächer in der öffentlichen Wahr-nehmung bei. Wir freuen uns, mit dieser Initiative junge Talente zu fördern und die Verbindung des naturwissenschaftlich-akademischen Bereichs mit der Industrie zu stärken“, sagte Johanna Hummer, Head of Human Resources bei Sanofi.

NaturTalente ist ein High Potential-Programm der Universität Wien in Kooperation mit Uniport für Master- und PhD-Studierende der Mathema-tik, der Naturwissenschaften und der Informatik (MINT). Ausgewählte Unternehmenspartner wie Sanofi erhalten die Möglichkeit, im Rahmen eines sechsteiligen Kompetenz- und Persönlichkeits-trainings jene ausgewählten Nachwuchskräfte kennenzulernen, die jeweils von ihren Fakultäten nominiert wurden.

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Bayer fördert Forschung

WIEN. Im Rahmen des Abends der Österrei-chischen Kardiologischen Gesellschaft wur-de kürzlich zum mittlerweile fünften Mal der Werner-Klein-Forschungspreis für Translationale Herz-Kreislaufforschung verliehen. Der von Bayer Austria gestiftete Forschungspreis ergeht heuer an Daniel Scherr für seine Arbeit zur Katheter-ablation bei Patienten mit dauerhaft auftretendem Vorhofflimmern.

„Für das Life-Science-Unternehmen Bayer ist die Kardiologie ein wichtiger Forschungsschwer-punkt. Neben der eigenen klinischen Forschung ist Bayer Austria auch die Unterstützung von aka-demischen Forschungsarbeiten ein Anliegen. Mit der Unterstützung dieses Preises leisten wir einen Beitrag zu einem besseren Leben für die Patientin-nen und Patienten und tragen zur Festigung des Forschungsstandorts Österreich bei“, sagt Karin Rieder, Leiterin der Abteilung General Medicine bei Bayer Austria, anlässlich der Überreichung des Preises.

Der Werner-Klein-Forschungspreis für Transla-tionale Herz-Kreislaufforschung wird für kontinu-ierliche hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreislaufforschung vergeben. Bayer Austria unterstützt diesen Preis zum mittlerweile fünften Mal in Folge.

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resistente Keime führen zu massiven Proble-men in Spitälern.

Weniger infektionenIn Wien wurde eine Studie vorgestellt, wie Kranken-hausinfektionen reduziert werden können.

allergene vermeidenEuropäische Allergie-Experten diskutierten in Wien die wachsende Zahl an Erkrankten; die Therapiekosten liegen bereits bei 100 Mio. €.

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allergien Nach Angaben der Europäi-schen Stiftung für Allergieforschung sind derzeit 30% der Bevölkerung betroffen.

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medianet.at38 Medizin:technik Freitag, 17. Juni 2016

••• Von Martin Rümmele

LINZ/ENNS. Im Jahre 1896 legte Johann Wozabal den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die ih-resgleichen sucht. 120 Jahre und Millionen von Waschgängen spä-ter ist die Unternehmensgruppe Wozabal ein international aus-gerichteter, oberösterreichischer Leitbetrieb mit acht Standorten und rund 950 Mitarbeitern.

Die Evolution des Familienbe-triebs vollzog sich von der Tuch-schererei über die Färberei und chemische Reinigung bis hin zum absoluten Marktführer im Bereich

Miettextilservice in Oberöster-reich, Salzburg und Kärnten. Pro Tag verarbeitet Wozabal heute 150 Tonnen Wäsche von 2.000 Kunden und deren 70.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Krankenhäu-sern, Senioreneinrichtungen, der Hotellerie, Industrie und Pharma-zeutik.

Expansion im VorjahrMit dem Ausbau des Ennser Stand-orts zu einer der modernsten Wä-schereien Europas im Jahr 2015 wurde die organisatorische Ver-lagerung der Zentrale nach Enns eingeleitet. Als Spezialist für die

Aufbereitung von Bekleidung und Wäsche verpflichtet sich Wozabal zu strengsten Hygienevorschriften, die dank ständiger Investitionen in die modernste Technik laufend verbessert werden.

Mit der Kennzeichnung aller Textilien durch einen UHF-Chip startete Wozabal neue Innovatio-nen. Der ultrahochfrequente Chip hat eine große Wirkung: Er eröff-net viele Optimierungspotenziale im Wäschemanagement und sorgt für Kostentransparenz. Durch den Erfolg dieser Technologie konn-te Wozabal sein Netzwerk zuletzt weiter ausbauen und eröffnete

2015 einen Standort in Rankweil, um auch den Westen Österreichs noch besser zu versorgen.

„Eine derart lange Geschichte macht natürlich sehr stolz, bringt aber auch eine große Verantwor-tung mit sich. Mein Ziel und das Ziel meiner Mitarbeiter ist es, in allen Unternehmensbereichen eine sowohl technologisch, als auch or-ganisatorisch solide Basis für ein anhaltendes gesundes Wachstum zu schaffen und so die Zukunft des Familienbetriebs nachhaltig und langfristig abzusichern“, er-klärt Geschäftsführer Christian Wozabal.

Hohe UmweltstandardsDie Verbesserung der Umweltstan-dards und der Energieeffizienz genießt beim Klimabündnis-Part-ner und klima:aktiv-Preisträger Wozabal ebenfalls einen sehr ho-hen Stellenwert, schildert der Fir-menchef. Es wird sowohl im in-ternen F&E-Bereich als auch mit externen Partnern laufend an den entsprechenden Prozessen gear-beitet. Aus diesem Grund zählte Wozabal zum wiederholten Mal auch 2016 zum exklusiven Kreis der Nominierten für den kürzlich verliehenen Energy Globe Award.

Engagiert gibt sich das Unter-nehmen auch im Umgang mit den Beschäftigten: „Zeit und Gesund-heit sind unsere wichtigsten Res-sourcen. Unsere Mitarbeiter ver-bringen einen wesentlichen Teil ih-res Tages bei uns im Unternehmen. Darum ist es für uns wichtig, dass sie dabei gesund sind, sich wohl-fühlen und gern zur Arbeit kom-men“, erläutert Christian Wozabal die Motivation für das Programm „WoziFit“.

FitnessprogrammeDie körperliche Gesundheit fördert das Unternehmen etwa bei der täg-lichen Gymnastik oder der gemein-samen Teilnahme bei Laufveran-staltungen wie dem Linz Marathon. Auch beim Neukauf von Maschi-nen, wie im Rahmen umfangreicher Investitionen im Jahr 2015, wurde auf die Ergonomie und den Bewe-gungsablauf geachtet.

Wozabal feiert 120. GeburtstagPortrait: Das Wäscheunternehmen Wozabal beschäftigt heute 950 Mitarbeiter an acht Standorten in Österreich; deren Gesundheit und Umweltschutz stehen im Zentrum.

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LINZ. Die Softwarelösung MP2.in-fomed der MP2 IT-Solutions GmbH wurde beim Constantinus Award von über 150 Einreichungen unter die besten sechs IT-Innovations-projekte gewählt. MP2 IT-Solutions entwickelte erstmals für das Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs ein zentrales Befund- und Pflege-dokumentationssystem. Die Soft-warelösung bildet alle medizini-schen Prozesse ab und dokumen-tiert diese.

Damit erhält die Medizinsoft-ware, die am niederösterreichi-schen Standort Zwettl entwickelt wurde, bereits die vierte Anerken-nung. Der Constantinus Award zeichnet österreichische Bera-tungs- und IT-Projekte aus und fand 2016 zum 14. Mal statt. „Dass unsere Medizinsoftware nun zum

vierten Mal nominiert wurde und sich gegen so viele andere Projek-te durchsetzen konnte, erfüllt uns mit großem Stolz“, freut sich Chris-toph Kitzler, Prokurist und techni-scher Leiter von MP2 IT-Solutions. „Inzwischen vertrauen bereits mehr als 25 Unternehmen im Be-reich Reha, Kur, Pflege und Ambu-latorien auf MP2.infomed.“

Expansion im VorjahrMP2.infomed, das zentrale Befund- und Pflegedokumentationssystem, wird von allen medizinischen Be-rufsgruppen im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs genutzt. Die berechtigten Personen sehen und verwalten alle für sie relevan-ten Daten der Patienten auf einen Blick: Diagnosen, Verordnungen, Therapien und Medikation. „Keine

bestehende Software-Lösung am Markt konnte all unsere Anforde-rungen erfüllen. Somit haben wir uns entschieden, gemeinsam mit MP2 IT-Solutions eine komplett neue Befund- und Pflegedokumen-tations-Technologie zu entwickeln“, sagt Fritz Weber, Geschäftsführer des Herz-Kreislauf-Zentrums Groß Gerungs.

„MP2.infomed hilft uns, vor, während und nach dem Aufenthalt des Patienten den administrativen Aufwand entscheidend zu reduzie-ren. So bleibt mehr Zeit für unsere Patienten. Alle Abteilungen können Formulare, Reports und Arbeits-listen im System erstellen, warten und vernetzen; Papierakten und das hausintere Verschicken von Befunden sind damit nicht mehr nötig.“ (red)

Auszeichnung für SoftwareDas oberösterreichische Unternehmen MP2 IT Solutions hat mit Partnern eine neue Befund- und Pflegesoftware entwickelt.

Christoph Kitzler (MP2 IT-Solutions) wurde für Software ausgezeichnet.

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Firmenchef Christian Wozabal feiert das Jubiläum seines Unternehmens und führt die Gruppe in der vierten Generation.

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Neuigkeiten für MedTech-BancheLINZ. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MedTech-Branche nahmen am 9. Juni an der Fachveranstaltung „Regulatory Affairs” des Me-dizintechnik-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria an der FH Ober-österreich in Linz teil und in-formierten sich über die Neu-erungen im Qualitätsmanage-ment für Medizinprodukte. Mit dem Titel „Regulatory Affairs – Qualitätsmanagement für Medizinprodukte“ richtete sich die Veranstaltung an Entrepre-neure und weitere Akteure der MedTech-Branche, die Ideen für ein Medizinprodukt haben oder mit einem bestehenden Produkt oder einem Start-up-Unternehmen am MedTech-Markt Fuß fassen möchten.

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Management für GesundheitHALL. Mit dem Bachelor-Studium Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen bietet die Tiroler Universität UMIT in Hall in Tirol eine spezialisierte Ausbildung für den Wachs-tumsmarkt Gesundheit an. Ab dem kommenden Winterse-mester wird das Studium in einer komplett neuen Struktur angeboten. Das Bachelor-Stu-dium verknüpft seit mehreren Jahren eine umfassende allge-meine betriebswirtschaftliche Ausbildung mit Know-how über Gesundheitswesen und Gesundheitswirtschaft. Diese Mischung wird ab Herbst im Blended Learning-Format, also als Mix aus Online-Phasen und Präsenzzeit am Campus, an-geboten. In den Online-Phasen nutzen die Studierenden eine moderne Online-Lernplattform, um sich mit den Inhalten aus-einanderzusetzen und gemein-sam mit ihren Kommilitonen Aufgabenstellungen zu bear-beiten.

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 e-health 39

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Der deutsche Pharma-konzern Merck kooperiert mit HAPPYneuron, einer Gesellschaft der französischen SBT Gruppe. Merck erhält eine Exklusivlizenz auf das kognitive Gehirntrainings-programm des Partnerunterneh-mens, das die Rehabilitation von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) unterstützen soll. Die Verein-barung ergänze das breite Angebot an Assistenzprogrammen für Pa-tienten von Merck im Bereich MS und unterstreiche das Engagement, digitale Plattformen und Techno-logien zum Nutzen von therapie-bedürftigen Patienten einzusetzen, teilt der Pharmakonzern mit.

Hirn-Training Das Programm von HAPPYneuron zum Training der kognitiven Fähig-keiten kann in die MSdialog-Platt-form von Merck integriert werden, wenn sich der behandelnde Arzt davon einen Nutzen für seinen Pa-tienten verspricht. HAPPYneuron will kognitive Fähigkeiten durch ein Gehirntraining mit wiederhol-ten, unterhaltsamen Übungen und Spielen verbessern. Die Einlizen-zierung ermöglicht Merck, seine E-Health-Lösung für Patienten mit MS zu erweitern.

„Im Rahmen unseres langjäh-rigen Engagements unterstützen wir an MS erkrankte Menschen mit therapeutischen und begleitenden Lösungen”, sagte Rehan Verjee, Chief Marketing and Strategy Of-ficer im Biopharma-Geschäft von Merck. „Das neue Programm wird die MSdialog-Plattform für Patien-ten und Ärzte attraktiver machen, weil mit ihr die kognitiven Defizite angegangen werden und die kog-

nitiven Fähigkeiten der Patienten besser überwacht werden können.“

MSdialog ist ein mandantenfähi-ges, cloudbasiertes Softwaresystem zur Unterstützung der MS-Thera-pie, das Daten zum Gesundheits-zustand der Patienten erfasst und aufbereitet und so den Entschei-

dungsprozess für Patienten und ihre medizinischen Betreuer ver-bessert. Das Softwaresystem bietet den Anwendern eine Erinnerungs-funktion für die Verabreichung ih-rer Medikamente und überwacht die Therapieadhärenz der Patienten und die klinischen Daten.

Pharmariese Merck nutzt It-angeboteImmer mehr Pharmaunternehmen vernetzen ihre Angebote mit E-Health-Plattformen. Nun nutzt die deutsche Merck eine E-Health-Lösung für Angebote für MS-Patienten.

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GSK sorgt online für TransparenzWIEN. Das Pharmaunterneh-men GlaxoSmithKline hat seinen lokalen Internetauftritt in Ös-terreich komplett neu gestaltet. „Entscheidend waren neben den technischen und inhaltlichen Neuerungen ein Zugewinn in puncto Aktualität und Benut-zerfreundlichkeit“, sagt Barbara Masser-Mayerl, Communications Manager bei GSK. „Besonders wichtig ist uns, dass wir im Zuge unserer Transparenzinitiative mit dem neuen Website-Bereich ‚Transparenzberichte‘ zukünftig eine leichte Navigierbarkeit hin zu unseren Offenlegungsberichten ermöglichen.“ Neben aktuellen Newsmeldungen finden sich Infor-mationen zum Unternehmen GSK, zu den Tätigkeitsbereichen, zum GSK-Beitrag zu Ethik und Trans-parenz und zu Forschung und Ent-wicklung.

Merck nutzt E-Health-Lösung, um Patienten an Medikamenteneinnahme zu erinnern.

www.omni-biotic.com

Eine Zeitlang können wir Stress gut vertragen, er bewirkt das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings: wenn täglich negative Erlebnisse auf Körper und Seele einwirken, dann breiten sich im gesamten Organismus Entzündungen aus – zuerst speziell an den Oberflächenzel-len des Darms, weshalb viele Menschen bei Stress auch mit Durchfällen reagieren. Diese fortschreitenden Schäden kann man jedoch nicht sehen, auch nicht in der Darmspiegelung – man kann die negativen Auswirkungen aber spüren: Schmerzen und Krämpfe, oft übelrie-chende Stühle. Zudem verhindert diese „stille Entzündung“ die Produktion des Glückshor-mons Serotonin und des Schlafhormons Me-latonin, deren Entstehungsort ebenfalls im Darm liegt. Unser Gehirn reagiert darauf uner-bittlich: anfangs nur mit schlechter Laune und häufigen Stimmungsschwankungen, später mit Konzentrationsschwäche, nervlicher Über-lastung, Schlaflosigkeit und schließlich dem totalen Burn out.

Durch die sich ausdehnende stressbedingte Entzündung sterben zudem die nützlichen Darmbakterien ab, es entstehen Lücken, durch welche Giftstoffe, Allergieauslöser und Krank-heitserreger mühelos in den Blutstrom aber auch in die Nervenleitbahnen gelangen kön-nen, ein Teufelskreis aus Infekten und psychi-schen Problemen beginnt.

Genau dafür wurde OMNi-BiOTiC® STRESS Repair* entwickelt. Damit sich so schnell wie möglich speziell jene Darmbakterien wieder ansiedeln, die eine ausgewiesene anti-ent-zündliche Wirkung haben. Diese aktiven Helfer arbeiten unermüdlich am Aufbau einer festen Barriere im Darm. In Studien zeigte sich der Rückgang der stressbedingten Entzündungen an der Darmschleimhaut bereits nach wenigen Wochen. Mit OMNi-BiOTiC® STRESS Repair steht Ihnen das richtige „Nervenfutter“ für Stresspha-sen zur Verfügung – einfach täglich abends ein-nehmen und am Morgen entspannt und gut gelaunt erwachen. Damit kann der Tag mit sei-nen immer neuen Anforderungen kommen.www.stress-repair.at

Stress lässt Sie nicht schlafen?

Mag. Anita Frauwallner

Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Probiotische Medizin

Dauerstress verursachtEntzündungen im Darm.

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Stress?Tun Sie was dagegen!

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Stand: 11.01.2016