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medianet.at health economy Forum Alpbach Reich und gesund oder arm und krank? 67 Generika Teva- und Ratio- pharm-Manager Martin Spatz im Interview 70 Forschung Sanofi kooperiert mit Biotech- firma Apeiron 70 Gesundheitsakte Elga startet im Dezember in ersten Kliniken 71 Kultur Roche bringt Wissenschafter zu Salz- burger Festspielen 72 Freitag, 28. August 2015 COVER 65 © panthermedia.net/Robert Gerhardt Pharmabranche in Aufruhr: Kassen wollen mehr Rabatt Die Krankenkassen fürchten aufgrund teurer, innovativer Medika- mente steigende Kosten und machen Druck auf die Industrie. 66 AUVA: Neuer Obmann Anton Ofner (62) ist neuer Obmann der AUVA und folgt Thomas Gebell nach. Ofner ist geschäftsführender Gesellschafter der MBB BioLab GmbH mit Sitz in Wien. Der gebürtige Steirer ist Betriebswirt und akademisch ausgebildeter Krankenhausmanager und seit Jahren in der Kontrollversamm- lung der Wiener Gebiets- krankenkasse tätig. Neuer Sprecher für Pharmig Peter Richter (42) ist neuer Head of Communi- cation & PR des Branchenver- bandes Pharmig. Richter ist seit 2007 im PR-Bereich tätig. Die Gesundheitskommunikation ist seit Beginn seines Einstiegs in die PR- und Öffentlichkeitsarbeit der zentrale Tätigkeitsbereich. Er will die Leistungen der pharmazeutischen Industrie transparent machen. © Ingrid Prader © mn © Pharmig/Pilo Pichler DIE NEUE APP FÜR MEHR THERAPIESICHERHEIT BEI TRANSPLANTATIONSPATIENTEN myOrgan Fortschritt bis ins Detail myOrgan für iPhone myOrgan für Android Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal bewähren sich für die Umwelt: mit wesentlich weniger Müll und deutlich niedrigerem CO2-Ausstoß. Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com WEIL SICH UMWELTSCHONGUNG NACHHALTIG RECHNET. INTERVIEW „Kur ist Beitrag zur Prävention“ ALPBACH. In der jüngsten Debatte über die Organisation und Finan- zierung von Kuren relativiert der Branchensprecher der privaten Kur- und Krankenanstalten, Julian Hadschieff: Strenge Qualitätskrite- rien und genaue Leistungskataloge seien längst üblich, sagt er im me- dianet-Interview. Hier werde eine große Branche verunglimpft, die eigentlich in Zeiten, wo man mehr Gesundheitsvorsorge fordere, wichtiger denn je sei. „Verhaltens- änderungen muss man üben und lernen; das geht nur außerhalb des Altags und braucht Zeit.“ Seite 67

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medianet.at

health economy

Forum Alpbach Reich und gesund oder arm und krank? 67

Generika Teva- und Ratio-pharm-Manager Martin Spatz im Interview 70

Forschung Sanofi kooperiert mit Biotech-firma Apeiron 70

Gesundheitsakte Elga startet im Dezember in ersten Kliniken 71

Kultur Roche bringt Wissenschafter zu Salz-burger Festspielen 72

Freitag, 28. August 2015 cover 65

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Pharmabranche in Aufruhr: Kassen wollen mehr rabattDie Krankenkassen fürchten aufgrund teurer, innovativer Medika­mente steigende Kosten und machen Druck auf die Industrie. 66

AUVA: Neuer ObmannAnton ofner (62)

ist neuer Obmann der AUVA und folgt Thomas Gebell nach. Ofner ist geschäftsführender

Gesellschafter der MBB BioLab GmbH mit Sitz in Wien. Der

gebürtige Steirer ist Betriebswirt und akademisch ausgebildeter Krankenhausmanager und seit Jahren in der Kontrollversamm­

lung der Wiener Gebiets­krankenkasse tätig.

Neuer Sprecher für Pharmig

Peter richter (42) ist neuer Head of Communi­

cation & PR des Branchenver­bandes Pharmig. Richter ist seit 2007 im PR­Bereich tätig. Die

Gesundheitskommunikation ist seit Beginn seines Einstiegs in

die PR­ und Öffentlichkeitsarbeit der zentrale Tätigkeitsbereich.

Er will die Leistungen der pharmazeutischen Industrie

transparent machen.

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DIE NEUE APP FÜR MEHR THERAPIESICHERHEIT BEI TRANSPLANTATIONSPATIENTEN

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Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com

WEIL SICH UMWELTSCHONGUNG NACHHALTIG RECHNET.

IntervIew

„Kur ist Beitrag zur Prävention“ALPBACH. In der jüngsten Debatte über die Organisation und Finan-zierung von Kuren relativiert der Branchensprecher der privaten Kur- und Krankenanstalten, Julian Hadschieff: Strenge Qualitätskrite-rien und genaue Leistungskataloge seien längst üblich, sagt er im me-dianet-Interview. Hier werde eine große Branche verunglimpft, die eigentlich in Zeiten, wo man mehr Gesundheitsvorsorge fordere, wichtiger denn je sei. „Verhaltens-änderungen muss man üben und lernen; das geht nur außerhalb des Altags und braucht Zeit.“ Seite 67

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medianet.at66 HEALTH:CARE Freitag, 28. August 2015

GRossHAndEL

Wenig Ertrag mit teuren ArzneienWIEN. Der Pharma-Großhan-del sieht sich durch Margen-grenzen bei teuren Präparaten und die neuen Sparforderun-gen der Krankenkassen bei den billigeren Medikamenten zunehmend finanziell einge-klemmt. Dies erklärten nun Vertreter des Pharma-Groß-handelsverbands Phago bei einem Hintergrundgespräch. Der Pharma-Großhandel mit sechs voll sortierten Unter-nehmen in Österreich macht pro Jahr in etwa einen Umsatz von rund 2,5 Mrd. €. Man hat ständig etwa 50.000 verschie-dene Produkte von rund 2.000 Herstellern auf Lager. Das Pro-blem: Je teurer Medikamente, desto geringer die Spanne. Hinzu kommt, dass speziell bei hochpreisigen Arzneimitteln und Biotech-Medikamenten die Pharmaindustrie nicht mehr über den Pharma-Großhandel liefert, sondern direkt und un-ter Ausschaltung der Grossis-ten via Logistik-Unternehmen. In der aktuellen Debatte fürch-tet man weitere Kürzungen.

soziALvERsiCHERunG

Krankenkassen erwarten MinusWIEN. Die Krankenkassen er-warten für heuer einen Verlust von 129,3 Mio. €. Das vergange-ne Jahr hatte die Krankenkas-sen noch mit einem Plus von 88 Mio. € abgeschlossen. Haupt-verbands-Chef Peter McDonald führt das Defizit auf sinkende Beitragseinnahmen durch die wachsende Arbeitslosigkeit und auf steigende Ausgaben vor allem bei Medikamenten zurück. Die Medikamentenkos-ten dürften mit einem prognos-tizierten Plus von 7,2 Prozent heuer mehr als doppelt so stark wachsen wie die Beitragsein-nahmen (plus 3,5 Prozent).

TECHnoLoGiE

Telefonhotline soll Spitäler entlastenALPBACH. In Wien, Niederös-terreich und Vorarlberg soll ab Ende 2016 ein von der Sozial-versicherung und Bundeslän-dern veranlasstes Pilotprojekt zu einer 24-Stunden-Tele-fonhotline in medizinischen Fragen starten. Der Service läuft über Notleitstellen. 2019 soll das System österreichweit ausgerollt werden, hieß es am Dienstag bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen. „Ver-schiedene Studien zeigen, dass Bürger ihre medizinischen Probleme häufig falsch inter-pretieren, 70 Prozent zu stark“, sagte der Chirurg, Allgemein-mediziner, Telemedizinexperte und Konsulent des Haupt-verbandes, Andrea Vincenzo Braga, der in der Schweiz ein solches System aufgebaut hat. „Zu dramatisch wahrgenom-mene Symptome führen zur Inanspruchnahme höherer Ver-sorgungsebenen bis hin zum Spital.“ Die Schweiz zeige: Bei rund 400.000 Anrufen im Jahr ist nur bei acht Prozent der An-rufe wirklich eine Notfallreak-tion erforderlich. 60% können in Selbstbehandlung belassen werden.

••• Von Martin Rümmele

ALPBACH/WIEN. Bis Ende 2015 soll es einen neuen Vertrag zwi-schen dem Hauptverband der So-zialversicherungsträger und der pharmazeutischen Industrie in Sachen Rabatte für von den Kassen bezahlte Medikamente geben. Der-zeit sind die Gespräche allerdings unterbrochen, warum ist unklar. Die Industrie spricht von einem Moratorium, weil die Kassen zu hohe Forderungen stellen. Aus den Kassen hört man, dass sich manche Unternehmen in der Branche quer legen. Dort denkt man nun darüber nach, wie in anderen Ländern Ra-batte gesetzlich einzuführen.

Kassen überraschtBei den Kassen sitzt der Schock tief nach der im Vorjahr unerwar-tet aufgetauchten Kostenexplosi-on durch das innovative Hepatitis C-Medikament „Solvaldi“. Wir be-richtet kostete eine komplette The-rapie - die allerdings auch Heilung verspricht - bis zu 160.000 €. Zwar sind die Preise rasch wieder gesun-ken, die Kassen mussten aber Mil-lionen aufwenden und rutschten ins Minus. Nun fürchtet man wei-tere Preisschübe - vor allem durch neuartige Krebsmedikamente. Man habe gesehen, wie rasch man durch ein einzelnes Mittel in Schieflage kommen kann, sagt ein Insider.

„Wir wollen auch in Zukunft den Zugang zu innovativen Arzneimittel sicherstellen, haben bei erwarteten Steigerungen von zwischen sieben und acht Prozent aber eine prog-nostizierte ‚Pharma-Lücke‘ zwi-schen 120 und 150 Millionen Euro

allein für das Jahr 2016“, rechnet Hauptverbandspräsident Peter McDonald vor. Der Hauptverband registrierte laut McDonald im ers-ten Quartal 2015 eine Steigerung bei den Arzneimittelausgaben von zehn Prozent, im ersten Halbjahr eine von 8,5 Prozent.

Beim Verband der pharmazeu-tischen Industrie (Pharmig) sieht man das anders und fordert Trans-parenz über die tatsächlichen Kos-ten. Generalsekretär Jan Oliver Huber: „Es dürften im ersten Halb-jahr eher plus 7,5 Prozent sein. Ich glaube, dass wir Ende des Jahres zwischen sechs und sieben Pro-zent haben werden. Ich teile nicht die Meinung, dass es kommendes Jahr bei den Krankenkassen einen Fehlbetrag durch die Medikamente von 120 bis 150 Millionen Euro ge-ben wird. Es gibt keine Pharmalü-cke.“ Das Marktforschungsinstitut IMS Health erwarte zudem für das

kommende Jahr nur ein Plus von zwei bis fünf Prozent.

Industrie bietet mehrDie Industrie hat nach eigenen An-gaben jedenfalls angeboten, den Rabatt von zuletzt 18 Mio. € pro Jahr auf 65 Mio. € – zumindest im kommenden Jahr – zu erhöhen. „Die Frage, die sich alle stellen, ist, was die Branche künftig umsetzen wird und wie sich das entwickelt. Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir den alten Vertrag zu 100 Prozent erfüllt haben. Wir sind mit den Umsatzsteigerungen im ver-einbarten Korridor geblieben“, sagt Pharmig-Präsident Robin Rumler. Natürlich wolle man die Kassen unterstützen, leistungsfähig zu bleiben, umgekehrt brauche es aber auch planbare Rahmenbedingun-gen für beide Seiten, ergänzt Huber.

Die Industrievertreter wünschen sich nicht nur eine Kostendebatte, sondern Veränderungen des Sys-tems. Derzeit würden die Kassen nicht davon profitieren, wenn Me-dikamente teure Operationen und Spitalsaufenthalte verhindern. Denn dieser Bereich werde vorwie-gend von den Ländern finanziert. Huber: „Wenn etwa Sovaldi teure Lebertransplantationen verhin-dert, nehmen die Spitäler weniger ein. Sie sind also kaum zu bewe-gen, den Kassen zusätzlich noch die Einsparungen weiterzugeben.“ Hier brauche es eine gesamthafte Betrachtung. „Es liegen dafür alle Lösungen im Rahmen der Gesund-heitsreform am Tisch. Wir erhalten aber krampfhaft alte und teure Strukturen“, kritisiert Rumler und fordert Reformwillen der Politik.

industrie unter druckEnde des Jahres läuft der Pharma-Rahmenvertrag mit den Kassen aus. Er regelt pauschale Rabatte. Verhandlungen über eine Neuregelung stocken allerdings.

Hintergrund Um Parallelexporte aus Österreich in Länder mit höheren Arznei-mittelpreisen zu verhindern, haben Kassen und Indus-trie in den vergan-genen Jahren statt Preise zu senken, Gesamtrabatte vereinbart. Den sogenannten So-lidarbeitrag zahlen auch Apotheken und Großhandel mit.

Preiskorridor Dem Vernehmen nach wollen die Kassen einen fixen Preiskorridor für Generika. Kommt das vierte Generikum auf den Markt, soll auch das Original-produkt nur noch zehn Prozent mehr kosten dürfen. Damit falle der Preisvorteil der Generika weg, und somit sei das Geschäftsmodell infrage gestellt, sagen Kritiker.

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••• Von Martin Rümmele

ALPBACH. In der jüngsten Debatte über die Organisation und Finan-zierung von Kuren relativiert der Branchensprecher der privaten Kur- und Krankenanstalten, Julian Hadschieff: Strenge Qualitätskrite-rien und genaue Leistungskataloge durch die finanzierende Pensions-versicherung seien längst üblich, sagt er im medianet-Interview. Hier werde eine große Branche ver-unglimpft, die eigentlich in Zeiten, wo man mehr Gesundheitsvorsorge fordere, wichtiger denn je sei. Die Kur vor 100 Jahren, die damals als

Sommerfrische für das Bürgertum galt, habe mit der heutigen medi-zinischen Kur nichts mehr zu tun, sagt Hadschieff.

Er wünscht sich sogar, dass die Angebote ausgebaut werden. „Die Kur ist ein wichtiger Beitrag, um Gesundheitsförderung ernsthaft unter dem Aspekt der Lebens-stiländerung in den Bereichen Er-nährung, Bewegung und mentale Gesundheit zu forcieren.“ Natür-lich müsse man die Treffsicherheit erhöhen, um Kuren zu jenen Men-schen zu bringen, die sie wirklich brauchen. „Es ist hier auch wich-tig für die Ärzte, die medizinische

Chance zu verstehen und zu sehen, was eine Kur präventiv bringen kann; Ärzte sind aufgefordert, das klarer und gezielter einzusetzen“, sagt der Spartenobmann.

VerhaltensänderungDass eine Kur drei Wochen dau-ert, macht für Hadschieff durch-aus Sinn: „Verhaltensänderungen muss man üben und lernen; das geht nur außerhalb des Alltags und braucht Zeit.“ Im Gegenzug beuge man schweren Erkrankungen vor und spare dadurch teure Folge-behandlungen und noch viel länge-re Ausfallzeiten.

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger: Die Spardiskussi-on ist der falsche Ansatz, sagt der Ärztekammerpräsident und for-dert ebenfalls eine Stärkung der Kur. Wechselberger wandte sich entschieden gegen Pauschalver-dächtigungen, wonach die Kur als Urlaubsersatz diene, die auf Ein-zelerfahrungen und Erzählungen beruht. Das sei unfair all jenen ge-genüber, die die Kur gerechtfertigt in Anspruch nehmen. Auch ÖGB-Präsident Erich Foglar zeigt sich von der durch „Neid und die Privi-legienschiene“ geprägte Sommerde-batte um die Kur irritiert; dies sei populistisch und nicht zielführend.

Kuranstalten und Heilbäder ha-ben auch eine große, bisweilen unterschätzte Bedeutung für Wert-schöpfung und Arbeitsplätze in ländlichen Regionen. Das ergibt ei-ne vom Ökonomen Gottfried Haber (Donau-Universität Krems) erst-mals durchgeführte Analyse über „Regionalökonomische Effekte des Kurwesens“.

116 private KurbetriebeDemnach profitieren viele Branchen von den durch die Kurbetrieben hervorgerufenen Wertschöpfungs-effekten, wovon vor allem die lokale Wirtschaft der betreffenden Regio-nen profitiert. Weitere positive Fol-geeffekte betreffen die Infrastruk-tur, Image und Standortqualität. „Investitionen in diesen Sektor zah-len sich sowohl regional als auch gesamtwirtschaftlich aus“, betont Haber. Ausdrücklich unterstreicht der Studienautor die positiven Aus-sichten des Gesundheitstourismus und das Potenzial der Kurbetriebe. „Diese haben einen Leuchtturmef-fekt und können als Leitbetriebe im Ort viel bewirken.“

Laut der Studie lassen sich ös-terreichweit 116 private Kurbetrie-be mit 13.115 Betten dem österrei-chischen Kurwesen zuordnen. Ihr Beitrag zum heimischen Brutto-sozialprodukt summiert sich auf 419 Mio. €. 2013 wurden 3,45 Mio. Nächtigungen in diesen Betrieben erzielt, von denen 97,4 % auf inlän-dische Gäste entfielen.

„Kur ist wichtig für Prävention“ Statt zu kürzen, sollte man über einen Ausbau der Kuren nachdenken, sagen Experten. Sie bieten die Chance, gegen-zusteuern, bevor schwere und teure Krankheiten ausbrechen.

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Ärzte als MysteriumMartin Rümmele

Der mögliche Erfolg der neuen Ärztekammer-Kampagne im Kampf gegen Mystery-Patien-ten der Krankenkassen weckt das Interesse von Nachah-mern. Bekanntlich wehrt sich die Ärztekammer ja gegen verdeckte Kontrollen, weil dadurch ja alle Patienten als mögliche Betrüger abgestem-pelt würden. Die Patienten, wohlgemerkt.Tatsächlich nimmt in Öster-reich bei genauem Hinsehen das verdeckte Ermitteln der Behörden bereits bedrohliche Ausmaße an. Dem Verneh-men ist deshalb mit weiteren Kampagnen zu rechnen: Auto-fahrerclubs planen angeblich Widerstand gegen Zivilstreifen der Polizei auf Autobahnen. Sogenannte Mystery-Raser würden jeden Autofahrer des Rasens verdächtigen, heißt es.Tourismusverbände wie-derum wehren sich gegen Gastrokritiker – sogenannte Mystery-Esser. Damit würden ja pauschal alle Wirte ver-dächtigt, absichtlich schlecht zu kochen. Fahrgastinitiativen in Wien wiederum wehren sich gegen U-Bahn-Kontrol-lore (Schwarzkappler). Diese Mystery-Pendler würden jeden Fahrgast quasi pauschal als Schwarzfahrer verdächtigen.All diese von verdeckten „Er-mittlern“ gequälten Gruppen haben zudem eine Rechnung aufgestellt: Die Kontrollen kosten den Staat Unsummen. Sie einzusparen, würde also in wirtschaftlich schwierigen Zei-ten viel Geld für andere Dinge frei machen.Anders gesagt: Guten Mor-gen, liebe Ärzte – es sollte doch wirklich im Interesse aller liegen, schwarze Schafe zu finden statt zu verteidigen.

••• Von Ulli Moschen

ALPBACH. Menschen in Haushal-ten unter der Armutsgrenze wei-sen einen drei Mal schlechteren Gesundheitszustand auf als Per-sonen mit hohen Einkommen, und sie sind doppelt so oft krank. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stu-die der Armutskonferenz, deren Ziel es war, Lücken im österrei-chischen Gesundheitssystem aus Sicht der Betroffenen aufzuzeigen. Diese sehen sich zudem oft mit Stigmatisierung und mangelndem Respekt in Krankenhäusern und bei niedergelassenen Ärzten kon-frontiert.

Der Zusammenhang von Armut und Krankheit stand im Mittel-punkt des Leitthemas „Ungleich-heit“ bei den Gesundheitsgesprä-

chen beim diesjährigen Europä-ischen Forum zu Beginn dieser Woche. Auf Basis der Untersu-chung schlägt Martin Schenk von der Armutskonferenz in 15 Punk-ten Verbesserungen vor, zu denen unter anderem Begleitdienste, der Ausbau von Therapie-, Beratungs-einrichtungen und psychosozialen Notdiensten und die Wiederein-führung des Pensionsvorschusses gehören.

Hürden sind überwindbarMichael Marmot, Direktor des In-stituts für Gleichheit bei Gesund-heit und zukünftiger Präsident des Welt-Ärzteverbands, verweist mit den Ergebnissen seiner Studie ebenfalls auf die Verbindung zwi-schen Armut und Krankheit. Laut den Daten des britischen Wissen-

schaftlers ist dies kein Gruppen-phänomen, sondern ein Merkmal der gesamten Gesellschaft. Mar-mot konnte einen Unterschied in der durchschnittlichen Lebenser-wartung von 20 Jahren nachwei-sen. Um die Situation zu ändern, sieht Marmot jedoch keine unüber-windbaren Hürden: „Wir brauchen keine Revolution. Wir wissen, was zu tun ist. Wir brauchen nur die Situation verbessern, in die Babys hineingeboren werden, in der sie als Kinder aufwachsen, später als Erwachsene arbeiten und altern.“

Einig waren sich die 400 Teil-nehmer der Gesundheitsgesprä-che, dass die Betroffenen in die Lösungsprozesse eingebunden werden sollen und eine Vernetzung mit der Politik für die Umsetzung wesentlich ist.

Alpbach: „Arm und krank“Gesundheitsgespräche beim Europäischen Forum Alpbach analysierten soziale Zusammenhänge von Krankheiten.

Die Gesundheitsbranche diskutierte in Alpbach über Ungleichheit.

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Branchenobmann Julian Hadschieff will die Kur ausbauen und Ärzte über die Möglichkeiten entsprechend informieren.

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Als Spezialist für Herz- und Gefäßchirurgie behandelt Dr. Grabenwöger mit seinem

erfahrenen OP-Team jedes Jahr Hunderte Menschen. Bei Eingriffen wie Herz-Bypass-

Operationen, Herzklappenrekonstruktionen oder dem Ersatz der Aorta bei Aneurysmen

rettet er nicht nur Leben. Er gibt seinen Patientinnen und Patienten auch ihre Lebens-

qualität zurück. Fachlich bleibt er dabei immer am Puls der Zeit: „Mir liegt viel daran,

mich stets mit den modernsten Methoden auseinanderzusetzen.

Das bringt mich nicht nur in meinem beruflichen Schaffen weiter – es erhöht vor allem

die Behandlungsqualität für meine Patientinnen und Patienten“, erklärt Grabenwöger

seinen Ansatz. Wie modern er arbeitet, konnte man bereits mehrfach bei seinen „Live-

OPs“ sehen. Unter dem Titel „Mitten ins Herz“ lässt er sich von Kameras über die Schulter

schauen und seine Herz-OPs für ein großes Live-Publikum übertragen. Vom ersten Schnitt

bis zum letzten Stich führt er vor, wie weit die heutige Medizin ist.

Grauer Star ist eine Augenerkrankung, die in den letzten Jahren immer häufiger auftritt.

Es handelt sich um eine Trübung der Linse, die die Sehkraft massiv beeinträchtigt. Und da

die Menschen immer älter werden, steigt auch die Anzahl der Betroffenen. Expertinnen

und Experten wie Dr.in Vécsei-Marlovits können den Grauen Star aber mittlerweile sehr gut

behandeln. Sie setzen den Patientinnen und Patienten ein künstliches Linsenimplantat ein,

mit dem sie bereits nach kurzer Zeit wieder besser sehen können. Bei der hohen Nach-

frage nach dieser Art der Operation ist es notwendig, die Abläufe in den Kliniken

bestmöglich zu organisieren. „Als Leiterin der Augenabteilung bin ich nicht nur Ärztin.

Ich bin auch Managerin, die sich darum kümmern muss, dass unsere Patientinnen und

Patienten möglichst rasch die beste Behandlung bekommen“, erklärt Dr.in Vécsei-Mar-

lovits. Mit ihrem Team ist es ihr in den vergangenen Jahren nicht nur gelungen, für die

Abteilung eine ISO-Zertifizierung zu bekommen – es konnte auch die Anzahl der Operatio-

nen und die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten wesentlich gesteigert werden.

Dr. Martin GrabenwögerKrankenhaus: Krankenhaus Hietzing

mit neurologischem Zentrum Rosenhügel

Spezialgebiet: Herz- und Gefäßchirurgie

Eingriffe pro Jahr: rund 200 Herz-OPs und

50 Gefäß- und Herzschrittmachereingriffe

Univ.-Prof.in Dr.in Veronika Vécsei-Marlovits, MSc, MBAKrankenhaus: Krankenhaus Hietzing mit

neurologischem Zentrum Rosenhügel

Spezialgebiet: Graue-Star-Operationen, Netzchirurgie

Eingriffe pro Jahr: über 4.000 Graue-Star- Operationen

an ihrer Abteilung

„Gute medizinische Versorgung braucht menschlichen Umgang auf Augenhöhe und die modernste Technik.

Dafür setze ich mich jeden Tag ein.“

„Persönliche Betreuung – fachliches Spitzenniveau – perfekte Organisation. Das ist mein Anspruch. Für meine

Patientinnen und Patienten und mein Team.“

Wenn bereits bei Säuglingen und Kleinkindern

psychische Erkrankungen oder Störungen

festgestellt werden, ist das besonders tragisch.

Soll ihre weitere Entwicklung ungehindert ver-

laufen, braucht es eine speziell zugeschnittene

Behandlung. Und dazu gibt es Fachleute wie

Dr. Thomas Frischer. Er und seine Kolleginnen

und Kollegen können helfen, wenn schon bei

den Kleinsten Probleme bei der Fütterung,

Verhaltensauffälligkeiten oder Entwicklungsver-

zögerungen festgestellt werden. Oder wenn sie

zu exzessivem Schreien neigen und besondere

familiäre Belastungen vorliegen. „Uns ist die

Kommunikation zwischen Eltern und Kind be-

sonders wichtig. Wir filmen mit, wie Eltern und

Kind miteinander umgehen, und können daraus

unverzichtbare Schlüsse für die Behandlung

ziehen“, erklärt Dr. Frischer die Methode. Sie

ermöglicht, die psychosoziale Situation einer

Familie umfassend zu begreifen. Damit gelingt

es, psychotherapeutische Behandlungen maß-

zuschneidern, die langfristig erfolgreich sind –

im Sinne der Kinder und der Eltern.

Prim. Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas FrischerKrankenhaus: Wilhelminenspital

Spezialgebiet: Psychosomatik für

Säuglinge und Kinder

Aufnahmen pro Jahr: über 800

„Egal welches Krankheitsbild – die psychosoziale Situation von Kind und

Familie muss berücksichtigt werden. Nur dann kann eine nachhaltige

Heilung gelingen.“

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Sie retten Leben, entwickeln neue Methoden und klären auf: die Ärztinnen und Ärzte im KAV.

Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Todesursa-

chen in Österreich. Durch einverstopftes Blutgefäß oder

eine Blutung bekommt ein Teil des Gehirns nicht mehr

genug Sauerstoff. Häufig treten dadurch langfristige

Gesundheitsschäden oder sogar der Tod ein. Wird

jedoch innerhalb weniger Stunden mit der Behand-

lung begonnen, kann oft noch das Blutgerinnsel im

Gefäß aufgelöst oder entfernt werden. „Deshalb ist es

entscheidend, sofort die Rettung (144) zu rufen, wenn

erste Symptome auftreten“, ist die Neurologin Regina

Katzenschlager um Aufklärung bemüht. „Wenn Sie

Beschwerden wie halbseitige Schwäche, halbseitige

Gefühlsstörung, Sehstörung, Schwindel oder Sprech-

und Sprachstörungen bemerken, zählt jede Minute.

Je früher die Behandlung beginnt, desto besser stehen

Ihre Chancen“, so Katzenschlager. Zumal das Netzwerk

an Schlaganfalleinheiten (Stroke Units) in Österreich

besonders gut ausgebaut ist: Mit 38 Einheiten steht

hierzulande ein höchst leistungsfähiges System mit

spezialisierten Überwachungs- und Therapiemöglich-

keiten zur Verfügung. Dort kann sofort über die richtige

Therapie entschieden werden.

Prim.a Priv.-Doz.in Dr.in Regina KatzenschlagerKrankenhaus: Sozialmedizinisches

Zentrum Ost – Donauspital

Spezialgebiet: Parkinsonerkrankung

und Bewegungsstörungen; Schlaganfallbehandlung;

Schlaganfallpatientinnen und -patienten pro Jahr: ca. 400

„Bei einem Schlaganfall heißt es‚ Zeit ist Hirn‘. Je früher die

Behandlung beginnt, desto eher kann das Hirn gerettet werden.

Deshalb heißt es rasch handeln!“

ALS EINE DER GRÖSSTEN Gesundheitseinrichtungen von Eu ropa beschäftigt der Wiener Krankenanstal-tenverbund (KAV) beinahe 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter rund 3.500 Ärztinnen und Ärzte. Mit Leidenschaft und Engagement behandeln sie Kranke und Verletzte, entwickeln neue Metho-

den und klären Menschen über Gesundheitsrisiken auf. Stellvertretend für sie werden hier vier Ärztinnen und Ärzte vorgestellt, die jeden Tag ihr Bestes geben. Ihnen und ihren Kollegin-nen und Kollegen im KAV ist es zu verdanken, dass das Wiener Gesundheits-system zum internationa-len Spitzenfeld gehört.

Abteilung für Kinder- und Jugend-heilkunde im Wilhelminenspital

Dr. Grabenwöger live

Grauer-Star-Operation Schlaganfalluntersuchung im SMZ Ost

Bemerken Sie, dass eines oder mehrere dieser Symptome plötzlich auftreten …• halbseitige Schwäche• halbseitige Gefühlsstörung• Sprech- oder Sprachstörung• Sehstörung • Schwindel… rufen Sie sofort die Rettung!

Checklist: Schlaganfall

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Ärztinnen und Ärzte im KAV

Mit Leidenschaft für Sie im Dienst

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Als Spezialist für Herz- und Gefäßchirurgie behandelt Dr. Grabenwöger mit seinem

erfahrenen OP-Team jedes Jahr Hunderte Menschen. Bei Eingriffen wie Herz-Bypass-

Operationen, Herzklappenrekonstruktionen oder dem Ersatz der Aorta bei Aneurysmen

rettet er nicht nur Leben. Er gibt seinen Patientinnen und Patienten auch ihre Lebens-

qualität zurück. Fachlich bleibt er dabei immer am Puls der Zeit: „Mir liegt viel daran,

mich stets mit den modernsten Methoden auseinanderzusetzen.

Das bringt mich nicht nur in meinem beruflichen Schaffen weiter – es erhöht vor allem

die Behandlungsqualität für meine Patientinnen und Patienten“, erklärt Grabenwöger

seinen Ansatz. Wie modern er arbeitet, konnte man bereits mehrfach bei seinen „Live-

OPs“ sehen. Unter dem Titel „Mitten ins Herz“ lässt er sich von Kameras über die Schulter

schauen und seine Herz-OPs für ein großes Live-Publikum übertragen. Vom ersten Schnitt

bis zum letzten Stich führt er vor, wie weit die heutige Medizin ist.

Grauer Star ist eine Augenerkrankung, die in den letzten Jahren immer häufiger auftritt.

Es handelt sich um eine Trübung der Linse, die die Sehkraft massiv beeinträchtigt. Und da

die Menschen immer älter werden, steigt auch die Anzahl der Betroffenen. Expertinnen

und Experten wie Dr.in Vécsei-Marlovits können den Grauen Star aber mittlerweile sehr gut

behandeln. Sie setzen den Patientinnen und Patienten ein künstliches Linsenimplantat ein,

mit dem sie bereits nach kurzer Zeit wieder besser sehen können. Bei der hohen Nach-

frage nach dieser Art der Operation ist es notwendig, die Abläufe in den Kliniken

bestmöglich zu organisieren. „Als Leiterin der Augenabteilung bin ich nicht nur Ärztin.

Ich bin auch Managerin, die sich darum kümmern muss, dass unsere Patientinnen und

Patienten möglichst rasch die beste Behandlung bekommen“, erklärt Dr.in Vécsei-Mar-

lovits. Mit ihrem Team ist es ihr in den vergangenen Jahren nicht nur gelungen, für die

Abteilung eine ISO-Zertifizierung zu bekommen – es konnte auch die Anzahl der Operatio-

nen und die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten wesentlich gesteigert werden.

Dr. Martin GrabenwögerKrankenhaus: Krankenhaus Hietzing

mit neurologischem Zentrum Rosenhügel

Spezialgebiet: Herz- und Gefäßchirurgie

Eingriffe pro Jahr: rund 200 Herz-OPs und

50 Gefäß- und Herzschrittmachereingriffe

Univ.-Prof.in Dr.in Veronika Vécsei-Marlovits, MSc, MBAKrankenhaus: Krankenhaus Hietzing mit

neurologischem Zentrum Rosenhügel

Spezialgebiet: Graue-Star-Operationen, Netzchirurgie

Eingriffe pro Jahr: über 4.000 Graue-Star- Operationen

an ihrer Abteilung

„Gute medizinische Versorgung braucht menschlichen Umgang auf Augenhöhe und die modernste Technik.

Dafür setze ich mich jeden Tag ein.“

„Persönliche Betreuung – fachliches Spitzenniveau – perfekte Organisation. Das ist mein Anspruch. Für meine

Patientinnen und Patienten und mein Team.“

Wenn bereits bei Säuglingen und Kleinkindern

psychische Erkrankungen oder Störungen

festgestellt werden, ist das besonders tragisch.

Soll ihre weitere Entwicklung ungehindert ver-

laufen, braucht es eine speziell zugeschnittene

Behandlung. Und dazu gibt es Fachleute wie

Dr. Thomas Frischer. Er und seine Kolleginnen

und Kollegen können helfen, wenn schon bei

den Kleinsten Probleme bei der Fütterung,

Verhaltensauffälligkeiten oder Entwicklungsver-

zögerungen festgestellt werden. Oder wenn sie

zu exzessivem Schreien neigen und besondere

familiäre Belastungen vorliegen. „Uns ist die

Kommunikation zwischen Eltern und Kind be-

sonders wichtig. Wir filmen mit, wie Eltern und

Kind miteinander umgehen, und können daraus

unverzichtbare Schlüsse für die Behandlung

ziehen“, erklärt Dr. Frischer die Methode. Sie

ermöglicht, die psychosoziale Situation einer

Familie umfassend zu begreifen. Damit gelingt

es, psychotherapeutische Behandlungen maß-

zuschneidern, die langfristig erfolgreich sind –

im Sinne der Kinder und der Eltern.

Prim. Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas FrischerKrankenhaus: Wilhelminenspital

Spezialgebiet: Psychosomatik für

Säuglinge und Kinder

Aufnahmen pro Jahr: über 800

„Egal welches Krankheitsbild – die psychosoziale Situation von Kind und

Familie muss berücksichtigt werden. Nur dann kann eine nachhaltige

Heilung gelingen.“

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Sie retten Leben, entwickeln neue Methoden und klären auf: die Ärztinnen und Ärzte im KAV.

Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Todesursa-

chen in Österreich. Durch einverstopftes Blutgefäß oder

eine Blutung bekommt ein Teil des Gehirns nicht mehr

genug Sauerstoff. Häufig treten dadurch langfristige

Gesundheitsschäden oder sogar der Tod ein. Wird

jedoch innerhalb weniger Stunden mit der Behand-

lung begonnen, kann oft noch das Blutgerinnsel im

Gefäß aufgelöst oder entfernt werden. „Deshalb ist es

entscheidend, sofort die Rettung (144) zu rufen, wenn

erste Symptome auftreten“, ist die Neurologin Regina

Katzenschlager um Aufklärung bemüht. „Wenn Sie

Beschwerden wie halbseitige Schwäche, halbseitige

Gefühlsstörung, Sehstörung, Schwindel oder Sprech-

und Sprachstörungen bemerken, zählt jede Minute.

Je früher die Behandlung beginnt, desto besser stehen

Ihre Chancen“, so Katzenschlager. Zumal das Netzwerk

an Schlaganfalleinheiten (Stroke Units) in Österreich

besonders gut ausgebaut ist: Mit 38 Einheiten steht

hierzulande ein höchst leistungsfähiges System mit

spezialisierten Überwachungs- und Therapiemöglich-

keiten zur Verfügung. Dort kann sofort über die richtige

Therapie entschieden werden.

Prim.a Priv.-Doz.in Dr.in Regina KatzenschlagerKrankenhaus: Sozialmedizinisches

Zentrum Ost – Donauspital

Spezialgebiet: Parkinsonerkrankung

und Bewegungsstörungen; Schlaganfallbehandlung;

Schlaganfallpatientinnen und -patienten pro Jahr: ca. 400

„Bei einem Schlaganfall heißt es‚ Zeit ist Hirn‘. Je früher die

Behandlung beginnt, desto eher kann das Hirn gerettet werden.

Deshalb heißt es rasch handeln!“

ALS EINE DER GRÖSSTEN Gesundheitseinrichtungen von Eu ropa beschäftigt der Wiener Krankenanstal-tenverbund (KAV) beinahe 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter rund 3.500 Ärztinnen und Ärzte. Mit Leidenschaft und Engagement behandeln sie Kranke und Verletzte, entwickeln neue Metho-

den und klären Menschen über Gesundheitsrisiken auf. Stellvertretend für sie werden hier vier Ärztinnen und Ärzte vorgestellt, die jeden Tag ihr Bestes geben. Ihnen und ihren Kollegin-nen und Kollegen im KAV ist es zu verdanken, dass das Wiener Gesundheits-system zum internationa-len Spitzenfeld gehört.

Abteilung für Kinder- und Jugend-heilkunde im Wilhelminenspital

Dr. Grabenwöger live

Grauer-Star-Operation Schlaganfalluntersuchung im SMZ Ost

Bemerken Sie, dass eines oder mehrere dieser Symptome plötzlich auftreten …• halbseitige Schwäche• halbseitige Gefühlsstörung• Sprech- oder Sprachstörung• Sehstörung • Schwindel… rufen Sie sofort die Rettung!

Checklist: Schlaganfall

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Ärztinnen und Ärzte im KAV

Mit Leidenschaft für Sie im Dienst

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medianet.at70 PharmarePort:Lifescience Freitag, 28. August 2015

die nicht so hohe Forschungskosten wie einige Originalentwickler habe, so habe man doch hohe Kosten mit Logistik, Lagerhaltung, Pharmako-vigilanz, Qualitätssicherung: „Pillen sind keine Mannerschnitten.“

Teva geht deshalb schon seit ei-niger Zeit neue Wege und entwi-ckelt eigene, innovative Produkte. Dazu gehöre etwa der innovative Wirkstoff „Glatirameracetat“, der führend bei der Behandlung von Multipler Sklerose ist und mit 1. Oktober des heurigen Jahres erst-mals auch in einer neuartigen nur dreimal wöchentlich zu verabrei-chenden Form zur Verfügung ste-hen wird. „Teva hat gesagt, dass

••• Von Martin Rümmele und Ina Schriebl

WIEN. So etwas mache man nicht, sagt Martin Spatz, Geschäftsführer der Österreich-Tochter des Phar-makonzerns Teva und der zum Konzern gehörenden Ratiopharm. Man könne nicht einfach kommen und jene Branche bestrafen, die in den vergangenen Jahren massiv geholfen habe, Kosten zu senken, wundert er sich über den aktuellen Stand der Verhandlungen zwischen Pharmaindustrie und dem Haupt-verband der Sozialversicherungs-träger über pauschalierte Rabatte im sogenannten Pharmarahmen-vertrag. Mit der Kassen-Forderung nach einem engen Preisband für Nachahmer- und Originalproduk-te nach deren Patentablauf würde man den Wettbewerb quasi aus-hebeln. „Diese Ideen sind für mich nicht nachvollziehbar“, sagt Spatz.

Denn Generikahersteller leben davon, billig zu sein. Sie bringen nach dem Patentablauf eines Me-dikaments ein wirkstoffgleiches Nachahmerprodukt auf den Markt und sichern sich Umsätze dank niedrigerer Preise. Die Profiteure dieses Geschäftsmodells sind die Krankenkassen, die von sinkenden Arzneimittelpreisen profitieren. Die Verhandlungen über neue Rahmen-bedingungen stocken aber (siehe Seite 66). Die Kassen würden ein Preisband für alle Produkte nach Markteintritt des vierten Generi-kums fordern. Damit käme aber der Wettbewerb zum Erliegen.

Teva geht neue Wege Schon jetzt bringt die weltweite Nummer eins im Generikamarkt nicht mehr „jedes Produkt um jeden Preis. Wichtig ist, dass man mit dem Produkt noch etwas verdienen kann“, sagt Spatz. Und selbst wenn man als Generikahersteller nicht

man nicht nur bei Generika welt-weit die Nummer eins sein will, sondern auch in den anderen Be-reichen die Präsenz und Führung ausbauen will; dazu gehört der MS-Bereich. Auch bei Atemweg-serkrankungen wollen wir künftig stark agieren.“ In den nächsten Monaten werde es hier auch neue Produkteinführungen geben, kün-digt der Geschäftsführer an. Das Nebeneinander von Generika und Innovationen selbst sieht er es Vor-teil. „Das kann befruchtend sein – wir können voneinander lernen.“

Wachstum mit dem Markt2014 hat die Niederlassung die Zie-le in einem schwierigen Umfeld er-reicht, sagt Spatz. „Was uns im Vor-jahr stärker getroffen hat, war das Fehlen einer Erkältungswelle.“ Man habe das im Geschäft mit rezept-freien Produkten aber im Bereich Wechselbeschwerden und Schmerz kompensiert. Im Generikamarkt wachse man mit dem Markt und der legte im Vorjahr vier bis fünf Prozent zu. Heuer liege man in allen Segmenten über Plan und sei zu-frieden. Teva und Ratiopharm setz-ten zuletzt in Österreich mit rund 100 Beschäftigten 100 Mio. € um.

Für die Zukunft gibt sich Spatz aber besorgt, „weil wir in einigen Bereichen unerwarteten Druck vom Hauptverband sehen.“ Gerade der Generikabereich habe in den vergangenen Jahren massiv beige-tragen, dass die Kosten im Arznei-mittelbereich gesunken seien. Der jetzt sichtbare Preisdruck werde letztlich dazu führen, dass die Ver-sorgungsqualität sinken wird, „weil sich Firmen mit Produkten zurück-ziehen werden.“ Er wünscht sich deshalb mit den Krankenkassen ei-nen kooperativen Weg. „Man sollte im Verhandlungsweg gemeinsam Lösungen suchen und nicht den ju-ristischen Weg gehen.“

„Wettbewerb wackelt“ Martin Spatz, Chef der Österreichniederlassung des Generika­weltmarktführers Teva, sieht den Spardruck der Kassen mit Sorge.

megadeal Der weltgrößte Generika­Anbieter Teva gab vor Kurzem bekannt, für 40,5 Mrd. USD (37 Mrd. €) die Nachahmer­Sparte des US­amerikanischen Botox­Herstellers Allergan kaufen zu wollen.

martin spatz Der Teva­ und Ratiopharm Öster­reich­Geschäfts­führer liegt in allen Bereichen im Plan, fürchtet aber den Spardruck der Kassen. Die jüngs­te Entscheidung des Teva Konzerns, die Generikaspar­te von Allergan (Actavis) zu über­nehmen begrüßt er ausdrücklich: „Teva und Actavis ergänzen sich hervorragend. Das Angebot für Patienten wird sich kurzfristig signifi­kant ver bessern.

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Biotech-Deal in Wien

WIEN. Der Pharmakonzern Sanofi gab vor kurzem den Abschluss einer Forschungskooperation und Lizenzvereinbarung mit der deutschen Biotech-firma Evotec und dem Wiener Startup Apeiron Biologics bekannt. Ziel ist die Entdeckung und Entwicklung von niedermolekularen immunon-kologischen Therapien einer neuen Klasse zur Behandlung von soliden Tumoren und hämatolo-gischen Krebserkrankungen durch eine Steigerung der Antitumoraktivität des menschlichen Immun-systems.

„Die Immunonkologie hat sich als äußerst viel-versprechendes Gebiet etabliert, um potentiell kurative Behandlungsmöglichkeiten für viele Krebspatienten zu entwickeln“, sagte Victoria Richon, Vice-President und Head of Cancer Re-search, Discovery and Early Development von Sa-nofi. Auf Grundlage der technologischen Expertise von Evotec und der umfassenden Erfahrung von Apeiron Biologics im Bereich der Immunologie wird sich diese neue Kooperation auf die Identi-fikation neuartiger niedermolekularer Wirkstoffe und ihrer Angriffspunkte konzentrieren, um im-munonkologische Therapien der nächsten Gene-ration zu entwickeln. „Es ist sehr beeindruckend, dass unsere Arbeit, selbst in einem frühen Stadi-um, das Interesse eines der großen weltweit füh-renden Unternehmen wecken kann“, sagte Hans Loibner, CEO von Apeiron Biologics. (um)

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Lustpille sofort geschluckt

NEW YORK. Nach zwei gescheiterten Anläufen kommt nun erstmals eine Lustpille für Frauen auf den Markt: Die US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigte die Zulassung des Medikaments, das den weiblichen Sexualtrieb steigern soll. 2010 und 2013 war das „Viagra für Frauen“, das unter dem Namen „Addyi“ vermarktet wird, noch durchgefal-len. Wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen wurde die Zulassung nun an Auflagen geknüpft. Das Medikament wird speziell zur Behandlung ei-ner allgemeinen Hypoaktiven Sexualtriebsstörung (HSDD) bei Frauen vor der Menopause zugelassen. Es wird täglich und nicht nur vor dem Sexualver-kehr eingenommen und ist laut FDA ausdrücklich nicht anzuwenden, wenn der verminderte Sexual-trieb auf psychische oder körperliche Beschwer-den, Beziehungsprobleme oder den Einfluss von Medikamenten zurückzuführen ist.

Unmittelbar nach der US-Marktzulassung der Lustpille für die Frau wurde deren Hersteller vom kanadischen Pharmakonzern Valeant übernom-men. Das Unternehmen zahlt für den US-Herstel-ler Sprout Pharmaceuticals mit einigen Dutzend Mitarbeitern rund eine Mrd. USD (906 Mio. €) in bar. 500 Mio. USD will Valeant sofort zahlen, die zweite Tranche kommendes Jahr. Der Kaufpreis kann noch ansteigen, wenn bestimmte Erfolgs-schritte erreicht werden. (um/APA)

Man sollte im Verhältnis Kassen und Industrie einen kooperativen Weg gehen.

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medianet.at

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Eine nahezu unendliche Ge-schichte geht auf die Zielgerade zu: Im Dezember startet die Umsetzung der Elektronischen Gesundheitsak-te (Elga) – zuerst in Spitälern der Stadt Wien, des Landes Steiermark sowie bei den Elisabethinen in der Steiermark und in Pflegeinrichtun-gen in Wien und Graz. Schrittweise folgen weitere Spitäler in den Län-dern. Ab 2016 folgt Niederöster-reich und dann beginnt dann die Einbindung des niedergelassenen Bereichs sowie wie geplant auch die sogenannte E-Medikation, bei der Wechselwirkungen zwischen verschriebenen Medikamenten auf-gezeigt werden sollen.

Schrittweise Umstellung„Wir sind derzeit noch in der Labor-umgebung und testen noch einmal alles. Danach wird routinemäßig wie bei anderen Softwareentwick-lungen in Abschnitten auf den Echtbetreib umgestellt“, sagt Elga-Geschäftsführerin Susanne Herbek. Die anfängliche Kritik und Sorgen der Bevölkerung im Hinblick auf Datensicherheit sind abgeflaut, erzählt sie. Gab es zum Start der Website mit der Möglichkeit zum Optout noch bis zu 3.000 Anrufe pro Tage bei der Elga-Hotline, sind es jetzt noch etwa 20 bis 30 Anrufe. Geholfen haben dabei wohl auch die breite Aufklärungskampagne und die Verschiebung, um das Sys-tem absolut sicher zu machen.

Elga sollen Ärzten in Kliniken und dem niedergelassenen Bereich helfen, Befunde von Patienten bei deren Behandlung einzusehen. Da-mit soll die Versorgung verbessert werden. Via Elga werden vorerst Radiologie- und Laborbefunde,

Entlassungsbriefe von Spitälern und Medikamente abrufbar sein. Die Entscheidung, ob ein Arzt einen Befund ansieht, obliegt wie heute künftig dem behandelnden Arzt. Die Daten werden nicht zen tral er-fasst, sondern sind bei Bedarf über ein Portal verknüpfbar. Dabei kann

ein Arzt mit Zustimmung des Pati-enten über eine spezielle Maske se-hen, welche Daten verfügbar sind und bei Bedarf einsehen. Herbek: „Die Qualität der Daten wird sehr hoch sein.“ Alte Daten werden nicht erfasst – die Digitalisierung wäre zu aufwendig.

Freitag, 28. August 2015 Medizintechnik / e-health 71

letzte tests für den elga-Start Im Dezember bricht im Gesundheitswesen und speziell in Krankenhäusern in Wien und Steiermark eine neue Ära an: Dann startet die Elektronische Gesundheitsakte.

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Medizintechnik

Siemens ordnet GesundheitssparteMÜNCHEN/WIEN. Siemens re-agiert mit einer Neuausrichtung des Medizintechnikgeschäfts auf veränderte Anforderungen im weltweiten Gesundheitsmarkt. Zu-künftig soll die Tochter, die gerade erst verselbstständigt wurde, in sechs Regionen und sechs soge-nannte Business Areas gegliedert werden. Ziel sei unter anderem eine stärkere Kundenausrich-tung, sagte der Chef von Siemens Healthcare, Bernd Montag.

Demnach gehören zu den Busi-ness Areas die Bildgebung sowie die Bereiche Ultraschall, Therapie, Labordiagnostik, das Geschäft mit kleineren Geräten und als sechs-tes Geschäftsfeld der Service. Als Wachstumsfelder hat das Unter-nehmen die Themen Therapie, mo-lekulare Diagnostik und Services im Blick. „In der Therapie wollen wir unsere starke Position in der Radiologie und in den bildgeben-den Techniken weiter ausbauen“, sagte Montag. (red)

Elga-Geschäftsführerin Susanne Herbek: letzter Schliff für Gesundheitsakte.

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medianet.at72 Menschen & Karriere Freitag, 28. August 2015

Wissenschaft & Kultur

roche lockte nach salzburgSALZBURG. Bereits zum neunten Mal bekamen 100 Studierende der Naturwissenschaften und Kunst die Möglichkeit, an der sogenannten Roche Continents-Studienwoche bei den Salzburger Fest-spielen teilzunehmen. Auf die Studierenden von Universitäten in 34 europäischen Ländern warte-ten inspirierende Workshops: Unter Anleitung von renommierten Komponisten, Fotografen, Musikern und Wissenschaftern der Quantenphysik, Mole-kularbiologie und Arzneimittelchemie wurden Ge-meinsamkeiten der Kreativität im wissenschaftli-chen und künstlerischen Bereich ausgelotet. Dabei konnten die Studierenden mehr über den Innovati-onsprozess in Kunst und Wissenschaft lernen.

Zudem hatten die Studierenden die einmalige Ge-legenheit, Kontakte mit namhaften Wissenschaft-lern und Künstlern zu knüpfen und Aufführungen zeitgenössischer Musik zu besuchen. Der Schwei-zerische Pharmakonzern Roche fördert traditionell Kunst und Kultur. Das Projekt Roche Continents ist im Jahr 2007 aus der Partnerschaft zwischen Roche und den Salzburger Festspielen hervorge-gangen und sponsert „Salzburg Contemporary“, eine Konzertreihe mit den Werken zeitgenössischer Komponisten. (red)

Dialog

gesunde gesprächeALPBACH. Der Branchenverband Pharmig war auch heuer wieder Kooperationspartner der Al-pbacher Gesundheitsgespräche, die heuer unter dem Generalthema Ungleichheit standen. In seiner Eröffnungsrede wies Pharmig-Präsident Robin Rumler, darauf hin, dass Ungleichheit zahlreiche Gründe und Auswirkungen haben kann.

Auf dem medizinisch-therapeutischen Sektor geschehe hier sehr viel, so Rumler. Laufend gäbe es Innovationen, die die Lebensqualität Kranker verbessern oder Krankheiten heilen können. Wie gleichzeitig auch die Rahmenbedingungen verbes-serten werden könne, diskutierte das Who-is-who der heimischen Gesundheitspolitik nicht nur im Rahmen des offiziellen Programmes, sondern unter anderem auch beim traditionellen Pharmig-Emp-fang im Hotel Böglerhof. (red)

JubiläuM

humanomed-geburtstagKLAGENFURT. Anlässlich des heurigen Jubiläums-jahres lud die Humanomed Gruppe ihre Mitarbei-ter zu einem Fest auf das Gelände des Beachvol-leyball-Turniers in Klagenfurt am Wörthersee. Die Humanomed feiert 2015 gleich ein dreifaches Jubi-läum: 40 Jahre Humanomed Zentrum Althofen, 30 Jahre Privatklinik Villach und fünf Jahre Privatkli-nik Maria Hilf. Das Kärntner Familienunternehmen beschäftigt derzeit 1.105 Mitarbeiter.

„Wir freuen uns, dass mehr als 750 Mitarbeiter und Freunde des Hauses unserer Einladung gefolgt sind. Wir sehen das als Ausdruck ihrer Verbun-denheit zum Unternehmen und bedanken uns, denn unsere Mitarbeiter leisten den wesentlichen Beitrag zu unserem Erfolg“, sagte Humanomed-Geschäftsführer Helmut Eder stolz in seiner Rede. Beeindruckend auch Betriebstreue und langjährige Loyalität der Mitarbeiter der Humanomedgrup-pe: 20 Mitarbeiter sind seit über 35 Jahren im Humanomed-Zentrum Althofen tätig – und auch in der Privatklinik Villach sind nicht weniger als neun Angestellte seit Beginn an dabei und feiern heuer zeitgleich mit der Privatklinik ihr 30-jähriges Jubi-läum. (red)

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Krebstherapie Anläss-lich neuer Therapieop-tionen lädt der Verein „Leben mit Krebs“ zur Pressekonferenz mit den Spitzenmedizinern im Onkologiebereich7.9., 10.30; AKH Wien, Hörsaalzentrum, Kursraum 12, Ebene 7; Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien

hno-Kongress Beim 59. Jahreskongress der Österreichischen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie werden 600 Teilnehmer erwartet.16.-20.9., Congress Inns-bruck

otc-Verband IGEPHA Generalversammlung und anschließene Jah-restagung24.9., 14.30; Hotel Park Hyatt Vienna, Am Hof 2, 1010 Wien

seit 2007 ermöglicht die Zusammenarbeit zwischen Roche und den Salzburger Festspielen Studierenden europäi-scher Universitäten und Fachhochschulen den Besuch von Aufführungen zeitgenössischer Musik in Salzburg, während sie gleichzeitig die Verbindungen zwischen Innovationen in Musik, Kunst und Wissenschaft entdecken.

humanomed-geschäftsführer Helmut Eder (Bild 2) feierte mit den Beschäftigten der Privatkliniken-Gruppe gleich mehrere Geburtstage.

Das europäische forum Alpbach rief und die Spitzen des heimischen Gesund-heitswesens kamen zu den Gesundheitsgesprächen. Die Pharmig-Spitzen Robin Rumler und Jan Oliver Huber (Bild 1: 2.v.li, 1.v.re) luden zum traditionellen Pharmig-Empfang im Bög-lerhof und begrüßten zahl-reiche Prominenz - darunter auch den ehemaligen und der aktuellen Lebensminis-ter Wilhelm Molterer und Andrä Rupprechter (Bild 3).

Kooperation

hightech-ZusammenarbeitLINZ. Die wirtschaftsstarken Regionen Oberöster-reich und Bayern sind nicht nur geografisch, son-dern auch inhaltlich eng miteinander verbunden. Durch die Gründung der Medizinischen Fakultät in Linz sowie durch das Kepler Universitätsklini-kum wird der Medizinstandort weiter ausgebaut. Um in diesem Bereich von Bayern zu lernen und um durch Kooperationen beide Seiten zu stärken, besuchte Landeshauptmann Josef Pühringer mit einer hochrangigen Delegation das Medical Valley in Erlangen, das sich als deutsche Hauptstadt der Medizin etabliert hat. Im Bereich der Gesundheits-technologie soll zwischen Bayern und Oberöster-reich eine stärkere Kooperation entstehen. (red)

Karriere

SVA: neue StimmeDaniela Klinser ist neue Pressesprecherin der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA). Die gebürtige Steirerin folgt in dieser Funktion Patricia Gass-ner nach, die sich in Karenz befindet. Klinser (36) absolvierte einen Master des postgradua-len Universitätslehrgangs für Management in Wien sowie den Abschluss zur diplomierten PR-Beraterin. Zuletzt war sie in der Unternehmens-kommunikation der IT-Services der Sozialver-sicherung GmbH tätig.

Strahlende Zukunftheinz stiastny verstärkt die Geschäftsführung bei der Repuls GmbH. Mit dem Repuls Tiefen-strahler dominiert das Unternehmen bereits seit einigen Jahren konsequent den Bereich der Lichttherapie im Schmerzbereich. Vor seinem Engagement bei Repuls baute Heinz Sti-astny (53) die ING-DiBa zur größten Internetbank in Österreich auf und war im Anschluss daran als Sanierer im Vorstand des Postbusses tätig.

Croma dreht aufursula hudnik ist neue Marketingleiterin des Familien-Unternehmens Croma-Pharma GmbH. Die strategische Stabstelle wurde neu ge-schaffen und untersteht direkt dem geschäftsfüh-renden Eigentümer An-dreas Prinz. „Wir werden gemeinsam mit unserer Premium Marke Princess global sehr starke Akzente setzen“, sagt Prinz. Hudnik (40) war unter anderem Product Managerin bei Henkel CEE und Marketing Ma-nagerin bei Marionnaud Parfumeries.

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