healthcare day 2011

32
Gesunde Wege mit GS1 Rückverfolgbarkeit zur Sicherheit der Patienten Heft 3/2011 Zeitung für Supply Chain Management Information Sportfach- handel Gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet GS1 DataBar Mehr Schutz für Verbraucher ECR Wie das Internet den Handel revolutioniert

Transcript of healthcare day 2011

Page 1: healthcare day 2011

Gesunde Wege mit GS1

Rückverfolgbarkeit zur Sicherheit der Patienten

Heft 3/2011

Zeitung für Supply Chain Management

Information

Sportfach-handelGemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet

GS1 DataBarMehr Schutz für Verbraucher

ECRWie das Internet den Handel revolutioniert

Page 2: healthcare day 2011

Inhalt

2 GS1 Austria Information 3/2011

InhaltTHEMAGS1 Standards im Gesundheitswesen

4 Rückverfolgbarkeit zur Sicherheit der Patienten – Der Weg mit GS1

Im Gesundheitswesen wird rasch und unter hohem Druck gear-beitet. Gleichzeitig ist der Anspruch auf Qualität besonders hoch, geht es doch am Ende immer um das Leben eines Menschen. Moderne Technologien kombiniert mit Standards garantieren hier mehr Sicherheit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit.

4 Meilensteine der GS1 Standards im Gesundheitswesen

7 Healthcare Day 2011

8 UDI: Kennzeichnung verbessert Patientensicherheit Ein standardisiertes System, mit dessen Hilfe Medizinprodukte

eindeutig mit einer Produktnummer zu identifizieren sind – kurz: Unique Device Identification (UDI) –, beschäftigt die Medizinpro-dukteindustrie und Krankenhausbetreiber gleichermaßen.

10 Das 1 x 1 der raschen Inventur Inventuren finden nicht nur im klassischen Handelsbereich statt,

sondern auch im Krankenhaus. In Zusammenarbeit mit der FH Joanneum Research, Fachbereich Health Care Engineering, und

GS1 Austria hat die österrei-chische Firma RFIDInnova-tions GmbH ein Konzept zur Inventarisierung medizinischer Geräte im LKH-Universtitäts-klinikum Graz erarbeitet und umgesetzt.

GS1 MobileCom11 Mit GS1 Austria zu vertrauenswürdigen

Produktinformationen

BRANCHE12 Sportlicher Ehrgeiz Die GS1 Austria Fashion Group arbeitet daran, logistische

Abläufe – vom strategischen Einkauf bis zum Point of Sale – zu optimieren. Großes Potenzial liegt in der Vereinheitlichung der elektronischen Nachrichten.

13 Absichtserklärung des österreichischen Sportfachhandels

14 GS1 macht dem Euro Beine Auf Basis von GS1 Standards können Banken und Werttrans-

portunternehmen ihre Zusammenarbeit im Zahlungsverkehr nachhaltig verbessern.

GS1 Solution Provider Program16 Mitgliedsunternehmen stellen sich vor

STANDARDS18 Mehr Schutz für Kunden und Endverbraucher Mit dem GS1 DataBar verbessert die METRO GROUP die

Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln.

20 Der lange Weg zur Norm Wie unterscheiden sich Normen von Standards und welche

Institutionen sind am Erstellungsprozess beteiligt?

SERIE: Industry Engagement Teil 222 Wie funktioniert der Dialog in GSMP?

GS1 Akademie23 Seminarangebot für das 2. Halbjahr 2011

ECR 24 Programm zum ECR-Austria Infotag 2011

26 Die Internetrevolution: Nur mehr eine Frage der Zeit ... Für eine Evolution im FMCG-Sektor (Fast Moving Consumer

Goods) verbleibt nach Ansicht des holländischen Businessbe-raters Hans Eysink Smeets kaum mehr genug Zeit. Er erwartet eine Tsunami-ähnliche E-Businesswelle, die in einer kaum vorstellbaren Wucht über die Branche schwappen wird und rät Herstellern und Händlern sich rasch dafür zu rüsten.

27 Neues Check-out-Erlebnis für Kunden im Handel Als erster deutscher Einzelhändler testet REWE eine neue

T echnologie, die Kassenprozesse beschleunigt und Warte-schlangen verkürzt.

27 Smart und mehr als oho! Ein Kommentar zum Solution Provider Day

Im Gespräch 28 Krankenhäuser haben die Nase vorn Dr. Thomas Czypionka, Researcher im Bereich Health Econo-

mics and Health Policy am Institut für Höhere Studien in Wien

29 SERIE: Barcode im Alltag

30 News & Veranstaltungen

4 THEMA GS1 Standards im

Gesundheitswesen12 Sportlicher

Ehrgeiz

14 GS1 macht dem Euro Beine

18 Mehr Schutz für Kunden und Endverbraucher

Page 3: healthcare day 2011

Eine Stärke von GS1 Standards ist, dass sie global gelten und somit weltweit einsetzbar sind.

Dies trifft nicht nur für die Konsum-güterbranche zu, sondern auch für die vielen anderen Einsatzbereiche unserer Standards, von denen wir Ihnen dies-mal einige vorstellen.

Seit Jahren ist GS1 im Gesund-heitswesen aktiv. Unser Healthcare Day am 21. September dient dem internationalen Erfahrungsaustausch mit GS1 Standards in dieser Branche. Beispiele für mehr Patientensicherheit und höhere Effizienz kommen aus Amerika, aber auch aus der Schweiz und natürlich aus Österreich. Wir freuen uns schon auf spannende Dis-kussionen, denn in vielen Aspekten gleichen sich die Herausforderungen an das Supply Chain Management über die einzelnen Branchen hinweg. In dieser GS1 Information finden Sie aus Anlass des Healthcare Day einen Überblick über unsere Aktivitäten im Gesundheitswesen.

Der Ehrgeiz einer ganz anderen Branche, nämlich der Sportartikel-händler, den Datenaustausch mittels sieben standardisierter elektronischer Nachrichtenarten zu intensivieren, ist ein Beispiel, wie durch Zusammenar-beit die Kommunikation entlang der Supply Chain effizienter wird und die Informationsqualität steigt. Wie sich dieser Teamspirit lohnt, präsentieren wir Ihnen auf Seite 12.

Einen besonders interessanten Ein-blick in die uns oft verborgene Welt des Cash Handlings mit beeindru-ckenden Zahlen und Fakten gewährt Dr. Stefan Augustin von der Öster-

reichischen Nationalbank. Machen Sie sich ein Bild, wie die logistischen Herausforderungen des Handlings von 15 Milliarden Euroscheinen und 50 Milliarden Euromünzen auch mit-hilfe von GS1 Identifikationsstandards gemeistert werden.

Für die Konsumgüterbranche ent-wickelten wir eine Lösung, die sicher-stellt, dass verlässliche Produktdaten vom Hersteller auch im Internet und damit auch auf mobilen Geräten strukturiert zur Verfügung stehen. Wir stellen Ihnen unseren Piloten vor, dessen Ziel lautet: „Konsumenten erhalten perfekte Produktdaten und Markeninhaber haben einen einfachen Weg, um diese Daten breit verfügbar zu machen“. Jedenfalls freuen wir uns schon jetzt über das große Interesse der Hersteller, das sich an der regen Teil-nahme am Piloten zeigt!

Schließlich finden Sie in diesem Heft noch eine Vorschau auf den ECR-Austria Infotag am 16. Novem-ber. Für uns ist dieser Fixpunkt im Jah-resablauf auch Gelegenheit, durch ein abwechslungsreiches und international ausgelegtes Programm zu beweisen, dass die Kombination ECR und GS1 nachhaltig die Effizienz der Supply Chain steigert!

Viel Freude beim Lesen wünscht

Ihr Gregor Herzog

Editorial

GS1 Standards in allen Branchen

Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: GS1 Austria GmbH, A-1040 Wien, Mayerhofgasse 1/15; Telefon: +43-1-505 86 01; Fax: +43-1-505 86 01-22; E-Mail: [email protected], Internet: www.gs1.at; Grundlegende Richtung: Informationsmagazin zur Unterstützung des Unternehmensgegenstandes. Chefredakteur: Mag. Daniela Springs; Produktion: www.publishfactory.at, 1060 Wien; Layout: andrej.cc, 1040 Wien: Erscheinungsweise: viermal jährlich; Auflage: 12.000 Exemplare; Titelfoto: Getty Images Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.

Gregor Herzog, Geschäftsführer

GS1 Austria Information 3/2011 3

Foto

s: G

S1 (1

), iS

tock

phot

o.co

m (3

), N

orth

land

(1)

Page 4: healthcare day 2011

Tagtäglich sind im Gesundheits-wesen Strichcodes und RFID-Tags (Radiofreqenztechnologie)

im Einsatz: von der Erfassung der Patientendaten am Krankenbett, der Kennzeichnung von Proben im Labor, bis zum Kauf von Medikamenten in der Apotheke. Gäbe es keine Strich-codes und Tags im Gesundheitswesen, würden wichtige Prozesse erheblich langsamer und mit weniger Sicherheit ablaufen: Kein Einscannen der Medi-kamente in der Spitalsapotheke, kein Kennzeichnen von Proben im Labor, keine Rückverfolgbarkeit von Instru-menten in der Zentralsterilisation, kei-

ne rasche und zuverlässige Zuordnung von Patientendaten, somit keine elek-tronisch vereinfachte Zuordnung der Medikamente auf den einzelnen Pati-enten, keine schnelle Ortung wichti-ger oder teurer Geräte und last but not least keine Fälschungssicherheit für Medikamente.

Anwendungsbeispiel: BlutprodukteUm eine zweifelsfrei richtige Bluttrans-fusion durchführen zu können, müssen Patienten, Blutprobe und Blutpro-dukt zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten immer identifi-zierbar sein. Die Prozesskette beginnt

neben der elektronischen Verordnung zur Transfusion bereits bei der Blut-entnahme zur Abklärung der Kompa-tibilität. Diese muss einem Patienten zweifelsfrei zuordenbar sein. Bei der Transfusion selbst muss wieder sicher-gestellt sein, dass der Patient überhaupt ein Blutprodukt benötigt. Wesentlich ist zudem, ob das Produkt das richtige für den betreffenden Patienten ist. Ein Identifikationssystem muss somit nicht

4 GS1 Austria Information 3/2011

Rückverfolgbarkeit zur Sicherheit der Patienten

Der Weg mit GS1Im Gesundheitswesen wird rasch und unter hohem Druck gearbeitet. Gleichzeitig ist der Anspruch auf Qualität besonders hoch, geht es doch am Ende im-mer um das Leben eines Menschen. Moderne Tech-nologien kombiniert mit Standards garantieren hier mehr Sicherheit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit.

Thema

Juli 2005Gründung der GS1 Healthcare User Group (GS1 HUG™) mit führenden Unternehmen der Gesundheitsin-dustrie (Baxter, Boston Scientific, B. Braun, 3M, GSK, Hospira, J&J, Medtronic, Merck, NACDS, Pfizer, Smiths Medical, Tyco). Der Fokus liegt auf der Erhöhung der Patientensicherheit in Zusammenarbeit mit Industrie und Regulierungsbehörden.

August 2006GS1 HUG erklärt sich zur Verwendung der GS1 Standards bereit.

März 2007IHF & GS1 – weltweite Supply Chain-Standards verbessern die Patientensicherheit. Die International Hospital Federation (IHF) und GS1 werden in Zukunft mit vereinten Kräften die Entwick-lung und Einführung von globalen Supply Chain-Standards in Krankenanstalten im Bereich Pharmazeutika und Medizinpro-dukte vorantreiben.

Juni 2007Memorandum of Understanding zwischen GS1 und HL7.

April 2007Der Europarat plädiert für die eindeutige Identifikation und Kennzeichnung von pharmazeutischen Produkten mit dem GS1 DataMatrix- Code. In seinem jüngst veröffentlichten Bericht „Creation of a better medication safety culture in Europe: Building up safe medication prac tices“ werden automatische Datener-fassungssysteme als wesentliches Element gesehen, um Medikationsfehler zu vermeiden und dadurch die Patientensicherheit zu erhöhen. Dazu gehört auch das frühestmögliche Aufspüren von Produktfälschungen.

Meilensteine der GS1 Standards im Gesundheitswesen

Page 5: healthcare day 2011

nur in der Lage sein, eine Ressource als solche zu identifizieren, sondern auch feststellen können, ob genau diese Res-source zum gefragten Zeitpunkt für den behandelten Patienten zugelassen ist. Da Identifizierungen, wenn sie rou-tinemäßig erfolgen sollen, schnell und einfach in ihrer Anwendung sein müs-sen, stellen sich entsprechend hohe An-forderungen an die Verfügbarkeit und Verlässlichkeit.

Krankenhäuser setzen auf globales IdentifikationssystemAus diesen Gründen arbeiten weltweit viele Krankenhäuser an Projekten, in denen nicht nur die Infrastruktur der Krankenhausinformationssysteme ka-bellos am Patientenbett optimal zu nutzen ist, sondern die auch mittels ei-ner standardisierten Identifikation den „final cross check“ ermöglichen. Dazu werden die globalen Standards des GS1

Systems verwendet. Mit seinen maßge-schneiderten Abbildungsmöglichkei-ten, wie der Global Service Relation Number (GSRN), der Global Trade Item Number (GTIN) und der Global Location Number (GLN) in Verbin-dung mit dem Strichcode, kann eine standardisierte Identifikation erreicht werden. Diese Standardisierung erlaubt nicht nur eine Identifikation, sie ermög-licht auch größtmögliche Sicherheit im Sinne von Eindeutigkeit und Rückver-folgbarkeit. Wie sonst sollte verhindert werden, dass beim Auslesen einer Iden-tifikation – von Strichcode oder RFID – eine zufällige Übereinstimmung mit einer schon bestehenden vorliegt?

Vom Strichcode zu RFIDZiel ist es, den Patienten die bestmög-liche Versorgung und eine schnelle Heilung zu gewährleisten – fern von Verwechslungen und Irrtümern. Da-raus folgt ein hoher Anspruch an die Qualität. Um dem Idealzustand näher zu kommen, sollten die Standards, die dazu beitragen, global anwendbar sein. GS1/EPCglobal hat es sich zur Aufga-be gemacht, gemeinsam mit den im Gesundheitswesen verantwortlichen Unternehmen einen weltweit gültigen Standard für RFID-Anwendungen zu entwickeln. Die Kennzeichnung mit Strichcodes ermöglicht ein rasches Aus-

GS1 Austria Information 3/2011 5

Foto

s: G

S1, i

Stoc

kpho

to.c

om

INFo & KoNTAKT:Mag. Barbara Dorner,Business Develop-ment Manager [email protected]

September 2007e GS1 Healthcare und ICCBBA geben eine gemeinsame Ab-sichtserklärung zur Kooperation im Bereich der automatischen Identifikationsstandards im Gesundheitswesen ab und arbeiten zukünftig gemeinsam an der Kompatibilität ihrer Standards. e Eucomed unterstützt die Arbeit von GS1 Healthcare und empfiehlt seinen Mitgliedern bei der Implementierung oder Neu-ausrichtung von Barcodesystemen den Einsatz der GS1 Standards.

September 2008GHX wird GS1-zertifizierter Datenpool.

Jänner 2009Seit Anfang 2009 werden in Frankreich Arzneimittelspezialitäten mit einem 13-stelligen CIP-Code gekennzeichnet. Bis Jahresende erfolgt eine komplette Umstellung auf den GS1 AI Datenstan-dard und das GS1 DataMatrix-Symbol.

Februar 2009Veröffentlichung des „Global Traceability Standard for Healthcare“ (Business Process and System Requi-rement for Supply Chain Traceability)

März 2009Globale Konferenz der GS1 Healthcare in Wien im Orthopädi-schen Spital Speising

April 2009e Der „Implementation Guide for the Global Trace ability Standard for Health-care“ wird veröffentlicht.e In Österreich wird das Memorandum of Understanding zwischen HL7 Austria, IHE Austria, ASI, GS1 Austria unterzeichnet.

November 2009In Schweden wird ein Praxistest vom europäi-schen Verband der Pharmazeutischen Industrie EFPIA gemeinsam mit 25 Stockholmer Apothe-ken durchgeführt. Er zeigt, dass beispielsweise mit dem GS1 DataMatrix, einem 2D-Barcode, die Echtheit von Medikamenten im Tagesgeschäft eindeutig nachgewiesen werden kann. Gefälsch-te Medikamente können so schnell aus dem Ver-kehr gezogen werden. Mit der GS1 DataMatrix-Symbologie können sehr kleine Handelseinheiten im Gesundheitsbereich mit Artikelnummern und Zusatzinformationen ausgezeichnet werden.

Meilensteine der GS1 Standards im Gesundheitswesen

Um eine zweifelsfrei richtige Bluttransfusion durchführen zu können, müssen Patien ten, Blutprobe und Blutprodukt zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten immer identifizierbar sein.

Page 6: healthcare day 2011

6 GS1 Austria Information 3/2011

August 2010GS1 und IHTSDO (International Health Terminology Standards Development Organisation) arbeiten zusammen.

Jänner 2010Eine eindeutige Identifikation ermöglicht eine differenzierte Arti-kelidentifikation in maschinenlesbarer Form. Informationen dieser Art werden, in Verbindung mit der Chargennummer eines Artikels (oder der eindeutigen Seriennummer) und dem Verfallsdatum, schnell zur Grundvoraussetzung für die Rückverfolgbarkeit aller Medizinprodukte von der Herstellung bis hin zur Verabreichung am Patienten (Point of Care). Dieser freiwillige Leitfaden wurde von der GS1 Healthcare User Group entwickelt, sodass, wenn Produktidenti-fikation erforderlich ist, eine weltweite Einheitlichkeit in der Verwen-dung von Datenstrukturen existiert. Außerdem zeigt er spezifische Anforderungen am Verkaufsort (Point of Sale), die für rezeptfreie Produkte des Gesundheitswesens (OTC) unbedingt notwendig sind.

März 2010e Immer mehr Organisationen im Gesundheitswesen wählen GDSN von GS1, um die Zusammenarbeit mit ihren Supply Chain-Partnern zu verbessern. Die „Global GDSN Healthcare Implementation Initiative“ ist eine benutzerge-führte Initiative, die wichtige Schritte in Richtung eines globalen Einsatzes des GDSN für Gesundheitsprodukte setzt. Das Ziel der Initiative ist es aufzuzeigen, dass GDSN einzigartig positioniert ist, um aktuelle und zukünftige Anforde-rungen für elektronische Produktkatalogdaten, einschließlich regulatorischer und Ausschreibungsanforderungen, zu erfüllen und die branchenweite Um-setzung durch Erfahrungsaustausch und Best Practices zu erleichtern. Dieses Dokument wird regelmäßig aktualisiert, wenn neue Implementierungen verfügbar werden und neue Erkenntnisse mitgeteilt werden können.e Der GLN in Healthcare Implementation Guide wird veröffentlicht.

September 2010GS1 und EAHP (The European Association of Hospital Pharmacists) kooperieren.

November 2010EFPIA veröffentlich ein Update des White Papers zu „The Anti-Counterfeiting of Medicines“ und empfiehlt die Verschlüsselung von auf GS1 Standard-basierenden Identifikationsschlüsseln in einem 2D-DataMatrix.

Jänner 2011e GS1 wird Mitglied bei EAASM (European Alliance for Access to Safe Medicines)e GS1 goes Youtube

aktuelle laufende Arbeitsgruppen (Mitarbeit ist gewünscht)e Patient and Caregiver ID – Erarbei-tung eines internationalen Application Identifiers für Patientenidentifikation und Gesundheitsdiensteanbietere National Healthcare Reimbursement Number – welche Möglichkeiten bieten sich, verschiedene nationale Nummern, wie z. B. Pharmazentral nummer, gemein-sam mit globalen Identifiern in einen Datenträger zu schreiben.

lesen der nötigen Information und da-her einen raschen und sicheren Ablauf.

Der Vorteil der RFID-Technologie gegenüber dem Strichcode ist, dass die Daten des Transponders ohne Sicht-kontakt auslesbar sind. Daraus ergeben sich weitläufigere Anwendungsmög-lichkeiten als bei der Kennzeichnung mit Strichcodes. Es können zum Bei-spiel an den Eingängen zu Operati-onssälen sogenannte „Reader“ mit den dazugehörigen Antennen angebracht werden, die die Daten des Transpon-ders auslesen und mit der Datenbank und dem dahinter liegenden System abgleichen und feststellen, ob der Pa-tient in den richtigen Operationssaal geführt wurde. Weitere Anwendungs-bereiche sind Kennzeichnungen von Krankenbetten, Krankentransporten, Geräten, Instrumenten usw. bis zum Patienten.

Bei der Erarbeitung der globalen Standards in der RFID-Technologie stehen Datenschutz und persönliche

Sicherheit selbstverständlich an erster Stelle. Es werden daher nur Daten auf den Transponder geschrieben, die sich an diese gesetzlichen Richtlinien halten. Der „Schlüssel“ zur Datenbank ist eine eindeutige weltweit gültige Nummer auf dem Transponder. Alle patientenre-levanten Daten sind in der Datenbank des Krankenhauses gespeichert und können aufgrund der hohen Sicher-heitsstandards auch nur von befugten Personen abgerufen werden.

Internationale Zusammenarbeit im Healthcare-SektorDie Forcierung globaler Standards zur Sicherheit der Patienten und zur Kos-tenersparnis war der Grundstein zur Gründung der international tätigen GS1 Healthcare User Group. GS1 Healthcare arbeitet daran, die führen-de Rolle im Gesundheitswesen hin-sichtlich der effektiven Nutzung und Entwicklung der globalen Standards zu übernehmen. Primäres Ziel ist die welt-weite Verbesserung der Patientensicher-heit durch automatische Produktiden-tifikation. Ein entscheidender Punkt des Erfolges der GS1 Healthcare ist die enge Zusammenarbeit mit Vertretern der Industrie, wie etwa namhaften Un-ternehmen wie Astra Zeneca, Baxter, Boehringer Ingelheim, B. Braun, John-son & Johnson, Medtronic, Merck, Merck Germany, Pfizer, Smiths Medi-cal sowie Verbänden und Behörden.

Österreich ist von Anfang an dabeiIn Österreich werden seit 1990 alle Arz-neimittel mit dem GS1 System markiert. Dies erfolgte ursprünglich auf Wunsch der Sozialversicherungsträger, der phar-mazeutischen Industrie, des Pharma-großhandels und der Apotheken. Ziel war und ist eine größere Transparenz in Warenwirtschaft und Versorgungsketten. GS1 Austria hat für diesen Zweck das Präfix „90 8888“ freigegeben und so die Möglichkeit geschaffen, die sechsstellige Pharmazentralnummer zu integrieren. Heute sind beinahe 100 % der in Ös-terreich erhältlichen Arzneimittel mit Strichcodes gekennzeichnet. Um die Standardisierung auch im intramuralen Pflegebereich zu intensivieren, wurde mit Anfang November 2005 eine eigene Unit für „Healthcare“ eingerichtet. In den letzten sechs Jahren konnten ver-schiedene GS1 Applikationen im Kran-kenhausbetrieb implementiert werden: die Logistik der Krankenhausapotheke, die Verbesserung der Logistik in der Zen-tralsterilisation und die Kennzeichnung von intern zubereiteten Zytostatika.

Im Frühjahr 2007 wurde die na-tionale Healthcare User Group GS1 Healthcare Austria gegründet. Sie fun-giert als Bindeglied zwischen nationa-len Anliegen und Anforderungen und internationaler Umsetzung. Einer der Höhepunkte war die Ausrichtung der internationalen Konferenz der globalen GS1 Healthcare im März 2009. ●

Thema

Foto

: iSt

ockp

hoto

.com

Page 7: healthcare day 2011

Kapitelüberschrift

HEALTHCARE DAY 2011

Aula der Wissenschaften in Wien

FachvorträgeEntwicklungen und Herausforderungen der Kennzeichnung Ein� ußnahme der Behörden auf das Gesundheitswesen• Bundesministerium für Gesundheit (tbc)• US Food and Drug Administration (FDA)

UDI & PharmaEinsatz globaler Standards für Industrie und Großhandel• Fresenius Kabi• Groupement International de la Repartition Pharmaceutique (GIRP)

Mehr E� zienz in eHealth dank globaler KennzeichnungsstandardsEDI und eHealth Hand-in-Hand• IHE Schweiz• GS1 Austria

Runder Tisch mit PublikumsbeteiligungGesundheit diskutiert: Von der Wiege bis zur Bahre• Vertreter des Gesundheitswesens diskutieren den Einsatz globaler Standards (ELGA, GS1 Global Offi ce, Austromed, Fachverband der chemischen Industrie Österreichs, AGES PharmMed)

Krankenhäuser berichtenPatientensicherheit in der Praxis

Market PlaceSolution Provider Experten präsentieren „GS1 Standards in Aktion“

Get2Gether

Informationen und Anmeldung unter www.gs1.at/healthcareday2011

E� zienz in der Supply ChainLückenlos durch das Gesundheitswesen

Braucht das Gesundheitswesen einheitliche Standards?Patientensicherheit, Rückverfolgbarkeit und E� zienz sind zunehmend wichtige Herausforderungen an das Gesundheitswesen. Standards helfen, diese zu erfüllen.

Aula der Wissenschaften in Wien21. September 2011

Page 8: healthcare day 2011

Thema

Durch die Diskussion rund um mehr Sicherheit, höhere Qualität und Rückverfolgbar-

keit innerhalb von Prozessen hält die Kennzeichnung durch Serialisierung verstärkt Einzug in das Gesundheits-wesen. Die einfache, rasche und ein-deutige Identifizierung trägt erheblich zur Sicherheit bei und eröffnet auch Sparpotenziale – zwei Argumente, die den Strichcode für das Gesundheits-wesen besonders attraktiv machen.

Automatische Identifikation bringt viele Vorteile„Die Standards von GS1 stellen sicher, dass alle Strichcodes in geeigneter Qua-lität an der richtigen Stelle angebracht sein müssen – erst durch die standar-disierte Kennzeichnung spielen die Strichcodes schließlich alle ihre Vorteile aus: eine weltweit eindeutige Lesbar- und Identifizierbarkeit und damit die rasche und fehlerfreie Datenverarbei-tung ohne Sprachbarrieren“, erklärt Mag. Barbara Dorner, Business De-velopment Manager Healthcare, GS1 Austria.

„UDI wird kommen, die Frage ist nur mehr wann“, ist auch Mag. Thomas Krautschneider, Geschäfts-führer Salesianer Miettex, überzeugt und gibt Einblick in den Stand der Umsetzung im österreichischen Tra-ditionsbetrieb: „Wir haben UDI bei den sterilen OP-Sets jetzt im Einsatz.

Die Außenverpackung jedes einzel-nen Sets wird mit einer Dreifacheti-kette versehen, auf der auch ein UDI-fähiger Barcode angebracht ist. Dieses Barcodeetikett identifiziert uns als Unternehmen, die Kategorie des Me-dizinproduktes, die Artikelnummer, die Chargennummer und die fort-laufende Paketnummer. Das heißt: Genau dieses Medizinprodukt gibt es nur einmal und es kann weltweit mittels Barcodeleser gescannt wer-den.“ Krautschneider ist überzeugt, dass eine eindeutige Identifizierung und Zuweisung jedes einzelnen OP-Sets innerhalb Österreichs und über die Grenzen hinaus die Logistik, vor allem bei Reklamationen oder Rück-holungen, massiv unterstützt und auch den Salesianer-Kunden bei der Lagerhaltung hilft.

Internationaler Stand der DiskussionDie Europäische Kommission hat einen Gesetzesvorschlag für eine „Fälschungsrichtlinie” beschlossen. Dieser Vorschlag umfasst die recht-liche Basis für die Serialisierung von Pharmazeutika und setzt dadurch po-tenziell auch einen Präzedenzfall für Medizinprodukte.

In den USA steht eine Gesetzge-bung zur Auszeichnung auf Produkt-ebene bereits kurz vor dem Abschluss und auch EU-Behörden sind aktiv in Richtung einer Umsetzung von ein-schlägigen Vorschriften aktiv. GS1 Healthcare arbeitet national und in-ternational an der führenden Rolle im Gesundheitswesen hinsichtlich der effektiven Nutzung und Ent-wicklung der globalen Standards. Primäres Ziel ist die Verbesserung der Patientensicherheit durch au-

tomatische Produktidentifikation. GS1 Healthcare Austria ist die loka-le Arbeitsgruppe in Österreich. Hier werden GS1 Standards gemeinsam mit den Key-Partnern des österreichi-schen Gesundheitswesens entwickelt und implementiert. In der globa-len Healthcare-Gruppe sind neben Herstellern und Großhändlern auch

UDI: Kennzeichnung verbessert Patientensicherheit Ein standardisiertes System, mit dessen Hilfe Medizin-produkte eindeutig mit einer Produktnummer (stati-sche Kennzeichnung) und den dazugehörigen dyna-mischen Daten (wie Serien- oder Chargennummer) zu identifizieren sind – kurz: Unique Device Identification (UDI) –, beschäftigt die Medizinprodukteindustrie und Krankenhausbetreiber gleichermaßen.

8 GS1 Austria Information 3/2011

Derzeit werden auf europäischer und natio-naler Ebene einige Auto-ID-/ Strichcodeini-tiativen geprüft. Eucomed würde hier einen standardisierten Ansatz wie das GS1 System globaler Standards begrüßen.

INFo & KoNTAKT:Mag. Barbara Dorner,Business Develop-ment Manager [email protected]

Page 9: healthcare day 2011

Vertreter der Eucomed, der interna-tionalen Interessensvertretung der Medizinproduktebranche, in den Diskussionsprozess eingebunden.

Aufholbedarf in der TechnikDerzeit werden auf europäischer und nationaler Ebene einige Auto-ID-/Strichcodeinitiativen geprüft. Euco-

med würde hier einen standardisierten Ansatz wie das GS1 System globaler Standards begrüßen. Weiters ist die in-ternationale Interessensvertretung der Ansicht, dass ein risikobasierter Ansatz für die Implementierung einer Rück-verfolgbarkeit von Medizinprodukten bei der Serialisierung von Verpackungs-einheiten erforderlich ist, indem das

tatsächliche Risiko für die Patientensi-cherheit und das Risiko im Zusammen-hang mit Fälschung und Rückerstat-tungsbetrug evaluiert wird. Daher sollte bei Serialisierung und Rückverfolgbar-keit von Medizinprodukten der Fokus zuerst auf Produkten mit dem höchsten Risiko liegen.

Welche Vorteile eine Standardisie-rung bereits jetzt in der Praxis ausspielt, weiß Krautschneider aus Erfahrung: „Wir haben ein Pilotprojekt an einer Klinik laufen. Dort werden alle OP-Sets zu Doku-Zwecken eingescannt und der eingelesene Barcode kann auch gleichzeitig bei uns eine Bestellung aus-

lösen. Das vereinfacht Prozesse enorm und führt neben dem Sicherheitsaspekt vor allem zu einer Zeit- und Kostener-sparnis.“ Der Bestellvorgang ohne Me-dienbruch sorgt für eine sichere, rasche und fehlerfreie Datenübermittlung. Aufholbedarf ortet der Salesianer-Chef noch im Bereich der EDV: „Das Pilot-projekt zeigt, dass der Hemmschuh die Ausstattung in den Krankenhäusern ist. Es gibt nicht immer einen Barcode-leser und die passende Schnittstelle in der EDV, um diese Prozessabwicklung überhaupt durchführen zu können.“ ●

UDI: Kennzeichnung verbessert Patientensicherheit

GS1 Austria Information 3/2011 9

„Eine eindeutige Identifizierung und Zu-weisung jedes einzelnen OP-Sets innerhalb Österreichs und über die Grenzen hinaus unterstützt die Logistik und die Lagerhaltung unserer Kunden.“Mag. Thomas Krautschneider,Geschäftsführer Salesianer Miettex

Foto

s: G

S1, S

ales

iane

r Mie

tex

(2)

Page 10: healthcare day 2011

Thema

10 GS1 Austria Information 3/2011

Damit der Aufwand für die regel-mäßige Bestandskontrolle mög-lichst gering gehalten wird, rät

Alexander Peterlik, Projektleiter GS1 System, zu einer Kombination von drei Faktoren: „Eine gut lesbare Identifi-kation am zu zählenden Produkt oder Objekt, die genaue Zubuchung sowie ein rasches Programm zur Verarbeitung aller Daten.“ Im GS1 System existieren verschiedene Standards, die bei einer Inventur zum Tragen kommen. Bei den Produktions- und Handelsbetrie-ben der FMCG (Fast Moving Consu-mer Goods)-Industrie ist es die GTIN (Global Trade Item Number), dargestellt u.a. in einem EAN-8, EAN-13 oder GS1 DataBar, oder aber auch der GIAI (Global Individual Asset Identifier), der zur Kennzeichnung des Anlagevermö-gens verwendet wird. Dieser kann nun in einem GS1-128 Barcode, einem GS1 DataMatrix oder auf einem UHF/EPC gen2 Transponder verschlüsselt und dargestellt werden. Anhand die-ser Möglichkeiten zeigt sich schon die technologische Unabhängigkeit des GS1 Systems: „Jede Technologie bietet dem Unternehmen seine Vorteile und die

GS1 Standards bieten die Sicherheit bei der Konfigurierung der Schnittstellen und Auswahl des Inventurprogramms“, erklärt Peterlik.

Grazer Landeskrankenhaus setzt auf RFIDInventuren finden aber nicht nur im klassischen Handelsbereich statt, son-dern auch in anderen Branchen. Ein Beispiel aus dem Gesundheitswesen ist die RFID-gestützte (Radiofrequenziden-tifikation) Inventur im Zentrum für Me-dizinische Grundlagenforschung (ZMF) in Graz. In Zusammenarbeit mit der FH Joanneum Research, Fachbereich Health Care Engineering, und GS1 Austria hat die österreichische Firma RFIDInnova-tions GmbH ein Konzept zur Inventari-sierung medizinischer Geräte, basierend auf dem SmartID™ Framework, im LKH-Universtitätsklinikum Graz erar-beitet und umgesetzt. Sämtliche Geräte waren im hauseigenen Facility Manage-ment Tool erfasst und einzelnen Räu-men zugeordnet, jedoch stellte sich gera-de im Zuge der Inventarisierung heraus, dass nicht immer alle verliehenen Geräte EDV-technisch korrekt in die neuen Räume überführt wurden. Die Richtig-stellung ist mit hohem personellem und auch zeitlichem Aufwand verbunden. Durch Kennzeichnung der über 100 Räume mittels einer GLN (Global Lo-cation Number), der Verwendung des GIAI für die mehr als 1.500 Geräte und der Nutzung der RFID-Technologie konnte der Aufwand deutlich reduziert werden.

Umfassendes Datenmanagement möglichEine der Herausforderungen war es, ei-nen geeigneten Transponder zu finden, der die hohen Anforderungen im Me-dizinsektor erfüllt, on-metal-tauglich ist und auf den unterschiedlichsten und teils rauen Oberflächen verschiedens-ter Gerätetypen permanent haftet. Die Wahl fiel auf einen angepassten Ironside

vom renommierten Hersteller Confidex Finnland mit einer ausgesuchten Klebe-folie von 3M. Als RFID-Handheld wur-de ein sehr kompakter und handlicher PDA mit aufsteckbarem UHF-Reader ausgesucht. Aufgrund des verwendeten SmartID™ Frameworks kann die Appli-kation für eine Vielzahl anderer mobiler Terminals wie ATiD, NordicID und viele weitere ohne Programmieraufwand konfiguriert werden.

Die eindeutige Gerätenummer aus dem System wird nun direkt in einem weltweit eindeutigen EPC GIAI codiert und am Transponder gespeichert. Zu Beginn der Inventarisierung wird die aktuelle Zuordnung der Geräte zum Standplatz aus dem Facility Manage-ment Tool auf mobile RFID-UHF-Lesegeräte übertragen. Beim Einlesen des UHF-Türschilds erhält der Benutzer automatisch eine aktuelle Soll-Liste am Display angezeigt und kann sämtliche dort befindlichen Geräte erfassen. Bei falsch platzierten wird ein Warnhinweis ausgegeben und vor Ort wird sofort ent-schieden, ob die aktuelle Raumzuord-nung aktualisiert werden soll. Diese kor-rigierten Daten werden zum Abschluss in das System rückübertragen, sodass der Datenbestand immer aktuell ist. Durch Auswahl eines neuen Chiptyps können außerdem Wartungsdaten und Besitzin-formationen direkt am Gerät gespeichert werden. So können auch ohne unmit-telbaren Zugang zum Facility Manage-ment System Informationen über den Besitzer des Gerätes, das Datum der letz-ten Wartung, das Wartungsintervall oder den Aktivitätsstatus abgerufen werden. Innerhalb kürzester Zeit ist eine kosten-effiziente und dennoch umfassende und benutzerfreundliche Lösung entstanden: „SmartInventory für Inventarisierungs- und Wartungstätigkeiten.“ Der bisheri-ge Zeitaufwand wurde enorm reduziert – von mehreren Manntagen auf wenige Stunden. Damit kann nun auch eine monatliche Inventur und Überprüfung der Bestände durchgeführt werden. ●

INFo & KoNTAKT:Alexander Peterlik,Projektleiter GS1 [email protected]

Das 1 x 1 der raschen InventurSo sicher wie Weihnachten alle Jahre wieder kommt, so ist der Jahres-wechsel in vielen Betrieben auch der fixe Zeitpunkt für eine Inventur. Alle Bestände an Handelsware oder Büromaterialien müssen gemessen, gezählt, kontrolliert und erfasst werden. Mithilfe von Standards bleibt der Zeitaufwand dafür gering und überschaubar.

GS1 Standards bieten die Si-

cherheit bei der Konfigurierung der Schnitt stellen und

der Auswahl des Inventur programms.

Die eindeutige Gerätenummer aus

dem System wird direkt in einem

weltweit eindeuti-gen EPC GIAI codiertund am Transponder

gespeichert.

Page 11: healthcare day 2011

GS1 Austria Information 3/2011 11

Foto

s: G

S1 (4

), iS

tock

phot

.com

Durch neue Technologien wie Smartphones und Tablet-PCs informieren sich Konsumen-

ten immer mehr aus dem Internet. Doch sind die Produkdaten, die man aus dem Internet aufs mobile Gerät erhält verlässlich? Marktstudien aus verschiedenen europäischen Ländern belegen: „nein“, – weil Produktdaten oft falsch oder unvollständig vorlie-gen, mangelhaft dargestellt werden und die Datenquellen unbekannt sind. Grund dafür ist, dass es keine einheitliche Struktur für Herstellerin-formation im Internet gibt. GS1 Aus-tria arbeitet an einer Lösung, die vom Lebensmittelhersteller autorisierte Produktdaten in einer standardisier-ten Form zu strukturieren. Diese au-torisierten Daten stehen dann für In-ternetanwendungen wie zum Beispiel Applikationen, sogenannten „Apps“, auf Mobiltelefonen sicher und ver-lässlich zur Verfügung.

Breite Datenbasis als Schlüssel zum ErfolgUnser Ziel lautet: „Konsumenten erhalten perfekte Produktdaten und Markeninhaber haben einen einfa-chen Weg, um diese breit verfügbar zu machen.“ Die intelligente Ver-knüpfung der in den Herstellerunter-nehmen vorhandenen Produktdaten ist der erste Schritt. Dafür wird ein neutraler Datenknoten zur Verfü-gung stehen, Hersteller können dort ihre Daten einpflegen. Diese stehen

dann in einer einheitlichen Struktur für mobile An-wendungen zur Verfügung, können also beispielsweise von Händlern für ihre mobilen Ver-triebskanäle genutzt werden.

Der PilotGS1 Austria startet im Herbst 2011 gemeinsam mit ECR-Austria diesen neutralen Datenknoten zunächst als Pilot. Die Anforderungen dazu wur-den in den vergangenen Monaten in einer GS1/ECR-Arbeitsgruppe ge-sammelt. Ziel ist es, mit diesem Pilot den Nutzen einer einfachen Abwick-lung über eine zentrale Infrastruk-tur zur Datenhaltung aufzuzeigen. Herstellermarken können so in Apps präsent sein, wodurch sich auch der Nutzen dieser Apps vervielfacht. Per-fekte Produktdaten sind die Basis für hohes Konsumentenvertrauen, auch in mobilen Anwendungen.

An dem Piloten nehmen namhaf-te österreichische Unternehmen der Lebensmittelbranche teil und liefern bereits Produktdaten an den Daten-knoten. Begleitend findet eine mehr-teilige Marktforschung statt, deren Ergebnisse wir am diesjährigen ECR-Austria Infotag am 16. November 2011 in Wien präsentieren werden.

App-Anwendungen in der PraxisDie ganze Vielfalt der Vorzüge von Smartphones soll Schritt für Schritt genutzt werden. Vom Hersteller au-

torisierte Produktdaten sind die Basis für weitere Anwendungen, die das offene System anziehen wird. So lässt sich durch die Integration des Orts-bezuges zusätzlich der Erwerb des Produktes unterstützen, es lassen sich bereits zu Hause Einkaufslisten erstel-len, die mit einem Klick bestellt wer-den können oder die Sprachausgabe-möglichkeit bringt blinden oder stark sehbehinderten Menschen neue Un-abhängigkeit. So eröffnet das simple Lesen des bewährten Produktstrich-codes mit der Handykamera in Zu-kunft ein vielfältiges Spektrum an hilfreichen Anwendungen für Konsu-menten, Händler und Hersteller. ●

INFo & KoNTAKT:Mag. Alexander Meißl,Projektleiter GS1 [email protected]

Gemeinsam zum Ziel• perfekte Produktdaten für alle• übersichtlich und einheitlich• Datenlieferung über standardisierte Schnittstellen• Kontrolle der Markeninhaber über die Publikation ihrer

Produktdaten• Einklang mit den internationalen Entwicklungen• eine Infrastruktur/gemeinsame Datenbasis für viele

Apps, die Produktdaten über Mobile Barcode Reading verwenden

GS1 MobileCom

Mit GS1 Austria zu vertrauenswürdigen ProduktinformationenFalsche Informationen können, besonders wenn es um Lebensmittel geht, nahezu lebensbedrohlich werden. GS1 hat eine konsumentenfreundliche Lösung entwickelt.

GS1 MobileCom

Page 12: healthcare day 2011

Branche

Frei nach dem Motto „Gemeinsam schneller zum Ziel“ haben sich die österreichischen Sportfachhändler

unter der Führung von GS1 Austria mit ihren wichtigsten Lieferanten zur „EDI Arbeitsgruppe Sportfachhandel“ zusammengeschlossen. Gemeinsames Anliegen der Arbeitsgruppe ist es, den elektronischen Nachrichtenaustausch zu harmonisieren und zu vereinfachen.

In Österreich hat sich im Vorjahr die GS1 Austria Fashion Group konstitu-iert. Diese Gruppe hat das Ziel, die lo-gistischen Abläufe – vom strategischen Einkauf bis zum Point of Sale – zu opti-mieren. Im Zuge dieser Aktivitäten hat Alexander Peterlik, Projektleiter GS1 System, auch österreichische Sportfach-händler besucht und hier in Erfahrung gebracht, welche Verbesserungen im Hinblick auf die gemeinsame Standar-disierung möglich sind. Eines war rasch klar: Das größte Potenzial liegt in der Vereinheitlichung der elektronischen Nachrichten.

Dynamische ZusammenarbeitDie EDI Arbeitsgruppe Sportfach-handel hat sich dazu entschlossen, im ersten Schritt der Projektarbeit sieben Nachrichtenarten zu definieren: OR-DERS (Bestellung), ORDRSP (Ant-wort auf eine Bestellung), DESADV

(Lieferaviso), INVOIC (Rechnung), SLSRPT (Verkaufsdatenbericht), IN-VRPT (Lagerbestandsbericht) und PRICAT (Preisliste, Katalog). „Die Zusammenarbeit der einzelnen Grup-penmitglieder ist sehr harmonisch und bietet den Einzelnen die Möglichkeit, die Anliegen des anderen besser zu ver-stehen und im direkten Gespräch eine rasche und einfache Lösung zu finden. Es ist sowohl aufseiten der Händler als auch der Lieferanten sehr wichtig zu sehen, wie Abläufe funktionieren und welche Unterschiede es bei den Filia-listen im Vergleich zu den ‚Genossen-schaften’ mit angeschlossenem Händ-lernetzwerk gibt“, erklärt Peterlik. Die Besonderheiten an der Zusammen-arbeit in der EDI Arbeitsgruppe sind nach Ansicht des GS1 Experten die Dynamik, die Geschwindigkeit und der erzielte Fortschritt zwischen den einzelnen Treffen. „Eine Herausforde-rung wird sicher noch die Einbindung der klassischen Bekleidungsmarken in die EDI-Abläufe sein“, meint Peterlik.

Die Gruppe hat das klare Ziel, bis Mitte November die Definitionen der Nachrichten abzuschließen und im kommenden Jahr in die Umsetzung zu gehen. GS1 Austria unterstützt dabei die einzelnen Mitglieder bei der Um-setzung und bei der weiteren Anbin-dung anderer Lieferanten. ●

Der heimische Sportfachhandel macht gemeinsame Sache.

Foto

s: G

S1, N

orth

land

12 GS1 Austria Information 3/2011

Was Teilnehmer sagen„Das ständige Streben nach innovativen Lösun-gen und Verbesserungen in allen Prozessen ist fest in der Unternehmensphilosophie von Fischer verankert. Dieses wegweisende Projekt hat daher von Beginn an unsere volle Unterstützung erhalten und wird unsere Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Sportfachhandel weiter verbessern!“ Mag. Franz Föttinger, CEO & Mag. Günter Kitzmüller, CFO, Fischer Sports GmbH

„Sport 2000 ist Teil der Arbeitsgruppe, da nur durch eine harmonisierte und standardisierte Abstimmung und Erstellung der Nachrichtenar-ten eine echte Effizienzsteigerung der Abläufe im elektronischen Datenaustausch möglich ist. Durch den neutralen Auftritt seitens GS1 Austria ist die Kommunikation zwischen dem Sporthan-del und der Industrie fernab jeglicher Konkurrenz möglich und erlaubt ein produktives Arbeiten zwischen allen Mitgliedern.“ Christian Kofler, IT Spezialist, Sport 2000

„Wir können in dieser Arbeitsgruppe eine gute Basis für künftige EDI-Prozesse schaffen.“ Willi Stratznig, Customer Service Manager Zone Central, Amer Sports Austria GmbH

„Wir sind dabei und unterstützen die Schaffung eines Branchenstandards für den Sportfachhan-del, da wir uns dadurch eine Verbesserung in den Prozessen versprechen.“ Dipl.-BW (FH) Sascha Güttler, IKT, Intersport Eybl

„Auf Branchen abgestimmte Standardisierungen sind das Um und Auf für die schnelle Realisierung effizienter EDI-Projekte. Gerade die automatisierte Abwicklung von Geschäftsprozessen zwischen Lieferanten, Handel und Kunde birgt ein hohes Po-tenzial an Vorteilen für alle Teilnehmer. Verringerung von Fehlerquellen, Beschleunigung der Abwicklung und Kostenersparnis sind nur drei dieser Pluspunk-te. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass nur straff organisierte Standards für klar definierte Prozesse zu kurzfristigem Erfolg führen.“ Bernhard Nömeyer, IT Verantwortlicher, Thalinger Lange GmbH

INFo & KoNTAKT:Alexander Peterlik,Projektleiter GS1 [email protected]

Sportlicher Ehrgeiz

Page 13: healthcare day 2011

GS1 Austria Information 3/2011 13

Kontakt GS1 Austria GmbH

Alexander Peterlik [email protected] www.gs1.at 27. Mai 2011

Absichtserklärung österreichischer Unternehmen zur Einführung der GS1 Standards im Sportfachhandel

Auf dem neutralen Boden der Standardisierungsorganisation GS1 Austria haben sich wesentliche österreichische Unternehmen aus Industrie und Handel organisiert, um gemeinsam eine Strategie zur Einführung der GS1 Standards im Sportfachhandel zu erarbeiten. Die beteiligten Unternehmen erklären sich bereit, aktiv in Arbeitsgruppen mitzuarbeiten, Pilotprojekte zu unterstützen und die nachfolgenden Ziele im eigenen Unternehmen umzusetzen. Durch die Harmonisierung von Geschäftsprozessen und die Nutzung einheitlicher Standards sollen eine Reihe von Zielen erreicht werden:

WIN WIN Situation für alle Beteiligten durch gemeinsame Sprache Senkung von Prozesskosten durch Automatisierung Reduktion der Fehlerraten Erhöhung der Warenverfügbarkeit Erhöhung der Qualität durch Wegfall von manuellen Tätigkeiten Senkung der Implementierungszeiten durch einen gemeinsamen Standard Schnellere Anbindung neuer Geschäftspartner Optimierung der gesamten Supply Chain vom Lieferanten bis zum Kunden

Zur Erreichung der angeführten Ziele wurden Schwerpunkte gesetzt, die entweder als einzelne Technik angewandt oder als umfangreiches Programm im Zuge von Kollaborationsprojekten implementiert werden können:

Optimierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen zur Reduktion der Transaktionskosten mittels EDI (Electronic Data Interchange)

Supply Chain Optimierung durch Nutzung der GS1 Standards (insbesondere Verbreitung der Nutzung von Logistikkennzeichnung zB SSCC)

Brancheneinheitliche Prozesse für Stammdatenmanagement und -austausch Die unten angeführten Unternehmen fordern alle Beteiligten in der Sportartikel Branche auf, sich an der offenen Plattform von GS1 Austria zu beteiligen und sich technisch sowie organisatorisch auf die Einführung vorzubereiten.

Page 14: healthcare day 2011

14 GS1 Austria Information 3/2011

In der Euro-Zone sind gegenwär-tig rund 15 Milliarden Scheine im Wert von etwa 649 Milliarden

Euro sowie 50 Milliarden Münzen im Wert von rund 15 Milliarden Euro im Umlauf. Auch für Herrn und Frau Österreicher ist Bargeld in Form von Scheinen und Münzen noch immer das Zahlungsmittel der Wahl. Dass hier das Cash Handling vonseiten der Banken komplexe Managementstruk-turen erfordert, liegt auf der Hand. Standards bieten gute Chance auf Pro-zessoptimierungen.

Geld als „Handelsware“Banknoten und Münzen sind für ihre „Hersteller“ und „Händler“ Produkte, die genauso wie Produkte aus dem Le-bensmittelhandel oder anderen Bran-chen auf Basis der weltweit eindeuti-gen Artikelnummer GTIN bestellt, geliefert und fakturiert werden. Die Wertschöpfungskette für das Produkt „Geld“ unterscheidet sich demnach kaum von jener in anderen Wirt-

schaftssegmenten. Auch hier stehen die bewährten GS1 Standards für Effi-zienz, Sicherheit und Transparenz. Die beteiligten „Hersteller“ und „Händler“ sind nationale Zentralbanken, Ge-schäftsbanken, Münzanstalten, Dru-ckereien, Kreditinstitute sowie CIT-Unternehmen (cash in transit) und Handelsunternehmen.

Der Bargeldkreislauf besteht aus unterschiedlichen Prozessen der Be-stellung, der Lieferung und dem Ver-teilen von Scheinen und Münzen. Die beteiligten Handelspartner im Geldverkehr fordern – vor allem im Hinblick auf grenzüberschreitende

Aktivitäten – zunehmend eine rasche, aber auch besonders sichere und ver-lässliche Transaktion. Die Anwendung von GS1 Standards bietet alle notwen-digen Voraussetzungen, um für diese Prozesse ein Maximum an Effizienz, Sicherheit und Transparenz zu schaf-fen: Der Weg physischer Geldeinhei-ten kann verlässlich verfolgt werden, der Informationsfluss zwischen Han-delspartnern wird optimiert und Bar-geldbestände können effizient verwal-tet werden. Last but not least ist auch die automatische Datenerfassung der Bestell- und Lieferprozesse ein zusätz-liches Sicherheitsplus im Geldverkehr.

GS1 Standards im GeldverkehrDie Global Trade Item Number (GTIN) ist eine von GS1 verwal-tete und vergebene Identifikations-nummer, mit der Produkte und Dienstleistungen weltweit eindeutig identifiziert werden können. Die Eu-ropäische Zentralbank oder nationale Notenbanken können Banknoten oder Münzen damit nach unter-schiedlichen Kriterien auszeichnen, wie etwa nach Herkunft, Serienzu-gehörigkeit oder Packeinheiten. Da-rüber hinaus kann die GTIN auch für die Identifikation von besonderen Verwendungszwecken und Services zum Einsatz kommen.

Der Bargeldkreislauf besteht aus unterschiedlichen Pro-zessen der Bestellung, der Lieferung und dem Verteilen von Scheinen und Münzen.

Auf Basis von GS1 Standards können Banken und Werttransportunternehmen ihre Zusammenarbeit im Zahlungsverkehr nachhaltig verbessern.

Branche

GS1 macht dem Euro Beine

INFo & KoNTAKT:Mag. Manfred Piller,Bereichsleiter GS1 [email protected]

Page 15: healthcare day 2011

Kapitelüberschrift

Foto

s: G

S1, b

eige

stel

lt, iS

tock

phot

o.co

m

GS1 Austria Information 3/2011 15

Die Global Location Number (GLN) dient zur eindeutigen, welt-weit überschneidungsfreien Identifi-kation aller Unternehmen, Betriebe und Betriebsstellen. Sie kann im Geldverkehr die beteiligten Handels-partner identifizieren. Zum Zwecke der Nachvollziehbarkeit können so beispielsweise Bankomaten oder an-dere Geldausgabestellen eindeutig identifiziert werden.

Mithilfe des Serial Shipping Con-tainer Codes (SSCC) können Ver-sandeinheiten eindeutig zugeordnet werden. Sie unterstützen den Cash Handling-Prozess, indem sie die Nachverfolgbarkeit an jedem Punkt im Geldkreislauf sicherstellen.

Mehr Effizienz im BargeldkreislaufGS1 in Europe unterstützt die Zen-tralbanken der einzelnen Staaten durch ein länderübergreifendes Pro-jekt zur Umsetzung von GS1 Stan-dards im Bargeld-Handling. Ziel ist die europaweite Harmonisierung der XML-Nachrichten für den CashEDI-Bereich und die Verwendung von GTIN und GLN. Auch Österreich ist Projektpartner. Dr. Stefan Augustin, Direktor der Hauptabteilung Haupt-kasse und Zweiganstalten, Österrei-chische Nationalbank (OeNB), gibt Einblick in Optimierungspotenziale durch den Einsatz von GS1 Standards in der Bargeldlogistik und Österreichs Rolle im Europa übergreifenden GS1 Projekt. ●

Trends in der Bargeldlogistik

Vor welchen aktuellen Herausforde-rungen steht die heimische Bargeld-logistik?AuGuStin: Aktuell können zwei Trends im Bereich der Bargeldlogistik beobachtet werden. Einerseits findet verstärkt ein Recycling von Bargeld außerhalb der Notenbanken statt. Grundlage dafür sind sogenannte Cash-Recyclinggeräte, die die einge-zahlten Banknoten auf Fälschungssi-cherheit und Umlauffähigkeit prüfen. Es dürfen dabei nur von einer Noten-bank getestete Geräte zum Einsatz kommen. Hersteller haben die Mög-lichkeit, ihre Geräte im Testzentrum der OeNB überprüfen zu lassen. An-dererseits ist ein Trend zur Prozessin-tegration zu beobachten. Ziel ist es, Gebinde und Behälter zu entwickeln, die systemunabhängig an Geräten eingesetzt und direkt an die Bearbei-tungsmaschinen angebunden wer-den können. Damit können die Hand-ling-Kosten enorm gesenkt werden.

Wie sieht der Zeitplan für die Einführung von GS1 Standards aus und in welchen Bereichen wird die OeNB diese nutzen?AuGuStin: Die Einführung von Standards für den elektronischen Da-tenaustausch für grenzüberschreiten-den Bargeldverkehr wird in mehreren Wellen erfolgen. Die OeNB hat sich zum Ziel gesetzt, die Umsetzung be-reits in der ersten Phase abzuschlie-ßen. Der in der EZB abgestimmte Zeitplan sieht vor, die Implementie-rung im ersten Quartal 2012 umzu-setzen. Die OeNB wird GS1 für den elektronischen Datenaustausch für grenzüberschreitenden Bargeldver-kehr, die sogenannten „free-of-char-ge“ Services, implementieren. Für die Transfers von und zu Notenbanken bzw. von OeBS an Notenbanken wird ebenfalls GS1 als Nachrichtenformat verwendet werden.

Was erwarten Sie sich vom Einsatz der GS1 Standards?AuGuStin: Aufgrund der histori-schen Entwicklung ergab sich im Euroraum die Situation, dass einige

individuelle Datenformate existieren. Um den elektronischen Datenaus-tausch zu vereinheitlichen, kam man in der EZB überein, im ersten Schritt auf zwei Datenformate zu reduzieren. Der nächste Schritt wäre die Etablie-rung eines einheitlichen Standards. Diese Entwicklung steht jedoch erst am Beginn und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber aus Sicht der OeNB ist GS1 ein seriöser Kandi-dat für diesen einheitlichen Standard.

Welche künftigen Entwicklungen sehen Sie in der Bargeldlogistik und welche Rolle kann GS1 dabei einnehmen?AuGuStin: Der nächste Schritt, den wir diesbezüglich im Bereich der Bargeldlogistik setzen, ist die elek-tronische Unterstützung im Logistik-prozess bei grenzüberschreitendem Bargeldverkehr zwischen Notenban-ken. Durch den Einsatz von elektroni-schen Packlisten bzw. Lieferscheinen können die Kontrolle der Lieferungen und die Verwaltung der Warenbewe-gungen effizienter gestaltet werden. Basis dafür sind definierte Daten-formate, wobei sich die OeNB auch hier für GS1 entschieden hat. Auch in diesem Anwendungsfall gehen wir davon aus, dass sich die derzeit vor-handenen Datenformate in Richtung eines einheitlichen Standards entwi-ckeln werden.

Dr. Stefan Augustin, Direktor der Hauptabteilung Haupt kasse und Zweiganstalten, Österreichische Nationalbank (oeNB)

Im Gespärch mit Dr. Stefan Augustin, Direktor der Hauptabteilung Hauptkasse und Zweiganstalten, Österreichische Nationalbank (OeNB)

Page 16: healthcare day 2011

GS1 Solution Provider Program

16 GS1 Austria Information 3/2011

You Make it - we Mark it.www.ecm.at

Internationale Gemein-schaft zeigt Flagge für die Standards von GS1

Solution-Provider bieten kundenorientierte Lösungen für ein bestimmtes Marktsegment oder einen Unternehmensbereich an. Das Ziel des GS1 Solution Provider Program ist es, den ös-terreichischen Unternehmen verstärkt bei der Implementie-rung der GS1 Standards zu helfen und so mehr Möglichkei-ten am internationalen Markt zu bieten. Denn GS1 Standards bedeuten einen sehr hohen Grad an Investitionssicherheit und sind die Basis für eine globale Expansion. Durch die Nutzung des GS1 Systems und der Standards zeigt ein Unternehmen, dass es im internationalen Kontext gut aufgestellt ist und einer Expansion offen gegenübersteht. Jene Unternehmen, die schon seit Jahren die Standards von GS1 mit entwickeln, sind heute führend im Handel und der Industrie und die Gemeinschaft derer, die die gro-ßen Vorteile des GS1 Systems erkannt haben, wächst mit jedem Tag. War es in den frühen 80er-Jahren der Lebensmittelhandel, der die Entwicklung und Nutzung des GS1 Systems vorantrieb, sind es heute der „Do it Yourself“-Bereich, die Bekleidungsindustrie, die Abfallwirtschaft und das Gesundheitswesen.All diese Branchen haben die GS1 Standards ausgewählt, da diese über viele Jahrzehnte erprobt, geprüft und vor allem voll einsatzfähig sind. Aber es braucht die Solution Provider, die die Unternehmen in den unterschiedlichen Projekten begleiten.

Auf der folgenden Seite stellen sich Unternehmen aus dem GS1 Solution Provider Program vor.

INFo & KoNTAKT:Alexander PeterlikProjektleiter GS1 [email protected]

Page 17: healthcare day 2011

Die aiident® LAUFEN GmbH ist ein junges Unternehmen, das dank der Erfahrung seiner Mitarbeiter und Partner auf eine über 30-jährige Er-fahrung mit autoID und hier insbesondere mit dem Strichcode und sei-

nen verwandten optischen Identitifikationstechniken zugreifen kann. Im Mit-telpunkt der Produkte und Leistungen stehen die Qualitätssicherung und die Kontrolle von gedruckten Codes. Auch wenn Barcodes schon seit über 30 Jah-ren im Einsatz sind, ist es noch nicht selbstverständlich, dass diese Codes auch einer Qualitätskontrolle unterzogen werden. Dadurch können Prozessabläufe empfindlich gestört werden und hohe Kosten sowie Verzögerungen verursachen. aiident® LAUFEN punktet hier mit umfassendem Know-how in Form von Be-ratung vor Ort, führt Problemanalysen durch und eliminiert Fehlerquellen. Zur Qualitätsprüfung werden eine Reihe unterschiedlicher Prüfgeräte vertrieben, die den jeweils individuellen Anforderungen angepasst sind.

Die HBS Health Business Solutions GmbH entwi-ckelt, implementiert und betreut Supply-Chain-Lö-sungen für Markteilnehmer im Gesundheitswesen in

Österreich und Deutschland. Das Angebot reicht von der Analyse über die Konzeption bis hin zur Konnektierung von Medikalwaren-Abnehmern. So bietet HBS seinen Kunden einen lückenlosen Lösungsprozess, der Abläufe optimiert und Kosten senkt. Die HBS-Lösungen generieren strategi-sche und operative Vorteile sowohl für Kliniken, Einkaufsge-meinschaften und Pflegeeinrichtungen als auch für Lieferan-ten und Hersteller. Ob betriebswirtschaftliche Optimierung, organisatorische Entlastung der Pflege oder effizientes Qua-litätsmanagement durch Dokumentation: Bestellungen im

Gesundheitswesen werden über spezielle Softwaresysteme zwischen dem Krankenhaus und dessen Lie-feranten abgewickelt. Um eine medienbruchfreie Kommunikation und eine sichere Übermittlung von Lieferscheinen, Rechnungen und Artikelstammdaten zu garantieren, hat HBS eine optimale Kommuni-kationssoftware entwickelt. Die Erweiterung des Systems durch eine webbasierende Stationsanforderung, ein mobiles Scannersystem, eine Software-unterstützte Schrankverwaltung oder ein effizientes Preisän-derungstool ist jederzeit möglich. Alle Module sind aufeinander abgestimmt, können wahlweise einzeln oder gemeinsam genutzt und in die jeweils vorhandenen Systeme integriert werden.

FWI Information Technology ist ein Full-Service-Anbieter, der mit ganzheit-lichen IT-Lösungen Unternehmensprozesse optimiert und sowohl im ERP- als auch im CRM-Bereich führend ist. Als leistungsstarker IT-Partner von

Industrie, Handel und Dienstleistungssektor bietet FWI spezielle, maßgeschnei-derte ERP-Branchenlösungen für die folgenden Branchen: Produktion & Ferti-gung, Druck- & Verpackungsindustrie, Prozessindustrie, Entsorgungswirtschaft, Groß- und Einzelhandel, Baustoffindustrie und Maschinenhandel & -service.

In Österreich ist FWI Marktführer mit Microsoft Dynamics AX und integ-riert hier GS1 Standards in den ERP-Branchenlösungen. Dadurch werden für Kunden auf der ganzen Welt sowohl Produkt- als auch Datenaustausch einfacher, effizienter, kostengünstiger und sicherer. Damit erleichtert FWI den Kunden die weltweit eindeutige Produktidentifikation und einen einfacheren und effiziente-ren Austausch von Produkten und Daten.

Qualität im Mittelpunkt

Lösung für elektronisches Beschaffungsmanagement

Maßgeschneiderte ERP-Lösungen

KoNTAKT:aiident® LAuFEn GmbH Senefelder Straße 27, D-73230 Kirchheim/T.Tel.: +49 7021 971271Fax: +49 7021 [email protected]

KoNTAKT:HBS HEALtH BuSinESS SoLutionS GmBH Fischhof 3/6, 1010 WienTel.: +43 (0)1/23060-3945Fax: +43 (0)1/[email protected]

KoNTAKT:FWi WiEn

Lothringerstraße 14, 1030 Wien

Tel.: +43 (0)[email protected]

www.fwi.at

GS1 Austria Information 3/2011 17

Effiziente Logistik dank automatisierter Artikelstammdaten

Foto

s: G

S1, b

eige

stel

lt, iS

tock

phot

o.co

m

Page 18: healthcare day 2011

Der jüngste Dioxin-Skandal brachte das Thema Lebens-mittelsicherheit wieder in die

Schlagzeilen. Um Gefahren für die Verbraucher zu vermeiden, müssen Industrie und Handel ihre Produk-te schnell und sicher zurückverfolgen können – und im Zweifelsfall aus dem Verkehr ziehen. Zur Optimierung der Traceability testet der Handelskonzern METRO GROUP in Deutschland den Einsatz von GS1 DataBar. Der GS1 Standard sorgt für mehr Daten-tiefe über die gesamte Lieferkette und ermöglicht bei Rückrufaktionen eine gezielte Information der Kunden.

Mit holländischen Tomaten fing es an: Im Rahmen eines Pilotprojek-tes wurde das rote Gemüse bei den Großmärkten Metro Cash & Carry in Deutschland mit einem GS1 Data-Bar ausgezeichnet. Das Projekt wurde in Kooperation mit Unternehmen der niederländischen Branchenorganisati-on FrugIcom durchgeführt, die sich auf elektronische Datenlösungen speziali-siert hat.

Eine einheitliche Datengrundlage ist die Voraussetzung für die Umset-zung einer umfassenden Traceability-Strategie, wie sie die METRO GROUP verfolgt. Der Hintergrund: Bereits seit 2005 verpflichtet die EU-Verordnung 178/2002 alle Beteiligten in der Le-bensmittelkette, die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte zum jeweiligen Han-delspartner zu gewährleisten. Als größ-tes deutsches Handelsunternehmen möchte die METRO GROUP darüber

hinaus eine größtmögliche Transparenz für ihre Kunden schaffen.

Gewerbliche Kunden im Groß-handelssektor können heute bereits über Warenrücknahmen informiert werden. Durch den Einsatz von GS1 DataBar wäre die Passgenauigkeit sol-cher Rücknahmen deutlich effizienter, da zusätzlich zur reinen Artikelkenn-zeichnung auch Zusatzattribute wie die Losnummer oder das Mindesthalt-barkeitsdatum abgefragt werden kön-nen. Die GTIN (Global Trade Item Number) mit der Chargennummer ist für die METRO GROUP nur ein ers-ter Zwischenschritt. Das Ziel ist es, die Produkte kategorieübergreifend und individuell mit einer Seriennummer im GS1 DataBar zu kennzeichnen, der SGTIN (Serialized Global Trade Item Number). Über die SGTIN werden dann die Produkteigenschaften (z. B. Mindesthaltbarkeitsdatum, Charge, Garantiedatum, Größe, Farbe etc.) für vielseitige Anwendungen, wie bei-spielsweise die Rückverfolgbarkeit, referenzierbar. Mit der computerge-stützten Identifikation betroffener Produkte und deren Distributionswe-ge über eine Datenbank beschleunigt sich auch die Auswertung von Rück-verfolgbarkeitsdaten deutlich gegen-über der manuellen Recherche. „Von der neuen Generation des Barcodes versprechen wir uns mehr Datentiefe und Transparenz entlang der gesam-ten Lieferkette – vom Produzenten bis zum Point of Sale“, erläutert Jürgen Matern, Strategic Quality Manage-ment, METRO GROUP.

Traceability-Daten automatisch erfassen und verarbeitenIn der Logistik wird die Rückverfolg-barkeit heute bereits durch warenbe-gleitende Informationen gewährleis-tet, zum Beispiel die GTIN (Global Trade Item Number) in Kombination mit der Charge oder der Seriennum-mer. Dazu dient der GS1-128 Stan-dard in Verbindung mit dem elek-tronischen Lieferavis DESADV. Am Point of Sale war jedoch bisher ledig-lich die GTIN im Strichcode abge-bildet. Zusatzinformationen mussten klarschriftlich mitgegeben werden.

Im Fall von Rückrufen führte das bis-her zu einem großen Aufwand, da der Barcode keine automatische eindeu-tige Zuordnung erlaubte. Um einen umfassenden Verbraucherschutz zu gewährleisten, wurden daher mehr Kunden informiert als eigentlich not-wendig.

Mit GS1 DataBar soll sich das nun ändern. Der Datenträger wird bereits seit 2010 auf Basis bilateraler Abspra-chen für Endverbrauchereinheiten genutzt und soll ab 2014 offener Stan-dard an der Kasse werden. Er kann auf kleinem Raum mehr Informationen

Standards

18 GS1 Austria Information 3/2011

Mehr Schutz für Kunden und EndverbraucherMit dem GS1 DataBar ver bessert die METRO GROUP die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln.

INFo & KoNTAKT:Ing. Christian Lauer,Projektleiter GS1 [email protected]

Wussten Sie, dass es eine ECR-Austria Arbeitsgruppe zum GS1 DataBar gibt? Ing. Christian Lauer gibt Ihnen gerne Auskunft.

Page 19: healthcare day 2011

GS1 Austria Information 3/2011 19

speichern und ermöglicht die Co-dierung von relevanten Traceability-Informationen – wie etwa der Charge oder des Mindesthaltbarkeitsdatums – direkt auf der Verkaufseinheit. Bei der computergestützten Identifikation der Ware sollen sich GTIN und Losnum-mer künftig auch auf dem Kassenbon wieder finden – so kann auch der Ver-braucher im Falle eines Warenrückrufs leicht erkennen, ob er von diesem be-troffen ist.

Ganzheitliche Lösung für globale StrukturenEin erster Systemtest der METRO GROUP brachte vielversprechende Ergebnisse: Die Codes waren gut les-bar, die Integration der Datenfelder in die Kassensysteme funktionierte ebenso reibungslos wie die Übernah-me der Daten in die Rechnung. „Die hohe Datenqualität auf dem Produkt kommt Unternehmen und Verbrau-chern gleichermaßen zugute“, so Jür-

gen Matern. Entlang der gesamten Prozesskette zwischen Produzent und Händler können Synergien genutzt werden, da die Datenstrukturen des GS1 DataBar auf dem gleichen GS1-Datenbezeichnerkonzept basieren wie der weit verbreitete GS1-128 Stan-dard. Um von Effizienzvorteilen über die gesamte Lieferkette zu profitieren, erwägt Metro langfristig einen inter-nationalen Einsatz der GS1 DataBar-Lösung.

Für die METRO GROUP sind einheitliche, international abge-stimmte Standards als Grundlage für Rückverfolgbarkeit und Verbraucher-schutz von besonderer Bedeutung. Denn als global tätiges Handelsun-ternehmen steht Metro vor der Her-ausforderung, die unterschiedlichsten länder- und produktspezifischen Ge-setze umzusetzen, zum Beispiel für Fleisch oder Fisch. „Uns ist es wichtig, das Thema Produktkennzeichnung ganzheitlich anzugehen, das heißt eine Lösung zu implementieren, die für das gesamte Unternehmen, in je-dem Land und auf alle Lebensmittel anwendbar ist“, so Jürgen Matern. „Die Einführung neuer Technologien wie der GS1 DataBar ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“ ●

Mehr Schutz für Kunden und Endverbraucher

Durch den Einsatz von GS1 DataBar können Warenrücknahmen deutlich effizienter wer-den, da auch Zusatzattribute wie die Los-nummer oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgefragt werden können.

Über Metro GroupDie METRO GROUP ist eines der bedeutendsten Handelsunternehmen weltweit: An über 2.100 Standorten in 33 Ländern Europas, Afrikas und Asiens arbeiten insgesamt rund 280.000 Mitarbeiter aus 150 Nationen. Das Portfolio der starken Vertriebsmarken bietet privaten wie gewerblichen Kunden ein breites Leistungsspektrum: Metro/Makro Cash & Carry – international führend im Selbstbedienungsgroßhandel, Real SB-Warenhäuser, Media Markt und Saturn – europäischer Marktführer im Bereich Elektrofachmärkte, sowie Galeria Kaufhof Warenhäuser. Innovationskraft gehört zu den wesentlichen Erfolgsfak-toren der METRO GROUP. Dabei möchte sie als vorausschauende und leistungsstarke Unternehmensgruppe auch einen Beitrag zur Weiterentwick-lung und Modernisierung des Handels leisten – national wie international.

Foto

s: G

S1 (2

), iS

tock

phot

o.co

m

Page 20: healthcare day 2011

Sie schrauben eine Glühbirne ein und finden es selbstverständlich, wenn die Fassung und das Ge-

winde zueinanderpassen. Sie stecken Ihren Brief in den Umschlag und er-warten, dass die Adresse vollständig im Fenster des Umschlages zu sehen ist. Sie vergeben einen Auftrag und möchten vergleichbare Angebote be-kommen. Sie verschicken Ihre Bestel-lung elektronisch und erwarten, dass Sie lesbar ist. Die Reihe der Beispiele können wir beliebig fortsetzen. Sie zeigen jedoch eines auf: Ohne Nor-men und Standards geht nichts. Sie begleiten uns im Beruf und im Pri-vatleben auf Schritt und Tritt. Gere-gelt ist fast alles. Von der Dicke der Banane über den Fensterbau bis hin zur Sicherheit von Rolltreppen. Selbst Schlafsäcke, Markisen und Teddy-bären werden nach europäischen Normen getestet. Aber einheitliche Sicherheitsstandards für Atomkraft-werke gibt es nicht.

Standard oder Norm?Dazu gibt es klare Definitionen, bei-spielsweise vom British Standards Ins-titute: „Ein Standard ist ein öffentlich zugängliches technisches Dokument, das unter Beteiligung aller interessier-ter Parteien entwickelt wird und deren Zustimmung findet. Der Standard beruht auf Ergebnissen aus Wissen-schaft und Technik und zielt darauf ab das Gemeinwohl zu fördern.“ In der deutschen Sprache unterscheidet man die Begriffe Norm und Standard. Im englischen Sprachraum wird diese Un-terscheidung nicht gemacht, die von den Normungsorganisationen heraus-gegebenen Dokumente heißen „stan-dards“, der Normungsprozess wird als „standardization“ bezeichnet.

Standard bedeu-tet im Gegensatz zur Norm, dass sich etwas im Laufe der Jah-re durch die

Praxis vieler Anwender

und ver-

schiedener Hersteller als technisch nützlich und richtig erwiesen hat. Der Standard wird von einem ge-schlossenen Kreis von Unternehmen oder auch nur einem Unternehmen unter Ausschluss der Öffentlichkeit entwickelt. Ein Standard ist das Er-gebnis einer Vereinheitlichung, die innerhalb eines Unternehmens oder einer Branche, national oder interna-tional vereinbart wurde. Der Konsens beschränkt sich auf die zahlenden Mitglieder, die wiederum hoffen, den Standard am Markt durchsetzen zu können. Im Produktlebenszyklus wer-den Standards meist zu einem frühe-ren Zeitpunkt als Normen entwickelt.

Eine Norm ist ein Dokument, das durch eine breite Beteiligung aller in-teressierten Kreise übereinstimmend erarbeitet wird. In der Regel bezieht es sich auf ein Produkt oder eine Anwen-dung, die bereits eine gewisse Markt-reife erlangt hat. Normung hat zum Ziel, national wie international den Austausch von Waren und Dienst-leistungen zu fördern und technische Handelshemmnisse zu verhindern. Normen stellen den jeweils aktuellen Stand von Technik und Wirtschaft dar und sind als qualifizierte Empfehlun-gen zu betrachten. Sie sind für jeder-mann zugänglich und die Anwendung ist grundsätzlich freiwillig. Normen bilden immer öfter die Voraussetzung für die Lösung oder Weiterentwick-lung technischer und wirtschaftlicher Aufgaben.

Ein möglicher Ansatz zur Unter-scheidung zwischen Norm und Stan-dard bezieht sich auf die Faktoren Konsensgrad und Zeit. Eine Norm ist ein Dokument, das durch ein „offiziel-les Gremium“ erarbeitet wird, bei dem die Teilnahme für alle interessierten Parteien offen ist und wo alle Seiten das gleiche Mitspracherecht haben. Die Entscheidungsprozesse basieren auf Übereinstimmung. Ein solches Gremium stellt auf nationaler Ebene in Österreich das Österreichische Nor-mungsinstitut dar und auf internati-onaler Ebene die ISO (International Organization for Standardization).

Standards

20 GS1 Austria Information 3/2011

Der lange Weg zur NormManche Dinge sind selbstverständlich, sodass wir uns einfach keine Gedanken mehr darüber machen. Oder haben Sie sich schon mal über-legt, warum der Adapter Ihres Mobiltelefons in die Steckdose passt?

Die EU-Bananenverordnung schreibt vor, dass eine Banane mindestens 14 Zentimeter lang und 24 Millimeter dick sein muss.

Page 21: healthcare day 2011

GS1 Austria Information 3/2011 21

Der NormungsprozessIm Prinzip kann jeder Normungsar-beiten veranlassen, vorausgesetzt ein begründeter Normungsantrag liegt vor. Der zuständige Normungsaus-schuss entscheidet über die Annahme oder Ablehnung des Antrages. Dabei ist zu prüfen, ob zu diesem Thema be-reits ein europäischer Normungspro-zess besteht. Falls nicht, ist zu klären, ob für den Normungsgegenstand ein Bedarf besteht und ob die interessier-ten Kreise am Normungsvorhaben mitarbeiten und zur Finanzierung beitragen. Der zuständige Ausschuss erarbeitet nach dem Konsensprinzip einen Norm-Entwurf. Der Entwurf wird veröffentlicht und nicht am Normungsprozess Beteiligte haben die Möglichkeit Stellung zu beziehen. Nach Ablauf der Einsprachefrist wird die Norm durch den Ausschuss verab-schiedet und durch die nationale Nor-mierungsorganisation veröffentlicht.

Die Europäische Normung wird im Rahmen der drei Organisationen

CEN, CENELEC und ETSI durch-geführt. CEN bezeichnet sich als ein „System formaler Prozesse zur Herstel-lung von Normen, das durch die 29 nationalen Mitgliedsorganisationen getragen wird“. Die nationalen Mit-gliedsorganisationen stimmen über Europäische Normen ab und imple-mentieren diese. Das Ziel der euro-päischen Normung ist die Harmo-nisierung der nationalen Normen in den einzelnen Mitgliedsländern durch einheitliche Einführung von Europäi-schen Normen. Durch die europäische Normung sollen Handelshemmnisse abgebaut werden und gleiche Rah-men- und Wettbewerbsbedingungen für den europäischen Markt geschaf-fen werden.

Ist der Schlussentwurf einer Eu-ropäischen Norm in einer formellen Abstimmung von der Mehrheit der abstimmenden Länder angenommen worden, so muss er von den Mit-gliedsorganisationen in das nationale Normenwerk übernommen werden.

Laut der Vilamura-Regelung der Eu-ropäischen Union mit dem CEN muss jedes Mitglied der Europäischen Union das komplette Regelwerk in das nationale Regelwerk zu 100 Prozent übertragen. Dieses Verfahren soll nicht nur Handelshemmnisse abbauen, son-dern auch die Benachteiligung von wirtschaftsschwächeren Ländern ge-genüber wirtschaftsstärkeren Ländern vermindern.

Die Internationale Normung wird im Rahmen der drei Organisationen ISO, IEC und ITU durchgeführt. ISO und IEC haben je Land nur ein Mit-glied, das die gesamten Normungsin-teressen dieses Landes zu vertreten hat. Für Österreich ist das Österreichische Normungsinstitut Mitglied der ISO International Organization for Stan-dardization. Ziel der Internationalen Normung ist es, internationale Ver-einbarungen als Internationale Nor-men zu veröffentlichen. Ihre Aufgabe ist, die Normung und damit zusam-menhängende Bereiche weltweit zu fördern, um den internationalen Wa-ren- und Dienstleistungsverkehr zu erleichtern. Die Mitarbeit in der in-ternationalen Normung erfolgt nach ähnlichen Prinzipien wie bei der Euro-päischen Normung.

Normen, die von der ISO her-ausgegeben werden, müssen nicht in das nationale Regelwerk übernom-men werden. Aus diesem Grund hat CEN mit der ISO eine Vereinbarung getroffen, die vorsieht, dass ausge-wählte internationale Normen in das europäische Regelwerk übernommen werden und die müssen wiederum in das nationale Regelwerk übernommen werden. Sollte aber eine internationale Norm in das nationale Normenwerk übernommen werden, so darf dies nur als vollständige, identische Übernah-me erfolgen. ●

INFo & KoNTAKT:Joachim Heldt, Chefredakteur GS1 network, Kunden-zeitschrift der GS1 [email protected]

Ausgefallene EU-Normen•Eine EU-Norm regelt genau, wie groß der Abstand zwi-

schen den Grillstäben sein darf: maximal 20 Millimeter. •Die EU-Bananenverordnung schreibt vor, dass eine Bana-

ne mindestens 14 Zentimeter lang und 24 Millimeter dick sein muss.

•Die Pizza Margherita muss beim Anfassen und im Biss weich und nicht dicker als vier Zentimeter sein.

•Ein Kondom muss 17 Zentimeter lang sein, einen Durch-messer von 56 Millimeter haben und mindestens fünf Liter Fassungsvermögen haben.

•Bei der Erdbeere muss laut EU-Norm der Querdurchmes-ser mindestens 18 Millimeter betragen und bei Äpfeln be-steht ein Mindestgewicht von 90 Gramm.

•Bei Brot darf der Salzanteil nicht mehr als 1,5 Prozent des Mehlanteils betragen.

Normierungs- und Standardisierungsorganisationen1. Deutschsprachiger RaumON – Österreichisches Normungsinstitut www.on-norm.at SNV – Schweizerische Normen-Vereinigung www.snv.chDIN – Deutsches Institut für Normung www.2.din.de 2. EuropaCEN – Centre Européen de Normalisation www.cenorm.be CENELEC – Comité Européen de Normalisation Électrotechnique www.cenelec.org ETIS – European Telecommunications Standards Institute www.etis.org 3. InternationalISO – International Organization for Standardization www.iso.org IEC – International Electrotechnical Commission www.iec.ch ITU – International Telecommunication Union www.itu.int GS1 – Global Standards One www.gs1.org

Foto

s: be

iges

tellt

, iSt

ockp

hoto

.com

(2)

Page 22: healthcare day 2011

Standards

22 GS1 Austria Information 3/2011

Für den Dialog mit der Industrie hat GS1 einen 6-Stufenprozess erarbeitet, der alle Schritte festlegt,

die GS1 für und mit den Mitgliedsor-ganisationen und Branchenvertretern durchführt. Die Industrieanwender-gruppen sind für die Schritte drei bis sechs eigenverantwortlich. Die Schritte in den Stufen drei bis fünf sind ebenso im vierstufigen Standardisierungspro-zess von GSMP abgebildet. (Abb. 1)

Die erste Stufe enthält keinerlei Be-kenntnis zu oder Engagement mit GS1. Es besteht nur aus einer Beobachtungs-tätigkeit einer Branche über einen län-geren Zeitraum, um mögliche Felder für eine Kooperation gemeinsam mit GS1 festzustellen. Schritt zwei, der Plan zum globalen Engagement, beinhaltet anfängliche Kontakte mit der jeweiligen Branche, um die Realisierbarkeit einer Zusammenarbeit abzuschätzen sowie die Frage der Entwicklung von Stan-dards, Lösungen oder Dienstleistungen zu beurteilen. Der Plan für ein globales Engagement ist abhängig von der Um-

setzbarkeit. Der Status „Industrieanwen-dergruppe“ kann nach Vereinbarung zuerkannt werden und GS1 Mitglied-sorganisationen bilden zusätzlich eine Interessensgruppe für diese Industrie. Die Industrieanwendergruppe muss die Bedürfnisse der Branche verstehen und wird von Zeit zu Zeit Bereiche aufzeigen, wo die Entwicklung von GS1 Standards und weiteren Systemkomponenten not-wendig wären. Wird ein Bedarf erkannt, muss eine Arbeitsanforderung erstellt werden, um den Prozess zu starten.

Eine Gruppe (Business Needs Group, BNG) wird gegründet, um eine Bedarfsanforderung (Statement of Business Need, SBN) zu erstellen, die – im Prozess eingebracht – Schwer-punkte eruiert, Prioritäten setzt und die Zuweisung zur jeweiligen GSMP-Gruppe durchführt. Arbeitsanforde-rungen (Work Requests), der Beginn im GSMP, werden aus der Gemein-schaft eingebracht, um bestehende Standards zu ändern oder neue zu ent-wickeln. Arbeitsanfragen zur Wartung oder einfache Verbesserungen werden direkt an die jeweiligen SMGs (Stan-dardwartungsgruppen) übermittelt, während Entwicklungsanfragen in das Industrie-Engagement zur Bewertung und Überprüfung eingebracht werden und anschließend eine eigene Entwick-lungsgruppe gebildet wird.

GSMP-Arbeitsgruppen analysieren die Anforderungen und entwickeln die dazugehörigen GS1 Standards, Richtli-nien oder die Erweiterung bestehender GS1 Systemkomponenten. Sie ermög-lichen eine Harmonisierung über die Bereiche hinaus, für alle Komponenten des Systems und alle Arten von GS1 Standards.

Die fertigen GS1 Standards oder die erarbeiteten GS1 Richtlinien wer-den gemeinsam verabschiedet. Dieser Schritt ist notwendig, um sicherzustel-len, dass die Bedürfnisse der Anwender umgesetzt wurden und der Standard reif für den Markt ist. Diese Standards sind Bestandteil eines Komplettpakets, das der Anwendergemeinschaft zur Ver-fügung gestellt wird und zusätzliches Material enthält wie: Einführungsricht-linien, Schulungen, Webinars, Newslet-ter oder Merkblätter und Mitteilungen. Die Ratifizierung sichert die Einheit des Gesamtsystems, und die Einhal-tung der operativen und strategischen Prozesse in GS1.

Die Industrieanwendergruppe (IUG) fördert gemeinsam mit den GS1 Mitgliedsorganisationen die Ver-breitung des GS1 Standards in der An-wendergemeinschaft und unterstützt die GS1 Mitgliedsorganisationen in der Umsetzung.

GS1 und seine Mitgliedsorgani-sationen leiten die Entwicklung und Umsetzung der Anwendung der GS1 Standards in der jeweiligen Branche. GS1 hat Strategien erstellt und ein Netzwerk mit verschiedenen Sektoren aufgebaut: Versorgungskette im Ein-zelhandel, Gesundheit, Transport und Logistik, Unterhaltungselektronik, Luftfahrt und Verteidigungssektor, Automobilsektor und Post. Das Au-genmerk dieses Netzwerks liegt in der branchenübergreifenden Möglichkeit der Umsetzung der GS1 Standards, die Kompatibilität zwischen den In-dustriesektoren, die Optimierung der Lieferketten und somit der Maximie-rung des Ertrags. ●

Serie: Industry Engagement Teil 2

Wie funktioniert der Dialog in GSMP?Planmäßiges Vorgehen in der länder- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit stellt sicher, dass die Ergebnisse für alle Betei-ligten von hohem Nutzen sind und Doppel-gleisigkeiten vermieden werden.

INFo & KoNTAKT:DI Eugen Sehorz,Projektleiter GS1 [email protected]

6-stufiger Industriedialog 4-stufiger GSMP

1 Discovery

2 Global Engagement Plan

3 Statement of Need and Process Initiation 1

Requirement Analysis 2

4 System Development 3

5 Deployment 4

6 ongoing Engagement and Support

Abb. 1

Page 23: healthcare day 2011

KapitelüberschriftGS1 Akademie

* für jeden weiteren Firmenteilnehmer € 50,– Rabatt pro Seminar

Alle Angaben und Preise vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Preise exklusive USt.

Anmeldung online unter www.gs1.at/schulung oder per E-Mail an [email protected]

GS1 Austria Information 3/2011 23

INFo & KoNTAKT:Ing. Andreas Krölling, BSc, MScProjektleiter GS1 [email protected]

GS1 Standards zur Identifikation und KommunikationDienstag, 20. September 2011, 10:00-16:00 Uhr

Das Seminar gibt einen Überblick über das GS1 System.Vortragender: Ing. Andreas Krölling, BSc, MSc / Projektleiter GS1 ServicesTeilnahmegebühr: EUR 295,– pro Person* / ort: GS1 Austria, 1040 WienZielgruppe: Neue Teilnehmer am GS1 System, Qualitätsmanager,Logistikver antwortliche, Wareneinkäufer/-verkäufer, Händler, Außen-dienstmitarbeiter, Grafiker, Marke tingleiter und alle, die sich einen Gesamtüberblick über das GS1 System verschaffen wollen

Strichcodes – ein wichtiger Teil der ProduktqualitätDonnerstag, 6. oktober 2011, 13:00-16:30 Uhr

Neben der Theorie zur Strichcodequalität erhalten Sie praktische Tipps für die Umsetzung. Vortragender: Ing. Mag. Gerald Gruber / Projektleiter GS1 System, Strichcode-PrüfserviceTeilnahmegebühr: EUR 165,– pro Person* / ort: GS1 Austria, 1040 WienZielgruppe: Qualitätsmanager, Lagerleiter, Solution Provider,Wareneinkäufer, Druckereien, Verpackungshersteller/-designer, Druckgerätehersteller/-entwickler

GS1 DataBar – neue Strichcodes zur ProduktkennzeichnungDienstag, 18. oktober 2011, 13:00-16:30 Uhr

Ab 2014 wird der neue GS1 DataBar Strichcode flächendeckend zur Produktkennzeichnung zur Verfügung stehen. Bereits heute kann er bilateral verwendet werden. In diesem Seminar informieren wir über die wesentlichen Eigenschaften, mögliche Anwendungsgebiete, aber auch technische Anforderungen des GS1 DataBar, damit eine erfolg-reiche Implementierung sichergestellt wird. Vortragender: Ing. Christian Lauer / Projektleiter GS1 SystemTeilnahmegebühr: EUR 165,– pro Person* / ort: GS1 Austria, 1040 WienZielgruppe: Qualitätsmanager, Lagerleiter, Logistikverantwortliche, Wareneinkäufer/-verkäufer, Solution Provider, Verpackungsdesigner, Geschäftsführer, Händler, im Lebensmittelbereich tätige Personen

eBusiness mit EANCoM®/XMLDonnerstag, 10. November 2011, 10:00-16:00 Uhr

Die Basis für die elektronische Abwicklung von Geschäftspro-zessen ist die Verwendung von strukturierten Nachrichten. Aber was benötigen Unternehmen, um mit Electronic Data Interchange (EDI) starten zu können? Lernen Sie die Einsatz-möglichkeiten der EANCOM® Nachrichten sowie des GS1 XML Standards und deren Anwendung im österreichischen ECR-Umfeld kennen. Dazu wird auch Österreichs populärste eBusiness-Plattform eXite® vorgestellt. Vortragender: Mag. Karl Cegner / Senior Projektmanager eBusiness Teilnahmegebühr: EUR 295,– pro Person* / ort: GS1 Austria, 1040 WienZielgruppe: IT-Leiter, Softwareentwickler, ERP-Manager, Controlling-/Re-chnungswesenleiter, Logistikverantwortliche, Wareneinkäufer/-verkäufer, Geschäftsführer, eBusiness-Verantwortliche

Praxistag im RFID/EPCglobal TestCenter Graz – Schwerpunkt RFID-basierte EAS-SystemeDonnerstag, 24. November 2011, 10:00-16:00 Uhr

EPCglobal entwickelt globale Standards, die Anwendungen der Radiofrequenztechnologie zu Identifikationszwecken (RFID) er-möglichen. Im RFID/EPCglobal TestCenter präsentieren wir Ihnen in einem praxisorientierten Workshop die Technik und die Funk-tionsweise. Vortragende: Alexander Peterlik / Projektleiter GS1 System,Mag. Alexander Gauby / CTO, RF-iT SolutionsTeilnahmegebühr: EUR 295,– pro Person* / ort: RF-iT Solutions, 8020 GrazZielgruppe: IT-Leiter, ERP-Manager, Logistikverantwortliche, Waren-einkäufer, Geschäftsführer, Qualitätsmanager, Solution Provider für RFID, Softwareentwickler, im Textilbereich tätige Personen

Individuelle Schulung und Beratung

Sie planen eine interne Schulung auf Basis der GS1 Standards, die speziell auf Ihre Bedürfnisse und die Ihrer Branche abgestimmt ist? Entwickeln wir gemeinsam einen GS1-Tag, der wahlweise bei Ihnen vor Ort oder bei GS1 Austria (max. 15 Personen) ab-gehalten wird. Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot auf Basis folgender Richtsätze:Schulungs-/Beratungshonorar: EUR 1.350,– ganztags / EUR 890,– halbtags

„Das Seminar der GS1 Akademie über die weltweit eingesetzten Standards von GS1 bildet eine wichtige Grundlage für Vertrieb, Einkauf, Logistik und Qualitätssicherung. Mit dem Wissen über diese Standards können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv Prozesse verbessern und so ihren wichtigen Beitrag zum Gesamt erfolg des Unternehmens beisteuern.“ Mag. Peter Preslmayr, Leitung Kundenservice und Mit-glied der erweiterten Geschäftsleitung von Handl Tyrol

„Für unsere Studentinnen und Studenten bildet der Vortrag über die GS1 Standards aus der GS1 Akademie eine optimale Grund-lage. Die GS1 Standards, z. B. für das Transportetikett, sind für die Logistik ein praktisches Werkzeug, um Prozesse und Kommunika-tion effizienter gestalten und automatisieren zu können.“Dr. Erich Markl, Lektor an der FH Technikum Wien undLeiter des Kompetenzzentrums für Logistik

GS1 Akademie Seminarangebot 2. Halbjahr 2011

Foto

s: G

S1

Page 24: healthcare day 2011

9:00 Begrüßung Dr. Alfred Schrott, ECR Austria-Board Co-Chairman | Mag. Gregor Herzog, MBA, GS1 Austria

9:20 Brain View – warum Kunden kaufen Dr. Hans-Georg Häusel, Psychologe und Bestsellerautor

9:55 Die Informationsrevolution im Handel Hans Eysink Smeets, Eysink Smeets Business Consultants

10:30 Kaffeepause

11:00 Der neue Zugang zum Kunden im stationären Handel Jens Bork, Jos de Vries Retail Company

11:30 Podiumsdiskussion Neue Wege zum Konsumenten – Trends, Herausforderungen und Chancen Moderation: Dr. Armin Wolf, MBA, ZiB 2 / ORF

Teilnehmer: Jens Bork, Jos de Vries Retail Company | Frank Hensel, REWE International | Mag. Aleksandra Izdebska, DiTech

Mag. Friedrich Poppmeier, SPAR | Sönke Renk, Bahlsen | Mag. Günter Thumser, Henkel CEE

12:30 Networking Lunch

14:00 Consumer & Shopper Journey Framework ECR Europe Erfolgreiche Kundenaktivierung durch innovative Ansätze in der Händler-Lieferanten-Beziehung Dr. Ralph Salzmann, emnos

14:30 Mehr Transparenz für den Konsumenten durch Extended Packaging Mag. Manfred Piller, GS1 Austria | Dr. A.C. Steinbrecher, ECR Austria

14:55 Konsumentennähe durch elektronischen Datenaustausch EDI: Die Basis aller Supply Chain-Prozesse Univ. Prof. Dr. Maria Madlberger, Webster Vienna Private University | Univ. Prof. Dr. Thomas Foscht, Karl-Franzens-Universität Graz

Mag. Sabine Thaler, REWE International | Mag. Klaus Schaffer, SPAR

15:15 Kaffeepause

15:45 Dialog mit Konsumenten im Web x.0 Dr. Stefan Tweraser, Google Germany

16:15 Sozialmärkte aus Handelsperspektive Facts and Figures der ersten Retail-Gesamstudie in Österreich Dr. Christina Holweg, WU-Wien | Mag. Eva Lienbacher, WU-Wien

Soziale Nachhaltigkeit im Handel Potenziale der Lebensmittelweitergabe für die FMCG-Branche Gerhard Lassnig, Top-Team Zentraleinkauf, SOMA Linz | Mag. Gerhard Steiner, Poschacher Natursteinwerke, SOMA Österreich

DI Markus Meissner, Österreichisches Ökologie-Institut

16:45 Academic Partnership-Ehrungen Student Award 2011, Zertifizierter ECR-Manager Univ. Prof. Dr. Peter Schnedlitz, WU-Wien | Dr. Alfred Schrott und Mag. Johannes Schönburg, ECR Austria-Board Co-Chairmen

Dr. Arnold C. Steinbrecher, ECR Austria

17:10 Verabschiedung

17:15 Get Together

PROGRAMM

LOGISTIKBranchenlogistik weitergedacht.

Page 25: healthcare day 2011

INFOTAG 16. 11. 2011Austria Trend Hotel Savoyen Wien

NEUE WEGE ZUM KONSUMENTEN

Austria Trend Hotel Savoyen Wien

NEUE WEGEZUM KONSUMENTEN

powered by

Dr. Hans-Georg HäuselGruppe Nymphenburg Consult

Jens BorkJos de Vries Retail Company

Frank Hensel VorstandsvorsitzenderREWE International

Mag. Aleksandra IzdebskaFirmengründerin DiTech

Mag. Friedrich PoppmeierVorstandsdirektorSPAR

PODIUMSMODERATORDr. Armin Wolf, MBAZiB 2 / ORF

Sönke RenkMitglied der Geschäftsführung Bahlsen

Mag. Günter ThumserPresidentHenkel CEE

Dr. Stefan TweraserGoogle Germany

Hans Eysink SmeetsEysink Smeets Business Consultants

Mehr Information online: www.ecr-austria.at

Das ECR Austria-Team: Dr. Nikolaus Hartig, Claudia Patscheider und Klaus Schober

Tel +43 1 505 86 01, Fax DW 44, E-Mail: [email protected]

INFOTAG 16. 11. 2011Austria Trend Hotel Savoyen Wien

NEUE WEGE ZUM KONSUMENTEN

Austria Trend Hotel Savoyen Wien

NEUE WEGEZUM KONSUMENTEN

powered by

Dr. Hans-Georg HäuselGruppe Nymphenburg Consult

Jens BorkJos de Vries Retail Company

Frank Hensel VorstandsvorsitzenderREWE International

Mag. Aleksandra IzdebskaFirmengründerin DiTech

Mag. Friedrich PoppmeierVorstandsdirektorSPAR

PODIUMSMODERATORDr. Armin Wolf, MBAZiB 2 / ORF

Sönke RenkMitglied der Geschäftsführung Bahlsen

Mag. Günter ThumserPresidentHenkel CEE

Dr. Stefan TweraserGoogle Germany

Hans Eysink SmeetsEysink Smeets Business Consultants

Mehr Information online: www.ecr-austria.at

Das ECR Austria-Team: Dr. Nikolaus Hartig, Claudia Patscheider und Klaus Schober

Tel +43 1 505 86 01, Fax DW 44, E-Mail: [email protected]

Page 26: healthcare day 2011

ECR

Discounter dominieren den Lebensmittelhandel, vertikale Modekonzerne wie Zara und

H&M bringen fast monatlich neue Kollektionen auf den Markt. Nicht Preis oder Qualität haben das Kauf-verhalten gründlich auf den Kopf gestellt, sondern die Technik: Der Siegeszug des Internets zeigt nach zer-platzter Blase und neuerlichem Boom unaufhaltsam, dass ein Großteil des klassischen Handelsgeschäfts in den elektronischen Bereich abwandert und das Maß noch längst nicht voll ist. „Nichts für mich“ – denken jetzt die klassischen Lebensmitteleinzel-händler? Weit gefehlt! Denn was die Buch-, Musik- oder Reisebranche vorgezeigt haben, hat bereits auf viele andere Sektoren übergegriffen: Autos, Kühlschränke oder Wohnungen wer-den erfolgreich über den Marktplatz Internet gehandelt. Die Erfahrung zeigt, dass keine Branche vor dem

digitalen Übergriff verschont bleiben kann. Daher ist jetzt der passende Zeitpunkt, auch im FMCG-Sektor die Zeichen ernst zu nehmen und die elektronische Zukunft zu planen. „Wir brauchen Konzepte, wie sich Meinungs-, Marketing- und Techno-logieführerschaft auf diesem Gebiet erreichen lassen“, ist Smeets über-zeugt.

Die kompromisslose RevolutionDie elektronische Revolution im Han-del hat beispielsweise in Deutschland klassische Handelsriesen wie Karstadt oder Quelle kalt erwischt. Das Kon-zept des „viel und günstig für die brei-te Masse“ hat sich längst überlebt und auch das Argument, physische Shops punkten immer mit persönlicher Be-ratung und Erlebniswelten, wird sich über kurz oder lang nicht mehr halten, denn das E-Business steht dem um nichts nach. Ein Paradigmenwechsel folgt dem nächsten und die Verände-rungen von Preis und Wert brechen oft mit einer so raschen Geschwindigkeit über eine Branche herein, dass kaum ein Stein auf dem anderen bleibt. Businessideen und -modelle, die heute

noch gültig sind, sind morgen obsolet. Der Vorteil: Wer im E-Geschäft einen Fehler macht, hat aufgrund der sehr kurzen (Über-)Lebenszyklen zumin-dest eine zweite Chance.

Warum die Welle den FMCG-Sektor in ihrer Heftigkeit noch nicht erfasst hat, liegt nach Ansicht des Ex-perten an der hohen Dichte an Ge-schäften. Doch auch dieses Argument wird bald nicht mehr zählen, denn E-Retailer bringen ihre Ware auch auf di-rektem Weg zum Kunden, garantieren ebenso hohe Beratungsqualität – wenn nicht sogar bessere und schnellere – und auch das Einkaufserlebnis muss nicht auf der Strecke bleiben. Seit In-ternethändler das Agieren in Netzwer-ken entdeckt haben und gemeinsame Marktplätze wie etwa Amazon nutzen, gibt es wohl kaum mehr ein Argument gegen die virtuellen Einkaufswelten. Man muss nur wahrnehmen, dass sich die Macht zwischen Herstellern und Händlern verändert, denn jeder ent-lang der Wertschöpfungskette kann die Marktplätze nutzen. Markenartik-ler werden sich aus ihrer Komfortzone und ihrer eigenen Marketing-Kultur herausbewegen und ebenfalls diese direkten Vertriebskanäle erschließen müssen.

Wohin geht die Reise?„Abwarten“ ist wohl angesichts der Geschwindigkeit, die neue Medien an den Tag legen, die denkbar ver-kehrteste Strategie. „Lernen Sie von den erfolgreichen E-Retailern und überwinden Sie die Angst. Werden sie Aggressor und übernehmen Sie die Führerschaft!“, rät Smeets plakativ. Er ist überzeugt, dass Innovationen auf Produkt- oder Organisationsebene nicht der Weisheit letzter Schluss sind: „Denken Sie völlig neu, erfinden Sie ihr Unternehmen neu, denn E-Busi-ness ist keine unangenehme Rander-scheinung des IT-Zeitalters. Machen Sie die E-Strategie zur Chefsache, sonst wird sie in den Kommunikati-onsabteilungen verenden!“ ●

Quelle: frei übersetzt nach einem Vortrag von Hans Eysink Smeets, Geschäftsführer der gleichnamigen holländischen Business-beratung

Die Internetrevolution: Nur mehr eine Frage der Zeit ...Für eine Evolution im FMCG-Sektor (Fast Moving Consumer Goods) verbleibt nach Ansicht des holländischen Businessberaters Hans Eysink Smeets kaum mehr genug Zeit. Er erwartet eine Tsunami-ähnliche E-Businesswelle, die in einer kaum vor-stellbaren Wucht über die Branche schwappen wird und rät Herstellern und Händlern sich rasch dafür zu rüsten.

Autos, Kühlschränke oder Wohnungen werden schon erfolgreich über den Markt-platz Internet gehandelt.

26 GS1 Austria Information 3/2011

Erleben Sie Hans Eysink Smeets live am ECR-Austria Infotag am 16. No-vember 2011 in seiner Keynote-Speech „Die Informationsrevolu-tion im Handel“

Hans Eysink SmeetsGeboren 1953 in Holland; Absolvent der Design Academy Eindhoven (1979); Arbeitsschwerpunkte sind Produktpräsentation und Designfra-gen im Handel; enwickelte sich zu einem namhaften Handelsstrategen und auch Querdenker in seiner Bran-

che; Smeets ist für unkonventionelle Consultingmethoden und -ergebnisse bekannt.

Page 27: healthcare day 2011

Mit einem automatischen 360-Grad-Scanner-System erprobt REWE in Deutsch-

land eine neue Generation des auto-matischen Scannens von Ware. Das neue 360° Scan Portal von Wincor Nixdorf geht über bisher bekannte Tunnelscanner hinaus, und verbindet das traditionelle Einkaufen mit einer schnellen Abwicklung beim Check-out. Für den Kunden ist das System einfach zu bedienen und bietet ihm gleichzeitig ein neues positives Ein-kaufserlebnis. Bei der neuen Lösung legt der Kunde die Produkte einzeln

auf ein Band, wo sie erstmals vollau-tomatisch anhand des Strichcodes gescannt werden. Größere Artikel wie Getränkekisten können im Einkaufs-wagen verbleiben und werden von der Servicekraft mit einem Handscanner erfasst.

Durch die neue Lösung werden die Mitarbeiter im Markt von der zeitrau-benden und körperlich anstrengenden Warenerfassung entlastet und können sich verstärkt dem Kundenservice wid-men. An der Kasse wurde lediglich der Registrierprozess verändert. Alle weite-ren Kassenfunktionen – Bargeld, Giro,

CashBack, Coupons, Leergutbeleg und Jugendschutz – bleiben unverän-dert. Im Praxistest sollen Erfahrungen gesammelt, Fehler analysiert und gege-benenfalls nachgebessert werden.

Die neue Technologie ist die ideale Lösung für Geschäfte, in denen es am Check-out auf Schnelligkeit und Effi-zienz ankommt. Ermöglicht wird dies durch eine verbesserte Scannertech-nologie und eine völlig neue Qualität bei der Scan-Rate. Angestrebt ist eine Rate bis zu 98 Prozent, bei einer mög-lichen Verarbeitungsgeschwindigkeit von zirka 60 Artikeln pro Minute. ●

Das sind die beiden Ergebnisse, die ich im Rahmen des Solution Provider Days für mich mitneh-

men konnte. Und in der Tat: Smart-phones und ihre Leistungsfähigkeit, verknüpft mit den Bandbreiten, welche die Telekom-Gesellschaften heute für den Datentransfer anbieten, verbinden die physische Welt der Anwender, egal ob Wirtschaft oder Privat, mit der vir-tuellen Welt der Information. Und das auf eine nie da gewesene Weise. Die Schlüssel dazu sind Identifikationscodes wie Barcodes, 2D-Codes etc.

Für Logistiker ist das per se nichts wirklich Neues. Sie kennen das schon seit fast 40 Jahren zum Beispiel aus der Welt Kommissionierung. Neu ist

jedoch, dass diese leistungsfähigen se-miprofessionellen Geräte auch in der harten Intralogistik-Welt ihren Einzug finden, weil sie einerseits in der Lage sind, Aufgaben der Informationsüber-mittlung etwa zwischen Lager, Produk-tion und ERP-Systemen zu überneh-men, andererseits aber auch für Unified Communications-Lösungen außerhalb dieses Bereichs eingesetzt werden kön-nen. Damit laufen sie zunehmend professionellen PDA’s oder MDA’s den Rang ab, welche klassischerweise in der Intralogistik – etwa im Lager – eingesetzt werden. Nicht selten zum Nachteil des Anwenders und dessen Investitionssicherheit, weil die Entwick-lung von Smartphones derart rasant ist,

dass Ersatzgeräte und Ersatzteile schon nach einem halben Jahr nicht mehr er-hältlich sind, geschweige denn von der Software-Kompatibilität. Hersteller und Anbieter von PDA’s bzw. MDA’s weisen daher schon jetzt darauf hin, sich vor dem Einsatz semiprofessioneller Smart-phones die Total Cost of Ownership an-zusehen und diese dann mit professio-nellen Lösungen zu vergleichen. Ob das den Siegeszug der Smartphones in der Intralogistik aufhalten wird, und uns die Revolution durch die Smartphone-Technolgie letztlich führen wird, diese Fragen blieben auch am Solution Pro-vider Day unbeantwortet. Einig waren sich jedoch alle: Die Kommunikations-Zukunft wird noch sehr spannend! ●

Neues Check-out-Erlebnis für Kunden im HandelPremiere für REWE: Als erster deutscher Einzelhändler testet das Unternehmen eine neue Technologie, die Kassenpro-zesse beschleunigt und Warteschlangen verkürzt.

„Smartphones sind ein Paradigma-Wechsel in der Kommuni - kation und revolutionieren nicht nur die Wirtschaft und die Lo-gistik, sondern auch die Markenartikel-Industrie und den Handel.“

GS1 Austria Information 3/2011 27

Den gesamten Artikel zum Round Table mit den Erkenntnissen des Solution Provider Days können Sie nachlesen unter www.gs1.at/RT_Smartphones

Kommentar zum Solution Provider Day

Smart und mehr als oho!INFo & KoNTAKT:Hans-Joachim Schlobach,[email protected]

Foto

s: be

iges

tellt

(2),

iSto

ckph

ot.c

om

Page 28: healthcare day 2011

Im Gespräch

Dr. Thomas Czypionka, Researcher im Bereich Health Economics and Health Policy am Institut für Höhere Studien in Wien

Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht Standards im Gesund-heitswesen?

Czypionka: Standards existieren im Gesundheitswesen in vielfältiger Form – einerseits gibt es technische Standards für eine Reihe von Medizinprodukten. Darüber hinaus existieren Standards beispielsweise auch in Form von Leit-linien im Bezug auf Behandlungspfade oder für ein Qualitätsmanagement. Grundsätzlich haben Standards aus meiner Sicht den Vorteil, dass in großen Organisationen, wie es Krankenhäuser sind, Personal leichter bewegt werden kann. Das heißt – unabhängig davon, in welcher Abteilung jemand arbeitet, die Voraussetzungen für die Abläufe sind ident, Prozesse sind einheitlich und damit transparent für alle Betei-ligten. Im Bezug auf Produkte heißt es, dass Anbieter über Standards besser in den Wettbewerb treten können, denn die Angebote sind besser vergleichbar und mit den vorhandenen Schnittstel-len kompatibel.

Nachvollziehbarkeit spielt gerade im Qualitätsmanagement im Gesund-heitswesen eine große Rolle. Welches Produkt wo zum Einsatz kommt und wie es sich dort verhält, sind wichtige Parameter. Damit kann auch im Falle von Problemen rasch reagiert werden und eventuell können Rückholaktio-nen eingeleitet werden. Das funktio-niert aber leichter, wenn die gesamte Branche auf einen einheitlichen Stan-dard zurückgreift.

Wo herrscht aus Ihrer Sicht bei der An-wendung von Standards im Gesundheits-wesen noch Nachholbedarf?Czypionka: Ein großes Problem ist si-cher die steigende Zahl an Arzneimit-teln und Medizinprodukten. Es erzeugt zunehmend Schwierigkeiten, rein op-tisch auf den ersten Blick erkennen zu können, um welches Produkt es sich genau handelt. Das birgt vor allem, wenn es im Notfall rasch gehen muss, auch ein hohes Sicherheitsrisiko. Die Nachvollziehbarkeit, das Ausschließen von Verwechslungen und die Redukti-on von Fehlern und damit die Hebung der Behandlungsqualität sind große Vorteile, die Standards aber nur aus-spielen können, wenn sie wirklich flä-chendeckend eingesetzt werden. Davon ist aber im Gesundheitsbereich noch nicht die Rede.

Wer soll „Treiber“ der Veränderung sein – Hersteller, Krankenhäuser, Gesundheits-politiker?Czypionka: Es wäre wünschenswert, wenn die Gesundheitspolitik die Vor- und Nachteile abwägt und dann eine gemeinsame Strategie erarbeitet. Wir haben jetzt die Situation, dass es in manchen Krankenhäusern ja schon funktioniert, in anderen nicht. Die Un-terschiede sind hier sehr groß und da wäre es natürlich fein, wenn sich alle an den „Marktführern“ orientieren. Man kann ja auch aus den bisherigen Erfah-rungen lernen und muss das Rad nicht

noch einmal erfinden. Bei nachweis-baren Erfolgen werden auf lange Sicht wahrscheinlich die Krankenhäuser die Treiber der Entwicklung sein.

Wo können Sie sich Einsatzbereiche vor-stellen?Czypionka: Ich sehe das weniger aus der Perspektive des Kostendruckes als viel eher im Sinne eines Qualitäts- und Fehlermanagements sowie der Produkt-sicherheit. Die Nachverfolgbarkeit von Arzneimitteln und Medizinprodukten leistet dazu einen wesentlichen Beitrag, vorausgesetzt das System ist verlässlich. Auch der elektronische Austausch von Daten wird effizienter und sicherer, wenn einheitliche Standards dahinter-stehen. Kosten sinken nicht automa-tisch, sondern nur, wenn das Control-ling die Informationen zu nutzen weiß.

Wird sich RFID im Gesundheitsbereich durchsetzen?Czypionka: RFID ist wesentlich heikler als die herkömmliche Barcodetechno-logie, weil die Induktionen bei man-chen medizinischen Geräten Probleme hervorrufen können. Ich bin mir nicht sicher, ob das Krankenhaus der richti-ge Ort für diese Anwendung ist. Bevor man RFID einführt, muss klar sein, dass keine technischen Störprozesse auftreten. Im Gesundheitswesen sind Daten sehr sensibel, sodass sich eine passive Auslesbarkeit auch diesbezüg-lich als problematisch erweisen könnte.

Welche entscheidenden Veränderungen im Hinblick auf Standardisierung erwarten Sie im Gesundheitswesen in den nächsten drei bis fünf Jahren?Czypionka: Im Zuge der Qualitätsbe-mühungen wird die Standardisierung von Prozessen hier sicher bald Fuß fas-sen. Wenn eine flächendeckende Ver-breitung gewährleistet ist, dann wird es eine Reihe von Vorteilen im Prozess- und Qualitätsmanagement, im Cont-rolling und im Einkauf geben. ●

GS1-Standards im BargeldkreislaufKrankenhäuser haben die Nase vorn Im Gespräch mit Dr. Thomas Czypionka,

Researcher im Bereich Health Economics and Health Policy am Institut für Höhere Studien in Wien, über die Bedeutung von GS1 Standards im Gesundheitswesen.

„Nachvollziehbarkeit spielt gerade im Qualitätsmanage-ment im Gesundheitsweseneine große Rolle. WelchesProdukt wo zum Einsatz kommt und wie es sich dort verhält, sind wichtigeParameter.“

28 GS1 Austria Information 3/2011

Page 29: healthcare day 2011

Barcode im Alltag

Ziel des Bag-Designcontest war es, Ideen für neue, außer-gewöhnliche Designs für Einkaufstaschen zu generieren. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt. Ei-

gene Designvorschläge konnten via Web hochgeladen werden, alle Mitglieder der Community bewerteten die Designs ande-rer Mitglieder. Die besten Designs wurden von einer Jury aus-gewählt und mit Geldpreisen im Gesamtwert von Euro 3.500 prämiert. Zusätzlich erhielten die drei Designs, die bei den Community-Mitgliedern am beliebtesten waren, Sachpreise.

Der SPAR Bag-Designcontest wurde von der SPAR Öster-reichische Warenhandels-AG gemeinsam mit der HYVE AG, einer Innovationsagentur, die sich mit der Einbindung von Kunden in die Produktentwicklung beschäftigt, veranstaltet. Die Taschen im Barcode-Design sind nach wie vor bei SPAR erhältlich.www.spar.at, www.hyve.de, www.bagdesign-contest.com

Dabei handelt es sich aber nicht um irgendwelche weiße Balken und schwarze Linien, sondern um ganz bestimmte Kombinationen, die in einem

Zusammenhang mit dem jeweiligen Leben des Mo-dells stehen. So wurde etwa das Porträt von Elvis aus den Strichcodes seiner Musik-CDs zusammengestellt. Marilyn Monroe und Bruce Lee aus der Serie „Barcode Portraits“ sind aus ihren DVD-Strichcodes entstanden.

Scott Blake fordert die Betrachter dazu auf, mithil-fe des Strichcodes mit seiner Kunst in Verbindung zu treten: „Hören, sehen und lesen Sie, was meine Kunst-werke erzählen, scannen Sie die Strichcodes mit Ihren Smartphones und seien Sie gespannt, was dann pas-siert“, fordert er Interessierte auf.

Aber nicht nur Porträts sind auf Basis der Standards entstanden. Blake experimentiert seit mehr als zehn Jah-ren auch mit „Distorted Barcodes“, einer Sammlung aus verzerrten und verrückten Linien, die sich in Symbo-len wiederfinden. In seinen „Datascapes“ verwendet er Strichcodes von Verpackungen und fügt sie zu Collagen zusammen, 2D-Strichcodes werden zu Tattoos und 1D-Strichcodes zu einer Zeitanzeige für Bildschirm oder iPhone. Im Webshop sind T-Shirts und Babylätzchen ebenso wie Hundemarken mit einem unverwechselbaren Muster erhältlich. Warum sich Blake in seiner Kunst der Vielfalt des Strichcodes verschrieben hat, erklärt er mit einem Erlebnis aus der Kindheit: „When I was a child I stumbled upon a simple diagram that explained some of the elements found in a basic supermarket barcode. I was fascinated by its complexity and at the same time I couldn't believe how easy it was to understand. I remember feeling like I had found the ultimate decoder ring.“ (*) www.barcodeart.com

Die ganze Welt in einer Tasche!„Zeigen Sie, was SPAR für Sie einzigartig macht“ – lautete der Aufruf zum SPAR Bag-Designcontest im Jahr 2009. Auch der Strichcode machte das Rennen und ist nach wie vor Blickfang auf Longlife-Einkaufstaschen in Österreichs Straßen.

Promis im Strichcode-FormatDer 1976 in Florida geborene Künstler Scott Blake rückt bekannte Gesichter aus Kunst,Kultur, Politik und Wirtschaft in ein besonderes Licht – mehr als 30 großformatige digi-tale Porträts von Ikonen der Neuzeit wurden mithilfe von Strichcodes dargestellt.

GS1 Austria Information 3/2011 29

(*) „Als Kind bin ich auf eine sehr einfache Erklärung des Barcodes im Supermarkt gestoßen. Ich war so fasziniert von der Komplexität und gleichzeitig be-eindruckt, wie einfach verständlich das Prinzip ist. Ich fühlte mich, als hätte ich die ultimative Lösung zur Entschlüsselung gefunden.“

Foto

s: IH

S, S

PAR,

Sco

tt B

lake

/ Re

x Fe

atur

es

Page 30: healthcare day 2011

News & Veranstaltungen

GS1 Healthcare hat kürzlich die neue Version des GS1 Healthcare Reference Book herausgebracht. Experten

aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichem Hin-tergrund teilen hier mit dem Leser ihre Erfahrungen mit Pro-jekten, wie zum Beispiel die Umsetzung von neuen regulatori-schen Anforderungen, neuen Entwicklungen in der Industrie und vielem mehr.

Zum Download unter www.gs1.at/referencebook

Dass Wiens U-Bahnstationen zunehmend mit Backwarenhändlern ausgestattet wer-

den, erleichtert vielen den Frühstückseinkauf. In Korea haben Marketingstrategen der Su-permarktkette TESCO die Zeichen der Zeit erkannt und nutzen ebenfalls die tägliche Rush-Hour im Untergrund – doch mit weitaus moderneren Mitteln. Die Wände wurden mit virtuellen Shop-Einrichtungen plakatiert. Wer sein Smartphone bei der Hand hat, fotografiert die Strichcodes der jeweiligen Produkte und legt sie in den virtuellen Warenkorb. Zu Hause angekommen, liefert auch schon der TESCO-Bote den Einkauf für das Abendessen. Damit wird nicht nur die Wartezeit bei der U-Bahn

verkürzt und mehr Freizeit geschaffen, sondern auch der Umsatz des innovativen Supermarktes kräftig angekurbelt. 130 % Plus beim Online-Handel haben TESCO damit klar als Nummer 1 im virtuellen Markt und sogar als Nummer 2 im Offlinegeschäft positioniert. Über 10.000 Konsumenten haben sich in nur wenigen Wochen für das Online-Tool registriert.

Unter dem Titel „CASSANDRA“ läuft ein dreijähriges EU-Pro-

jekt, das die Transparenz so-wie Kosteneffizienz in der

Transportkette verbes-sern soll. Dazu wird ein Data-Sharing-Konzept entwickelt, das sowohl Wirtschaft als auch Be-

hörden eine erwei-terte Bewertung von Risiken erlaubt. Cas-sandra bringt inno-

vative Branchenführer zusammen, unter anderem führende

Logistik- und IT-Unternehmen wie DHL, GS1, IBM oder Kühne+Nagel so-

wie Zoll- und Grenzbehörden, europäische Forschungseinrichtungen sowie die Hafen-gemeinden und Handelspartner mehrerer europäischer Häfen.

Info und Kontakt: [email protected]

Streifen liegen im Trend bei der Süddeutschen Klassenlotterie SKL: Die Lose für die Spie-

le Euro-Joker und Traum-Joker tragen künftig den EAN-13 Strichcode. Er lässt sich schnell per Scanner auslesen und vereinfacht so den Verkauf der Lose, die bald auch im Scheckkartendesign erhältlich sind. Der Kauf und die Re-gistrierung der Lose können jetzt auto-matisiert erfolgen, damit werden die Produkte auch im Vertrieb benutzer-freundlicher.

Seit 1. Juli 2011 gelten die neuen Allgemeinen Geschäfts- und Teilnahmebedingungen für

die Nutzung des GS1 Systems. Für Fragen dazu steht Ihnen das Team von GS1 Austria jederzeit gerne zur Verfügung. Sie erreichen unseren Kun-denservice unter +43 (0)1 505 86 01 DW 53 oder DW 35 bzw. per E-Mail unter [email protected]. Die AGBs finden Sie zum Down-load unter www.gs1.at/agb.

GS1 Healthcare Refe-rence Book 2011/2012

Aus Wartezeit wird Shoppingzeit

Sicherheit durch Sichtbarkeit

Deutsche SKL-Lotterie führt Barcode ein

Neue AGB ab 1. Juli 2011

30 GS1 Austria Information 3/2011

Immer mehr Händler nutzen das Internet als attraktiven Absatzkanal. Ware wird hier

längst nicht nur über eigene Onlineshops, sondern zunehmend auch über virtuelle Marktplätze vertrieben. Damit das vielfäl-tige Angebot – vom Handy bis zur Gar-

tenschere – nutzerfreundlich strukturiert werden kann, sind einheitliche Standards ein zentrales Werkzeug. Nach Amazon, eBay und Zalando fordert jetzt auch Google eine eindeutige Artikelnummer für Produkte von Online-Anbietern. Wer das Google Merchant Center nutzen will, muss eine eindeutige Produktidentifikation sicherstellen, wie es etwa die GTIN von GS1 erlaubt. Damit sollen nach Angaben von Google Pro-duktseiten generiert werden, die es den Nutzern erleichtern, mehr über einzelne Artikel zu erfahren.

setzt auf Standards

Page 31: healthcare day 2011

Warum sollte ich meine Firmendaten bei GS1 Austria immer aktuell halten?

Im weltweit verfügbaren Service von GEPIR (www.gepir.at) sind Sie über GS1 Austria zu erreichen. Über GEPIR werden Sie möglicherweise von potenziel-len Abnehmern gesucht. Diese nutzen diesen Service, um zum Beispiel über die GTIN (Global Trade Item Number) auf Ihrem Produkt Kontaktdaten über Sie ausfindig zu machen.

Die FAQs zum GS1 System finden Sie unter ww.gs1.at/faqs

Hätten Sie’s gewusst?

Bleiben Sie am Ball! In den letzen Monaten haben Sie viel über den neuen GSMP (Global Standards Management Process) gehört: was steht dahinter, wie sieht es mit der Standardentwicklung aus, wie passiert die Zusammenarbeit mit den Branchen. Jetzt haben Sie Gelegenheit, die Prozesse live zu erleben!

Identifizieren Sie Ihre Geschäftsabläufe und seien Sie Teil bei der Entwick-lung von Lösungen, die Potenzial zur höheren Wertschöpfung für Ihr Unterneh-men bringen. Sämtliche Anwender- und Arbeitsgruppen wurden allerspätes-tens im August 2011 in den neuen Prozess zusammengeführt. Dies ist das erste Meeting im neuen Prozess.

Durch Ihre Teilnahme in Industrieanwender- und Standardentwicklungs-gruppen können Sie die Bedürfnisse Ihres Unternehmens einbringen und mit anderen Experten an der Entwicklung einer Lösung arbeiten sowie Meinungen austauschen.

Seien Sie dabei von 26. bis 30. September 2011 in Köln!Oder wenden Sie sich direkt an [email protected]

Das GS1 Global Registry ist ein Teil des GS1 Global Data Synchronisation Networks (GDSN). Es dient als Adressenverweis (Datenverzeichnis für die

Registrierung) für die GDSN-zertifizierten Datenpools, in denen Stammdaten der Handelseinheiten und der Geschäftspartner gewartet werden und zum Ab-gleich der Daten von Registrierungen, um den Synchronisationsprozess zu er-möglichen. Beim Start im Jahr 2004 waren im GS1 Global Registry lediglich 74.000 Artikel (GTINs). Heute sind es bereits über 7 Millionen.

Über 7 Millionen Artikel im GS1 Global Registry

26. – 30. September 2011, Kongresszentrum Köln

GS1 Industry & Standards Eventwww.gs1.org/events/2011/cologne

Veranstaltungen21. September 2011, WienGS1 Healthcare Day: Effizienz in der Supply Chain – Lückenlos durch das GesundheitswesenDie theoretische Vorarbeit ist geleistet. Jetzt geht es um die praktische Umsetzung. (siehe S. 7) www.gs1.at/healthcareday2011

21./22. September 2011, Wien easyfairs® Verpackung & easyfairs® Logistik AustriaDie Fachmessen profitieren auch 2011 in Wien von der Synergie der beiden parallel stattfindenden Messen. www.easyfairs.com

21./22. September 2011, Berlin/Deutschland12. ECR-tag: Kunden von morgen heute erreichen – authentisch handeln, nachhaltig überzeugenDiskutiert werden die Ursachen des geschwundenen Ver-brauchervertrauens und wie es wieder zurückgewonnen werden kann. www.ecr-tag.de

22./23. September 2011, Leoben9. internationaler Leobener Logistik SommerDer Leobener Logistik Sommer widmet sich dieses Jahr den wissenschaftlichen Grundlagen und der praktischen Umsetzung nachhaltiger Konzepte und Technologien in der Logistik. www.logistik-sommer.at

26. – 30. September 2011, Köln/Deutschland GS1 industry & Standard EventDie Herbstveranstaltung ist das wichtigste GS1 Event, an dem Anwender, Experten und Standardentwickler aus allen Bereichen und Branchen Lösungen erarbeiten und begutachten (siehe dazu Kasten links). www.gs1.org/events/2011/cologne

11. Oktober 2011, Salzburg Salzburger GesprächeZiel der Veranstaltungsreihe sind der Gedankenaustausch und die Begegnung zwischen Handel und Industrie. Besu-chen Sie uns am GS1 Austria Stand! www.textilzeitung.at/salzburger-gespraeche

21./22. November 2011, WienPzm SummitDie Gesellschaft für Prozessmanagement (GP) veranstaltet zum 9. Mal die größte Veranstaltung im deutschsprachi-gen Raum mit dem Schwerpunkt „State of the Art“-Pro-zessmanagement. www.prozesse.at/veranstaltungen/pzm-summit

GS1 Austria Information 3/2011 31

SAve the dAte!

16.11.2011, WieneCR AuStRiA iNFotAg:

Neue Wege zuM KoNSuMeNteN

siehe Seite 24–25

Foto

s: G

S1 (2

), iS

tock

phot

o.co

m (3

), G

oogl

e

Page 32: healthcare day 2011

Salzweg 17, A-5081 Anif, Tel.: 06246-74697 Hütteldorferstraße 110/301, A-1140 Wien, Tel.: 01-786 39 40

www.barcotec.at ww

w.g

rafik

oran

ge.c

om

Unternehmensabläufe optimieren mit mobiler Datenerfassung

� Fehler reduziert� Transparenz erhöht� Durchlaufzeit verkürzt � Qualität gesteigert

Inserat Barcotec A4 11-2009 16.11.2009 13:48 Uhr Seite 1