Heft SOL - Nachhaltig · 2018. 7. 28. · zeitweiligem Regen zur Party. Südwind und SOL wa-ren an...

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Nr. 3/2010 - P.b.b. - Erscheinungsort Wien - Verlagspostamt 1220 Wien - Zulassungsnummer GZ 02Z032117 M. Impressum S. 19. SOL Zeitschrift für S olidarität, Ö kologie und L ebensstil Nr. 141 - Herbst 2010 - 1,00 ¤ Penzingerstr. 18/2, 1140 Wien Tel. (01) 876 79 24 Fax (01) 878 129 283 Mail [email protected] Web www.nachhaltig.at Der Verein SOL ist gemeinnützig, überparteilich und überkonfessionell, existiert seit 1979 und hat ca. 2000 Mitglieder in ganz Österreich. Wenn ihr die Zeitung per Post bekommen wollt (4x pro Jahr), reicht eine Einzahlung in beliebiger Höhe (Selbsteinschätzung) mit beiliegendem Erlagschein (Kontodaten auf S. 19). Sie verpflichtet euch zu nichts. In diesem Heft: Entwicklungszusammenarbeit – persönlich 3 Das war das Symposium 2010 7 Die Lügen der Atomlobby 11 „Christ bin ich immer” 13 Guerilla-Garten in Wien 14 Hunger in Westafrika 15 Mit „Sustainable Austria” zum Thema „Muss Strafe sein?” Mehr zu unserem Kalender auf Seite 2 und Seite 20. Dieses Heft möchte gelesen werden. Von dir und deinen Freundinnen und Freunden. Bitte gib es weiter! Danke!

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Nr.3/2010-P.b.b.-Erscheinungsort

Wien

-Verlagspostamt

1220W

ien-Zulassungsnum

merGZ

02Z032117M

.Impressum

S.19.

SOLZeitschrift für Solidarität, Ökologie und LebensstilNr. 141 - Herbst 2010 - 1,00 �

Penzingerstr. 18/2, 1140 WienTel. (01) 876 79 24Fax (01) 878 129 283Mail [email protected] www.nachhaltig.at

Der Verein SOL ist gemeinnützig, überparteilich und überkonfessionell, existiert seit 1979und hat ca. 2000 Mitglieder in ganz Österreich. Wenn ihr die Zeitung per Post bekommenwollt (4x pro Jahr), reicht eine Einzahlung in beliebiger Höhe (Selbsteinschätzung) mitbeiliegendem Erlagschein (Kontodaten auf S. 19). Sie verpflichtet euch zu nichts.

In diesem Heft:

Entwicklungszusammenarbeit – persönlich 3Das war das Symposium 2010 7

Die Lügen der Atomlobby 11

„Christ bin ich immer” 13

Guerilla-Garten in Wien 14

Hunger in Westafrika 15

Mit „Sustainable Austria” zum Thema „Muss Strafe sein?”

Mehr zu unserem Kalender

auf Seite 2 und Seite 20.

Dieses Heftmöchte gelesenwerden.Von dir und deinen

Freundinnen undFreunden.Bitte gib es weiter!Danke!

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2 Herbst 2010 SOL Nr. 141

Liebe Freundinnen und Freunde von SOL!Wo stehen wir?

In den letzten Monaten hat sich SOL stärker verän-dert als in vielen Jahren zuvor. Bis 2008 war alles nurehrenamtliche Tätigkeit, dann konnte Vera Bessehalbtags angestellt werden – und nun haben wir mitBozena Piotrowski, Melanie Sopper (beide seit No-vember 2009) und Eva Maria Haas (seit Mai 2010)drei weitere Angestellte!

Diese Anstellungen wurden durch öffentliche Förde-rungen (AMS etc.) ermöglicht. Dennoch hätten wiruns unseren Eigenanteil nicht leisten können, wennihr uns nicht im Vorjahr durch Spenden und Mit-gliedsbeiträge stärker unterstützt hättet als je zuvor –und wenn ihr nicht unglaublich viele Kalender ge-kauft hättet....

Der Nutzen der Angestellten für den Verein ist enorm– auf Seite 5 findet ihr die aktuellen Projekte, auchdas Symposium wurde stark von ihnen getragen.Auch dass in den Sommermonaten zwei PraktikantIn-nen (Katharina Pelzelmayer und Simon Büchler) un-entgeltlich bei uns arbeiten können, wäre ohne regel-mäßige Betreuung kaum denkbar.

Dennoch möchten wir betonen, dass die weitausmeiste Arbeit nach wie vor von Ehrenamtlichen inganz Österreich geschieht (siehe etwa S. 4, 6, 17-19).Ihnen gehört unsere ganz besondere Hochachtung!

Die Förderungen für die Angestellten sind zeitlich be-grenzt. Wie wir 2011 weiter arbeiten werden, hängteinerseits vom Fortgang der eingereichten Projekteab, ganz stark aber auch davon, wie viele Kalenderund T-Shirts heuer verkauft werden können.

Der interkonfessionelle SOL-Kalender 2011

...kann auf www.nachhaltig.at/kalender besichtigtund vorbestellt werden. Auch er entsteht zur Gänzein ehrenamtlicher Tätigkeit (danke, Klaus Schuster!).Weitere Motivation findet ihr vielleicht auf Seite 20.

Subskriptionspreis bei Bestellungen bis 20. Septem-ber: � 10.- inkl. Porto, bei größerer Stückzahl günsti-ger (ab 3: � 9.-; ab 10: � 8,50; ab 20: � 8.-; ab 100:� 7,50). Nach 20. September erhöht sich der Stück-preis um � 2.-; Lieferung Ende Oktober.

Für Firmen haben wir ein besonderes Angebot: beiBestellung einer größeren Stückzahl kann das Logoo.ä. eingedruckt werden. Kontakt: Eva Maria Haas,Tel. 01.913 83 13, [email protected].

SOL-T-Shirts

Der Schnitt ist Unisex, Far-ben dottergelb, rot, blauund hellblau, Größen XS,

S, M, L, XL und XXL. Es gibt die Textvarianten Z, V undN (siehe Fotos). Unsere T-Shirts sind FairTrade, 100%Biobaumwolle, CO2-neutral, mit den Labels „respectcode”, „textiles Vertrauen”, SA 8000, Ökotex 100.Mehr Infos auf www.nachhaltig.at/shirts. Jedes Shirtkostet � 22.- pro Stück inkl. Porto. Ziemlich teuer,aber ein gutes Gewissen gibt es nicht umsonst...

T-Shirts und Kalender könnt ihr bestellen: [email protected], Tel. 01.876 79 24 oder auf derWebsite www.nachhaltig.at.

Was ist SOL?

Zum Verein SOL gehören rund 2000 Mitglieder ausganz Österreich; 15 Regionalgruppen sind aktiv undorganisieren unzählige Veranstaltungen (siehe Seite17-19). Du kannst gerne bei einer vorbeischauen!

Da SOL nicht auf Gewinn gerichtet ist, schreibenwir keinen bestimmten Mitglieds- bzw. Abobeitragvor. Wenn du unsere Arbeit für wichtig hältst, zahlebitte mindestens 1x pro Jahr einen Betrag nachSelbsteinschätzung, und du bekommst die Zeit-schrift zugeschickt. Danke!

Die Redaktion

Alle T-Shirts haben diese

Aufschrift am Ärmel. Hier

seht ihr auch die Farbe

Hellblau.

Gelb, Textvariante Z Rot, Textvariante V

Blau, Textvariante N

(kein Text)

Präsentation des Kalenders

Mi., 20. Oktober, um 17.00 in der Pfarre im Wohn-park Alterlaa. Das Kalenderteam – Klaus Schuster(SOL) und VertreterInnen der Religionsgemein-schaften – lädt ein. Ihr seid herzlich willkommen!

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 3

Ein neues Projekt von SOL steht in den Startlöchern!

„1 zu 1 – Entwicklungszusammenarbeitauf persönlicher Basis“

Gemeinsam mit dem Entwicklungshilfeklub wird sichSOL in Zukunft Gruppen widmen, die persönlich zueiner gerechteren Welt beitragen. In den Medien fin-den sich oft Berichte über die Arbeit großer und be-kannter Organisationen der Entwicklungszusammen-arbeit. Daneben gibt es jedoch eine Vielzahl an enga-gierten Einzelpersonen oder kleinen Gruppen, diemit großer Motivation und noch größerem Engage-ment Projekte in Ländern des Südens auf die Beinestellen und betreuen.

Gerade diesen Initiativen fehlt es jedoch meist anRessourcen für Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungenoder Austausch mit anderen. Daher möchten wir ih-nen im Rahmen unseres neuen von der ADA (Austri-an Development Agency) geförderten Projektes un-sere Unterstützung anbieten.

Konkret möchten wir diesen „1 zu 1-Initiativen” eineWeb-Plattform zur Verfügung stellen, um sich undihre Arbeit präsentieren zu können. Die Plattformwird von uns über diverse Print- und Internet-Medienbeworben werden. Weiters wollen wir eine Anlauf-stelle für organisatorische Fragen sein, die sich z.B.um Vereinsgründung oder Spendenabsetzbarkeitdrehen. Wichtig ist uns allerdings auch die Vernet-zung der Initiativen untereinander und mit anderenentwicklungspolitischen Akteuren.

So können sich Kleingruppen, die gemeinschaftlichSpenden für solche Projekte sammeln oder sich theo-retisch mit der Nord-Süd-Thematik befassen, durchpersönliche Begegnungen vermehrt mit der prakti-schen Seite der Entwicklungshilfezusammenarbeitauseinandersetzen. Durch diesen Austausch erfah-ren alle mehr Anerkennung für das eigene Tun undsomit auch weitere Motivation, ihre Arbeit fortzuset-zen. Die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wird hoffent-lich auch dazu beitragen, mehr Menschen für die Ent-wicklungszusammenarbeit zu interessieren und insolche Projekte zu involvieren!

Viele kleine Leutean vielen kleinen Orten,die viele kleine Schritte tun,können das Gesicht der Welt verändern.

Wer mehr zu den geplanten Aktivitäten erfahrenmöchte und/oder Mitglied einer Gruppe ist, die andiesem Projekt teilnehmen will, ist dazu aufgerufen,sich die Homepage www.1zu1.at anzusehen odersich direkt bei uns zu melden.

Melanie Sopper, [email protected],

Tel. 01.913 83 13.

Wie weit ist eigentlich dieser Käsetransportiert worden?

SOL-Mitglied Peter Jedlicka hat die Homepagewww.regional-kaufen.com ins Netz gestellt, aufder man die Herkunft einzelner Lebensmittelselbst eintragen kann - um in Zukunft möglichstProdukte aus der näheren Umgebung zu kaufen(eine Karten-Applikation ist integriert).

Er ersucht andere SOLis (und prinzipiell alle ande-ren Interessierten) probeweise ein paar Lebens-mittel selbst einzutragen und Feedback zu geben(www.regional-kaufen.com/kontakt), wenn da-bei Probleme auftauchen.

Besonders gefragt: Betriebe mit Ab-Hof-Verkauf,denn diese regionalen Produzenten sollen hierspeziell eine Präsentationsmöglichkeit bekom-men.

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4 Herbst 2010 SOL Nr. 141

SOL-Linz: Aktiv für FairnessRichtig viele Besucher waren beim FairPlayWorld-Fest (www.fairplayworld.com) im und um das Stadi-on Linz auf der Gugl am 23. Juni zu sehen. SOL war

der Idee entsprechend mit Bauerngolf vertreten.Beim Bauerngolf-Casino und den Zielwurfbewerbenkonnte man bei entsprechendem Geschick Preise er-gattern, doch allein die Freude beim Spielen war vie-len vom Gesicht abzulesen, und die originelle Spiel-idee zog alle an.

In sehr guter Atmosphäre und gut besucht ging einigeTage später das FairPlanet-Fest ebenfalls in Linz überdie Bühne (www.fairplanet.at). Das Treffen von ver-schiedenen Gruppen aus den Bereichen Menschen-rechte, Tierrechte und Umweltschutz war sehr gut or-ganisiert und geriet mit musikalischer Untermalungund hervorragenden bio-veganen Mahlzeiten trotzzeitweiligem Regen zur Party. Südwind und SOL wa-ren an einem Stand vertreten und gaben u.a. mit ei-nem Spiel zum Thema nachhaltiger Konsum ein Bei-spiel für eine Kampagne des „I-shop-fair“-Netzwerks.SOL Linz kooperiert mit Südwind OÖ und lädt Inter-essierte ein, dieses Netzwerk kennenzulernen.

Möglichkeiten dazu gibt es bei den monatlich stattfin-denden Treffen; die genauen Termine einfach beiSüdwind OÖ bzw. per Mail an [email protected].

Markus Leonhartsberger, SOL-Linz

Die Siegerin des Bauerngolfbewerbes beim FairPlay-

World-Fest, Doris Campbell, mit ihrer Klasse und der

Direktorin der BG/BRG Rohrbach. Doris Campbell

hat sich als Preis einen original Bauerngolf-Schlüssel-

anhänger ausgesucht, den sie stolz zeigt. Sehr berüh-

rend für uns war, dass auch blinde Kinder bei uns ge-

spielt haben, und das durchaus erfolgreich. Eine ganz

neue Erfahrung, selbst für erfahrene Bauerngolfbetreu-

erInnen...

BauerngolfVeranstaltungen

� Samstag/Sonntag, 11/12. September 2010, 10 bis18 Uhr, Glinzendorf: Hoffest am Biohof Adamahmit befreundeten Biobauern und interessantenVorträgen, Verkostungen, Feldführungen und Bau-erngolfturnier.

� Am Samstag, dem 2. Oktober 2010, von 10 bis 17Uhr findet am Hauptplatz von Fürstenfeld das tra-ditionelle Biobauernfest mit Bauerngolfturnier statt.Die Veranstaltung mit seiner vielfältigen bio-kuli-narischen Verpflegung und stimmungsvollen musi-kalischen Begleitung ist immer wieder ein Fest fürdie ganze Familie.

Bauerngolf als verbindendes Element fürMitarbeiterInnen

Immer mehr Firmen nützen Bauerngolf, um ihren Mit-arbeiterInnen einen interessanten Tag auf einem Bio-bauernhof, an dem gemeinsam gespielt und kreativgebaut wird, zu schenken. Dass dabei die gute undgesunde Ernährung nicht zu kurz kommt und das Ge-meinschaftsgefühl gefördert wird, ist nicht zuletzt dieMotivation für dieses großzügige Geschenk an dieMitarbeiterInnen.

Derzeit wird dieser „Tag mit Bauerngolf“ in Koopera-tion mit dem Biohof Adamah und mit Liesi und PeterLöcker durchgeführt. Natürlich ist es auch auf ande-ren Partnerhöfen möglich, und das Programm undAngebot richtet sich nach den individuellen Wün-schen.

Bauerngolf – ein Projekt von SOL und WWOOF.Herbert Floigl, 0664.9951875, www.bauerngolf.at

Bauerngolf – spannender und entspannender Sport...

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 5

Projekte, Projekte, ProjekteEine Übersicht der derzeit bei SOL laufenden Projekte

Bauerngolf

Spiel und Spaß mitGummistiefeln – dieses Pro-jekt von SOL und WWOOFzur spielerischen Werbungfür Bio-Landbau und nachhaltige Lebensstile ist be-reits ein Dauerbrenner (www.bauerngolf.at, sieheauch Seite 4).

1 zu 1 – Entwicklungszusammenarbeit aufpersönlicher Basis ...

…möchte denen mehr Aner-kennung und Unterstützungzukommen lassen, die sich mitgroßem Engagement für Men-schen in Ländern des Südenseinsetzen. Wir denken dabeivor allem an Einzelpersonenund/oder informelle Gruppen,die sich auf unterschiedlicheArt und Weise aktiv mit Ent-wicklungszusammenarbeit beschäftigen: an solche,die selbst ein eigenes Projekt gestartet haben und ineinem anderen Land durchführen, an die, die existie-rende Initiativen mit ihren Spenden unterstützen, undan Menschen, die sich in der Theorie mit Fragen derglobalen Gerechtigkeit auseinandersetzen.

SOL möchte diese verschiedenen Akteure gerne nä-her aneinanderbringen, sodass eine gegenseitige Ver-netzung und Unterstützung möglich ist. Aber wir wol-len auch selbst diesen Initiativen im Rahmen des Pro-jektes unter die Arme greifen: durch eine verstärkteÖffentlichkeitsarbeit, durch Hilfe bei bürokratischenoder organisatorischen Fragen etc. Denn an (perso-nellen) Ressourcen ist meistens nicht genug da… (sie-he Seite 3).

Projekt für Menschen mit Down-Syndrom

Von GRUNDTVIG, dem EU-Programm für lebenslan-ges Lernen, haben wir vor kurzem erfahren, dass einProjekt genehmigt wurde:

„Education for Employment for People with DownSyndrome”, eine Vernetzung und Studienbesuchevon Organisationen, die im Bereich Integration undInklusion von Menschen mit Behinderungen tätigsind. Im Mittelpunkt stehen dabei die Herausforde-rungen, um Menschen mit Down-Syndrom in den Ar-beitsmarkt zu integrieren. Gabriele Huterer, langjäh-rig in diesem Bereich tätig, wird SOL ihr Wissen zurVerfügung stellen.

Ebenfalls von GRUNDTVIG gefördert wird eine ein-wöchige Ausbildung für Vera Besse mit dem Thema„Interkulturelles Management“.

cleanEuro

Die dritte Projektphasevon cleanEuro, unseremProjekt zum nachhalti-gen Konsum, neigt sich dem Ende zu. Die Stadtfüh-rungen in Wien und die Workshops in ganz Öster-reich bringen jungen Menschen und jungen Eltern Al-ternativen zum Konsum näher. Zum Comic, der imletzten SOL-Heft dabei war, haben wir viele ermuti-gende Rückmeldungen bekommen. Nähere Infoszum Projekt unter www.cleaneuro.at

Jedenfalls ist der cleanEuro schon im benachbartenAusland bekannt: Im Frühjahr gab es eine Veranstal-tung in München, bei der er vorgestellt wurde, undauch in Bozen fanden zwei Workshops statt. ImHerbst ist in Brixlegg (ebenfalls Südtirol) wieder einWorkshop geplant, vielleicht wird daraus sogar eineMultiplikatorInnen-Ausbildung.

Und dazu haben wir noch zwei weiterebeantragte Projekte:

Ausgehend von unseren Erfahrungen mit der Vermitt-lung von nachhaltigem Konsum haben wir bei Europe-aid, einer EU-Förderschiene für die Bewusstseinsbil-dung für nachhaltige Entwicklung, mit zwei Projektendie Vorrunde erfolgreich bewältigt und haben Vollan-träge eingereicht. Die Förderentscheidung dazu fällt imSpätherbst:

„Campaigning and Networking for Food Sustaina-bility“ ist ein Projekt gemeinsam mit Fairfood Interna-tional, einer in den Niederlanden ansässigen NGO,die Lobbying für mehr Nachhaltigkeit in der Lebens-mittelindustrie bei Markenartikelfirmen betreibt. Dieanderen Partner sind NGOs aus Bulgarien, Polen undMalta. Ziel des Projektes wäre es, ein Netzwerk vonNGOs in ganz Europa zu knüpfen, die auch in denBereichen Lebensmittel und Nachhaltigkeit tätig sind,und gemeinsame Kampagnen durchzuführen. Hin-tergrund sind die Auswirkungen einer industriellenNahrungsmittelproduktion, die u. a. am Fortbestehenvon Hunger und Armut in vielen Ländern der Weltschuld ist.

„Living our way through sustainability“ wäre daszweite Projekt, gemeinsam mit Partnern aus Bulga-rien, Italien, Irland, Polen und dem Antragssteller ausder Slowakei. Hier steht die Vermittlung von Nachhal-tigkeitsbildung durch den Austausch von Best Practi-ce-Beispielen im Vordergrund, und wenn es klappenwürde, so gäbe es den cleanEuro dann international…(als cleanZloty, wie Andrzej aus Polen scherzhaft an-merkte).

Vera Besse

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6 Herbst 2010 SOL Nr. 141

SOL-Treffen im Welser TiergartenSchon lange bin ich mit der Idee schwanger gegan-gen, doch endlich in Wels ein SOL-Treffen organisie-ren zu wollen. Aus dem einfachen Grund, weil ich mirnicht vorstellen kann, dass in einer Stadt von der Grö-ße von Wels mit immerhin ca. 60.000 Einwohnernnicht ganz viele SOLis ihr „Unwesen“ treiben.

Da aber sowohl mein Mann als auch ich Steinbock-Geborene sind und sich aus diesem Grund ein Tref-fen im „Grünen“ nicht wirklich anbietet, sind wir aufdie Idee gekommen, aus der SOL-Geburtstagsfeierein SOL-Picknick zu machen.

Vera Besse war uns behilflich bei der Formulierungder Einladung und hat an alle in der näheren Umge-bung von Wels wohnhaften SOL.-Mitglieder die Einla-dung per Mail verschickt. Schon nach einigen Tagenbekamen wir die erste Zusage – leider ist es auch vor-erst bei dieser einen Zusage geblieben. Neugierigsind wir dann am fraglichen Samstagmorgen in dasAuto gestiegen. Schließlich und endlich hat sich dochein nettes Grüppchen an Gleichgesinnten am reichgedeckten SOL-Picknick-Tisch (das Wetter war dieTage zuvor mehr als nasskalt!) eingefunden. Es hatsich herausgestellt, dass viele bekannte Gesichter un-ter den vermeintlich unbekannten SOL-Mitgliedernwaren. Ist es wirklich so, dass sich immer die gleichenWenigen für die gleichen wichtigen Themen interes-sieren!?

Wir haben geplaudert, gegessen, getrunken, gelacht– wie sich das halt so bei einem Picknick gehört. Undes waren sich alle Anwesenden einig, dass es schönwäre, wenn sich ein relativ regelmäßiges Treffen eta-blieren könnte, bei dem man gemeinsam Filme an-schaut, Infos austauscht, interessierte Menschen ausdem eigenem Umfeld mitnimmt u.v.m.

Von einer eigenen SOL-Regionalgruppe Wels sindwir auch aus Zeitmangel also noch weit entfernt, aberein Anfang ist getan, und vielleicht ergibt sich ja baldmehr …?!

Besonders schön fanden wir, dass sich nach demTreffen noch ein Paar gemeldet hat, welches auchgerne zum Treffen gekommen wäre, aber aus termin-lichen Gründen nicht kommen konnte. Wie sich he-rausgestellt hat, ein ehemaliger Arbeitskollege meinesMannes – die Welt ist klein! Jedenfalls möchten wirallen, die ebenfalls von der SOL-Geburtstagsfeier-Idee schon gelesen oder gehört haben, Mut machen,den eigenen Geburtstag oder auch ein anderes wich-tiges Datum in eine Überraschungsparty oder – in un-serem Fall – in ein Überraschungs-Picknick zu ver-wandeln.

Wer sich für ein nächstes Treffen in Wels interessie-ren sollte, der möge bitte mit uns in Kontakt treten:

Beate und Herbert Schachner, [email protected]

(www.verein-nets.at)

SOL-Picknick am 26. Juni 2010

Geburtstag feiern mit SOLWas ist das Prinzip? Du meldest dich mit deinemGeburtstagstermin an, und wir legen gemeinsameinen Einladungstext und einen PLZ-Umkreis fest,innerhalb dessen die Einladungen an alle SOLisverschickt werden. Und schon wirst du von vielennetten Menschen überrascht..

„Geburtstag mit Herz und SO(u)L”: Vera Besse,Tel. 0699.1124 1259, [email protected]

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 7

Das war das SOL-SymposiumSa./So., 3./4. Juli, Waldorfschule Wien-Mauer.Meine persönlichen Eindrücke als Moderatorin

Samstag zeitig am Morgen,Start der Fahrt zum Symposiumnach Wien. Ich frage mich, wa-rum ich mir das antue, die gan-ze Woche im Büro, und stattein gemütliches Wochenendeszu Hause zu verbringen undendlich Zeit für den Haushaltzu haben, fahre ich zwei Tagezum Symposium. Neugierig binich aber doch, denn es ist daserste größere Symposium vonSOL, ohne dass wir von vamosMitveranstalter und -arbeitersind1.

Es wird in einer Schule stattfin-den, ausgerechnet in einerSchule zu Ferienbeginn, daskann keine gute Stimmung ge-ben. Aber das wird mein erster Irrtum des Wochen-endes: In Mauer angekommen, bin ich erst einmalüberrascht: Diese Waldorfschule hat etwas sehrHerzliches, ein wenig Improvisation, viel Selbst ge-machtes und Warmes spricht aus den Dingen – auchgut Organisiertes. Ja, das ist ein guter Ort, hier lebt einSpirit und kann auch wieder einer entstehen.

Es sind schon die ersten TeilnehmerInnen da, schnellversuche ich mich zu orientieren, was wird für die Re-ferentInnen gebraucht, wie ist die genaue Reihenfol-ge, was ist für mich als Moderatorin zu tun?

Am Begrüßungstisch helfen einige Personen zusam-men – spontanes Zusammengreifen, guter Wille, es ge-meinsam zu schaffen, ersetzt ein wenig die Absprache.Wer sind diese Personen? Vera kenn ich ja, sie hat hierdas Sagen, aber die anderen? Da ist einmal Eva, diekennt sich aus, wie man Dinge in den Griff bekommt,dann eine Praktikantin Kathi, sie ist schnell informiertund tut einfach das Richtige, und dann auch noch Bo-zena, sie kommt gerade vom Blumenaufstellen aus denVortragsräumlichkeiten, und natürlich Melanie, die Stil-le, die sich nahtlos in alles einfügt und Ruhe ausstrahlt.Ein gutes Team, das da werkt, alle Achtung.

Es geht los: kurze Begrüßung,dann wird Pregame vorgestellt,ein Brettspiel für alle. Erklärungder Regeln: Es gibt keine, außerjenen, die man sich unmittelbarbeim Spielen selber macht. Nasuper... Ich spiele oft mit Dan,und wir sind kreative Regelge-stalter – aber dass es ohne nichtgeht, weiß ich wohl, meinte ich.Das soll nun zwei Tage laufen –

na, das kann ja waswerden. Das wirdmein weiterer Irr-tum werden, aber

noch weiß ich das nicht.

Eigentlich sollte der Hauptreferent ErnstGehmacher schon da sein, aber er ist esnicht. Was soll ich als Moderatorin miteinem Saal voller Menschen tun? Dakann nur der nächste Referent einsprin-gen, wir bauen rasch um – und hörendann, er ist schon im Haus und unter-wegs. Die Erklärung: Er hat sich aus-

nahmsweise entschlossen, wegen der Hitze statt desFahrrads die Straßenbahn zu nehmen – das hat nundoch länger gedauert als gedacht. Ein Zieleinlauf inletzter Sekunde – Herzschlag bei mir als Moderato-rin.

Das Mikrofon funktioniert nicht, aber wenn Ernstspricht, ist es ohnehin sofort mucksmäuschenstill.Auch dieses Mal: so oft ich ihn auch schon gehörthabe, die Zeit vergeht wie im Flug, und ich tauche inseinen Vortrag ein, folge ihm willig in die weite Weltseiner Überlegungen – und vergesse als Moderatorinfast, auf die Uhr zu sehen. Wie aber bremst manErnst? Es gelingt. Alle sind begeistert von seinen Aus-führungen, ein paar Fragen noch, und es folgt das Re-ferat von Vera.

In ihrer Haut möchte ich nun wirklich nicht stecken.Ich weiß von der Vorgeschichte, habe erlebt, wie siegemeinsam mit Dan – meinem Mann – den Vortraggeplant hat, sie haben sich ausgemacht, wer welchenTeil hält, und dann wurde Katharina Mader, dieHauptreferentin des zweiten Tags, kurz vor der Ver-anstaltung krank. Nach etlichen Telefonaten und vie-len Versuchen, einen Ersatz zu bekommen, ent-

schloss sich Dan, einzuspringen undnach einer Themenskizze von ihr das Re-ferat selbst zu halten. Damit musste Veradas gemeinsam geplante Referat nun al-leine machen, und nach Ernst zu reden,ist eine schwere Aufgabe.

Ich wundere mich, dass sie das so coolangeht, spüre dann ein ganz wenig ihreAufregung, toll, wie sie das dann schafft.Mit vielen Folien erklärt sie die Welt vonSOL – schön, das wieder so zu hören.

Ernst Gehmacher kommt

Vera Besses Referat

Waldorfschule Wien-Mauer

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8 Herbst 2010 SOL Nr. 141

Denke mir noch, so interessant dasauch ist, Begeisterung kann manwohl dafür kaum ernten. Das warmein zweiter Irrtum des Symposi-ums, die Leute sind bewegt und be-geistert. Nach dem ersten Vormit-tag hat ein guter Geist die Veranstal-tung erfasst.

Am Gang ist das Spiel aufgebaut, ei-nige wenige haben schon Spielzügegemacht, ich will auch spielen und soll mir aus vielenDingen eine Figur aussuchen, nehme einen Löwen.Am Spielfeld entdecke ich schon andere Figuren:eine Schildkröte, eine Prinzessin, einen Toilettensitz,eine Scheibtruhe und vieles andere mehr. Darf wür-feln mit so vielen Würfeln wie ich will, wähle drei, fah-re die Summenzahl in beliebige Richtung und landeauf einem freien Platz, soll eine Aufforderung zumThema Nachhaltigkeit draufschreiben, das mache ich,würfle nochmals, fahre und komme auf ein Feld, dasschon eine Regel enthält – zwei Umarmungen aneine Person, die das möchte. Gleich neben mir stehteine Person, die das möchte, und es ist erst ein wenigungewöhnlich, dann aber herzlich, wir lachen und ge-hen gemeinsam essen.

Mittagspause mit veganem Essen, ideologisch sehrkorrekt, nicht so ganz meine Sache, aber mal was an-deres und sehr schmackhaft. Spaziergang bei heißemWetter im angrenzenden Park, ein wenig im Schattenliegen, und weiter geht es mit einem Arbeitskreis.

Reisen ist das Thema: Bei den heißen Temperaturendenke ich an die Italienreisen meiner Kindheit mit derFamilie, lange Autofahrten, Staus,… Erzähle, dass ichlange Zugfahrten nicht als Urlaub sehen konnte, sieheute je nach Zeit und Ziel schätzen gelernt habe.

Höre von anderen Ähnliches, finde Ver-bündete, höre von unterschiedlichenMöglichkeiten des billigen Übernachtens,bekomme große Sehnsucht, fast Herze-weh bei der Vorstellung einer besonderenReise nach Jordanien (siehe SOL Nr. 138).

Danach im Hof sitzen und beim Bauern-golfen zuschauen, mit lieben Leuten trat-schen, selber spielen, Nachtmahl. Und da-zwischen Pregame spielen, es zieht michimmer wieder zum Spielbrett, es ist un-

glaublich, wie kreativ die Leute sind, welch tolle Re-geln und nette Dinge sie erfinden.

Es folgt ein Kabarett zum Zerkugeln. Köstlich, wie Ka-barettist Bauernfeind unsere Szene auf den Armnimmt. Ja, ich gebe zu, auch ich bin manchmal einWeltladenjunkie und vieles andere mehr.

Noch ein paar Ideen im Hof austauschen, den Tagausklingen lassen, erschöpft ins heiße Hotel.

Nächster Tag: ein wenig müde, Start mit einer Klang-reise mit Maria Estella Dürnecker, Praktikant Simonhält Wache vor der Tür, damit keine Zuspätkommen-den die meditative Reise stören.

Wieder eine Runde Pregame. Das Spielbrett ist vollgeworden, die Menschenansammlung rundherumimmer größer. Eine Karte fordert ein Lied von mir. DieIdee einiger MitspielerInnen, einen Kanon anzustim-men, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren, dashabe ich noch nie gekonnt, in der Schule damit oft-mals Blamagen erlebt. Aber es gelingt nun gemein-sam spielerisch und klingt in meinen Ohren wunder-schön, welch eine köstliche Korrektur eines weiterenIrrtums von mir.

Dann das Referat von Dan, ich kenneauch seine Aufregung, weiß, dass er sehrzweigespalten ist, einerseits die Ideenskiz-ze der erkrankten Katharina Mader, ande-rerseits die eigenen Ideen, das alles soll un-ter einem Hut. Zahlen, Fakten, Widersprü-che, Tabellen, Provokantes, Angepasstes,alles ist in den Folien verpackt. Bin über-rascht, wie viel Neues ich höre. Fragen, Er-gänzungen im Anschluss – Mittagessen, esist heiß.

Pregame

Arbeitskreis auch im Park... Kabarett: Georg Bauernfeind

Klangreise

Referat Dan Jakubowicz

Beim Feuerwerk:

Barbara Graf

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 9

Vor der Mittagspause kannich einige der Akteure desFeuerwerks der Projektenicht entdecken, fürchte,dass dies alles andere als einFeuerwerk wird. Meinnächster Irrtum, es purzelndann die Ideen, und alleswird vorgestellt wie geplant.Es melden sich plötzlichauch spontan Menschen,die nun auch etwas zu er-zählen haben, es endet garnicht mehr. Kurz und bün-dig und prägnant werdenIdeen, Veranstaltungen, Ak-tionen in den Raum gestellt,geben der Idee, Nachhaltig-keit nicht nur im Großen zufordern, sondern auch imKleinen zu leben, ein buntesGesicht – ich bin beein-druckt. Euphorie, jede, jederkann etwas tun, die Welt istso bunt wie diese Ideen, dasist greifbar geworden undsteht im Raum. Denke beimir, so könnte die Veranstal-tung nun enden. NächsterIrrtum.

Es kommt ja noch die Ideen-messe. In einem großenVeranstaltungsraum, in demes endlich ein wenig kühlerist, werden unterschiedlichs-te Ideen in Form von Markt-ständen vorgestellt. Dazwischen die Flipcharts der Ar-beitskreise. Eine Vielfalt von jung und alt, von unter-schiedlichen Aktionen und Präsentation füllt den gro-ßen Raum.

Ich kann es nicht glauben, dass von die-ser Anzahl Menschen eine so großeMenge an Ideen ausgehen kann. Dagibt es eine europaweite Unterschrif-tenliste für bedingungsloses Grundein-kommen, die von einem Pensionistenvorgestellt wird; eine Bitte zur Erweite-rung der Ideensammlung zum Thema„Jugend für eine nachhaltige Welt“;Biohofprodukte; Spruchkarten von Lo-esje (etwa: „Es war ein Tag wie dieser,als Marco Polo nach China aufbrach.Was hast du heute vor?”); T-Shirts vonSOL; ein Video vom Guerilla Garde-ning – junge Leute holen sich Grün zu-rück in die Stadt (siehe S. 14); Nord-Süd-Initiativen, und in der Mitte Prega-me, wie der Brunnen auf einem Markt-platz.

Und es herrscht ein buntes, vielfältigesGesumse im Raum, man steht zusam-

men und redet - eine Aufbruchstimmung, ich spüretief in mir drinnen Kraft und Sehnsucht, weiterhin einTeil davon sein zu dürfen. Als mir Vera noch ein klei-nes süßes, blühendes Dankeschön überreicht, wer-den mir vor Rührung sogar die Augen nass.

Ich bin froh, dass ich am Samstagmorgen aufste-hen und dies erleben durfte. Auch als mich amMontagmorgen mein Körper daran erinnerte, dassich das Wochenende nicht zur Erholung genutzthabe, spürte ich: Mein Herz ist leicht und froh, dasSymposium gab Kraft und ermunterte. Übrigens:der Löwe von Pregame steht auf meinem Schreib-tisch und erinnert mich daran, dass man sich selbstauch Regeln machen kann und dass man mehr

kann, als man glaubt, z.B. Kanon singen – wenn, jawenn man in der richtigen Gesellschaft ist. Ich werdedavon noch einige Zeit zehren.

Gabriele Huterer

1 Gabriele Huterer ist Geschäftsführerin des Vereinsvamos (siehe Seite 10), mit dem wir gemeinsam vieleJahre unsere Symposien veranstaltet haben. Sie hatdieses Symposium ehrenamtlich moderiert.

Fotos: Bozena Piotrowski, Simon Büchler, Dan Jakubowicz

Eindrücke von der

Ideenmesse

Danke!Wir bedanken uns bei der Waldorf-Schule

Wien-Mauer für die Gastfreundschaft – und ins-besondere bei Gabriela Graf für ihre

unschätzbare Unterstützung und bei der bestensorganisierenden Küchenchefin Claudia Pe-

ham-Friedl und ihrem Team für das feine Essen!

Wir danken allen, die gekommen sind und mitihren Erfahrungen und Gefühlen dieses

Wochenende gestaltet haben!

Der Symposiumsbericht ist in Arbeit und wirdin wenigen Wochen zum Download zur

Verfügung stehen.

Pregame könnt ihr am Mo., 15. November, beider SOL-Regionalgruppe St. Pölten spielen

(siehe Seite 17).

Hilfe:Lohnverrechnung gesucht!Frau Kulisek macht seit über einem Jahr für unsehrenamtlich die Lohnverrechnung. Wir sind ihrsehr für ihre verlässliche Arbeit dankbar. Nunmöchte sie mit Ende 2011 diese Aufgabe zurück-legen. Könntest du in ihre Fußstapfen treten?

Wohnort Wien ist keine Voraussetzung. Wenndu Interesse hast, melde dich bitte bei uns:[email protected], Tel. 01.876 79 24.

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10 Herbst 2010 SOL Nr. 141

Die March-Thaya-Auen...

...sind das artenreichste Flussgebiet Österreichs.Doch das Grüne Herz zwischen Wien und Bratis-lava ist in Gefahr: Flussverbauung, Straßenbauund der Umbau der lebendigen March hin zu ei-nem toten Schifffahrtskanal bedrohen die Au-landschaft. Wir unterstützen die Kampagne desWWF und fordern den langfristigen Schutz derMarch-Thaya-Auen.

Unterschreib bitte auch du auf www.die-au.at!

Moorfrosch; Foto © Rudo Jurecek

DVD zum Film PLASTIC PLANETab Mitte September im Handel erhältlich

Plastik ist billig und praktisch. Kunststof-fe können aber bis zu 500 Jahre in Bö-den und Gewässern überdauern undmit ihren unbekannten Zusatzstoffenunser Hormonsystem schädigen. Regis-seur Werner Boote zeigt in seinem in-vestigativen Kinodokumentarfilm, dassPlastik zu einer globalen Bedrohung ge-worden ist. Er stellt Fragen, die uns alleangehen: Warum ändern wir unser Kon-sumverhalten nicht? Warum reagiert dieIndustrie nicht auf die Gefahren? Wer istverantwortlich für die Müllberge inWüsten und Meeren? Wer gewinnt da-bei? Und wer verliert?

Über 100.000 KinobesucherInnen kön-nen nicht irren. Ab Mitte September istPLASTIC PLANET nun auch auf DVD imHandel erhältlich, inklusive Bonusmate-rial wie Making Of und vielen Szenen,die im Film keinen Platz fanden. Ein um-fangreiches, informatives Booklet prä-sentiert Projekte und Kampagnen enga-gierter Organisationen (darunter SOL)zum Thema Plastik.

Eine Szene aus PLASTIC PLANET, gedreht am Dachstein: Der öster-

reichische Umweltanalytiker Kurt Scheidl (li. im Bild) testet die auf-

blasbare Weltkugel aus Plastik, die Werner Boote (re.) im Film um

die ganze Welt begleitet, auf ihre potentiell gefährlichen Inhaltsstof-

fe. Fazit: das vermeintlich harmlose Kinderspielzeug und Symbol für

unseren Planeten enthält Giftstoffe. Der in China produzierte Plastik-

globus (siehe Filmaufnahmen von Werner Boote in der Fabrik Qinxu

in Shanghai) dürfte in dieser seiner chemischen Zusammensetzung

nicht auf dem Markt sein.

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 11

Die Lügen der AtomlobbyAch, würde wie bei Pinocchio die Nase mit jedem Schmäh länger ...

In der Berichterstattung rund um das Thema Atom-kraft grassieren seit einiger Zeit wieder einige haar-sträubende Behauptungen, die die Atomkraft in ei-nem mild-freundlichen Licht erscheinen lassen; dieTatsachen sehen allerdings anders aus.

Vor unserer Haustüre, im slowakischen Örtchen Mo-chovce ca. 160 km von Wien entfernt, werden gera-de die Reaktoren 3 und 4 fertiggebaut, die in denachtziger Jahren geplant wurden; der Bau musste we-gen fehlender Finanzierung in den neunziger Jahrengestoppt werden, jetzt hat man das fehlende Geldaufgetrieben und will dieses Projekt im Ho-ruck-Ver-fahren beenden.

Die Technologie ist veraltet, Anlagen und Installatio-nen sind durch den langen Baustopp teilweise verwit-tert. Das ganze Projekt ist äußerst gefährlich; es wi-derspricht dem EU-Recht, eine nachträglich durchge-führte Umweltverträglichkeitsprüfung geriet zur Far-ce und wurde von den slowakischen Behörden hastigabgeschlossen, ohne dass die österreichischenSicherheitsbedenken ausreichend berücksichtigt wur-den. Die „Wiener Plattform Atomkraftfrei“ legte beider EU-Kommission Beschwerde bezüglich der Fer-tigstellung von Mochovce 3+4 ein.

Lüge 1: Die Atomkraft erlebt eine Renaissance.

Die Renaissance findet nur in der Berichterstattung ei-niger Medien statt. Fakt ist, dass seit 1987 jedes Jahrmehr Atomkraftwerke vom Netz genommen werdenals neue ans Netz gehen, d.h die Zahl der AKWs sinktbeständig; Uranerz ist in den letzten Jahren deutlichteurer geworden, so wie Erdöl, weil es eine knapperwerdende Ressource ist; eine ganze Generation vonAKW-Fachleuten geht jetzt in Pension, Nachwuchs istnicht in Sicht: ein französischer Atomstromerzeugersucht seit fast einem Jahr 500 (!) einschlägige Fachleu-te und findet sie nicht. Und auch das Beispiel des inBau befindlichen finnischen AKWs Olkiluoto schrecktab: Kostenexplosion, Bauverzögerung ...

Lüge 2: AKWs arbeiten störungsfrei(abgesehen von Tschernobyl).

Die Liste der Unfälle in Kernanlagen ist lang. Sie wer-den eher ungern hinausposaunt, weil das Unruhe stif-ten könnte; wenn man aber hartnäckig ist und langegenug sucht, wird man fündig: Los Alamos, New Mexi-co, 21. 8. 1945; Kyschtym, Sowjetunion, 29. 9. 1957;Simi Valley, Kalifornien, 26. 7. 1959; Lucens, Schweiz,21. 1. 1969; Leningrad, Sowjetunion, 6. 2. 1974; ThreeMile Island, Pennsylvania, 28. 3. 1979; Wladiwostok,Sowjetunion, August 1985; Tschernobyl, Sowjetunion,26. 4. 1986; Sewersk, Russland, 6. 4. 1993; Tokai-mura,Japan, 30. 9. 1999. Dies sind nur ein paar schwerwie-gende Unfälle aus einer sehr langen Liste.

Lüge 3: Atomstrom ist billig.

Ja, solange er mit Abermillionen Steuer- und Förder-geldern subventioniert wird, wie dies momentan derFall ist; die Geldmittel, die für die Finanzierung derAbwrackung zurückgelegt werden müssen, decken

Kühlturm. © Kurt Michel, pixelio.de

Etikettieren...

...kann eine angenehme Beschäftigung in einernetten Gruppe sein. Das nächste Mal Ende Okto-ber (Kalenderversand).

Interesse? Bitte rechtzeitig bei SOL melden.

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12 Herbst 2010 SOL Nr. 141

die tatsächlich anfallenden Kosten nur zu einemBruchteil, den Rest wird der Steuerzahler berappenmüssen. Und à propos: AKWs sind nicht haftpflicht-versichert; nicht, weil die Betreiber das nicht wollen,nein, sondern weil keine Versicherung der Welt be-reit ist, dieses Risiko zu versichern – deshalb fallenauch keine Prämien an ...

Lüge 4: Atommüll wird in sicherenLagerstätten verwahrt.

Deutschland und Frankreich, die zu den am höchstenentwickelten Industriestaaten gehören, verschickenseit den 1990er-Jahren ihren Atommüll tonnenweisenach Sibirien, wo er in zerfallenden Containern (ra-dioaktives Material zersetzt jeden Behälter früher

oder später) unter freiem Himmel lagert. In Frank-reich wurden diese skandalösen Zustände vom Fern-sehkanal „arte“ und der Zeitung „La Libération“ auf-gedeckt und führten Gott sei Dank zu einem Sturmder Entrüstung. Man darf gespannt sein, ob und wel-che Konsequenzen aus diesem Skandal gezogenwerden.

Lüge 5: Atomstrom ist CO2-neutral undsomit klimaschonend.

Mitnichten. Der Abbau des Uranerzes allein istenorm CO2-intensiv, nur ein Zehntausendstel derMenge des abgebauten Erzes ergibt das Material fürBrennstäbe in AKWs; es durchläuft auf diesem Wegdie Stationen Erzaufbereitung, Konversion und Anrei-cherung. Dafür werden enorme Mengen an her-kömmlicher und damit CO2-intensiver Energie benö-tigt (abgesehen von allen anderen Problemen wiedem Transport und der Zwischenlagerung der jeweilsanfallenden Abfallprodukte, die zusätzliches CO2 frei-setzen).

Lüge 6: Über radioaktives Material wirdwegen seiner Gefährlichkeit genauestensBuch geführt.

Bei der Demontage des AKW Cadarache in Südfrank-reich wurden statt der erwarteten acht Kilo Plutonium39 Kilo (!) entdeckt; die Menge würde für etwa fünfAtombomben ausreichen; die Staatsanwaltschaft ver-mutet, dass die Betreiber des AKW absichtlich vielesim Unklaren gelassen hatten.

Fazit:

83% der Österreicher sind gegen die gefährlicheAtomenergie, trotzdem importieren wir 5,14% Atom-strom! Angesichts dieser alarmierenden Situationstellt sich die Frage: Was kann jede/r einzelne tun?Umstieg auf Ökostrom (Alpe-Adria-Energie, oeko-strom) und mit diesem Strom verantwortungsvoll undsparsam umgehen! Näheres auf unserer Homepage:

Wiener Plattform Atomkraftfrei,

www.atomkraftfreiezukunft.at

keineUni Open Space Forum14.-17. Oktober im Waldviertel

KeineUni ist eine Plattform für selbstermächtigen-des Lernen! Wir möchten ermutigen, unsereIdeen und Träume auszusprechen und zu ver-wirklichen. Infos: http://tinyurl.com/keineuni

Der sorgsame Umgang mit Licht sowohl im Sinnedes Naturschutzes als auch im Sinne des Energie-sparens ist oberstes Ziel dieses Projekts. Down-load der Broschüre: http://tinyurl.com/hellenot

Verein GewaltfreieKommunikation

Tag der Offenen Tür am Sa., 2. Oktober, in Wien.Infos: http://tinyurl.com/gewaltfrei

8. Konferenz Zivilgesellschaft:

Wandel - global und lokal19. - 21. November 2010,

Schloss Zell an der Pram (OÖ)

Weitere Informationen und Anmeldung zur Teil-nahme auf www.initiative-zivilgesellschaft.at

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 13

„Christ bin ich immer“Interview mit KR Martin Essl

Herr Essl, Sie haben die Aktien Ihres Un-

ternehmens zurückgekauft und sind

nun wieder ein Familienbetrieb. Was

hat Sie dazu bewogen?

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sichein börsennotiertes Unternehmennicht an christlichen Grundsätzenorientiert, sondern entsprechend denmehrheitlichen Aktionärsinteressen ankurz- und mittelfristigen Gewinnen.

Christ bin ich nicht nur in meinem Pri-vatleben, sondern auch im Geschäftsle-ben, und da möchte ich ebenso nach christlichenWertvorstellungen handeln. Als Familienbetrieb habeich die Möglichkeit dazu.

Können Sie Ihre Firmenphilosophie kurz darstellen?

Mit meinem Unternehmen will ich Wohnen leistbarmachen, als Ort des Rückzugs und der familiären Ge-borgenheit. Bei der Umsetzung setze ich auf dreigleichwertige Säulen:

� Ökologisches Handeln

� Gesellschaftliche Verantwortung tragen

� Ökonomisch arbeiten

Ökologisches Handeln beginnt in den Baumärktenmit energiesparenden Maßnahmen wie z.B. bei Be-leuchtung, Heizung und klugen logistischen Abläu-fen, die Transportwege minimieren. Es setzt sich fortmit ökologischer Bewusstseinsbildung bei Mitarbeite-rInnen und KundInnen durch Schulungen, Broschü-ren und Spielen, bei denen Kinder als Energiedetekti-ve agieren. Nicht zuletzt sponsern wir umweltbe-wusstes Handeln, z.B. im Rahmen des „energy glo-be“. Im Rahmen unseres Geschäftsbereiches habenwir inzwischen 150 MitarbeiterInnen als Energie-kostenberaterInnen ausgebildet.

Im Sinne unserer gesellschaftspolitischen Verantwor-tung betreiben wir seit fast 30 Jahren im Rahmen un-seres „bauMax Humanprogramms“ die erfolgreicheIntegrierung von Menschen mit geistigenund psychischen Behinderungen. Dasbringt nicht nur den betroffenen Menschenpersönliche Akzeptanz und Bestätigung,sondern auch den MitarbeiterInnen viel,weil sie lernen, auf ebendiese Menscheneinzugehen und ihre Probleme im Alltagsle-ben kreativ zu lösen. Deren positive Eigen-schaften für das Team gewinnbringend ein-zusetzen, setzt eine Reifung auf der mit-menschlichen Ebene in Gang. Diese inten-sive Auseinandersetzung mit den KollegIn-nen bestärkt ein familiäres, positives Be-

triebsklima in den Baumärkten, dasauch für die KundInnen spürbar wird.

Außerdem ermöglichen wir durch un-sere Kunstsammlung unseren Mitarbei-terInnen und der Gesellschaft insge-samt die Konfrontation mit Kunst undKünstlern. Auf diese Art und Weisewollen wir der Gesellschaft etwas zu-rückgeben, etwas, das für die gesell-schaftliche Entwicklung wichtig ist undvom Staat nicht immer in diesem Maßewahrgenommen wird.

Ökonomisches Handeln nach langfristigen Kriterienist ebenso wichtig, um durch erfolgreiches Wirken Ar-beitsplätze in qualitativer und quantitativer Form zusichern und gesellschaftliche Anliegen umsetzen zukönnen.

Geborgenheit hat für Sie eine große Bedeutung?

Geborgenheit ist für mich die Grundlage einer ver-trauensvollen Lebenseinstellung, die mich bestärktund ermutigt. Ich habe das Glück, in meiner Familieund in Gott diese Geborgenheit zu erfahren, undmöchte das durch mein Handeln weitergeben.

Soziales Handeln und Engagement für die Mitmen-schen stärken die Geborgenheit und die familiäre At-mosphäre. In diesem Sinne vergeben wir alle zweiJahre an MitarbeiterInnen für engagiertes sozialesHandeln den „bauMax Human Award“

Können Sie sich vorstellen, ein politisches Amt anzu-

nehmen?

Im Zuge meiner Firmentätigkeit habe ich unzähligeMöglichkeiten, gesellschaftspolitisch zu wirken. Dassehe ich als meine Lebensaufgabe, die ich gernewahrnehme. Ich wünsche mir, dass auch andere Be-triebe ihre gesellschaftspolitische Verantwortungwahrnehmen, und freue mich, wenn wir dahinge-hend als Vorbild wirken.

Das Interview am 8. Juni 2010 führte Herbert Floigl.

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14 Herbst 2010 SOL Nr. 141

Zwischen Wienfluss und U-Bahn:

Der Guerilla-Garten im „Längenfeld“schlägt Wurzeln

Bereits letzten Sommer wurde im SOL überdas Entstehen eines Stadtgartens im 5. Bezirkberichtet. Damals hatte sich im Zuge eines Ver-netzungstreffens rund um das Thema Stadtbe-grünung, Permakultur und Gemeinschaftsgär-ten eine Guerilla Gardening-Gruppe gebildetmit dem Ziel, ungenutzte Flächen in der Stadtauf eigene Faust zu bepflanzen und Gärten fürdie Stadtbewohner_innen zu schaffen.

Im Zuge einer größeren Aktion wurde von denGuerilla-Gärtner_innen daraufhin ein brach lie-gendes Grundstück in der Siebenbrunnengas-se zu einem Gemeinschaftsgarten umfunktio-niert, welcher für einige Monate die Menschenaus der Nachbarschaft erfreute.

Auch in diesem Frühjahr sind die Guerilla-Gärtner_in-nen wieder losgezogen, um freie Flächen der Stadt ei-ner neuen kreativen Nutzung zuzuführen. Nachdemdie zwei ersten Versuche auf privaten Baulückendurch die Besitzer bedroht bzw. zerstört wurden,starteten wir die nächste Aktion auf einer öffentlichenFläche im 12. Bezirk nahe der U-Bahnstation Längen-feldgasse. Dort, auf einem abgelegenen Rasen zwi-schen U-Bahn und Wienfluss, zu dem sich bisher

kaum jemand verirrte, sprossen bald die ersten Gar-tenkräuter. Immer mehr Menschen kamen, brachtenSamen und Setzlinge, und so wuchs der Garten mitjeder gemeinschaftlichen Pflanzaktion. Bei einemkleinen Gartenfest Ende Juni wurde bereits der ersteSalat feierlich verspeist. Diesmal scheint es zu klap-pen – der Garten besteht mittlerweile seit einigenMonaten, und mit ein bisschen Glück können imHerbst die ersten Kürbisse geerntet werden. Dochvorher gilt es den Garten noch über den Sommer aus-reichend mit Wasser zu versorgen. Hierzu wurdenbeim Garten einige Wasserflaschen deponiert, wel-che am danebenliegenden Brunnen befüllt werdenkönnen.

Die „Gartengruppe“ besteht bisher aus einem losenNetzwerk an Guerilla-Gärtner_innen, die beim Auf-bau beteiligt waren, die in der Nähe wohnen, undMenschen, die einfach so dazugestoßen sind. Es gibtviele Ideen, wie der Garten noch weiter wachsen undzu einem öffentlichen Ort konsumfreien Austauschserweitert werden könnte.

Alle interessierten Menschen sind herzlich eingela-den, sich in die Aktivitäten am Garten einzubringen –sei es durch Ideen und aktive Mitarbeit, wie regelmä-ßiges oder spontanes Gießen, sei es durch die Bereit-stellung von Ressourcen wie Gießkannen, Garten-schlauch, Schildern, Pflanzen, Samen, Erde oder wasman sonst gerne schenken möchte.

Informationen über aktuelle Geschehnisse im undum den Garten sowie über weitere Guerilla Garde-ning Aktionen findest du unterggardening.blogsport.eu

Eine andere Stadt ist pflanzbar!

Barbara Graf

Guerilla Gardening

... ist eine globale urbane Bewegung, die sich seitden 1970ern unter diesem Namen von NewYork aus in den Großstädten der Welt verbreitet.Man versteht darunter das gezielte, unautorisier-te Bepflanzen von ungenutzten öffentlichen so-wie privaten Freiflächen innerhalb der Stadt. Es isteine Form des politischen Aktionismus mit demZiel, Protest an bestehenden Verhältnissen zumAusdruck zu bringen und gleichzeitig eine Hand-lungsalternative aufzuzeigen und diese eigen-initiativ umzusetzen.

Die Motivationen der Aktivist_innen sind unter-schiedlich. Stadtbegrünung, Raumnahme, Schaf-fen von ökologischen Lebensräumen, Belebendes öffentlichem Raumes, soziales Miteinander,sozialer Aktivismus, Rückeroberung von natürli-chen Räumen, Arbeit gegen Gentrifizierung (so-ziale Umstrukturierung eines Stadtteils durch Zu-zug von Besserverdienenden) sowie gegen dieKommerzialisierung des Lebensraumes Stadt,aber auch Freude an der Gartenarbeit sowie diedirekte Lebensmittelversorgung in der Stadt zäh-len zu den Beweggründen von Guerilla-Gärt-ner_innen.

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 15

Hunger in Westafrika

In Westafrika versuchen die Menschen verzweifelt,den Hunger zu stillen. Nach dem spärlichen Regenim Vorjahr blieb die Ernte wieder einmal aus, die Wei-den für die Tiere vertrockneten, die Brunnen versieg-ten. Nahrungsmittelpreise schnellten in die Höhe. DieAnzahl der Frauen, Kinder und Männer, die akut Hun-ger leiden, steigt täglich.

„Ohne sofortige Hilfsmaßnahmen ist eine große Ka-tastrophe zu befürchten, die tausende Menschennicht überleben werden“, berichtet die OrganisationOxfam, die seit vielen Jahren in Westafrika mit Ent-wicklungsprojekten engagiert ist. Bitte unterstützt mitunserem Partner, dem Entwicklungshilfe-Klub (sieheSeite 3), die von dieser „stillen Katastrophe“ betroffe-nen Menschen. Ziel ist es, 4.000 Familien in den Hun-

gergebieten im Tschad, in Niger und Mali mit Lebens-mitteln zu versorgen, damit sie die Zeit bis zur nächs-ten, hoffentlich ausreichenden Ernte überbrückenkönnen.

Mit rund 30 � kann eine Familie 2 Wochen langmit einem Überlebenspaket, das Bohnen, Reis,Zucker, Tee und Öl enthält, versorgt werden.

Herzlichen Dank für eure Mithilfe! Bitte vermerkt„Hunger“ auf dem Zahlschein. Eure Spende für denEH-Klub (siehe unten) ist steuerlich absetzbar.

Tschad: Frauen graben in der

Erde, um ein paar Getreidekörner

zu finden…

Niger: Kinder essen eine „Mahl-

zeit“ aus Blättern, die stundenlang

gekocht wurden…

Mali: Hirten sind unterwegs, um

Futter für ihre ausgemergelten Tie-

re zu suchen…

Energy Day von Radio Orange 94.0:

SOL ist eine der beteiligten Initiativen!

http://feierlich.o94.at/

Filme zum DownloadenEs gibt immer mehr interessante Filme/Videos zuNachhaltigkeit und Solidarität im Internet. Etwa„Monsanto – mit Gift und Genen” (http://tinyurl.com/2dc8x69)...

Wir möchten auf unserer Website möglichst vie-le derartige Angebote zusammenfassen.

Wir bitten euch um Hinweise!

Thema WachstumDer neue Rundbrief des Forums Umwelt und Ent-wicklung ist erschienen: „Wohlstand durchWachstum - Wohlstand ohne Wachstum - Wohl-stand statt Wachstum?” Gratis-Download unterwww.docs.forumue.de/rundbriefe/201002.pdf.

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16 Herbst 2010 SOL Nr. 141

Mit dem Dienstwagen auf ZusperrtourEine grenzüberschreitende Bürgerinitiative berichtet aus Niederösterreich

Auf seiner Regionalbahnen-„Zusperrtour“ durch Nie-derösterreich machte NÖ-Chefverkehrsplaner Dr.Friedrich Zibuschka im Auftrag von Landesrat HeurasEnde Mai auch in Waidhofen/Thaya Station. Nach ei-nem kurzen Intermezzo mit den Bürgermeistern desBezirks wurde eine „Resolution“ für einen Radwegausgearbeitet. Als „Beruhigungspille“ diente das ver-waschene Versprechen des Landes für umfangreicheOrtsumfahrungen.

Wenige Wochen später gab es unter Mitwirkung undProtest der tschechischen Bürgermeister und des Ver-eins „Neue Thayatalbahn“ ein neues „Positions-papier“, in dem vom Radweg keine Rede mehr istund der Revitalisierung der Thayatalbahn oberstePriorität eingeräumt wird. Einige Tage darauf forderteLandesrat Heuras in einer Presseaussendung plötz-lich wieder den grenzüberschreitenden Radweg.

Kurz darauf die Erkenntnis für die Bürgermeister desWaidhofner Bezirks: Umfahrungen wird es laut Landnicht geben. Nun spricht aber das Land davon, „dieRegion“ hätte sich für den Radweg ausgesprochen –eine gute Begründung die Bahn, nicht zu revitalisie-ren. Der Radweg wird wiederum von den tschechi-schen Nachbarn nicht goutiert – somit kein Radweg,keine Bahn, keine Umfahrungen.

Betrachtet man die Geschehnisse rund um die Thaya-talbahn, geht es längst nicht mehr um ein grenzüber-schreitendes Eisenbahngleis. Hier geht es mittlerweileum mehr, um Grundsätzliches. Es geht um Fragen derVertrauenswürdigkeit von Politikern, der Wertigkeit ih-rer Aussagen und um Versprechen gegenüber europäi-schen Freunden und Nachbarn. Es geht darum, wel-chen Wert Regionen haben, die benachteiligt sind.

Egon Schmidt, Obmann Verein „Neue Thayatal-

bahn“, [email protected], 0664.1913373,

www.thayatalbahn.at

Großes Interesse auch auf tschechischer Seite...

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SOL Nr. 141 Herbst 2010 17

Termine der SOL-RegionalgruppenWien

RG (Regionalgruppe) WienDo., 16. Sept., 19.00: Offenes SOL-Treffen zum Kennen-

lernen, zum persönlichen Austausch und zur Planungder nächsten Treffen

Do., 21. Okt., 19.00: Zu Fuß um die WeltEin Film über den Weltenwanderer Gregor Sieböck(NHBA).

Do., 18. Nov., 19.00: Von Hainburg bis zur Tierschützer-causa

Dia- und Filmvortrag zur Geschichte der österreichi-schen Umweltbewegung (Teil II). Referent: Dr. GernotNeuwirth, [email protected] (NHBA)

Ort: Flüchtlingsheim der Caritas, 1150 Wien, RobertHamerlingg. 7 (Eingang um die Ecke, Hanglüßgasse)

Mi., 20. Okt., 17.00: Präsentation des SOL-KalendersOrt: r.k. Pfarre Wohnpark ALt-Erlaa. Siehe Seite 2.

Infos: Gerlinde Gillinger, 01.876 79 24,[email protected]

NiederösterreichRG St. Pölten

Mo., 20. Sept., 19.00: Leben in GemeinschaftenMit Inputs aus dem Film „Ein neues Wir“von StefanWolf und Diskussion mit Barbara Strauch, Expertinvom Austrotopianetzwerk (siehe S. 19; NHBA)

Mo., 18. Okt., 19.00: Ist Photovoltaik leistbar?Vortrag von Gerald Bauer. Inhalt: Nutzung der nahe-zu endlos vorhandenen Sonnenenergie, die mit Hilfevon Solarzellenals elektrischer Strom gewonnen wer-den kann. Wie kann jede/r zu seiner eigenenPV-Anlage gelangen? (NHBA)

Mo., 15. Nov., 19.00: PregameWir spielen das Nachhaltigkeitsspiel “pregame” – dasSpiel, das mitdenkt: www.pregame.de (NHBA)

Ort für alle Treffen: Hotel-Gasthof Graf, Bahnhofplatz 7.

Das nächste SOL-Treffen wird als SOL-Geburtstag amMi., 8. Dez. 2010 um 18.00 zuhause bei Maria Estella inOber-Grafendorf gefeiert. Alle sind dazu herzlich einge-laden! Bitte vorher anrufen (siehe Seite 6).

Infos: Maria Estella Dürnecker, 0676.70 42524,[email protected]

RG Wiener Becken –Verein Aktiver Umweltschützer (VAU)

Mo., 6. Sept., 19.30: Monatstreffen, Pellendorf, Feuer-wehrhaus, Lanzendorfer Str. 21

Mo., 11. Okt., 19.30: Monatstreffen, Pellendorf, Feuer-wehrhaus, Lanzendorfer Str. 21

Fr., 22. Okt., 18.00: Tauschkreistreffen, Himberg, Barbara-heim, Schulallee

Mo., 8. Nov., 19.30: Monatstreffen, Pellendorf, Feuer-wehrhaus, Lanzendorfer Str. 21

Do., 18. Nov., 18.00: Tauschkreistreffen, Himberg, Barba-raheim, Schulallee

Mo., 22. Nov., 18.00: Adventkranzbinden, Pellendorf,Feuerwehrhaus, Lanzendorfer Str. 21

Infos: Robert Schwind,[email protected], 02235.84195,www.vereinaktiverumweltschuetzer.at

RG Amstetten (NEU)Sa., 9. Okt.: Erstes Treffen. Lokal stand bei Redaktions-

schluss noch nicht fest. Bitte meldet euch bei SophiaFreynhofer, [email protected]

RG Wiener NeustadtDerzeit keine fixen Termine. Auf Wunsch organisieren wirgerne ein Treffen. Wir freuen uns, wenn ihr euch bei unsmeldet.

Infos: Silvia Neufeld, 0664.216 62 81,[email protected]

OberösterreichRG Linz

Di., 7. Sept.,Di., 5. Okt.,Di., 9. Nov.: SOL-Treffen jeweils 19.00, Südwind-Büro, Südti-

rolerstr. 28 (Straßenbahnhaltestelle Goethekreuzung).

Für September ist eine Tagestour mit ÖBB und Fahrradins Obere Mühlviertel geplant. Termin steht noch nichtfest. Bei Interesse bitte melden!

Infos: Markus Leonhartsberger,0676.334 63 68, [email protected]

RG Steyr Land im Ennstal

Fr., 17. Sept., 17.00: Permakulturgarten und alternativeWohnformen

Der SOL-Stammtisch ist zu Besuch bei den FamilienStöcher und Hatschenberger in St.Ulrich. Wir bekom-men eine Führung durch einen Permakulturgarten.Dabei wird erklärt was Permakultur ist, und wir lernendas Wohnprojekt kennen, in dem sie leben. (NHBA)

SOL-Bildungsagentur für NachhaltigkeitIm Rahmen der Agentur finden immer wieder Veranstaltungen statt. Sofern es sich umVeranstaltungen von SOL-Regionalgruppen handelt, sind sie im Terminkalender enthal-ten und mit “NHBA” gekennzeichnet. Die Agentur wird aus Mitteln des Bundesministe-riums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft gefördert.

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18 Herbst 2010 SOL Nr. 141

So., 17. Okt., 13.15: SOL-Familienwanderung durchsTrattenbachtal

Treffpunkt. Bahnhof Trattenbach. Wir wandern durchsTal der Feitelmacher zum Gasthof Klausriegler, dortEinkehr und Stammtisch, anschliessend auf alten We-gen zurück zum Bahnhof.

Mi., 17. Nov., 19.00: Das bedingungslose GrundeinkommenWie kann es funktionieren? Über den aktuellen Standwird uns David Infanger informieren. Er ist SOLi undMitglied im Netzwerk „Bedingungsloses Grundein-kommen“ Auch wird er uns berichten wie es in Nami-bia weitergeht, dort ist das bedingungslose Grundein-kommen weltweit erstmalig in einer kleinen Regioneingeführt worden. Ort: Gasth. „Sandner Linde”, Kai-blinger Kogel 1. (NHBA)

Infos: Bernd Fischer, [email protected], 07255.20012

RG Almtal – ARGE Umweltschutz AlmtalDerzeit keine Termine.

Infos: Ulrich Gegendorfer, 0664.5011522,[email protected]

BurgenlandRG Nordburgenland – panSol

Di., 21. Sept.,Di., 19. Okt.,Di., 16. Nov., jeweils 19.00: Infoabend im Gasthof

Haydnbräu.

Konkrete Themen und Infos auf www.pansol.at oder beiGünter Wind, Tel. 05.9010.3780, [email protected]

RG Jennersdorf (im Talentenetz Oststeiermark)Mo., 27. Sept., Mo., 25. Okt. u. Mo., 29. Nov., jeweils 20.00:

Tauschtreffen im Gasthaus Zotter in Grieselstein. Infos:Maria Prem, 03113.2077, [email protected]

SteiermarkRG Graz

Mi., 8. Sept.,Mi., 13. Okt.,Mi., 10. Nov. jeweils 19.00: SOL-Graz-Stammtisch im

Café Libertad, Garteng. 28.

Die Projektgruppe NUCLEUS trifft sich am Sa., 18. Sept.,und Sa., 2. Okt., jeweils von 15.00 - 19.00 bei Walter undWaltraud Geber.

Infos: Walter und Waltraud Geber, 0664.118 64 12,[email protected]

Talente-Tausch GrazMi., 29. Sept.: Kontakt- und Tauschtreff. Ort: Blindenver-

band, 8051 Graz, Augasse 132. Beginn für Interessen-ten: 18.30, für Mitglieder: 19.00.

Sa., 30. Okt.: Jubiläumsfest 15 Jahre Talente-Tausch Graz10.00 - 19.00. Pfarre Don Bosco, 8020 Graz, Süd-bahnstr. 100. Öffentliche Veranstaltung!

Mi., 28. Juli, Pfarre St. Johannes, Vinzenz Muchitschstraße60, 8020 Graz

Beginn für Interessenten: 18.30, für Mitglieder: 19.00.Kontakt: Willi Gürtler, [email protected]

RG Oststeiermark - Talentenetz OststeiermarkRegionalgruppe Weiz: Mo., 6. Sept., u. Mo., 4. Okt., je-

weils um 19.30; Mo., 8. Nov., um 19.00: Tauschtref-fen im Gemeindehaus Krottendorf.Zusätzlich: Sa., 25. Sept., 10.00 - 18.00 (bei Schlecht-

wetter am So., 26. Sept.): Gartenflohmarkt bei Fam.Hörl, Krottendorf.

Regionalgruppe St. Johann bei Herberstein: Mi., 15. Sept.,u. Mi., 20. Okt., jeweils um 19.30; Mi., 17. Nov.,19.00: Tauschtreffen im Haus der Frauen in St. Johannbei Herberstein.

Regionalgruppe Fürstenfeld: Do., 2. Sept., Do., 7. Okt., u.Do., 2. Nov., jeweils um 19.00: Tauschtreffen imSOMA (Sozialmarkt), Schillerstraße 16

Regionalgruppe Feldbach: Mi., 8. Sept., Mi., 13. Okt. u.Mi., 10. Nov., jeweils um 20.00: Tauschtreffen imGasthaus Hödl-Kaplan, Grazer Straße 12

Regionalgruppe Sinabelkirchen: Fr., 3. Sept., Fr., 1. Okt. u.Fr., 5. Nov., jeweils um 19.00: Tauschtreffen im Ge-meindesaal Sinabelkirchen

Tauschtreffen sind offen für alle Interessierten! Infos:Maria Prem, 03113.2077, [email protected]

KärntenRG Kärnten - Bündnis für Eine Welt/ÖIE

VOLXKÜCHEJeden Dienstag ab 18.30, Begegnungszentrum „ImKreml“, Ludwig-Walterstraße 29 in Villach. Oft gibt esdanach einen künstlerischen oder gesellschaftlich rele-vanten Input, Programm: www.kaernoel.at

Ab Do., 7. Okt.: Einführung in das Wesen unserer Wirt-schaft

VHS-Kurs von Hans Haider und Walther Schütz. 10Doppelstundenjeweils 19:00 - 21:00 in Villach.

Ab Fr., 8. Okt.: Entwicklungspolitik, Dämonen undEmanzipation in Zeiten von Globalisierung und Krise

Lehrveranstaltung an der Uni Klagenfurt von WaltherSchütz. 16.00 - 18.00.

Do/Fr., 14./15. Okt.: 4. Kärntner Armutskonferenzzum Thema „Alter und Armut” im Bildungshaus St.Georgen/Längsee.

Mi., 10. Nov.: Für welche Werte steht Bildung?Seminar mit Erich Ribolits an der PH Kärnten, Kauf-manng. 8, Klagenfurt (9.00 - 17.00).

Infos zu genauen Orten, Terminen, Inhalten: WaltherSchütz, Bündnis für Eine Welt/ÖIE, Tel. 04242.24617,[email protected] bzw. auf www.kaernoel.at/oeie

SalzburgRG Salzburg-Stadt

Di., 14. Sept.,Di., 12. Okt.,Di., 9. Nov., jeweils 18.30: SOL-Treffen im Lesecafé der

Robert-Jungk-Bibliothek, Robert-Jungk-Platz 1.

Infos: Walter Galehr, 0662.660010,[email protected]

RG Lungau

1. bis 18. Oktober: Bio-faire WochenWanderung, Biofaires Frühstück, Vorträge, Filme, Ver-kostungen, Feste (Kooperation mit Südwind, Bio-Austria Salzburg, Lungaukultur, Alpenforum, SlowFood). Programm unter www.bauernhoefe.at/sol;etwa:

...Mo., 4. Okt., 19.30: ErnährungssouveränitätVortrag von Alexandra Strickner (ATTAC). Ort: BiohofSauschneider, Oberbayrdorf 21, 5581 St. Margaret-hen im Lungau.

Page 19: Heft SOL - Nachhaltig · 2018. 7. 28. · zeitweiligem Regen zur Party. Südwind und SOL wa-ren an einem Stand vertreten und gaben u.a. mit ei-nem Spiel zum Thema nachhaltiger Konsum

SOL Nr. 141 Herbst 2010 19

...Mi., 13. Okt., 19.30: Lebensmittelkrise und SpekulationVortrag von Peter Wahl. Ort: Lungauer Kulturvereini-gung Tamsweg, Saal 1.

Fr.-So., 12.-14. Nov.: Herbstsymposion „Leben wir gut!”Beginn Fr., 12. Nov., 19.00 TheaterSa., 13. Nov., Vormittag Workshop „Wie unser Lebenneu gestalten?“ab 14.00 Symposion Vorträge19.00 Vortrag von Christan Felber über Gemeinwohl-ökonomie.So., 14. Nov., ab 9.00: Symposionsbrunch: Ausklangund Nachlese des Herbstsymposions mit Texten vonVortragenden aus 10 Jahre HerbstsymposionOrt: Biohof Sauschneider (s.o.). Genaues Programmunter www.bauernhoefe.at/sol. (NHBA)

Infos: Liesi und Peter Löcker, 06476.297,[email protected]

RG FlachgauDi., 28. Sept.,Di., 26. Okt.,Di., 30. Nov., jeweils 19.30. In der kälteren Jahreszeit sind

wir nicht unbedingt im Bajuwarengehöft - wir haben

Ausweichquartiere: Kulturwerkstatt Tannberg in Lo-chen oder das Pfarrheim Mattsee. Bitte zur Sicherheitvorher anrufen: 0699.81520938 (Susanne) oder06217.20279 (Hermann).

Infos: Hermann und Martina Signitzer, [email protected],06217.20279 und 0676.87466632

TirolRG Tirol

Mo., 13. Sept.,Mi., 13. Okt.,Sa., 13. Nov., jeweils 19.30: SOL-Treffen im Haus der Be-

gegnung in Innsbruck, Rennweg 12

Infos: Georg Pleger, [email protected],0699.19336821

VorarlbergRG Vorarlberg

Derzeit keine fixen Termine.

Infos: Hanni Lins, [email protected],05522.45801

Ein neues WirDokumentarfilm über Ökodörfer und ökologische Gemeinschaften in Europa.

„Ein neues Wir" ist eine Portrait-Doku-mentation, die erstmals eine Vielzahlan europäischen Ökodörfern undnachhaltigen Gemeinschaften in ei-nem einzigen Filmwerk zeigt.

Präsentiert werden neben bereits größe-ren etablierten Projekten, wie dem Öko-dorf Sieben Linden in Deutschland, Da-manhur in Italien oder Tamera in Portu-gal, auch kleinere Lebensgemeinschaf-ten wie Schloss Tonndorf in Deutsch-land, Schloss Glarisegg in der Schweizoder La Borie Noble in Frankreich. Jedesder gezeigten Gemeinschaftsprojektehat einen eigenen Filmpart in der Doku-mentation, meist mit einer Länge zwi-schen 10 und 15 Minuten.

In dieser zweistündigen Filmdoku-mentation bekommen die staunen-den ZuseherInnen Einblicke in einefaszinierende Welt der Öko-Gemein-schaften, die in der Öffentlichkeitnoch erstaunlich wenig wahrgenom-men wird. Insgesamt werden 10Ökodörfer und Gemeinschaften aus8 europäischen Ländern vorgestellt.Fast ein Jahr lang ist der Dokumentar-filmer Stefan Wolf quer durch Europagereist, um diese Projekte und Men-schen zu erleben und zu filmen.

Sein Ziel: Verschiedenste ökologi-sche Gemeinschaften kennenzuler-nen und zu porträtieren, um so das

breite Spektrum dieser Lebensweisen möglichst vie-len Menschen zugänglich zu machen. Unterstütztvon seinem Team, ist er vielseitigen Fragen nachge-gangen und hat zahlreiche Interviews geführt.

Wie diese Gemeinschaften organisiert sind, wie sieihre Entscheidungen treffen, wie sie sich finanzieren,wie autark sie sind, wie sie mit ihren Kindern umge-hen und welche Spiritualität sie leben, sind einige derFragen, die im Film beantwortet werden. Zu bestellenunter www.neueswir.info um � 27,90.

Leben in Gemeinschaften

Eine Veranstaltung der SOL-Regionalgruppe St.Pölten am Mo., 20. Sept., 19.00 (siehe S. 17): mitInputs aus dem Film „Ein neues Wir“von StefanWolf und Diskussion mit Barbara Strauch, Exper-tin vom Austrotopianetzwerk

Impressum: Medieninhaber, Herausgeber: “SOL - Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil”, 1140 Wien,Penzinger Str. 18/2. Redaktionsanschrift: 7411 Markt Allhau 5. Druck: Europrint, Pinkafeld. DVR 0544485. ZVR Nr.384533867. Namentlich gezeichnete Artikel drücken die Meinung des Autors / der Autorin aus.

Spenden bitte an Konto-Nr. 455 015 107 (lautend auf SOL) bei der Bank Austria (BLZ 12000).Für Spenden aus dem Ausland: IBAN: AT56 1200 0004 5501 5107, BIC = BKAUATWW

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20 Herbst 2010 SOL Nr. 141

Der SOL-Kalender 2011Unser interkonfessioneller Kalender ist bedrucktes Papier. Aber er ist noch viel mehr.

� Menschen aus verschiedenen Religionsgemein-schaften (katholisches und evangelisches Christen-tum, Judentum, Islam, Buddhismus, Baha’i) und vonSOL arbeiten über Monate hinweg gemeinsam amEnstehen des Kalenders. Jedes Jahr wieder. So ent-stehen Freundschaften über Bruchlinien hinweg...

� Menschen, die Kalender geschenkt bekommen,erfahren von SOL und werden in der Folge oft zuMitgliedern. So verbreiten sich unsere Ideen.

� Der Kalenderverkauf bringt uns Geld. Durch eurezahlreichen Bestellungen im Vorjahr konnten wiruns (mit öffentlicher Unterstützung) drei Angestell-te leisten, und so waren auch einige neue Projektemöglich (siehe Seite 5).

Bitte bestellt jetzt wieder SOL-Kalender! Je mehr Ka-lender wir verkaufen, desto weniger sind wir für un-sere Projekte von staatlichen Förderungen abhän-gig. DANKE! (Bestellinfos auf S. 2).

Jeden Monat wird ein Thema behan-

delt – hier als Beispiel der Juni mit

“Freiheit und Bindung”. Aussagen

von Persönlichkeiten aus Religion,

Philosophie und Kunst sowie ein

sehr persönlicher Text einer/s SOLi

ergeben gemeinsam mit einem inter-

konfessionellen Kalendarium und ei-

nem zum Thema passenden Bild ein

rundes Ganzes.