Heidelberg · ischen Asylpolitik, welches durch Jürgen Blechinger, Jurist im Bereich Migration und...

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HEIDELBERG FÜR VIELFALT RÜCKBLICK 2015

Transcript of Heidelberg · ischen Asylpolitik, welches durch Jürgen Blechinger, Jurist im Bereich Migration und...

Heidelberg

für vielfalt

rückblick 2015

Das Interkulturelle Zentrum (IZ) ist eine junge Einrichtung der Stadt Heidelberg, in der sich Menschen begegnen und austauschen können. Das IZ will die Vielfalt der Be-wohnerinnen und Bewohner der Stadt repräsentieren und stärken.

Das IZ dient als Ansprechpartner für kulturelle Organisa-tionen, Vereine und Institutionen. Im Rahmen des Bun-desprojektes „VIELFALT – hier und jetzt“ werden im IZ interkulturelle Vereine, Initiativen und Gruppen aus Hei-delberg professionalisiert, vernetzt und mit städtischen Strukturen bekannt gemacht. Seit September 2014 setzt das IZ als regionale Koordinierungsstelle erfolgreich das

Ort deS dialOgS

Das Kurpfälzische gehört ebenso zu Heidelberg wie das Schloss, die Universität, die zahlreichen internationalen Gäs-te, Reisenden, Touristen, Studierenden oder Geflüchteten. Die Alt-Heidelbergerinnen und -Heidelberger gebrauchen das „alla“ gerne und oft: In Wirklichkeit ist es sicheres Zei-chen, dass man „dahem“ ist. Mit der „AllaWillkommen“-Fo-toaktion bietet das Interkulturelle Zentrum allen Bewohne-rInnen eine einzigartige Möglichkeit, Neuangekommene in Heidelberg mit einer Fotobotschaft zu begrüßen. Bis jetzt haben über 200 Heidelbergerinnen und Heidelberger ihre persönliche Willkommensbotschaft gestaltet und gezeigt: Hei-delberg ist eine weltoffene internationale Stadt, in der alle herzlich willkommen sind.

Zum zehnten Jubiläum der Zuwanderungsgesetze sprach Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D., auf Einladung des Interkulturellen Zentrums in der Heiliggeist-kirche. Süssmuth fasste in ihrer Rede ihre Erfahrungen als Vorsitzende der Zuwanderungskommission zusammen und gab dem Publikum Impulse zum Nachdenken über die Entwicklungen der Deutschen Migrationspolitik in den letzten Jahren: Was ist ein Einwanderungsland ohne Zuwanderung?

allaWillkommenProjekte für Willkommenskultur

über daS interkulturelle Zentrum

ADresse

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inTerkuLTureLLer sTADTpLAnALLAWiLLkoMMen

Die LebenDen bücher

FAcebookTWiTTersToriFy

@IZ_heidelbergLaut Rita Süssmuth stärkt das gegenseitige Kennenlernen der zivilgesellschaftlichen Akteure in der interkulturellen Projektarbeit den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die interkulturelle Arbeit schafft Möglichkeiten für Begegnung und Austausch.

@IZ_heidelberg

Die vollständige Rede von Prof. Dr. Rita Süssmuth „Man braucht verflixt langen Atem,…aber es lohnt sich“ ist auf dem Youtube Kanal der Stadt Heidelberg verfügbar.

impressum: Herausgeber: Stadt Heidelberg, Geschäftsstelle Interkulturelles ZentrumAlte Eppelheimer Str. 50 / Bergheimerstr. 147 69115 HeidelbergTel.: 06221/ 58-15-600 E-Mail: [email protected] der Geschäftsstelle: Jagoda Marinić Redaktion: Stadt Heidelberg, Geschäftsstelle Interkulturelles ZentrumLayout: Lys – www.tranglys.com© Foto: Christian Buck (Cover, S.1, S.2 oben), Lys (S.4, S.5, Rückcover), Imman Mohammadi (S.3), Alexander Schäfer (S.6)Druck: Fahrwerk Ambient Media

Landesqualifizierungsprogramm MEMO (Management und Empowerment in Migrantenselbstorganisationen) um.

Zukünftig zieht das IZ gemeinsam mit der Ausländer-behörde in das Kesselhaus auf dem Landfriedgelände in Bergheim. Beide zusammen bilden das International Welcome Center und sind ein zentraler Baustein der Will-kommens- und Anerkennungskultur der Stadt Heidelberg. Diese Kooperation eines soziokulturellen Zentrums mit einer Ausländerbehörde ist bundesweit einmalig und er-fährt große Beachtung.

Landfriedkomplex Stadt HeidelbergInterkulturelles Zentrum Alte Eppelheimer Str. 50 / Bergheimerstr. 147, 69115 Heidelberg 06221/ 58-15-600 06221/ 58-461 [email protected] www.izig-stadtplan.dewww.allawillkommen.dewww.lebende-bibliothek-hd.de

www.facebook.com/InterkulturellesZentrum twitter.com/izig_heidelberg storify.com/interkulturHD1

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Auf dem Bild von links nach rechts: Jagoda Marinić, Leiterin des Interkulturellen Zentrums, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D., Wolfgang Erichson, Bürgermeister für Umwelt, Bürger-dienste und Integration, Sigrid Zweygart-Pérez, Bezirksdiakoniepfarrerin in der Altstadtgemeinde Heiliggeist-Providenz.

Das Format „Heidelberger Flüchtlingsgespräche“ ent-wickelte Jagoda Marinić, Leiterin des Interkulturellen Zentrums, bereits im Sommer 2015. „Die Bürgerinnen und Bürger beschäftigen sich mit den Themen Flucht und Ver-treibung und mit den Folgen für das Zusammenleben hier-zulande. Mit den Flüchtlingsgesprächen wollen wir die welt-politische Lage, die zu den Flüchtlingsströmen führt, mittels literarischer und wissenschaftlicher Vorträge ausleuchten“, so Marinić. Die Vortrags- und Gesprächsreihe wird vom IZ in Kooperation mit dem Kulturamt - UNESCO City of Litera-ture veranstaltet. Der Schirmherr ist Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Zum Auftakt der „Heidelberger Flüchtlingsgespräche“ hielt Prof. Dr. Heribert Prantl, Chef der Innenpolitischen Re-

Bis zu drei Mal jährlich lädt das Interkulturelle Zentrum zum Netzwerktreffen ZukunFTsGe-SPRÄCHE – Heidelberg interkulturell aller Heidelberger Interkulturschaffenden ein. Mehr als ein Runder Tisch, ist dieses Format des IZs Kulturabend, Vortragsreihe und lockerer Austausch gleichermaßen. Es bietet die Möglichkeit, offen über interkulturelle Themen und Formate für die

Stadt zu diskutieren und neue Kooperationen ins Leben zu rufen.

Nach einem Impulsvortrag zum Thema „Vielheit“ von Ver-leger Manfred Metzner diskutierten die Teilnehmenden der ZUKUNFTSGESPRÄCHE II an vier Thementischen, geleitet vom Intendanten des Theater und Orchester Hei-delberg, Holger Schultze, der Geschäftsführerin des Kultur-hauses Karlstorbahnhof, Ingrid Wolschin, der Vorsitzenden des Asyl AK, Gudrun Sidrassi-Harth, und Matthis Bacht, dem Pächter des Künstlerhauses HAUS AM WEHRSTEG.

ZukunftSgeSPrÄcHe Heidelberg interkulturell

Heidelberger flücHtlingSgeSPrÄcHe

daktion der Süddeutschen Zeitung, in der ausverkauften Neuen Aula der Universität Heidelberg ein Plädoyer für eine menschenwürdige Asylpolitik. Der Erlös der Benefizlesung ging je zur Hälfte an Pro Asyl Deutschland und an den Asylar-beitskreis Heidelberg.

Die „Heidelberger Flüchtlingsgespräche“ wurden im Herbst 2015 zwei Mal fortgesetzt. Über die Darstellung des Exils und der Flucht in der Literatur sprach Dr. Charlton Payne. Die vorerst letzte Veranstaltung der „Heidelberger Flücht-lingsgespräche“ im Jahr 2015 war die Vorstellung eines Po-sitionspapiers von Heidelberger Studierenden zur Europä-ischen Asylpolitik, welches durch Jürgen Blechinger, Jurist im Bereich Migration und Islamfragen, einem „Reality-Check“ ausgesetzt wurde.

Bei den ZUKUNFTSGESPRÄCHEN III im Dezember war Publizist und Migrationsforscher Mark Terkessidis im IZ zu Gast. In seinem Vortrag sprach er über „Kollaboration“ im interkulturellen Bereich. Eine Gesellschaft der Vielheit, so Terkessidis, kann nur funktionieren, wenn viele Stimmen gehört werden und unterschiedliche Menschen zusammen-arbeiten.

Lesetipp: Kollaboration (Suhrkamp Verlag Berlin 2015, 331 Seiten)

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VieLFALT – hier unD JeTZT ist ein Projekt des Interkul-turellen Zentrums, das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über einen Zeitraum von drei Jahren (von September 2013 bis August 2016) finanziert wird. Im Zuge dieses Projektes werden internationale Heidelber-ger Vereine in ihrer Vereinsarbeit professionalisiert und mit städtischen Strukturen bekannt gemacht. Dies fördert die Wertschätzung einer vielfältigen Stadtgesellschaft und stärkt eine bürgernahe Willkommens- und Anerkennungs-kultur.

Das Ministerium für Integration Baden-Württemberg hat in Zusam-menarbeit mit dem Forum der Kulturen Stuttgart e.V. das landesweite Qualifizierungsprojekt MEMO – Management und Empowerment in Migrantenselbstorganisation ins Leben gerufen. Das Projekt MEMO bietet Migrantenselbstorganisationen (MSOs), d.h. internationalen Vereinen und Initiativen, die Möglichkeit, sich in allen Bereichen der modernen Vereinsführung und des Projektmanagements zu qualifi-zieren, ihre bisherigen Kenntnisse und Erfahrungen zu vertiefen und sie weiter auszubauen. Zudem qualifiziert MEMO Migrantinnen und Migranten für die Vereinsberatung.

Ort der interkulturellen begegnungProjekt vielfalt – hier und jetzt

PrOfeSSiOnaliSierungdas interkulturelle Zentrum ist regionalkoordinierungsstelle für das Landesqualifizierungsprogramm MEMO (Management und Empowerment in Migrantenselbstorganisationen)

Im Rahmen des VIELFALT-Projektes hat das IZ die „Allianz der Vielfalt“ ins Leben gerufen: Das Netzwerk der interna-tionalen Vereine und Initiativen trifft sich einmal im Monat zum gegenseitigen Austausch und zur Veranstaltungspla-nung. Die „Allianz der Vielfalt“ ist ein zentraler Baustein par-tizipatorischer Möglichkeiten für internationale Vereine.

Vielen Gruppen und Vereinen, die im interkultu-rellen Bereich tätig sind, fehlt es in Heidelberg an geeigneten Räumen für Treffen und Veran-staltungen. Die Stadt Heidelberg möchte die Raumsituation für diese Gruppen verbessern. Das Interkulturelle Zentrum stellt seit April 2012 hierfür gemeinnützigen internationalen Vereinen, Initiativen und Gruppen Räume zur Verfügung: ein Angebot, das sich großer Beliebtheit erfreut. Im Jahr 2015 wurden die Räumlichkeiten des IZs für knapp 1600 Stunden für Vereinsaktivitäten zur Verfügung gestellt.

kOStenfreie raumnutZungfür gemeinnützige vereine im iZ

Migrantenselbstorganisationen aus Heidelberg und Mannheim beim MEMO Workshop im Heidelberger Rathaus

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