Heilsame Öle für die Seele Dufte Stimmungs- macher · Struktur der Luft positiv“, erklärt...

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Die allerwenigsten Menschen sind vor Stimmungstiefs gefeit. Ob Sie nun schlecht gelaunt, antriebs- oder lustlos, gestresst oder unruhig sind – ätherische Öle können fast in jeder Lage helfen. Inge Behrens verrät, welche Kräuter und Früchte der Seele Stabilität verleihen.

Jeden Tag nehmen wir unzählige Gerüche wahr: Ob nun Zeitungspapier, Kaffee, frische Bettwäsche oder Nahrungsmittel – fast alles riecht. Für unser Überleben ist die Wahrnehmung von Gerüchen sehr wichtig, ja sie

kann sogar lebensrettend sein, beispielsweise wenn wir den Geruch von schwelendem Feuer oder gar giftiger Stoffe früh-zeitig riechen.

„Unsere Nase hat die Aufgabe, uns vor vergammelten Lebensmitteln und vor verwesenden organischen Organismen zu schützen“, erklärt die Aromatherapeutin und -praktikerin Eliane Zimmermann. In der Regel assoziieren wir Gesundheit deshalb mit frischen, sauber wirkenden Düften und Krankheit mit Mief und Gestank.

„Doch wir nehmen Luft- und Duftqualität nur wahr, wenn sie extrem schlecht oder gut ist“, erklärt die Aromaexpertin Maria Kettenring. Ansonsten scheren wir uns relativ wenig um den Geruch in unserer unmittelbaren Umgebung und lüften allenfalls die Zimmer regelmäßig durch. Schade eigentlich, denn es ist wissenschaftlich längst bewiesen, dass sich mit Aromen aus Pflanzenteilen leicht eine wohltuende und heil-same Raumatmosphäre kreieren lässt. Denn „im Gegensatz zu synthetischen Düften übertünchen ätherische Öle nicht ein-fach den schlechten Geruch, sondern verändern die molekulare Struktur der Luft positiv“, erklärt Maria Kettenring.

Die keimhemmende Wirkung von ätherischen Ölen be-legte unter anderem die Studie des Prof. Griffon, Mitglied der französischen pharmazeutischen Akademie. Der Professor testete die Reinheit der Luft, nachdem er mithilfe eines Zer-stäubers verschiedene Öle versprüht hatte. Man bestimmte vor-

her und nachher die Vitalität von Krankheitskeimen. Bereits nach 30 Minuten ließen sich nur noch vier der ursprünglich 210 Bakterienarten nachweisen. Dabei waren sämtliche Schimmel-pilze und Staphylokokken-Kulturen vernichtet. Auch in Krankenhäusern werden ätherische Öle immer öfter eingesetzt, um multiresistenten Keimen den Garaus zu machen.

DAS VIELFÄLTIGE WIRKSPEKTRUM DER ÄTHERISCHEN ÖLEDie Wirkung der flüchtigen Öle wird nach wie vor intensiv untersucht. Allein in der großen medizinischen Datenbank PubMed gibt es rund 1.250 Nennungen zur Wirkung der Aromatherapie. Darunter befinden sich viele Studien des Mediziners und Biologen Prof. Dr. Hanns Hatt von der Uni-versität Bochum, der seit Längerem erforscht, welche Zellen wie auf Riechstoffe reagieren.

Wer eine Nase von einem wertvollen ätherischen Öl nimmt, verschafft sich einen wohltuenden Moment

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Wo Sie die richtigen ätherischen Öle finden

Aromatherapeutin Eliane Zimmermann zufolge gibt es keinen Zweifel daran, dass ätherische Öle wirken, jedoch sei bislang nicht immer klar, wie einzelne Düfte auf Zellen reagieren würden, da das Wirkspektrum jedes einzelnen Duftes enorm vielfältig sei.

Die Apothekerin Susanna Färber findet es daher fatal, dass die Aromatherapie in den vergangenen Jahrzehnten in die alternativmedizinische oder gar esoterische Ecke gestellt wurde. „Dort gehört sie definitiv nicht hin, da sie Bestandteil der Phytotherapie ist“, erklärt die Vorstandsvorsitzende der Akademie der Düfte. Eliane Zimmermann zufolge ist mög-licherweise die Begriffsschöpfung „Aromaöle“ daran schuld, dass sich für „billige, gepanschte, synthetische und allerlei andere dubiose Öle“ etabliert habe, aber nicht in der seriösen Aromatherapie verwendet werde.

Zwischen ätherischen Ölen und Duftaromen besteht ein riesiger Unterschied. Während erstere naturrein sind, also immer zu hundert Prozent aus einer Stamm-

Der Diffuser ist die moderne Variante der Duftlampe. Er verwandelt ätherische Öle in einen feinen Duftnebel und befeuchtet die Raumluft

pflanze gewonnen werden, sind Aromaöle oder Duft-aromen künstlich, werden also chemisch hergestellt. Synthetische Aromen haben keinen therapeutischen Nutzen und sind erheblich günstiger als die natur-

reinen Essenzen. Natur-reine Öle werden entweder

durch Extraktion, Wasser-dampfdestillation oder durch

Auspressen bestimmter Pflanzenteile ge-wonnen. Die Herstellungsverfahren sind aufwendig und lang-wierig, was sich auch im Preis niederschlägt. Zu den kostbarsten Essenzen zählt das Öl der Rose damascena (nicht zu verwechseln mit Wildrosenöl), das per Wasserdampf aus den Blütenblättern destilliert wird. Bislang ist es der Industrie nicht gelungen, diese Vielstoffgemische komplett synthetisch nachzubauen.

In alltäglichen Produkten wie Parfums und Duftkerzen, Waschmitteln, Duschgels oder Putzmitteln werden naturreine Öle kaum eingesetzt, künstliche Duftstoffe hingegen sehr häufig. Denn sie beeinflussen die Gefühle unmittelbar. Was gut duftet, verkauft sich einfach besser und leichter. Dass sich die Verbraucherin nur allzu leicht an der Nase herumführen lässt, bezahlt sie oft mit allergischen Reaktionen. Auf welche der vielen künstlichen Duftstoffe jemand empfindlich reagiert, können Hautärzte jedoch kaum feststellen.

Ätherische Öle können aufgrund ihrer antibakteriellen und antiviralen Kraft nicht nur unseren Organismus nachweislich vor Erregern schützen. Als ganzheitliches Mittel können sie auch unseren Geist und unsere Seele positiv beeinflussen. Bereits in den 1920er-Jahren untersuchte der italienische Osmotherapeut Paolo Rovesti an der Mailänder Universität die Wirkung der ätherischen Öle auf die menschliche Seele. Mit großem Erfolg behandelte er psychische Krankheiten mit Bergamotte- und Zitrusölen.

WIE DÜFTE FÜR LICHT SORGENÄtherische Öle, die aus bestimmten Bestandteilen der Pflanzen, also entweder aus den Blüten, den Blättern oder Wurzeln oder auch aus dem ganzen Kraut gewonnen werden, zählen zu den pharmakologisch wirksamsten Mitteln der Pflanzen-

Beim Kauf ätherischer Öle ist es ratsam, auf eine ent-sprechende Bio-Zertifizierung zu achten. Zu finden sind sie im Biofachhandel, in Reformhäusern und zum Teil auch in Drogeriemärkten. Grundsätzlich raten Hersteller reiner essenzieller Öle wie Taoasis (sogar Demeter-zer-tifiziert), Ohland Naturmedizin oder Primavera, Öle niemals unverdünnt auf die Haut aufzutragen.

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heilkunde. Mittlerweile haben Forscher herausgefunden, dass natürliche Düfte, die als Vielstoffgemisch bis zu 400 unter-schiedliche Moleküle enthalten können, die Produktion genau der Botenstoffe und Neurotransmitter ankurbeln, die im Ge-hirn für Belohnungsgefühle sorgen. Den Grund dafür nennt Eliane Zimmermann: „Auf molekularer Ebene ähneln manche Bestandteile von ätherischen Ölen einigen Botenstoffen wie etwa Neuropeptiden in unserem Gehirn. Abkömmlinge dieser Bausteine wie Vanillin und Anthranilat werden also von uns Menschen produziert und sind im Gehirnstoffwechsel an der Herstellung von stimmungsbestimmenden Stoffen wie Sero-tonin und Dopamin beteiligt.“

Aromatherapeutinnen und -therapeuten können somit tat-sächlich zu einem gewissen Grad mit diesen höchst flüchtigen Ölen den Seelenzustand ihrer Klientinnen und Klienten positiv beeinflussen. Menschen, die betrübt, antriebslos und leicht depressiv sind, behandeln sie vor allem mit Zitrusölen wie Orange, Grapefruit, Zitrone oder Bergamotte. „Da die Früchte so viel Sonne bekommen und somit viel Energie gespeichert haben, kann man mit diesen Düften quasi einen Lichtschalter umlegen“, formuliert es die Apothekerin Färber, die auch Vor-standsvorsitzende der Akademie der Düfte mit Sitz in Detmold ist. Andere Duftessenzen wiederum, wie etwa Lavendel, können Menschen ausgeglichener und gelassener machen.

DAS DUFTGEDÄCHTNIS BILDET SICH BEREITS IM MUTTERLEIB AUSDer eindeutigen Zuordnung der Wirkung von ätherischen Ölen ist aber dennoch mit gewisser Vorsicht zu begegnen. Denn sie kann von Mensch zu Mensch verschieden sein. Ob jemand eine natürliche Duftessenz wie beispielsweise Pfefferminze mag oder nicht, hängt zum Teil von seinem oder ihrem Duftgedächt-nis ab. Bereits im Mutterleib beginnt sich dieses auszubilden. Düfte, die eine werdende Mutter während ihrer Schwanger-schaft benutzt hat, empfinden ihre Kinder meist als angenehm.

Und auch später sammeln wir unbewusst kontinuierlich weitere Dufterfahrungen. Wer einen Duft mit schönen Erleb-nissen verbindet, wird ihn als positiv abspeichern und später dafür eine Vorliebe entwickeln. „Düfte hingegen, die wir in stressigen Situationen riechen, speichert das Gedächtnis eher als negativ ab“, erklärt Susanna Färber. Allerdings ist es nicht so, dass der Duft nun plötzlich ausschließlich eine negative Wirkung auf den Organismus hat. „Auch wenn aufgrund meiner persönlichen Erfahrung ein Duft Unbehagen oder gar unerwartet unangenehme Gefühle hervorruft, bleibt die positive Wirkrichtung eines ätherischen Öles zum Großteil er-halten“, ist die Apothekerin überzeugt.

Ob als Raumbeduftung mittels einer Duftlampe, als Bade-zusatz oder als wohltuende Massage – die positive Wirkung der Öle kann sich jeder zunutze machen und seelische Befindlich-keiten somit selbst zu Hause behandeln. Aufgrund seines breiten Wirkspektrums kann ein- und dasselbe ätherische Öl

Der Duft von Sandelholz, Vanille und Bergamotte ist gefragt, wenn wir Harmonie und Trost brauchen

zugleich bei mehreren seelischen Problemen helfen. Und weil eine jede Essenz ganzheitlich wirkt, beeinflusst sie auch immer zugleich das körperliche Wohlergehen in positiver Weise.

STRESS, INNERE UNRUHE UND ERSCHÖPFUNG LINDERNBestimmte pflanzliche Essenzen können sogar Stress, der oft zu psychischer und physischer Verkrampfung führt, lindern. Allen ätherischen Ölen voran ist als Anti-Stressmittel das Lavendelöl zu nennen. Es soll sogar bei depressivem Erschöpfungssyndrom, heutzutage besser bekannt als Burn-out, helfen. Die Essenz aus den bläulich-zarten Blüten leistet als Entspannungsmittel besonders gute Dienste. Der Grund: Es erhöht den Anteil von langsamen Alphawellen, die für tiefe Entspannung sorgen und vor und nach dem Schlaf vermehrt vorkommen. „Diese versetzen uns in einen zugleich wachen und entspannten Zustand wie während einer Meditation“, weiß Susanna Färber,

Auch das kostbare Neroliöl, das aus den Blüten des Bitter-orangenbaums gewonnen wird, bietet schnelle Hilfe bei Stress

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und innerer Unruhe. Da man anderthalb Kilogramm Blüten benötigt, um einen Tropfen Neroliöl herzustellen, ist es recht hochpreisig.

Wem das Neroliöl zu teuer ist, der oder die kann alter-nativ auch Orangenöl verwenden. Der frische, heitere und süße Duft, der auch aus den Schalen hergestellt wird, hat eine wärmende und antidepressive Wirkung. Es ist nicht nur ein wunderbares Antistress-Öl, sondern fördert ganz nebenbei auch das Konzentrationsvermögen.

HILFLOSIGKEIT UND OHNMACHTSGEFÜHLE ÜBERWINDENGelegentlich kommt es vor, dass man sich bestimmten Situationen hilflos ausgeliefert fühlt. „Für solche Momente,

in denen man das Gefühl hat, keine Macht mehr über sich selbst zu haben, sollte man stets ein Riechfläschchen mit einer Mischung aus Grapefruit, Vanille-Zitronenmyrten, Rosen-geranien und Fenchelöl zur Hand haben“, empfiehlt die Heil-praktikerin Eliane Zimmermann. Das aus den Fruchtschalen der Grapefruit gewonnene ätherische Öl verströmt einen heiter stimmenden, fruchtig-frischen, leicht herben Duft.

Das Öl erfrischt nicht allein den Geist und erhöht die Konzentration, es wirkt auch ausgesprochen wohltuend auf die Seele, da es die Lebensfreude weckt und das Selbstvertrauen verbessert. Die blumig und zart herb duftende Rosengeranie stärkt ebenfalls das angeschlagene Selbstwertgefühl. Und auch das Neroliöl, das früher meist in Riechsalz enthalten war, stabilisiert die Seele in Krisenzeiten.

Bei STRESS ODER ERSCHÖPFUNG einige Tropfen Lavendel-, Naroli- oder Orangenöl in eine Duftlampe geben. Die Essenz ver-breitet sich in Windeseile. Wer keine Lampe besitzt, kann auch einen Duftstein verwenden. Während stressiger Arbeitszeiten einen oder zwei Tropfen auf den Stein träufeln und diesen danach möglichst nah neben sich platzieren.

Bei OHNMACHTSGEFÜHLEN UND DEM GEFÜHL VON HILF-LOSIGKEIT zwei bis drei Tropfen Rosengeranien- oder Neroliöl direkt auf ein Stofftaschentuch träufeln und den Duft bewusst inhalieren.

Um aus dem STIMMUNGSTIEF schnell herauszukommen, genügt schon das Riechen an einer Mischung von drei Tropfen Zitronen- und zwei Tropfen Orangenöl.

Gegen NIEDERGESCHLAGENHEIT hilft die Herstellung eines Raumspray: Eine 50 Milliliter fassende Sprühflasche mit 20 Mil-liliter Weingeist und 30 Milliliter Orangenblütenwasser füllen. Danach 25 Tropfen Neroli, acht Tropfen Orange, fünf Tropfen Zit-rone, drei Tropfen Lavandin und zwei Tropfen Zeder hinzufügen.

Für die Herstellung eines Massageöls, das gegen DEPRESSIVE VERSTIMMUNGEN hilft, benötigen Sie als Trägerstoff ein fettes Mandel- oder Jojobaöl (am besten in Bioqualität). Um die kostba-ren ätherischen Öle vor Licht zu schützen, sollten Sie ein braunes Fläschchen verwenden (erhältlich in Apotheken). Geben Sie in 100 Milliliter fettes Öl nacheinander sieben Tropfen Sandelholz, acht Tropfen Bergamotte plus zehn Tropfen Orange.

Aromaexpertin Maria Kettenring empfiehlt bei TRENNUNGS-SCHMERZ ihre Duftmischung „Loslassen“: Dafür sind drei Trop-fen Zedernöl und drei Tropfen Neroliöl direkt in die Duftlampe zu geben. Für die äußere Anwendung träufeln Sie diese Mischung in zehn Milliliter Mandelöl. Mit der Mischung Solarplexus, Hand-gelenke, Schläfen und Handinnenflächen einreiben. Zur Trauer-bewältigung helfen anstelle des Neroliöls fünf Tropfen Orangenöl plus drei Tropfen Zedernöl in der Duftlampe.

Das Gefühl von HARMONIE UND GEBORGENHEIT sollte sich alsbald einstellen, wenn Sie zwei Tropfen Sandelholzessenz, wahl-weise zwei Tropfen Tonka- oder Vanilleöl, sowie einen Tropfen Rosenöl in drei Esslöffel Badesalz geben und ein entspannendes Bad nehmen.

Düfte selber mischen – vom Badezusatz bis zum Massageöl

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FÜR MEHR ENERGIE UND BESSERE LAUNEZitrusöle wie Bergamotte, Zitrone und Grapefruit wirken belebend und können sogar depressive Verstimmungen ver-treiben. Die süßlich herb duftende Essenz der Bergamotte-Birne – eine Kreuzung aus Bitterorange und Zitrone – spendet Trost und sonnige Zuversicht. Zugleich beruhigt und entspannt dieser ätherische Duft die Nerven. Zitronenöl stehe hingegen mehr für Frische, Klarheit und Sauberkeit, Geistesblitze und eine bessere Kommunikation.

„Die moderne Forschung entdeckte, dass Zitronenöl, welches durch die Kaltpressung der Schalen gewonnen wird, im Gehirn besonders den Mandelkern und den Hippocampus anregt“, berichtet Maria Kettenring. Besonders motivierend wirken zwei weitere Essenzen: Während die Grapefruitessenz die Lebensfreude und das Selbstvertrauen steigert, kann das spritzig-erfrischende Limettenöl Angstgefühle lindern. Das aus der grünen Schale gepresste ätherische Öl wirkt übrigens auch antiviral und kann sogar Keime wie Streptokokken abtöten.

GERÜCHE GEGEN DEPRESSIVE VERSTIMMUNGEN Jeder ist mal niedergeschlagen und fühlt sich entmutigt. Für den Fall, dass diese Stimmung jedoch länger andauert und bevor man gar in eine leichte Depression versinkt, empfiehlt Aromaexpertin Susanne Färber das Duft-Trio Sandelholz, Bergamotte sowie Neroli (oder Orange als preisgünstige Alter-native). Am besten jeweils ein bis zwei Tropfen von jedem Öl in eine Duftlampe geben.

TRAUER UND TRENNUNGSSCHMERZ BEWÄLTIGENWenn die Traurigkeit als ständiger Gast in unsere Seele zieht, kann Zedernöl diese möglicherweise vertreiben. Das aus Holz-spänen mittels Wasserdampfdestillation gewonnene Öl steht für Souveränität, Wärme und Fülle und vermittelt Kraft und Souveränität. „Es bildet ein persönliches Schutzschild“, erklärt Maria Kettenring.

Susanne Färber schwört dagegen auf das kostbare Rosen-öl, das ebenfalls per Wasserdampfdestillation der Blüten her-gestellt wird: „Es wirkt selbst wenn tiefe Trauer und jahrelanger Kummer das Herz verhärtet und die Gefühle abgestumpft haben, harmonisierend und lindernd.“ Und zu guter Letzt leistet bei Trennungsschmerz speziell das kostbare Neroliöl abermals gute Dienste.

HARMONIE UND GEBORGENHEIT Wenn wieder mal der Alltagsärger an den Nerven zerrt, be-nötigen Menschen Harmonie und Geborgenheit. „Die eher weichen warmen Düfte sind dafür ideal, denn sie hüllen unsere Seele wie eine Kuscheldecke ein“, sagt Susanna Färber. Holz-essenzen wie Sandelholz haben ebenso diese Qualitäten wie die Gewürze Tonka und Vanille. Vanilleöl besänftigt Ärger und Zorn, indem es die Ausschüttung von körpereigenen Glückshormonen wie Endorphin und Serotonin fördert. Das

» HAUSAPOTHEKE ÄTHERISCHE ÖLE – 

SCHNELLE HILFE FÜR JEDEN TAG «

Maria Kettenring, Joy 2014, 96 Seiten, 16,95 Euro

» AROMAPFLEGE FÜR SIE – MIT ÄTHERISCHEN

ÖLEN BEGLEITEN, TRÖSTEN UND STÄRKEN «

Eliane Zimmermann, Trias 2017, 188 Seiten, 19,99 Euro

BUCHTIPPS

ätherische Öl aus der Tonkabohne, die jüngst als Zutat von der Haute Cuisine entdeckt wurde, duftet nach Vanille und Zimt. Es verströmt einen warmen, süßlich sinnlichen Geruch, wirkt beruhigend und harmonisiert Seele und Geist. Der wärmende Duft spinnt einen Kokon von Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit um den Hilfesuchenden.

Erhältlich in 50ml und 100ml bei OHLAND NATURMEDIZINLullusstraße 2 · 37284 Waldkappel · www.ohland-naturmedizin.de

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