Heimat- und Stadtteilzeitung Verteilgebiet Adelsberg März ... · Anzeigen Am 18. Juli 1892 wurde...

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Der Lehrer und Schuldirektor Johannes Götz Heimat- und Stadtteilzeitung 26. Ausgabe März/April 2013 Von Steinzeitmenschen, Polizeihubschraubern und Vizemeistern Verteilgebiet Adelsberg Im Verkauf 1,50 Euro Johannes Götz mit Kollegen hinter der Pestalozzischule Anfang der 1950er Jahre. Von links: Frau Bernd und Frau Günter (Schulküche), Ilse Ahnert (Unterstufenlehrerin Klasse 1-4), Fritz Auerbach (Geo- grafie), Roland Görner (Pionierleiter), Heinz Tietz (Russisch), Magda Heckert (Sekretariat), Wolfgang Philipp (Sport), Gerhard Palmer (Mathematik und Physik), Annemarie Günther (Unterstufenlehrerin), unbekannt, Johannes Götz (Deutsch, Geschichte und Sport), Roland Walther (Biologie), Katharina Götz (Ehefrau von Johannes Götz) und Gertraude Görner (Deutsch und Mathematik). Anzeigen Am 18. Juli 1892 wurde Adalbert Johannes Götz in Chemnitz geboren. Er besuch- te in Chemnitz die Schule und wurde später selbst Lehrer. Mit seiner Frau Katharina, ge- borene Hempel, hatte er einen Sohn Hanns-Heinrich und eine Tochter Ursula, die früh ver- starb. Bis 1933 lehrte Johan- nes Götz an der Bernsdorfer Schule, dem heutigen Johann- Wolfgang-von-Goethe-Gym- nasium, und wohnte damals in Gablenz im Sachsenring 80 unweit der Diesterwegschule. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten durfte er als Sozialdemokrat den Lehrer- beruf nicht mehr ausüben. Im Jahre 1934 ließ sich Jo- hannes Götz im Grundstück Ernst-Georgi-Straße 90 ein Holzhaus errichten. Es war ei- nes der ersten Gebäude an der Straße und steht noch heute an der Ecke von Kleinem Weg und Georgistraße. In den folgenden Jahren betrieb er einen Handel mit Seife. Seine Frau Katha- rina, in Adelsberg „Käthe“ genannt, verkaufte Milch. Ul- rich Nitzsche, ein Schüler von Johannes Götz, erinnert sich: „Für meine Eltern holte ich so manches Mal die Milch von Käthe Götz, die sie von ihrem Wohnhaus aus verkaufte. Die Magermilch wurde damals als ‚blaue Milch‘ bezeichnet, als ‚gute Milch‘ galt die normale Vollmilch.“ Nachdem bei den Bomben- angriffen im Frühjahr 1945 auch die obere Schule getrof- fen worden war, unterrichtete man die Adelsberger Schüler behelfsmäßig unter anderem

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Der Lehrer und Schuldirektor Johannes Götz

Heimat- und Stadtteilzeitung26. AusgabeMärz/April 2013

Von Steinzeitmenschen, Polizeihubschraubern und Vizemeistern

Verteilgebiet AdelsbergIm Verkauf 1,50 Euro

Johannes Götz mit Kollegen hinter der Pestalozzischule Anfang der 1950er Jahre. Von links: Frau Bernd und Frau Günter (Schulküche), Ilse Ahnert (Unterstufenlehrerin Klasse 1-4), Fritz Auerbach (Geo-grafie), Roland Görner (Pionierleiter), Heinz Tietz (Russisch), Magda Heckert (Sekretariat), Wolfgang Philipp (Sport), Gerhard Palmer (Mathematik und Physik), Annemarie Günther (Unterstufenlehrerin), unbekannt, Johannes Götz (Deutsch, Geschichte und Sport), Roland Walther (Biologie), Katharina Götz (Ehefrau von Johannes Götz) und Gertraude Görner (Deutsch und Mathematik).

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Am 18. Juli 1892 wurde Adalbert Johannes Götz in Chemnitz geboren. Er besuch-te in Chemnitz die Schule und wurde später selbst Lehrer. Mit seiner Frau Katharina, ge-borene Hempel, hatte er einen Sohn Hanns-Heinrich und eine Tochter Ursula, die früh ver-starb. Bis 1933 lehrte Johan-nes Götz an der Bernsdorfer Schule, dem heutigen Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gym-nasium, und wohnte damals in Gablenz im Sachsenring 80 unweit der Diesterwegschule. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten durfte er als Sozialdemokrat den Lehrer-beruf nicht mehr ausüben.

Im Jahre 1934 ließ sich Jo-hannes Götz im Grundstück Ernst-Georgi-Straße 90 ein Holzhaus errichten. Es war ei-nes der ersten Gebäude an der Straße und steht noch heute an der Ecke von Kleinem Weg und Georgistraße. In den folgenden Jahren betrieb er einen Handel mit Seife. Seine Frau Katha-rina, in Adelsberg „Käthe“ genannt, verkaufte Milch. Ul-rich Nitzsche, ein Schüler von Johannes Götz, erinnert sich: „Für meine Eltern holte ich so manches Mal die Milch von

Käthe Götz, die sie von ihrem Wohnhaus aus verkaufte. Die Magermilch wurde damals als ‚blaue Milch‘ bezeichnet, als

‚gute Milch‘ galt die normale Vollmilch.“

Nachdem bei den Bomben-angriffen im Frühjahr 1945

auch die obere Schule getrof-fen worden war, unterrichtete man die Adelsberger Schüler behelfsmäßig unter anderem