Heimatblatt 2007 Heft 5 September/Oktober · der sich dus gat~ze Jnhr für uns plagr. Das geringe...

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GROSS WARTENBERGER Mitteilungsblatt für Familie - Kultur und Zeitgeschehen Jahrgang 51/ISSN 0017-4599 SeptembedOktober 2007 Nr. 5 Vor lunger Zeit - wir wuren ulle noch nicht gthowt7 - wurde ein Tug im Jahr zutn Erntedan&.st erkoren. Damuls wurde noch mir F'fcrden geackert und sich mif Handurheit uhgernckerl. Sicheln und Sensen kunn mun heutzutqe IILW im Mueum sehn, weil jetzt nur noch Maschinen iibcr die Felder geht?. Im Sommer ist es c!ft sehr htJ$, du kostet auch Mähdrescherj2tltren \?iel Sch~~~e$. In verhälfnismäßig kurzr Zeit leisten die Bauern im Sommer Schwcrurheit. Ohtre Rast und ohne Kuh ’ schuften sie dann immerzu. Spliter Feierabend und kurze Nuchl, so wird die Ernte Eingehrache. Dank sei drutn ,jedem Buuern gesagt, der sich dus gat~ze Jnhr für uns plagr. Das geringe Einkommen dqfir lasstvt cz>irmal ganz auJer acht, nwnche R~~uc~t-ngeac~r~~ti~tt~ hat das schon zur Strecke gebrucht. Wir kiinnen nicht von Lehensmittel-Importen leben, es mup,ju auch bei uns Bauern gehen. Und it1 einem Bauernlehen tzird’s nie die 35-Stunden-Woche geben, weil Bauern schon bei der Arbeit sind, ehe,fir andre dt>r Trrg hq$nnt. Dns Wort Feierabend kennen sie kuum, einfreies Wochent~nde bleibt stets nur ein Truum. Urlaub ist ein Fremdwort,fir sie, denn Futter bruucht täglich im Sfull das Vieh. Wir wollen nicht nur die Buuern loben, sondern auch Gott im Himmel oben. Es ct*ird zu selten duran gedacht, dq{j,ja Gotr das Worter tnachr und dus Brotgetreide wachsett l$It. An LIank werden cvir erst erinnert um Ernfq%.st. Fiir unser tiiglichc Spise und Trank gt+ührf duhrr auch Gott der Dank. Doch an Sotrn- um! Feiertagen, dus ist lcidcr :u beklagen, bleiben der Kirche, dtvn Haus drs Herrn, \it>le Christcnleute ,ftirn. Drum sieht’s in manchem Gorteshatts oji Irrr I*‘ie im Sclnvimmhud bei Regt+1 aus. Unscrc i’firrrcr- sintl,ja sehr geduldig, doch sind \t*ir’s unseretn Herqofr schuldig, nie-hf tiut’ atn Erntrdun&~st an ihn zu denkot. Dtrnn b4,ird er UFLS stets srinr Gnade schrttken. Es ist,ju nicht stur Bauc~rttkrqfi, dir un.s rc~ichr Ernre scha#i. Umsonst ist ulle Plaprtfi, wiirc> Gottes Scgcn nichf dubci.

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GROSS WARTENBERGER

Mitteilungsblatt für Familie - Kultur und Zeitgeschehen

Jahrgang 51/ISSN 0017-4599 SeptembedOktober 2007 Nr. 5

Vor lunger Zeit - wir wuren ulle noch nicht gthowt7 -

wurde ein Tug im Jahr zutn Erntedan&.st erkoren. Damuls wurde noch mir F'fcrden geackert und sich mif Handurheit uhgernckerl. Sicheln und Sensen kunn mun heutzutqe IILW im Mueum sehn, weil jetzt nur noch Maschinen iibcr die Felder geht?.

Im Sommer ist es c!ft sehr htJ$, du kostet auch Mähdrescherj2tltren \?iel Sch~~~e$. In verhälfnismäßig kurzr Zeit leisten die Bauern im Sommer Schwcrurheit.

Ohtre Rast und ohne Kuh ’ schuften sie dann immerzu. Spliter Feierabend und kurze Nuchl, so wird die Ernte Eingehrache. Dank sei drutn ,jedem Buuern gesagt, der sich dus gat~ze Jnhr für uns plagr. Das geringe Einkommen dqfir lasstvt cz>ir mal ganz auJer acht, nwnche R~~uc~t-ngeac~r~~ti~tt~ hat das schon zur Strecke gebrucht.

Wir kiinnen nicht von Lehensmittel-Importen leben, es mup,ju auch bei uns Bauern gehen. Und it1 einem Bauernlehen tzird’s nie die 35-Stunden-Woche geben, weil Bauern schon bei der Arbeit sind, ehe,fir andre dt>r Trrg hq$nnt. Dns Wort Feierabend kennen sie kuum, einfreies Wochent~nde bleibt stets nur ein Truum. Urlaub ist ein Fremdwort,fir sie, denn Futter bruucht täglich im Sfull das Vieh.

Wir wollen nicht nur die Buuern loben, sondern auch Gott im Himmel oben. Es ct*ird zu selten duran gedacht, dq{j,ja Gotr das Worter tnachr und dus Brotgetreide wachsett l$It. An LIank werden cvir erst erinnert um Ernfq%.st. Fiir unser tiiglichc Spise und Trank gt+ührf duhrr auch Gott der Dank. Doch an Sotrn- um! Feiertagen, dus ist lcidcr :u beklagen, bleiben der Kirche, dtvn Haus drs Herrn, \it>le Christcnleute ,ftirn.

Drum sieht’s in manchem Gorteshatts oji Irrr I*‘ie im Sclnvimmhud bei Regt+1 aus. Unscrc i’firrrcr- sintl,ja sehr geduldig, doch sind \t*ir’s unseretn Herqofr schuldig, nie-hf tiut’ atn Erntrdun&~st an ihn zu denkot. Dtrnn b4,ird er UFLS stets srinr Gnade schrttken. Es ist,ju nicht stur Bauc~rttkrqfi, dir un.s rc~ichr Ernre scha#i. Umsonst ist ulle Plaprtfi, wiirc> Gottes Scgcn nichf dubci.

Seite 2 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 5/2007

Treuespende für Schlesien Das Deutschlandtreffen der Schlesier am 30.06. und 1. Juli 2007 in der Hauptstadt des Patenlandes Niedersachsen, in Han- nover, war wieder einmal ein großer Erfolg, und für die Teilnehmer aus West- und Mitteldeutschland sowie aus der schlesischen Heimat war es ein großar- tiges Erlebnis! Das Deutschlandtreffen fiel erneut in eine Zeit großer Sorgen um die Zukunft Schlesiens und der Landsmannschaft Schlesien! Mit dem großen Heimatfest der Schlesier haben wir gezeigt, daB Schlesien in der Öffentlichkeit präsent ist und weiterhin präsent bleiben muß. Das Deutschlandtreffen hat ebenfalls bewiesen, daß es noch die Schlesier, daß es uns noch gibt! Das Motto des Treffens ,,Schlesien verpflichtet!“ - wurde mit Leben erfüllt!!! Das war richtig und notwendig! über 60 Jahre nach Kriegsende geschah in Hannover fast ein Wunder - die schon vor Jahrzehnten totgesagten Schlesier haben für Schlesien friedlich Flagge gezeigt. Schlesien verpflichtet! - sagte der Prä- sident der Schlesischen Landesvertre- tung, Prof. Dr. Michael Pietsch, in seiner Begrüßungsrede in Hannover. Wie rich- tig ist diese Aussage! Schlesien verptlich- tet uns alle in der Arbeit der Landsmann- schaft Schlesien, daher unterstützen Sie

bitte weiterhin die Landsmannschaft Schlesien, damit Schlesien noch lange lebendig bleibt! Wer Schlesien liebt, darf sich auch einem kleinen oder größeren finanziellen Opfer nicht entziehen. Wenn die Landsmannschaft Schlesien, die gleichwohl eine Landsmannschaft für Schlesien ist, nicht mehr in der Lage sein sollte, für Schlesien das Wort zu ergrei- fen, wer sollte es sonst tun‘? Da13 wir Schlesier für Schlesien Opfer zu bringen bereit sind. hat uns-die Vergangenheit bewiesen. In diesem Sinne bedanke ich mich für die bisherige gute Zusammenarbeit und Unterstützung der Arbeit zum Wohle Schlesiens und der Landsmannschaft Schlesien und bitte Sic hötlich um Zeich- nung der ,,Treuspende für Schlesien“! Schlesien Glückauf!

Ihr Dipl.-Ing. Damian Spielvogel, Bundesgeschäftsführer der

Landsmannschaft Schlesien

Wir erbitten Ihre Zuwendung auf das Konto bei der

Niederschlesischen Sparkasse Görlitz:

Konto-Nr. 40 410, BLZ 850 50100 Selbstverständlich werden auf Wunsch Zuwendungs- bestätigungen ausgestellt.

Eindrucksvolles Deutschlandtreffen der Schlesier

Nach 18 Jahren ist das Deutschlandtreffen der Schlesier aus Nürnberg nach Hanno- ver zurückgekehrt. Am Sonnabend, 30. Juni und Sonntag, 1. Juli 2007 trafen sich die Schlesierinnen und Schlesier wieder in ihrem Patenland Niedersachsen, das ihnen unter der rot-grünen Regierung die Patenschaft aufgekündigt hatte. Erste Veranstaltung des Wochenendes war am Freitag ein iikumenischer Got- tesdienst in der Marktkirche, bei dem der Präsident des Schlesischen evange- lischen Kirchentages, Landespastor i.R. Dr. Hans-Ulrich Minke, die Predigt hielt. Die traditionell am Vorabend jedes Deutschlandtreffens stattfindende Kul- turveranstaltung der Stiftung Schlesien gestaltete Prof. Dipl.-Ing. Friedhelm Grundmann mit einem hochklassigen Referat über Carl Gotthard Langhans, den ,,schlesischen Baumeister zwischen Breslau und Berlin“, der u.a. das Bran-

dcnburger Tor cntworten hat. Die ca. 1 SO linksextremen Demonstranten, die sich vor dem Veranstaltungsort versammelt hatten und u.a. von berittener PoliLei beobachtet wurden, vermochten nichts als verständnisloses Kopfschütteln her- vorzurufen. Bei der festlichen Eröffnung am Sonn- abendvormittag betonte der niedersäch- sische lnnenministcr Uwe Schünemann die immense Aufhauleistung, die die Vertriebenen für Niedersachsen @eistet haben. Noch heute zcugtcn u.a. die zahlreichen ostdeutschen Straßennamen davon, daB nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug der Vertriebenen und Flüchtlinge die Bevölkerungszahl in Niedersachsen von 4,s auf 6,s Millionen Menschen angestiegen ist. Der Hanno- veraner Bürgermeister Bernd Strauch berichtete aus der Perspektive der kind- lichen Erinnerung eines Niedersachsen

über die Ankunft und Eingliederung der Vertriebenen. Der Bundesvorsitzende der Landsmann- schaft Schlesien, Rudi Pawelka, wies in seinen Reden am Sonnabend und am Sonntag darauf hin, wie wichtig es für eine in der Zerstreuung lebende Volks- gruppe ist, die kulturelle Identität zu wahren. Nach wie vor stehen angesichts der menschenrechtlichen Dimension der Vertreibung von insgesamt 18 Millionen Deutschen drängende Probleme auf der politischen Tagesordnung, die nicht nur die in der Bundesrepublik lebenden Vertriebenen und ihre Nachfahren be- treffen, sondern auch die deutsche Volksgruppe in Schlesien. Noch immer sei Vertreibung als politisches Mittel international nicht geächtet. Der anschließende Bundesmitarbeiter- kongrelj gab Gelegenheit, die Auswir- kungen dieser Probleme auf die lands- mannschaftliche Arbeit im Podiums- gespräch mit Rudolf Götz MdL, Dr. Gerhard Kaske, Sigismund Freiherr von Zedlitz und Dr. Michael Parak vertiefend zu diskutieren. Bei der von Peter Groß- pietsch, dem stellvertretenden Bundes- vorsitzenden der Landsmannschaft. moderierten Veranstaltung war eines der drängendsten Themen der zukünftige Umgang mit dem in Schlesischen Hei- matstuben gesammelten Kulturgut. Nach der Transferierung zahlreicher Kirchen- bücher nach Schlesien vor wenigen Jahren besteht bei vielen Landsleuten die Sorge, da13 mit den Beständen der Heimatstuben genauso umgegangen werden könnte. Entspannung versprach danach die letz- te Veranstaltung des Sonnabends, der Heimatabend, der unter dem Motto ..Grüß Dich Deutschland aus Herzensgrund - 1 SO. Todestag von Joseph Freiherr von Eichcndorff” stand und von Martin Eichholz geleitet wurde. Mundartbciträ- ge von Edith Eckert und Hartmut Pischel und teils selbstgeschriebene Lieder von Martin und Brigitte Eichholz begeister- ten das Publikum genauso wie der Gesang des Schaumburger Märchensänger-Chors, des Verdener Chors, Herbert und Jakob Sattelmaiers und die Tänze der Volks- tanzgruppe Rössing und Innerstetal mit ihrer Kindertanzgruppe. Der Sonntag, der mit dem evangelischen Gottesdienst mit Pfarrer Dr. Christian- Erdmann Schott und dem katholischen Pontifikalamt mit Weihbischof Gerhard Pieschl begann, zog noch einmal viele tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Hannoveraner Messegelände.

Nr. Y2007 Groll Wartenberger Heimatblatt Seite 3

Vielen gilt die politische Hauptkundge- bung als Höhepunkt jedes Deutschland- treffens der Schlesier, was nicht zuletzt aufdie stetige Präsenz von hochkarätigen

Bundespolitikern zurückzuführen ist. In diesem Jahr sprach der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff. Er begrüßte, daß die Aufarbeitung von Flucht und Vertreibung der Deutschen

in den letzten Monaten, z. B. durch den

Fernsehfilm ,,Die Flucht” (Kai Wessel, 2007), verstinkt versucht worden sei und betonte seinen Respekt vor der Leistung der Vertriebenen, die dem Rundesland

Niedersachsen zugute gekommen sei. Die positive Haltung seiner Landesre- gierung zu den Schlesiern dokumentie- re u.a. die jährliche Verleihung des

Kulturpreises Schlesien. Er kündigte darüber hinaus für das Jahr 2010 ein großes Fest anläßlich des 60. Jahrestages der Patenschaftsübernahme an.

Das Publikum honorierte sein Bekennt- nis zum .,Zentruni gegen Vertreiburigen”,

das bereits seit Jahren in der Diskussion ist. Wulff sprach sich im weiteren gegen eine ,,materielle Aufrechnung“ und in diesem Zusammenhang gegen Entschä-

digungsansprüche sowie die Initiative der ,,Preußischen Treuhand” aus. Die Teil- nehmer der Kundgebung reagierten hierauf zweimal mit lautem Unmut durch Pfiffe und ßuhrufe. Offenbar sahen sic in

den Aussagen einen Angriff gegen das Wirken für Menschenrechte, ein zentrales Anliegen der Vcrtriebenenverbändc. AuBerdem wurde auf der von Prof. Dr. Michael Pietsch. dem Prlisidenten der schlesischen Bundesdelegiertenversamm-

lung und Landesvertretung. geleiteten Veranstaltung der Schlesierschild an Weihbischof Pieschl verliehen. Die Schlesische Jugend vertrat Marco Kanne.

Er freute sich, vermelden zu können, daß die Nachwuchsorganisation der Lands- mannschaft wieder einen Anstieg der Mitgliederzahlen verbuchen kann.

Das in allen Programmpunkten zahlreich, vor allem auch von jungen Teilnehmern besuchte Schlesiertreffen setzte ein überzeugendes Zeichen. Die Manifcsta-

tion ,.schlesisicher Gegenwart” vom privaten Gespräch über die Brauchtums- pflege bis hin zur hohen Politik begründet die Hoffnung auf eine ,,schlesische Zu-

kunft”. In der Berichterstattung wurde die Frage der Entschädigungen besonders hervor- gehoben, leider ohne differenzierte ßetrachtung. Deutsche in der Heimat

oder von Polen vertriebene NS-Opfer, in gleicher Weise betroffen, blieben unberücksichtigt.

Pressedienst Schlesien

Dank der Organisationsleitung

Viele Helfer, viele Frauen und Männer,

aber auch Jugendliche, aus den Reihen der Landsmannschaft Schlesien haben wieder einmal dazu beigetragen, da13 das diesjährige Deutschlandtreffen der Schle-

sier im Patenland Niedersachsen ein he- rausragender Erfolg wurde. Ihnen allen sei im Namen der Organisationsleitung, der ich wieder einmal vorstand, ein Wort des herzlichen Dankes ausgesprochen.

Ohne deren selbstlosen Einsatz wäre das Deutschlandtreffen-vor allem in diesem Jahr - um vieles armer, vieles hätte nicht durchgeführt werden kiinnen. Dank dieses Einsatzes konnten wir für Schlesien tätig werden.

Zu danken ist auch allen Leistungsträgern der Landsmannschaft Schlesien, die zahlreiche Fahrten nach Hannover, der Hauptstadt unseres Patenlandes, organi- siert haben.

Gedankt werden mulS auch unserem Patenland Niedersachsen für die gast- freundschaftliche Aufnahme in Hannover, vor allem jedoch unserem ,,Patenonkel“

Ministerpräsident Christian Wulff MdL, für den es eine Selbstverständlichkeit war, die Teilnehmer des Deutschland-

treffens, uns. die ,,Patenkinder” persön-

lich zu begrüßen. Ein besonderes Dankeschön gilt auch Arlette Hagedorn von Hannover Kon- grel.3, die im Vorfeld des Deutschland-

treffens ,,Unmögliches möglich“ gemacht hat, da sie ,,buchstäblich“ die Weichen für ein Deutschlandtreffen in Hannover gestellt hat. Ebenfalls gilt mein Dank allen ßetreibern von Verkaufs- und Informationsständen,

die das Erscheinungsbild des Stammes- festes der Schlesier bereichert haben. Meinen herzlichen Dank wiederholend,

verbleibe ich mit freundlichen Grüßen, in heimatlicher Verbundenheit - Schle- sien Glückauf!

Ihr Damian Spielvogel, Bundesgeschäftsführer der

Landsmannschaft Schlesien e.V.

Kanada baut Museum der Menschenrechte

Ein bemerkenswertes Projekt entsteht gegenwärtig in der Provinzhauptstadt Winnipeg (Manitoba): Ein Museum, das

Verletzungen der Menschenrechte dar- stellen soll (,,Human Rights Museum‘*). Mit veranschlagten 300 Mio. Kan. Dol- lar (ca. 206,9 Mio. Euro) Baukosten wird

diese Einrichtung sicher zu den größten ihrer Art gehiiren. Wie zu erfahren war, stehen bisher schon 200 Mio. Kan. Dol- lar zur Verfügung, aufgebracht durch den kanadischen Staat und private Spenden. Die Eriiffnung ist für das Jahr 2010

vorgesehen. Für die Unterhaltung des Gebäudes und für Fahrtkosten von Schulklassen hat die kanadische Regie- rung für die ersten zehn Jahre jährlich zehn Mio. Dollar zugesagt.

In Kanada besteht seit vielen Jahren ein Deutsch-Kanadischer Kongreß (German Canadian CongreK MB), dem auch deutsche Vertriebene angehören. Ihr

Präsident war bis vor drei Jahren der

Seite 4 GroR Wartenberger Heimatblatt Nr. Y2007

Schlesier Hubert Kondziela, der jetzt als Alterspräsident als Delegierter in den

Freundeskreis des Museums entstandt wurde. Kondziela, der nach der Vertrei- bung aus Schlesien 195 I nach Kanada auswanderte, will sicherstellen, daß die deutsche Vertreibung als menschenrecht- liches Verbrechen in dem Museum aus- reichend Platz findet. Da in Kanada kaum Material über das Vertreibungsgeschehen vorhanden ist, bittet er um Hilfe für das Projekt, wobei nicht an finanzielle Un-

terstützung gedacht ist. Es geht um Anschauungsmaterial. das für eine Aus- stellung geeignet ist. Wer etwas beisteu- ern kann. ist aufgerufen, sich bei der Landsmannschaft Schlesien in Kö- nigswinter (Tel.: 02244-92 590) zu melden. Pressedienst Schlesien

Bitte schicken Sie uns Ihre Einsendungen, Reiseherichte und Fotos (ulte uus der Zeit

vor 194.5, aber auch neue von heute)! Wir vereffentlichen sie gerne!

Ihre Redaktion

Vorstellung der Initiativgruppe

Einige Heimatfreunde kennen schon unsere Initiativgruppe, auch durch die Internetpriisenr. www.vewato.de im

Menü: Initiative östl. N.Schlesicn). Hier nochmals unser herzliches Dankeschiin für die Bereitstellung der Fotos, der Erlebnisberichte, der Familiendaten usw. Unverzichtbar für uns sind Frau Marta Rita Steuer (Grunwitz), Frau Florentine Glowik und Hr. Johann Glowik, Hr. Robert Konzok, Herr Josef Hübscher (alle TrembatschauiTreuweiler), Herr Paul Doktor (Schleise) und Herr Kurt Kulla (Märzdorf), der seinen Einstand mit der Hilfe zum Auffinden eines bisher

unbekannten Massengrabes neun deut- scher Soldaten gab. Auch all jenen. die hier aus Platzgründen nicht aufgeführt werden können, den allerherLlichsten Dank. Wir hoffen, noch vielen Heimat- freunden durch die virtuelle Gestaltung der Heimat Freude ins Herz zu bringen. Beachten Sie bitte, liebe Heimatfreunde. wir brauchen dazu Ihre Hilfe und auch nur, wenn es kleine Episoden aus dem Leben in der Heimat sind, alles ist wich-

tig und darf nicht verlorengehen. Auch Ihre Meinung oder Kritik ist uns sehr wichtig. Danke! Für die Initiativgruppe Reinhard Otto, Hauptstr. 53, 0 1645 Frauendorf. Tel.: 035755 - SSOIOO, E-Mail: initiati- [email protected]

Hilfe zur Weihnachtszeit für unsere Heimatfreunde, die heute noch in Groß Wartenberg leben

Jeder von uns, der unsere alte Heimatstadt

Groß Wartenberg besucht, freut sich darüber, daß es dort noch Menschen gibt, die unsere Sprache sprechen, sich an uns und unsere Eltern erinnern und sich riesig darüber freuen, wenn wir sie be- suchen. Was wäre eine Reise nach Groß Wartenberg ohne diese Besuche? Diese Menschen, die uns immer mit freudigem Herzen empfangen. uns bewirten, als hiitten wir monatelang gehungert, sich über alle Verwandten und gemeinsamen Bekannten genau berichten lassen, wie

es ihnen geht. die unsere Geburtstage und die unserer Eltern nie vergessen, sie haben ein sehr schweres Leben gehabt und auch heute geht es ihnen zumindest wirtschaftlich schlecht. Sie sind wie wir iilter geworden und müssen fast alle von einer Rente leben. die uns gerade dazu reichen würde, die Einkriufc für ein Wochenende zu bestreiten. Und doch

kommt der Winter auf sie ZLI, mit den Kosten für Heizmaterial und dicke Socken und doch ist ihre Kraft und Ge- sundheit schwächer geworden. so da13 für Arztvisite und Medikamente Kosten anfallen und doch gehen ihnen lebens- wichtige Gegenstände oder Materialien kaputt und müssen teuer repariert wcrdcn. Aus diesem Grunde wende ich mich an Sie mit der Bitte, an diese lieben Men-

schen zur Weihnachtszeit zu denken, und für sie - falls Ihnen das möglich ist - zu spenden. Herr Gerold Mahler wird dafür sorgen, daß die Spenden rechtzeitig vor Weihnachten in Groß Wartenberg bei unseren Heimatfreunden ankommen. Kali1 Gibran läßt seinen Propheten sa-

gen: Es gibt jene, die geben und keinen Schmerz beim Geben kennen, weder suchen sie Freude dabei, noch geben sie um der Tugend Willen. Sie geben, wie im Tal dort drüben die Myrte ihren Duft verströmt. Durch ihre Hiinde spricht Gott, und aus ihren Augen lächelt Er auf die Erde. Auch wenn der letzte Satz unsere Gaben

stark verklärt. so bin ich doch ganz sicher. da13 wir mit jedem Cent, den wir geben, dafür sorgen, daß denen, die wir lieben und schätzen und denen das Leben un- endlich viel abverlangt hat, damit etwas geholfen wird. Das ist es doch wirklich

wert. Ich danke Ihnen im Namen aller, die wir

mit unseren Gaben bedenken. Bitte überweisen Sie auf das Konto von

Herrn Gerald Mahler, Hauptstr. 11, 01968 Sedlitz, Konto-Nr.: 4010072356, BLZ 180 550 00, Sparkasse Nieder- lausitz, Vermerk Weihnachtshilfe.

Ernst-Johann Biron

Weihnachtshilfe in den ehemaligen Kreis GroR Wartenberg

Liebe Heimatfreunde! benötigen für Medikamente und den

Auch in diesem Jahr sollen wieder eini- Lebensunterhalt. ge Heimatfreunde, die noch in unserem Daher möchte ich Sie um Ihre Unterstüt-

ehemaligen Heimatkreis leben, Lurn lung bitten - falls es Ihnen möglich ist

Jahresende = Weihnachten eine kleine -. eine Spende für diese Weihnachts- finanzielle Hilfe erhalten. Es soll ein hilfe LU überweisen auf das Konto:

Zeichen der Verbundenheit von uns in Gerald Mahler, 01968 Sedlitz, Deutschland mit denen sein, die noch Hauptstr. 11, Konto Nr. 4010072356, dort Icben. Aus den Dankesbriefen wird BLZ 180 550 00, Sparkasse Nieder- immer wiederdeutlich, wie sehr sich die lausitz. Vermerk: Weihnachtshilfe Heimatfrcundc dort über unsere kleine GanL herzlichen Dank für Ihr Verständ-

Hilfe freuen und wie sehr sie diese auch nis. Gerold Mahler

Wer sichert und betreut zukünftig die schlesischen Kulturgüter in den Heimatstuben?

Die bedeutenden schlesischen Kulturgü- Museum für schlesische Landeskunde im

ter in der Bundesrepublik Deutschland Haus Schlesien in Königswinter, das

befinden sich in den grollen schlesischen Oberschlesiche Landesmuseum in Ratin-

Museen, Bibliotheken und Archiven und gen, das Schlesische Museum zu Görlitz,

werden dort gesichert und fachmiinnisch die Martin-Opitz-Bibliothek in Herne und

betreut. Dazu zählen insbesondere das weitere schlesische oder überregionale

Nr. Y2007

Einrichtungen. Diese großen Museen,

Bibliotheken und Archive sind von der Fragestellung in der Überschrift nicht betroffen, denn wir dürfen unterstellen, da8 deren Zukunft gesichert ist. Anders stellt sich uns die Situation der

schlesischen Heimatstuben und Samm- lungen dar. Nach einer Untersuchung des Schlesischen Museums zu Giirlitz in den Jahren 2000/2001 gibt es in der Bundes-

republik Deutschland 62 schlesische Heimatstuben und Sammlungen und 7 Heimatmuseen mit einem Anteil schlesi- scher Bestände. Diese wurden schon bald

nach der Vertreibung der Schlesier in den neuen Wohngebieten gegründet und sammelten alles, was Bezug auf die -ie- weilige Heimatstadt oder Heimatregion

hat, auch einfache Gegenstände des täg- lichen Lebens. Ausstellungen, teilweise auch in den großen schlesischen Einrich- tungen, und wissenschaftliche Arbeiten ergänzten dies.

Der Unterschied zwischen den schlesi- schen Museen, Bibliotheken und Archi- ven und den schlesischen Heimatstuben und Sammlungen besteht nun darin, da13

die großen Einrichtungen von Anfang an als große Einrichtung konzipiert wurden und ihnen Mittel zur Verfügung stehen. um die Mitarbeiter und sonstige Erfordernisse bezahlen zu können. Die

Heimatstuben und Sammlungen hingegen wuchsen aus kleinsten Anfängen heran und beschäftigten stets nur ehrenamtliche Kräfte, die überdies die Zukäufe meist

aus der eigenen Tasche bezahlt haben. Sie wurden in der Regel von ihren Pa- tenstädten durch die kostenlose Über- lassung von Ausstellungsräumen unter-

stützt. Da nun aber die Zeit ehrenamtlicher

Arbeit von Angehiirigen der sogenann- ten Erlebnisgeneration wegen deren Lebensalters in wenigen Jahren beendet sein wird, stellt sich die Frag, wer fi-

nanziert zukünftig die Betreuung der schlesischen Kulturgüter in den Hei- matstuben? Diese Frage ist einfach zu beantworten. Wir sind Bürger eines geordneten Staats- wesens und fragen deshalb Luerst, was

sagen Grundgesetz und Gesetz dazu? Nach dem Grundgesetz Art. 54 unterlie- gen die Angelegenheiten der Flüchtlinge und Vertriebenen der konkurriercndcn

Gesetzgebung des Bundes und der Llin- der. Die Rcgclung erfolgt in 4 96 dcs Bundesvertriebcnengesetzcs, das Bund und Ländern vorschreibt: das Kulturgut der Vertreibungsgebiete

im BewuOtsein der Vertriebenen und

Groß Wartenberger Heimatblatt _, _ “~11 _, “‘, ,” _” .,.” ,‘ ‘.,,“, ,. ,,, , , , ,< I. .,

Flüchtlinge und des gesamten deutschen

Volkes zu erhalten, Archive und Bibliotheken zu sichern, zu

ergänzen und auszuwerten und Wissenschaft und Forschung bei der Erfüllung dieser Aufgabe zu fördern. Damit ist m.E. eindeutig geklärt, wer für

die Kosten aufkommen soll, die durch Fortfall der ehrenamtlichen Arbeit der Erlebnisgeneration entstehen: Bund und

Länder. Das gilt nur dort, wo die Heimatstuben

keine anderen Regelungen eingegangen sind. -,

Hier schließt sich nun die zweite Frage an: Welche Aufgaben sollen die Heimat-

stuben und Sammlungen in der Zukunft erfüllen? Zukunft ist hier die Zeit, in der es keine Erlebnisgeneration mehr gibt. Die Antwort ergibt sich auch hier aus #

96 BVFG, wobei hier der 1. Satz wie folgt zu lesen wäre: das Kulturgut der Vertreibungsgebiete im Bewußtsein der Nachkommen der Vertriebenen und Flüchtlinge und des

gesamten deutschen Volkes zu erhal- ten. Unsere dritte Fragt lautet: An welchem Ort sollen künftig die schlesischen Hei- matstuben wirksam sein? Wir haben

bisher stets erklärt: So lange sie in der Lage sind, ihre Aufgabe selbst zu erfül- Icn. an ihrem bisherigen Standort. Die Frage stellt sich neu, sobald die Erleb-

nisgeneration dieses nicht mehr leisten kann oder ausgestorben ist. Die Heimat- stuben dann noch vor Ort zu belassen,

halten wir für ein großes Risiko für den Bestand des schlesischen Kulturguts. Eine Aufnahme aller dieser Heimatstu- ben in den grol3en schlesischen Museen

muß ausgeschlossen werden, denn selbst deren Keller reichen dafür nicht aus. In Vorausschau dieser Entwicklung haben wir die Stiftung Schlesische Heimatstu-

ben mit Sitz in Görlitz gegründet. Herr Oberbürgermeister Joachim Paulick hat uns eine leerstehende Schule, die für diese Aufgabe sehr gut geeignet ist, verbindlich angeboten. Mit Hilfe dieser

Schule, die die gleiche Fläche wie das Schlesische Museum zu Görlitz hat, lassen sich die o.g. Probleme lösen. An

der Schule sind Baumaßnahmen erfor- derlich, um sie für den vorgesehenen Zweck verfügbar zu machen. Eine Not- aufnahme kann aber kurzfristig ermög-

licht werden. So bleibt noch zu klären, welche Orga-

nisationsform die zusammengeführten Schlesischen Heimatstuben und Samm- lungen haben sollten. Aus Gründen der Sicherheit der eingebrachten Kulturgüter

und aus steuerrechtlichen Gründen kommt hier nur die Organisationsform einer Stiftung in Betracht. Die Stiftung Schlesische Heimatstuben lädt alle schlesischen Heimatstuben und

Privatsammlungen herzlich ein, sich ihrer Stiftung mit Standort in Görlitz

anzuschließen. Dr. Gerhard Kaske,

Sigismund Freiherr v. Zedlitz, Dr. Ernst-Günter Lattka

Ausstellung von Paul Bojack Am 22. August wurde Paul Bojack 94 Stellung im Atrium des Landeskirchen-

Jahre alt. Der Kunstdienst der ev.-luth. amtes in Dresden, Lukasstraße 6.

Landeskirche Sachsens würdigt sein Die Ausstellung mit den Grafiken zu den

künstlerisches Schaffen mit einer Aus- Jahreslosungen 1962-200 1 ist noch bis

Seite 6 Groll Wartenberger Heimatblatt Nr. 5/2007

zum 8. November geöffnet. Wir gratu- lieren Paul Bojack zu seinem hohen Geburtstag und wünschen Gottes Se- gen. Dietlinde Cunow

Bibelverse als Postkarten

Breslau. Nach dem Krieg und seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft fand er seine Familie in Freiberg wieder, wo er im Liegenschaftsdienst zu arbeiten begann. Doch in seiner Freizeit zeich- nete und malte er.

Paul Bojack wurde durch gestaltete Jahreslosungen

bekannt

Grafiken von Paul Bojack sind zur Zeit im Atrium des Landeskirchenamtes in Dresden ausgestellt. Die großformatigen Linolschnitte setzten sich mit den Texten aus dem Alten und Neuen Testament in figürlich-symbolischer Weise auseinan- der, teilte der Kunstdienst mit. Die schriftgrafische Gestaltung sei Teil des Bildschaffens des 94.jährigen Freiberger Künstlers. Paul Bojack wurde 19 13 im schlesischen Neumittelwalde (heute Miedzyborz) geboren. Obwohl seine Begabung früh erkannt wurde, erlernte er auf Driingen des Vaters den Beruf eines Grundbuch- führers und Rechtspflegers. 1933134 besuchte er die Kunstgewerbeschule in

Seit Ende der fünfziger Jahre besuchte Paul Bojack die Werkwochen des Kunst- dienstes der Landeskirche in Radebeul. Angeregt durch dessen Leiter und gleich- zeitigen Chefredakteur des ,,Sonntags“, Christian Rietschel, hat Paul Bojack von 1962 bis 2001 Grafiken zu den Jahres- losungcn gestaltet. .Diese illustrierten Bibelverse im Postkartenformat sind die am weitesten verbreiteten Arbeiten Bo- jacks. Als Maler ist cr mit Blumenstil- leben und Veduten, vor allem von Freiberg, bekannt geworden. Im Januar 2006 erhielt er für sein Lebenswerk den Verdienstorden des Freistaates Sach- sen. Die Ausstellung im Atrium des Lan- deskirchenamtes, 1,ukasstralle 6 in Dresden, ist bis 8. November montags bis freitags von 8.00 bis 16.00 Uhr zu sehen.

Laudatio auf den Weihbischof Gerhard Pieschl- Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz

für Flüchtlings- und Vertriebenenseelsorge

Peter Grollpietsch, stellv. Bundesvor- sitzender der Landsmannschaft Schle- sien - Nieder- und Oberschlesien Die Heimatvertriebenen sind auf eine neue Art ..heimatlos-’ geworden: Politisch haben sie kaum noch eine Lobby: in keiner demokratischen Partei werden die tntercsscn der Heimatvertricbencrl Lcr- treten. Das schmerzt. vor allem. wc1111

man die Aufbauarbeit der Hcimatver- triebenen bedenkt. Es scheint, dal.3 viclcn offcnxichtlich nicht klar ist. was sic den Heimatvertriebenen - und sich damit auch - zumuten: Nach dem Verlust der Heimat folgen nun das Verschweigen und der Rechtsverlust. Dabei geht es den Heimatvertriebenen mit der Forderung nach einem Recht aut die Heimat nicht darum. krampfhaft eine Wunde offenzuhalten, es geht ihnen vielmehr darum. Vertreibung als politi- sches Mittel XI ächten. damit künftigen Generationen das Schicksal der Vcrtrci- bung erspart bleibt. Es ist merkwürdig, daB deutsche Politiker für das Recht auf die Heimat im Kosovo politisch und sogar militärisch eintreten, für die Rcch- te der deutschen Heimatvcrtriebcnen aber nicht.

Verehrter Weihbischof Pieschl, liebe Landsleute. verchrtc Giistc! Es ist l‘ür mich hier und hcutc. 61 h/w. 62 Jahre nach der Vertreibung. aniäl3lich dcs StammestCstc4 der Schlcslcr. eine =roUc Frcudc und Ehre. die Laudatio aul

den Bcauftragtcn der Deutschen B- \choi‘skontCrcn/ für die Vcrtricbenen- und ,~ussiecllcrscet~orgc /II hatten. In Ihrem herausragenden Amt, vcrehrtel Weihbischof. sind Sic kraft unseres gc- meinsamen Schicksals. Ihres Mutes \or Kiinigsthroncn, Ihrer patioti\chen Ein- stellung LU Volk und Vatertand sowie aufgrund Ihrer Licbc und Ihres Bekennt- nisse\ /iir Abstammung und /u den Wur/cln priidcstiniert. hcutc die hiichstc Aux/cichnung, die der Stamm der Schlc- sicr LLI vergeben hat, in Empl‘ang LU

nehmen. Deshalb überreiche ich Ihnen zunächst eine schlesische Fahne als Dank für Ihr Vorbild an Heimattreue. Mit einer solchen schicsischcn Fahne eroberte die einzige schlesische Kom- panie dcs ßayerischen Freicorps Ober-

land am 2 1. Mai 192 1 den Annaberg in Obcrschlesien und vertrieb die eingefal- lenen polnischen Insurgenten vom hei- ligen Berg Oberschlesiens. Stichwort Annaberg: Heute erinnert niemand mehr in Deutschland an diese patriotische Tat, nein, schlimmer noch, man schämt sich ihrer. In Kenntnis der letzten Verlautbarungen des Vorsitzenden der Deutschen Bi- schofskonferenz zum ,,Zentrum gegen Vertreibungen“ und zur ,,PreuUischen Treuhand” können wir nur ahnen, welch schweres Amt auch innerkirchlich auf Ihren Schultern lastet. Um so mehr schätzen und anerkennen wir Ihr Eintreten für verfassungsrechtlich abgesicherte Grundfreiheiten und demo- kratische Selbstverständlichkeiten der vertriebenen Landsleute. Gäbe es nicht Sie und unsere Visitatoren, manch einer von uns wäre liingst an unserer Kirche verzwcitelt. Mit Entschiedenheit und Augenmal3 vertreten Sie - ob gelegen oder ungete- gen - die Interessen der deutschen Heimatvertriebenen in Wort und Schrift. GeradeLu gespannt und mit Freude und (YroUer Genugtuung blicken wir jeweils cc in die .,I;rankfurter Allgemeine”. wenn CS Ihnen wieder einmal gelungen ist. Zeitgeist und politische Korrektheit geradeLurückcn und der historischen Wahrheit die Ehre LU geben. Simon Wicscnthal wurde kurz vor seinem Tod gefragt. was ihn getrieben habe. .Ant\\ort: Nicht Rache und Vergeltung! Nein. ich wollte Gerechtigkeit und hi- storische Wahrheit für mein Volk. Sehr kcrchrtcr Herr Weihbischof, dies \ind auch Ihre Motive. cigcntlich \elbstverständ- liehe, auch dafür haben \\ ir LU danken. ziic lassen Sic nach. wenn CS gilt. .,dicke ßrcttcr /u bohren”. auftrctcnde Schwie- righcitcn heantwortcn Sie mit Visionen und clcrn zeitlos giittigen Hinweis. da13 nichts \titlstcht. sondern erst der Pro/cB 4tdncligcr Wandlung, t‘iir den cs einLu- treten gcltc. positive Fortschritte bei der Durchsetzung der Rechte der deutschen HciInat~crtricbcncn geben kiinnc. Fiir diese Worte. standpLlnktgetreu und übcr- lcugcnd. und diesen Trost sind wir Ihnen, verehrter Weihbischof, unendlich dank- har. Gemeinsam ist Ihnen und mir die (Trol.Ic Verehrung gcgnüber Prälat Prof. > Dr. Fran/ Schot/ und seinem \vissen- Schaftlichen und litcrarischcn NachlaI.3. Dankbar bin ich Ihnen. da1.i Sic mir stets Mut gemacht haben. die Werke von Prlilat Scholz neu aufLulcgen. was in diesen Tagen mit dem GiirlitLer Tagebuch

Nr. 5/2007 Groß Wartenberger Heimatblatt Seite 7

und Kollektivschuld und Vertreibung geschehen ist. Insofern hat Prälat Scholz und insofern haben auch wir, es sei mir gestattet, an Ihre ,,Worte des Gedenkens“ anläßlich der Beisetzung dieses grol3en Schlesiers zu erinnern, in Ihnen einen ,,Wächter“ gefunden, der mit Geduld, Beharrlichkeit und Zuversicht die Interessen der deut- schen Heimatvertriebenen wahrnimmt

und für ihre Identität und das durch das gesamte deutsche Volk zu pflegende Kulturerbe eintritt. Verehrter Weihbischof Pieschl, Sie sind durch Ihr Beispiel, Ihr Bekenntnis und Ihr Engagement zum besonderen Anwalt der ostdeutschen Landsleute geworden; Sie haben sich wahrlich um Schlesien und den historischen deutschen Osten verdient gemacht. uu\ : SN 15/16/2007

Rara zum deutschen Kulturerbe des Ostens Der Georg Olms Verlag (Hildesheim - Zü- rich - New York) sieht sich dem Anliegen verpflichtet, bedeutende wissenschaftli- che, insbesondere kulturhistorische Werke vor allem aus dem 19. und begin- nenden 20. Jahrhundert. die den histori- schen deutschen Osten betreffen und oft nur schwer erhältlich sind, in gediegenen Nachdrucken herauszugeben. Es ist wich- tig, eine solche Lücke zu schließen und auch für ein gedeihliches Nachbarschafts- verhältnis der Völker Europas unerläßlich, daß auch künftige Generationen deutsch- sprachiger Gelehrter eine getreue Kennt- nis der Entwicklung der wissenschaftli- chen Forschung in Deutschland in bezug auf die ehemaligen Gebiete des Deutschen Reiches und die deutschen Siedlungsge- biete in Mittel-, Ost- und Südosteuropa außerhalb der Grenzen Deutschlands erwerben können. Im Auftrag der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat gibt Professor Dr. Eberhard Günter Schulz mit dem Olms Verlag diese neue Reihe ,,Rara zum Deutschen Kulturerbe des Ostens“ heraus. Da13 dieser zugleich der Wissenschaft und der Verbundenheit der Völker Europas die- nende Plan realisiert werden kann, ist der besonderen Förderung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zu danken. In diesem ,,Rara“-Programm des Olms Verlages sind inzwischen folgende Re- print-Titel veröffentlicht worden: Colmar Grünhagens ,,Schlesien unter Friedrich dem Großen“ (2 Bde., mit einem Vorwort von Peter Baumgart), Christoph Hart- knoch, ,,Alt- und Neues Preussen Oder Preussischer Historien Zwey Theile” (2 Bde., Vorwort von Hans-Jürgen Schuch), und von Caspar Schütz, ,,Historia rerum Prussicarum“. Das ist Wdrhaffte und eigentliche Beschreibung der Lande Preußen, Zerbst 1592 (Vorwort von Hans-Jürgen Schuch.. Christoph Hartknoch, der Verfasser einer anderen Preußen-Chronik (1684) beur-

teilt das Werk von Caspar Schütz wie folgt: Von der Fürtrefflichkeit dieser Chronik/weil das Werck sich selbsten lobetiist unnötig viel zu reden.“ Die Chronik des Caspar Schütz ist ein Stan- dardwerk zur Geschichte des damaligen Preußen bis ins 16. Jahrhundert. Eine editorische Leistung von Rang stellt der Reprint von Will-Erich Peuckerts ,,Schlesiens deutsche Märchen“ dar (nach der Ausgabe, die in der Ostdeutschen Verlagsanstalt Breslau 1932 erschienen ist). In seinem Vorwort zu dieser Ausgabe erklärte der Bonner Wissenschaftler Prof. Detlef Haberland: ,,Wenn nun ein Werk wie ‘Schlesiens deutsche Märchen‘ nach langer Zeit durch einen Reprint wieder greifbar wird, so wird damit nicht nur der Schlesier Peuckert gewürdigt, sondern auch eine literarische Gattung mit abge- grenztem regionalen Bezug in ihrer Be- deutung erneut akzentuiert. Dieser Band ist in mehrfacher Hinsicht ein bedeutsames Zeugnis der Regional-, Mentalitäts- und Wissenschaftsgeschichte. Er ist gleicher- malJen geeignet, die Forschung in diesem Bereich erneut zu inspirieren als auch die immense Leistung eines bedeutenden Forschers sichtbar zu machen“. Von diesem bedeutenden Volkskundlcr und Literaturwissenschaftler (den Ger- hard Pohl als .,ein Donnerwetterluder von Schlesier mit festen Wurzelstiicken in der Heimaterde, da8 man wahrhaftig an einen neuen durchtriebenen Gestalt- wandel dcs Herrn Rübezahl glauben konnte“ genannt hat) ist auch sein Buch ,,Schlesien“, der Biographie einer Land- schaft, noch für dieses Jahr 2007 als Reprint angekündigt. In diesem Stan- dardwerk hat Peuckert seiner Heimat und ihren Menschen ein einzigartiges Denkmal gesetzt und so lebendig und anschaulich nahegebracht, da13 die Lek- türe dieses Buches als fortwirkendes Erlebnis präsent bleibt..

Günter Gerstmann c,,,,,: .YN 14/2007

Herbert Schlenger (1904 - 1968), Geograph, Historiker,

Landeskundler

Natürlich war mir als kleiner Junge der Name ,,Schlenger“ ein Begriff, bedeu- tete er doch süße, klebrige Kostbarkei- ten, wenn Frau oder Herr Schienger in das Bonbonglas griffen, wenn ich mit den Eltern, aus Ossen kommend, zum Einkaufen mitdurfte. Daß dieser Name auch für einen großen, bedeutenden Schlesier galt, wurde mir erst nach Krieg, Flucht und Vertreibung klar, als ich zum ersten Mal das Heftchen über die Ent- wicklung Neumittelwaldes von Herbert Schienger las. Herbert Schienger wurde am 10. April 1904 in Neumittelwalde, dem Grenz- städtchen im Kreis Groß Wattenberg, als Sohn des Oberlandjägers a. D. Karl Schienger und seiner Frau Klara gebo- rene Pürschel geboren. Während die Familie Schienger aus Ostpreußen kam und da schon im späten Mittelalter nach- gewiesen werden konnte, stammte Klara Pürschel aus dem Schützenhaus in Groß Wartenberg. Herbert wuchs in seinem Heimatstädtchen auf und ging hier von 1910 bis 1918 in die evange- lische Volksschule. Da er von klein auf gerne Lehrer werden wollte, setzte er dann für drei Jahre seine Ausbildung an der Präparandenanstalt in Striegau fort. Danach folgte das staatliche evangelische Lehrerseminar in Öls, das er 1924 mit der ersten Lehrerprüfung abschloß. 1924 bis 1926 finden wir ihn auf einem Fach- lehrgang an der Universität Breslau, wo er das Ergänzungsabitur in Mathematik, Englisch und Latein nachholte. Von 1924 bis 1930 studierte er schon in Breslau für das Höhere Lehramt mit den Fächern Geographie, Mathematik, Physik, Phi- losophie und Geschichte. 1930 wurde er mit einer Dissertation (Formen ländlicher Siedlungen in Schlesien) promoviert, die schon damals sein grolSes Interesse für sein Heimatland Schlesien dokumentier- te. Im selben Jahr legte er auch das Staatsexamen für das Lehramt an höhe- ren Schulen in Geographie, Mathematik und Physik ab und wurde nach zwei Jahren Referendarzeit 1932 Studienas- sessor. Bereits während dieser Zeit war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Historischen Kommission für Schlesien, um den Geschichtlichen Atlas für Schle- sien mit zu erstellen. Von 1932 bis 1934 war er gleichzeitig Direktorialassistent bei der Zentralstelle für den Atlas der Deutschen Volkskunde in Berlin. 1936

Seite 8 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. .5/2007

heiratete er die Mittelschullehrerin Edith Przystuppa aus Braunsberg in Ostpreu- ßen. 1937 konnte er sich für das Fach Geographie an der Universität Breslau habilitieren. 1938 wurde er Dozent für Geographie und gleichzeitig Abteilungs- leiter für Siedlungs- und Kulturraumge- ographie und blieb Assistent am Institut für Geschichtliche Landeskunde. Gleich bei Kriegsbeginn mußte Schlen- ger zur Wehrmacht und nahm damit bis zum Ende am zweiten Weltkrieg teil. Er war dabei Leiter der Stabswetterwarte und wissenschaftlicher Referent für Klimatologie und Flugmeteorologie. Dennoch wurde er 1940 zum Leiter des Amtes für Schlesische Landeskunde an der Universität Breslau ernannt. Während des Krieges wurde diese Tätigkeit eh- renamtlich ausgeführt. 1943 wurde er Regierungsrat für den Hiiheren Reichs- wetterdienst. 1944 verlieh ihm die Uni- versität Breslau den Titel Professor (apl.) für Geographie. Wie viele andere Sol- daten mit ihm wurde er am Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft ver- schleppt und kam erst 1949 wieder heim. Seine Frau und ihre lwci Siihne Heinrich und Günter muUten währenddessen Flucht und Vertreibung miterleben. In

der Gefangenschaft beschäftigte sich Schlenger, da er als Stabsoffilier nicht arbeiten mußte mit slawischen Sprachen, die er recht gut beherrschte. Wohl auch deshalb wurde er von deutschen Stellen beauftragt, eine Lagerhochschult für die deutschen Gefangenen zu gründen. Auch diese Aufgabe leistete er mit Bravour. Neben der Wisscnsverrnittlung war diese Einrichtung für viele Gefangcnc die Möglichkeit. wieder sinnvolle Akti- vitiiten fiir sich selbst ZLI cntwickcln und den Lebenswillen LLI erhalten. Da sic die einzige. wesentliche Lagerhochschule in der Sow-jctunion blieb, wurde Schlcn- gers Name auch iibcr die engen Grcnxn des Lagers hinaus bekannt. Unter den bcdrängendcn und bcringstigcndcn Zwängen der Gefangenschaft gelang CS Schlenger mit seinem guten Gespür fiir die Not der Menschen in seiner Umgc- hung und scincm rücksichtsvollen Um- <rang mit ihnen, nicht nur jungt Menschen 2 als Lernende zu hegeist&, sondern auch Ältere als Lehrer zu gewinnen. Nach seiner Rückkehr aus der Gcfaii- gcnschaft ZLI seiner Familie in Thüringen hie13 CS. sich in die veriindertcn Bedin- gungen der Nachkriegszeit cin/ulebcn. Sofort versuchte cr Kontakt zu der sich langsam wieder entwickelnden akade- mischen Lehrt und Forschung LU gcwin-

nen. Einer seiner früheren Breslauer Lehrer gab ihm als erster die Möglichkeit, auch wissenschaftlich wieder Fuß zu fassen, indem Schienger an einer Buch- ausgabe ,,Der Raum Westfalen“ mitar- beiten konnte. Bald waren neben seinen Kenntnissen slawischer Sprachen auch seine landeskundlichen Erfahrungen in den Ländern Ost- und Ostmitteleuropas gefragt, denn das Präsidium des Herder- Forschungsrates berief ihn 19% an das Johann-Gottfried-Herder-Institut nach MarburgiLahn. Endlich konnte er wie- der wissenschaftlich über ,,sein“ Ost- und Ostmitteleuropa und sein geliebtes Schlesien arbeiten. Zeitweise war er an den Universitäten Marburg und Kiiln auch als Dozent der Geographie tätig. 195 1 wurde er zum 1. Vorsitzenden und Geschiiftsführer der Historischen Kom- mission für Schlesien gewählt. Seine akademische Laufbahn wurde fortgesetzt, als Schlcnger 1954 auf den Lehrstuhl für Geographie an der Universität Graz berufen wurde. Hier war er bis 1957 als akademischer Lehrer und Forscher tätig. Dabei kamen ihm seine schon erwähnten Kenntnisse von Ost- und Ostmitteleur- opa sehr Lugute. und so knüpfte er Kontakte LU benachbarten ausländischen LTniversitätcn. Die übrigen Aufgaben, die cr vorher in Deutschland übernon- men hatte, blieben natürlich nicht uncr- ledigt licgcn. Das wiirc glin/lich unty- pisch für Hcrbcrt Schlcnger gcwcscn, dem die Erfüllung der ihm aufgetragenen Pflichten immer ein Herlcnsanliegcn war. Als l9S7 der Lehrstuhl für Geogra- phie an cicr Universität Kiel frei wurde. bcrict‘ die Kieler Christiana Albcrtina Herbert Schlcngcr als Ordinarius fiir Geographie nacl~ Kiel. Nun kamen neben den bisherigen Aufgaben I‘iir Osteuropa. die natürlich nicht fallengelassen WLII-den.

wcitcre Atrl’gaben über Schles\vig-Hol- stcin und den Raum tlcr wcstlichcn Ostsee hinzu. Auch in Kiel widmete xh Schlcngcr neben seinen Aul’phcn als akadcmischcr Lehrer und Forscher hc- sonders der Univcrsit~tssclb~tverwaltung, indem cr 1% 1162 /um Dekan dcs Natur- wisscnschattlich-Mathematischen Zweigs der philosophischen Fakultät gcwiihlt wurde und im akademischen Jahr 196.31 64 als Rektor der Christiana Albertina wirkte. Schlcngcr lag die Förderung dcs akademischen Nachwuchses bcsondcrs am Hcrzcn, so daß cr sich auch hier mit scincr ganlen Kraft einset/tc. Wenn man das AusmaB der Aufgaben, die Schlenger übernommen hatte. einmal abschiitLt, was sehr schwcrfallcn dürfte, kann man

sich vorstellen, daß er sich vorzeitig überfordert und verausgabt hat. So kam es, daß er am 3. Dezember 1968 völlig unerwartet und mitten in der Arbeit durch den Tod aus all seinen Aufgaben gerissen wurde. Es ist schon angeklungen, daß Schienger sich besonders für Ost- und Ostmittel- europa eingesetzt hat. Dabei war ihm seine Heimat Schlesien besonders wich- tig, die er als Geograph, Historiker und Landeskundler in verschiedenen Schrif- ten immer wieder in den Mittelpunkt seiner Forschungen stellte. Wenn man sich sein Schriftenverzeichnis ansieht, das neben Büchern, Beiträgen in Sam- melbänden und Broschüren eine sehr große Zahl von Einzelaufsätzen in ver- schiedenen Zeitschriften enthält. dann fiillt auf. daß Schlesien oder Osteuropa in den meisten Veröffentlichungen das Hauptsujet liefern. Seine allerersten Zeitschriftenaufsätze gelten ohne Zwei- fel seiner Heimatstadt Neumittelwalde und dem Kreis Groß Wartenberg. Mit dem Heft ,,Wie eine Grenzstadt wurde”, das den meisten Lesern als ,,Aus der Entwicklung von Neumittelwalde” be- kannt sein dürfte, hat er auch unserem Heimatstädtchen ein Denkmal gesetzt. Deshalb sollte sein Wirken für die schle- sische Heimat wenigstens in unseren Her/cn ein Denkmal bekommen. Bei der Zusammenstellung der Lebens- datcn von Herrn Prof. Dr. Herbert SchIenger hat mir sein Sohn. Herr Dr. Heinrich Schlenger, sehr geholfen. Ich miichte ihm deshalb bei dicscr Gelegen- hcit herLlich dafür danken.

Dr. Neidhai-d PaweletL

Der Ahnen Kette riß Dus Lunrl, wo ich geboren, ging iihcr Nacht verloren, ;~r Heimat mir rrkoren,

hab Treue ihr gesd~woren.

Wo ich gelebt, war Purdies, Lud Sd~lesien stutt Slask es hic& Des Herrgotts Guhe MVX :s,fürwahr, wie schiin sir, spüt war :s offenbar.

Mit mul - der Ahnen Kette rij’, cruf Finsternis ringsum ich sti&

mf Menschen, Spruche unbekannt, der Meinen Gräber nicht mehr~funci.

Das l,uncl, druxs ich vertreiben birr, mir Heimut, mein ZLlhause schien.

So wunde ich, wohin, woher, we$ nL4r - ti>ie heimatlos, wie schwer.

Hubert Tannhausen

Nr. 5/2007 Groß Wartenherger Heimatblatt Seite 9

I-

ßild 1.

Bild 1 zeigt das Plakat, welches für eine Reise nach Breslau wirbt, gleichzeitig auf die Ausstellung in der Schalterhalle des Schlesischen Bahnhofs, heute Ost- bahnhof, hinweist und auf 160 Jahre Eisenbahnstrecke Berlin - Breslau. Ich habe dieses Bild am S-Bahnhof Birkenstein aufgenommen, im Hinter-

Bilder aus Schlesien

Hild 2.

grund die Eisenbahnstrecke ist die Ost- bahn. Das zweite Gleis wurde 1947 demontiert. Bild 2: Hier ist gerade im Schlesischen Bahnhof in Berlin der Fliegende Schle- sier angekommen. Bild 3: Dies ist die Niederflurstraßenbahn, die in Breslau zu Testfahrten weilt, die

Hild .i

ersten Testfahrten mußten abgebrochen werden, weil das Streckennetz zu schlecht war. Inzwischen wurde dies in Ordnung gebracht und die Testfahrten konnten fortgeführt werden. Breslau plant nun fest mit der Einführung der Niederflurstra- Oenbahn, aber ein Termin wurde bisher nicht genannt. Manfred Form

Zu einem Bummel durch Breslau, oder wie wir Schlesier sagten: ,,Brasse]“, wollen wir uns einen polnischen Reise- führer zu Hilfe nehmen. der Preis IO Zloty. Keine Angst? dieser Reiseführer ist in Deutsch geschrieben. Schlagen wir die erste Seite auf, da finden wir einen Plan vom Stadtzentrum. Die Sehenswür- digkeiten sind mit Zahlen angegeben und unter dem Plan finden wir, was die Zah- len darstellen, so finden wir unter Nr. 9 die Markthalle, Nr. 2 ist das Rathaus, Nr. 22 ist der Zoo und Nr. 14 der Dom. Soweit ein paar Beispiele. Auf der nUch- sten Seite werden wir darauf hingewie- sen, daß man Breslau früher ,,Venedig des Nordens” nannte. Zusammen mit den Eisenbahnbrücken und Stegen gibt es in der Stadt 120 Brücken. Der Markt, wir nannten ihn Ring, ist der zweitgröB- te Polens, die Fläche wird mit 3.7 ha angegeben. Die Anlegung des Ringes ist aufdas Magdeburger Stadtrecht zurück- zuführen. Jede Marktseite hat ihren ei- genen Namen, die iistliche Seite ist die ,,Grüne-Röhr-Seite”. Es wird auch an das Kauthaus der Gebrüder Barasch erinnert, heute Kaufhaus ,,Phiinix”. Ja, und Lum Einkaufen liidt auch ein das Kaufhaus ..Werthcim‘*, heute Kaufhaus ..Renoma-‘, das sich natürlich am Tau- enziehnplatz befindet. Am Ring 29 miichte ich noch an das Bürgerhaus ,,Zur goldenen Krone” erinnern. Die breite, in Richtung Süden führende Straße heil3 ,,Schweidnitzer Stral.ie“, wir Schlesier sagten einfach ..Die Schwa”. Der Name

Breslau - Unvergessen kommt von der Stadt Schweidnitz. Auf dem Markt stehen der Pranger, die Staup- Säule, diese war erst aus Holz und seit dem 15. Jahrhundert aus Stein. Im Krieg wurde sie zerstiirt und inzwischen ist sic wieder rekonstruiert. Viel wurde schon über das Rathaus der Stadt geschrieben, drum miichte ich es nur erwähnen. Aber an eines miichte ich erinnern, dort, wo das Rathaus steht, dort stand das Kauf- mannshaus. Die südliche Marktseite heilst die ,,Col- dene-Becher-Seite“. Auf dieser Seite befanden sich zahlreiche Wirtshäuser ..Zum goldenen Kelch“, aber wohl am bekanntesten ist der ,,Schweidnitzer Keller”. Breslau und Niederschlesien rühmten sich ihrer zahlreichen Braue- reien, so nannte man sie ,,Bayern des Mittelalters”. Nun kommen wir zum Salzring, hier wurde im 13. Jahrhundert mit Sal/ gehandelt, aber auch mit Fi- schen, Pelzen, Honig und Wachs. Heute wird hier mit Blumen gehandelt. Später hieß der Platz ,,Blücherplatz“, und auf dem Platz stand das Blücher-Denkmal LU Ehren seiner Erfolge im Kampf gegen Napoleon. Die Westseite des Ringes war zunächst die ,,Waagenseite”, denn an der westlichen Marktseite stand ein Waa- «enhaus, ein Pavillon der Grollen Waa- ie. Dies geht zurück auf das Waage-, Meilen- und Stapelrecht, auch bekannt als Niederlagerecht. Spiiter erhielt diese Seite den Namen ,,Sieben-Kui-fül-steli- Seite”, und hier fand auch der Wollmarkt statt. Nach Abbruch des Pavillons clcr

GroBen Waage entstand an dieser Stelle das Reiterstandbild des preußischen Königs Friedrich 11. Ja, und an der nörd- lichen Seite des Ringes, der Naschmarkt- Seite, wollen wir unseren Rundgang durch Breslau für heute beenden. Aber zuvor möchte ich noch verraten, was hier ge- handelt wurde: Da wäre zunächst Obst zu nennen. Honig. Süßwaren und Leb- kuchen.

Manfred Form

Haussegen

Friede sei in deinem Haus, treibe ihn keiner hinaus. Liebe sei stets zu Gast, trage Mühe und hst.

Nur aus tieferem Grunde, flie@e das Wort vom Munde.

Fern bleibe Hast und Eile, aber die Stille verweile.

Und des Tages goldene Zeit,

die Abendstunde der Dunkelheit, die gute Geister so lieben;

oh, dqß sie stets verblieben.

Hugo Scholz,

Der nächste

RedaktionsschluJ ist der 20. Oktober für die

November-Dezember-Ausgabe!

Die Görlitzer Kreisbahn (Gö Kr B)

Ich war die einzige, westlich der Neisse gelegene, schlesische Kleinbahn und wurde von Lenz & Co gebaut. Mein erster Abschnitt Görlitz - Arnsdorf wur- de am 20. Mai 1905 eriiffnet. Mein zweiter Abschnitt konnte erst am 16. Dezember 1913 eröffnet werden. weil 4,4 km Streckengleis auf sächsischem Gebiet lagen, und die sächsische Lan- desregierung ließ sich Zeit mit dem Genehmigungsverfahren. Mein Ausgangspunkt lag in Giirlitz in der Rauschenwalder Straße. und natürlich war ich mit der Preußischen Staatsbahn durch ein Verbindungsgleis verbunden. Ja, und in Weidenburg, da hatte ich An- schluß an die Strecke nach Löbau der Sächsischen Staatsbahn. Meinen Schci- telpunkt erreichte ich in Königshain- Hochstein. und dieser Abschnitt muljtc bis 1922 im Zahnstangenbetrieb abge- wickelt werden. Die in Esslingen gebauten Zahnradlo- komotiven hatten die Fabrik-Nummern 3291.3298 und 3299 und gebaut wurden diese im Jahr 1904, sic bcwtiltigten die Strecke auch im Reibungsbetrieb. So baute man diesen Lokomotiven den Zahnradbetrieb wieder aus und sie blie- ben im Dienst bis 193 1, bis die erste neue Lok kam. Zwei weitere Loks folgten 1936 sowie 1940. Eine Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn kam nicht zustande, und so galt ich in der Reichsbahn-Direktion Breslau als bestgeführte private Klcin- bahn. Ja, erst wollte man mich nicht und am 11. Mai 1948 kam ich doch zur Deutschen Reichsbahn. Als dann 195.5 die Neuordnung der Reichsbahn-Direk- tionsbezirke erfolgte, kam ich zur Reichsbahn-Direktion Cottbus. Ja, am 30. September 1972, nachdem die Arnsdorfer und die Hilbersdorfer Steinbrüche den Abbau von Granitgestein einstellten, da kam auch mein Aus. Mein wichtigster Bahnhof an der 20,4 km langen Strecke war Königshain - Hoch- stein. Hier wurden die Granitsteine aus den Steinbrüchen verladen und von hier traten sie die Reise quer durch Deutsch- land an. Manfred Form

,., , Groß Wartenberger Heimatblatt ” ,

Nr. Y2007 , ‘.<I , ,,//I

Erinnerungen an Schlesien Unsere Erinnerungen an unsere schlesi- ehe Heemte wollen wir in Görlitz begin- nen - bei einer Kahnpartie auf der Neiße, heute ist dies wieder möglich, nur ein Anlegen auf der polnischen Seite ist nicht gestattet. Mit unserem Ruderkahn durchfahren wir gerade das Neiße-Via- dukt, welches zwischen 1844 und 1847 aus Granitgestein mit 30 Bögen, einer Höhe von 35 Metern und einer Länge von 475 Metern crrichtct wurde. In den letltcn Kriegstagen,1945 wurde dieses Eisenbahn-Viadukt von der deutschen Wehrmacht gcaprcngt und ist inzwischen wieder aufgebaut. Lauban am Queis war im späten Mittelalter die Stadt der Tuch- macher und Leineweber und daraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert die Taschentuchindustrie. Arn Ende dcs Zwcitcn Weltkriegs sticljcn hier die sowjetischen Truppen aufcrbit- tcrtcn Widerstand der deutschen Wchr- macht. Die Parxxrschlacht bei Lauban. die vom 18. Februar 1945 bis 8. MärL 1945 tobte. war die lctltc große Abwehr- schlacht im Osten. General Nchring führte unter hohen Verlusten auf bcidcn Seiten eine erfolgreiche Gegenoffensive. Lauban und Marklissa am Qucis wurden erst nach der Kapitulation von so-jeti- schcn Truppen besctit. Nun, bei den Stiidtc- und Ortsnamen mußten selbst wir Schlesier aufpassen, so gab es als Beispiel ein Naumburg am Bober und ein anderes Naumburg lag am Queis. Nuurnburg am Qucis war wie Buntlau eine schlesische Tiipferstadt und wurde 1233 gcgriindct. Naumburg am Bober wurde erstmals crwiihnt 1202, die Stadtgründung crtolg- tc 1263 durch HerLog Heinrich 1. von Schlesien. In Friedeberg am Queis traf sich vom 9. bis 11. Juli 1921 der niederschlesische Sängerbund Gau Giirlitl. Der griil3te Truppenübungsplatz Schle- siens befand sich in Neuhammer, angc- legt wurde cr 1898 und hatte eine Flriche von 12.000 ha.

Neusalz an der Oder, die Anfänge dieser Stadt lassen sich bis ins Jahr 1563 zu- rückverfolgen. In der Stadt gab es eine Salzsiederei für aus Westeuropa heran- gebrachtes Meersalz. Der Ausbau des Hafens erfolgte 1897. Grünberg gilt als die schlesische Wein- und Winzerstadt, bereits 1340 wurde der Weinanbau erstmals erwähnt. 1826 er- iiffnete Herr Crempler die erste deutsche Sektkellerei in Grünberg, und regelmä- ßig f-and die Wahl der Weinkiinigin statt. Glogau wurde als ,.urbs Glogua” 10 IO erstmals erwähnt, 125.1 erhielt die Stadt das Stadtrecht und 1251 entstand das Herqgurn Glogau. Am 30. September 1936 wurde das in Glogau aufgestellte Ertiinzungsbataillt,n nach Osterode / Harz verlegt. Im gleichen Jahr erfolgte die Angliederung an das Infanteriercgi- ment 82. 1939 formicrtc man aus dem Stammpersonal der Osteroder Kaserne und einberufenen Reservisten das 2. Bataillon dcs Infanterieregiment 497 (267 Infanteriedivision). Im Zweiten Weltkrieg kaimpfte die Einheit zunrichst in Frankreich und ab 1941 in RuOland. Hier erlitt die Einheit schwere Verluste. und durch Neuaufstockung entstand die Regimentsgruppe 487, die im Juli 1944 xrschlagen wurde. Die Kaserne Osterode / Harz diente ab Ende 1939 als Gefangenenlager für polnische Offriere. ab Sommer 1940 brachte man hier franziisische Offiziere unter. Anfang 194.5 wog ein Reservela- Larett ein sowie ein Auffanglager für ungarische Soldaten. Am 1 1. April 1945 wurde Osterode von amerikanischen Truppen besetzt, in der Kaserne fanden vorübergehend Flüchtlinge und Vertrie- bene Unterkunft sowie Menschen aus

andcrcn Llindern, die in ihre Heimat zurückkehren wollten. Wird die Einwoh- nerzahl von Osterode 1939 mit 9.123 angegeben, so waren es 1956 16.266 Einwohner durch die vielen Vertriebe- nen. Manfred Form

Nr. Y2007 Groß Wartenberger Heimatblatt

150. Todesjahr - Joseph Freiherr von Eichendorff Zu Lebzeiten Eichendorffs ist keine auf seine Person bezogene Medaille geprägt worden. Lange nach Eichendorffs Tod haben sich als erste die Künstler der sehr bekannten und traditionsreichen Eisen- gießerei in Gieiwitz des griil3ten deut- schen Romantikers angenommen. Die meisten Medaillenkünstler halten sich an die sehr bekannte und verschollene Zeichnung von Franz Kugier aus dem Jahre 1832. Eichendorff war zu diesem Zeitpunkt, als er von Franz Kugier ge- zeichnet wurde, 44 Jahre alt. Ernst Scheyer bezeichnet diesen eichendorff- sehen Gesichtsausdruck als einen .,freundiich-seelenvollen Blick der Au- gen”. Auch aufden meisten Eichendorff- Darstellungen wird diese Vorlage ent- weder kopiert oder auch auf verschiedene Art und Weise verlindert. Sehr oft wird eine Stilisierung dcs Biidnisscs vorgc- nommen. Das wahrscheinlich früheste Stück ist eine Arbeit von Kurt Himmler. Er war als Lehrer für Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule in Bres- lau tätig. Sein Eichendorff-Bildnis wurde auf einer einseitigen rechteckigen Plakette, 180 x 140 mm grol3, präsentiert. Es wird angenommen. daß diese Plaket- te vor 1925 entstanden sein müßte. Etwa aus der gleichen Zeit stammt eine wei- tere EisenguBpiakette von Peter Lipp. Der gebürtige Berliner war seit 1924 als Bildhauer an der Gleiwitzer Hütte tätig gewesen. Die runde Medaille mit einem Durchmesser von 100 mm ist ganz im Stil der klassischen Kleinporträts gehai- ten. Im Jahre 1932 erhielt Theodor von Go- sen von der Eichendorff-Stiftung den Auftrag, eine Medaille zu schaffen. Anial3 war das 75. Todesjahr des Dichters. Diese Medaille sollte als eine Auszeich- nung an verdiente Mitglieder dieser Stiftung verliehen werden. 1957 ließ das Bundesministerium der Finanzen zum 100. Todestag Eichen- dorffs ein Fünf-Mark-Stück mit dem Bildnis des Dichters aus Schlesien prä-

gen. Die Anregung ging wiederum von der Eichendorff-Stiftung aus. Die Auf- lage war sehr klein. Sie betrug lediglich 200.000 Stück und wurde nur in der Münzstätte Hamburg, an dem Buchsta- ben J erkenntlich, geprägt. Das Fünf- Mark-Stück mit Eichendorff-Bildnis ist im Münzhandel nur für einen sehr hohen Preis zu haben und gehiirt zu den be- gehrtesten Sammelstücken der Neuzeit der heutigen Numismatik. Auch das österreichische Hauptmünzamt Wien iiel3 eine Eichendorff-Medaille prägen. die ein Teil einer Serie Port- raitmedaiiien großer Dichter ist. Im Gedenkjahr 19.57. also vor SO Jahren. hat auch Peter Lipp noch einmal ein Medaillenbildnis Eichendorffs geschaf- fcn. Das Stück wurde in zwei Griil3en in Eisen gegossen. Es ist bekannt, da8 die Tradition des Gieiwitzer Eisengusses nach dem Zweiten Weitkrieg von den Eisenwerken Buderus in Wetziar fortge- setzt wurde. Dort hat Peter Lipp als Leiter der KunstgieBerei eine Reihe von Medaillen, darunter auch die Gußpiaket- tc Eichendorff, modeiiicrt. Eine soichc Plakette in Großausführung findet sich auch vor dem Haus Schlesien (linke Seite) in Königswinter. Das Eichendorff-Museum in Wangen (Aiigiiu) ließ für die Freunde und Unter- stützer der Eichendorff-Gedenkstätte eine Silbermedaille mit Eichcndorff- Bildnis prägen. Diese Medaille wurde mehrmals als Auszeichnung verliehen und tragt den Titel ,,Eichendorff- Dank“. Die Prägung anläRlich des 150. Todes- tages von Eichendorff ist bei der Fa. Euromint GmbH, Hattinger Stralle 44 in 44780 Bochum erhältlich oder kann auch telefonisch unter der Ruf- nummer 0234 / 890 387 0 bestellt werden. Mit dem Erwerb unterstützen Sie gieich- wohl die Arbeit der Landsmannschaft Schlesien auf Bundesebene!

ps Schlesien

und u&en ,/u -!--uh.

Oels und die Stadtsparkasse

Es war am 16. Januar 1820, als sich im Rathaus zu Oels sechs angesehene Bür- ger zusammengefunden hatten, um über die Errichtung einer Sparanstalt zu be- raten. Gleichzeitig wurde der Verein .,Die Gesellschaft zur Steuerung der Armut“ gegründet. Nach Ziffer 1 der ersten öf- fcntlichen Kundgebung verfolgte die Gesellschaft den Zweck, durch Beför- derung der Sparsamkeit und Tätigkeit zur Verminderung derArmut beizutragen. Die neuen Gedanken fielen auf frucht- baren Boden, und der eben erst gegrün- dete Verein blühte unter großer Anteil- nahme der Oeiser Bevölkerung sehr schnell auf. In der zweiten Sitzung am 19. März 1820 wurde der Siegei ,,Oeis’sche Sparkasse“ beschlossen. Am 22. Oktober 1825 wurde die bis dahin private Einrichtung von der Stadt Oels übernommen. Nach zehn Jahren waren bereits insgesamt 46.000 Mark Einlagen vorhanden. Jahrzehnte hindurch war die städtische Sparkasse die einzige derar- tige iiffentiiche Kasse im Kreis Oeis in Schlesien. Das Kriegsjahr 1866 war für die Sparkasse eine schwere Beiastungs- probe, denn durch das Abheben von Spareinlagen sanken die Bestände. Nach dem Krieg 1870 nahm die Entwicklung der städtischen Sparkasse schnell zu. Bei Ausbruch des Ersten Weitkrieges betru- gen die Spareinlagen fast sieben Miiii- onen. Im Jahr 19 18 erfolgte die Einfüh- rung dcs Konto-Korrent-Schecks und des Giroverkehrs. 1922 erfolgte die Trennung der städtischen Sparkasse, der Sparabteilung und der Bankabteilung in zwei selbständige Kassen: die städtische Sparkasse und die Stadt-Girokasse. 1923 erfolgte die Goldmarkrechnung, von der sich beide Kassen recht schnell erholten. Die Girokasse wurde das führende Geld- institut in Oels. Die Sparkasse trug be- sonders zur Belebung der Neubautätig- keit durch Gewährung verbilligter, erststeiiiger Hypotheken bei und war in der Lage, für diesen Zweck bis Ende 1929 fast 1 .OoO.OOO Mark bereitzustellen. Weitere Informationen zur Kreditauf- nahme der Stadt Oeis sind den Akten der Stadt-Krämerei zu Oeis zu entnehmen.

Manfred Form

Literatur: ,,Das Buch der Stadt Oeis in Schlesien“, herausgegeben vom Magis- trat der Stadt Oeis in Schlesien anläßlich des 67Sjährigen Stadtjubiläums, bear- beitet vom Ersten Bürgermeister Dr. Schlitzberger 1930.

Seite 12 Gral! Wartenberger Heimatblatt Nr. Y2007

Die Geistlichen 1. Georg Kukla ( 158 1)

2. Johann Grun (bis 1607)

3. Daniel Milich, ein geborener Warten-

berger, von 1607 bis zu seinem am 9.

Januar 1624 erfolgten Tode.

Deutsche Pastoren 1. Georg Wellich, ein geborener Oelser,

von 1624 bis 1630: ..wurde seiner Übel-

tat (?) wegen seines Amtes entsetzt”.

2. Andreas Peusertus. 1599 /LI Oels

geboren. wurde 1630 Pastor und Senior

in Mecl~ibor, starb 20. Mär/ 1662.

3. M. Johann Wagner, ein geborener

Breslauer. von 1662-70. wurde Hofpre-

diger in Oels.

4. M. August PfCiffCr aus Sachsen ( 167 I

bis 73).

5. Johann Ernst Kiinig, /u Radeberg bei

MeiOen geboren ( 167%X6).

6. Christian Tschirbock. gcborcn in Oels

1655. von 1686-97.

7. Karl Friedrich Zegla, ein geborene1

Wartenberger (vergl. Scitc 26 1 ) ( 1697

bis 1700).

X. Johann Deutschmann. 1669 in Breslau

geboren, von 170 I - 1704. ging als Pastor

und Senior nach Juliusburg.

9. M. Gottfried Gottschling. Ccborcn LU

Hirschberg, wurde 1704 von E3crnstdt.

wo er 314 Jahr Katechet gewcscn, als

deutscher Pastor nach Mctl/ibor vwicrt.

Nach dem Abfuge clch Pastors Waydit/er

wurde ihm vom Hcro~glichen Konsi-

storium 17 IX das Seniorat verliehen,

stand im Kule eine sehr frommen Prc-

iligers und hat sich auch als geistliche1

Lieclerdichtcr einen Namen gemacht. 1752 starb cr im Alter VW 72 I i? Jahren.

Wenn er noch 514 Jahr gelebt, hiittc er

hein goldc~~cs Amts~jubiliium feiern kiin-

ncn.

10. M. Christoph Kllirner seit 1753,

wurde 1757 Senior. -: 177.3.

I 1. Christian Samuel Pcucker, 1730 /u

Brieg gchorcn, \v urde an1 I Aclvcntsonn-

tage 1773 als deutscher Pastor und Sc-

nior in Mc&ibor eingeführt, -f 1 X 1 1.

12. Christian Samuel Dirlam. cbenfulls

in Briet geboren, war 13 Jahr Pastor in

Peuke, 32 Jahr in MctlLibor (seit Liitarc

IX 12) + 72 Jahr alt am 19. Juli 1 X44.

13. Adolf ticluard Willibald Jäschc, ge-

Fortsetzung

ha-en Juliusburg 23. August 1 X06, VOII

1844-5 1.

14. Karl Ludwig Appenroth, trat hier am

1. April IX52 an, wurde 1871 mit der

einstweiligen, vom &,. Mai 1873 ab mit

der endgültigen Verwaltung der neu

errichteten Superintendentur GroU War-

tenbcrg betraut und starb am 20. Mai

1x74.

15. Alexanclcr Giirtner ( 1875XO), ging

nach Berlin.

16. Hugo Loren/, geboren 26. Juli IX41

in Neumarkt. von 1 X72-76 Rektor in

Steinau, bis 1 X7X in Wit/cnhausen. 9.

April 1 X7X diniert, dcrnniichst Pfarrei

in Num (Gotha) bis 18x0, hierauf Pastor

in E~ahelschwcrtlt. seit 1. Juli 1 XX 1 in

Neu~rtittelwaldc, trat Ende Mlir/ 1909,

allgemein geehrt. in den Ruhestand.

Allcrhiichst mit cicm Roten Adler-Orden

IV. Klasse ausgweichnct, lebt in Bres-

lau.

17. Karl Jxlssen, Pastorsohn, geb. IJ.

I+bruar 1 XX 1 in Biclawe Kreis Freystadt

in Schlesien. Gymnasium in Braun-

schweiy. Univcrsitiit Grcil‘swnld. Erlan-

gen und Brcslnu, od. 3. Oktober 1907.

vom 1. August 1907 bis Juli 1909 Pfarr-

Vikar in Wildbahn Kreis Militsch, seitdem

Pastor in Ncu~~iittelw~tltle.

Seelsorger der polnischen Gemeinde 1. Johannc\ C’rctiux, I S9X /LI (;rolS

Strehlit/ geboren. seit 1623. /uniichxt

Eliakonus, nach 16.13 Pastor. -;- 166X.

2. Samuel (.‘rctius, Sohn des voriscn.

1645 wiihrcnd clcs Elxils seiner E<ltern /LI

S\\icca in Polen ~chorcrr. t‘olgtc dem

Vater uncl \t;trb IX. Februar I699.

3. Balthasar Wayclit/cr. in Kcmpw 1673

gchoi-cii. seit 1696 Pastor in Simmcnau.

Nctl,iahr 1700 in .Mecl/ihor-. \vurclc 170.5

Senior uricl ging 17 I X als Pastor nach

Domslau bei Breslau.

1. Johann Gottfi-icd Cretius, /w-st Pastor

in Groll ~Wb~il, l7OX Diakonus in Fc-

stenberg. 17 IX Pastor in Mecl/ibor, -I

1734 auf der Reise in Juliusburg.

5. Georg Sorgcr, 1725 Pastor in Simme-

IULI. von 1733 - 44 in Mecl/ibor.

6. Karl Heinrich Langer seit 1744, WUT-

Cie 1752 Senior, ging 1757 als Pastor

nach GroB Peiskcrau.

7. Traugott Langer, des vorigen Bruder.

seit 1752 Pastor in Reeswitz, in Medzi-

bor von 1757 -X 1.

8. Karl Christian Langer, geboren 1748

zu Reinersdorf Kreis Kreuzburg, seit 1.

Mai 178 1 in Medzibor. ging in 178.1 als

Pastor nach Gd3 Peiskerau.

9. Christian Friedrich Hauser. geb. 30.

September 1752 in Medzibor. war Rek-

tor und Mittagsprediger in Wartenberg

(siehe Seite 475). f- 1 X 1 1.

IO. Theodor Wolfi’, bisher Pastor in

Adelnau, von IX 12 bis LU seinem Tode.

25. April 1836.

11. Alexander Ludwig Robert Fiedler.

LU <iroB Tschirnau 1 X. März 18 IO gcbo-

ren. studierte in Breslau. war Hauslehrer.

/uletrt in Warschau, wurde 1836 Pastor

in Kaulwit/ und trat am 29. April 1 XiX

das polnische Pastorat in Metllibor an.

das cr bis /LI seinem Tode. 3. Mai I X77.

rühmliehst verwaltete. Er war vielfrich

literarisch beschdtigt, gab im Auftrage

der Kgl. Regierung ein ..Polnisch-tieut-

sches Sprachbuch für Landschulen”

herau\, da5 I X34 in /weiter Auflage

erschien: terncr edierte cr: .,Kwania na

ws/ystkie iwieta roku ko<ciclnego”

(Breslau 1834) ..Bemerkungcn über die

Mundart der polnischen Nictlcrschlcsier”

( I X33) Predigten und i2uf‘sät/c im ..Pro-

phct von Suckow” . ..Ty~ocinik literacki”

und .,%wiastuu wstrzen?ie/liwoSci”.

12. Arnold Spenner. Lehrersohn, geb. 7.

Dc/cmber IX33 in Pont\vit/. od. 3. August 1 X75, von 1 X77 bis /LI seinem

‘lidc. 29. Selwmbcr 18x2.

13. Gcorr B~tclura, geh. 3. April 184.5 in

E)rachomischl, od. 9. Dwcmber 1 X68.

Vikar in ~frel.(dorl‘(Oberk~ir-ntcn). Pnstol

in Krakau. Myslwvit/. Diakonus in Groß

Wartenbcrg. Pastor in Laski. seit 1. Juli

I XX3 in Med/ibor. trat E31cie Scptcmbcr

1909 in den Ruhestund, starb AI Neu-

mittelwalde ani 2. September 19 I 1.

IJ. Oskar Kursawc, yeb. IX. Juli I XX3

LU Breslau, studierte in Breslau, Berlin

und E-falle. or-cl. 8. Oktober 1900, vom 1

Oktober 19OX bis 30. September l909

/weiter Pfarrvikar in BcutheniOS, vom

1. bis 3 1 Oktober 1909 Pfarrvikar LIIICI

seit dem 1. November 1909 Pastor in

Ntumittelwaldc.

Nr. Y2007 Groß Wartenberger Heimatblatt Seite 13

Um den Pastor der deutschen Gemeinde im Predigtamte zu entlasten, versah der seit dem Jahre 1707 bei der Schule ange- stellte Rektor die Stelle eines Nachmit- tagspredigers, bis 1880 das Rektorat vom Nachmittagspredigtamt losgelöst wurde. Seit 1907 existierte in der Parochie eine sogenannte ,,Kirchliche Gemeinschaft“, angeschlossen an den Verband kirchlicher Gemeinschaften. Erster Leiter derselben war Diakon Wacker; gegenwärtig be- kleidet dies Amt Diakon Weißenstein. An jeden ersten Sonntage im Monat hält seit dem Jahre 189 1 der deutsche Pastor Außengottesdienst in Bukowine und im Winter in fast allen Schulorten der Paro- chic auch Bibelstunden. In Neumittelwalde besteht eine im Jah- re 1893 von Frau Gräfin Gertrud von Reichenbach begründete Diakonissen- Station mit gegenwärtig zwei Schwestern, eine für Krankenpflege. eine für Klein- kinderschule. An der Unterhaltung be- teiligen sich der Kreis. die Stadt Neu- mittelwalde, eine Anzahl Dorfgemeinden der Parochie, der Vaterländische Rau- enverein, sowie der Kreisverein für In- nere Mission.

Schulen in der Parochie: 1. Neumittelwalde. Die Schule zu Neu- mittelwalde ist die iilteste der ganzen Parochie. Mit der Pfarrkirche wurde auch die Pfarrschule evangelisch. Als erster evangelischer Lehrer ist Jakob Altenberg anzusehen, von dem am Mittwoch nach Ursula 1569 Raphael Leßczynski, der Besitzer der Herrschaft Medzibor, schreibt: ,,daß er beim Kirchspiel in Mes- sibor Schulmeister gewesen. wegen Leibesschwachheit seines Dienstes nicht abwarten können, weshalb man einen andern annehmen miissen. Da aber auch dieser krank geworden, hat man ihm samt Weib und Kindern in der Schulle sein Aufenthalt vergenet. Als er wieder gesund worden und die Behausung hat riiumcn sollen, damit der andre, den man aufge- nommen, hineinziehen kiinnte, wollte cr nicht, weil ihm der Herr Pfarrer viel schuldig und Unrecht sein sollte.” Im Jahre 16 18 wird die Schule LU Medzibor als eine ,,wohlbestellte” belcichnet, in welcher am 28. Januar. als am Gediich- nistage des 16 17 verstorbenen Herzogs Karl 11. eine lateinische Parentationsfeier gehalten wurde. In der folgenden unglück- lichen Zeit kam die Schule sehr herab, erst am Anfange des 18. Jahrhunderts hob sie sich wieder. 1707 wurde an ihr ein Rektor angestellt. der auch Unterricht im Latein erteilte und zugleich das Amt eines

Mittagspredigers bei der Kirche versah. Der Kantor und Organist hatte die zwei- te Lehrerstelle inne. 1825 wurde vom Magistrat ein dritter und im nächsten Jahre ein vierter Lehrer berufen. Der dritte Lehrer war zugleich Adjunctus chori, der vierte Glöckner. Rektoren (zugleich Mittagsprediger) waren: Matthias Matuschinski 1707/8; Martin Heu ( 1708 - 44); Johann Christian Gottschling 1744 - 65; Johann Bernhard von Drigalski 1765166; Georg Rudolf Schmiede1 1767 - 73; Johann Gottlob Oertel 1774 - 1807; Teschke 1807 - 11; Karl Benj. Klein 181 1 - 17; Friedrich August Ewald Kleist bis 1834; Karl Julius Löschke 1834 - 36, wurde Semi- naroberlehrer in Breslau; Adolf Jäsche 1836 - 46; Johann Gottlob Hoffmann 1846 bis 80. Er war der letzte Rektor, welcher zugleich das Amt des Nachmit- tagspredigers bekleidete. Dafür wurde nun eine Kantor- und Organistenstelle im Hauptamt geschaffen. (Gegenwärtiger Stelleninhaber Kantor Eiscrt). Derr.eiti- ges Lehrerkollegium: Rektor Ernst Strauchmann (seit 1887) Lehrer: Her- mann Barth (seit 1898, zugleich Adj. chori); Richard Hoffmann und Georg Thienelt. Die Schule besuchen gcgcn- wiirtig 205 Schüler in fünf Klassen. Eingeschult sind: Vorwerk Granowe und Dominiuni Neumittelwalde. 2. Bukowinc, vor 1787 (wahrscheinlich 1764) pegriindet; Schulhaus 188 1 mas- siv neu erbaut. Gegenwiirtig zwei Lehrer, 128 Schüler in drei Klassen. Eingeschult sind: Dominiuni Bukowine, Annental, Königswille und Wegersdorf. 3. Klenowe, 182.5 gegründet, Schulhaus 189 1 massiv neu erbaut. Gegenwärtig zwei Lehrer LIII~ 1 11 Schiiler in drei Klassen. 4. Kraschen. 1780 gegründet, Schulhaus 1887 massiv neu erbaut. Gegenwärtig zwei Lchrcr und 143 Schüler in drei Klassen. Eingeschult: Caffron, Gaffron- Dombrowc und Eichvorwerk. 5. Ossen, 1772 gegründet, Schulhaus 1867 massiv neu erbaut. Gegenwärtig zwei Lehrer und 146 Schüler in drei Klassen. Eingeschult ist Charlottenfcld. 6. Schiinc-Steine, um 1790 gegründet, Schulhaus 1877 massiv neu erbaut. 42 Schiiler in einer Klasse. 7. Klein IJlbersdorf, 1826 gegründet. Schulhaus massiv, 1908 umgebaut. Ge- genwärtig 5 1 Schüler. 8. Honig. 1795 gegründet. Schulhaus 18.59 massiv neu erbaut. Gegenwärtig drei Lehrer und IX 1 Schüler in vier Klassen.

9. Kalkowski, 1830 gegründet, Schulhaus 1880 massiv neu erbaut. Gegenwärtig zwei Lehrer und 118 Schüler in drei Klassen. 10. Kenchen, 1840 gegründet, mit ge- genwärtig zwei Lehrern und 146 Schülern in drei Klassen. Eingeschult ist Kenchen- hammer. 11. Kottowski 1,180 1 gegründet, Schulhaus seit 1857 massiv. Gegenwärtig zwei Leh- rer und 127 Schüler in drei Klassen. Ein- geschult Jeschune, gastweise Kruppa. 12. Kottowski 11, 189 1 gegründet, ge- genwärtig mit einem Lehrer und 88 Schülern. Eingeschult: Erdmannsberg und Bismarckwald. 13. Kotzine, 18 12 gegründet, Schulhaus seit 1870 massiv. Gegenwärtig zwei Lehrer und 98 Schüler in drei Klassen. 14. Fürstlich-Niefken, 1857 gegründet, gegenwärtig zwei Lehrer und 170 Schü- ler in drei Klassen. Eingeschult: Kra- sehen-Niefken. 15. Pawelau, 1763 gegründet, Schulhaus seit 1867 massiv. Gegenwärtig zwei Lehrer und 143 Schüler in drei Klas- sen. 16 Rippin, 1770 gegründet, Schulhaus stattlich 1908 neu erbaut. Gegenwärtig drei Lehrer und 170 Schüler in vier Klassen. Eingeschult: Rippin-Ellgut. Ortsschulinspektor der Schulen zu 1 bis einschließlich 7 ist der Pastor der deut- schen Gemeinde, über die übrigen Schulen der Pastor der polnischen Ge- meinde.

5. Die Parochie Suschen.

Bcrcits im Jahre 1859 war von der Kir- chenbchiirde die Teilung der umfangrei- chen damaligen Parochie Medzibor in Aussicht genommen und der Plan zur Errichtung zweier neuer Kirchen im nordiistlichcn und nordwestlichen Teile (TefalJt worden, wovon jedoch aus Man- 2 gcl an den erforderlichen Mitteln Abstand ocnommcn werden muBte. Als notwen- Gig und unaufschiebbar wurde jedoch die Errichtung wenigstens einer Kirche festgehalten und Suschen als der geeig- netste Ort für dieselbe nach längeren Verhandlungen festgestellt. Wiewohl das Bedürfnis des Baues eines Gotteshauses zu Suschen allseitig anerkannt werden mußte und über dasselbe durch Resolut der Kgl. Regierung im Jahre 1868 bereits endgültig entschieden war, verstrichen doch noch volle 22 Jahre, bevor es seiner endlichen Befriedigung entgegengeführt werden konnte. Erschwert wurden die Verhandlungen von neuem dadurch, daB die damalige Herrschaft Medzibor aus

herzoglich Braunschweig‘schem Besitz in andere Hände überging und an der Tragurig der Patronatslasten jetzt meh- rere Besitzer jc nach dem Umfange ihres Grunderwerbs beteiligt waren. - Der nach mehrfachen Änderungen festge- setzte Kostenanschlag belief sich auf 28.200 Mark, welcher Betrag zu 213 von der Gemeinde und zu 113 vom Patronat

aufzubringen war. wobei aber die Erbau- ung eines Turmes außer Ansatz blieb. Zur Herstellung eines solchen auf eige- ne Kosten erklärte sich jedoch Freiherr Daniel von Dicrgardt auf Mojawola in cntgegenkommendster Weise bereit. Derselbe übernahm auch die Ausführung des ganzen Baues nach MaBgabe des

von den Beteiligten genehmigten Ko- stenanschlages, erwies sich überhaupt dabei als ein eifriger Förderer und groBer Wohltäter und war es vornehmlich ihm LU danken, da13 die Kirche am 30. Okto- ber 1890 eingeweiht werden konnte. Um inzwischen dem kirchlichen Bedürfnis- se einiger-maßen zu genügen. hatte die kirchliche Behörde schon seit IX85

Lokalgottesdienste in Suschcn eingc- richtet, die von den Neumittelwalder Geistlichen abwechselnd deutsch und polnisch gehalten wurden. Die Mittel dazu gewährte der kirchliche Zentralfond. 1898 wurde das Pfarrhaus erbaut, aber erst 190 1 der bisherige Seelsorgsbczirk Suschen als selbst5ndige Parochie von Neumittelwalde abgetrennt. Die neuge- bildete Parochie umfaUt die Ortschaften: Suschen mit Suschcnhammer und Sur-

min, Mariendorf, Neuhütte mit Modze- nowe und Zabnik, Wielgy, Neurode (mit Borsinowc) Friedrickenau und die Evan- gelischen in den im Kirchenhalt Tsche- sehen liegenden Ortschaften, zusammen etwa 2.700 Sellen. Das Patronat ruht auf der Herrschaft

Medzibor.

Dalbersdorf Goldene Hochzeit Das Ehepaar Hildegard und Leopold Lachmann konnten am 8. August das Fest ihrer goldenen Hochzeit feiern. Zusammen mit Kindern, Enkeln, Freun-

den und vielen Gemeindegliedern war am Vormittag in der katholischen Kirche in Altdöbern ein sehr beeindruckender Gottesdienst zur Feier dieses Tages. Wir wünschen dem Jubelpaar weiterhin Gottes Segen von den Heimatfreunden aus der Niederlausitz.

G. Mahler

,, ,

Schulen in der Parochie: 1. Schuschen, gegründet 1763, Schul- haus 1868 neu erbaut. dreiklassig, ge- genwärtig zwei Lehrer und 1.30 Schüler. Eingeschult ist Suschenhammer. Der 1. Lehrer ist zugleich Organist an der Kirche. 2. Friedrickenau, um 1790 gegründet, Schulhaus 1870 massiv erbaut, mit einem Lehrern und 68 Schülern. Eingeschult

ist Ernstdorf’. 3. Maiendorf, 18x6 errichtet, mit einem Lehrer und X 1 Schiilern. Eingeschult ist Surmin-Teich und gastweise Grandorf. 4. Neuhütte, 176.3 gegründet, Schulhaus 188.3 umgehaut. mit gcgenwiirtig drei Klassen, zwei Lehrer und 114 Schü- lern. 5. Neurode. 1763 gegründet. Schulhaus 188 1 massiv erbaut, 189 1 erweitert, mit

gegenwärtig zwei Klassen, zwei Lehrern c und 95 Schülern. Eingeschult sind Starsen und Borsinowe. 6. Surmin, 1892 gegründet, einklassig mit einem 1,ehrer und 84 Schülern. Ein- geschult Kolonie Kalkowski. 7. Wielgy. I89.S gegriindet, einklassig mit cincm Lehrer und 5.3 Schülern. Diakonissenstationcn sind in Suschen

(seit 1903). in Neuhütte und Neurode (seit 1910). In Suschen befindet sich seit 1904 das Bertaheim, ein durch Frau Baronin von Diergardt in dem früheren Spil- lerschen, dazu umgebauten Gasthau- se eingerichtetes Kranken- und Sie- chenhuus. Pastor: Karl VoB, geb. 24. November

1864 in Essen (Rheinland), ordiniert 24. September 1890. vom 15. Oktober 1890 bis Mai 1891 Pfarrvikar in Suschen, seitdem Pastor; seit 7. Juni 1904 Super- intcndent der Groß Wartcnherger Diii- Lese. Fortsetzung folgt! c

Einsender: Joh. Hellmann

Distelwitz Rückblick auf das 13. Distelwitzer Treffen vom 13. bis 17. Juni 2007 in Falkenstein in der Oberpfalz

Unser Ernst hat gerufen, und alle kamen!

Mit diesen Worten möchte ich, gleich am Anfang dieses Berichtes, Dora und Ernst Buchwald für die Vorbereitungen und Planungen dieses Treffens herzlich danken. Der Zusammenhalt der Heimat-

freunde ist schon außcrgewiihnlich und sehr erfreulich. Da wir ailc nicht mehr jung sind, ist es schon beachtlich. welche

Nr. Y2007 _.

Mühen und auch Kosten die Teilnehmer

auf sich nehmen, um dabei zu sein. Die Heimatfreunde reisen z. B. aus dem niirdlichsten Bundesland Schleswig- Holstein, aus Sachsen-Anhalt. aus dem Vogtland in Sachsen, aus dem Eichsfeld in Thüringen, aus Leipzig und Frankfurt/ M. und den GroMräumen Dortmund und Nürnberg an. Das Wiedersehen war wieder von goISer Herzlichkeit geprägt. Es berührt mich immer wieder, wie vertraut die Stimmen und Gesichter sind. Es ist ein Stiick weit

das Gefühl von zu Hause. und die Freu- de über das Wiedersehen ist bei allen <rreifbar. Persönlich erlebte ich noch cc eine besondere Überraschung. meine Cousine Ruth Sowade (fr. Klein Ulbers- darf) und ihr Mann Helmut Rausch waren aus Leipzig angereist, um auch am Treffen teilzunehmen. Das hat meine Frau und mich sehr erfreut. Außerdem

konnten wir zwei weitere neue Teilneh- mer begrüBen: Günther Morawe (fr. Radine) und Frau Ursel erfreuten uns mit ihrer Anwesenheit. So waren CS immerhin 23 Teilnehmer, wobei Gretel Rademacher mit 83 Jahren unsere Äl- teste war. Unser ältester Heimatfreund Felix Pietras konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen. Im Namen aller

Teilnehmer miichte ich auf diesem We- (7~ herzlich grüßen und Dir, lieber Felix, c c schnelle und gute Besserung wünschen. Der erste Tag verging mit vielen Gesprä- chen. dem Austausch von Informationen und Erinnerungen. Natürlich werden die Zeiten und Erlebnisse während der Flucht immer wieder angesprochen. Vieles wird dann wieder wach und man ist erschüt- tert, wie vielfältig und z. T. sehr tragisch

unsere Schicksale waren! Aber dieses ist nur eine Seite, insgesamt ist unser Tref- fen von Freude, Fröhlichkeit und großer Harmonie geprägt. Für Freitag hatte Ernst wieder etwas Besonderes geplant. Das Ziel war das Städtchen Arnbruck (Beiname Glasdorf). Das Wetter war sehr gut und so konnten wir auf der Fahrt dorthin die Landschaft des vorderen Bayerischen Waldes genie- Uen. Wir fuhren durch schöne Täler und

Wälder und waren beeindruckt von der herrlichen Natur. Ambruck. ein Städtchen mit ca. 2.000 Einwohnern. liegt idyllisch vor den hiichsten Bergen des Bayerischen Waldes. Wir besuchten zunächst eine Glashütte. Zwei Glasbläser, besser gesagt Glaskünstler, beeindruckten uns mit ihren aul.)ergewiihnlichen Fertigkeiten. Es war erstaunlich. mit welcher Präzision aus einem großen Tropfen flüssigen

Nr. Y2007

Glases Kunstwerke entstanden. Auch die

Farbenvielfalt war verblüffend und von

uns Laien nur zu bewundern! Danach

besichtigten wir die Ausstellung der

gesamten Produktpalette dieser Innova-

tionsglashütte. Es gab viel zu sehen und

zu bewundern, und natiirlich konnte man

die Produkte auch erwerben. Sehenswert

war auch der angeschlossene Glaspark.

Diese Anlage ist sehr schön angelegt.

Diverse Skulpturen aus Glas, mit unter-

schiedlichsten Formen und Farben,

säumen die Wege. Ein Bachlauf mit

kleinen Wasserfällen und Brücken und

entsprechender Bepflanzung lockert den

hügeligen Park sympathisch auf. Sehr

beeindurckt von allem. stärkten wir uns

in einem nahegelegenen Lokal. An dem

Inhalt der Gespräche konnte IN;I~ fest-

stellen. daß es allen sehr gefallen hat.

Zuriick in Falkenstein. war am Abend

yemiitlichcs Beisammensein mit volks-

tiirnlicher Musik angesagt. Ein erfahrt-

ner Akkorclconspieler crf‘reute uns mit

Groß Wartenberger Heimatblatt

alten und bekannten Melodien. Es wur-

de getawt. geschunkelt und gesungen.

alle waren sehr friihlich und machten

mit. Einige gingen bis an die Schmerz-

grenxn und wagten es, Rhcinländcr LIMI

Polka LLI tanxn.

A~~~gclaswn und friihlich klang der

Abend um Mitternacht aus. Am Sams-

tagvormittag fuhren wir nach Zin/en/ell.

Dort ist auf dem Friedhof das Grab von

Lotte Schebesta, die sich bi\ /LI ihrem

Tode fiir die Trel‘ltin cingesct/t hatte. Als

kleiner Dank wurde eine schiin gcstal-

tctc Blumenschale auf‘ ihr Grab gestellt.

Wir verweilten ein wenig an ihrem Grab

und man schweifte mit den Gedanken

ab, /uriick in unser hleines Dorf. \vo die

Griibcr eigener Angchiirigcr liegen.

Schlesien ist nah und doch so fern. \vii

Alle haben aber gelernt. mit solchen

Empfindungen um/ugehcn!

Von %in,cn/cll l‘uhrcn wir dann nach

Michelsneukircheii, um in einer rustihal

gestalteten Gaststiittc Rast /u machen. Bei

Seite 15

solchen Gelegenheiten ergeben sich immer

wicdcr ncuc (iesl)i-ächsFruppcn und es ist

\vohltucnd festzustellen, wie vertraut und

harmonisch alle miteinander umgehen.

Nutiirlich fallen dunn auch regionale ALIS-

drücke aus unserer Kindheit wie Lerge.

Schnikkc. klackcrn. Smcwwe usw. Es

macht einfach Spaß dabci/usein.

Am Samstag Abend \ersanimelten \vir

LIIIS dann in unscrcm \ertrautcn S6partic

in I;alkcn\tein. um den letzten Ahcnd

gcmcinsam /u \erlebcn. Friihlichkcit

und Humor Lvarcn angesagt. Jochen

Rademacher a-wies sich als prima Crn-

terhaltcr, und auch ~~nscre Jteste Teil-

nehmerin Gretel erCihlte Schnooken und

(Geschichten. Außerdem hatte Gretel sich

die Mühe gernacht. Kalenclerbliitter mit

humorvollen Geschichten LLI sammeln.

Dicw wurden dann \,orgetragen und

erxugten schallendes Geliichter.

Man sagt allgemein ..Lachen ist gesund”

und so hoffe ich. da13 alle genug dafiir

wtan haben. um beim nlichsten Treffen P wieder wohlauf dabeisein LLI kiinnen.

Anita und Willi Pry/ihilla crfreutcn uns

wieder mit Kostproben Thiirinfcr Wurst.

Diese Grundlake war Aßich \ehr hilfreich.

um die hochpl-o/“lti~en Runden (/.B.

\wn Gcrhnrd Kursnwe) gut LU vertragen.

Den Spendern sei hiermit ausdrücklich

gedankt. Wieder war CS Mitternacht, als

sich die lustige Runde auflöste. Sonn-

tagvormittag, Stunden des Aufbruchs.

Bedauern, da13 die Tage des Treffens so

schnell vorbei waren. aber auch Dank-

barkeit, dalJ man gesund genug war. um

altes miterleben /u diirfen. erfiillte die

Teilnehmer. Geriihrt und mit allen guten

Wünschen verabschiedeten wir uns

voneinander und von den netten Wirts-

leuten, der Familie Zimmerer. die \vieder

vor/iiglich für unser leibliches Wohl

gesorgt hatte.

Mit einem hoffnungsvollen ,,Auf Wie-

dersehen“ dann zum 14. Distetwitxr

Treffen möchten wir alle nochmals

herzlich grül3en und verbleiben in hei-

matlicher Verbundenheit

Anne und Manfred Wietzoreck

Seite 16 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 5/2007

Dyhrnfeld Die Geburtstage in den Monaten Sep- tember und Oktober: 84. am 5.9. Heinz Igel, Ofostr. 18,

07980 Markersdorf; 78. am 12.9. Alfred Kavvelke, Schlesi-

enstr. 87, 96117 Memmelsdorf; 88. am 15.9. Ruth Fischer, Werner-

Petzold-Str. 12, 07549 Gera; 77. an? 2 I .9. Herbert Freyer, Possen-

heimer Str. 17,97348 Markt Eincra- heim;

8 1. am 15.10. Walter Wollny, Fricden- str. 22,04758 Großböhla;

81. am 21.10. Ruth Wollny, Parkstr. 10, 047.58 GroBböhla;

Allen Heimatfreunden für das neue Lebensjahr alle guten Wüsche, Ge- sundheit, recht viel Freude und Gottes Segen.

Euer Heimatfreund Gerhard Kawelke

Mühlenort Gretel Mandel verw. Pudlowski aus Mühlenort-Grol.3 Wartenberg ist nach einem arbeitsreichen, sorgenvollen Leben im Kreise ihrer lieben Familie in Müh- lenort gestorben. Sie wurde am Donners- tag, den 19.7., unter großer Beteiligung auf dem städtischen Friedhof in Groß Wartenberg beerdigt. Ich konnte sie auf ihrem letzten Weg mit ihren Kindern, Enkeln und der großen Verwandtschaft begleiten. Ihre Güte, Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft wurde durch die grolle Beteiligung, die vielen Blumen und Kränze bezeugt. Uns bleibt die Erinne- rung an viel zu kurze, gemeinsame glückliche Jahre, an Kindheit, Elternhaus und Heimat. Gretel hat uns unser Ehern haus erhalten in der Hoffnung, da13 unser Vater, der mit 47 Jahren verschleppt wurde, doch wiederkäme. Aber es waren sorgenvolle, entbehrungsreiche Jahre. Nun hat sie ihre wohlverdiente Ruhe, ohne ihre lieben Nachbarn, Schulfreun- dinnen, aber in der Heimaterde, gefun- den. In liebevoller Erinnerung und tiefer Dankbarkeit

Elisabeth Viemann geb. Mandel

Rudelsdorf-Radine Plötzlich und unverhofft ist unser Hei- matfreund Willi Hoy am 13.8.2007, nach einem Schlaganfall, im Alter von 93 Jahren entschlafen. Er war ein Mann der ersten Stunde in unserer Heimatgruppe in Nürnberg.

Solange es seine Gesundheit erlaubte, war er auch bei jedem Treffen in Rinteln dabei. Es machte ihm Spaß, seine Frcun- de zu treffen, anderen Auskünfte zu er- teilen oder Erklärungen abzugeben, wo dieses oder jenes in der Heimat zu finden war. Er war halt ein echter Schlesier. Wir werden ihn vermissen!

D. Ruchwald

Schleise 85. Geburtstag von Paul Doktor Am 26. September 2007 feiert Paul Doktor aus Sehleise seinen 85. Geburts- tag. Ich möchte ihm im Namen unserer Hei- matgruppe Dresden-Meißen, besonders auch in Johannes Hellmann‘s und im eigenen Namen ganz herzlich gratulieren. Wir alle wünschen ihm vor allem viel Gesundheit, Frohsinn und Gottes Segen und noch recht viele Jahre. Viele von uns kennen Paul Doktor. Bei vielen Heimatfahrten hat er uns begleitet. Durch sein umfangreiches Wissen über Schlesien, den Kreis Groll Wattenberg und seine fast phänomenalen Geschichts- kenntnisse war und ist er immer eine groI3e Stütze bei unseren Fahrten in den Kreis Grol.3 Wartenberg. Besonders her- vorheben mochte ich auch seine guten Kenntnisse in der polnischen Sprache und seinen Humor. Als ich ihn 1997 kennenlernte, wurde er schnell ein Vor- bild für mich. Dadurch nahm ich mir auch vor, polnisch zu lernen und mich mehr für Schlesien und unseren Heimat- kreis zu interessieren. Viele Heimatfreun- de würden es gerne sehen, wenn er uns -sofern es seine Gesundheit zuläßt-bei unacrer Heimatfahrt 2008 noch einmal begleiten konnte. In einem SSjährigen Leben hat man ganz sicher viel erlebt. Paul Doktor hat es wie viele nicht leicht gehabt. Die Familie

Ptrl~l Doktor heim Hcimtrttwffi~/l im Juni 2005 iil C‘o.\.,chtrlr<l~~.

und Verwandtschaft war groß. Seine Kindheit war nicht einfach, denn seine Mutter starb zeitig. Schon ab 1940 dien- te er als Soldat und mul3te heftigste Kämpfe als Panzersoldat an der Ostfront miterleben. Paul Doktor erlitt auch schwere Verwundungen, die ihm heute noch zu schaffen machen. Nach dem Krieg verschlug es ihn, wie die meisten Leute aus Schleise, zunächst in die MeiBner Gegend, jedoch zog er bald nach Westberlin um. Er studierte, arbeitete beim Zoll und gründete eine Familie. Seine Liebe, Verbundenheit und Treue mit seinem Heimatdorf Schleise und Schlesien ist ungebrochen. Bei den Heimatfahrten hat er uns und auch seinen Geschwistern viel über Schleise, Groß Wartenberg und das Leben, wie es damals war, zeigen und erzählen können. Vor einigen Jahren besuchte er mit seinem Sohn Breslau, Schieise und andere Stätten der Kindheit und Jugend. Das waren nachhaltige Erlebnisse und eine große Freude für ihn. in der Heimatgruppe Berlin ist er aktiv und war auch bei der Heimatgrup- pe Dresden-Meißen einige Male zu Gast. Wir wünschen ihm abschlieljend noch eine frohe Feier und grüßen ihn herz- lich. Michael Pietzonka

Man sucht sich das Land und den Ort

seiner Geburt nicht aus und liebt doch die Region, wo man geboren wurde.

Einges. M. Odrig

Nr. 5/2007 Gral$ Wartenberger Heimatblatt Seite 17

A Neumittelwalde

Leserbrief hrrrt7 Grrrt7tlstiic~k \*ott E(rtt7ilic~ Met7:rl.

Leider rlirr-cl? dcti t~Itrt~.cict7t~~r.s~~I7i~d bzut

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Kraschen Werner\ Dar\tcltung nicht \tinuncn. In\- besonclerc stiriinit auch die pxpitAiischc L,:igc nichL I>:ts i\t natiirtich verrcihlich. \vcnn 111;111 nach 60 .l~ttlI-cn 11111’ ;111s da

EI-irincruii~ hu /eichnc1. Ich denke. Hel-i

Wcrncr \I irti nicht gehnickt win. \\cnn ,jct/t noch Zinnmal cinc Karte \on K~xchen

crdicint. Miigtich. da13 weh in Ineinen

Karten einige Bc~\ohncr oder HSuxcr nicht g;iw homht sind. Doch ich trage inuiicl nur chnn ct\ba ein. ~ccnn mir rninilcslens ,wci %eit/cup ilic glcithen AuAiintte ~yxhm hakn. So kt die Fchlcrcti~ote doch z c relntik gering. Sieglinde Heine

Eichenvoryerk / Landeshalt ,tein

~~rolinenhof / Klein Ulbersdorf Kammerau und GroR Jayenberg

Seite IX Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. Y2007 I ” ‘, , I _ __ ___*__> , ,I ,,” ..“..“‘,‘, II I , ,._ I

Gaffron Gezeichnet nach amtlichen Meßtisch- blättern ( 1928 bis 1940) von Sieglinde Heine. Das Vorwerk wurde in den 3Oer Jahren aufgeteilt, und es ist nicht bekannt, ob die genauen Standorte der einzelnen Siedler-Häuser im vorliegenden Karten-

material bereits dargestellt sind. Bei den Namen der Bewohner halfen Frau Inge- borg Körner. Frau Gretel Sturm. Herr Gerd Anders. Herr H.-J. Werner, Herr Przybilla und andere.

Sieglinde Heine

Groß Wartenberger Heimatblatt erscheint 6 mal im Jahr. Schriftleitung: M. Deuchler, Helmut Preußier Verlag, Telefon (09 11) 9 54 78-1 1, Fax (09 11) 54 24 86. Verlag: Helmut Preußler Verlag, DagmarstraOe 8, 90482 NUrnberg, Telefon (09 11) 9 54 78-0. Bank- verbindung: Postbank Ntirnberg, BL2 760 100 85, Konto-Nr. 11788-855. Bezugsgebtihr: jährlich Eure 24,80. Bestellungen nur beim Verlag. Ktindlgungen des Abonnements nur bis zum 1. Oktober (auf Schluß des Kalenderjahres) nur beim Verlag. Redaktlons- Schluß Ist der 20. des Vormonats. FUr Anzelgen gilt die PreIslIste Nr. 9 vom 1.1.2002. Druck: Helmut Preußler Druck + Versand GmbH, Nürnberg.

Geschütz

Tsc4hrpka und Nowak zum Hühnerberg, zur Hummelmühle

Nachträglich im ,Juli: Gretel Armbriister geb. Pictzonka. Sterngasse 7, 67547 Worms, fr. Müh-

lenort

Zum Geburtstag im September gratulieren wir: 99 Jahre ‘*7.9.1908: Herbert Simon, Auf der Bra- chc 8.5 1766 Engelskirchen, fr. Neumittel-

walde z1:30.9. l908: Paul Mosch, Pfr. i. R., Mar- stallstr. 30.76227 KarlsruhcDurlach. fr. Honig 96 ,Jahre :+: 18.9.19 1 I : Anna Basedow geb. Kosiol, Ginsterweg 9, 22880 Wedel, fr. Neumit- tclwalde 91 Jahre ‘w30.9. 1916: Willi Weidel, Liegnitzer Str. 5, 84028 Landshut, fr. Festenberg 90 Jahre * 12.9.19 17: Max Wahner, Stettiner Str. 2.42859 Remscheid

Nr. .5/2007 Groß Wartenberger Heimatblatt

87 Jahre “6.9.1920: Alfred Sperling, Uttershausen, Waberberg, fr. Suschenhammer 86 Jahre * 12.9.1921: Ruth Beck geb. Urban, Dorfstr. 10, 39590 Herne, fr. Buchen- hain 84 Jahre “X.9.1922: Marthel Metzger geb. Kubit- za. Holderweg 13, 7 1540 Murrhardl- Forns-hach, fr. Schönsteine * 14.9.1922: Margarethe Koschollek, Hailer Str. 10,90419 Nürnberg. fr. Festen- berg * 15.9.1922: Frau Maria Forster, Kloster- buch 34,04703 Leisnig, fr. Groß Woits- dort’ :“28.9.1922: Fritz Mohr, Kanonierstr. 16. 76 1 XS Karlsruhe 84 Jahre ZN1.9.1923: Elli Lange geb. Müller, Kirchstr. 4 1. 99765 Windehausen, fr. Bischdorf “< 1 1.9.1923: Bernhard Padrok, Reisweg 39, 72768 Reutlingen, fr. Charlottental, Kr. Groß Wartenberg :/: 13.9.1923: Elfriede Kriiger geb. Klei- nen. Dissenchener Str. 76A. 03042 Cottbus, fr. Ostfelde ‘?X.9.1933: Lydia Oberndorff geb. Ory- wal (Milde). Blumenthalstr. 7. S23.5 1 Düren. fr. Neumittelwalde 82 Jahre ‘!:23.9.1925: Helene Herzau geb. Gasa, Dorfstrabe. 06268 Steigra. Kreis Qucr- furt, fr. Neumittelwalde ‘“25.9.1925: Hubert Mundry,%weibacheg- w 37 95379 Essen. fr. Schleise i. -_ L kl Jahre ‘s 12.9.1926: Hanna Drews geb. Hampl- ler. ßuschstr. X-t. 47x77 Willich-Anrath. fr. Neumittelwalde ‘g2S.9. 1936: Erich Ringeltaube. Kheren- hüller Str. X.. ‘~-9800 SpittaliDrau, fr. Ostfelde ‘“?9.9.19?6: Elfriede Gunther geb. Schwarz. Carl-Thieacn-Str. 8.95460 Bad Berneck. fr. Groll Woitzdorf, Kr. Grob Wartenberg 80 Jahre !‘S 9.1927: Gerhard Galinsky. Bergring _ S. X3.147 Pfarrkirchen. fr. Rudelsdort 79 ,Jahre ‘!: 13.9.193X: 1 .u/ia Ortncr scb. 1 .itl/ba. Man- holding 1, X.3339 C‘hieming. fr. Schleisc ,: 17.9.1928: Ursula Schmidt geb. Becker, Unterland 3, 39439 Wamsdorf. fr. Ei- chenhain bei Festenberg :~~.30.9,192X: Gretel Sturm geb. Schubert, Baumgarten 3. 39230 Klein Rosenburg, fr. Ostfelde -?0.9. 192X: Heinz Schubert. Am Rancicl 3, 292 IX SchiinebeckiElbe. fr. Ostfelde

78 Jahre * 17‘9.1929: Hans Albsmeier, Hermann- Hahn-Platz 17, 8 1477 München, fr. Bi- schdorf “20.9.1929: Else Thiemann geb. Pomo- itz, Adenoyser Str. 4, 3 117 1 Nordstem- men, fr. Ostfelde 77 Jahre “6.9.1930: Irmgard Raasch geb. Stasch, Bahnhofstr. 9, 39 175 Riederitz, fr. Kot- zine *21.9.1930: Hildegard Okaniek geb. Przybilla, Turnerstr. 291,28779 Bremen, fr. Neumittelwalde I , 75 Jahre :I: 17.9.1932: Anni Nottrodt geb. Jendricke. 99092 Erfurt; fr. NeurodeiBuchenhain ‘i: 19.9.1932: Elli Ulbricht geb. Gensel. An der Collmermühle 9.04758 Neuböh- Ia, fr. Rübenfelde-GroB Woitschdorf 74 ,Jahre ‘$28.9.1933: Manfred Peter, Mahndorfer Str. 37a. 3XX20 Halberstadt, fr. Festenberg 72 ,Jahre ,‘30.9.1935: Margarita Harnisch, Am Hang 3. 0 1462 Mobschatz, fr. Trebnitz 71 *Jahre ‘k6.9.1936: Werner Bunk. Aselebener Weg 1 S. 063 17 Erdeborn, fr. Kotzine

Zum Geburtstag im Oktober gratu- lieren wir: 101 ,Jahre :gi(). 10.1906: Elisabeth Nelke geb. Knie, Hauptstr. 66. _ . Y364 Langiingen. fr. Groß Warten berg 100 .Jahre “7. IO. 1007: Berta Fiebig geb. Lachmann i Weinberg). Marienplatz 6.13207 Berlin/ I~icl~terl~eldc. fr. Ncumittclwalde 98 ,Jahre -’ 10. IO. 1909: Hermann Fromm, tI.-Sci- pio-Str. 7. 33473 Dicmelstadt 97 ,Jahre ,‘:6. IO. 19 10: Martha Sehwar/ geb. Riis- kc. Hccskoppcl 6. ZO43 Hamburg. fr. Ben-Stadt, Kräutergasse 2 9.5 ,Jahre ‘:: 10. IO. 19 12: Margarete Gonschorck geb. Hotf‘mann. Glogauer Str. 33. 26953 Nordenharn. fr. Rudelsdorf 94 ,Jahre ,‘:6. 10.19 13: Meta Hojetzki. Fuhrberger- 4tr. 309X? C;rolibLII-g\Ledel. fr. Klein Sclliin\\ald 91 *Jahre ” IX. 10.19 16: Else Griifin von Schwerin (ycb. Bobka. Gcorgstr. 23. 3 1675 Bii- ~kcburg, fr. Neumittelwalde 88 ,Jahre ~~9.10.19 19: Martha Lemmens geb. Lang-

im-. Altenheim Neandertal. Talstr. 1 X9. 30x22 Mettmann. fr. Eichenhain

Seite 19

87 Jahre * 11.10.1920: Herbert Wuttke, Valzner- weiherstr. 6, 904%) Nürnberg, fr. Mu- Schlitz. 86 Jahre “5. IO. 1921: Elli Lendeekel geb. Gon- schoreck, Bremen, fr. Charlottenfeld 14.10.192 1: Gerhard Ulbrich, Tarostr. li 8 IO,04 IO3 Leipzig, fr. Neumittelwalde :k 15.10.192 1: Charlotte Winkler geb. Trenkel, Reichelsheim, fr. Ossen 85 Jahre “20.10.1922: Lydia Knauer-Hampfler, Goethestr. 2 1,78467 Konstanz/Bodensee, fr. Neumittelwalde :k22. IO. 1922: Irene Wende geb. Lach- mann, Franz-Hennes-Str. 24, SO226 Frechen, fr. Schleise 84 Jahre ‘“S. 10.1923: Lieselotte Stanze1 geb. Hor- ning, Hundsfüllig 19, A-3142 Hofkir- chen. fr. Neumittelwalde :*X. 10.1923: Joachim Wanzek, Von-Elm- Weg IO, 22 Ill Hamburg, fr. Kunzendorf :p 12.10.1923: Martha Kuropka geb. Pietrek. Amsterdamer Str. 4, 06128 Halle. fr. Kunzendorf -~23.1O.I923: Elli Scheibe geb. Jokiel, Lindenstr. 40 a, 06 1 X4 Osmünde, fr. Bischdort ;s?X. IO. 1923: Klara Menge geb. Hoff- mann. Galgenstr. 3X. 60437 Frankt’urUM., fr. Neumittelwalde 82 ,Jahre ~‘:24.10.193S: Georg Laube. Cunostr. 5. 3X364 Schiirringen. fr. Festenberg .“2X. IO. 192.5: Hubert Helbig. Friedrich- 4tr. 27. 9SO2X Hof, fr. Festenberg 81 Jahre ‘* 14. IO. 1926: Willi Pregla. Werner-See- lcnbinder-Str. 27. 07747 Jena. fr. GroK

Wartenberg 80 ,Jahre ,‘:X. IO. 1927: Joachim Mundry. Box 6. KRI. Kirkfield. Ontario Kanada, Korn 2BO. fr. Schieise :‘: 12. IO. 1927: 1 ,eo Skudlarek. Lrngerstr. 16. 1447 1 Potsdam, fr. Grob Wartenberg 79 ,Jahre ‘~‘3.10.1928: Helene Genth geb. Doktor. j. Wcsterwaldstr. 73. 5.3773 Hennef- Uckcrath. fr. Kammerau :$3(). IO. 19%: ,4nna Gabriel. Schiitzenstr. X. 32283 Wuppertal ,p3S. IO. 192X: Arno Driemel. Neue Sied- lung 22, 06355 Schafat%lt, fr. Neuhütte -“Zi. IO. 1938: Lydia Groll geb. Kolala. Hintergasse SO, 99625 Burgwenden. fr. Suschen

78 ,Jahre “23. IO. 1929: Inge Korner geb. Meister. Haldcnslebcr Str. IX. 39743 Ivenrode, fr. 041 felde

77 Jahre * 4.10.1930: Werner Hans Joachim, Stellinger Weg 148, 20255 Hamburg, fr. Kraschen * 14.10.1930: Charlotte Röhr geb. Mech, Schönrathstr. 14, 52066 Aachen, fr. Mühlenort * 15.10.1930: Bernhard Gottschlik, Bergs& 20,39 116 Magdeburg, fr. Sandraschütz *25.10.1930: Margarete Schulz geb. Frenzel, Am Glaswerk 35, 98701 Großbreitenbach, fr. Groß Wartenberg 76 Jahre * 16.10.193 1: Agate Dettke geb. Soika. Ebersteinweg 2a, 22455 Hamburg. fr. Grünbach 75 Jahre 1.10.1932: Günther Skiba, Hauptstr. 117. 63486 Bruchköbe1,Tel.O 61 XI17 44 91, fr. Kunzendorf “3. IO. 1932: KarlheinzIwanski. Holzhaldenstr. 4.88069 Tettnang, fr Groß Wartenberg * 14.10.1932: Werner Becker, Heckel- berger Ring 2, 13055 Berlin,Tel. 0 30198 31 30 99, fr. Eichenhain b. Festenbcrg *22.10.1932: Brunhilde Hesse geb. Petzka. Mittelgasse 28, 99 19.5 Schlol3- vippach, fr. Geschütz *S. IO. 1932: Klaus Mann, Einhom-Apo- theke, Alleestr. 1 IO,46049 Oberhausen, fr. Neumittelwalde

-m--*,w,----

berichtigurig: In der Ausgabe JuliiAugust haben sich in der Rubik ,,Herzliche Glückwünsche“ eini- ge Fehler eingeschlichen: 82 Jahre am 35.8.: Frau Ilse Sämann wohnt in 38120 Brxmschweig. 86 Jahre am 8.8.: Herr Wolfgang Sämann wohnt im Wohnstift Ratsberg e.V., Rats- bergstr. 63-2037,91054 Erlangen. 84 Jahre am 19.8.: Frau Dora Bohn. Wir bitten um Entschuldigung!

Ihre Red. <__n_““-~~~~-~,~_,l~~~~,~~-~---~””~-””~yxyI<I --“w x --an_ Y

* 17.10.1932: Zalud H,edwig geb. Ksoll, 04416 Markkleeberg, Bornaische Str. 14, fr. Kunzendort 72 Jahre 8.10.1935: Edmund Kupiec, Bussardweg 5, 30827 Garbsen, fr. Neumittelwalde 71 Jahre *: 10.10.1936: Hildegard Kujus geb. Ger- lach 0 1623 Rüsseina, Nr. 14b. Kr. Mei- ßen, fr. Wildheide 70 Jahre *7.10.1937: Else Schwarzbach geb. Kammer, Harthaerstr. 27,04720 Döbeln, fr. Kraschen 69 Jahre :~8.10.1938: Brigitte Schnitzer geb. Ohla, Albert-Einstein-Str. 27c, 092 12 Limbach- Oberfrohna, fr. Grenzhammer

Die Heimatgruppen berichten Dresden/Meißen

Im Namen unserer Gruppe möchte ich alle Geburtstagskinder recht herz- lich grüßen, alles erdenklich Gute, beste Gesundheit, Wohlergehen und Gottes Segen. Monat September: 74. am 19.9. Käte Wagner geb. Woll-

ny, Am Birkenhain 16,O 1689 Wein- böhla (Mühlenort)

84. am 20.9. Herbert Neumann, Riede- weg 223,277SS Delmenhorst (Nieder- stradam)

45. am 1.9. Michael Pietzonka, Dob- ritzer Berg 7b, 0 1662 Meißen (Sohn v. RobertiSchleise)

78. am 19.9. Elisabeth Tobias geb. Lebeck, Herzogswalder Str. 4, 0 172.3 Grumbach (Rodcnau)

72. am 30.9. Margaritta Hanusch geb. Gucke], Am Hang 3, 0 1 156 Dresden (Trebnitz)

7 1. am 2.9. Bernhard Jöckel, Spenerstr. 1 1 a. 0 1309 Dresden (Frischfeuer)

7X. ~~11 17.9. Werner Kiedel, Karl-Lieb- knecht-Ring 9.0 16 12 Nünchritz (Glo- gau )

66. am 16.9. Hildegard Lidzba geb.

Fußy, Grenzstr. 47a. 0 1640 Coswig (Fr. v. JohannesiOberstradam)

76. am 14.9. Getrud Riedel geb. Skup- pin, Teufelstein 4, 09261 Zerbst (Niederstradam)

Monat Oktober: 69. am S.10. Katharina Kastner geb.

Ruby, Gartenweg 13, 01723 Wils- druff (Sanden)

79. am 5.10. Ingeborg Ahlmann geb. Hellmann, Rudolf-Tarnow-Str. 12, IX055 Rostock (Niederstradam)

7X. am 26.10. Ruth Hietze geb. Kut- sche, Beethovenstr. 10. 0 1640 Cos- wig (Mühlenort)

75. am 14.10. Werner Becker, Am Pfarrholz 1 1, 04720 GroBsteinbach (Eichenhain)

6X. am 22.10. Rita Bergloff geb. Jasef, Schweinsdorfer Str. 14.0 1705 Frei- tal (Rodcnau)

83. am 7.10. Elfriede Hoppe geb. Bortke. Tefl’a 23,03894 Viekirchen (Gmnbach)

82. am X. 10. Margarete Rämmler geb. Gcburek. Becthovenstr. 34, 04564 Bohlen (Fcstenberg)

Es darf nicht vergessen werden! In unserer Gruppe, welche Flucht und Vertreibung erlebt haben, werden es von Jahr zu Jahr immer weniger. Die damals Kinder waren, sind heute auch schon Rent- ner. Deshalb linde ich es eine hervorragen- de Geste, daß viele Landsleute das erlebte Chaos vom 2. Weltkrieg für ihre Nachkom- men niederschreiben. Auch in unserer Gruppe gibt es einige. Im Monat Juli be- suchte ich mit meiner Gattin das Schlesische Museum in Görlitz, jeder Schlesier, welcher noch gesundheitlich in der Lage ist, sollte dieses Museum besuchen. Alle Ausstel- lungsstücke sind in Deutsch und Polnisch beschrieben. Bei Vitrinen sind die Erläute- rungen über einen Lautsprecher zu hören. Beeindruckend ist das Schlüsselbrett, wo Schlüssel von Hauseigentümern oder Wohnungen hängen, als man auf die Flucht ging und sein Anwesen zuschloß. Diese Zeit des Zweiten Weltkrieges war das finsterste Kapitel der deutschen Gesichte, die Vertreibung war Unrecht. Wo immer auf dieser Welt Menschen vertrieben wer- den, es ist immer unmenschlich. Vor zwei Jahren hatte Frau Ilse Süß-Goyi Erfurth mit mir Verbindung aufgenommen und zwei kleine Bücher von ihrem Leben geschickt, welche sie niederschrieb. Frau Süß lebte ab 19 19, wo sie geboren wurde, in Rudelsdorf Kr. Groß Wartenberg, wo ihr Vater als Lehrer tätig war. Durch die Tätig- keit ihres Vaters als Lehrer sind sie öfter umgezogen in einige Orte und Städte Schle- siens. 1940 heiratete sie Jochen Goy, welcher aus dem Krieg nicht heimkam. In einfachen Worten, Bildern und Feldpostbriefen von ihrem Mann aus Rußland schildert Frau Süß ihre Erlebnisse in zwei kleinen Büchern. Frau Süß ist das zweite Mal verheiratet und wird im November 88 Jahre. Wir Schlesier haben das, was wir durchgemacht haben, schon langst vergeben, aber vergessen können wir nicht. Diese Bücher von Frau Süß haben in unserer Heimatgruppe schon einige gelesen, deshalb kann ich sie auch weiterempfehlen. Adresse: Ilse Süll-Goy/Erfurth, Son- nenstuhl 29, 91166 Georgensgmünd, Tel-Nr. 09172/8405. J. Hellmann

Gruppe Düsseldorf Liebe Heimatfreunde, nach der langen Sommerpause 2007, wollen wir am Samstag, den 6. Oktober mit dem Ern- tedankfest unsere Heimatabende in un- screm Stammlokal wieder fortsetzen. In der Hoffnung. daß Ihr Euch alle gut erholt habt. Beginn ist 14.30 Uhr. Zum Kolping- haus, Kiilner Landstr. 435, Düsseldorf.

Nr. Y2007 Seite 2 1

Und zum Geburtstag gratulieren wir zum: 83. am 6.9. Ilse Gutsehe fr. Breslau 80. am 12.9. Oskar Menzel fr. Klein

Gable 74. am 15.9. Elisabeth Dahmen fr.

Domaslawitz 8.5. am 17.9. Margareta Szonn fr.

Liegnitz 88. am 18.9. Jutta Reb, fr. Hinden-

burg 77. am 19.9. Alfred Schmidt, fr. Leib

Kr. Sauer 83. am 2 1.9. Helma Grabs fr. Gottes-

berg 68. am 21.9. Ursula Ho,jetzki, fr.

Grimmels Kr. Oels 83. am 28.9. Bernhard ,Janiets fr.

Grunwitz 90. am 1.10. Christine Bargende fr.

Goschitz 82. am 5.10. Theo Herrmanns fr.

Wegberg 92. am 6.10. Elisabeth Surek fr. Müh-

lenort 8 1. am 7.10. Marta Langner fr. Bres-

hl

83. am 8.10. Anneliese Czurlok, fr. Thüringen

9 1. am IO. IO. Martha Krause fr. Fe- stenberg

91. am 20. IO. Erwin Walluszyk fr. Oberstraden

8 1. am 26. IO. Sonja Lauber fr. Gross- gollnich

68. am 27.10. Gerhard Hoffmann fr. Sattel

95. am 30.10. Wilhelm Schady fr. Su- schenhammer

7 1. am 30. IO. Doris Gläser fr. Festen- berg Der Vorstand mit Günter Neumann

München Wir trafen uns vor der Sommerpause ausnahmsweise am Mittwoch, den 25. Juli 2007, da im August das ,,Haus des Deutschen Ostens“ (HdO) geschlossen ist. An diesem Termin konnte unser Herr Dr. Klinkert aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein. Aber wir freuen uns jedesmal, wenn er es miiglich machen kann, unsere Heimatnachmittage zu besuchen. Vor allem möchte ich mich auf diesem Wege bei Herrn Dr. Klinkert bedanken, daß er mit so großem Interesse unsere Heimatnachmittage verfolgt und für mich die Berichte ans Heimatblatt schreibt. An diesem 25. Juli also hatten wir ein ganz lockeres Programm. Im Vordergrund

standen die Geburtstagskinder der letz- ten Wochen. Ganz besonders wurde unsere Vorsitzende, Frau Ilse Hijppe-Trap- pe. mit einem großen Blumenstrauß ge- ehrt, die ihren 85. Geburtstag am 23. Juli feierte. Die Ehrung von uns allen übernahm Frau Lotte Feige von den Trebnitzern. Anschließend sangen wir. wie üblich, aber diamal mit besonderer Freude, den Geburtstagskanon. Kaffee und Kuchen waren eine Spende von den Geburtstags- kindern. Nun folgten noch einige Erzählungen von Frau Trappe-Höppe und Frau Feige; dazu sangen wir einige Lieder aus unse- rem Liederbuch. Anschließend berichtete ich vom Schle- siertreffen in Hannover. Von unseren drei Gruppen Oels, Trebnitz und Groß War- tenberg, hier in München. waren wir Groß Wartenberger als einzige dort vertreten. Alle hörten gespannt zu und waren überrascht, da13 das Deutschland- treffen der Schlesier alle Erwartungen mit ungefähr 50.000 Besuchern weit übertroffen hat. Für die Organisatoren muß es wieder viel Zeit und Arbeit be- deutet haben, die Schlesischen Trachten- gruppen aus ganL Deutschland einzuladen und zu betreuen, das Schlesische Dorf aufzubauen und für das leibliche Wohl der Besucher zu sorgen. um nur einige Beispiele zu nennen. Aufjeden Fall war es wieder einmal ein einmaliges Erlebnis dabeigewesen zu sein. Als wir am 1. Juli nach dem Treffen um 2 1.35 Uhr müde in unseren heimatlichen Gefilden ankamen, machte Petrus über München alle Schleusen auf. Bei schwe- rem Gewitter gab es nur eine Rettung, aus dem Zug raus. ins nächste Taxi rein und ab nach Hause. Aber dabeisein ist alles. Nun stehen wieder einige Termine des Schlesiervereins im Herbst auf dem Programm: Wenn sich die Schlesischen Trachtengruppen beim Oktoberfestzug auf ihrem 6 km langen Weg präsentieren, müssen wir sie natürlich mit viel Applaus belohnen. Als nächstes ist die Schlesische Wallfahrt zu unserer Schutzpatronin. der heiligen Hedwig in Kloster Andechs angesagt. Ein weiterer Höhepunkt ist der Tag der Heimat, bei dem unsere Heimatgruppe auch nie fehlt, im Gedenken an unsere verlorene Heimat. Leider ist es auch bei uns so, da0 immer weniger Heimatfreunde an diesen Ver- anstaltungen teilnehmen können, aber sie werden von uns nicht vergessen. Durch

Telefonate oder Besuche halten wir sie auf dem l.aufenden. Zum Schluß möchte ich ein Geburtstags- kind nicht vergessen: Am 11. August wurde unser Hobbydichter Arno Kirsch- ke, früher BreslauiGoschütz, 84 Jahre jung. Alle Heimatfreunde gratulieren nachträglich recht herzlich. Wir sehen uns wieder am 1. Oktober an gewohnter Stelle im HdO. Vielen Dank für die Veröffentlichung.

Mit heimatlichen Grüßen gez. Herta Kotzerke

Die Heimatgruppe gratuliert herzlich zum Geburtstag:

79. am 12.9.1928 Ursula Hoja, Zugspitz- str. 3Sb, 86825 Bad Wörishofen, fr. Ober-Stradam

79. am 24.9.1928 Ruth Buchner geb. Zapke, Mitterfeldstr. 12, 80689 München, fr. Schollendorf

76. am 10.9.193 1 Elfriede Froscher- maier geb. Rack, Tonwerkstr. 6. 8227.5 Emmering. fr. Geschütz

Heimattreffen Niederlausitz Allen Geburtstagskindern eine ganz herzliche Gratulation und gute Wün- sche für das neue Lebensjahr, beson- ders gute Gesundheit, Gelassenheit und Freude.

Ihr Gerold Mahler

September

66. am 2.9. Kiepsch Edith geb. Men- zel, Dorfstr. 2 1,049 16 Friedersdorf, fr. Sandraschütz

75. am 7.9. Lachmann Leopold, West- str. 2, 03229 Altdöbern, fr. Dalbers- dorf

7 1. am 11.9. Nawroth Maria geb. Pfeif- fer, Dorfstr. 53, 049.71 Altenau. fr. Althütte, CSR, Ehefrau von Franz aus Kammerau

67. am 12.9. Bogus Brigitte. Siedlerstr. IX, 04928 Plessa-Süd, Ehefrau von Horst. fr. Markusdorf

84. am 13.9. Krüger Frieda. Dissen- chener Str. 76a. 03042 Cottbus, fr. Ostfelde

72. am 18.9. Nawroth Hedwig, Dorf- str. 11, 0493 1 Altenau, fr. Kam- merau

69. am 23.9. Kositza Georg, Saxdorfer Str. Ia, 04895 Koßdorf. fr. Kam- merau

68. am 29.9. Pfanne Theresia geb. Kositza, Briesker Str. 1, 01968 Scnftenberg, fr. Kammerau

Oktober 73. am 10. IO. Thorenz Eleonore geb.

Schnelle. Dissenchener Str. 78, 03042 Cottbus. Ehefrau von Georg aus Festenberg, fr. Sagan

8 1. am 12.10. Kula Paula geb. Dubiel, Waldstr. 4, 03130 Spremberg fr. Görnsdorf

73. am 16. IO. Mahler Gisela geb. Heß, Steindamm 70, 0 1968 Senftenberg, Ehefrau von Wilfried aus Bischdorf, fr. Senftenberg

86. am 16.10. Bigos Iris geb. Begga, Eilenburger Str. 22, 03050 Cottbus, Ehefrau von Leo aus Wioskc, fr. Görlitz

66. am 2 1.10. Ursula Guroll geb. Jork, B.-Brecht-Str. 29, 02977 Hoyers- werda, Ehefrau von Heinz aus Ot- tendorf

78. am 24.10. Kutzner Hans-Siegfried, W.-Pieck-Str. 40, 0 1968 Senften- berg, fr. Groß Wattenberg, Steinstr.

72. am 27.10. Groger Gerhard, SchloB- bezirk 3,03222 Lübbenau, Ehemann von Heide geb. Kuring aus Groß Wattenberg, fr. Klein Beuchow

65. am 28.10. Hanusch Veronika geb. Kendzia, Schloß 11, 02953 Krom- lau, fr. Groß Wartenberg, Steinstr.

Einladung Zu unserem nächsten Heimattreffen für die Niederlausitz laden wir alle Heimat- freunde mit ihren Angehörigen ganz herzlich ein, für Sonnabend, den 20. Oktober 2007 - ab 14.00 Uhr - in Sedlitz, Schulstr. 2 (ev. Gemeinde- haus). Bitte merken Sie sich diesen Termin gut vor, denn wer das Heimatblatt erhält, bekommt keine Einladung mit der Post. Und geben Sie bitte unbedingt Bescheid, wenn Sie nicht dabeisein können, wegen der Vorbereitung. Anfragen usw. bitte an: Gerold Mahler, Hauptstr. 11,01968 Sedlitz, Tel.-Nr. 0 35 73 - 79 61 46. Wir hoffen auf ein gutes Wiedersehen und grüßen ganz herzlich

Ihre Mahlers

Nürnberg Das nächste Treffen in Nürnberg ist am 20. Oktober, wie immer in der Garten- stadt, ab 14.30 Uhr.

D. Buchwald

Heimatgruppe Oels - Groß Wartenberg - Namslau

Treffen am 14.7.2007 Bei hochsommerlichen Temperaturen machten sich die Heimatfreunde der drei Stüdte und Kreise Gels, Groß Wattenberg und Namslau aus Berlin und dem Bcr- liner Umland auf den Weg zu ihrem Heimattreffen. Wieder konnten wir zahlreiche Gäste begrüßen, den wohl weitesten Weg hat- te Frau Marta Heissler, sie lebt heute in Brasilien und weilt derzeit auf Besuch hier in Berlin. Frau Marta Heissler stammt aus dem Kreis Groß Wattenberg. Weitere Gäste waren Herr John mit Gattin aus dem Kreis Lauban, Herr Werner Becker früher Kreis Groß War- tenberg, Frau Luise Fischer aus Leuchten, Kreis Oels, und ein schon ständiger Gast unserer Treffen ist Herr Schneider aus Breslau. Von unseren Geburtstagskindern möch- te ich besonders hervorheben Frau Brunhilde Kranczioch, die 80 Jahre jung wurde und noch heute trotz angeschla- gener Gesundheit Delegierte zur Dele- giertenversammlung ist und dem Vor- stand der Heimatgruppe mit Rat und Tat zur Seite steht. 70 Jahre jung wurde Frau Hildegard Dornig, die auch dem Vorstand hilfreich zur Seite steht, wenn es besonders darum geht, Präsente zu Weihnachten, zu Ostern usw. für die Gruppe zu besorgen. Nach der Begrüßung erfolgte erst einmal ein kurzer Bericht zu dem Deutschland- treffen der Schlesier in Hannover 2007. Danach wurde bei Kaffee und Kuchen kräftig zugelangt, denn vor uns lagen schwere Aufgaben, die es zu lösen galt. Erst einmal klärten wir, woher das Wort ,,Böhm“ kommt. Was ja bei uns Schle- siern in aller Munde war. Kaum hatten wir dies gelöst, da begaben wir uns auf eine Wanderung durch das Riesengebir- ge. Wir besuchten das Hohe Rad, die Mittagsteine und noch viele andere Se- henswürdigkeiten des Gebirges. Noch ganz geschafft von der anstrengenden Wanderung galt es zu schätzen, wie viele Marienkäfer aus Schokolade in einer Plasteschachtel sind. 12 waren zu wenig und 21 waren zuviel, es waren genau 20 drin, und der Sieger, Herr Sowa, bekam eine kleine Flasche Sekt. Nach all den Anstrengungen haben wir uns die Sommerpause verdient, und so sehen wir uns wieder am 13. Oktober 2007 sowie am 10. November 2007, jeweils um 15.00 Uhr. Wegen der Weih-

Nr. Y2007

nachtsfeier am 8. Dezember 2007 sehen wir uns zu diesem Termin schon um 14.00 Uhr wieder.

Manfred Form, Vorsitzender der Heimatgruppe Oels -

Groß Wartenberg - Namslau

Die Heimatgruppe gratuliert zum Geburtstag und wünscht alles Gute zum: 85. am 26.9. Herr Doktor Paul, 12623

Berlin, Hugo-Heimann-Str. 1, fr. SchleiseiGr. Wattenberg

73. am 28.9. Frau Proske Helga geb. Schuhmacher (Biesenth.), 16359 Biesenthal, Bahnhofstr. 74

76. am 1.10. Herr Marchinek Joachim Prof. Dr., 12621 Berlin, Giesestr. 12- 14, fr. SchwirtziNams

95. am 17.10. Frau Thiel Ursula, 10707 Berlin, Württembergische Str. 13, fr. Breslau (kein Mitglied)

78. am 20.10. Herr Proske Harry, 16359 Biesenthal, Bahnhofstr. 74, fr. GalbitziOels

84. am 29.10. Frau Behrendt Ingrid, 12353 Berlin. Mollnerweg 37, fr. Oels

Zum Tag der Heimat Unxre liehe Schwe\ter

Heimat ist dort, wo wir geboren sind, wo wir schon glücklich waren als Kind,

wo wir zu Hause gewesen in vielen Jahren, wo wir&oh und zufrieden waren. Heimat war unser Schlesierland, rechts und links vom Oderstrand. Dort haben wir in guten und auch

schweren Tagen

Herta Strassberger geb. Berski

* 17.8.1923 in Groß Wartenherg

r\t am ?7.7.2007 \antt cnt\chlal’en.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Leid und Glück gemeinsam getragen.

Heimat gehört zu jeder Zeit nie einer Regierung oder Obrigkeit,

sondern, das ist stark zu betonen, sie gehört den Menschen,

die darin wohnen.

Georg Schneider * 9.10.1923 fS.4.2007

Und wer etwas verschenkt, was ihm nicht gehört, wird überall Übeltüter genannt.

Den Verschenker mit seinen Abgeordneten das leider nicht stiirt,

er tri&t dafir einen polnischen Orden am Band. Heilig ist der Name des Herrn im

Himmelszelt, . wie wtr vom ,, Vaterunser“ wissen

als Christ, aber auch in der ganzen Welt

das Wort Heimat genauso heilig ist. Wer Menschen aus ihrer Heimat

vertreibt, ein Unsegenfür immer an diesem bleibt.

In den paar Jahren, die wir noch am Leben bleiben, wird niemarod die Heimattreue uus

unseren Herzen vertreiben. Den Wert eines Menschen kann mun

an seiner Liebe zur Heimat ermessen. Darum ermahne ich Euch daran, die Heimat niemals zu izergessen!

In eigener Sache!

Liebe Leser der schlesischen Heimatliteratur!

Arno Kirschke

Seit vielen Jahren ist es in unserem Hause Tradition, daß wir den Abon- nenten der Heimatzeitungen zwei Kalender unseres Verlages zum Kauf anbieten. Sie erhalten von uns das ,,Jahrbuch der Schlesier” und den ,,Schlesischen Kunst-Kalender“ zur Ansicht! Es würde uns freuen, wenn Ihnen diese Kalender gefallen, Sie bringen Ihnen ein Stück Heimat ins Haus.

Mit dem Kauf der Kalender tragen Sie zum Erhalt der Heimatzeitung bei. Sie ermöglichen es uns, unsere Hei- matarbeit fortzuführen. Wir bitten um freundliche Abnahme. Zur Bezahlung können Sie den bei- liegenden Uberweisungsschein ver- wenden. Sollte Ihnen ein Kalender nicht zusagen, stecken Sie ihn in das gleiche Kuvert, kleben es zu, vermerken darauf ,,Annahme verweigert” und werfen den Umschlag wieder in den Briefkasten. Dadurch entstehen weder Ihnen noch uns weitere Portokosten.

Ihr Heimatverlag

Nachbestellung- (nur solange Vorrat reicht) einfach mit Postkarte

an: Helmut Preußier Verlag, Dagmarstraße 8, 90482 Nürnberg,

Telefon (0911) 9 54 78-18, Fax (0911) 54 24 86

Postvertriebsstück B 09656 Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt

Verlag Helmut Preußler Dagmarstraße 8 90482 Nürnberg

65 &&'tWgo 637

Noch bis /um 2 1. Oktober 2007 prliscntiert clas Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen (Hiisel) die Ausstellung ,,Aufbttu West“ des LWI,-Industricmuseurns. Flüchten und vertrieben werden, woanders INW beginnen, sich integrieren, aber auch neue Impulse geben und cigenc Akxn- te setzen - darum geht es in der Ausstellung ,,Aufhau West”. Rund 300 ausgestellte spannen& Ob.jektc lassen perslinlichc Erlebnisse und Schicksale lebendig wcrdcn. I~I/LI Liihlt auch ein unschcinbarcr. abgenutzter brauner Kot’ler. Dieser Koffer gehörte Christa Maria Gattermann geb. Piischel

uus Neumarkt in Schlesien. Er begleitete sic auf ihrer ctrnma- tischen Flucht vor <ler Roten Armee im Januar 1945. Mit einem Lastwagen der Wchrrnxht erreichte clic clrci/ehlijähr-igc Christa Gattermann mit ihrer Familie nach rnchrstündipr Irrfahrt im Schneesturm Hirschberg. ,,Ich war im Verlauf eines eiwigen Tages ZU einem fremden, armen I;Iüchtlingsmädchen pxwrdcn und war nicht mehr die Tochter angcschener Eltern in einer kleinen St&, in der jeder @den kannte”, erinnert sich Chris- ta Gattermann. Von Hirschberg ws ging es weiter nach Sch-ei-

bcrhau. Der Aufenthalt clort dauerte vier Wochen. Als die Front immer niiher riickte und clas Donnern der Geschütze bereits LU hiiren war, schIoB sie sich dem letzten Flüchtlingstreck an, der Flauen und Kinder aus Schreiberhau evakuieren sollte. Die Flucht führte iiber Gablow uncl Jungbunzlau nach Prag.

Bei Ausbruch dcs Aufstandes gegen die deutsche Besatzunp- mxht am 5. M:li 1 %S verharrten die Flüchtlinge viele Stunden in einem Tunnel. Nach mehreren Irri’;lhrtcn errcichte Christa Gnttcrmann mit ihrer Familie den Bayerischen Wald. Dort erlebte sic chs Kriegsende und den Einmarsch der nmeriknni- schcn Truppen. Der Koffer wir Christa Gvttermann auf ihren spHtcren Reisen stets ein treuer Bqleiter. Dies ist eine von vielen Geschichten in &rAussttllun~ ..Auf- bau West”. Sic rqcn an LU Fragen. die weh für clie heutige Diskussion UIN Mignltion und Integration wichtig sind.

Oberschlesisches Landesmuseum, Bahnhofstr. 62, 40883 Ratingen, Tel.: 02102/Y65-0; Fax: 9 65400 geiiffnet: Dienstag - Sonntag, 11 AM- 17.00 Uhrt