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Helmar Prestele, Anton Mangstl und Ludwig Reiner Bayerische Landesanstalt für Betriebswirtschaft und AgrarStruktur, München, und Lehreinheit Ackerbau und Versuchswesen der TU München, Preis in g-Weihen Stephan DIE SCHLAGKARTEI IN DER PFLANZENBAULICHEN BERATUNG Bei der Schlagkartei handelt es sich im Gegensatz zu den Landessorten- versuchen um Datenerhebungen produktionstechnischer Natur auf Praxis- flächen. In den letzten Jahren war eine Fülle von Schlag- und Feldkar- teien im Entstehen, ich denke hier an die DLG, an die Landwirtschafts- kammer Münster, Bonn und an den Beratungsring Hannover. Sinn und Zweck war es, die Aufzeichnungen der Landwirte in systematisierte Form über- zuführen, um seine produktionstechnischen Maßnahmen konkreter fassen zu können, sozusagen als Gedächtnisstütze. Das Bedürfnis nach verbesserter Information über Wirkung getroffener bzw. zu treffender pflanzenbauli- cher Maßnahmen ist sehr groß. Trotz vielfacher Fortschritte ist ein ge- wisser Informationsrückstand in der pflanzlichen Erzeugung im Vergleich zu anderen Fachrichtungen gegeben. Pflanzenbauliche Beratungsmaßnahmen werden in vielen Fällen der entsprechenden Istsituation angepaßt, sozu- sagen als ad hoc-Entscheidung. Die Richtigkeit läßt sich in vielen Fäl- len nur vermuten, da langfristige Erfahrungen oft fehlen. Bis jetzt decken die Landessortenversuche einen weiten Bereich an Informations- grundlage ab. Die punktuelle Streuung der Versuchsstandorte ist bekannt und als gewisses Problem anzusehen. Eine direkte Übertragbarkeit der Versuchsergebnisse bei der Vielfalt der Produktionsbedingungen ist oft nur bedingt möglich. Zum Schließen solcher Informationslücken bietet sich die Schlagkartei an. Sie soll aber kein Ersatz für bestehende Ver- suchsaktivitäten sein, sondern eine wirksame Ergänzung, vor allem im Hinblick auf die vielseitige, auf den Einzelbetrieb bezogene Aussage. Im ersten Bild sehen Sie die Vorderseite des aus zwei Seiten bestehenden Schlagkartei-Formulares (Abb. 1). Hier sind die Angaben zum Betrieb ent- halten, die Schlag- und Bodenbeschreibung, die Angaben zu den Vorfrüch- ten, Angaben zur Saat, Feldbeobachtungen, Ernte, Qualität und ertrags- mindernde Einflüsse. Die Rückseite (Abb. 2) ist in vier Felder aufge- teilt. Dies sind - die Bodenbearbeitung, - organische Düngung, - mineralische Düngung und - der Pflanzenschutz. Das Formular für Getreide - Raps - Mais - Feldfutter unterscheidet sich von dem der Hackfrüchte nur in den Angaben zur Saat, Beobachtungen, Ernte und Qualität. In Zusammenarbeit der Bayer. Landesanstalt für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur, München, und der Lehreinheit Ackerbau und Versuchswesen der Technischen Universität München-Weihenstephan wurde seit 1975 an drei Ämtern für Landwirtschaft als Pilotämtern die Schlagkartei als In- strument der Beratung in der pflanzlichen Erzeugung auf Praxisbetrieben eingeführt. Sie fand durchwegs ein positives Echo bei den Landwirten. 1977 wurde in Bayern von der Bayer. Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau das Modell "Integrierter Pflanzenschutz" eingeführt. Es wur- den hierfür 3-5 Erprobungsbetriebe pro Landkreis ausgesucht, an denen Beobachtungen phytosanitärer Art gemacht wurden. Wir vertreten die Auf- fassung, daß das Feststellen von Schaderregern und Schadenhäufigkeiten ohne Hintergrundinformation von produktionstechnischen Daten nur unzu- reichende Rückschlüsse auf ihr Entstehen zuläßt. Deshalb wird in diesen Praxisbetrieben generell die Schlagkartei über die untersuchten Schläge mitgeführt. 1978 haben wir etwa 1500 Schlagkarteien für die EDV aufbe- reitet, für 1979 geschieht das in gleichem Umfang.

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Helmar Prestele, Anton Mangstl und Ludwig Reiner

Bayerische Landesanstalt für Betriebswirtschaft und AgrarStruktur,München, und Lehreinheit Ackerbau und Versuchswesen der TU München,Preis in g-Weihen Stephan

DIE SCHLAGKARTEI IN DER PFLANZENBAULICHEN BERATUNG

Bei der Schlagkartei handelt es sich im Gegensatz zu den Landessorten-versuchen um Datenerhebungen produktionstechnischer Natur auf Praxis-flächen. In den letzten Jahren war eine Fülle von Schlag- und Feldkar-teien im Entstehen, ich denke hier an die DLG, an die Landwirtschafts-kammer Münster, Bonn und an den Beratungsring Hannover. Sinn und Zweckwar es, die Aufzeichnungen der Landwirte in systematisierte Form über-zuführen, um seine produktionstechnischen Maßnahmen konkreter fassen zukönnen, sozusagen als Gedächtnisstütze. Das Bedürfnis nach verbesserterInformation über Wirkung getroffener bzw. zu treffender pflanzenbauli-cher Maßnahmen ist sehr groß. Trotz vielfacher Fortschritte ist ein ge-wisser Informationsrückstand in der pflanzlichen Erzeugung im Vergleichzu anderen Fachrichtungen gegeben. Pflanzenbauliche Beratungsmaßnahmenwerden in vielen Fällen der entsprechenden Istsituation angepaßt, sozu-sagen als ad hoc-Entscheidung. Die Richtigkeit läßt sich in vielen Fäl-len nur vermuten, da langfristige Erfahrungen oft fehlen. Bis jetztdecken die Landessortenversuche einen weiten Bereich an Informations-grundlage ab. Die punktuelle Streuung der Versuchsstandorte ist bekanntund als gewisses Problem anzusehen. Eine direkte Übertragbarkeit derVersuchsergebnisse bei der Vielfalt der Produktionsbedingungen ist oftnur bedingt möglich. Zum Schließen solcher Informationslücken bietetsich die Schlagkartei an. Sie soll aber kein Ersatz für bestehende Ver-suchsaktivitäten sein, sondern eine wirksame Ergänzung, vor allem imHinblick auf die vielseitige, auf den Einzelbetrieb bezogene Aussage.

Im ersten Bild sehen Sie die Vorderseite des aus zwei Seiten bestehendenSchlagkartei-Formulares (Abb. 1). Hier sind die Angaben zum Betrieb ent-halten, die Schlag- und Bodenbeschreibung, die Angaben zu den Vorfrüch-ten, Angaben zur Saat, Feldbeobachtungen, Ernte, Qualität und ertrags-mindernde Einflüsse. Die Rückseite (Abb. 2) ist in vier Felder aufge-teilt. Dies sind- die Bodenbearbeitung,- organische Düngung,- mineralische Düngung und- der Pflanzenschutz.

Das Formular für Getreide - Raps - Mais - Feldfutter unterscheidet sichvon dem der Hackfrüchte nur in den Angaben zur Saat, Beobachtungen,Ernte und Qualität.

In Zusammenarbeit der Bayer. Landesanstalt für Betriebswirtschaft undAgrarstruktur, München, und der Lehreinheit Ackerbau und Versuchswesender Technischen Universität München-Weihenstephan wurde seit 1975 andrei Ämtern für Landwirtschaft als Pilotämtern die Schlagkartei als In-strument der Beratung in der pflanzlichen Erzeugung auf Praxisbetriebeneingeführt. Sie fand durchwegs ein positives Echo bei den Landwirten.

1977 wurde in Bayern von der Bayer. Landesanstalt für Bodenkultur undPflanzenbau das Modell "Integrierter Pflanzenschutz" eingeführt. Es wur-den hierfür 3-5 Erprobungsbetriebe pro Landkreis ausgesucht, an denenBeobachtungen phytosanitärer Art gemacht wurden. Wir vertreten die Auf-fassung, daß das Feststellen von Schaderregern und Schadenhäufigkeitenohne Hintergrundinformation von produktionstechnischen Daten nur unzu-reichende Rückschlüsse auf ihr Entstehen zuläßt. Deshalb wird in diesenPraxisbetrieben generell die Schlagkartei über die untersuchten Schlägemitgeführt. 1978 haben wir etwa 1500 Schlagkarteien für die EDV aufbe-reitet, für 1979 geschieht das in gleichem Umfang.

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Handelsname z.B. AretitGesamtflächenspritzung

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Unterfußdüngung mit „U" kennzeichnen '*// N P205 K20 MgO Bor CaO= Randspritzung= Teilflächenspritzung= Unterblattspritzung

54 H. Prestele/A. Mangstl/L. Reiner

Ich zeige Ihnen hier ein Flußdiagramm vom Erfassungssystem "Schlagkar-tei". Es beginnt mit der dezentralen Datenerfassung durch den Landwirtoder den Berater. Nach Abschluß der Ernte und nach Eintragung aller re-levanten Daten erfolgt durch den Berater vor dem Abschicken an die Lan-desanstalt für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur, München, eine de-zentrale Überprüfung der Eintragungen. Der nächste Block zentrale Ver-schlüsselung, Adressendatei, Schlüsseldatei, ist mit der wichtigste Ab-schnitt im Erfassungssystem. Es mußte zuerst eine Schlüsseldatei herge-stellt werden, um alphanumerische Eintragungen der Schlagkartei anspre-chen zu können. Ebenso wurde eine Adressendatei aufgebaut. Die zentraleVerschlüsselung ist sehr arbeitsaufwendig. Nachdem dies durchgeführt istkann die Eingabe über den Bildschirm erfolgen. Über Plausibilitätsprüfurgen, die auf die Adressendatei und die Schlüsseldatei zurückgreifen, körnen Tippfehler oder Gedankenfehler, die als Fehlermeldung erscheinen, scfort ausgebessert werden. Nach Abschluß der Erfassung erfolgt eine ma-schinelle Überprüfung der eingegebenen Daten. Sollten noch Fehler vor-handen sein, werden sie in einer Fehlerliste ausgedruckt. Es erfolgt ei-ne Korrektur über den Bildschirm. Dieser Kreislauf wiederholt sich solange, bis die Datei fehlerfrei vorliegt. Dies ergibt die Rohdatei, diedann in das SPSS-System übergeht und in dieser Form abgespeichert wird.Für die nun folgenden Auswertungen sind sehr umfangreiche Programmie-rungsarbeiten notwendig, um die Rohstruktur der Schlagkartei in eine da-tenverarbeitungsfähige Form zu bringen. Das Ergebnis dieser Programmie-rungsarbeiten sind:- Statistische Auswertungen,- der horizontale Schlagvergleich,- der vertikale Schlagvergleich und- die Deckungsbeitragsrechnung.

Dieser Block ist das Ergebnis aus der Schlagkartei und wird als Rücklie-ferung der Daten an den Endverbraucher betrachtet, in diesem Fall andie Staatliche Landwirtschaftsberatung und an den Landwirt, der ja Ur-heber dieser Daten ist. Der Rückfluß der Daten erfolgt zurzeit als Dek-kungsbeitragsrechnung und als horizontaler Schlagvergleich, wobei dieDeckungsbeitragsrechnung ergänzend, je nach Anforderung, dazugenommenwird. Die Abbildung 4 beinhaltet eine Zusammenstellung eines horizonta-len Schlagvergleiches. In der Senkrechten sind die Variablen aufgeführt,gruppiert nach Sachgruppen. Sie können je nach der Fragestellung gezieltausgewählt werden. In der Waagerechten sind die Betriebsnummern der be-treffenden Landwirte aufgeführt, unter denen sich dann die Einzelwertedes betreffenden Schlages befinden. Dieser horizontale Schlagvergleichist eine einjährige schlagweise Gegenüberstellung der wichtigsten Kenn-größen der betreffenden Schläge. Dieser Vergleich dient dem Landwirtund dem Berater gleichzeitig. In gemeinsamen Gesprächen mit den Landwir-ten aus einem Landkreis und dem Berater werden Fehler gesucht und be-sprochen, z.B. in Abendveranstaltungen oder auch in Einzelberatungsge-sprächen .

Ziel ist das Auffinden von sicheren, dem Standort angepaßten Produk-tionssystemen, die,langfristig gesehen, mit großer Sicherheit ins Zieltreffen. Eine verkürzte Deckungsbeitragsrechnung, die mit standardisier-ten Werten berechnet ist, rundet dieses Ergebnis ab (Abb. 5).

In Verbindung dazu sind wir z.Z. dabei, einen vertikalen Schlagver-gleich zu erstellen. Darunter verstehen wir den Vergleich der Kenngrö-ßen eines Schlages über mehrere Jahre. Zur Unterstützung des Gedächt-nisses wird die Geschichte des Schlages über mehrere Jahre dargestellt,sozusagen als innerbetriebliches Informationssystem für den Landwirt.Außerdem hat der Berater eine Fülle von Ergebnissen aus seinem Dienst-gebiet zur Hand. Er kann sich bei Beratungsempfehlungen über die Ist-situation des Schlages informieren. Diese Vorinformation erleichtert ihmdie Diagnose. Außerdem hat er die Möglichkeit zu kontrollieren, inwie-weit seine Beratungsempfehlungen realisiert werden.

Erfassungssystem Schiagkartei

Datenerfassung

Dezentrale vi-suelle Überpr.

Zentrale Ver-schlüsselung

Adressendatei Schlüsseldatei

Plausibilitäts-prüfung

Fehlermeldung

StatistischeAuswertung

HorizontalerBetriebsvergl,

SPSSBCD - Datei

Rohdatei

VertikalerBetriebsvergl.

Deckungsbei-trag

Rücklieferungder Daten

Abbildung 3

Ackerbau und Versuchswesen, WeihenstephanBayerische Landesanstalt

für Betriebswirtschaft u. AgrarstruMünchen

Schlagvergleich Winterweizen 1978 Regierungsbezirk Mittelfranken

retriebsnummer 44041 44042 43015 44040 43064 43065

AckerzahlHorlenartHehe über NMVorfruchtBodonstruk.riach ErntGetreideant. AF XGV/ha LN .PH-Uert des BodensP205 Gehalt BodonK2Ü Gehalt BodenDatum des PflügensZahl Arbeitsg.z.SaatBestell.konventionelDatum der AussaatS orteS an t gut menge? k<j/hnVerwendetes SaatgutReihenabstand cmOrganische DüngungGrÜnd.' + RübenblältStrohdüngungP-Düngimg gcr^mtK-Dürigung gesamtMgü-Düngung gesamtN-Düngung gesamtN-Düng. im HerbstN- Düng. vor Vegc? t. begN-Düng. zürn SchossenH-Düng, spatAn-?. Herbizidbehand.D? t. l .Herbizidbch.l.HerbizidmittelAuf wand'.iiorvje2 . llerbizidnü t telAuf uandincngc?Bei all bei SpritzungWirkung d.Sprit:zung.Dat .2. Herbizici'bch.l.HerbizidmittelAuiwandnengeBelall bt?i SpritzungWi r ku ng d.5 pr i t zung'A nz. Fung i z i dbel lancl.Do t l . Fungizldbch.l . Fungizidmit tel.Auf i.'andinctvj?•2.FungizidmittelAuf wr.ndmrngeBelall bei SpritzungHirkung d. Spritzunn

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Abbildung 4

Bayerische Landesanstaltfür Betriebswirtschaft und Agrarstruktur

München

Januar 198o

Deckungsbeiträge von 6 Beispielschlägen Winterweizen aus dem Regierungsbezirk

Mittelfranken 1978

Betriebsnummer

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Marktleistung DM/ha

Saatgut DM/ha

Org. Düngung(Nährstoffwert) DM/ha

Mineral. Düngung N "

P205 DM/ha

K20 DM/ha

MgO DM/ha

Ausbringungskosten für

geteilte N-Gaben

5,— /Gang DM/ha

Pflanzenschutz

Herbizide DM/ha

Fungizide DM/ha

Ausbringungskosten für

wiederholte Behand-

lungen DM/ha

CCC-Behandlung DM/haAusbringung gesondert

Bodenbearbeitung undPflege 15 + 8 DM/ha

Trocknung/ .,Reinigung DM/ha

Summe ausgewähltervariabler Kosten DM/ha

Deckungsbeitrag DM/ha

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Abbildung 5

58 H. Prestele/A. Mangstl/L. Reiner

Diese Serviceleistungen werden von uns den Ämtern für Landwirtschaftund den Landwirten angeboten. Für unsere Arbeit hoffen wir, Faktorwir-kungen (Wechselwirkungen bestimmter produktionstechnischer Maßnahmen,z.B. Unterstützung für das Versuchswesen, was die Vorfrucht- und Boden-bearbeitungsproblematik anbelangt) zu finden. Außerdem denken wir andie Errechnung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen aus den gewonnenenDaten für Betriebsvergleiche und Lösung von Planungsaufgaben, z.B. wel-che Fruchtfolge bringt langfristig den höchsten Deckungsbeitrag oder,wo liegt je nach der Fruchtbarkeit des Standortes die Grenze der ver-tretbaren Pachtpreise. Die Schlagkartei ermöglicht auch eine Darstellunder Istsituation in der bayerischen Landwirtschaft. Hier können mit statistischen Auswertungen Zusammenhänge über die Produktionstechnik erar-beitet werden. Diese Auswertungen sind zurzeit aber nur begrenzt mög-lich, da der Stichprobenumfang noch relativ gering ist. Die statistischAbsicherung ist noch nicht gegeben. Dazu ist es notwendig, daß dieSchlagkartei noch stärker in die staatliche Beratung einfließt und denLandwirten zugänglich gemacht wird.

Nach weitgehender Ausschaltung dieser AnlaufSchwierigkeiten in Bayernist nun für die Herbstaussaat 1979 auch das System der bayerischenSchlagkartei in den Bundesländern Niedersachsen und Baden-Württembergals Beratungsinstrument eingeführt worden. In Rheinland soll es heuerfolgen, und ich glaube, aufgrund dieser Entwicklungstendenzen kann mansagen, daß hier positive Rückmeldungen auch von anderen Bundesländerngegeben sind, die die Richtigkeit unseres eingeschlagenen Weges bestä-tigen.

DISKUSSIONSBEITRAG

BRUNDKE: Wer macht die Eintragungen auf den Schlagkarteikarten? Isteine Reduzierung der Eintragungen möglich? Wie lange dauern die Eintra-gungen z.B. pro Tag?

RUPPERT: Bei der Einführung machen der Landwirt und der Berater die Ein-tragungen. Eine spätere Reduzierung aber auch Ergänzungen sind möglich.Der Zeitaufwand ist nicht genau bekannt, aber unerheblich.