Hermann Merz 02.03.2007 Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 1...
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Hermann Merz02.03.2007
Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 1
Ingenieur-Pädagogik: Neuer kooperativer Bachelor-Master-Studiengang der HS Mannheim und der PH Heidelberg
Elektro- und Informationstechnik für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen (Ingenieur-Pädagogik)
Hermann Merz02.03.2007
Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 2
• Ausgangslage und Motivation für die Einführung
des konsekutiven Bachelor-Master-Studiengangs
• Studieninhalte und curricularer Aufbau
• Akkreditierung
• Studierendenzahlen
Inhalte
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 3
Ausgangslage: Status Quo der Fakultät für Elektrotechnik im Jahr 2000
Problem der Fakultät Ende der 90er Jahre:
• anhaltende Nachfrageschwäche nach dem Diplomstudiengang Elektrische
Energietechnik
• Sommersemester 2000: nur 181 Studierende (Soll: 300), nur 13
Absolventen (Soll: 25)
Reaktionen der Fakultät:
• Tief greifende Reform der Organisationsstruktur
• Überarbeitung der vorhandenen Diplomstudiengänge (Energietechnik als
Schwerpunkt des Diplomstudiengangs Automatisierungstechnik)
• Einführung von neuen Bachelor- und Master-Studiengängen
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 4
• Jährlich kommen in Baden-Württemberg ca. 50 % der jungen Menschen mit
Hochschulreife aus einer beruflichen Schule:
• Allgemeine Hochschulreife an Beruflichen Gymnasien (in Ba-Wü sind rund 30 % aller Gymnasien beruflich),
• Fachhochschulreife an Berufsoberschulen und Berufskollegs.
• Der entsprechend hohe Lehrerbedarf kann derzeit nicht durch originär ausgebildete
Nachwuchskräfte aus den Lehramtsstudiengängen der Universitäten gedeckt werden.
• Das Defizit ist besonders hoch in den metall- und elektrotechnischen Fachrichtungen.
• Reaktion des Wissenschafts- und Kultusministeriums:
• Ingenieur-Pädagogik-Studiengänge an Fachhochschulen und Pädagogischen
Hochschulen mit Bachelor-Master-Abschluss
• Vier Hochschularten übergreifende Standorte,
u. a. Mannheim/Heidelberg
Ausgangslage/Motivation für Ingenieur-Pädagogik
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 5
Elektro- und Informationstechnik für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen (Ingenieur-Pädagogik)
• Lehrbefähigungen (Fächer):
o Elektrische Energietechnik
o Informations- und Systemtechnik
• Vermittlung der Studieninhalte
o Studium von elektro- und informationstechnischen Inhalten an der Hochschule Mannheim
o Studium von psychologischen, pädagogischen und fachdidaktischen Inhalten an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 6
Vorgaben der KMK
Fachwissenschaft der beruflichen Fachrichtung (1. Fach) ca. 80 SWS incl. 8 bis 10 SWS Fachdidaktik
Fachwissenschaft der beruflichen Fachrichtung (2. Fach) ca. 50 SWS incl. 8 bis 10 SWS Fachdidaktik
Erziehungswissenschaften im Schwerpunkt Berufs- und Wirtschaftspädagogik
ca. 30 SWS
Fachpraktische Studienanteile / Betriebspraktika
darin enthalten: Schulpraxissemester
52 Wochen
10 Wochen
Studienleistung insgesamt ca. 160 SWS zwei Fachwissenschaften
+ Fachdidaktik
+ Pädagogik
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 7
Studienablauf
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 8
Studieninhalte
• Bachelorstudium (210 CR, 134 SWS)o Erstes Fach (Elektrische Energietechnik) und zweites Fach (Informations- und
Systemtechnik) im Gesamtumfang von 153 CR (122 SWS)o Psychologie-, Didaktik- und Pädagogikanteile im Umfang von 15 CR (12 SWS)o Praktisches Studiensemester (30 CR): Industriepraktikum (100 Tage) und
Schulpraktikum (10 Tage)o Bachelorarbeit (12 CR, entsprechend 2,5 Monate)
• Masterstudium (90 CR, 40 SWS)o Erstes und zweites Fach im Umfang von 24 CR (16 SWS)o Fachdidaktik (für beide Fächer) im Umfang von 12 CR (8 SWS)o Pädagogik und Psychologie im Umfang von 24 CR (14 SWS)o Schulpraktika (drei und fünf Wochen), ergänzt durch pädagogische Begleitstudien am
Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Berufliche Schulen), Karlsruheo Masterarbeit (6 Monate)
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 9
Bachelorstudiengang:Studieninhalte im Detail
6. und 7. Semester
3. und 4. Semester
1. und 2. Semester
Module zur fachspezifischen Vertiefung
Speicherprogrammierbare Steuerungen, Digitale Regelungen, Elektrische Anlagen und Netze, Hochspannungstechnik, Wahlmodule, Studienarbeit, Bachelorarbeit
Grundlagen der Lehr-Lern-Organisation
Module zu fachspezifischen Grundlagen
Mathematik, Systemtheorie, Operationsver-stärker, Leistungselektronik, Objektorientiertes Programmieren, Digitaltechnik, Mikrocomputer, Elektrische Maschinen, Elektrische Antriebe, Regelungstechnik, Industrielle Kommunikations-technik
Allgemeine Technikdidaktik
Module zu Grundlagen
Mathematik, Physik, Grundlagen der Elektrotechnik, Datenverarbeitung, Messtechnik, Elektronik
Grundlagen der Psychologie
Industriepraktikum (100 Tage) Schulpraktikum Modul 1 (10 Tage) 5. Semester
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Masterstudiengang:Studieninhalte im Detail
10. Semester
9. Semester
8. Semester
Wahlmodul Technik 4Wahlmodul Technik 3
• Gestaltung komplexer fachdidaktischer Lehr-Lern-Arrangements
• Berufspädagogik• Gestaltung komplexer Lehr-Lern-Prozesse• Pädagogisch-psychologische Diagnostik und
Intervention bei Lernauffälligkeiten
Wahlmodul Technik 2Wahlmodul Technik 1
• Grundlagen der Fachdidaktik• Berufspädagogik• Wahlmodul Pädagogik• Psychologie des Lehrens und Lernens
Schulpraktikum Modul 3 (30 Tage)
Schulpraktikum Modul 2 (15 Tage)
MasterarbeitAuseinandersetzung mit grundlegenden Fragestellungen der Ingenieur-Pädagogik oder spezifischer berufsrelevanter Aspekte der Ingenieur-Pädagogik. Forschungsgegenstand sind konkrete Praxisfragen und/oder theoretische/wissenschaftliche Aspekte.
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 11
Akkreditierung
• Das Audit fand am 11. Mai 2006 an der Hochschule Mannheim statt.
• Audit-Team:• Prof. Dr.-Ing. Heinz-Georg Fehn, Fachhochschule Münster (Abt. Steinfurt), Fachbereich Elektrotechnik und Informatik
• Gerald Machner, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Referat Lehrerausbildung und
Lehrerfortbildung, Stuttgart (Vertreter der Dienstrechtsseite für das Lehramt an beruflichen Schulen)
• Prof. Dr.-Ing. Klaus-G. Meng, VCS Aktiengesellschaft, Dortmund und Universität Dortmund
• Prof. Dr. phil. Dipl.-Ing. Klaus Rütters, Universität Hannover, Institut für Berufspädagogik
• Die Gutachter haben die Akkreditierung des Studiengangs empfohlen. Die
Akkreditierungskommission der ZEvA hat den Studiengang am 17.10.2006 akkreditiert.
• Der Masterabschluss eröffnet den Zugang zum höheren Dienst.
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Studierendenzahlen
0
10
20
30
40
50
60
2003 2004 2005 2006
Sommer
Winter
Elektro-Ingenieur-Pädagogik(Bachelor)
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
2003 2004 2005 2006
Sommer
Winter
Elektro-Ingenieur-Pädagogik(Master)
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Kooperation in der beruflichen Lehrerbildung – vom Modell zum Standard? 13
Fazit
• Die an der Entwicklung und Durchführung des Studiengangs beteiligten Kolleginnen und Kollegen an Fachhochschule und PH sind sehr engagiert!
• Die Zusammenarbeit macht echt Spaß!
• Wachsende Partnerschaftlichkeit!
• Die Rektorate und Senate beiden Hochschulen stehen voll hinter der Kooperation!
• Die Studierenden haben wenig Probleme mit zwei (unterschiedlichen) Hochschulen und zwei
Standorten.
• Die Kooperation bleibt eine ständige Gestaltungsaufgabe (Stundenplan,
Prüfungsangelegenheiten, curriculare Weiterentwicklung, Re-Akkreditierung usw.), insbesondere
treffen halt zwei recht unterschiedliche Kulturen (Ingenieure – Pädagogen) aufeinander