Herz im Focus 2009 - herzzentrum-saar.de · auf Myokarditis: Fazit • Gezielte Anamnese,...
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Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
& 18 Monate interventioneller
Aortenklappenersatz: Eigene Ergebnisse
W. Bay
Congresshalle Saarbrücken, 5.12.09
Herz im Focus 2009
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
AHA Klassifikation der KardiomyopathienPrimäre Kardiomyopathien
Genetisch
HCM
ARVD
LV Noncompaction
Glycogen Speichererkr.
Leitungsstör.
Mitochondriopathien
Ionenkanalerkr.
DilatativeKardiomyopathie (DCM)
RestriktiveKardiomyopathie
Inflammatorische
Kardiomyopathie
(Myokarditis)
Stress induziert (Tako-Tsubo)
Schwangerschaftskardiomyopathie
Tachykarde KardiomyopathieKardiomyopathie bei Kindern
insulinabhängiger diabetischer Mütter
Gemischt Erworben
Maron, Circulation 113 (2006): 1807
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Leitsymptome
• Leistungsknick ± kardiale Dekompensation ± Perikarderguss
• Im oder ohne Zusammenhang mit einem hochfieberhaften Infekt
• Im frischen Stadium EKG Veränderungen häufig
• Echokardiographisch diastolische später systolische Funktionseinschränkung, mit oder ohne Perikarderguss, Thromben möglich
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Primärdiagnostik
• EKG, ggf. Monitoring• Echokardiographie, bei Thrombenverdacht TEE• Linksherzkatheter z. Ausschluß KHK• MR im frühen Akutstadium richtungsweisend, unsichere
Datenlage zur chronischen Myokarditis• CAVE: late enhancement ~ Ödemnachweis, Ödem auch
ischämiebedingt möglich (immer Koronarangiographie bei positivem Nachweis oder suspektem EKG)
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis:
Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Im eigenen Krankengut mehrfach bioptisch gesicherte schwere
Virusmyokarditiden ohne laborchemische Entzündungzeichen (CRP, BSG, Leukozytose)
• Leukopenie möglich, im Akutstadium Trop +• Ausschluß einer bakteriellen Ursache (ASL, Borrellien,
Chlamydien, Lues etc.) zwingend, jedoch• „Virale Myokarditisserologie“ durch tradierte Bestimmung aller
in Frage kommenden Virus KBRs oder PCRs teuer (bis € 1.500,-) und bislang nicht evidenzbasiert.
• Bei bioptisch gesichertem Erreger an eigenen Patienten Serum PCR außer im Frühstadium regelhaft negativ, KBR ohne Korrelation (Ausnahme: falsch positive KBRs bei CMV).
• Publikation Kindermann/Gärtner erwartet.
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Basistherapie
• Bettruhe, körperliche Schonung (6 Wochen bis 6 Monate!)• ß Blocker• ACE Hemmer• Mit dem Ziel den Myozytenverlust zu minimieren• Engmaschige klinische und echokardiographische
Verlaufskontrollen (hohe Spontanerholungsrate!)• Auf Grund tierexperimenteller Befunde im eigenen
Krankengut zusätzlich Vermeidung von Herzglykosiden und NSA (erhöhter Zellverlust im Tiermodell)
TED Frage:Patienten mit neu aufgetretener LV
Funktionseinschränkung und klinischem Verdacht auf Myokarditis stellen sich in Ihrer Praxis/Klinik
1. Nach 2 Wochen2. Nach 3 Monaten3. Nach 6 Monaten4. Gelegentlich noch später vor
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie• Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Indikationen und Technik
der Myokardbiopsie I• ESC/AHA Indikationen zur Myokardbiopsie:• Empfehlung Klasse I (allgemeine Übereinstimmung)
Evidenzgrad B
• Unerklärte neu aufgetretene Herzinsuffizienz innerhalb von 2 Wochen bei normalem oder dilatiertem Ventrikel
• Unerklärte neu aufgetretene Herzinsuffizienz innerhalb von 2 Wochen bis 3 Monaten mit dilatiertem Ventrikel, ventrikulären Arrhythmien, AV Block II oder III oder fehlendes Ansprechen auf Herzinsuffizienztherapie innerhalb von 2 Wochen
Cooper, Eur Heart J 28 (2007): 3076
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Indikationen und Technik
der Myokardbiopsie II
Cooper, Eur Heart J 28 (2007): 3076
• Empfehlung Klasse IIa (geteilte Meinung, überwiegend zu Gunsten der Biopsie) Evidenzgrad C
• Unerklärte neu aufgetretene Herzinsuffizienz jenseits von 3 Monaten mit dilatiertem Ventrikel, ventrikulären Arrhythmien, AV Block II oder III oder fehlendes Ansprechen auf Herzinsuffizienztherapie innerhalb von 2 Wochen
• Bild einer dilatativen Kardiomyopathie mit V.a. allergische oder eosinophile Reaktion
• V.a. Anthrazyklin Kardiomyopathie• Restriktive Kardiomyopathie
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Indikationen und Technik
der Myokardbiopsie III
Cooper, Eur Heart J 28 (2007): 3076
• Empfehlung Klasse IIa (geteilte Meinung, überwiegend zu Gunsten der Biopsie) Evidenzgrad C
• V.a. kardiales Malignom, kardiale Tumorbeteiligung• Unerklärte Kardiomyopathie im Kindesalter
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Indikationen und Technik
der Myokardbiopsie IV
Cooper, Eur Heart J 28 (2007): 3076
• Empfehlung Klasse IIb (geteilte Meinung, Nutzen weniger gut belegt)
• Neu aufgetretene unerkärte Herzinsuffizienz 2 Wochen bis 3 Monate oder >3 Monate ohne Rhythmusstörungen, die auf Herzinsuffizienztherapie anspricht (Evidenzgrad B)
• Unerklärte hypertrophische Kardiomyopathie• V.a. AVRD• Unerklärte VT
(alle Evidenzgrad C)
• Zu keiner Empfehlung eindeutiger Evidenzgrad A (multiple randomisierte Studien!)
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Indikationen und Technik
der Myokardbiopsie V• Eigenes Vorgehen:
• Myokardbiopsie bei unerklärter neu aufgetretener Herzinsuffizienz mit prognostischer (EF < 40%), sozialmedizinischer (Pilot etc.), oder apparativer (ICD, CRTD) Konsequenz
• Bei Myokarditisverdacht, Herzinsuffizienz, EF < 40% oder AV Block oder VT:• Biopsie so früh wie möglich, ausgenommen bei frischen
Abscheidungsthromben
• Bei Myokarditisverdacht, ohne Herzinsuffizienz, LV Funktionseinschränkung und Rhythmuskomplikationen:• Abwartende Haltung gerechtfertigt, da günstiger
Spontanverlauf und fehlende klinische Konsequenz
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Indikationen und Technik
der Myokardbiopsie VI• Myokardbiopsie:• Komplikationsraten Literatur 1 bis 6%,
davon 0,2% Tamponade, 0,1% Tod, 0,01% Insult
• Eigene Komplikationen: 1 TIA, 1 Tamponade, 1 Sehnenfadenverletzung, kein Todesfall (n=260)
• Rechtsventrikuläre Biopsie über re. V. jugularis interna (6F Schleuse) mit formbarer kurzer Zange
• Linksventrikuläre Biopsie über A. femoralis (8F Schleuse) Führung der flexibel federnden Zange über 8F JR 3,5 Führungskatheter
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Indikationen und Technik
der Myokardbiopsie VII• Biopsietechnik:• 1,8 mm Bioptome mit scharf geschliffenem
Maul zur Minimierung von Verletzung und Gewebsbedarf
• Probenmenge: 6 Biopsien an unterschiedlichen Stellen
• 3 davon in gepuffertem Formaldehyd (HE und Immunhistochemie möglich)
• 3 davon in RNA-Later (nested PCR zum Erregernachweis)
• Zusätzlich 20ml EDTA Blut zur Kontroll PCR im Serum (nur bei frischer Infektion korrelierend)
• Kosten: HKL ca. € 400,- , Pathol. ca. € 400,-
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Ergebnisse der
Myokardbiopsie IDiagnostikprogramm Myokardbiopsie Abt. Molekulare Pathologie, Universitätskliniken Tübingen (Prof. Kandolf)
Histologie:HE, Masson-Trichrom, Spezialfärbungen zum Ausschluß Amyloidose,
Gykogenose, Hämochromatose, ggf. Elektronenmikroskopie
Immunhistochemie:anti-CD3 (T Zellen), anti-CD68 (Makrophagen), optional anti-CD4 (T-
Helferzellen), anti-CD8 (zytotoxische T Zellen), MHC I + II, alpha-SMA (Myofibroblasten, glatte Muskelzellen)
Molekularbiologie:Nested PCR zum Nachweis von Enteroviren, PV B19, Adenoviren, Herpesv
(HHV6, EBV, HSV, CMV), Influenzagruppe, Hep C, Borrelien etc.Sequenzanalyse der PCR ProdukteQuantitative Real Time PCRIn Situ Hybridisierung (Enteroviren, PV B19, HHV 6, EBV, CMV etc.)
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Ergebnisse der Myokardbiopsie IIImmunhistochemie erlaubt – im Gegensatz zur HE Färbung
(Dallas Kriterien) differenzierte Darstellung der Entzündung
CD3 CD68 MHCII
CD3 CD68 MHCII
Chronische Myokarditis
Akute Myokarditis Makrophagen
T Zellen
T Zellen
Makrophagen
Antigenpräsentation
Antigenpräsentation
Kandolf, pers Mitteilung
PVB19 (36.7 %)
EV (9.7 %)
HHV6 (20.1 %)
ADV (1.1%)
PVB19/EV (0.7%)
HSV1 (0.7%)HCMV (2.1%)
HCV (0.4%)EBV (7.4%)
PVB19/ADV (0.3%)PVB19/HCMV (0.4%)
PVB19/HSV-1 (0.6%)PVB19/HCV (0.9%)
PVB19/EBV (2.1%)
PVB19/HHV6 (11.6 %)HHV6/EV (0.3%)
HHV6/HCMV (0.2%)HHV6/EBV (1.1%)
PVB19/HHV6/EV (0.3%)PVB19/HHV6/ADV (0.1%)
PVB19/HHV6/HCMV (0.2%)PVB19/HHV6/EBV (1.3%)
Doppel Infek
tionen
Dreifach Infektionen
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Ergebnisse der Myokardbiopsie III
Intramyokardialer Nachweis viraler Genome bei Patienten mit Verdacht auf Myokarditis und dilatativer Kardiomyopathie
n = 3219 Patientenvirus positiv n = 1474 (46%)virus negativ n = 1745 (54%)
Kandolf, DMW 129 (2004): 2187
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Ergebnisse der Myokardbiopsie IV
Quantifizierung der Viruslast:Intramyokardiale Viruslast von PV B19 infizierten Patienten bei
Myokarditisverdacht und dilatativer Kardiomyopathie
Kandolf, pers Mitteilung
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Ergebnisse der Myokardbiopsie V
Immunhistochemische Entzündungszeichen(nicht Dallas Kriterien!) sind Mortalitätsprädiktoren bei der
imflammatorischen Kardiomyopathie
Kindermann, Circulation 118 (2008): 639
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Ergebnisse der Myokardbiopsie VI
Freiheit von Herztod und HTx nach einem 3faktoriellen Risikostratifikationsmodell (NYHA, Entzündungszeichen (IH),
Betablocker)
Kindermann, Circulation 118 (2008): 639
entzündlich
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Ergebnisse der Myokardbiopsie VII
Immunhistochemische Entzündungszeichen, nicht der Virusnachweis sind prognostische Faktoren für Freiheit von
Herztod oder HTx
Kindermann, Circulation 118 (2008): 639
TED Frage:Bei einem schwer herzinsuffizienten Patienten
aus Ihrem Krankengut mit V.a. Myokarditis würden Sie zur Klärung eine Myokardbiopsie anstreben
1. Ja2. Nein3. Bin unsicher
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Mögliche Therapieoptionen I
Myokarditis und inflammatorische KardiomyopathieAntiinflammatorische Therapieoptionen
Viruspostiv mit Entzündung(akute/persistierende Entzündung)
n=914 (28%) Antivirale Therapie(Eigenes Krankengut: 26/260)
Viruspositiv ohne Entzündung(latente Infektion)
n=560 (18%) Keine antivirale Therapie
Virusnegativ mit Entzündung
n=384 (12%) ImmunsuppressionImmunadsorption?
Virusnegativ ohne Entzündung
n=1.361 (54%) Herzinsuffizienztherapie
Patientenkollektiv/Verteilung aus: Kandolf, DMW 129 (2004): 2187
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Mögliche Therapieoptionen II
Bei prognostisch ungünstiger Konstellation antivirale Therapie im juristischen Rahmen eines Therapieversuches möglich, CAVE therapeutische Spiegel von Ganciclovir im
Myokard nur unter höchstdosierter iv. Gabe (Verteilungsvolumen!),ß Interferon über mindestens 3 Monate
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis
• Aktuelle Klassifikation: primäre erworbene Kardiomyopathie• Leitsymptome• Primärdiagnostik• Labordiagnostik – evidenzbasiert?• Basistherapie• Indikationen und Technik der Myokardbiopsie • Ergebnisse der Myokardbiopsie• Mögliche Therapieoptionen• Fazit
Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Myokarditis: Fazit
• Gezielte Anamnese, Echokardiographie, Labor und Angiographie führen zu dem Verdacht auf Myokarditis.
• Neben der Kernspinuntersuchung bei akuten Fällen ist nur die Myokardbiopsie in der Lage die Verdachtsdiagnose zu objektivieren.
• Bei Hochrisikopatienten trägt die Biopsie darüber hinaus zur Risikostratifkation der betroffenen Patienten bei und weist bei prognostisch ungünstiger Konstellation auf weitere Therapieoptionen hin.
18 Monate interventioneller Aortenklappenersatz: Eigene Ergebnisse
Herz im Focus 2009
18 Monate interventioneller Aortenklappenersatz: Eigene Ergebnisse
• n=24, mittl. Alter 83J, mittl. log. Euroscore 53% (Kollektiv Siegburg: 21- 23%), m:w 10:14, kein Restgradient, keine AI > I°, 8/24 (33%) SM, 4 Todesfälle inhospital, 4 im Verlauf.
• Todesfälle inhospital: 3 Blutungskomplikationen femoral, 1Perikardtamponade.
0
5
10
15
20
25
30
0 100 200 300 400 500 600
Follow up:Median: 194 Tageim Mittel: 247 TageMaximal: 1,5 Jahre
Erstimplantation: 05.06.2008
16 (67%)
n=24
Analyse der ersten 10 eigenen Corevalve Patienten: Geriatrische Funktionstests und Hämodynamik
Ausgangsbefund 3 Monate T TestMNA(Mini Nutritional Assessment max=30)
19,8 ± 2,6 24,4 ± 3,2 < 0,01
SPPB(Short Physical Performance Battery max=12)
4,2 ± 2,8 8,6 ± 3,1 < 0,01
NYHA Grad 3,3 ± 0,7 1,0 ± 0 < 0,01
Aortengradient (Echo) 60,5 ± 13,4 6,8 ± 2,1 < 0,01
P. Watremez Diplomarbeit Fachärztin f. Geriatrie, Nancy 2009
18 Monate interventioneller Aortenklappenersatz: Fazit
• In der initial hoch negativ vorselektionierten Gruppe findet sich ein vertretbares Eingriffsrisiko.
• Das Hauptproblem besteht in Blutungskomplikationen am Leistenzugang der teilweise verkalkten Gefäße.
• Lösung: chirurgische Freilegung der Leiste oder großzügige Indikation zum transapikalen Zugang (Edwards Sapien, eingeführt seit 10/09 durch OA Greilach).
• Bei beiden Prothesentypen besteht weiterhin das Problem der fehlenden restlichen Prothesengrößen (<20, >26mm bzw. <18, >24mm), die viele der betroffenen Patienten von der Therapieoption ausschließt.