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Landkreis Grafschaft Bentheim, Gesundheitsamt, Am Bölt 27, 48527 Nordhorn Telefon: 05921-‐961867, Fax: 05921-‐961877, [email protected]
28.04.17
Herzlich willkommen … in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim. Seit rund zwei Jahren ist die Gesundheitsre-‐gion die Vernetzungsplattform für Akteure in dem Bereich Gesundheit und Soziales. Im Mit-‐telpunkt steht auch immer der fachliche Austausch mit anderen Akteuren. In der vorliegen-‐den Rundum möchten wir Sie über die Entwicklungen in der Gesundheitsregion informieren und Ihnen einige Partner näher vorstellen. Viel Freude beim Lesen!
Gesund essen von Kindesbeinen an Neuer Grafschafter Ernährungswegweiser für Familien erschienen
Wie entsteht unser Ess-‐verhalten? Wie viel soll-‐ten Kinder täglich essen? Antworten auf diese und mehr Fragen gibt der neue Wegweiser „Ge-‐sund aufwachsen in der Gesundheitsregion Graf-‐schaft Bentheim – Essen und Trinken im Fami-‐lienalltag“. 64 Seiten stark ist der bunt bebil-‐derte Wegweiser in DI-‐NA4-‐Fomat, der jetzt von den Initiatorinnen Anne-‐gret Hölscher, Leiterin Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim des Landkreises, und Yvonne Matthai und Sandra Kalter, Ernährungsberaterinnen aus Nordhorn, vorgestellt wurde. „Viele El-‐tern wissen nicht, wie sie ihre Kinder am besten ausgewogen ernähren. Wir möchten die Ratsu-‐chenden aufklären und ihnen praktische Tipps geben, wie sie die Ernährung in der Familie ver-‐bessern können. Von dem Wissen profitieren nicht nur die Kinder, sondern die ganze Familie“, erklärten die Initiatorinnen. Neben den Beiträgen zur gesunden Ernährung erhält der Wegwei-‐ser Literaturempfehlungen und leckere Rezepte aus der Grafschaft. Ergänzt wird der Wegweiser durch nützliche Adressangaben, von Ärzten bis zu Ernährungsberatungspraxen.
Der Ernährungswegweiser ist kostenlos im Gesund-‐heitsamt, Am Bölt 27, 48527 Nordhorn, Tel. 05921-‐961867, gesund-‐[email protected] erhältlich. Familien mit Neugeborenen erhalten ihn gleichzeitig mit dem Fami-‐lienbegleitbuch der Famili-‐enServiceBüros im Land-‐kreis.
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28.04.2017
Starkes „Wir-‐Gefühl“ in der Gesundheitsregion Oliver Christoffers ist Mitglied der Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion
Herr Christoffers, Sie sind Mitglied der Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim. Was motiviert Sie zu diesem Engagement? In der Gesundheitsregion geht es vornehmlich darum, bei den Bürgerinnen und Bürgern ein Problembewusstsein zu schaffen, Handlungsbedarfe zu identifizieren und verstärkt Transparenz zu schaffen. Dies geht nur, wenn sich die Akteure sektorenübergreifend vernetzen und dadurch möglicherweise bestehende Hemmnisse abbauen. Die Gesundheitsregion bietet eine professio-‐nelle Plattform für einen sinnvollen Austausch und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie haben bereits im Rahmen Ihrer Tätigkeit viele Gesundheitsregionen in Niedersachsen ken-‐nengelernt. Gibt es besondere Schwerpunkte?
Meine Erfahrung in der Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsregionen in Nie-‐dersachsen zeigt, dass die Schwerpunkte sehr unterschiedlich gesetzt werden. Es hängt ab von den lokalen Gegebenheiten, z.B. ob die Gesundheitsregion eher städtisch oder ländlich strukturiert ist. In der Graf-‐schaft Bentheim erlebe ich ein sehr starkes Bürgerengagement und eine hohe Aktivität bei den Beteiligten. Die Akteure arbeiten sehr eng zusammen. In anderen Regionen ist die Anonymität oft größer.
Was unterscheidet aus Ihrer Sicht die Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim von anderen nie-‐dersächsischen Regionen? Herr Landrat Kethorn betont oft das „Wir in der Grafschaft“. Nach meiner Ansicht trifft die Aus-‐sage genau auf den Punkt. Dieses starke „Wir-‐Gefühl“ unterscheidet die Grafschaft Bentheim von anderen Regionen. Die Tiefe der Durchdringung zu den Bürgerinnen und Bürgern ist beein-‐druckend und ein echtes Pfund für die Grafschaft. Deutlich wurde dies bei der Gesundheitskon-‐ferenz im Grafschafter Sportpark. Das Publikum bot einen Querschnitt durch die Gesellschaft, von Selbsthilfegruppen über lokale Institutionen bis zur Klinik. Sie zeigten durch ihre Mitwirkung ihr Interesse an den Anliegen der Gesundheitsregion. Auch die Teilnahme von Bundestagsabge-‐ordneten an einer Gesundheitskonferenz ist nicht selbstverständlich.
Oliver Christoffers ist Unternehmensbereichs-‐leiter, Bezirksstelle Osn-‐abrück der Kassenärztli-‐chen Vereinigung Nie-‐dersachsen. Die KVN unterstützt die Gesund-‐heitsregionen Nieder-‐sachsen.
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28.04.2017
Engagiert für rund 470 Ärzte in der Grafschaft Dr. med. Markus Kirschner ist Mitglied der Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion
Dr. Kirschner, Sie sind Vorsitzender des Ärztevereins Grafschaft Bentheim der Ärztekammer Nie-‐dersachsen, Bezirksstelle Osnabrück. Was sind Ihre Aufgaben? Ich habe das Amt im März 2015 von Dr. Reinhard Rieger übernommen, der 25 Jahre lang Vorsit-‐zender des Ärztevereins war. Der Ärzteverein Grafschaft Bentheim vertritt alle in der Grafschaft lebenden Ärzte, d.h. niedergelassene Ärzte, Krankenhausärzte, Ärzte des Gesundheits-‐ und Ar-‐beitsamtes, aber auch nicht oder nicht mehr berufstätige Ärztinnen und Ärzte. Dies sind rund 470 Ärzte. Eine wichtige Aufgabe ist die Nachwuchsförderung, bei der ich eng mit dem Graf-‐schafter Ärztenetz zusammenarbeite. Im November vergangenen Jahres haben wir einen Tag der Fortbildung im Pier 99 in Nordhorn veranstaltet, bei der wir 25 junge Ärzte zum beruflichen Werdegang beraten haben. Einmal im Jahr organisieren wir eine Zusammenkunft von Chef-‐ und
Oberärzten der Region. Geplant ist, in Zukunft auch für Assistenzärzte ein Tref-‐fen mit niedergelassenen Kollegen zu organisieren, um ihnen die verschiede-‐nen Möglichkeiten der Niederlassung näher zu bringen. Die persönliche An-‐sprache ist bei der Nachwuchsgewin-‐nung ganz wichtig. Darüber hinaus or-‐ganisieren wir u.a. zusammen mit dem Ärztenetz öffentlichkeitswirksame Ver-‐anstaltungen, wie zum Beispiel der sehr gut besuchte Krebsinformationstag.
Sie sind gleichzeitig Kreisstellensprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Osnabrück. Welche Schwerpunkte haben Sie in dieser Funktion? Als Kreisstellensprecher bin ich Ansprechpartner für die rund 160 in der Grafschaft Bentheim niedergelassenen Ärzte und für einige Ärzte in den Krankenhäusern, die eine Ermächtigung der KV zur Durchführung bestimmter ambulanter Tätigkeiten haben. Zu den Aufgaben gehört die Si-‐cherstellung des Bereitschaftsdienstes und der ärztlichen Versorgung. Auch bei Zulassungsprob-‐lemen wird die Kreisstelle tätig. Es geht darum, die Interessen der Ärzte in der Grafschaft zu wahren. Welches Thema war für Sie in Ihrer Zeit eine besondere Herausforderung? Die Ausbildung der medizinischen Fachangestellten und die Vorbereitung der Auszubildenden auf die abschließende Prüfung war ein Thema, das mich vergangenes Jahr sehr beschäftigt hat.
Dr. Markus Kirschner bringt sich aktiv in die Arbeitsgruppe „medizi-‐nisch gut versorgt“ der Gesundheitsregion Graf-‐schaft Bentheim ein.
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28.04.2017
Die Auszubildenden in der Grafschaft werden von den Schulen hier vor Ort auf die Prüfung vor-‐bereitet, legen die Prüfung jedoch anschließend in Osnabrück ab. Auffällig war der durchweg schlechtere Notendurchschnitt der medizinischen Fachangestellten aus der Grafschaft, der zu-‐nächst nicht erklärbar war. Nach mehreren Gesprächen mit der Ärztekammer und den Lehrern in der Grafschaft stellte sich heraus, dass unterschiedliche Rahmenrichtlinien der Grund war. Die Lehrer haben die Auszubildenden im Rahmen ihrer Richtlinie auf die Prüfung vorbereitet, abgefragt wurden jedoch Inhalte, die auf einer anderen Richtlinie basierten. Diese Kommunika-‐tionsschwierigkeiten konnten gelöst werden. Es ist geplant, dass Lehrer der Schule dem Prü-‐fungsausschuss beitreten können. Im Vordergrund steht zurzeit die Sicherstellung der ambulan-‐ten medizinischen Versorgung in der Niedergrafschaft. Diesbezüglich habe ich in den letzten Wochen zahlreiche Gespräche geführt, mit den dort tätigen Kollegen, dem Samtgemeindedirek-‐tor, Vertretern des Landkreises, der Euregio-‐Klinik, Geschäftsführung der KV und dem Graf-‐schafter Ärztenetz. Auch in anderen Bereichen der Grafschaft und auch in Nordhorn selbst wird sich die ambulante Versorgung in den nächsten drei bis fünf Jahren erheblich verändern. Um auch in Zukunft eine gute ambulante ärztliche Versorgung in der Grafschaft Bentheim gewähr-‐leisten zu können, sind alle Beteiligten dazu aufgerufen, hieran mitzuarbeiten.
„Krebs – was nun?“ Vortragsveranstaltung der AWO-‐Krebsberatung in Nordhorn am 6. Mai Unter dem Motto „Krebs -‐ was nun?“ veranstaltet die AWO-‐Krebsberatungsstelle gemeinsam mit der Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. einen Krebsinformationstag. Er findet am Samstag, 6. Mai 2017, ab 11 Uhr im Jochen-‐Klepper-‐Haus statt. Eingeladen sind Krebsbetroffene und inte-‐ressierte Angehörige. Bei der Veranstaltung werden verschiedene Unterstützungsangebote
während und nach der Krebs-‐therapie aufge-‐zeigt. So refe-‐riert Dr. med.
Christiane Sprinkmeyer
über medizini-‐sche Nachsorge. Themen des
Vortrags von Dietlinde Rüther, AWO-‐Pflegedienstleiterin, sind ambulante Pflege, Pflegeeinstu-‐fung, Haushaltshilfe und Anschlussheilbehandlung. Karl-‐Heinz Andter referiert über Rentenbe-‐ratung und insbesondere Erwerbsminderungsrente. Der Dipl.-‐Psychoonkologe Helmut Koetsier informiert über therapeutische Begleitung. Nach den Vorträgen stehen die Referenten für Fra-‐gen zur Verfügung.
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28.04.2017
Achterbahn ins Leben Autorinnenlesung: Brustkrebs mit Lebensmut begegnen
„Achterbahn ins Leben -‐ Der Brustkrebs, das Leben und ich“ : So lautet der Titel einer Autorin-‐nenlesung am 29. März in der Volkshochschule Nordhorn. Die Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. veranstaltete die Lesung von Claudia Lauer im Rahmen ihres Gruppenabends. Rund 50 Interessierte waren der Einladung in die Volkshochschule gefolgt. „Mit meiner Biogra-‐fie möchte ich Erkrankten Hoffnung schenken“, betonte Claudia Lauer. Die Autorin ermutigte die Anwesenden, den Alltag mit dem steten Blick nach vorne auszukosten. Claudia Lauer, Jahr-‐gang 1974, lebt in Recklinghausen und ist Mutter einer 8-‐jährigen Tochter. Sie ist eine aktive, sportliche und lebensfrohe Frau. Nach zwei Brustkrebserkrankungen bekam Claudia Lauer 2014 die Prognose, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 % innerhalb der nächsten drei Jahre erneut an Krebs erkranken könnte. Für den Fall der Fälle beschloss die alleinerziehende Mutter, ihr Leben bis 2014 aufzu-‐schreiben. Zwei Jahre lang dauerte der Schreibprozess. Gemeinsam mit der Journalistin Karin
Bruns füllte sie Seite für Seite. Die hieraus entstandene Biografie ist jedoch alles andere als eine „Lei-‐densleier“. Der Leser begleitet eine naive, lebensfrohe Frau, die lernt, alte Muster zu durchbrechen und sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Eine, die be-‐greift, dass man das Leben im Kern nicht mit Schönheit, Fitness und Perfektion zusammenhält. Es ist ein Mutmach-‐Buch, mit dem die Autorin anderen Erkrankten Hoff-‐nung schenken möchte.
Podiumsdiskussion zur Organspende Zum Weltorganspendetag Veranstaltung am 22. Mai
Am 3. Juni ist Weltorganspendetag: Zu diesem Anlass findet eine Podiumsdiskussion am 22. Mai, 19.30 Uhr, in der Volks-‐hochschule Nordhorn statt. Veranstalter sind MdB Albert Ste-‐gemann, das Büro für Selbsthilfe und Gesundheit des Landkrei-‐ses sowie die Selbsthilfegruppe Organtransplantierte und die Kliniken.
Das Buch „Achterbahn ins Leben“ kann über den Buchhandel unter ISBN 978-‐3-‐95509-‐097-‐5 er-‐worben werden.
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28.04.2017
Weltkrebstag in der EUREGIO-‐Klinik Informationen zur Darmkrebsvorsorge Weltkrebstag: Die Deutsche Krebshilfe und viele weitere Gesundheitsorganisationen in Deutschland und weltweit nutzen diesen Anlass, um am 4. Februar über das Thema Krebs zu in-‐formieren und aufzuklären. Auch zahlreiche Selbsthilfegruppen aus der Grafschaft sich bei einer Veranstaltung zum Weltkrebstag im Foyer der Euregio-‐Klinik vor. Die Informationsveranstaltung zum Thema „Darmkrebsvorsorge“ fand auf Initiative des Büros für Gesundheitsförderung und Selbsthilfe des Landkreises Grafschaft Bentheim, Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim und der EUREGIO-‐Klinik als Selbsthilfefreundliches Krankenhaus statt. Chefarzt und Privatdozent Dr. med. Konrad Schoppmeyer, Schwerpunkt Gastroenterologie, Zu-‐satzbezeichnung Medizinische Tumortherapie, Ernährungsmediziner DGEM/DAEM, referierte über das Thema „Wie entsteht Darmkrebs? Gibt es Möglichkeit, Darmkrebs gen?“ Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich über das Krankheitsbild zu infor-‐mieren.
Ärzte und Selbsthilfe-‐gruppen standen für Fragen von Interessier-‐ten zur Verfügung.
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28.04.2017
Gesundheitsversorgung in der Region sicherstellen GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e.V. stellt sich vor Verbindungen knüpfen, Synergie-‐Effekte nutzen und die Entwicklung einer Zukunftsbranche fördern: Dafür steht das GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e.V seit seiner Gründung im Jahr 2007. GewiNet ist ein Gesundheitsnetzwerk, das mit seinen Mitgliedern einen Beitrag dazu leistet, auch in Zukunft eine hochqualitative Gesundheitsversorgung in der Region Osnabrück-‐ Emsland-‐Grafschaft Bentheim sicherzustellen. GewiNet ist in den vier Arbeitsfeldern Telemedizin, Palliativversorgung, Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität sowie Betrieb-‐liches Gesundheitsmanagement (BGM) tätig. Der BGM-‐Bereich umfasst Angebote für KMUs bis hin zu Großunternehmen in der Region.
Einmal im Jahr findet ein IHK-‐zertifizierter Lehrgang zum „Fachberater(in) für BGM“ statt. Hier wird in 68 Unterrichtsstunden Unternehmensvertretern das nötige Basis-‐Know-‐how vermittelt, um ein BGM im eigenen Betrieb zu etablieren. Um ein Bewusstsein für eine gesunde Lebens-‐weise zu schaffen und auch junge Fachkräfte an das Thema betriebliches Gesundheitsmanage-‐ment heranzuführen, bietet GewiNet in Kooperation mit der IHK Osnabrück-‐Emsland-‐Grafschaft Bentheim die Qualifizierung von Auszubildenden zu Gesundheitsscouts an. Zudem können sich Großunternehmen quartalsweise im Rahmen eines Netzwerkes zu unterschiedlichen Schwer-‐punktthemen des BGM austauschen. Einmal im Jahr findet die Messe für BGM statt, bei der Un-‐ternehmensvertreter unverbindlich regionale BGM-‐Angebote und Gesundheitsdienstleister kennenlernen können.
Neben der Konzeption und Umsetzung neuer Projektideen und der Durchführung von Veran-‐staltungen steht das Netzwerk für GewiNet an oberster Stelle. Der Verein vernetzt die Akteure der Gesundheitswirtschaft aus der Überzeugung, dass eine fach-‐ und branchenübergreifende Kooperation ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. GewiNet ist als Verein organisiert. Die rd. 90 Mitglieder stammen aus allen Sektoren der Gesundheitswirtschaft: Unternehmen, Kliniken, Ärz-‐te, Kommunen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben sich unter dem Dach von GewiNet versammelt. Damit sind Akteure aus unterschiedlichen Erfahrungsbereichen eng mit-‐einander verbunden. Mit neuen Mitgliedern wächst auch der Pool an Ideen, Wissen und Inno-‐vationen.
Der interdisziplinär besetzte Vorstand vertritt GewiNet nach außen, ist verantwortlich für die strategische Ausrichtung und begleitet die Geschäftsstelle mit ihren sieben Mitarbeitern bei der Umsetzung der gesteckten Ziele. Im Kompetenzzentrum arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Gesundheitsökonomen, Sozialwissenschaftlern, Pflegewissenschaftlern und Betriebswirten an innovativen und wegweisenden Projekten. Darüber hinaus werden die vier GewiNet-‐Arbeitsfelder von Fachbeiräten begleitet.
Mehr Informationen zu GewiNet im Internet: www.gewinet.de.
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28.04.2017
25 Jahre Hospizhilfe Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase
„Vor 25 Jahren äußerten immer mehr Menschen den Wunsch, ihre letzte Lebensphase in ihrem Zuhause zu verbringen. Diesen Wunsch wollte eine Gruppe von Ärzten, Pflegekräften und Inte-‐ressierten erfüllen und gründeten nach reiflicher Überlegung die Hospizhilfe Grafschaft Bentheim e.V.“, erläutert Marlies Damm, Koordinatorin der Hospizhilfe. Mit 36 Gründungsmit-‐gliedern war der Verein seinerzeit gestartet, heute – zum 25-‐jährigen Bestehen – zählt der Ver-‐ein 552 Mitglieder. 116 Ehrenamtliche sind in der Begleitung der sterbenden Menschen tätig. Die Engagierten wer-‐den in einer speziellen Fortbildung auf die anspruchsvolle Aufgabe an der Seite der Sterbenden vorbereitet. Allein 120 Unterrichtsstunden müssen die Ehrenamtlichen nachweisen. Hinzu kommen laufende Fortbildungen, die in der neuen Geschäftsstelle an der Neuenhauser Straße stattfinden. Seit einigen Jahren werden auch schwerstkranke Kinder und ihre Familien begleitet. „Während die Menschen früher bis zum Tod zu Hause waren, verbringen sie ihre letzte Lebens-‐phase heute oft in stationären Pflegeeinrichtungen, wo sie von unseren Ehrenamtlichen beglei-‐tet werden“, so Marlies Damm. Mit dem neuen Hospiz-‐ und Palliativgesetz wurde den Verände-‐rungen Rechnung getragen: Die ambulanten Dienste werden nun stärker geförd ert, unter an-‐derem bei Fahrt-‐ und Sachkosten. „Im Schnitt begleiten wir die Patienten fünf bis sechs Monate, manche sogar ein bis zwei Jahre“, erläutert Marlies Damm. „Es ist wichtig, dass die Kontakte so früh wie möglich stattfinden. Dann können wir eher von den Patienten erfahren, was sie sich für die letzte Lebensphase wün-‐schen.“ Sei erst eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes eingetreten, ströme hingegen sehr viel auf den Patienten ein. Der Kontakt zur Hospizhilfe werde sehr oft über Pflegeeinrich-‐tungen hergestellt. Entgegen der Vorstellung vieler Menschen über die Arbeit der Hospizhilfe, wird in der Beglei-‐tung der Patienten nicht immer über Sterben und Tod gesprochen. Der Patient gibt vielmehr die Themen vor – und die können ganz anders sein als vermutet. Aus langjähriger Erfahrung wissen die Mitarbeiter der Hospizhilfe, dass es für viele Sterbenden wichtig ist, zu spüren, dass sie noch nützlich für die Familie und das Umfeld sind. „Das kann zum Beispiel sein, dass Kochrezepte aufgeschrieben werden und den Hinterbliebenen übergeben werden. So wird etwas Bleibendes geschaffen“, erläutert Marlies Damm.
Doch nicht nur die Sterbenden leiden, sondern auch die Angehörigen. Die Arbeit der Ehrenamtli-‐chen der Hospizhilfe gilt daher auch den Famili-‐enmitgliedern. „Angehörige von Patienten verlie-‐ren oft soziale Kontakte und geraten daher in die Isolation. In vielen Familien herrscht Sprachlosig-‐keit, die überbrückt werden muss. Ehrenamtliche Hospizhelfer bringen andere Themen ein und
Kontakt: Hospizhilfe Grafschaft Bentheim e.V., Neuenhauser Str. 74, 48527 Nordhorn, Tel.05921-‐75400, in-‐[email protected], www.hospizhilfe.de
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28.04.2017
können Angehörigen den Rücken stärken.“ Auch die Trauerarbeit gehört zu einer Begleitung. Der Bedarf nach Angeboten zur Trauerbewäl-‐tigung ist in den vergangenen Jahren gestiegen. „So entstand eine Gruppe für jüngere Men-‐schen in der Trauer, das „Frühstück in der Trauerzeit“ und die Möglichkeit für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, zu den Friedhöfen in der Grafschaft Bentheim begleitet zu werden. Auch finden immer mehr Einzeltrauergespräche statt“, erklärt Marlies Damm. Darüber hinaus bietet die Hospizhilfe das Projekt „Hospiz macht Schule“ an. In den Projektwochen be-‐schäftigen sich die Kinder mit den Themen Sterben und Tod. Ein weiteres Angebot ist „KWIDT – kreative Wegbegleitung in der Trauer“, das sich an Kinder und Jugendliche richtet, die sich in einer Trauersituation befinden.
Sterbenden körperliche und seelische Schmerzen nehmen Das Hospiz-‐ und Palliativgesetz / Ein Beitrag von Prof. Dr. med. Gerhard Pott
In der Diskussionsphase zum neuen Gesetz zur Sterbe-‐hilfe Ende 2015 wurde mehr als deutlich, dass die Be-‐treuung Schwerkranker und Sterbender ohne ausrei-‐chende Personal-‐ und Sachmittel unzureichend bleibt. In unserer Region wurde das schon vor fast 10 Jahren in der Frenswegener Erklärung festgestellt. Denn der wie-‐derholt geforderten und dann im Bundestag abgelehn-‐ten regelmäßigen Assistenz zum Suizid quasi als medizi-‐nischer Regelleistung kann nur begegnet werden, wenn den Sterbenden körperliche und seelische Schmerzen genommen werden und wenn sie im Sterben begleitet werden. Alte und schwerkranke Menschen haben in erster Linie Angst vor Schmerzen und Alleinsein, weni-‐ger vor dem Tod selbst. Gleichzeitig wurde deshalb ein Gesetz zur Hospiz-‐und Palliativversorgung am 8. De-‐zember 2015 durch den Bundestag verabschiedet.
Folgende Verbesserungen sieht das Gesetz vor: Der Tagessatz von 198 € wird durch die Kosten-‐träger auf 261 € erhöht, für die gesamten Betriebskosten eines Hospizes von 90 auf 95%. Die ehrenamtliche Arbeit in Hospizdiensten wird auch finanziell gefördert ebenso wie die speziali-‐sierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) durch Palliativteams mit besonders weitergebilde-‐tem Ärzte-‐ und Pflegepersonal und Vernetzung mit Krankenhäusern, Arztpraxen und Altenhei-‐men. Nur so können flächendeckend die Wünsche und Festlegungen der Palliativkranken mit Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht (Vorausverfügungen) erkannt und berücksichtigt werden. Der Personalbedarf ist hier durch die komplexere Rechtslage besonders hoch. Diese Vorausverfügungen müssen breit gestreut werden und im Notfall zur Hand sein. International
Prof. Dr. med. Gerhard Pott, MA (phil) ist Internist, Gastroenterologe, Pallia-‐tivmedizin, Arbeitsbereich Palliativmedizin, UK Müns-‐ter, und ehemaliger ltd. Arzt EUREGIO-‐Klinik
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wird das als Advance Care Planning (ACP) bezeichnet. Im Gesetz wird auch das gefördert. Gene-‐rell wird zu Recht mit den Fördermaßnahmen die häusliche Versorgung Palliativkranker gestärkt. Krankenhäuser können jetzt Komplexziffern für palliative Versorgung durch einen internen oder externen Palliativdienst abrechnen und damit den oft beklagten Personalmangel lindern, in wie weit, muss die weitere Entwicklung zeigen. Auch hier ist der Personalbedarf hoch. Die Konkreti-‐sierung erfolgte mit namhafter Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP). Welche Abrechnungen im Einzelnen möglich sind, ist u.a. den Rundmails der DGP zu ent-‐nehmen. Der Gesetzgeber weist auch daraufhin, dass ohne das Ehrenamt, z.B. der Hospizhilfe und der Besuchsdienste in den Krankenhäusern, die Betreuung Palliativkranker in Zukunft nicht ausreichen wird.
Ausblick für die Grafschaft: Krankenhäuser können bereits die Komplexziffern für palliative Ver-‐sorgung durch einen internen oder externen Palliativdienst abrechnen. Ambulant ist zunächst die Gründung der SAPV notwendig, die in den meisten Landkreisen Niedersachsen schon be-‐steht. In der Grafschaft begannen die Aktivitäten zur Palliativversorgung durch Gründung der Hospizhilfe und Weiterbildung zu Palliativmedizinern viel früher als in anderen Regionen Nie-‐dersachsens. Wünschenswert ist, dass mit Gründung der SAPV dieses Niveau wieder erreicht wird. Vermutlich werden die Beteiligten demnächst konkretere Angaben zur Verbesserung der lokalen Situation machen können.
Verrückt? – Na und! Seelisch fit in Schule und Ausbildung
„Wie merkt man, dass es einem schlecht geht?“, „Wieso ist es so schwer, darüber zu reden?“: Fragen wie diese brennen Schülern oft auf den Nägeln. Das Modellprojekt „Verrückt?-‐Na und! – Seelisch fit in Schule und Ausbildung“ stellt das Thema „Psychische Gesundheit“ in den Mittel-‐punkt des Unterrichts. Das ev.-‐ref. Diakonische Werk Grafschaft Bentheim setzt das Projekt mit Unterstützung der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim um. Projekttage wurden bereits an Gymnasien in Nordhorn durchgeführt. Angeboten wurde dies in den ersten beiden Monaten dieses Jahres am Gymnasium in Nordhorn sowie am Ev. Gymnasium Nordhorn in alle neunten Klassen. Erreicht wurden 155 Schülerinnen und Schüler. Dabei gehen zwei Trainer, ein Fachex-‐perte sowie ein persönlicher Experte, der selbst eine Krise gemeistert hat, direkt in die Klassen. Ziel der Teams ist es, die Schülerinnen und Schüler für psychische Gesundheit zu sensibilisieren, Ängste und Vorurteile abzubauen und den Umgang mit seelischen Krisen aufzuzeigen. In Ge-‐sprächen, Gruppenarbeiten, Rollenspielen und Diskussionen wurde das schwierige Thema „see-‐lische Krise“ in der Schule besprechbar. Denn seelische Krisen beeinträchtigen das Klassenklima, werden erst oftmals in der Schule erkannt und sind mit Ängsten und Vorurteilen behaftet. „Es lohnt sich, das seelische Wohlergehen von Schülerinnen und Schülern zu fördern, weil seelische Erkrankungen häufig vorkommen und überwiegend in der Jugendzeit beginnen“, so die Pro-‐gramminitiatoren von Irrsinnig Menschlich e.V.
Informationen im Internet: Bundesministerium für Gesundheit: Hospiz-‐ und Palliativgesetz, 1. Auflage 2016
Frenswegener Erklärung 2008, www.Kloster-‐Frensweg-‐en.de/Programm/Berichte Ethikforum Stellungnahme der deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin ( DGP ), Rundmail u.a. 12/ und 16/2016, über die Ge-‐schäftsstelle der DGP zu erfragen.
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28.04.2017
Kinder und Jugendliche psychisch kranker Eltern Fachvortrag am 7. Juni im Nino-‐Kompetenzzentrum
Das Eylarduswerk lädt am 7. Juni, 15 Uhr bis 17.30 Uhr, im Nino-‐Kompetenzzentrum Interessier-‐te zu dem Fachvortrag „Kinder und Jugendliche psychisch kranker Eltern -‐ Familienorientierte Perspektiven in der Beratung und Behandlung mit dem CHIMPs-‐Ansatz“ ein. Referentin ist Prof. Dr. Silke Wiegand-‐Grefe. Der Vortrag findet im Rahmen des regionalen Netzwerkes für psy-‐chisch kranke Eltern und ihre Kinder statt. Die Veranstaltung wird unterstützt von der Gesund-‐heitsregion Grafschaft Bentheim. Prof. Silke Wiegand-‐Grefe wird die familienorientierte Prävention im Rahmen des CHIMPs-‐Ansatzes, entwickelt, praktiziert und evaluiert am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, den die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie auch die Eltern entlastet und die Weiterga-‐be psychischer Erkrankungen an die nächste Generation verringert. Manche Menschen benötigen aufgrund einer psychischen Erkrankung die langfristige Unter-‐stützung vieler Hilfssysteme. Bei chronischen Verläufen der Erkrankung und der gleichzeitigen Verantwortung für eigene Kinder sind diese Menschen auf unterschiedliche Hilfen angewiesen. Die Kooperation im Netzwerk stellt große Anforderungen an die verschiedenen Professionen, da parallel die Behandlung der Betroffenen sowie die Fürsorge für deren Kinder eine ausreichende Berücksichtigung finden muss. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder psychisch erkrankter Eltern selbst erkranken, ist um ein Vielfaches erhöht. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen hat sich vor zwei Jahren ein regionales Netz-‐werk für psychisch kranke Eltern und ihre Kinder zusammengefunden aus den Bereichen der klinischen und sozialpsychiatrischen Versorgung, der ambulanten, (teil-‐)stationären Betreuung, der Beratung sowie der Jugendhilfe. Neben Fragen der Rahmenbedingungen für die jeweiligen Arbeitsbereiche und Kooperationsmöglichkeiten stehen auch Fragen der Prävention und mögli-‐cher Interventionen im Fokus.
Neue Selbsthilfegruppe Autismus Vortrag zur Gründung der Gruppe im Mai
Der Gründungsvortrag der Selbsthilfegruppen für Eltern von Autismus-‐Betroffenen findet am 11. Mai um 17 Uhr im AWO Jochen-‐Klepper-‐Haus an der Veldhauser Str. 185 statt. Referent ist Friedrich Nolte, Dipl.-‐Pädagoge von Autismus Deutschland, dem Bun-‐desverband zur Förderung von Menschen mit Autismus. Die beiden neuen Eltern-‐Gruppen richten sich an Eltern von jüngeren Autismus-‐Betroffenen bis 10 Jahre
Das erste Treffen der Gruppe findet am 6. Juni, 19 Uhr, im Café Up´n Patt statt. Das darauffolgende Treffen ist am 1. August. Die Gruppe trifft sich jeden 1. Dienstag im geraden Monat um 19 Uhr.
Nähere Informationen zur Anmeldung unter: [email protected], Tel. 05924-‐781-‐230.
Prof. Dr. Silke Wie-‐gand-‐Grefe referiert zum Thema familien-‐orientierten Präventi-‐on.
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(Ende der Grundschulzeit und ältere Kinder ab 11 Jahren bis junges Erwachsenenalter). Das An-‐gebot ergänzt die bereits seit Längerem bestehenden Selbsthilfegruppen für Autismus-‐Betroffene und Angehörige in der Grafschaft. Die neue Gruppe wurde gemeinsam von den Au-‐tismus-‐Ambulanzen der Entlastenden Dienste des Deutschen Rote Kreuzes (DRK) und der Le-‐benshilfe initiiert.
„Die Angst vor dem Anfall ist immer da“ Selbsthilfegruppe für Epilepsie-‐Betroffene und Angehörige
„Kaum jemand weiß, was Epilepsie genau ist. Dabei kann jeder in jedem Lebensalter die Krank-‐heit bekommen.“ Marita Gude, 1. Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Epilepsie Emsland / Graf-‐schaft Bentheim e.V., weiß, wovon sie spricht. Ihre heute 18-‐jährige Tochter ist selbst seit etwa sechs Jahren von Epilepsie, einer Hirnfunktionsstörung, betroffen. In der Selbsthilfegruppe kann sie sich mit anderen Betroffenen und deren Angehörige austauschen. Zwischen 15 und 20 Teil-‐nehmer aus dem Emsland und der Grafschaft treffen sich regelmäßig zu den Gruppenabenden des 1991 gegründeten Vereins. 2015 übernahm Marita Gude das Amt der 1. Vorsitzenden.
Die Probleme, mit denen Betroffene und Angehörige zu kämpfen haben, kennt Marita Gude aus eigener Erfahrung: „Leider ist diese Erkrankung mit vielen Vorurteilen behaftet. So wurde früher oft behauptet, bei jedem Krampf würden Gehirnzellen zerstört. Das ist falsch. Betroffene haben daher große Angst, sich öffentlich zu ihrer Epilepsie zu äußern. Während anderen Krankheitsgruppen, wie beispielsweise Diabetikern, Verständnis ent-‐gegengebracht wird, bleibt die erforderliche positive Resonanz bei Epilepsie-‐Betroffenen oft aus.“ Die Betroffenen litten sehr unter dieser Stigmatisierung.
„Die Angst vor Anfällen ist trotz Behandlung immer gegenwärtig und prägt den All-‐tag.“ Die Betroffenen ziehen sich immer mehr aus dem sozialen Leben zurück. Isolati-‐
on und psychosomatische Störungen sind die Folge. Eine weitere Problematik liegt darin, dass Epilepsie oft erst sehr spät erkannt wird. Ursachen für die Erkrankung können Hirnschädigungen, z.B. durch Unfälle, Hirntumore oder Durchblutungsstörungen sein. „Die Krämpfe können Jahre nach dem Ereignis auftreten. Die Ursache ist dann oft nicht gleich erkennbar“, beschreibt die engagierte Frau aus Thuine.
Sitz der Gruppe ist in Lingen. Im Gemeindehaus St. Maria-‐Königin, In den Sandbergen 27, in Lingen finden auch die Gruppenabende statt, zu denen Interessierte herzlich eingeladen sind. Die nächs-‐ten Termine sind 9. Mai, 13. Juni, 8. August, 12. Septem-‐ber, 14. November, jeweils 19.30 Uhr. Ansprechpartne-‐rin ist Marita Gude, Tel. 05902-‐1347, mari-‐[email protected].
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28.04.2017
Auch bei ihrer Tochter tappten Ärzte, Therapeuten und die Familie zwei Jahre lang im Dunkeln. Sie krampfte zunächst in der Aufwachphase am frühen Morgen, die Muskelzuckungen wurden so nicht bemerkt. Darüber hinaus litt das Mädchen an migräneartigen Kopfschmerzen über Tag, aufgrund dessen eine Kopfschmerztherapie eingeleitet werden sollte. „Kurz bevor wir ins Kran-‐kenhaus gingen, bekam meine Tochter dann einen richtigen sichtbaren Anfall und konnte im Krankenhaus entsprechend behandelt werden. Heute ist sie zum Glück anfallsfrei, da sie mit Medikamenten gut eingestellt ist.“ Erschwerend kommt hinzu, dass sich jede Epilepsie anders äußert. Leichte „Absencen“, kurze Konzentrationsschwächen, Innehalten, führen zum Beispiel dazu, dass in einem Schuldiktat einzelne Buchstaben oder ganze Wörter fehlen. In der Selbsthilfegruppe treffen die Betroffenen und ihre Familien auf Verständnis, erfahren Hintergründe zu dem Krankheitsbild. Denn neben dem Austausch stehen regelmäßig Vorträge auf dem Programm. Die Gruppe stellt sich zudem bei Veranstaltungen, unter anderem dem Selbsthilfetag, vor.
Alternative Therapien bei Muskelschmerzen Heilpraktiker Dr. Oliver Ploss sprach bei der Fibromyalgie-‐Selbsthilfegruppe
„Rund drei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Fibromyalgie und demzufolge an neu-‐ropathischen Schmerzen, die das Alltagsleben der Betroffenen sehr einschränken. Es gibt jedoch neben der konventionellen Therapie einige alternative Behandlungsmöglichkeiten, zum Beispiel aus der naturheilkundlichen Schmerztherapie“, erklärte Dr. Oliver Ploss im Rahmen einer Ver-‐anstaltung im AWO-‐Jochen-‐Klepper-‐Haus. Der Heilpraktiker und Apotheker für Homöopathie und Naturheilverfahren sprach auf Einladung der Grafschafter Fibromyalgie-‐Selbsthilfegruppe und des Büros für Selbsthilfe und Ge-‐sundheitsförderung des Landkreises. Mehr als 150 In-‐teressierte waren gekommen, um sich über ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten des Fib-‐romyalgie-‐Syndroms zu informieren. Der Lehrbeauftragte für Homöopathie und Natureilverfahren an der Universität Münster stellte in seinem Vortrag zunächst die Erkrankung vor, die mit starken Muskelschmerzen als Folge von Muskelverspannungen und -‐verhärtungen einhergeht. Aktuell werde die Erkrankung unter an-‐derem als eine Stressfolgeerkrankung angesehen. Nach den Worten von Dr. Oliver Ploss aus Ib-‐benbüren weisen Betroffene häufig Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus, Ehrgeiz, Ver-‐letzbarkeit auf und zeigen hohes soziales Engagement. Dies führt dazu, dass sich die Betroffe-‐nen selbst überfordern.
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28.04.2017
„Im Wesentlichen beruhen die aktuellen Behandlungs-‐konzepte darauf, den Schmerz zu reduzieren“, erklärte der Referent. Er stellte zunächst detailliert die Mög-‐lichkeiten synthetischer Arzneimitteltherapie vor. „Schmerzlindernde Wirkung haben jedoch auch natur-‐heilkundliche Verfahren.“ Hier erklärte er unter ande-‐rem die Wirksamkeit von Vitamin B, Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin B1 sowie B6. Aber auch die Phytothe-‐rapie sei ein Weg zur Linderung der Schmerzen. Dies sind nach Angaben von Dr. Ploss z.B. Cayennepfeffer und Rosmarinöl. Wichtig seien für die Betroffenen jedoch auch Maßnahmen zur Muskelentspannung. „Geeignet sind unter anderem Bewegungsbäder, Bewegungstraining, Wärmeanwendungen und Reiz-‐stromtherapie.“ Magnesium beuge zudem Muskelkrämpfen vor. Zum Schluss wies der Heilprak-‐tiker die Besucher auf eine gesunde Ernährung und Stressreduzierung hin. So sollten Betroffene am besten auf Fleisch, Süßigkeiten, Alkohol und Kaffee verzichten, da diese zu einer Übersäue-‐rung des Muskelgewebes führen. „Betroffene sollten auf einen ausgeglichenen Säure-‐Basen-‐Haushalt achten“, erklärte Dr. Ploss abschließend.
„Atmen ist Leben“ Austausch der Gruppen Nordhorn und Uelsen
Erstmals trafen sich die beiden Selbsthilfegruppen „Atmen ist Leben“ aus Uelsen und Nordhorn im März zu einem Frühstücksbrunch im Samocca in Nordhorn. Gruppenleiter Dieter Schmiedel begrüßte seine Mitglieder und Gäste, unter anderem Annegret Hölscher vom Gesundheitsamt. Dieter Schmiedel betonte die tolle Gemeinschaft der beiden Gruppen Uelsen und Nordhorn. Er berichtete von zwei Mitgliedern, die im Januar ihren Kampf gegen die COPD leider verloren haben. „Sie hinterlassen eine große Lücke. In den Herzen der Gruppen leben sie weiter“, sagte Dieter Schmiedel. Anschließend genossen alle das leckere Frühstücks-‐Buffet. Die Gruppen wa-‐ren sich einig, diese Art Zusammenkunft zu wiederholen.
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28.04.2017
Ein Jahr Selbsthilfegruppe Aphasie Neue Teilnehmer sind willkommen
Seit rund einem Jahr besteht die Selbsthilfegruppe Aphasie in der Grafschaft Bentheim. Gleich von Beginn an war sie eine sehr aktive Gruppe. Für alle Beteiligten ist das Treffen inzwischen zu einem festen Bestandteil geworden. Das Treffen im März wurde genutzt, um Osterde-‐koration zu basteln, die dann bei einer Glücks-‐radaktion verspielt wird. Darüber hinaus diente das Treffen dazu, das Krankheitsbild Aphasie in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und um Spenden zu sammeln. Neue Teilnehmer sind herzlich willkommen und können sich bei den Ansprechpartnern gerne im Vorfeld melden oder direkt zu den Treffen kommen.
1.000 Euro für die Gruppe „Herzkind“ Förderung bei einer Verlosung gewonnen
Große Freude bei der „Herzkind Elterngruppe Grafschaft Bentheim“: Bei der Immobilienmesse versuchten die Gruppenteilnehmer am Stand der nvb ihr Glück und nahmen an einer Verlosung teil. Die Elterngruppe „Herzkind“ gewann als lokales Projekt eine Förderung in Höhe von 1.000 Euro. Den Scheck nahmen Diane und Christian Gnaß und Tochter Marie jetzt aus den Händen von Anja Sunder von der nvb entgegen. „Wir sind so froh über die 1.000 Euro. Sie sind mehr als ein warmer Regen“, freut sich Diane
Gnaß, denn das Geld für die Arbeit der Gruppe ist trotz der Förderung durch den Landkreis knapp. Dank des Gewinns haben die Mitglieder von „Herzkind“ nun die Möglichkeit, einen Tagesausflug zu organi-‐sieren und ein Grillfest zu veranstalten. Zudem kann das Geld für Geburtstags-‐ und Weihnachtsgeschenke der Kinder verwen-‐det werden. Schließlich ist der Austausch von Eltern und Geschwistern herzkranker Kinder ganz wichtig. Bei gemeinsame Akti-‐vitäten und Treffen können die Betroffe-‐nen über ihre Ängste und Sorgen sprechen. Sechs Familien aus der Grafschaft sind in der „Herzkind“-‐Gruppe organisiert.
Betroffene und Ange-‐hörige treffen sich regelmäßig jeweils am 2. Mittwoch im Mo-‐nat von 15 bis 17 Uhr im Jochen Klepper Haus, AWO, Veldhau-‐ser Str. 185, Nordhorn.
Treffen sind jeden zwei-‐ten Montag im Monat von 17 bis 18 Uhr in der Kindertagesstätte „Re-‐genbogen“ am Mücken-‐weg 100 in Nordhorn. Darüber hinaus gibt es einen Elternstammtisch. Neue Teilnehmer sind herzlich willkommen. Kontakt: Diane Gnaß, Tel. 05921-‐990414, Mar-‐tina Trovato, Tel. 05923-‐903659. .
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28.04.2017
Über das Internet in die Selbsthilfegruppe „Junge Selbsthilfe“ gewinnt an Bedeutung
Frau Hölscher, wie hat sich die Selbsthilfe in der Grafschaft Bentheim entwickelt? In Deutschland sind Selbsthilfeinitiativen schon seit dem 19. Jahrhundert aktiv, zunächst in Form von Zünften, Gewerkschaften, Abstinenzbewegungen. Zu den ersten Gruppen zählen zum Bei-‐spiel der Taubstummen-‐Verein Berlin, Blaues Kreuz, Kreuzbund (1896), aber auch der Deutsche Diabetiker-‐Bund (1931). Im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte kamen immer mehr Initiativen hinzu. Die Gruppe „Frauenselbsthilfe nach Krebs“, die auch in der Grafschaft sehr engagiert ist, wurde bereits 1976 gegründet. Das Büro für Selbsthilfe und Gesundheit in der Grafschaft gibt es seit 1999, als eine von 30 Kontaktstellen in Niedersachsen. Mehr als 100 Gruppen sind inzwi-‐schen in unserer Region aktiv und engagieren sich mit hohem Einsatz für Betroffene.
Sind es eher ältere Menschen, die sich in der Selbsthilfe en-‐gagieren? Ja, der Altersdurchschnitt liegt im Gros bei 55 Jahren. Es kommt jedoch auf die Art der Selbsthilfegruppe und die Erkrankung an. Jüngere Betroffene engagieren sich eher in Gruppen zu den Themen Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Essstörungen (z.B. Magersucht), psychische Erkrankungen (Borderline). Zudem gibt es viele Elterngruppen, beispiels-‐weise zu Trauer, ADHS, Kinder mit Herzerkrankungen etc. In diesen Gruppen ist die Altersstruktur deutlich geringer. Von einer Überalterung kann der Selbsthilfe kann man in der Grafschaft zum Glück noch nicht sprechen.
Wie werden jüngere Menschen für die Selbsthilfe motiviert? Das Thema „Junge Selbsthilfe“ gewinnt immer mehr an Bedeutung. Man hat festgestellt, dass jüngere Menschen lem suchen. Dies können zum Beispiel Chatgruppen sein. Von den Betroffenen wird dies eher nicht als klassische
Selbsthilfe gesehen, gehört aber dazu. Die Vielfalt der Möglichkeiten von Selbsthilfegruppen zeigt die Nationale Kontakt-‐ und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) mit Sitz in Berlin auf. Sie bemüht sich zudem, Vorurteile gegenüber Selbsthilfe abzubauen, zum Beispiel das Sitzen im Stuhlkreis bei gedrückter Stimmung. Dies wird von Jüngeren als unattraktiv gesehen. Die NAKOS betreibt ein Portal für junge Selbsthilfe. Dort finden Betroffene Informationen zu Selbsthilfegruppen und Hilfen vor Ort. Schließlich sind Selbsthilfegruppen auch für Jüngere attraktiv. Die Kontaktstelle in der Grafschaft ist sehr eng verzahnt mit der NAKOS.
Annegret Hölscher leitet die Kontaktstelle für Selbsthilfe und Gesundheitsförderung. Tel. 05921-‐961867, anneg-‐[email protected]
Internet-‐Portal der NAKOS für junge Selbsthilfe: www.schon-‐mal-‐an-‐selbsthilfegruppen-‐gedacht.de
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28.04.2017
Per pedes auf Grafschafter Spurensuche Abwechslungsreiche Wandertouren durch die Grafschaft Bentheim
1843 machten sich drei gichtgeplagte Männer aus dem niederländischen Coevorden auf eine dreitägige Reise nach Bad Bentheim. Grund für die lange Wanderung waren die Solen, von de-‐nen sich die Herren Linderung ihrer Podagra (Gicht) versprachen. Gesundheitsbewusste können sich heute auf die Spuren der Podagristen begeben und quer durch die Grafschaft bis in die Niederlande wandern. Entlang des gelb-‐rot ausgeschilderten 80 Kilometer langen „Podagristen-‐pads“ gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten und landschaftliche Höhepunkte zu entdecken. Je nach Kondition und Wanderlust kann der Fernwanderweg in fünf Etappen von 9 bis 25 Kilome-‐tern Länge erkun-‐det werden. In Bad Bentheim mit der trotzigen Burg und der wohltuenden Mi-‐neral Therme be-‐ginnt die abwechs-‐lungsreiche Tour. Per pedes geht es zunächst entlang der niederländi-‐schen Grenze in die Wasserstadt Nordhorn mit ih-‐rer langen Textil-‐geschichte. Vorbei am ehrwürdigen Kloster Frenswegen wandern Naturliebhaber durch die schöne Landschaft ent-‐lang der Vechte in Richtung Neuenhaus vorbei an Uelsen bis in die Wilsumer Berge. Von Wilsum führt der Weg weiter an Emlichheim vorbei, am Coevorden-‐Piccardie-‐Kanal entlang, bis zum Ziel: die niederländische Stadt Coevorden mit dem Hafen und der Burg. Wer den Fernwanderweg „Podagristenpad“ aufgrund der Länge scheut, kann die Grafschaft auch in kleineren Etappen erkunden. In dem Wanderwegenetz „Grafschafter Spurensuche“ ste-‐hen 15 ausgeschilderte Tagesrouten zwischen 6 und 35 Kilometern Länge zur Auswahl, die durch alle Städte und Gemeinden der Grafschaft Bentheim führen. Wanderfreunde können sich unter anderem auf die Spuren des Bentheimer Goldes, des Bergbaus, des Moores, der Bronze-‐zeit, der Nordhorner Textilgeschichte, der Wallfahrer oder des Bentheimer Landschafes bege-‐ben. In jedem Fall kommen die Wanderer mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen wieder nach Hause.
Kartenmaterial und Ideen für Wander-‐ und Radtouren sowie vieles mehr gibt es beim Grafschaft Bentheim Tourismus, Nino-‐Allee 2, 48529 Nordhorn, Tel. 05921-‐961196, touris-‐[email protected], www.grafschaft-‐bentheim-‐tourismus.de
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28.04.2017
„Menschen sind für Bewegung gemacht“ Im Arbeitsalltag mit kleinen Übungen Rückenleiden vorbeugen
„Menschen sind für Bewegung gemacht“, erklärt Sylvia Kronshage. „Heutzutage gebrauchen wir unsere Po-‐, Rücken-‐ und Bauchmuskulatur kaum noch. Wenn wir immer nur sitzen, baut der Körper diese Muskeln ab und es kommt zu Problemen und Schmerzen“, so die Personal Traine-‐rin und Ergonomieberaterin aus Nordhorn. Würden wir uns im Arbeitsalltag mehr bewegen, würde es gar nicht so weit kommen. Viele Rückenprobleme ergeben sich zudem aus falscher Körperhaltung. „Jeder möchte seinen Feierabend schließlich beschwerdefrei genießen. Wichtig ist, dass wir neben einem ergonomischen Arbeitsplatz Bewegung in den Arbeitsalltag bringen“, erklärt Sylvia Kronshage. Die Ergonomieberaterin hat daher einige Tipps für mehr Bewegung am Arbeitsplatz, die leicht umzusetzen sind:
! Der Drucker sollte möglichst weit entfernt vom Schreibtisch stehen. Dadurch muss man regelmäßig aufstehen und dorthin laufen.
! Nicht mit den Kollegen im Haus telefonieren, sondern lieber direkt zu den Kollegen ins Büro gehen.
! In der Pause nicht mit dem Butterbrot hinsetzen, sondern sich mit den Kollegen zu ei-‐nem Spaziergang draußen verabreden. Die Bewegung baut zudem Stress ab.
! Zwischendurch am Schreibtisch Mini-‐Übungen machen: dehnen, strecken, alles einmal durchmobilisieren. Immer mal wieder aufstehen und ein paar Schritte gehen.
! Vor oder nach der Arbeit geht es am besten raus an die frische Luft und in die Natur, zum Training oder einen Spaziergang.
Nach den Worten von Sylvia Kronshage bietet die Natur nahezu alles, was man für ein Ganzkör-‐pertraining braucht. Dafür muss es nicht einmal ein Trimm-‐Dich-‐Pfad sein, wie es sie an einigen Orten in der Grafschaft gibt, z.B. in Uelsen. Natürliche Hindernisse wie Baumstämme können übersprungen werden, eine Bank kann statt zum Ausruhen für Muskel-‐ und Dehnübungen ge-‐nutzt werden. Kniebeugen und Liegestütze können Gesundheitsbewusste auf der Jogging-‐ oder Walkingtour überall in der Natur machen.
Wer gerne in der Gruppe trainiert und den Motivationsschub nutzen will, kann sich einer Gruppe von Sylvia Kronshage anschließen. Bei dem Funktions-‐ und Ausdauerin-‐tervalltraining kommen zusätzlich Kleingeräte zum Einsatz. „Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, alle können gemeinsam trainieren. In einer Gruppe in Schüttorf ist sogar eine ganze Fami-‐lie dabei.“
Das Training findet in Wilsum, Uelsen, Schüt-‐torf, Itterbeck, Emlich-‐heim, Nordhorn und Hoogstede statt.
Sylvia Kronshage berät Unternehmen und ihre Mitarbeiter, wie sie durch Ergonomie am Arbeitsplatz Muskel-‐ und Skeletterkrankungen vorbeugen können. Tel. 05921-‐3085430, [email protected].
Landkreis Grafschaft Bentheim, Gesundheitsamt, Am Bölt 27, 48527 Nordhorn Telefon: 05921-‐961867, Fax: 05921-‐961877, [email protected]
28.04.2017
„Vor Zecken schützen“ Zecken können Erkrankungen übertragen / Zeckensaison ist von März bis Oktober
Die Frühjahrs-‐ und Sommerzeit ist auch Saison für Zecken. Welche Folgen ein Zeckenbiss hat und wie dies am besten zu vermeiden ist, erklärt Cathrin Kelder vom Gesundheitsamt. Frau Kelder, wo treten Zecken auf und wie erkenne ich sie? Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere. Sie sind Parasiten, die sich vom Blut eines Wirtes (z.B. Maus, Katze, Hund, Mensch) ernähren. In Deutschland kom-‐men sie in allen Gegenden in freier Natur (Wald, Buschwerk, Wiesen), aber auch in Parks und Gärten vor. Zecken werden bereits ab einer Außentemperatur von etwa 8 Grad Celsius aktiv. Die eigentliche „Ze-‐ckensaison“ ist in den Monaten März bis Oktober. Auf Gräsern und Blättern sitzende Zecken erkennen ihre möglichen Opfer an Erschütterungen, Körperwärme und Duftstoffen. Vorbeikommende Menschen und Tiere streifen die Zecke ab. Diese sucht sich dann eine optimale Stichstelle für das Blutsaugen aus, insbeson-‐dere warme und weiche Zonen wie Kniekehle, Leis-‐tenbeuge, Achselhöhle oder Haaransatz. Welche Erkrankungen können von Zecken übertragen werden? Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung. Bei einer Infektion entsteht an der Stichstelle nach einigen Stunden bis Tagen eine münzgroße, sich kreisförmig ausbreitende Hautrötung. Wenn eine solche Hautrötung auftritt, muss ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn keine Hautrötung auftritt, schließt das eine Borrelieninfektion nicht aus. Sie kann sich auch durch all-‐gemeine Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerz, Fieber, Muskel-‐ und Gelenkschmerzen äu-‐ßern. Eine Impfung gibt es nicht. Dafür kann die Borreliose mit Antibiotika behandelt werden. Die Frühsommer-‐Meningozephalitis (FSME) tritt in Deutschland wesentlich seltener auf als die Borreliose. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die nur in bestimmten Gebieten vor-‐kommt. Auskunft über die aktuellen FSME-‐Risikogebiete erteilt das Gesundheitsamt. Die Graf-‐schaft ist kein FSME-‐Risikogebiet. Eine FSME äußert sich nach ein bis zwei Wochen mit grippe-‐ähnlichen Krankheitszeichen wie Fieber und Gliederschmerzen. Bei etwa einem Drittel der Er-‐krankten kommt es im weiteren Krankheitsverlauf zu Entzündungen des Nervensystems, z.B. in Form einer Hirnhautentzündung. Kinder erkranken nur sehr selten schwer. Im Gegensatz zur Borreliose kann man sich gegen FSME durch eine Impfung schützen, wenn man in Infektionsge-‐biete reist.
Das Gesundheitsamt, Am Bölt 27, 48527 Nordhorn, informiert über den Schutz vor Zecken.
Landkreis Grafschaft Bentheim, Gesundheitsamt, Am Bölt 27, 48527 Nordhorn Telefon: 05921-‐961867, Fax: 05921-‐961877, [email protected]
28.04.2017
Wie kann man sich vor Zeckenstichen schützen? Schützen kann man sich beim Durchstreifen des Unterholzes bzw. einer Wiesenfläche durch Kleidung, die den Körper vollständig bedeckt. Auch geschlossenes Schuhwerk ist sinnvoll. An den unbedeckten Hautpartien können zeckenabweisende Hautschutzmittel eingesetzt werden. Die wichtigste Maßnahme nach einem Aufenthalt im Freien ist jedoch, den ganzen Körper und die Kleidung gründlich nach Zecken abzusuchen. Wie kann eine Zecke entfernt werden? Eine festgesaugte Zecke sollte immer möglichst schnell mit den Fingerspitzen, Pinzette oder Ze-‐ckenzange entfernt werden. Der Zeckenkörper sollte so nah wie möglich an der Haut gefasst, vorsichtig gelockert und langsam von der Einstichstelle weg herausgezogen werden. Die Zecke soll dabei möglichst wenig gequetscht werden, da sonst deren infektiöse Sekrete in den menschlichen Körper gelangen können. Die Verwendung von „Hausmitteln“, wie z. B. Nagellack oder Klebstoff, ist unbedingt zu unterlassen.
Grillen ohne Reue Tipps für ein Grillfest ohne gesundheitliche Folgen
Mit den ersten Sonnenstrahlen und steigenden Temperaturen beginnt die Saison für Grillfeste. Martin Oskamp vom Gesundheitsamt hat für Sie einige Tipps für ungetrübten Grillspaß. Schließlich gibt es einiges zu beachten, damit der Genuss von Grillfleisch keine gesundheitlichen Schäden hinterlässt. Denn durch das Grillen können gesundheitlich bedenkliche Stoffe auf das Grillgut gelangen: Vom Fleisch tropfendes Fett und Öl verbrennt auf der Kohle oder den Heiz-‐
stäben des Elektrogrills. Hierdurch entstehen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) die sich anschließend auf dem Grillgut wie-‐derfinden. Diese Kohlenwasserstoffe wie auch andere Schadstoffe, die z. b. durch das Grillen von gepökelten Fleisch-‐ und Wurstwaren entste-‐hen, können krebsauslösend wirken. Deshalb ist es wichtig, dass so wenig Fett und Öl wie möglich auf dem Grill verbrannt wird. Dieses erreicht man durch das Verwenden von fettar-‐mem Grillgut oder durch den Einsatz von beson-‐deren Grillgeräten, bei denen das Fett und Öl nicht direkt in die Glut bzw. auf die Heizschlan-‐gen tropfen kann.
Martin Oskamp vom Gesundheitsamt gibt Tipps für das Grillen ohne Reue.
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28.04.2017
Eine Alternative sind Grillschalen aus Aluminium, in denen sich das Fett sammelt und dadurch nicht verbrannt wird. Vorsicht: Das heiße Fett in der Aluschale kann sich durch kleine Stich-‐flammen entzünden und ist dann schwer zu löschen. Auf das Grillen von gepökelten Fleisch-‐ und Wurstwaren sollte man am besten vollständig verzichten, da hierbei krebsfördernde Nitro-‐samine entstehen können. Ein weiteres Gesundheitsrisiko kann durch die bakterielle Kontamination von Fleisch, Grillsau-‐cen, Marinade, Nachspeisen und Salaten entstehen. In den Lebensmitteln enthaltene Keime, wie z. B. Salmonellen und Campylobacter können sich insbesondere bei längeren Tagesveran-‐staltungen besonders gut in den meist mangelhaft gekühlten Lebensmitteln vermehren. Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, sollte man folgendes beachten:
! Fleisch nur gut durchgegart verzehren. ! Bei gegrilltem Geflügel immer darauf achten, dass das Fleisch auch am Knochen eine
weiße bis graue Farbe hat. Kein noch rotes (weil rohes) Geflügelfleisch verzehren. ! Auf Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet werden, vollständig verzichten (z. B. selbst-‐
gemachte Majonäsen oder Tiramisu). ! Beim Vorbereiten der Speisen darauf achten, dass kein Kontakt zwischen dem rohen
Fleisch und den Salaten besteht. Auf Händehygiene zwischen den Arbeitsgängen und auf saubere Arbeitsgeräte wie Schneidbretter und Messer achten.
! Die Lebensmittel kühl lagern und Erwärmung durch direkte Sonneneinstrahlung oder Nähe zum Grill verhindern.
Wenn kleine Kinder am Grillfest teilnehmen, sollte auf die Verwendung von Öllampen verzichtet werden, da es bei Kindern durch versehentliches Trinken aus Ölvorratsgefäßen oder erlosche-‐nen Lampen zu schweren Vergiftungen kommen kann. Werden dann beim Entzünden des Holz-‐kohlegrills Feststoffgrillanzünder oder flüssiger Grillanzünder verwendet und wird hierbei auf einen ordnungsgemäßen Umgang damit geachtet, steht einem ungetrübten Grillfest ohne ge-‐sundheitliche Folgen nichts mehr im Wege.
Soziale Kontakte gegen die Einsamkeit Seniorengruppe aus Bad Bentheim sucht Verstärkung
Soziale Kontakte gegen Demenz und gegen Einsamkeit ist das Credo der neu gegründeten Seni-‐orengruppe in Bad Bentheim: Sieben Frauen über 65 Jahre treffen sich alle 14 Tage von 18 bis 20 Uhr im FamilienServiceBüro an der Ochtruperstraße 10 in Bad Bentheim. „Dort spielen wir bekannte und weniger bekannte Brettspiele, klönen, verabreden uns zu weiteren Unterneh-‐mungen, wie Restaurantbesuche, Ausflüge und ähnliches. Wir unterstützen uns gegenseitig, auch außerhalb der Treffen. Jeder kann jeden um Hilfe bitten. Männer sind ausdrücklich auch herzlich willkommen“, sagt Karin Rott, Ansprechpartnerin der Gruppe. Kontakt: Tel. 05924/5124, E-‐Mail: karott@t-‐online.de.
Landkreis Grafschaft Bentheim, Gesundheitsamt, Am Bölt 27, 48527 Nordhorn Telefon: 05921-‐961867, Fax: 05921-‐961877, [email protected]
28.04.2017
Gesundheits-‐Tage • 02.05.2017, Welt-‐Asthma-‐Tag • 05.05.2017, Welt-‐Händehygiene-‐Tag • 10.05.2017, Tag gegen den Schlaganfall • 12.05.2017, Internationaler Tag der Pflege • 31.05.2017, Welt-‐MS-‐Tag • 03.06.2017, Tag der Organspende • 06.06.2017, Sehbehindertentag • 14.06.2017, Weltblutspendetag • 26.06.2017, Anti-‐Drogen-‐Tag
Gesundheits-‐Termine
• Krebsinformationstag, „Krebs-‐ Was nun?“, 6. Mai, 11 Uhr, AWO Jochen-‐Klepper-‐Haus, Nordhorn
• Gründungsvortrag, Selbsthilfegruppe Autis-‐mus, 11. Mai, 17 Uhr, AWO Jochen-‐Klepper-‐Haus, Nordhorn
• Veranstaltung Organspende, 22. Mai, 19.30 Uhr, Volkshochschule, Nordhorn
• Fachvortrag „Kinder und Jugendliche psy-‐chisch kranker Eltern“, 7. Juni, 15 Uhr, Nino-‐Kompetenzzentrum
• Steuerungsgruppentreffen, 14. Juni 2017, 17 Uhr
• Gesundheitskonferenz, 09. August 2017, 13.30 Uhr bis 18 Uhr, Kloster Frenswegen, Nordhorn
Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim, Gesundheitsamt, Am Bölt 27, Nordhorn, Tel. 05921-‐961867, [email protected], Annegret Hölscher, Sandra Joachim-‐Meyer
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28.04.2017