Hessischer Rundfunk • 42. Programmwoche • 18.10.2021 - …

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021 Montag, 06.12.2021 00:00 Nachrichten und Wetter 00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I) Präsentiert von BR-KLASSIK Mit den großen Orchestern der Welt, bedeutenden Dirigenten und Solisten durch die Nacht Wolfgang Amadeus Mozart: "Eine kleine Nachtmusik", KV 525 (MDR Sinfonieorchester: Max Pommer); Johann Sebastian Bach: Partita e- Moll, BWV 830 (David Theodor Schmidt, Klavier); George Gershwin: "Porgy and Bess", Suite (Gewandhausorchester Leipzig: Kurt Masur); Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 11 (Gerald Fauth, Olga Gollej, Klavier; Leipziger Streichquartett); Franz Liszt: "Hamlet", Sinfonische Dichtung (MDR-Sinfonieorchester: Jun Märkl) 02:00 Nachrichten, Wetter 02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II) Mit den großen Orchestern der Welt, bedeutenden Dirigenten und Solisten durch die Nacht Antonín Dvorák: Serenade d- Moll, op. 44 (Linos Ensemble); Frederick Delius: "Songs of farewell" (Waynflete Singers; Southern Voices; Bournemouth Symphony Chorus and Orchestra: Richard Hickox); Jean-Philippe Rameau: "Les fêtes de Polymnie", Suite (Les Talens Lyriques: Christophe Rousset); Ludwig van Beethoven: Sonate E-Dur, op. 109 (Jean-Efflam Bavouzet, Klavier); Paul Hindemith: Sinfonie "Mathis der Maler" (hr- Sinfonieorchester: Paavo Järvi) 04:00 Nachrichten, Wetter 04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III) Mit den großen Orchestern der Welt, bedeutenden Dirigenten und Solisten durch die Nacht Michel Blavet: Konzert a- Moll (Musica Antiqua Köln: Reinhard Goebel); Mélanie Bonis: Klavierquartett D-Dur, op. 124 (Mozart Piano Quartet); Johann Baptist Georg Neruda: Trompetenkonzert Es-Dur (Tine Thing Helseth, Trompete; Norwegian Chamber Orchestra) 05:00 Nachrichten, Wetter 05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV) Mit den großen Orchestern der Welt, bedeutenden Dirigenten und Solisten durch die Nacht Jean Sibelius: Suite d- Moll, op. 117 (Jari Valo, Violine; Ostbottnisches Kammerorchester: Juha Kangas); Giovanni Maria Bononcini: Sonate F-Dur, op. 1, Nr. 5 (Jaap Schröder, Violine; Arcadia Players Trio); Peter von Winter: Sinfonia concertante B-Dur, Allegro moderato (Werner Grobholz, Violine; Dieter Klöcker, Klarinette; Nikolaus Grüger, Horn; Karl- Otto Hartmann, Fagott; Academy of St. Martin in the Fields: Iona Brown); Jules Massenet: "Scènes napolitaines" (New Zealand Symphony Orchestra: Jean-Yves Ossonce); Nicolai Medtner: "Danza festiva", op. 38, Nr. 3 (Lilya Zilberstein, Klavier); Maurice Jarre: "Doktor Schiwago", Titelfolge (Nürnberger Symphoniker: Richard Kaufman); Johann Sebastian Bach: Konzert d-Moll, BWV 1052 (Café Zimmermann) 06:00 Am Morgen Inspiriert und entspannt in den Tag mit dem Besten aus der klassischen Musik, mit neuen Buch- und Hörbuchideen und mit einem Überblick über die Kulturthemen des Tages. 6:30 Zuspruch Von Pfarrer Michael Becker aus Kassel 7:40 Frühkritik Nachrichten und Wetter jeweils zur vollen Stunde. 09:00 Lesung | Hermynia Zur Mühlen: Unsere Töchter, die Nazinen (4|16) Drei Frauen erzählen von ihren Töchtern, die den Versprechungen der Nationalsozialisten erliegen: Die eine ist sozialdemokratische Arbeiterin und ihre Tochter arbeitslos. Die zweite eine Aristokratin mit sozialem Gewissen und ihre Tochter eine Außenseiterin. Nur die dritte Mutter ist Opportunistin und zufrieden mit ihrer Tochter, der Nazine. Die "Rote Gräfin" Hermynia Zur Mühlen veröffentlichte ihren zeitkritischen Roman 1935 in Österreich, wenig später wurde er verboten. In den Erzählungen der Mütter wird deutlich, wie stark die gesellschaftliche Spaltung in den frühen 1930er Jahren auch mitten durch die Familien ging. Die Erzählung der Sozialdemokratin Kathi Gruber beginnt am 3. Januar 1933 – sechs Jahre nach dem Tod ihres Mannes und zwei Jahre nachdem die Tochter arbeitslos wurde. Sie berichtet, wie die Schicksalsschläge ihre kluge Toni mehr und mehr von den gemeinsamen Überzeugungen abgebracht haben. Wie sie eines Tages einfach nicht mehr an den internationalen Sozialismus glauben mag. Man brauche jetzt einen deutschen Sozialismus, den Nationalsozialismus. Die Mutter versinkt in Gefühlen der Scham und der Selbsthasses. Ähnlich ergeht es der Gräfin Agnes, deren Tochter Claudia früher unter Depressionen litt, sogar einen Selbstmordversuch unternahm. Glücklich beobachtet die Mutter ihre Besserung, bis sie erfährt, dass Claudias neuer Freund bei der SA ist und auch Claudia für die Partei begeistert. Schwer erträglich für ihre Mutter, die gerade die Adeligen unter den Nazis für Seite 1 von 26

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Montag, 06.12.2021

00:00 Nachrichten und Wetter

00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I)

Präsentiert von BR-KLASSIKMit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtWolfgang Amadeus Mozart:"Eine kleine Nachtmusik", KV525 (MDR Sinfonieorchester:Max Pommer); JohannSebastian Bach: Partita e-Moll, BWV 830 (David TheodorSchmidt, Klavier); GeorgeGershwin: "Porgy and Bess",Suite (GewandhausorchesterLeipzig: Kurt Masur); FelixMendelssohn Bartholdy:Symphonie Nr. 1 c-Moll,op. 11 (Gerald Fauth, OlgaGollej, Klavier; LeipzigerStreichquartett); Franz Liszt:"Hamlet", Sinfonische Dichtung(MDR-Sinfonieorchester: JunMärkl)

02:00 Nachrichten, Wetter

02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtAntonín Dvorák: Serenade d-Moll, op. 44 (Linos Ensemble);Frederick Delius: "Songs offarewell" (Waynflete Singers;Southern Voices; BournemouthSymphony Chorus andOrchestra: Richard Hickox);Jean-Philippe Rameau:"Les fêtes de Polymnie",Suite (Les Talens Lyriques:Christophe Rousset); Ludwigvan Beethoven: Sonate E-Dur,op. 109 (Jean-Efflam Bavouzet,Klavier); Paul Hindemith:Sinfonie "Mathis der Maler" (hr-Sinfonieorchester: Paavo Järvi)

04:00 Nachrichten, Wetter

04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtMichel Blavet: Konzert a-Moll (Musica Antiqua Köln:Reinhard Goebel); MélanieBonis: Klavierquartett D-Dur,op. 124 (Mozart Piano Quartet);Johann Baptist Georg Neruda:Trompetenkonzert Es-Dur(Tine Thing Helseth, Trompete;Norwegian Chamber Orchestra)

05:00 Nachrichten, Wetter

05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtJean Sibelius: Suite d-Moll, op. 117 (Jari Valo,Violine; OstbottnischesKammerorchester: JuhaKangas); Giovanni MariaBononcini: Sonate F-Dur, op. 1,Nr. 5 (Jaap Schröder, Violine;Arcadia Players Trio); Peter vonWinter: Sinfonia concertanteB-Dur, Allegro moderato(Werner Grobholz, Violine;Dieter Klöcker, Klarinette;Nikolaus Grüger, Horn; Karl-Otto Hartmann, Fagott; Academyof St. Martin in the Fields:Iona Brown); Jules Massenet:"Scènes napolitaines" (NewZealand Symphony Orchestra:Jean-Yves Ossonce); NicolaiMedtner: "Danza festiva", op.38, Nr. 3 (Lilya Zilberstein,Klavier); Maurice Jarre:"Doktor Schiwago", Titelfolge(Nürnberger Symphoniker:Richard Kaufman); JohannSebastian Bach: Konzert d-Moll,BWV 1052 (Café Zimmermann)

06:00 Am Morgen

Inspiriert und entspannt in denTag mit dem Besten aus derklassischen Musik, mit neuenBuch- und Hörbuchideen undmit einem Überblick über dieKulturthemen des Tages.6:30 ZuspruchVon Pfarrer Michael Becker ausKassel

7:40 Frühkritik

Nachrichten und Wetter jeweilszur vollen Stunde.

09:00 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (4|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis für

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

den schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von

"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

09:30 Am Vormittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Mussorgsky: SamuelGoldenberg und Schmuyle aus"Bilder einer Ausstellung" (JefimBronfman, Klavier)• Graun: "Orfeo" - Rezitativ undArie "Ecco all'aure superne- Mio bel nume, ah! dovesei?" (Philippe Jaroussky,Countertenor / Le Concertd'Astrée / Emmanuelle Haïm)• Mozart: Violinkonzert B-DurKV 207 (Renaud Capuçon /Scottish Chamber Orchestra /Louis Langrée)• Schubert: Notturno fürKlaviertrio Es-Dur D 897(Andreas Haefliger / Mitgliederdes Takács Quartetts)• Albinoni: Adagio für Streicherund Orgel g-Moll (Academy ofSt. Martin-in-the-Fields / IonaBrown)• Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur(Collegium Musicum 90 / RichardHickox)• Rossini: "Der Barbier vonSevilla" - Arie des Doktor Bartoloaus dem 1. Akt (JonathanLemalu, Bass-Bariton / NewZealand Symphony Orchestra /James Judd)• Strauss: Violoncellosonate F-Dur op. 6 (Daniel Müller-Schott /Herbert Schuch, Klavier)

12:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Rafik Schami,"Freund aus Damaskus"Er ist ein großartiger Erzähler,ein genauer Beobachter,ein humorvoller Beschreiber

und Erfinder. Er ist einer derbekanntesten, beliebtesten underfolgreichsten Schriftsteller inDeutschland und er kommt – ausDamaskus. Den Namen RafikSchami – Freund aus Damaskushatte er sich schon Ende der1960er Jahre gegeben, als er imsyrischen Untergrund schrieb.Als das zu gefährlich wurde, kamder promovierte Chemiker vor50 Jahren nach Deutschland.In seinen Büchern lässt erein neues Land zwischenOkzident und Orient entstehen,ein großes, freies Land vollerKlugheit, Traditionen und Poesie.Es ist das Land des Erzählersder Nacht, es ist das Land vonRafik Schami. Und da erzählter alles andere als Märchen.Dafür braucht er die deutscheSprache, die syrische Kultur,Träume und Hoffnungen,Freunde und Familie, das bestePistazieneis, ab und zu guteitalienische Küche und vielesmehr. Und davon erzählt er im"hr2-Doppelkopf" – so charmant,wie nur er es kann.

Gastgeberin: DaniellaBaumeister

13:00 Am Mittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Chopin: Walzer As-Dur op. 34Nr. 1 (Alice Sara Ott, Klavier)• Händel: Arie "Lascia la spina,cogli la rosa" (Julia Lezhneva,Sopran / Il Giardino Armonico /Giovanni Antonini)• Salieri: Sinfonie D-Dur "SinfoniaVeneziana" (London MozartPlayers / Matthias Bamert)• Bach: Cembalokonzert A-DurBWV 1055 (Richard Egarr /Academy of Ancient Music /Andrew Manze)

14:30 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (4|16)

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Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

15:00 Am Nachmittag

Gut informiert mit dem aktuellenKulturgespräch und entspannterMusik durch den Nachmittag.

18:00 Der Tag

Ein Thema, viele Perspektiven

19:00 Hörbar - Musik grenzenlos

Konzertsaal20:00 Konzertsaal

Zum 500. Todesjahr - Musikvon Josquin Desprez ausAntwerpen

Josquin Desprez schuf seineMusik in den Jahrzehntenum 1500, war ein Meisterder kunstvoll-sprechendenPolyphonie und steht - soder Musikforscher HelmuthOsthoff - für "die Überwindungdes mittelalterlichenRationalismus zugunsten einerVermenschlichung der Musik".Huelgas EnsembleLeitung: Paul Van Nevel

Josquin Desprez: Geistliche undweltliche Werke

(Aufnahme vom 20. August 2021aus dem Musikzentrum AMUZ)

Seit 2006 dient die Kirche desAntwerpener Augustinerklostersals Kulturzentrum. Die barockeArchitektur wurde zu einemmodernen Konzertsaalumfunktioniert. Das ehemaligeGotteshaus ist heute Sitz derKulturorganisation AMUZ undZentrum des Flandern-Festivals.Erbaut wurde die Kirche kurzvor dem Dreißigjährigen Krieg.Gemälde von Antoon van Dijck,Pieter Paul Rubens und JacobJordaens schmücken ihr Inneres.Hier wird das Festival "LausPolyphoniae" ausgetragen. Indessen Rahmen präsentiertePaul van Nevel, profunderKenner der mehrstimmigenMusik der Renaissance, mitseinem Huelgas Ensemble imvergangenen Sommer Musik vonJosquin Desprez.

22:30 Jazz Now

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Aus dem Dschungel derNeuveröffentlichungen | heutemit: Christian McBride | StefanVarga | Jorge RossyAm Mikrofon: Jürgen SchwabHeute mit: Christian McBride:Live At The Village Vanguard |Stefan Varga: Orpheus | JorgeRossy: Puerta

23:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Rafik Schami,"Freund aus Damaskus"Er ist ein großartiger Erzähler,ein genauer Beobachter,ein humorvoller Beschreiberund Erfinder. Er ist einer derbekanntesten, beliebtesten underfolgreichsten Schriftsteller inDeutschland und er kommt – ausDamaskus. Den Namen RafikSchami – Freund aus Damaskushatte er sich schon Ende der1960er Jahre gegeben, als er imsyrischen Untergrund schrieb.Als das zu gefährlich wurde, kamder promovierte Chemiker vor50 Jahren nach Deutschland.In seinen Büchern lässt erein neues Land zwischenOkzident und Orient entstehen,ein großes, freies Land vollerKlugheit, Traditionen und Poesie.Es ist das Land des Erzählersder Nacht, es ist das Land vonRafik Schami. Und da erzählter alles andere als Märchen.Dafür braucht er die deutscheSprache, die syrische Kultur,Träume und Hoffnungen,Freunde und Familie, das bestePistazieneis, ab und zu guteitalienische Küche und vielesmehr. Und davon erzählt er im"hr2-Doppelkopf" – so charmant,wie nur er es kann.

Gastgeberin: DaniellaBaumeister

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Dienstag, 07.12.2021

00:00 Nachrichten und Wetter

00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I)

Präsentiert von BR-KLASSIKMit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtJohann Strauß: "DieFledermaus", Ouvertüre(Deutsches Symphonie-Orchester Berlin: ManfredHoneck); Sergej Prokofjew:Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur,op. 26 (Martha Argerich,Klavier; Berliner Philharmoniker:Claudio Abbado); Edvard Grieg:"Peer Gynt", Suite Nr. 1, op.46 (Deutsches Symphonie-Orchester Berlin: PietariInkinen); Alban Berg: Siebenfrühe Lieder (ChristianneStotijn, Mezzosopran; BerlinerPhilharmoniker: Alan Gilbert);Robert Schumann: Abegg-Variationen F-Dur, op. 1 (VolkerBanfield, Klavier); DmitrijSchostakowitsch: SymphonieNr. 6 h-Moll, op. 54 (BerlinerPhilharmoniker: Andris Nelsons)

02:00 Nachrichten, Wetter

02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtCarl Loewe: Klavierkonzert Nr.2 A-Dur (Mari Kodama, Klavier;Russisches Nationalorchester:Kent Nagano); Carl Reinecke:Klavierquintett A-Dur, op. 83(Linos-Ensemble); NiccolòPaganini: Sonata c-Moll (DavidAaron Carpenter, Viola; HelsinkiPhilharmonic Orchestra:Vladimir Ashkenazy); RobertSchumann: "Märchenbilder",op. 113 (Diyang Mei, Viola;Vita Kan, Klavier); JosephHaydn: Symphonie Nr. 90 C-Dur

(Berliner Philharmoniker: SimonRattle)

04:00 Nachrichten, Wetter

04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtLudwig Minkus: "La Bayadère",Suite (Erich Gruenberg, Violine;London Symphony Orchestra:Richard Bonynge); RobertSchumann: Humoreske B-Dur,op. 20 (Franz Vorraber, Klavier);Franz Schubert: "Rosamunde",Ballettmusik Nr. 1 und Nr. 2(Wiener Symphoniker: NikolausHarnoncourt)

05:00 Nachrichten, Wetter

05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtJohannes Brahms: Aus"Ungarische Tänze" (MaximVengerov, Violine; Vag Papian,Klavier; Virtuosi); JohannWilhelm Hertel: Konzert Nr. 2Es-Dur (WürttembergischesKammerorchester Heilbronn,Trompete und Leitung: WolfgangBauer); Niels Wilhelm Gade:"Aquarelle", op. 19 (SinfoniettaKöln: Cornelius Frowein);Johann Sebastian Bach:Englische Suite Nr. 3 g-Moll, BWV 808 (AlexandreLagoya, Ida Presti, Gitarre);Leó Weiner: "Prinz Csongorund die Kobolde", Introduktionund Scherzo, op. 10 (ChicagoSymphony Orchestra: GeorgSolti); Carl Philipp EmanuelBach: Konzert G-Dur, Presto,Wq 169 (James Galway,Flöte; WürttembergischesKammerorchester: Jörg Faerber)

06:00 Am Morgen

Inspiriert und entspannt in denTag mit dem Besten aus derklassischen Musik, mit neuenBuch- und Hörbuchideen undmit einem Überblick über dieKulturthemen des Tages.6:30 Zuspruch

Von Pfarrer Michael Becker ausKassel

7:40 Frühkritik

Nachrichten und Wetter jeweilszur vollen Stunde.

09:00 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (5|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglich

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

für ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. Der

Verlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

09:30 Am Vormittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Brahms: 5. Ungarischer Tanzg-Moll (Budapest FestivalOrchestra / Iván Fischer)• Händel: Triosonate g-Moll op. 2Nr. 5 (Musica Alta Ripa)• Chopin: 1. Klavierkonzert e-Moll op. 11 (Claire Huangci /Deutsche Radio PhilharmonieSaarbrücken Kaiserslautern /Shi-Yeon Sung)• Smetana: Die Moldau(Philharmonisches OrchesterOslo / Mariss Jansons)• Mozart: Schon lacht derholde Frühling KV 580 (EditaGruberova, Sopran / WienerKammerorchester / GyörgyFischer)• Schumann: Kinderszenenop. 15 (Matthias Kirschnereit,Klavier)

12:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Stefan Klöckner,"Gregorianiker""Gregorianik" ist der Namefür die Liturgiegesänge derwestlichen Kirche. Kurz undbündig bringt es Stefan Klöcknerauf den Punkt. Er ist Professorfür Musik des Mittelaltersund Musikwissenschaft ander Folkwang-Hochschulein Essen. Die Gesänge sindrund 1.200 Jahre alt – da istdas Verständnis von Traditiongefragt. Ist 1200 Jahre alteMusik traditionell, also Teil des

musikhistorischen Museums,oder ist sie modern?Schließlich erfreut sich dergregorianische Gesang durchauseiniger Beliebtheit, wird sogarim Konzert gesungen underklimmt gelegentlich dieCharts der Popmusik. StefanKlöckner erzählt anschaulich,wie diese Musik entstand – alsausdrucksvoll gesprochener,dann gesungener Text,normiert durch kirchenpolitischeBestrebungen, weitergegebendurch männliche und weiblicheMönche, die die Melodien täglichsangen und sie auf Reisenweitergaben, bis sie in ganzWesteuropa heimisch wurden.Dabei half die einheitlicheKultursprache Latein.

Als man später ein Systemerfand, den gregorianischenChoral aufzuschreiben, ändertesich der Zugang – aus Musik,die im Gedächtnis der Menschenhaftete, wurde übers Papiererlernbare Kunst – eine Zäsur inder Musikgeschichte! Dennochmüssen Aufführungen undInterpretationen stets vieleFragen lösen. Stefan Klöckner,von manchen (augenzwinkernd)als "Gregorianik-Papst"bewundert, weiß Bescheid.Gregorianik lernen und singengeht jedenfalls nicht von heuteauf morgen. Stefan Klöcknererzählt von dieser besonderenForm künstlerischer Spiritualitätund erklärt, warum sie - nachwie vor - viel mehr als bloßeTraditionspflege darstellt

Gastgeber: Andreas Bomba

13:00 Am Mittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Manfredini: Sinfonia D-Dur(Elbipolis Barockorchester)• Liszt: Vallée d'Obermann aus"Années de pèlerinage" (ArcadiVolodos, Klavier)

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

• Händel: "Xerxes" - Arie"Ombra mai fu" (Cecilia Bartoli,Mezzosopran / Il GiardinoArmonico / Giovanni Antonini)• Tartini: Violinsonate g-Moll"Teufelstriller" (Nicola Benedetti /Christian Curnyn, Cembalo)• Herbert: Three pieces for stringorchestra (SüdwestdeutschesKammerorchester / SebastianTewinkel)

14:30 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (5|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,

bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 im

Zsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

15:00 Am Nachmittag

Gut informiert mit dem aktuellenKulturgespräch und entspannterMusik durch den Nachmittag.

18:00 Der Tag

Ein Thema, viele Perspektiven

19:00 Hörbar - Musik grenzenlos

Konzertsaal20:00 Konzertsaal

Das hr-Sinfonieorchester inder Alten Oper Frankfurt

Im Mittelpunkt dieser Konzertestand das Schlagzeug. ZuGast war der österreichischeMulti-Perkussionist MartinGrubinger. Er war Solistim Schlagzeugkonzert"Conjurer" des amerikanischenKomponisten John Corigliano."Wood, Metal, Skin" - so sind dieeinzelnen Sätze überschrieben.Martin Grubinger, SchlagzeugLeitung: Diego Matheuz

Ravel: 2. Suite aus "Daphnis etChloé"Corigliano: Conjurer - Konzert fürSchlagzeug und StreichorchesterProkofjew: Suite aus "Romeound Julia" op. 64

(Aufnahmen vom 15. und 16.März 2012 aus dem GroßenSaal)

Umrahmt wird diesesSchlagzeug-Konzert von zweiGeschichten um Liebe undTod: Maurice Ravels raffiniertausgeleuchteter Ballettmusik

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

"Daphnis et Chloé" undSergej Prokofjews packendeAdaption des berühmtesten allerLiebesdramen - Romeo undJulia.

22:00 Spätlese

22:30 Jazz and More

An den Rändern des Jazz |heute mit: Abekejser | MeskeremMees | Jazz Bigband GrazAm Mikrofon: Timo KurthHeute mit: Abekejser: Blueprint| Meskerem Mees: Julius | JazzBigband Graz: Times of ChangeVol.2

23:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Stefan Klöckner,"Gregorianiker""Gregorianik" ist der Namefür die Liturgiegesänge derwestlichen Kirche. Kurz undbündig bringt es Stefan Klöcknerauf den Punkt. Er ist Professorfür Musik des Mittelaltersund Musikwissenschaft ander Folkwang-Hochschulein Essen. Die Gesänge sindrund 1.200 Jahre alt – da istdas Verständnis von Traditiongefragt. Ist 1200 Jahre alteMusik traditionell, also Teil desmusikhistorischen Museums,oder ist sie modern?Schließlich erfreut sich dergregorianische Gesang durchauseiniger Beliebtheit, wird sogarim Konzert gesungen underklimmt gelegentlich dieCharts der Popmusik. StefanKlöckner erzählt anschaulich,wie diese Musik entstand – alsausdrucksvoll gesprochener,dann gesungener Text,normiert durch kirchenpolitischeBestrebungen, weitergegebendurch männliche und weiblicheMönche, die die Melodien täglichsangen und sie auf Reisenweitergaben, bis sie in ganzWesteuropa heimisch wurden.Dabei half die einheitlicheKultursprache Latein.

Als man später ein Systemerfand, den gregorianischenChoral aufzuschreiben, ändertesich der Zugang – aus Musik,

die im Gedächtnis der Menschenhaftete, wurde übers Papiererlernbare Kunst – eine Zäsur inder Musikgeschichte! Dennochmüssen Aufführungen undInterpretationen stets vieleFragen lösen. Stefan Klöckner,von manchen (augenzwinkernd)als "Gregorianik-Papst"bewundert, weiß Bescheid.Gregorianik lernen und singengeht jedenfalls nicht von heuteauf morgen. Stefan Klöcknererzählt von dieser besonderenForm künstlerischer Spiritualitätund erklärt, warum sie - nachwie vor - viel mehr als bloßeTraditionspflege darstellt

Gastgeber: Andreas Bomba

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Mittwoch, 08.12.2021

00:00 Nachrichten und Wetter

00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I)

Präsentiert von BR-KLASSIKMit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtRobert Fuchs: SymphonieNr. 1 C-Dur, op. 37 (WDRSinfonieorchester Köln:Karl-Heinz Steffens); FranzSchubert: Sonate e-Moll, D566 (Michael Endres, Klavier);Elmer Bernstein: Gitarrenkonzert(Thorsten Drücker, Gitarre;WDR Rundfunkorchester Köln:Rasmus Baumann); SergejRachmaninow: "Aleko", Suite(Florian Noack, Klavier); FriedWalter: Drei Noveletten (RenéGiessen, Mundharmonika;WDR RundfunkorchesterKöln: Jan Stulen); Anton Fils:Symphonie Es-Dur (L'OrfeoBarockorchester: Michi Gaigg)

02:00 Nachrichten, Wetter

02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtCharles Gounod: Symphonie Nr.2 Es-Dur (Beethoven Academie:Hervé Niquet); Ludwig vanBeethoven: Sonate C-Dur, op.53 - "Waldstein-Sonate" (FazilSay, Klavier); Johann Stamitz:Klarinettenkonzert B-Dur(Andreas Ottensamer, Klarinette;Kammerakademie Potsdam);Jan Dismas Zelenka: Sonate Nr.2 g-Moll, ZWV 181 (Collegium1704); Erich Wolfgang Korngold:Violinkonzert D-Dur, op. 35(Vadim Gluzman, Violine;Residentie Orkest Den Haag:Neeme Järvi)

04:00 Nachrichten, Wetter

04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtHans Pfitzner: "Das Käthchenvon Heilbronn", Ouvertüre(Berliner Philharmoniker: KlausTennstedt); Friedrich ErnstFesca: Quartett D-Dur, op.37 (Linos Ensemble); ErnestChausson: Poème, op. 25 (JuliaFischer, Violine; OrchestrePhilharmonique de Monte Carlo:Yakov Kreizberg)

05:00 Nachrichten, Wetter

05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtGiuseppe Torelli:Trompetenkonzert D-Dur(Reinhold Friedrich, Trompete;Budapest Strings); Franz Liszt:Ungarische Rhapsodie Nr.1 f-Moll, S 359 Nr. 1 (AnimaEterna: Jos van Immerseel);Carl Heinrich Jacobi: Polonaise(Karen Geoghegan, Fagott;Orchestra of Opera North:Benjamin Wallfisch); Max Bruch:"Schwedische Tänze", op. 63,Nr. 1 (SWR RundfunkorchesterKaiserslautern: Werner AndreasAlbert); Antonio Vivaldi: KonzertB-Dur, RV 364 (Xenia Löffler,Oboe; Georg Kallweit, Violine;Akademie für Alte Musik Berlin);Henryk Wieniawski: Polonaisede concert D-Dur, op. 4 (MaximVengerov, Violine; Itamar Golan,Klavier)

06:00 Am Morgen

Inspiriert und entspannt in denTag mit dem Besten aus derklassischen Musik, mit neuenBuch- und Hörbuchideen undmit einem Überblick über dieKulturthemen des Tages.6:30 ZuspruchVon Pfarrer Michael Becker ausKassel

7:40 Frühkritik

Nachrichten und Wetter jeweilszur vollen Stunde.

09:00 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (6|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriere

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

ihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,

Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

09:30 Am Vormittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Boyce: 1. Sinfonie B-Dur (TheEnglish Concert / Trevor Pinnock• Bach: Aria variata alla manieraitaliana a-Moll BWV 989(Víkingur Ólafsson, Klavier)• C. Schumann: Drei Romanzenop. 22 (Isabelle van Keulen,Violine / Ronald Brautigam,Klavier)• Rossini: "Barbier vonSevilla" - Kavatine des Figaro"Largo al factotum" (SimonKeenlyside, Bariton / MünchnerRundfunkorchester / UlfSchirmer)• Beethoven: 4. Sinfonie B-Durop. 60 (hr-Sinfonieorchester /Hugh Wolff)• Mozart: Klaviersonate c-MollKV 457 (Roberto Prosseda)

12:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Katrin Böhning-Gaese, "Biodiversitäts-Erhalterin"Katrin Böhning-Gaese sammeltWissen, mit dessen Hilfe wir denfatalen Schwund an Vielfalt, anBiodiversität bremsen können.Die Biologin ist Direktorin desSenckenberg Biodiversität undKlima Forschungszentrumsin Frankfurt und Mitglied derLeopoldina, der NationalenAkademie der Wissenschaften.Gerade erst ist sie für ihrEngagement mit dem DeutschenUmweltpreis 2021 ausgezeichnetworden.Ohne Vögel keine Wälderund Hecken: In den Tropenwerden so gut wie sämtlicheBaumsamen von Vögelnverbreitet, in unseren Breitenein ganz beträchtlicher Anteil.

Kathrin Böhning-Gaese studiertdie komplexen ökologischenZusammenhänge amKilimandscharo in Tansania undvor ihrer Haustür in Frankfurt.

Im "hr2-Doppelkopf" erzähltdie Professorin von denEisvögeln in ihrem Gartenund den Nashornvögeln amKilimandscharo; sie sprichtüber den rasanten Wandelder Tier- und Pflanzenweltin unseren Breiten undüber die Notwendigkeit,die oft Jahrhunderte altenErfahrungsschätze indigenerVölker (oder von Bäuerinnenund Bauern aus der Wetterauund von der SchwäbischenAlb) in ihre Forschung miteinzubeziehen.

Gastgeberin: Regina Oehler

13:00 Am Mittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Scarlatti: Klaviersonate G-DurK 13 (Yundi Li)• Humperdinck: Ouvertürezur Oper "Hänsel undGretel" (Wiener Philharmoniker /Georg Solti)• Bach: Violinkonzert BWV1053R (Katia Debretzeni /English Baroque Soloists / JohnEliot Gardiner)• Schumann: Klaviertrio d-Mollop. 63 (Trio Parnassus)

14:30 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (6|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur die

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

dritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

15:00 Am Nachmittag

Gut informiert mit dem aktuellenKulturgespräch und entspannterMusik durch den Nachmittag.

18:00 Der Tag

Ein Thema, viele Perspektiven

19:00 Hörbar - Musik grenzenlos

20:00 Kaisers Klänge- MusikalischeEntdeckungsreisen

Papageno remixed - Dieneuesten Mozart-BearbeitungenVor 230 Jahren endete daskurze Leben von WolfgangAmadeus Mozart. Seine Musikaber ist unsterblich geblieben.Da ist es nur natürlich, dasssie auch andere Komponistenbeeinflusst, inspiriert oder zuBearbeitungen angeregt hat. Wirbegeben uns auf die Spuren,die Mozarts Musik in denWerken späterer Komponistenhinterlassen hat.

Mit Hermann Schomberg, KarinJacobsen und Ludwig Linkmann

21:00 Mit Hermann Schomberg,Karin Jacobsen undLudwig LinkmannKrimi-Hörspiel | DasStreichholz unterm Bettvon Anton Tschechow

Ein Amateur-Detektiv und seingrößter FallDjukowski, ein eifriger Leservon Sherlock-Holmes-Geschichten und Gehilfe einesUntersuchungsrichters, willunbedingt seine kriminalistischenFähigkeiten beweisen. EinStreichholz unter dem Bettdes Gutsbesitzers Kljausow,der ermordet sein soll, gibtihm Anlass zu gewagtenKombinationen.Auch wenn das Opfer nichtaufzufinden ist, jagt Djukowskimit unnachsichtigem Eifer denMörder.Groß aber ist die Überraschungdes Amateur-Detektivsund die Peinlichkeit für allehochgestellten Persönlichkeiten,als das hochgetürmteKartenhaus plötzlich in sichzusammenfällt und dabei einesehr lebendige Leidenschaftdes vermeintlich Toten zumVorschein kommt.Mit Hermann Schomberg, KarinJacobsen, Ludwig Linkmann,Heinz Reincke, Fritz Wagneru.v.a.

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

22:30 Jazzfacts

What's going on? - Features,Interviews und was die Szene(um-)treibt |Am Mikrofon:

23:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Katrin Böhning-Gaese, "Biodiversitäts-Erhalterin"Katrin Böhning-Gaese sammeltWissen, mit dessen Hilfe wir denfatalen Schwund an Vielfalt, anBiodiversität bremsen können.Die Biologin ist Direktorin desSenckenberg Biodiversität undKlima Forschungszentrumsin Frankfurt und Mitglied derLeopoldina, der NationalenAkademie der Wissenschaften.Gerade erst ist sie für ihrEngagement mit dem DeutschenUmweltpreis 2021 ausgezeichnetworden.Ohne Vögel keine Wälderund Hecken: In den Tropenwerden so gut wie sämtlicheBaumsamen von Vögelnverbreitet, in unseren Breitenein ganz beträchtlicher Anteil.Kathrin Böhning-Gaese studiertdie komplexen ökologischenZusammenhänge amKilimandscharo in Tansania undvor ihrer Haustür in Frankfurt.

Im "hr2-Doppelkopf" erzähltdie Professorin von denEisvögeln in ihrem Gartenund den Nashornvögeln amKilimandscharo; sie sprichtüber den rasanten Wandelder Tier- und Pflanzenweltin unseren Breiten undüber die Notwendigkeit,die oft Jahrhunderte altenErfahrungsschätze indigenerVölker (oder von Bäuerinnenund Bauern aus der Wetterauund von der SchwäbischenAlb) in ihre Forschung miteinzubeziehen.

Gastgeberin: Regina Oehler

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Donnerstag, 09.12.2021

00:00 Nachrichten und Wetter

00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I)

Präsentiert von BR-KLASSIKMit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtPeter Tschaikowsky: SymphonieNr. 5 e-Moll, op. 64 (NDRElbphilharmonie Orchester:Günter Wand); Diego Ortiz: 8Recercadas (Matthias Müller,Violine; Charles-Antoine Duflot,Violoncello; Ulrich Wedemeier,Laute, Gitarre; SebastianKüchler-Blessing, Cembalo;Murat Coskun, Percussion); MaxBruch: Adagio appassionato, op.57 (Antje Weithaas, Violine; NDRRadiophilharmonie: HermannBäumer); Adam ValentinVolckmar: Quartett F-Dur (ArteEnsemble Hannover); DimitriKabalewski: Klavierkonzert Nr. 3D-Dur, op. 50 (Michael Korstick,Klavier; NDR Radiophilharmonie:Alun Francis)

02:00 Nachrichten, Wetter

02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtIgor Strawinsky: "Apollonmusagète" (Tapiola Sinfonietta:Masaaki Suzuki); FrankBridge: Three Idylls (The NashEnsemble London); JohannSebastian Bach: "Nur jedemdas Seine", BWV 163 (AkiYanagisawa, Sopran; AkiraTachikawa, Countertenor;Makoto Sakurada, Tenor;Stephan Schreckenberger,Bass; Bach Collegium Japan:Masaaki Suzuki); Anton Arenskij:Suite C-Dur, op. 33 (The USSRSymphony Orchestra: JewgenijSwetlanow); Wolfgang AmadeusMozart: Symphonie A-Dur, KV

201 (Academy of St. Martin inthe Fields: Neville Marriner)

04:00 Nachrichten, Wetter

04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtGeorg Haentzschel: "Robinsonsoll nicht sterben", Suite(Kölner Rundfunkorchester:Emmerich Smola); DmitrijSchostakowitsch: Vier Walzer(András Adorján, Flöte; EduardBrunner, Klarinette; RobertLevin, Klavier); Camille Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2g-Moll, op. 22 (Pascal Rogé,Klavier; Royal PhilharmonicOrchestra London: CharlesDutoit)

05:00 Nachrichten, Wetter

05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtAntonin Dvorak: Suite A-Dur,Allegro, op. 98 b (RudensTurku Festival Ensemble);Johann Nepomuk Hummel:Septett d-Moll, Andante convariazioni, op. 74 (Mitgliederdes Tschechisches Nonetts);Joseph Haydn: Konzert G-Dur, Allegro moderato, Hob.XVII/4 (Xavier de Maistre, Harfe;Radio-SymphonieorchesterWien: Bertrand de Billy); FranzSchubert: Zwei Deutsche Tänze,D 820, Nr. 1 und Nr. 4 (BerlinerPhilharmoniker: Pierre Boulez);Carl Philipp Emanuel Bach:Sonate D-Dur, Wq 126 (BartholdKuijken, Flöte; Ewald Demeyere,Cembalo); Georg Anton Benda:Sinfonie Nr. 2 G-Dur (PragerKammerorchester: ChristianBenda)

06:00 Am Morgen

Inspiriert und entspannt in denTag mit dem Besten aus derklassischen Musik, mit neuenBuch- und Hörbuchideen undmit einem Überblick über dieKulturthemen des Tages.

6:30 ZuspruchVon Pfarrer Michael Becker ausKassel

7:40 Frühkritik

Nachrichten und Wetter jeweilszur vollen Stunde.

09:00 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (7|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Partei

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begeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essay

von Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

09:30 Am Vormittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Fauré: Masques etbergamasques op. 112(Sinfonieorchester Basel / IvorBolton)• Krommer: Oboenquartett F-Dur (Lajos Lencses / DeutschesStreichtrio)• Sibelius: Humoreske Es-Durop. 89 Nr. 3 (Christian Tetzlaff,Violine / Sinfonieorchester desDänischen Rundfunks / ThomasDausgaard)• Mozart: Klaviertrio C-Dur KV 14(Abegg-Trio)• Britten: The Young Person'sGuide to the Orchestra op.34 (Cincinnati SymphonyOrchestra / Paavo Järvi)• Albrechtsberger:Posaunenkonzert B-Dur(Christian Lindberg / AustralianChamber Orchestra / RichardTognetti)• Mendelssohn: 5.Sinfonie D-Dur op. 107"Reformations-Sinfonie" (WienerPhilharmoniker / John EliotGardiner)• Beethoven: Bläserrondo Es-DurWoO 25 (Ensemble Zefiro)

12:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Jutta Zwilling, "NS-Spurenleserin"Heute werden in Frankfurtgleich drei Ausstellungeneröffnet, die sich alle um dasThema "Frankfurt und der

Nationalsozialismus" drehen. DieHauptausstellung "Eine Stadtmacht mit" ist im HistorischenMuseum zu sehen. DieHistorikerin Jutta Zwilling hat sieals freie Kuratorin miterarbeitet.Im "hr2-Doppelkopf" schildertJutta Zwilling, die bereits vieleszum Thema veröffentlicht undauch andere Ausstellungendazu kuratiert hat, wie dieAusstellung aufgebaut ist,welchen Gedanken undAbsichten sie folgt und was esmit den "urbanen Orten" und der"digitalen Topografie" auf sichhat, die man in ihr aufsuchenbzw. mit der man sich durchdie Stadt von damals bewegenkann. Außerdem erklärt sie,wieso Frankfurt als "Stadt derJuden und Demokraten" sichso schnell der NS-Ideologieangeglichen und wie sie sichan ihren jüdischen Bürgernbereichert hat, führt aber auchBeispiele von Menschen an,die im nationalsozialistischenAlltag mutig gegen das Regimegewirkt haben. Jutta Zwillinggeht außerdem der Frage nach,warum es auch in Frankfurt solange gedauert hat, bis sichdie Stadt ihrer NS-Geschichtegestellt hat.

Gastgeber: Thomas Plaul

13:00 Am Mittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Sibelius: Finlandia op. 26(Philharmonisches OrchesterStockholm / Andrew Davis)• Vivaldi: Flötenkonzert G-DurRV 437 (Emmanuel Pahud /Australian Chamber Orchestra /Richard Tognetti)• Mozart: Sinfonie g-Moll KV 550(Ensemble Resonanz / RiccardoMinasi)• Händel: Concerto grosso D-Dur op. 6 Nr. 5 (Academy ofSt. Martin-in-the-Fields / IonaBrown)

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14:30 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (7|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichen

Aufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Roman

gelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

15:00 Am Nachmittag

Gut informiert mit dem aktuellenKulturgespräch und entspannterMusik durch den Nachmittag.

18:00 Der Tag

Ein Thema, viele Perspektiven

19:00 Hörbar - Musik grenzenlos

Konzertsaal20:00 Konzertsaal

Graffiti in der Neuen Musik(1)

Werke von Detlev Glanert,Magnus Lindberg, Unsuk Chinund Johannes S. SistermannsFür die einen sind sieVandalismus, für die anderenKunst: Graffitis. Die bild- undzeichenhaften Interventionen imöffentlichen Raum haben auchSpuren in der zeitgenössischenMusik hinterlassen.Detlev Glanert (* 1960): "VierGraffiti-Lieder" (1991) für Sopranund Ensemble op. 25Norma Enns, SopranEnsemble L’Art pour L’Art(Aufnahme: 10. Februar 1992,Staatsoper Hamburg)

Magnus Lindberg (* 1958):"Graffiti" (2009) für Kammerchorund OrchesterHelsinki KammerchorSinfonieorchester desFinnischen RundfunksDirigent: Sakari Oramo(Aufnahme: 23. Mai 2009,Finlandia Hall, Helsinki)

Unsuk Chin (* 1961):"Graffiti" (2012/13) für großesEnsembleSWR SymphonieorchesterDirigent: Tito Ceccherini(Aufnahme: 7. Mai 2017,Philharmonie Köln)

Johannes S. Sistermanns (*1955): "Wall Streets" (2021).Elektroakustische Musik

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Auftragswerk des HessischenRundfunksUrsendung

Werktitel undWerkkommentare…Wir brauchen sie. DieKomponist*innen hingegenvielleicht nicht einmal. Aber ohneNamen lässt sich vieles kaumansprechen. Über Graffiti in derMusik ließe sich kaum reden,gäbe es nicht Autor*innen, dieihre Stücke so betitelt hätten.Die Motivation, eine Kompositionals Graffiti auszuweisen, dürftefür jede und jeden eine anderegewesen sein. Wahrscheinlich,weil er oder sie die anonymauf Wände, Züge oder andereStellen im öffentlichen Raumgesprühten, mit fetten Markerngeschriebenen Wörter, Tags,Symbole oder Sprücheinteressant, verstörend oderaussagekräftig fand und sieideell, mithin strukturell in diemusikalische Konzeption hateinfließen lassen.

21:30 Erdenlicht und Dunkelziffer- Der Komponist KarlGottfried Brunotte

Porträtiert von Ursula BöhmerDer Frankfurter Karl GottfriedBrunotte (*1958) bezeichnetsich selbst als "Meisterschüler"von Karlheinz Stockhausen.Er hat an der FrankfurterMusikhochschule Kompositionund Kirchenmusik studiertund etwa 300 Werkegeschaffen, die im DeutschenKomponistenarchiv in Dresdenarchiviert sind.Ein "konsequenter Avantgardist"ist der Komponist KarlGottfried Brunotte in seinemSelbstverständnis. Studierthat der 1958 in Frankfurtam Main geborene MusikerOrgel, Viola, Blockflöte,Gesang und Dirigieren -außerdem Musiksoziologie,Musikpsychologie, Alte Sprachenund Ästhetik. Brunottesbesonderes Interesse galtstets der ElektronischenMusik und der Kirchenmusik.Brunotte war Kantor an derChristuskirche in Bad Homburg

und lehrte u.a. an der FrankfurterMusikhochschule.

22:30 Jazz Now

Aus dem Dschungel derNeuveröffentlichungen | heutemit: SWR Big Band | AlexandraLehmler & Matthias Debus |Ayumi Tanaka TrioAm Mikrofon: DaniellaBaumeisterHeute mit: SWR Big Bandw/Magnus Lindgren & JohnBeasley: Bird Lives - The CharlieParker Project | AlexandraLehmler & Matthias Debus:Tandem | Ayumi Tanaka Trio:Subaqueous Silence

23:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Jutta Zwilling, "NS-Spurenleserin"Heute werden in Frankfurtgleich drei Ausstellungeneröffnet, die sich alle um dasThema "Frankfurt und derNationalsozialismus" drehen. DieHauptausstellung "Eine Stadtmacht mit" ist im HistorischenMuseum zu sehen. DieHistorikerin Jutta Zwilling hat sieals freie Kuratorin miterarbeitet.Im "hr2-Doppelkopf" schildertJutta Zwilling, die bereits vieleszum Thema veröffentlicht undauch andere Ausstellungendazu kuratiert hat, wie dieAusstellung aufgebaut ist,welchen Gedanken undAbsichten sie folgt und was esmit den "urbanen Orten" und der"digitalen Topografie" auf sichhat, die man in ihr aufsuchenbzw. mit der man sich durchdie Stadt von damals bewegenkann. Außerdem erklärt sie,wieso Frankfurt als "Stadt derJuden und Demokraten" sichso schnell der NS-Ideologieangeglichen und wie sie sichan ihren jüdischen Bürgernbereichert hat, führt aber auchBeispiele von Menschen an,die im nationalsozialistischenAlltag mutig gegen das Regimegewirkt haben. Jutta Zwillinggeht außerdem der Frage nach,warum es auch in Frankfurt solange gedauert hat, bis sichdie Stadt ihrer NS-Geschichtegestellt hat.

Gastgeber: Thomas Plaul

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Freitag, 10.12.2021

00:00 Nachrichten und Wetter

00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I)

Präsentiert von BR-KLASSIKMit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtLudwig van Beethoven:Symphonie Nr. 7 A-Dur, op.92 (Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks: LorinMaazel); Johannes Brahms:Klaviertrio H-Dur, op. 8 (TrioWanderer); Antonio Vivaldi:Magnificat g-Moll, RV 610(Maria Espada, Lydia Teuscher,Sopran; Marie-Claude Chappuis,Mezzosopran; Florian Boesch,Bariton; Chor des BayerischenRundfunks; Il Giardino Armonico:Giovanni Antonini); JohannSebastian Bach: Präludiumund Fuge g-Moll, BWV 885(Dina Ugorskaja, Klavier); JeanSibelius: "Karelia-Suite", op. 11(Münchner Rundfunkorchester:Kazushi Ono)

02:00 Nachrichten, Wetter

02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtRobert Schumann: SymphonieNr. 4 d-Moll, op. 120 (NDRElbphilharmonie Orchester:Thomas Hengelbrock); AmyBeach: Thema und Variationen,op. 80 (Ivanna Ternay, Flöte;Michael Friedrich, AndreaKarpinski, Violine; ChristianeHörr, Viola; Samuel Lutzker,Violoncello); Antonín Dvorák:Slawische Rhapsodie D-Dur,op. 45, Nr. 1 (TschechischePhilharmonie: Václav Neumann);Max Bruch: StreichquartettNr. 2 E-Dur, op. 10 (DiogenesQuartett); Samuel Barber:Klavierkonzert, op. 38 (Keith

Jarrett, Klavier; Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken:Dennis Russell Davies)

04:00 Nachrichten, Wetter

04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtWolfgang Amadeus Mozart:Symphonie D-Dur, KV 95(The English Concert: TrevorPinnock); Johann SebastianBach: Italienisches Konzert F-Dur, BWV 971 (Stanislaw Bunin,Klavier); Louis Spohr: Quintettc-Moll, op. 52 (Éric Le Sage,Klavier; Les Vents Français)

05:00 Nachrichten, Wetter

05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtCécile Chaminade: Capriccio,op. 18 (Julia Galic, Violine;Johann Blanchard, Klavier);Charles-Auguste de Bériot:Violinkonzert Nr. 2 h-Moll, Rondorusse, op. 32 (Philippe Quint,Violine; Slovak Radio SymphonyOrchestra: Kirk Trevor); RobertSchumann: "Szenen ausGoethes Faust", Ouvertüre(WDR Sinfonieorchester Köln:Heinz Holliger): GioacchinoRossini: StreichersonateNr. 3 C-Dur (Neues BerlinerKammerorchester: MichaelErxleben); Luise AdolphaLe Beau: Streichquintett c-Moll, Allegro, op. 54 (MichaelFriedrich, Susanna Baumgartner,Violine; Nicola Birkhan, Viola;Jaka Stadler, Violoncello;Teja Andresen, Kontrabass);Georg Friedrich Händel:Oboenkonzert g-Moll, HWV287 (Bart Schneemann, Oboe;Musica Amphion: Pieter-JanBelder)

06:00 Am Morgen

Inspiriert und entspannt in denTag mit dem Besten aus derklassischen Musik, mit neuenBuch- und Hörbuchideen und

mit einem Überblick über dieKulturthemen des Tages.6:30 ZuspruchVon Pfarrer Michael Becker ausKassel

7:40 Frühkritik

Nachrichten und Wetter jeweilszur vollen Stunde.

09:00 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (8|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von dengemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudias

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

neuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,

herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

09:30 Am Vormittag

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Wagner: "Der fliegendeHolländer" - Chor derSpinnerinnen (Rundfunkchor• Leipzig / StaatskapelleDresden / Silvio Varviso)Haydn:Sinfonie Nr. 94 G-Dur(Kammerorchester Carl PhilippEmanuel Bach / HartmutHaenchen)• Bach: Violinkonzert a-Moll BWV1041 (Hilary Hahn / Los AngelesChamber Orchestra / JeffreyKahane)• Poulenc: "Souvenirs" fürVioloncello und Klavier (EdgarMoreau / David Kadouch)• Händel: Motette "Saeviat tellusinter rigores" HWV 240 (JuliaLezhneva, Sopran / Il GiardinoArmonico / Giovanni Antonini)• Kodály: Tänze aus Galánta(Orchestre Symphonique deMontréal / Charles Dutoit)• Kapustin: Prélude aus "AchtKonzert-Etüden für Klavier" op.40 (Sun Hee Youn)• Dvorák: Böhmische SuiteD-Dur op. 39, Sätze 1-3(Tschechische Philharmonie /Jakub Hrusa)

12:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Frank Dievernich,"Jubiläums-Präsident"

Eine Mischung aus Tankstelleund Bienenstock - dieses Bildverbindet Professor FrankDievernich mit der "Hochschuleder Zukunft". Sie ist für ihnein Ort, den Studierendeselbstbestimmt zum „Wissentanken“ nutzen können. Erleitet die Frankfurt University ofApplied Sciences, die frühereFachhochschule Frankfurt amMain. In diesem Jahr feiertsie ihren 50. Geburtstag,gemeinsam mit vier weiterenhessischen Hochschulen fürangewandte Wissenschaften.Die Wurzeln der Hochschule, diein Kurzform Frankfurt AUS oderFRA-UAS heißt, reichen abernoch viel weiter zurück. Denn alssie 1971 im Nachhall der 68er-Bewegung gegründet wurde,ging in ihr auch eine Einrichtungauf, die bereits 1908 entstandenwar: die StaatsbauschuleFrankfurt am Main, ursprünglichbekannt als KöniglichPreußische Baugewerkschule.Folgerichtig kann man auchheute noch an der Frankfurt UASIngenieurwissenschaften undArchitektur studieren.

Im "hr2-Doppelkopf" sprichtFrank Dievernich darüber, wiedas historische Erbe bis heutedas Hochschulleben prägt undwie er sich die Zukunft "seiner"Hochschule vorstellt. Zum einenhabe die Corona-Pandemie dazugeführt, dass die akademischeLehre viel ortsunabhängigergeworden sei. Wolle man alsHochschulstandort künftigattraktiv für Studierende bleiben,gelte es mit zusätzlichenAngeboten für die beruflicheEntwicklung aufzuwarten. Nichtzuletzt gelte es, die Hochschulebeim Zukunfts-Check auch ausungewohnten Perspektivenzu betrachten, meint derWirtschaftswissenschaftler,Soziologe und FamilientherapeutDievernich – und bringt Begriffewie Irritation, Zweifel undEmotion ins Spiel.

Gastgeber: Stephan Hübner

13:00 Am Mittag

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Außerdem: Tipps und Aktuellesaus der Welt der Kultur.

Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Liszt: 3. Liebestraum As-Dur(Jewgenij Kissin, Klavier)• C.Ph.E. Bach: OboenkonzertEs-Dur Wq 165 (BurkhardGlaetzner / Neues BachischesCollegium Musicum / MaxPommer)• Verdi: Ouvertüre zur Oper"Nabucco" (Philharmonia Zürich /Fabio Luisi)• Wagenseil: Sinfonie B-Dur WV438 (L'Orfeo Barockorchester /Michi Gaigg)• Benda: Cembalokonzert G-Dur (Sabine Bauer / La StagioneFrankfurt / Michael Schneider)

14:30 Lesung | Hermynia ZurMühlen: Unsere Töchter,die Nazinen (8|16)

Drei Frauen erzählenvon ihren Töchtern, dieden Versprechungen derNationalsozialisten erliegen: Dieeine ist sozialdemokratischeArbeiterin und ihre Tochterarbeitslos. Die zweite eineAristokratin mit sozialemGewissen und ihre Tochtereine Außenseiterin. Nur diedritte Mutter ist Opportunistinund zufrieden mit ihrerTochter, der Nazine. Die"Rote Gräfin" Hermynia ZurMühlen veröffentlichte ihrenzeitkritischen Roman 1935 inÖsterreich, wenig später wurdeer verboten.In den Erzählungen der Mütterwird deutlich, wie stark diegesellschaftliche Spaltungin den frühen 1930er Jahrenauch mitten durch die Familienging. Die Erzählung derSozialdemokratin Kathi Gruberbeginnt am 3. Januar 1933 –sechs Jahre nach dem Todihres Mannes und zwei Jahrenachdem die Tochter arbeitsloswurde. Sie berichtet, wie dieSchicksalsschläge ihre klugeToni mehr und mehr von den

gemeinsamen Überzeugungenabgebracht haben. Wie sie einesTages einfach nicht mehr anden internationalen Sozialismusglauben mag. Man brauche jetzteinen deutschen Sozialismus,den Nationalsozialismus. DieMutter versinkt in Gefühlen derScham und der Selbsthasses.Ähnlich ergeht es der GräfinAgnes, deren Tochter Claudiafrüher unter Depressionen litt,sogar einen Selbstmordversuchunternahm. Glücklich beobachtetdie Mutter ihre Besserung,bis sie erfährt, dass Claudiasneuer Freund bei der SA istund auch Claudia für die Parteibegeistert. Schwer erträglichfür ihre Mutter, die gerade dieAdeligen unter den Nazis fürden schlimmsten Pöbel hält. Nurdie Arztgattin Martha Feldhüterist froh über die Parteikarriereihrer Tochter, sie arbeitet ameigenen gesellschaftlichenAufstieg. Ein erstaunlicherRoman über den Alltag im frühenNationalsozialismus – ganzaus weiblicher Perspektivegeschildert.

01.12.-22.12.2021 (16 Folgen)Montag-Freitag 09:05 Uhr,Wiederholung um 14:30 Uhr.Alle Folgen stehen abSendedatum 7 Tage onlineauf hr2.de sowie vom01.12.-15.12.2021 in der ARD-Audiothek zur Verfügung.

Hermynia Zur Mühlen – auchgenannt: die Rote Gräfin– war eine österreichischeSchriftstellerin und Übersetzerin.Sie wurde 1883 als Tochtereines Diplomanten inWien geboren, die Familieentstammte dem Hochadelder österreichisch-ungarischenMonarchie. Hermynia führte frühein kosmopolitisches Leben,mit Aufenthalten in Vorderasienund Afrika. 1919 zog sie nachDeutschland und schloss sichder Kommunistischen Parteian. Sie lebte, zusammen mitihrem Mann, dem jüdischenÜbersetzer und JournalistenStefan Isidor Klein, bis 1933 inFrankfurt und Berlin. In dieserZeit entstanden Erzählungen,Romane, Übersetzungen,

Kinder- und Jugendbüchersowie Hörspiele – meist mitpolitischem, antifaschistischemHintergrund. Nach HitlersMachtergreifung emigriertedas Paar zunächst nach Wien,dann 1938 über Bratislavanach Großbritannien. Dort starbdie Schriftstellerin 1951 in derGrafschaft Hertfordshire.

Die Werke der Aristokratin,Kommunistin, Katholikin,unbeugsamen Nazigegnerinund Exilantin sind 2019 imZsolnay Verlag erschienen,herausgegeben von UlrichWeinzierl, mit einem Essayvon Felicitas Hoppe. DerVerlag GeSaFa hat imSommer 2021 eine Lesung von"Unsere Töchter, die Nazinen"veröffentlicht. Die Sprecherinund Moderatorin in Hörfunk,Fernsehen und auf der BühneJulia Cortis hat den Romangelesen – und schlüpft gekonntin alle Rollen. Ein All-Age-Lesung, die auch jugendlicheHörerinnen ansprechen dürfte.

15:00 Am Nachmittag

Gut informiert mit dem aktuellenKulturgespräch und entspannterMusik durch den Nachmittag.

18:00 Der Tag

Ein Thema, viele Perspektiven

19:00 Hörbar - Musik grenzenlos

Konzertsaal20:00 Konzertsaal

LIVE - Das hr-Sinfonieorchester in derAlten Oper FrankfurtLivesendung

Der neue Chefdirigent AlainAltinoglu mit einer Hommagezum 90. Geburtstag von SofiaGubaidulina und seiner Premierein der Mahler-Interpretation deshr-Sinfonieorchesters.

Baiba Skride, ViolineLeitung: Alain Altinoglu

Wagner: Vorspiel zu "Lohengrin"

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Sofia Gubaidulina: Dialog - Ichund Du (3. Violinkonzert)Mahler: 1. Sinfonie D-Dur "DerTitan"

(Übertragung aus dem GroßenSaal)

Auf die Frage, für wen sieeigentlich komponiere, hatSofia Gubaidulina einmalgeantwortet: "Für Gott. Auchfür das Publikum, aber in ersterLinie für Gott." Ihr Komponierensei stets eine Form von Beten,ein Zwiegespräch mit demAllmächtigen, sagt die GrandDame der Neuen Musik mittatarischer Abstammung.Diesen Dialog trägt ihr drittesViolinkonzert, uraufgeführt2018, auch im Titel: "Ich undDu". Eine Schrift des jüdischenReligionsphilosophen MartinBuber stand für diese TitelzeilePate. Ich und Du, die Violineund das Orchester: Man erlebteinen Gedankenaustausch dermusikalischen Protagonisten,ein sich Verdichten, letztlich aberwieder Entfremden.

Ein mythologischesGöttergeschlecht gab der erstenSinfonie von Gustav Mahlerseinen populären Beinamen"Der Titan". "Wie ein Naturlaut"beginnt sie, mit naturhaft-ungeformtem Klangmaterial, dieKlarinette lässt einen falschenKuckucksruf hören, der Solo-Kontrabass stimmt die nach Mollverdrehte Melodie von "BruderJakob, schläfst du noch?" an."Mit Parodie", schreibt Mahler,fast überflüssigerweise. "Es isteinfach der Aufschrei eines imTiefsten verwundeten Herzens",so Gustav Mahler dann überden nahtlos anschließendenFinalsatz. Und an den DirigentenBruno Walter schrieb er 1909:"Der Trauermarsch und derdarauf ausbrechende Sturmscheinen mir wie eine brennendeAnklage an den Schöpfer -nur während des Dirigierens!Nachher ist alles gleichausgewischt - sonst könnte mangar nicht weiterleben."

22:30 Blues'n'Roots

Blue Notes in vielen Farben |heute mit: Louis Armstrong, RayCharles, Roy Brown u.a.Am Mikrofon: Dagmar FulleBeale Street Beats - Home OfThe Blues | Aufnahmen vonLouis Armstrong, Ray Charles,Roy Brown u.a.

23:00 Doppelkopf

Am Tisch mit Frank Dievernich,"Jubiläums-Präsident"Eine Mischung aus Tankstelleund Bienenstock - dieses Bildverbindet Professor FrankDievernich mit der "Hochschuleder Zukunft". Sie ist für ihnein Ort, den Studierendeselbstbestimmt zum „Wissentanken“ nutzen können. Erleitet die Frankfurt University ofApplied Sciences, die frühereFachhochschule Frankfurt amMain. In diesem Jahr feiertsie ihren 50. Geburtstag,gemeinsam mit vier weiterenhessischen Hochschulen fürangewandte Wissenschaften.Die Wurzeln der Hochschule, diein Kurzform Frankfurt AUS oderFRA-UAS heißt, reichen abernoch viel weiter zurück. Denn alssie 1971 im Nachhall der 68er-Bewegung gegründet wurde,ging in ihr auch eine Einrichtungauf, die bereits 1908 entstandenwar: die StaatsbauschuleFrankfurt am Main, ursprünglichbekannt als KöniglichPreußische Baugewerkschule.Folgerichtig kann man auchheute noch an der Frankfurt UASIngenieurwissenschaften undArchitektur studieren.

Im "hr2-Doppelkopf" sprichtFrank Dievernich darüber, wiedas historische Erbe bis heutedas Hochschulleben prägt undwie er sich die Zukunft "seiner"Hochschule vorstellt. Zum einenhabe die Corona-Pandemie dazugeführt, dass die akademischeLehre viel ortsunabhängigergeworden sei. Wolle man alsHochschulstandort künftigattraktiv für Studierende bleiben,gelte es mit zusätzlichenAngeboten für die beruflicheEntwicklung aufzuwarten. Nichtzuletzt gelte es, die Hochschulebeim Zukunfts-Check auch aus

ungewohnten Perspektivenzu betrachten, meint derWirtschaftswissenschaftler,Soziologe und FamilientherapeutDievernich – und bringt Begriffewie Irritation, Zweifel undEmotion ins Spiel.

Gastgeber: Stephan Hübner

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Samstag, 11.12.2021

00:00 Nachrichten und Wetter

00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I)

Präsentiert von BR-KLASSIKMit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtFranz Schubert: SymphonieNr. 3 D-Dur, D 200 (SWRSymphonieorchester: OmerMeir Wellber); Emilie Mayer:Klaviertrio h-Moll, op. 16 (TrioVivente); Johann SebastianBach: Konzert F-Dur, BWV1057 (Daniela Schüler,Conni Gerstein, Blockflöte;Konstantin Lifschitz, Klavier;Stuttgarter Kammerorchester);Modest Mussorgskij:"Chowanschtschina", Intermezzoaus dem 4. Aufzug (SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart:Leopold Stokowski); Carl PhilippEmanuel Bach: Fantasie fis-Moll,Wq 80 (Leila Schayegh, Violine;Jörg Halubek, Klavier); JohannWenzel Kalliwoda: SymphonieNr. 1 f-Moll, op. 7 (HofkapelleStuttgart: Frieder Bernius)

02:00 Nachrichten, Wetter

02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtPeter von Winter: SymphonieNr. 1 D-Dur (MünchnerRundfunkorchester: JohannesMoesus); Hector Berlioz: "Lesnuits d'été", op. 7 (BernardaFink, Mezzosopran; DeutschesSymphonie-Orchester Berlin:Kent Nagano); GottfriedHuppertz: "Metropolis", Suite(Rundfunk-SinfonieorchesterSaarbrücken: Berndt Heller);Franz Liszt: "Wanderer-Fantasie" (Louis Lortie, Klavier;Residentie Orchestra TheHague: George Pehlivanian);

Michael Haydn: SymphonieE-Dur, P 44 (DeutscheKammerakademie Neuss: FrankBeermann)

04:00 Nachrichten, Wetter

04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtHans Pfitzner: Violinkonzert h-Moll, Lebhaft, energisch, op. 34(Juraj Cizmarovic, Violine; WDRRundfunkorchester Köln: MarcusBosch); Antony Holborne:"The seemingly invincibleyouth" (Paul O' Dette, Lauteund Cittern; The King's Noyse:David Douglass); John Field:"Irish concert" (Benjamin Frith,Klavier; Royal Scottish NationalOrchestra: Andrew Mogrelia)

05:00 Nachrichten, Wetter

05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtGabriel Fauré: Valse-caprice Nr.1 fis-Moll , op. 30 (Jean-PhilippeCollard, Klavier); Gustav Holst:"The Planets", Jupiter, op. 32(Hallé Choir; Hallé Orchestra:Mark Elder); Georg PhilippTelemann: Quartett G-Dur, TWV43:G1 (Nevermind); AntonioVivaldi: Violinkonzert h-Moll,RV 389 (Giuliano Carmignola,Violine; Venice BaroqueOrchestra: Andrea Marcon);Henri Marteau: Serenade D-Dur, Tema con variazioni, op.20 (Mitglieder der DeutscheRadio Philharmonie SaarbrückenKaiserslautern); AlexanderGlasunow: Hochzeitsmarsch Es-Dur, op. 21 (Symphonieorchesterdes Bayerischen Rundfunks:Neeme Järvi)

06:00 Musik am Morgen

Musik aus Barock, Klassik undRomantik - zum Genießen undEntspannen.Unser Musikprogramm:(eine Auswahl)

• Grieg: Anitras Tanz aus der 1.Peer-Gynt-Suite (Royal Strings /Magnus Ericsson)• Hasse: "Arminio" - Arie "Vaghirai, pupille amate" (VivicaGenaux, Mezzosopran / LesViolons du Roy / BernardLabadie)• Smetana: Tábor aus "MeinVaterland" (Royal LiverpoolPhilharmonic Orchestra / LiborPesek)- - - - Zuspruch - - -• W.F. Bach: Sinfonie D-Dur(Controcorrente Orchestra)• Chopin: Introduktion undPolonaise brillant C-Dur op. 3(Gautier Capuçon, Violoncello /Yuja Wang, Klavier)• Händel: Ballettsuite aus"Almira" (Akademie für AlteMusik Berlin)• Beethoven: Egmont-Ouvertüre(Tonhalle-Orchester / DavidZinman)• Chaminade: Capriccio op. 18für Klavier und Violine (BengtForsberg / Nils-Erik Sparf)• Locatelli: Concertoa cinque op. 1 Nr. 8"Weihnachtskonzert" (AmsterdamBaroque Orchestra / TonKoopman)• Trad./Canteloube: "Ladélaïssàdo" aus "Chantsd'Auvergne" (Kate Royal,Sopran / Academy of St. Martin-in-the-Fields / Edward Gardner)• Mozart: Variationen G-Dur über"Unser dummer Pöbel meint" KV455 (Andreas Staier, Klavier)• Valentini: Sonata pro tabulaC-Dur (Mitglieder des FlandersRecorder Quartet / MusicaAntiqua Köln / Reinhard Goebel)- - - - -Nachrichten - - - - -• Borodin: "Fürst Igor" -Polowetzer Tänze (hr-Sinfonieorchester / StefanSolyom)• Arne: 5. Ouvertüre D-Dur(Collegium Musicum 90 / SimonStandage)• Bizet: "Carmen" - Ariedes Escamillo "VotreToast..." (Samuel Ramey, Bass /Ambrosian Opera Chorus /London Philharmonic Orchestra /Julius Rudel)• Paganini: Sonata concertata A-Dur (Rainer Kussmaul, Violine/Sonja Prunnbauer, Gitarre)

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

• Tartini: Trompetenkonzert D-Dur (Alison Balsom / ScottishEnsemble / Jonathan Morton)• Milhaud: Scaramouche (Katiaund Marielle Labèque, Klavier)• Bach: Pastorale aus demWeihnachtsoratorium (ConcertoKöln / Markus Hofmann)06:30 Zuspruch08:00 Nachrichten

09:30 hr2-kultur - kompakt

Aktuelle Kulturthemen undHintergründe aus verschiedenenPerspektiven beleuchtet.Aktuelle Kulturthemen undHintergründe aus verschiedenenPerspektiven beleuchtet.

10:00 Treffpunkt hr-Sinfonieorchester

Mit aktuellen und historischenAufnahmen des hr-Sinfonieorchesters.

12:00 Hörbuchzeit

In der Hörbuchzeit stellenwir Ihnen jede WocheNeuerscheinungen und Klassikerdes Hörbuchmarkts im Gesprächvor.

13:00 Hörbar

Musik grenzenlos

14:00 Archivschätze

Colin Davis 1968 mitSchostakowitschs 5. SinfonieSchostakowitsch: 5. Sinfonie d-Moll op. 47

Sinfonie-Orchester desHessischen RundfunksLeitung: Colin Davis

(Aufnahme vom 9. Februar 1968aus dem hr-Sendesaal)

15:00 Musikland Hessen

Aktuelle Berichte,Konzertmitschnitte undHintergründe aus demhessischen Musikleben.17:00 Nachrichten

18:00 Literaturland Hessen

Austellungseröffnung imHistorischen Museum: Frankfurtund der NSMehr als 75 Jahre nachder Befreiung der Stadtdurch US-Truppen sind derNationalsozialismus undsein Nachwirken wiederaktueller denn je. Das zeigenrechtsradikale Anschläge,Parteien und Propaganda. DasHistorische Museum Frankfurtzeigt ab dem 9. Dezembererstmals eine Gesamtschauüber diese ereignis- undfolgenreichen Jahre in Formvon drei Ausstellungen. Aufdie Hauptausstellung imHistorischen Museum "EineStadt macht mit" geben wirIhnen vorab mit einem kleinenvirtuellen Audiorundgang einenVorgeschmack und zeigen, wasSie im Museum erwartet.

19:00 Live Jazz

Fabian Rucker | LeibnitzInternational Jazz Festival,Österreich, Oktober 2020Am Mikrofon: Claus GnichwitzFabian Rucker| Fabian Rucker, ts | ChrisNeuschmid, g | Philipp Nykrin, p |Andreas Waelti, b | AndreasLettner, dr |Leibnitz International JazzFestival, Kulturzentrum Leibnitz,Hugo-Wolf-Saal, Österreich,Oktober 2020

Opernbühne20:00 Opernbühne

Aribert Reimanns Oper"Lear" aus München

Die Neue Musik tut sich immernoch schwer auf unserenOpernbühnen. Da kann manAribert Reimanns "Lear" von1978 schon als echten Klassikerbezeichnen. Und der letztlichdurch eigenes Verschulden sograusam behandelte König fandin München mit dem grandiosenSänger-Darsteller ChristianGerhaher eine geradezu idealeBesetzung.Lear - Christian GerhaherGoneril - Angela DenokeRegan - Aušrin# Stundyt#

Cordelia - Hanna-ElisabethMüllerKönig von Frankreich - ChristianRiegerHerzog von Albany - Ivan LudlowHerzog von Cornwall - JamezMcCorkleGraf von Kent - Brenden GunnellGraf von Gloster - Georg NiglEdgar - Andrew WattsEdmund - Matthias KlinkDiener - Dean PowerNarr - Graham F. ValentineRitter - Marc Bodnar

Chor und Orchester derBayerischen StaatsoperLeitung: Jukka-Pekka Saraste

(Aufnahme vom 30. Mai 2021aus dem Nationaltheater)

Der Münchner "Lear" war imMai nach der langen Corona-Auszeit die lang erwartete undersehnte erste Vorstellung vorPublikum im Nationaltheater -wenn auch mit noch reduzierterZuschauerzahl und mit ausHygiene-Gründen zu großenTeilen ausgelagerten Gruppendes gewaltig besetztenOrchesters. Während dieInszenierung von ChristophMarthaler weitgehend distanziertaufgenommen wurde, bejubeltendie Kritik und das Publikumzurecht die ohne Abstrichehervorragende Besetzungdes Sänger-Ensemblesund Jukka-Pekka Sarastessouveränes Dirigat derunter diesen Bedingungennochmals schwieriger zumeisternden hochkomplexenPartitur. Und der Applaus wargewaltig, trotz des fast schonbeispiellos düsteren Ausgangsder Oper, wo die wenigenÜberlebenden schließlich hilflosden Dahingeschiedenen undErmordeten gegenüberstehen -von Hoffnung keine Spur. "Unsbleiben Trauer... Klagen..." heißtes am Ende, und uns bleibt mitReimanns "Lear" ein Werk, dasauch nach über 40 Jahren nichtsvon seiner Faszination verlorenhat - wovon man sich am Ort derUraufführung ein weiteres Malüberzeugen konnte.

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

23:00 The Artist's Corner | InMemoriam Sylvano Busotti(1931-2021)

Sylvano Bussotti war ein"verstörender Provokateur vonmajestätischer Schönheit" (Jean-Noël von der Weid).E-MEX-Ensemble:Monica Benvenuti, SopranRenatus Mészár, BaritonAline Aubert, Tanz undChoreographieEvelin Degen, FlöteMatthias Geuting, OrgelFrancesco Giomi, ElektronikDieter Heitkamp, Choreographieund szenisches KonzeptJörn Nettingsmeier, TechnischeLeitung

Das Programm:Foglio Grigio (aus: SilvanoSylvano, 2004) für BaritonAttacca subito (2013) fürElektronikJulio Organum Julii (Liturgiad'Organo) (1968) für OrgelRondò di Scena - Balletto di unNarciso per virtuoso di quattroflauti (1978) für Flöte und TanzLachrimae (1978) für Sopran undElektronikQuando il Flutto s'incurva (Ariedes Seneca aus: Tieste laTragedia, 1993)

Der aus Florenz stammendeKomponist, Dichter, Zeichner,Kostümdesigner undTheatermacher, dessenkalligrafische Partituren mitzu den bezauberndstengehören, welche die Notenschriftkennt, war ein Multitalentund seit den späten 1950erJahren ein Geheimtipp. Immernoch! Sein von Sinnlichkeitund Spontaneität geprägtesOeuvre ist längst noch nichtgeborgen und hat nochnicht die Aufmerksamkeitund Anerkennung, die seininnovatives ästhetischesKunstklangdenken verdient.Am 30. September würdigtedas E-MEX-Ensemble in derJohanneskirche Gießen den1931 geborenen und kurzvor seinem 90. Geburtstaggestorbenen Sylvano Bussotti ineinem facettenreichen Konzertmit Tanz.

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Sonntag, 12.12.2021

00:00 Nachrichten und Wetter

00:03 Das ARD-Nachtkonzert (I)

Präsentiert von BR-KLASSIKMit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtCarl Philipp Emanuel Bach:Cembalokonzert g-Moll, Wq 32(Les Amis de Philippe, Cembalound Leitung: Ludger Rémy);César Franck: Klavierquintettf-Moll (Kalle Randalu,Klavier; Mandelring-Quartett);Georg Philipp Telemann:"Hamburgische Kapitänsmusik1730", TWV 15:5 (Mieke van derSluis, Sopran; Graham Pushee,Countertenor; Wilfried Jochens,Tenor; Phillip Langshaw, Harryvan der Kamp, Bass; AlsfelderVokalensemble; BarockorchesterBremen: Wolfgang Helbich);Johann Sebastian Bach: Sonateg-Moll, BWV 1001 (ChristianTetzlaff, Violine)

02:00 Nachrichten, Wetter

02:03 Das ARD-Nachtkonzert (II)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtSergej Rachmaninow:Sechs Stücke, op. 11(Vladimir Ashkenazy, VovkaAshkenazy, Klavier); Ludwigvan Beethoven: StreichquartettG-Dur, op. 18, Nr. 2 -"Komplimentierquartett" (ArtemisQuartett); Anton Bruckner:Symphonie Nr. 9 d-Moll, WAB109 (Lucerne Festival Orchestra:Claudio Abbado)

04:00 Nachrichten, Wetter

04:03 Das ARD-Nachtkonzert (III)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtAntonio Salieri: KonzertC-Dur (Dagmar Becker,Flöte; Lajos Lenczés,Oboe; WürttembergischesKammerorchester Heilbronn:Jörg Faerber); Pauline Viardot-Garcia: Sechs Stücke (ThomasAlbertus Irnberger, Violine;Barbara Moser, Klavier);François-Joseph Gossec:Symphonie D-Dur, op. 13, Nr.3 - "La chasse" (Concerto Köln:Werner Ehrhardt)

05:00 Nachrichten, Wetter

05:03 Das ARD-Nachtkonzert (IV)

Mit den großen Orchestern derWelt, bedeutenden Dirigentenund Solisten durch die NachtAntonín Dvorák: Prager WalzerD-Dur (Detroit SymphonyOrchestra: Antal Dorati); Jean-Marie Leclair: Konzert g-Moll,Allegro ma poco (ChouchaneSiranossian, Violine; HofkapelleMünchen: Rüdiger Lotter);Franz Doppler: "Fantaisiepastorale hongroise", op. 26(Dorothea Seel, Flöte; ChristophHammer, Hammerklavier);Jean-Féry Rebel: "Les plaisierschampêtres" (La Petite Bande:Sigiswald Kuijken); Ludwig vanBeethoven: Septett Es-Dur,Andante con moto alla Marcia- Presto, op. 20 (Mitgliederdes Wiener Oktetts); MaurizioCazzati: "La Bentivogli", op.18, Nr. 10 (Ensemble MensaSonora)

06:00 Geistliche Musik

Unter anderem mit BachsMagnificat BWV 243• Buxtehude: Kantate "Kommstdu, Licht der Heiden" (MusicaLingua / L'Arpa Festante /Stephan Schreckenberger)• Franck: 1. Choral E-Dur(Heribert Klein, Orgel)• Graupner: Kantate "Wiewunderbar ist Gottes Güt" (KlausMertens, Bass / AccademiaDaniel / Shalev Ad-El)

• Krams: Improvisationen überThemen von Georg FriedrichHändel (Peter Krams, Orgel)• Brahms: Motette "O Heiland,reiß die Himmel auf " op. 74 Nr.2 (RIAS-Kammerchor / Hans-Christoph Rademann)Etwa ab 7.00 Uhr:• Bach: Magnificat BWV243 (Nathalie Dessaye,Sopran / Karine Deshayes,Sopran / Philippe Jaroussky,Countertenor / Toby Spence,Tenor / Laurent Naouri,Bass / Le Concert d'Astrée /Emmanuelle Haïm)

07:30 Morgenfeier

Radio für Kinder08:00 Radio für Kinder

Lauschinsel |Instrumentenkarussell

Obertongesang/Jodeln - mit ElkeOttenschlägerOhne sie gäbe es sehr vielweniger zu hören: jedenfallsim Konzertsaal, im Radio undanderswo.Ohne die Musikinstrumente– nicht nur im Orchester oderin einer Big Band oder oder… – müssten wir, auch daswäre schön, alles singen undvielleicht dazu noch klatschenund stampfen. Aber schonvor vielen tausenden Jahrenwollten die Menschen auchandere Klänge und erfandendafür ganz spezielle Werkzeuge,eben Flöte, Geige, Trompete,Saxophon, elektronische Orgelund Gitarre und sehr, sehrviele Perkussionsinstrumente.Die Lauschinsel stellt sie vor.Und natürlich auch, was mitihnen laut oder leise gemachtwerden kann. Elke, Maria undNiels treffen sich dafür extra mitMusikerinnen und Musikern deshr-Sinfonieorchesters und der hr-Big Band.

09:00 Am Sonntagmorgen

Mit dem Interessantesten derWoche und viel Musik

Religionen auf dem Weg11:30 Religionen auf dem Weg

Camino | NachgefragtSeite 24 von 26

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

Das aktuelle Gespräch

12:00 Literaturland Hessen

Butterfahrt der Besten -Buchempfehlungen für denGabentisch 2021Die Butterfahrt der Besten istnicht nur eine Schiffsfahrt aufdem Main, sondern vor allemein rühmender Jahresrückblick.Voll mit Romanen, Bildbänden,Sachbüchern, Kinderbüchernund anderen literarischen Must-haves. Die TV-JournalistinJulia Westlake (Kulturjournal,Bücherjournal) ist zu Gastbei Alf Mentzer (HessischerRundfunk) und Hauke Hückstädt(Literaturhaus).Gemeinsam empfehlen sie inabsonderlichen Kategorien dasBeste, was ihnen 2021 unterdie Lesebrille kam. Dabei tretensie auch gegeneinander an.Denn welche Tipps werden amBüchertisch auf dem Achterdeckdas Rennen machen? Buchahoi!

Wir senden einen gekürztenMitschnitt der Veranstaltung am1. Dezember.

13:00 Kaisers Klänge- MusikalischeEntdeckungsreisen

Ein Walzer für Madame Bovary –Flauberts musikalische RomaneGustave Flaubert gilt alsSchöpfer des realistischenRomans. Seine Protagonistenwurden auch zu Heldenvon Opern, sinfonischenDichtungen oder Soundtracks.Besonders die schwärmerischeLeidenschaft der MadameBovary und die exotischeWildheit der antiken PriesterinSalammbo haben Komponistenvon Massenet bis Mussorgskyimmer wieder zu musikalischenSchöpfungen angeregt.

14:00 Zwei bis Vier - Menschenund ihre Musik

Von Bach bis Beatles,ausgewählt und präsentiert vonprominenten Gästen.Die erste vom Taschengeldgekaufte Platte, ein

unvergessliches Konzert-Erlebnis oder eine persönlicheBegegnung: Wenn unsereGäste im Studio "ihre" Musikpräsentieren, dann dürfen sieins Plaudern kommen. JedenSonntag zum Kaffee.

Aber mehr noch: Denn vonZeit zu Zeit sind auch unsereHörer*innen gefragt: WelchesMusikstück möchten Sie inZwei bis Vier hören? WelcheGeschichte erzählen Sie dazu?Schreiben Sie uns – und mitetwas Glück spielen wir auchIhre Musik!

16:00 hr2-Kulturlunch:Wasserspiele

Ohne Wasser kein Leben.Wasser ist von elementarerBedeutung und faszinierendin seiner Vielgestaltigkeit.Kein Wunder, dass Maler,Schriftsteller und Dichter, aberauch Komponisten sich mitdiesem Element immer wiederauseinandergesetzt haben,sei es naturalistisch, sei es alsMetapher.Maria Ollikainen, KlavierSebastian Wittiber, FlöteAnne-Sophie Bertrand, Harfe

Rezitation: Helge HeynoldModeration: Bianca Schwarz

(Aufnahme vom 21. Novemberaus dem hr-Sendesaal inFrankfurt)

Neben literarischen"Wasserspielen" von Goethe,Lunde, Morgenstern,Ransmayer, von Düffel undanderen werden musikalischeHommages an das nasseElement von Debussy, Grieg,Hasselmans, Schubert, Smetanaund weiteren Komponisten zuhören sein.

17:10 Klassikzeit mit dem hr-Sinfonieorchester

Ausgewählte Aufnahmen mitdem hr-Sinfonieorchester• Vivaldi: Sinfonia C-Dur ausder Oper "L'Olimpiade" (Jean-Christophe Spinosi)

• Bach: Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552, für Orchesterbearbeitet von Arnold Schönberg(Hugh Wolff)• Schubert: 5. Sinfonie B-Dur D485 (Andrés Orozco-Estrada)• Respighi: Ballata delle Gnomidi(Christoph Müller)• Bartók: Konzert für Orchester(Paavo Järvi)

18:00 Feature

Memorial für den SchriftstellerW.G. Sebald - Briefe an einenVerstorbenen | Elke HeinemannVerlust und verschwindendeWelten, Kriege und Krisenwaren zentrale Themen desdeutschen Schriftstellers undLiteraturwissenschaftlers W.G.Sebald.Winfried Georg Sebald, 1944im Allgäu geboren, lehnte seineVornamen als Nazi-Namenab und ließ sich lieber Maxnennen. 1966 wanderte er nachEngland aus, wo er später ander Universität von East Anglialehrte, bis er am 14. Dezember2001, vor 20 Jahren, im Alter von57 Jahren bei einem Autounfallstarb.

Sebald, der sich erst Endeder 80er-Jahre als Lyrikerund Erzähler hervortat undseine Bücher mit eigenenund gefundenen Fotosillustrieren ließ, war für denLiteraturnobelpreis nominiert.Er gilt als einer der wichtigstendeutschen Schriftsteller desspäten 20. Jahrhunderts. "Es isttatsächlich so, dass man trotzaller Katastrophen annehmenmuss, dass hinter der nächstenEcke irgendwelche Wunder sind,mit denen wir nicht gerechnethaben. Deshalb meine ich, dassdie Haltung eines Apokalyptikersdie verkehrte ist", sagte Sebald.

Elke Heinemann hat sich imkrisenreichen Brexit-Britain anseine Spuren geheftet. In ihrenBriefen an den Verstorbenenzitiert sie aus Gesprächenmit Sebalds Freunden undWeggefährten. HistorischeTonaufnahmen des Autorsrunden dieses radiophoneMemorial akustisch ab.

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Hessischer Rundfunk • 49. Programmwoche • 06.12.2021 - 12.12.2021

19:00 hr-Bigband

Konzerte und Produktionen u.a.mit:Konzerte und Produktionen u.a.mit:Am Mikrofon:

Konzertsaal20:00 Konzertsaal

Die Cellistin Sol Gabettaund das "Gstaad FestivalOrchestra"

Konzert vom Rheingau-Musik-Festival aus WiesbadenElgar trifft Brahms: Eingeladenzu dem Treffen hatten dieargentinische Cellistin SolGabetta und das Gstaad FestivalOrchestra, als sie im KurhausWiesbaden auftraten.Sol Gabetta, VioloncelloGstaad Festival OrchestraLeitung: Elim Chan

Elgar: Cellokonzert e-Moll op. 85Brahms: 4. Sinfonie e-Moll op.98

(Aufnahme vom 20. August 2021aus dem Friedrich-von-Thiersch-Saal im Kurhaus Wiesbaden)

"Diese Art von extremer Emotionan jedem Konzertabend neuaufzubauen, das ist sehrschwierig. Man muss sichkomplett hingeben," sagt SolGabetta über das Cellokonzertvon Edward Elgar. Die Sorgeum seine schwerkranke Frauund die Erinnerungen an dieJahre des ersten Weltkriegesschwingen mit in Edward Elgarsmelancholischem Cellokonzert,das er 1919 fertig stellt.Von Melancholie durchzogenist auch die vierte Sinfonie vonJohannes Brahms - und vonviel barocker Kontrapunktik.Möglicherweise der Grunddafür, warum der Wiener KritikerEduard Hanslick nach einerKlavier-Präsentation des Werkesausgerufen haben soll: "Denganzen Satz über hatte ich dieEmpfindung, als ob ich von zweischrecklich geistreichen Leutendurchgeprügelt würde." Prügelnkommt für das Gstaad FestivalOrchestra, das Brahms Vierte

beim Rheingau Musik Festival zuGehör brachte, nicht in Frage -aber als geistreich darf man denKlangkörper getrost bezeichnen.

In der Regie von ChristianeOhaus

22:00 In der Regie von ChristianeOhausHörspiel | Madame Bovaryvon Gustave Flaubert (Teil2/2)

Literarisches Meisterwerk vomErfinder der "erlebten Rede"»Welches ist das Gebiet derDummheit, das stumpfsinnigsteMilieu, das die meistenAbsurditäten, die meistenintoleranten Dummköpfehervorbringt? – Die Provinz.Welches sind dort dieunerträglichsten Akteure? –Die kleinen Leute, die sich inkleinen Tätigkeiten verausgaben,deren Ausübung ihr Denkenverkümmern lässt.Welches ist der ammeisten abgenutzte undmissbrauchte Sachverhalt,die abgedroschensteLeierkastenmelodie? – DerEhebruch.«

Charles Baudelaire vermerkte1857, als Flauberts Romanerschien, das banale Sujetvon Madame Bovary, erklärteden Roman aber sogleichzum großen Kunstwerk. DieGeschichte der normannischenArztfrau, die aus Lebens- undLiebeshunger der ehelichenLangeweile entflieht und imFreitod endet, wird zum Klassikermodernen Erzählens undzu einem der berühmtestenRomane der französischenLiteratur.Die Hörspielfassung erzähltdie Geschichte der »Sittenaus der Provinz« als einakustisches Gebilde, dasFlauberts Neuerungen – seinenbesonderen Erzählstil, denUmgang mit der »erlebten Rede(style indirect libre)« sowie diegnadenlose, mitleidlose Komikder Beschreibung – ins Blickfeldrückt.Mit Friedhelm Ptok, ChrisPichler, Bernhard Schütz u.v.a.

23:15 Hörbar | Musik grenzenlos

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