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Hessisches Arzteblatt 8/2003 August 2003 64. Jahrgang Auch im Internet: www.laekh.de www.kvhessen.de Psychotherapeutenkammer Hessen Behandlungspfade – ein Weg aus der Krise der Krankenhäuser? Der Nebennierentumor SARS – die vorerst letzte Überraschung aus der Büchse der Pandora Die Zukunft des Gesundheitswesens Mit amtlichen Mitteilungen der Landesärztekammer Hessen und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen G 3738 (Bildbearbeitung pop)

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H e s s i s c h e s

Arzteblatt8/2003August 200364. Jahrgang

Auch im Internet:www.laekh.de

www.kvhessen.de

PsychotherapeutenkammerHessen

Behandlungspfade – ein Weg aus der Krise

der Krankenhäuser?

Der Nebennierentumor

SARS – die vorerst letzte Überraschung aus der Büchse

der Pandora

Die Zukunftdes Gesundheitswesens

Mit amtlichen Mitteilungen der Landesärztekammer Hessen und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen

G 3738

(Bildbearbeitung pop)

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Bücher

der Chemie und Biochemie sehr schwer tun. In20 Kapiteln, beginnend mit ‘Grundlagen derallgemeinen Chemie’ bis hin zu einer Einfüh-rung in die Immunologie bietet es einen Über-blick über die für den Arzt wichtigsten Sachver-halte der Biochemie und ihrer Grenzgebiete.Bereits die medizinbezogen aufgebaute detail-lierte Gliederung läßt zahlreiche Bezüge zur kli-nischen Praxis erkennen (etwas zu kurz kom-men hier aus Sicht des Arztes leider die Verbin-dungen zur Arzneimitteltherapie) und unter-streicht den Charakter eines Lern- und Arbeits-buches, das dem Studenten und jungen Arzt ei-nige Jahre von Nutzen sein dürfte.

Der Student der klinischen Semester aber auchder Arzt mit nur wenig Zeit zum Literaturstu-dium finden auch über das umfangreiche Regi-ster (27 Seiten) ausgehend von klinischenKrankheitsbildern rasch Zugang zu deren mole-kularbiologischen Grundlagen. Nicht auf demallerneuesten Stand scheinen die Literaturhin-weise am Ende der einzelnen Kapitel zu sein.Publikationen ab Ende der 90er Jahre sind dar-in nur selten berücksichtigt.

Die Gestaltung des Textes sowie der überwie-gend einfarbigen Abbildungen und Tabellen(wohl auch ein Attribut an einen studentenge-rechten Preis des Buches) ist übersichtlich, funk-tional und in der Regel anschaulich und gut ver-ständlich. Hilfreich insbesondere beim eiligenNachschlagen und bei der Wiederholung desGelernten sind die Hervorhebungen (Fettdruck)wichtiger Begriffe im Text.

Nicht nur dem Studenten, sondern auch demberufserfahrenen Arzt, der seine Kenntnisse imGrundlagenfach Biochemie wieder auffrischenoder ergänzen und aktualisieren will, kann die‘Biochemie für Mediziner’ als dafür geeignetesund insgesamt preiswertes Lehrbuch durchausempfohlen werden.

Dr. med. Roland H. Kaiser, Frankfurt

Kaufmann M., Costa S.D., Scharl A. (Hrsg.): DieGynäkologie. 2003 XXIII. 980 Seiten. 618 Abb.Springer Verlag. ISBN 3-540-66705-9. e 169,-.

Trotz Internet und seinen Möglichkeiten habenPrintmedien ihren Reiz und ihre Bedeutung. Alldas findet man in dem vorliegenden, umfang-reichen Lehrbuch über die Gynäkologie. DerUmfang erschrickt zunächst, aber die gelunge-ne Aufteilung und der flüssige Stil fesselt den Le-ser in jedem Kapitel. Durch farblich hervorge-hobene Merksätze prägen sich – aller Pschy-rembel früher – Leitmotive des Handelns in Kli-nik und Praxis ein. Die ausgezeichnete schema-tische Bebilderung führt besonders gut ein undist ein Repetitorium für jeden des Faches.Gleichzeitig gelingt dadurch eine Einführung indie operative Tätigkeit, so daß hier praktisch ei-ne Verknüpfung zweier Standardwerke gelun-gen ist.

Das Einbinden von weiteren Autoren, so daß

insgesamt 35 klinische Meinungen zur Gel-tung kommen, garantieren einen umfassen-den Einblick in die tägliche Klinik und Praxis.Durch das Kapitel „Gynäkologische Sprech-stunde“ wird dem Leser in Weiterbildung einEinblick in die tägliche Praxis gewährt. Dabeikommen jedoch die typischen Unterschiededes zu betreuenden Klientels mit seinen Fra-gestellungen nicht so sehr zum tragen, zumalAnamnese und Dokumentation auch für dieKlinik von großer Bedeutung sind.

Der Klinikalltag spielt sich in diesem Buch be-sonders wieder. Dies gilt auch für die dan-kenswerterweise nicht vergessenen Kapitelüber die Notfälle in unserem Fachgebiet.Interdisziplinäre Zusammenhänge werden ge-legentlich angedeutet, dies gilt insbesonderefür das Kapitel der „Chronischen Schmerz-symptomatik ungeklärter Rückenbeschwer-den“. Hier wird die Problematik des zuschnellen Operierens oder laparoskopierensbetont.

Die aktuelle politische Gesundheitssituation umdas DMP-Programm des Mammakarzinomswird ebenso aufgezeigt wie die praktischenLeitlinien für die optimale Erkennung von Mam-makarzinom und der Begleitung der Patientin-nen. Gut, daß gerade der Nachsorge ein be-sonderes Kapitel gewidmet ist. Lesenswert dasumfangreiche Kapitel der Qualitätssicherungmit all ihren Vor- und Nachteilen. Dem Arzt/Pa-tientinnen-Verhältnis sind hervorragende Bei-spiele gewidmet, die hoffentlich in jeder Praxisund in jeder Klinik Aufmerksamkeit hervorru-fen. Gleiches gilt für den psychosomatischenAspekt. Die Zusammenhänge, die bei den Ka-piteln über die Sexualität grundlegend geschil-dert werden, führen dazu, daß dieses Buch fürjeden, der in unserem Fachgebiet tätig ist, zuempfehlen ist.

Der Anhang komplettiert das Gesamtwerk. Da-bei sind die wichtigsten Gesetze erwähnt undzeigen, in welchem Rahmen unsere ärztlicheTätigkeit noch möglich ist.

Jede Kollegin und jeder Kollege in Weiterbil-dung kann sich umfassend informieren, welchestheoretische und welches praktische Wissen fürdie abschließende Facharztprüfung beherrschtwerden soll. Durch das Aufführen der z.Zt.wichtigen Medikamente, aber auch erforder-lichen Kenntnisse über die Labornormwertemacht sich das Buch für unser Fachgebiet fastunentbehrlich.

In einer Zeit des Kosten/Nutzeneffektes, auchim Hinblick im Sinne auf die Qualität, ist die In-vestition in dieses Buch von hohem Nutzen, weiles als ein Begleiter für die in Weiterbildung Tä-tigen ebenso wertvoll ist, wie für den in der Pra-xis Tätigen. Jeder Kollege und Kollegin kannsich schnell, sicher und authentisch informierenund wird weder im klinischen noch im prakti-schen Alltag allein gelassen.

Prof. Dr. med. E.-G. Loch, Bad Nauheim

Michael Greiling, Jürgen Hofstetter: Patienten-behandlungspfade optimieren - Prozeßma-nagement im Krankenhaus. Baumann Fachver-lag, Kulmbach. 2002. 205 Seiten, mit zahlrei-chen Abbildungen und Tabellen, kart.. ISBN 3-922091-77-6. e 17,50.

Die Umstellung der Krankenhausfinanzierungauf DRG-basierte Fallpauschalen und der per-manent wachsende ökonomische Druck zwin-gen auch den Krankenhausarzt, sich mehr alsin der Vergangenheit mit Fragen der Analyseund Optimierung von Prozessen im Kranken-haus zu befassen. Beispiele dafür sind diegegenwärtig in vielen Kliniken zu beobachten-den Bestrebungen zur Entwicklung von Behand-lungspfaden (clinical pathways).

Das Buch von Greiling und Hofstetter (Greilingist Ökonom in einer Unternehmensberatung,Hofstetter kommt aus der Pflege) versucht - aus-gehend von einer begrifflichen Erläuterung derGeschäftsprozesse im Krankenhaus, einer kur-zen Beschreibung des DRG-Systems, sowie derGrundlagen und Methoden der Prozeßoptimie-rung - ein Konzept zur Prozeßoptimierung vonBehandlungspfaden zu entwickeln und am Bei-spiel eines Modellprojektes zur DRG I26Z (an-dere OP an Hand oder Handgelenk) praktischzu veranschaulichen. Es fehlt eine Beschreibungund Analyse der Implementierung der Ergeb-nisse dieser Optimierung in den Geschäftsalltagund eine begleitende Evaluation.

Das Buch enthält zahlreiche Hinweise aufgrundlegende und weiterführende Literatur zumThema, leider gibt es kein alphabetisches Sach-verzeichnis. Der Preis erscheint angemessen.

Fazit: Das vorliegende Werk von Greiling undHofstetter ist kein Buch vom Arzt für den Arztund auch nicht unbedingt geeignet, dem eiligenLeser rasch eine Vorstellung zu vermitteln, wasdie Entwicklung und Implementierung von Be-handlungspfaden für den ärztlichen Alltag imKrankenhaus bedeutet. Der Wert des Buchesliegt vor allem darin, die Denk- und Herange-hensweise des Ökonomen betreffend Prozesseim Krankenhaus verständlich zu machen. MitGewinn werden es wahrscheinlich Kollegen le-sen, die in Zusammenarbeit mit Verwaltung undControlling ähnliche Projekte planen oder selbstim Medical Controlling arbeiten bzw. sich füreine solche Tätigkeit interessieren.

Dr. med. Roland H. Kaiser, Frankfurt

Markus Linnemann, Michael Kühl: Biochemiefür Mediziner - Ein Lern- und Arbeitsbuch mitklinischem Bezug. 6., überarbeitete Auflage.Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York.2002. 901 Seiten mit 693 Abb., broschiert.ISBN 3-540-43673. e 49,95.

Das Werk wendet sich in erster Linie an Studie-rende der Medizin in den vorklinischen Seme-stern, von denen sich erfahrungsgemäß vieleinsbesondere bei geringen einschlägigen Vor-kenntnissen aus der gymnasialen Oberstufe mit

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381Hessisches Ärzteblatt 8/2003

H e s s i s c h e s

Arzteblatt

8/2003 August 2003 � 64. JahrgangEditorialDie Wunderheilung des deutschen Gesundheitssystems durch Wettbewerb 382Psychotherapeutenkammer HessenPsychotherapeutenkammer Hessen blickt auf erstes Arbeitsjahr zurück 383FortbildungIdentität und Krankheit 384AktuellesZum 70. Geburtstag von Professor Nossrat Peseschkian 385

Kassenärztliche Vereinigung HessenWie können Fachärzte und Psychotherapeuten nach der Gesundheitsreform zukunftsfähig bleiben? 386Eine Beziehung auf Augenhöhe 388Frankfurter Gesundheitstag am 6. September 2003 389

FortbildungBehandlungspfade – Ein Weg aus der Krise der Krankenhäuser? 390

Landesärztekammer HessenArzthelferinnen sollen Krankenhausärzte von Verwaltungstätigkeiten entlasten 393

AktuellesGesundheitsmanagement und Krankenhaus-BWL 394

FortbildungDer Nebennierentumor: Ein altes Problem mit neuem Gesicht 395Arbeitsmedizinische Betreuung bei Arbeitsaufenthalten im Ausland 398

Akademie für Ärztliche Fortbildung und Weiterbildung Bad Nauheim 401Ärztliche Fortbildung im Bereich der Bezirksärztekammern 405

FortbildungSARS – die vorerst letzte Überraschung aus der Büchse der Pandora 409Stuhlbluttesten als Screening nach Darmkrebs 411Ernährungsmedizin bekömmlich 412AktuellesDiabetes sticht mitten ins Herz/3. Forschungswerkstatt Moxifloxacin 413Bad Nauheimer GesprächeDie Zukunft des Gesundheitswesens 417Mit meinen Augen Auf in die Sommerpause! 419Fortbildung Sicherer Verordnen 421Deutsche Apotheker- und ÄrztebankAPO-Bank: Erfolgreiches Geschäftsjahr 422AktuellesAktiv die eigene Lebensqualität verbessern 423Bekanntmachungen der Landesärztekammer Hessen 424Bekanntmachungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen 429

Hessisches ÄrzteblattHerausgeber:Landesärztekammer Hessen, Im Vogelsgesang3, 60488 Frankfurt/M. Telefon (0 69) 9 76 72-0, Internet: www.laekh.de, E-Mail:[email protected] und KassenärztlicheVereinigung Hessen, Georg-Voigt-Str. 15,60325 Frankfurt/M., Telefon (0 69) 79 50 20,Internet: www.kvhessen.de

Schriftleitung (verantwortlich):Professor Dr. Toni Graf-Baumann,verantwortlich für Mitteilungen der LÄK Hessen: Dr. Michael Popovic,verantwortlich für Mitteilungen der KV Hessen: Denise Jacoby,verantwortlich für Mitteilungen der Akademie: Professor Dr. Ernst-G. Loch

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Katja Möhrle, M. A.

Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. med. Erika Baum, BiebertalDr. med. Alfred Halbsguth, FrankfurtDr. med. Ulrich Herborn, KasselProf. Dr. med. Dietrich Höffler, DarmstadtDr. med. Georg Holfelder, FrankfurtDr. med. Siegmund Kalinski, FrankfurtDr. med. Norbert Löschhorn, Seeheim-Jugenh.Prof. Dr. med. Helmut Nier, OffenbachProf. Dr. med. Peter Osswald, HanauProf. Dr. med. Konrad Schwemmle, GießenDr. med. Hans-Friedrich Spies, FrankfurtDr. med. Gösta Strasding, FrankfurtPD Dr. med. Roland Wönne, FrankfurtPD Dr. med. Oskar Zelder, MarburgDr. med. Walter Schultz-Amling, Hofheim

Arzt- und Kassenarztrecht:Dr. Karin Hahne, Justitiarin derKV Hessen, Christoph Biesing, Justitiar derLÄK Hessen, Dr. Felix Meyer, Gutachter- undSchlichtungsstelle

Anschrift der Redaktion:Angelika Kob, Im Vogelsgesang 3, 60488Frankfurt/M., Telefon (0 69) 97 67 21 47 Fax (0 69) 97 67 21 28E-Mail: [email protected]

Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbHPostfach 25 24, 55015 MainzTelefon (0 61 31) 9 60 70 - 0 Fax (0 61 31) 9 60 70 70E-Mail: [email protected]

Geschäftsführer: Manuel Ickrath

Herstellung: Andreas Kurz

Anzeigendisposition: Ruth TännyTelefon (0 61 31) 9 60 70 34Anzeigentarif vom 1. 1. 2001

Vertrieb: Ute SchellererTel. (0 61 31) 9 60 70 24

Der Bezugspreis im Inland beträgt 93,60 e (12Ausgaben), im Ausland 100,80 e. Kündigung des Bezugs sechs Wochen vorQuartalsende. Für die Mitglieder der Landes-ärztekammer Hessen ist der Bezugspreis durchden Mitgliedsbeitrag abgegolten.

Bestellungen: Consodata one-to-one, LeserserviceKirchheim-Verlag, Semmelweisstraße 8, 82152Planegg, Tel. (0 89) 8 57 09 - 4 81, Fax (0 89) 8 57 09 - 1 31 bzw. über jede Buch-handlung.

Auslieferung Österreich: Buchhandlung und Verlag A. Hartleben, Inh. Dr. Rob, Schwarzenbergstraße 6, A-1015 Wien

Auslieferung Schweiz: Buchhandlung und Verlag Hans Huber AG,Länggass-Straße 76, CH-3000 Bern 9

Bankkonto: Mainzer Volksbank(BLZ 551 900 00) 11 591 013.

Das „Hessische Ärzteblatt“ erscheint jeweilszum 1. eines Monats.

Redaktionsschluß:Fünf Wochen vor Erscheinen.

Druck: Konradin Druck GmbH, Kohlhammerstr. 1-15,70771 Leinfelden-Echterdingen,Tel. 07 11/75 94-750

ISSN 0171-9661

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382 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Editorial

382

Sieht man die Gesetzesvorlagen, liest mandie Zeitung, so fällt an allen Stellen gleich-ermaßen dem Leser die Zauberformel desWettbewerbs, mit der unser Gesundheits-system modernisiert werden soll, ins Auge.Die Krankenkassen befürworten mehrVertragswettbewerb, die Politiker fordernnun mehr Wettbewerb und Qualität derärztlichen Versorgung. Die Gewerkschaf-ten fordern ein Privileg für das Kranken-haus und sonstige staatliche Institutionengegenüber dem niedergelassenen Arzt beider ärztlichen Behandlung ein. Es wirdhierbei der Eindruck vermittelt, als hätte esin unserem System nie Wettbewerb unterden Leistungsanbietern gegeben. Für dieniedergelassenen Ärzte und Psychologi-schen Psychotherapeuten gab es schon im-mer ein Wettbewerbsystem. Es ist perma-nenter Bestandteil der derzeitigen Versor-gungssituation, denn der Wettbewerb umdas Vertrauen der Patienten findet schonseit Jahrzehnten durch die Abstimmungmit den Füßen statt und zwar durch mün-dige Bürger, die entscheiden, welchen Arztoder Psychotherapeuten sie aufsuchenmöchten. Dieser Wettbewerb soll jetzt er-setzt werden durch den Wettbewerb derLeistungsanbieter um die Gunst der Kran-kenkassen. Welche Auswüchse ein solcherScheinwettbewerb unter den Kassen zurFolge haben kann, machen die mittlerendesaströsen Verluste, speziell der AOK, imWettbewerb um die guten Risiken deut-lich, in dem sie hoffnungslos gegenüberden virtuellen BKKen ins Hintertreffen ge-raten ist. Dieser Wettbewerb findet zumSchaden unseres solidarischen GKV-Sy-stems statt. Weitere Folgen dieses unfairenWettbewerbs unter den Kassen dürfte dasAusweichen auf den mehr als fragwürdi-gen DMP-Wettbewerb um die RSA-Geldersein. Ein Wettbewerbsritual, in dem letzt-endlich wertvolle Ressourcen durch aus-ufernde Bürokratie unseres Gesundheitssy-stems gebunden, möglicherweise langfri-stig verloren gehen werden.

Daß unser Gesundheitssystem an vielenStellen reformbedürftig ist, daran besteht

Die Wunderheilung des deutschen Gesundheitssystems durch Wettbewerb

kein Zweifel. Es ist gleichermaßen ebensoohne Zweifel eines der leistungsfähigstenSysteme, sowohl im europäischen wie imweltweiten Vergleich. Ein solches Systemdurch die angedachten staatlichen Kon-trollen von Qualität und sinnlosen Wettbe-werbsmodellen zu verbessern, ist sicherlichmehr als fragwürdig.

Das Anspruchsverhalten unserer Patien-ten und die Leistungsfähigkeit des deut-schen Gesundheitssystems sind bekannter-maßen hoch. Wir leisten uns eine in derWelt einmalige Chipkarte mit garantierterfreier Arztwahl, einen ebenfalls weltweiteinmaligen Leistungskatalog der GKV, deralle denkbaren Gesundheitsleistungen um-faßt, und eine weltweit einmalig niedrigeSelbstbeteiligung der Patienten. Ein Um-denken auf Grund der begrenzten finanziel-len Ressourcen durch die zu geringe Ein-nahmesituation wird daher unausweichlichsein. Diese Wahrheit wagt aber kein Ge-sundheitspolitiker offen zu sagen. Zu kon-statieren ist stattdessen ein Wettbewerb derPopulisten mit pseudowissenschaftlichenArgumenten um die Gunst willfähriger undphantasieloser Politiker, die bei der Suchenach nicht schmerzhaften Pseudoreformennur die Gunst der Wählerstimmen für dienächste Wahl im schielenden Auge haben.Dieser Mangel an mutigem Reformwillenwird wahrscheinlich langfristig unser Ge-sundheitssystem zu Lasten aller Betroffenen,d.h. Schwestern, Pfleger, Therapeuten, An-gestellten in der medizinischen Verwaltung,Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutin-nen und Psychotherapeuten und nicht zu-letzt der Patientinnen und Patienten in einenoch tiefere Krise stürzen.

Der notwendige Umbau unseres Ge-sundheitssystems wird bei einer realistischzu reduzierenden Erwartungshaltungtrotzdem eine stärkere finanzielle Bela-stung für alle Beteiligten bringen und da-mit möglicherweise zu einer schweren Zer-reißprobe führen. Dies macht ein generel-les Umdenken erforderlich. Es zeichnetsich heute ab, daß Maximalforderungen,siehe das Scheitern des Arbeitskampfs der

IG-Metall im Osten, nicht mehr in die der-zeitige Zeit passen. Daher sind auch Maxi-malforderungen im Zusammenhang mitVertragsverhandlungen zwischen denKrankenkassen und den ärztlichen Lei-stungserbringern auch hier in Hessen nichtmehr durchsetzbar. Es ist dringend erfor-derlich, daß, um wieder zu konstruktivenGesprächen innerhalb der Vertragspartner-schaft zu kommen, auch das Verständnisfür die finanziellen Zwänge des jeweiligenPartners vorhanden ist. Ein Wettbewerbder Vernunft um die Zusammenarbeit isthier sicherlich ein möglicher Weg.

Aber nicht nur in der Vertretung nachaußen muß die hessische Ärzteschaft sicheiner kritischen Prüfung ihres Anspruchsnach Maximalforderungen unterziehen.Auch in der Organisation ihres Innenver-hältnisses ist ein Umdenken erforderlich.Ein Beispiel hierfür ist die Erweiterte Hono-rarverteilung (EHV), das Altersversor-gungswerk der hessischen Ärztinnen undÄrzte. Ein sehr ernstes Problem, das mitgroßer Sachkompetenz aber auch mit demWillen zum Erhalt vorangetrieben werdenmuß. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirddie notwendige Rettung nur durch die Soli-darität aller Altersgruppen erfolgen kön-nen, basierend auf der Einsicht, daß Ein-schnitte bei allen Partizipierenden notwen-dig und damit eine langfristige Finanzie-rung durch die jüngere und zukünftige ärzt-liche Altersgeneration möglich ist.

Bei dieser gesamtpolitisch schwierigenSituation ist ein innerärztlicher Wettbewerbmit partikulärem Anspruchsdenken einzel-ner Gruppen um die Gunst der politischMächtigen für uns alle selbstzerstörerisch.Ich darf Sie an dieser Stelle daher aufrufen,sich kreativ am Wettbewerb der Vernunftum die Erhaltung eines solidarisch finan-zierten GKV-Systems und daraus resultie-rendem Gesundheitsdienst zu beteiligen.Der Weg dorthin führt über unsere Solida-rität und die Solidarität mit den uns anver-trauten Patientinnen und Patienten. Fürdiesen Weg bitte ich Sie um Ihre aktiveUnterstützung.

Dr. med. Horst Rebscher-Seitz2. Vorsitzender des Vorstandes der KV Hessen

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383Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Psychotherapeutenkammer Hessen

Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Das Interesse an den 1999 eingeführtenBerufen des Psychologischen Psychothe-rapeuten sowie des Kinder- und Jugendli-chenpsychotherapeuten ist groß. Rundvier Jahre nach Inkrafttreten des Psycho-therapeutengesetzes zeigen Öffentlich-keit und Medien eine wachsende Sensibi-lität für die Position von Psychotherapeu-ten in sozialen und gesellschaftlichen Fra-gen. Die Bedeutung des Seelischen istwieder anerkannt. Wenn es um die Be-wältigung psychischen Leides geht, gel-ten Psychotherapeuten als die selbstver-ständlichen Experten: Etwa bei der Ver-arbeitung der Folgen von Katastrophenoder nach Traumatisierungen durch Ge-walt- oder Mißbrauchserfahrungen.Menschen in seelischer Not, Erwachseneund oft auch Kinder, Menschen die viel-fach still und "unauffällig" leiden, benö-tigen qualifizierte psychotherapeutischeHilfestellung.

Psychotherapeutische Leistung von Krankenkassen anerkanntEine bedeutsame Folge des Psychothera-peutengesetzes ist, daß jeder Versicherteeiner gesetzlichen oder privaten Kran-kenversicherung psychotherapeutischeLeistungen bei Psychologischen und Kin-der- und Jugendlichenpsychotherapeutendirekt in Anspruch nehmen kann. Auchdas derzeit zur Verabschiedung anstehen-de Gesundheitssystemmodernisierungs-gesetz (GMG) wird daran nichts ändernund trägt damit der GleichstellungPsychologischer und Ärztlicher Psycho-therapeuten Rechnung. Die Gründungder Psychotherapeutenkammern ergibtsich aus der Etablierung der neuen Heil-berufe: Die in diesen Berufen Tätigenmüssen einer Kammer angehören, dieden Berufsstand nach außen vertritt, diestaatliche Aufsicht über die Berufstätig-keit übernimmt sowie die Qualität derArbeit und Weiterbildung fördert.

Psychotherapeutenkammer Hessen blickt auf erstes Arbeitsjahrzurück – Bedeutung des Seelischen wächstLandesärztekammer für Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten und Kinder- und Ju-gendlichenpsychotherapeutinnen und - therapeuten Hessen (LPPKJP Hessen)

Psychotherapie: eine wirksame und kostengünstige HeilmethodePsychologische Psychotherapeuten müs-sen vor ihrer Fachausbildung zumPsychotherapeuten Psychologie studie-ren, Kinder- und Jugendlichenpsychothe-rapeuten Psychologie, Pädagogik oderSozialpädagogik. Im Bereich der Psycho-therapie arbeiten darüber hinaus nach ei-ner Weiterbildung auch Ärzte als Ärztli-che Psychotherapeuten. Die Therapeutenarbeiten niedergelassen in Praxen sowiein großem Umfang in Kliniken, Rehabili-tationseinrichtungen und Beratungsstel-len. Im Jahre 2001 arbeiteten nach Anga-ben der Kassenärztlichen Bundesvereini-gung in Deutschland knapp 127.000Ärzte, davon etwa 1.600 als Psychothe-rapeuten, sowie rund 13.500 nichtärztli-che Psychotherapeuten in der ambulan-ten Gesundheitsversorgung. Fast jederzehnte Behandler in der ambulanten Ge-sundheitsversorgung war damit einPsychologischer oder ein Kinder- und Ju-gendlichenpsychotherapeut, auf derenBehandlungshonorare aber nur knapp 3 % der Kosten für die ambulante Ge-sundheitsversorgung entfielen. Damit la-gen die mittleren Kosten pro Fall bei denPsychologischen und den Kinder- und Ju-gendlichenpsychotherapeuten unter demDurchschnitt der Behandlungen beiHaus- und Fachärzten.

Versorgung nach wie vor nicht sicher gestellt!Obwohl die Versorgung der Bevölkerungmit Psychotherapie nach der Umsetzungdes Psychotherapeutengesetzes auf demPapier besser wurde, sind freie Behand-lungsplätze nach wie vor Mangelware.Die derzeitige Behandlungskapazität derPsychotherapeuten reicht bei weitem nichtaus, was besonders bei den Kinder- undJugendlichenpsychotherapeuten besorg-niserregende Ausmaße annimmt. Warte-

zeiten bis zum Beginn einer psychothera-peutischen Behandlung von einem halbenJahr und länger sind keine Ausnahme.

Psychotherapeutenkammer versteht sichals Lobbyistin der SeeleTrotz solcher Probleme ziehen diePsychologischen Psychotherapeuten vierJahre nach der Verabschiedung desPsychotherapeutengesetzes und ein Jahrnach der Gründung der HessischenPsychotherapeutenkammer eine vorsich-tig positive Bilanz. Jürgen Hardt, Präsi-dent der Hessischen Psychotherapeuten-kammer: "Die Eingliederung der Psycho-logischen Psychotherapeuten und derKinder- und Jugendlichenpsychothera-peuten in die Gesundheitsversorgung istein erster Schritt in Richtung eines ange-messenen und wirtschaftlich sinnvollenUmganges mit seelischem Leiden in unse-rer Gesellschaft. In Zeiten knapper Geld-mittel geht es darum, die Ressourcen see-lischer Gesundheit zu erhalten und auszu-bauen. Das ist ein wichtiger Beitrag zurKostendämpfung im Gesundheitswesen."Nach Ansicht der Hessischen Psychothe-rapeutenkammer sollten neben individu-alpsychotherapeutischen Maßnahmenauch Psychohygiene und Psychoeduka-tion treten, um Aufklärung und Vorsorgeaus psychologischer Sicht größere Bedeu-tung zu geben. Denn das Seelische drohtimmer wieder aus dem Blick zu geraten inmodernen Gesellschaften. Es braucht eineStimme. Die hessische Psychotherapeu-tenkammer versteht sich als Lobbyistindes Psychischen. LPPKJP Hessen

SchlüsselwörterPsychotherapie – PsychotherapeutenkammerHessen – Psychotherapeutengesetz – Psycho-logischer Psychotherapeut – Kinder- und Ju-gendlichenpsychotherapeut – Gesundheits-versorgung – Gesundheitssystemmodernisie-rungsgesetz – Behandlungskapazität – Kas-senärztliche Bundesvereinigung

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384 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Fortbildung

Am 25. und 26. Oktober 2003 ver-anstaltet die Akademie einen Kon-greß über den Konflikt zwischenIdentität und Krankheit in Bad Nau-heim. Er soll die Bedeutung des Be-griffs Identität und ihre Entstehungvon psychologischer, philosophi-scher, soziologischer und ärztlicherSeite klären und definieren. Nam-hafte Wissenschaftler, die sich ausverschiedenen Richtungen mit die-sem Thema befaßt haben, sind ein-geladen (s. Seite 403).

Die Fokussierung auf den BegriffIdentität und deren Analyse erleich-tert das Verstehen von schwierigenPatienten und ermöglicht somit de-ren Behandlung. Heftige, unver-ständliche Reaktionen von Patientensind als Bedrohung der Kernidentitätzu verstehen und verhindern einenvernünftigen Umgang miteinanderund mit der Krankheit. Sobald dieKernidentität bedroht ist, reagierenMenschen, als sei ihr Leben bedroht.

Der Begriff Identität kommt von„idem“ und bedeutet die völligeÜbereinstimmung einer Person oderSache mit dem, was sie ist, oder mitdem, als was sie bezeichnet wird. Sohat jeder Mensch seine eigene Iden-tität. Selten deckt sich das Gefühlder eigenen Identität mit der Wahr-nehmung der eigenen Person durchandere. Jeder nimmt sich selbst an-ders wahr, als seine Umwelt ihnwahrnimmt. Wir haben von uns undvom anderen ein bestimmtes Bild,eine Vorstellung von der Person mitihrem Charakter, ihren Wertvorstel-lungen, ihrem Verhaltensrepertoire.Dies entspricht einer Kernidentität,die im ersten Lebensjahr gebildetwird. Hierfür dient der Erdball alsMetapher. Denn auch unsere Erdehat einen festen Kern aus Eisen, der

Identität und Krankheit – ein Kongreß der Akademie in Bad Nauheim Dr. med. Axel Schüler-Schneider, Frankfurt

von flüssiger Magma umgeben ist,auf der die Kruste schwimmt, die wirals Welt identifizieren.

Die Weltkugel als Logo der 1998in Frankfurt begonnenen Kongreß-reihe hat weitere symbolische Be-deutungen. So bilden z.B. vielfachenationale Identitäten eine Einheit;die Erde existiert über Jahrmillionenals solche und ist dabei einer dau-ernden Veränderung unterworfen.Die Selbstidentität des Menschenbefindet sich in ständiger Bewegungund ist trotzdem etwas Stabiles, je-derzeit Identifizierbares. Ihre Auf-rechterhaltung bedarf einer dauern-den Aktivität und Energiezufuhr, dasie ständig bedroht ist, sei es von au-ßen durch einzelne Individuen oderGruppeninteressen, die eine Anpas-sung fordern, sei es von innen durchkörperliche oder psychische Krank-heiten.

Professor Galimberti aus Venedigdefiniert den Begriff aus Sicht derPhilosophie. Er hat sich intensiv mitder Psychoanalyse beschäftigt, so daßer auch die Brücke zur Anwendung inder Psychotherapie schlagen wird.

In einer multikulturellen Gesell-schaft ist das Wissen um fremde Kul-turen, deren Gesten, Riten, Traditio-nen besonders wichtig, um den ande-ren zu verstehen. Professor Pesesch-kian wird in blumenreicher, orienta-lischer Sprache Ein- und Ausblick indiese Thematik gewähren.

Die Irritation der Identität durchpsychische und körperliche Krank-heiten wird Schwerpunkt sein undim Weiteren erarbeitet und in denArbeitsgruppen umgesetzt. ProfessorMentzos wird darüber berichten, inwelcher Weise Menschen mitPsychosen und Borderlinestörungenum die Aufrechterhaltung ihrer Iden-

tität bemüht sind. Professor Schüffelbeschreibt den Körper als Zwillingder Seele, um psychosomatische Stö-rungen besser verstehen zu können.

Übernehmen wirklich die Mediendie Identitätsbildung des Menschenin der heutigen Zeit? Mit dieser Fra-ge hat sich Dr. Altmeyer in kreativerWeise beschäftigt.

Grenzerfahrungen mit Alter (Dr.Luft), Transsexualismus (Dr. Schü-ler-Schneider) und Psychose (Profes-sor Mentzos) zeigen in eindrück-licher, plastischer Weise nicht nurdie Abgründe der Seele, sondernauch eindrücklich deren Arbeits-weise. Hier wird deutlicher, wiePsychotherapie auch bei anderen Er-krankungen funktioniert. In der Ar-beitsgruppe über Transsexualismuswird sich ein betroffener Patientvorstellen, der nach erfolgter Hor-montherapie kurz vor der Operationeinen eigenen Weg zur Bewältigungseiner schwierigen Lebensgeschichtegefunden hat.

Schließlich wird auch unsereIdentität als Arzt, Psychologe,Psychotherapeut immer wieder in-frage gestellt. Damit werden sich dieArbeitsgruppen von Dr. Becker undDipl. Psych. Hardt beschäftigen.

Abgerundet wird die Veranstal-tung durch ein Klavierkonzert zumThema Identität und gemeinsameMahlzeiten.

Die Einbeziehung der Philosophie,Soziologie und der Kultur erweitertunseren ärztlichen und psychothera-peutischen Horizont. Sie soll helfen,unsere eigene berufliche Identität zufestigen und in kreativer Weise neueWege der Behandlung kranker Men-schen zu ermöglichen.

Anschrift des Verfassers:Dr. med. Axel Schüler-SchneiderStresemannallee 1160596 Frankfurt/Main

SchlüsselwörterIdentität – Psychosomatik – Philosophie –Psychose – Transsexualismus – Kultur –Medien

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385Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Aktuelles

Lieber Nossrat,über die Jahreszahl Deines Ehrentagesmöchte ich mit Dir nicht streiten. Sei’sdrum, ich reihe mich in den Kreis dervielen Gratulanten als Dein langjähri-ger Freund ein und möchte mich dafürbedanken, daß ich Dir begegnen durf-te.

Laß mich davon Abstand nehmen,auch nur den Versuch zu wagen, Dei-ne Persönlichkeit als Mensch und Arztauf bedrängtem Platz zu würdigen.Du bist weit über Deinen Wiesbade-ner Wirkungskreis bekannt, mankennt Dich in der ganzen wissen-schaftlichen Welt, und wenn es umPositive Psychotherapie geht, dannwird Dein Name zuerst genannt. AlsDu 1972 die Bad Nauheimer Psycho-therapie-Wochen ins Leben riefst,ging unsere erste Begegnung voraus.Du kamst in die Ärztekammer und sa-ßest mir bescheiden, aber mit großensuchenden Augen aus freundlich fröh-lichem Gesicht gegenüber. Dusprachst von Positiver Psychotherapieund ich fragte Dich, ob die Psychothe-rapie nicht überhaupt positiv seinmüßte. Darauf entwickelte sich einlängeres Gespräch, das eine eigenarti-ge Wirkung auf mich ausübte. Ichfühlte mich in einer solch‘ positivenStimmung, die lange Zeit andauerte.Du hattest auf mich einen solchen –positiven! – Eindruck gemacht, daßich ein wenig vorsichtig den Vorsit-zenden der Akademie für ÄrztlicheFortbildung und Weiterbildung derLandesärztekammer bat, Dich docheinmal anzuschauen. Du wurdest zueinem Glücksfall für die ärztlicheFort- und Weiterbildung und zumAushängeschild auf Deinem Gebiet.Mit Erstaunen verfolgten wir Deinensteilen Aufstieg, begründet in einerharmonischen Familie, Deine liebeFrau, Pädagogin und Familienthera-peutin und die conditio sine qua non,

Zum 70. Geburtstag von Professor NossratPeseschkian, Wiesbaden

und die beiden Söhne, ebenfalls mitgroßem Erfolg als Psychiater undPsychotherapeuten tätig.

Seit 1968 arbeitest Du mit unvor-stellbarer Energie buchstäblich bei Tagund Nacht an Deiner Kon-zeption der Positiven undtranskulturellen Psychothe-rapie. Deine beiden erstenBücher Psychotherapie desAlltagslebens, ursprünglich:Schatten auf der Sonnenuhr,Erziehung – Selbsthilfe –Psychotherapie, sind mitt-lerweile zu Klassikern res-sourcenorientierten Vorge-hens in der Psychotherapie geworden.Einen vielbeachteten und überaus er-folgreichen Weltkongreß hast Du inWiesbaden ausgerichtet, und auch beiihm stand Deine Lebensorientierungim Vordergrund, der Dienst an derMenschheit unabhängig von Rassen,Klassen, politischer Richtung, Welt-anschauung und Religion. Du hastDich auf Deinem Gebiet um die Men-schen in aller Welt verdient gemachtund hast zwischenzeitlich auch höch-ste Ehrungen erfahren. Dir wurde1997 in Deutschland der renommier-te Richard-Merten-Preis für Quali-tätssicherung in der Medizin verlie-hen, du erhieltest die Ernst-von-Berg-mann-Plakette für Deinen Einsatz beider ärztlichen Fortbildung von derBundesärztekammer. Schließlich wur-dest Du auch zum Ehrenprofessor desberühmten NeuropsychiatrischenForschungsinstituts V. M. Bekhterev-Instituts in St. Petersburg ernannt. Duhast intensive Forschungs- und Lehr-tätigkeit in über 60 Staaten durchge-führt und Du bist Autor von 19 Bü-chern.

Laß mich mit einem persönlichenErlebnis schließen. Unruhig war es inmeinem Wartezimmer in der Kammeran meinem Sprechtag geworden. Die

Besucher hatten längere Zeit in An-spruch genommen, und ich war selbstunglücklich, daß acht Kolleginnen undKollegen warten mußten. Mir wurdeDein Besucherzettel hereingereicht,

und es trat nach DeinemEintreffen eine merkwürdi-ge Ruhe im Wartezimmerein. Wie sich später heraus-stellte, sollst Du gesagt ha-ben, man möge doch für dieSituation Verständnis ha-ben. Du sollst Dich hinge-setzt haben und im SinneBalints die Mitwartendenzur Ruhe gebracht haben,

wofür Du bei den anschließenden Ge-sprächen der Unruhiggewordenen ein-stimmiges Lob erhieltst.

Lieber Nossrat, wir werden DeinenGeburtstag in einem großen Freun-deskreis begehen, und ich werde inmeiner Ansprache auf Deine Begeiste-rungsfähigkeit und Offenheit fürNeues, ganz im Oelemannschen Sin-ne, sprechen und davon, wie Du von1991 bis 1998 in der ehemaligen So-wjetunion dreiundzwanzig Zentrenfür Positive Psychotherapie eingerich-tet hast und fünftausend Kolleginnenund Kollegen dort an Deinen Semina-ren teilgenommen haben.

Herzlichst Dein Hojo

Professor Dr. med. Horst Joachim Rheindorf

Lösungswort des Kreuzworträtsels

von Seite 358, Ausgabe 7/2003

Erkrankung, die seronegative Arthritidenverursachen kann:

C R O H N

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Kassenärztliche Vereinigung Hessen

„Wie kann ich als Facharzt zukunftsfä-hig bleiben?“ – „Kann ich meine Praxisüberhaupt noch verkaufen?“ - „WelcheMöglichkeiten der Kooperation mit ei-nem Krankenhaus gibt es für mich?“ –„Welche Personen oder Institutionenwerden eigentlich hinter den neuen Ge-sundheitszentren stehen?“ Die Refe-renten der Fortbildungsveranstaltun-gen der KV Hessen zu den Auswirkun-gen der Gesundheitsreform hatten alleHände voll zu tun, diese und zahlreicheweitere Fragen der Zuhörer zu beant-worten. Etliche interessierte Ärzte undPsychotherapeuten der fachärztlichenVersorgungsebene waren im Juli derEinladung der KV zu zwei Veranstal-tungen in Niedernhausen und Mar-burg gefolgt.

Nachdem das Bundesministeriumfür Gesundheit und Soziale Sicherungam 30. Juni bekannt gegeben hatte,daß im Rahmen der Konsensverhand-lungen zwischen Vertretern derBundesregierung, der Koalitionsfrak-tionen, der Opposition sowie derBundesländer ab 4. Juli 2003 eine ge-meinsame Reform erarbeitet und einneuer Gesetzentwurf entstehen soll,war zum Zeitpunkt der Fortbildungs-veranstaltungen ungewiß, welche Kon-sequenzen im einzelnen auf die Haus-und Fachärzte und auch auf die Kas-senärztlichen Vereinigungen zukom-men werden. Grundlage für die Infor-mation und Diskussion bei beiden Ver-anstaltungen bildete daher der Frak-tionsentwurf des Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetzes (GMG) mitStand vom 2. Juni 2003.

Wie können Fachärzte und Psychotherapeutennach der Gesundheitsreform zukunftsfähigbleiben?KV-Vorsitzender Dr. Horst Rebscher-Seitz: „Vernichtung der ambulantenfachärztlichen Kompetenz muß verhindert werden“ / „Gemeinsam dieärztlichen Interessen durchsetzen“

„Vernichtung ambulanter fachärztlicher Kompetenz“Dr. Horst Rebscher-Seitz, 2. Vorsitzen-der des Vorstandes der KV Hessen, sahdie Veranstaltung in seiner Begrüßungin Niedernhausen weniger als Fortbil-dungsveranstaltung, „da es sich hierdoch vielmehr um eine Aufklärungs-veranstaltung über die Vernichtung derambulanten fachärztlichen Kompetenzdurch die Gesundheitsreform han-delt“. Er erinnerte die Zuhörer daran,wie wichtig es in dieser schwierigen po-litischen Situation ist, sich gemeinsamgegen eine Zerstörung der qualifizier-ten medizinischen Versorgung zu weh-ren und Einfluß auf die Politik zu neh-men. „Ich hoffe, daß wir Hausärzteund Fachärzte es schaffen, die ärzt-lichen Interessen gemeinsam im Sinneder Vernunft darzustellen.“

Laut Statistik werden nur knapp 16Prozent der Gesamtausgaben der GKVfür die ambulante ärztliche Behandlungausgegeben. „Warum soll von diesemBereich also eine Gesundheitsreformausgehen?“ fragte Dr. Jörg Hempel, Vor-sitzender der KV-Bezirksstelle Wiesba-den. Die Antwort gab er selbst: AufGrund der zurückgehenden GKV-Ein-nahmen wird unser Gesundheitssystemzu stark von einer ungebremsten Bei-tragssatzentwicklung belastet. SinkendeLohnquoten im Vergleich zum Bruttoin-landprodukt, Verschiebungen innerhalbder Sozialversicherungssysteme („Ver-schiebebahnhöfe“), die große Zahl ge-ringfügiger Beschäftigungsverhältnisse,Umschichtungen im Lohn- und Gehalts-gefüge durch Altersteilzeit und eine

Grundlohnentwicklung, welche hinterden Tarifabschlüssen zurück bleibt,machte er für das Einnahmeproblemder gesetzlichen Krankenkassen schwer-punktmäßig als Ursachen aus.

Untergang oder Chance?Die Frage, ob die Gesundheitsreform„Untergang oder Chance für die ambu-lante fachärztliche Versorgung“ seinwird, ein „Sprengsatz zur Aufsplitte-rung der Ärzteschaft oder eine Chancezur Konsolidierung einer Einheit“ ließDr. Hempel offen. Er wies aber daraufhin, daß das GMG eine verwirrendeAnzahl miteinander konkurrierenderVersorgungsstrukturen bringen dürfte.Parallel zur vertragsärztlichen Versor-gung im KV-System wird es folgendeStrukturen geben: die einzelvertragli-che Versorgung durch bundesweit 350Krankenkassen, das Hausarztmodell,die Praxisgebühr beim direkten Fach-arztbesuch, die medizinische Versor-gung in Disease-Management-Pro-grammen, Gesundheitszentren in allenVertragstypen sowie die fachärztlicheVersorgung am Krankenhaus.

Auswirkungen des GMG aus juristischer SichtÜber die Auswirkungen des GMG aufdie fachärztliche Versorgung infor-mierte Dr. jur. Karin Hahne, juristischeGeschäftsführerin der KV Hessen, ausjuristischer Sicht. Sollte sich die fach-ärztliche Versorgung wie im GMG vor-gesehen verändern, werde es ab dem 1.Januar 2005 eine KV-Zulassung nurnoch für Haus-, Augen- und Frauen-

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Kassenärztliche Vereinigung Hessen

ärzte geben. Junge, weitergebildeteFachärzte könnten ab 2005 keineNeuzulassung durch die KV mehr er-halten. Neue Fachärzte nehmen abdem 1. Januar 2005 nur noch aufGrund von Einzelverträgen mit Kran-kenkassen an der ambulanten Versor-gung teil. Bereits zugelassene Fachärz-te haben die Möglichkeit des so ge-nannten „opting out“, das heißt siekönnen ebenfalls die KV verlassenund sich Einzelverträgen mit denKrankenkassen anschließen.

Krankenkassen bestimmen VertragsinhalteEinzelverträge mit den Krankenkas-sen werden nicht in Vertragsverhand-lungen regelrecht „ausgehandelt“, wiedies die Kassenärztlichen Vereinigun-gen und die Krankenkassen mit denKollektivverträgen tun. Einzelverträgewerden ausgeschrieben und die Fach-ärzte müssen die objektiven Aus-schreibungskriterien erfüllen. Ver-tragspartner der Krankenkassen kön-nen Fachärzte (ausgenommen Augen-und Frauenärzte), Gesundheitszentrenoder Krankenhausärzte sein. Der Ver-tragsinhalt der Einzelverträge wirdvon den Krankenkassen einseitig na-hezu festgelegt „Der Facharzt kann le-diglich entscheiden, ob dasAusschreibungsangebot für ihn ak-zeptabel ist oder nicht“, so Dr. Hahne.

Haben „Alt-Fachärzte“ Einzelver-träge abgeschlossen und die KV ver-lassen, lebt die KV-Zulassung nichtwieder auf, wenn der Einzelvertragabgelaufen ist und kein Anschlußver-trag zu Stande kommt. Die Zulassungendet, sie ruht nicht. Fachärzte, die imKV-System verblieben sind, könnenihre Praxis verkaufen – allerdings gel-ten die bisherigen Ausschreibungsver-fahren hierfür nicht. Als Käufer bietetsich z.B. ein Arzt gleicher Fachrich-tung an, der eine Facharzt-Austattungbenötigt, um die Ausschreibungskrite-rien einer Krankenkasse für einen Ein-zelvertrag erfüllen zu können.

Planungsunsicherheit für FachärzteDa die Einzelverträge der Kranken-

kassen befristet oder zumindest künd-bar abgeschlossen werden, bedeutetdies für den Facharzt Planungsunsi-cherheit, insbesondere im Hinblickauf Investitionen. Interesse an einerVertragsverlängerung besteht von Sei-ten der Krankenkassen dann, wenndie Qualität der medizinischen Ver-sorgung gewährleistet wurde und derBedarf weiterhin besteht. Die Quali-tätsprüfung erfolgt hier durch dieKrankenkassen. Ist die bedarfsgerech-te Versorgung bei Auslaufen einesVertrages gefährdet und kommt einAnschlußvertrag nicht zu Stande (zumBeispiel auf Grund der Forderung desArztes nach einer besseren Vergü-tung), können die Krankenkassen dieFachärzte verpflichten, weitere sechsMonate zu den bisherigen Bedingun-gen tätig zu sein oder aber mit Kran-kenhäusern Verträge zur ambulantenärztlichen Versorgung abschließen.

Kommt der Facharzt seiner Fortbil-dungspflicht nicht nach, kann dieKrankenkasse den Versorgungsvertragkündigen. Da insbesondere die unbe-stimmte Laufzeit der Einzelverträge dieGefahr birgt, daß Banken mit Investi-tionskrediten zukünftig noch zurück-haltender sein werden, wird sich vor-aussichtlich ein Trend hin zu Gesund-heitszentren entwickeln.

Trend zu GesundheitszentrenDas GMG räumt den Fachärzten dieMöglichkeit ein, sich in Gesundheits-zentren, d.h. fachübergreifenden,ärztlich geleiteten Einrichtungen mitangestellten Fachärzten bzw. Psycho-therapeuten, anstellen zu lassen. DieseGesundheitszentren - nicht der einzel-ne Facharzt - können Versorgungsver-träge mit Krankenkassen abschließen.Auf die Ausgestaltung des Vertrageseinschließlich seiner Vergütung hatder Facharzt allerdings keinen direk-ten Einfluß - er ist angestellt und be-zieht sein Gehalt vom Gesundheits-zentrum. „Damit hat der Facharzt sei-ne Freiberuflichkeit aufgegeben!“

Die Sicherstellung der fachärzt-lichen Versorgung (einschließlichNotdienst) soll in Zukunft ausschließ-

lich den Krankenkassen, den Landes-verbänden der Krankenkassen oderden Verbänden der Ersatzkassen ob-liegenp. Gelingt es den Krankenkas-sen nicht, die Sicherstellung (in zu-mutbarer Entfernung) zu gewährlei-sten, können Versicherte jeden Fach-arzt in Anspruch nehmen und habenAnspruch auf Kostenerstattung.

Empfehlungen von Dr. HessDr. Rainer Hess, Hauptgeschäftsfüh-rer der Kassenärztlichen Bundesverei-nigung (KBV), hatte für die Anwesen-den drei Empfehlungen:� Zusammenarbeit des Facharztes

(insbesondere bei hochspezialisier-ten Leistungen) mit einem Kran-kenhaus. Kleinere Krankenhäuserwerden zukünftig möglicherweisezu Praxiskliniken umstrukturiert.In Folge der DRGs werden kleineKrankenhäuser noch stärkerschrumpfen – darin besteht fürFachärzte eine Chance, die sie nut-zen sollten.

� Bildung eines Praxisverbundes(entweder interdisziplinär mitFachärzten anderer Fachrichtungenoder gemeinsam mit hochspeziali-sierten Ärzten der gleichen Fach-richtung)

� Frühzeitige Bildung einer Gemein-schaftspraxis mit einem wahr-scheinlichen Praxisnachfolger.

„Wenn die Opposition in den Kon-sensgesprächen stark bleibt, wird esbei der Idee der Spaltung der KV inhausärztliche KV-Mitglieder undfachärztliche Nicht-Mitglieder nichtbleiben“, so Dr. Hess. Zwar sei auchdie Opposition für Wettbewerb unddie Einführung gewisser liberalerStrukturen in unserem Gesundheitssy-stem. „Aber es ist im Prinzip nichtsNegatives, sich einem erweitertenWettbewerb zu stellen.“

Denise Jacoby

SchlüsselwörterFachärzte – fachärztliche Versorgung – Ein-zelverträge – Vertragswettbewerb – Gesund-heitsreform – GMG – KV – KV Hessen

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Kassenärztliche Vereinigung Hessen

„Selbsthilfe ist etwas Positives.“ Die-sem Statement eines Referenten konn-ten die Teilnehmer der dritten Fortbil-dung „Qualitätszirkelarbeit und Ko-operation mit Selbsthilfegruppen inHessen“ am Ende einer angeregtenDiskussion unisono zustimmen. EineAussage, die trotz ihrer vermeint-lichen Banalität die nicht immerspannungsfreie Komplexität der Be-ziehung zwischen den in Qualitätszir-keln organisierten Ärzten und denSelbsthilfegruppen andeutet. Mit demZiel, gemeinsam neue Wege der Ko-operation zu finden, trafen sich am25. Juni diesen Jahres Ärzte, Selbst-hilfe- und Patienten-Vertreter sowieQualitätszirkel-Moderatoren in derLandesstelle der KassenärztlichenVereinigung Hessen.

„Ärzte und Kranke stören das System“Daß es noch immer „Berührungsäng-ste“ zwischen Ärzten und Selbsthilfegibt, ließ Dr. Horst Rebscher-Seitz, 2.Vorsitzender der KV Hessen, in seinerBegrüßung anklingen: „Ärzte habenoft Vorbehalte besserwissenden Pa-tienten gegenüber.“ Keinen Zweifelließ er jedoch an der zentralen Bedeu-tung einer produktiven Kooperationbeider Seiten für das deutsche Ge-sundheitswesen: „Für viele Politikerspielen in der Gesundheitspolitik aus-schließlich fiskalische Aspekte eineRolle. Kranke und Ärzte werden ei-gentlich nur als störend wahrgenom-men. Dabei könnte sich gerade ausökonomischer Sicht eine verbesserteZusammenarbeit zwischen Selbsthilfeund Ärzten signifikant auswirken.“

Qualitätszirkel: Eine hessische ErfolgsgeschichteDie bundesweite Spitzenstellung Hes-

Eine Beziehung auf AugenhöheÄrzte, Selbsthilfe-Vertreter und Qualitätszirkel-Moderatoren diskutierenin Frankfurt über neue Wege der Kooperation

sens bei den Qualitätszirkeln unter-strich Dr. Harald Herholz, Leiter derÄrztlichen Qualitätssicherung derKV Hessen, in seinem kurzen State-ment zur Erfolgsstory der Qualitäts-zirkelarbeit. Tatsächlich gibt es lan-desweit zur Zeit 660 Qualitätszirkelund damit, so Herholz, „in Bezug aufdie Zahl der niedergelassenen Ärztein Hessen, eine ausreichende Men-ge.“ Immerhin ist statistisch fast je-der zweite Arzt einer Fachgruppe ak-tives Mitglied in einem hessischenQualitätszirkel. Und die Bedeutungder Qualitätszirkel wird weiterwachsen: So ist die Zugehörigkeit zueinem Qualitätszirkel Voraussetzungfür die Teilnahme an bestimmten Zu-satzverträgen mit den Krankenkas-sen. Darüber hinaus sieht Dr. Her-holz die Zirkel auch bei der Entwick-lung und Umsetzung von Disease-Management-Programmen (DMP)als entscheidendes Instrument an.

Erlernte Strukturen aufbrechen„Tief beeindruckt“ zeigte sich mitProfessor Dr. Jürgen von Troschkeein Vertreter der Wissenschaft vonder Entwicklung in Hessen. Er fokus-sierte sich in seinem Vortrag be-sonders auf das schwierige Verhältniszwischen Professionellen und medizi-nischen Laien. Von Troschke, der inFreiburg einen Lehrstuhl für Medizi-nische Soziologie inne hat, machtedeutlich, daß „das Verhältnis zwi-schen Arzt und Patient historisch ge-sehen ein extrem hierarchisches Be-ziehungsgeflecht“ ist. Erst langsamsei es möglich, erlernte Strukturenaufzubrechen und zu einer Beziehung„auf Augenhöhe“ zu kommen. „DieBereitschaft, sich auf Seiten der Pro-fessionellen auf das Kranksein einzu-stellen, ist relativ stark abhanden ge-

kommen. Dabei können von einerfunktionierenden Beziehung Arztund Patient gleichermaßen profitie-ren.“

Betreuung statt BehandlungEindrucksvoll öffnete Gudrun Möllerden Blick für die Sicht der durchKrankheit Betroffenen. Die Referen-tin der Deutschen Crohn-Colitis-Ver-einigung (DCCV) leidet seit über 20Jahren an Morbus Crohn und nahmdie Anwesenden in den Alltag einerKranken mit. Sie schilderte die Selbst-hilfe als unverzichtbare Hilfe für dieBetroffenen, mit der Krankheit lebenzu lernen, eigene Bewältigungsstrate-gien zu entwickeln und zu einer neu-en Form von Beziehungsfähigkeit zufinden. Auch Frau Möller beklagteBarrieren und Irritationen in derArzt-Patienten-Beziehung. Nur durchgegenseitige Akzeptanz sei es mög-lich, „zur Betreuung statt Behandlungdurch den Arzt zu kommen. Erlebte(Patient) und erlernte (Arzt) Kompe-tenz laufen dann Hand in Hand,wenn der mündige Patient Fragenstellen kann, die ihm zu einer kompe-tenten Beratung durch den Arzt ver-helfen.“

Großes Interesse an KooperationNachdem mit Dr. Wilfried Jungkunz,einem Friedberger Dermatologen, derModerator eines Qualitätszirkels zurLymphologie in einem Kurzreferatüber die praktische Verzahnung vonQualitätszirkelarbeit und Selbsthilfeberichtet hatte, stellte Angelika Bo-genschütz die Ergebnisse einer Mode-ratoren-Umfrage vor, die die KOSA(Kooperationsstelle für Selbsthilfe-gruppen und Ärzte) im Juni 2002 ge-startet hatte. Dabei hatte Frau Bogen-schütz, Leiterin der KOSA, alle Mo-

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Kassenärztliche Vereinigung Hessen

deratoren der Qualitätszirkel in Hes-sen mit einem Fragebogen angeschrie-ben. Wie groß das Interesse am The-ma ist, zeigt der hohe Rücklauf: Ge-nau zwei Drittel der Moderatorenschickten den Fragebogen ausgefülltzurück und verhalfen der Umfrage sozu repräsentativer Aussagekraft. Be-merkenswert vor allem, daß über 90Prozent der Befragten den Kontaktals angemessen bezeichneten bzw.sich einen deutlich intensiveren Aus-tausch vorstellen könnten. AlsHaupt-Benefit sehen die Befragten in

der Zusammenarbeit mit Selbsthilfe,daß die Patientenkompetenz im Um-gang mit der Krankheit gestärkt unddie professionelle Therapie sinnvollergänzt wird. Daß auf beiden Seitentrotz guter Zusammenarbeit ein ho-her Informationsbedarf besteht, zeigtdie Studie auch. Denn der durchSelbsthilfe aufgeklärte Patient nimmtlaut Umfrage doppelt so häufig Ein-fluß auf Diagnostik und Therapieaus-wahl, als der Patient ohne Selbsthilfe.Eine Zahl mit hohem Konfliktpoten-tial, das durch gegenseitiges Ver-

ständnis und noch engere Koopera-tion entschärft werden könnte.

Karl Matthias Roth

Kontakt:KOSA-Kooperationsberatung

für Selbsthilfegruppen und ÄrzteAngelika Bogenschütz

Tel.: 069/79502-792

SchlüsselwörterSelbsthilfe – Selbsthilfegruppen – Qualitäts-zirkel – KV Hessen

Die Bezirksstelle Frankfurt der Kassen-ärztlichen Vereinigung Hessen (KV Hes-sen) lädt alle interessierten Bürger sowiedie niedergelassenen Ärzte und Psycho-therapeuten am Samstag, dem 6. Sep-tember 2003, zum ersten FrankfurterGesundheitstag in und vor dem Römerein. Schirmherrin des Gesundheitstagesist die Frankfurter OberbürgermeisterinPetra Roth.

Die Früherkennung von Krankheitenerhält die Gesundheit, erhöht die Le-benserwartung und verbessert die Le-bensqualität. Doch obwohl der Nutzender Früherkennung von Krankheiten un-bestritten ist, nehmen immer noch vielzu wenige Patienten diese Möglichkeitenwahr. Daher bietet die BezirksstelleFrankfurt der KV Hessen allen interes-sierten Bürgern beim Gesundheitsmarktim Römer am Samstag, dem 6. Septem-ber von 10.30 bis 15.30 Uhr die Mög-lichkeit, sich über die Früherkennungvon Krankheiten und den eigenen Ge-sundheitszustand zu informieren. Ärzteund Selbsthilfegruppen berichten u.a.über Diagnose- und Behandlungsmög-lichkeiten von Diabetes, Erkrankungender Herzkranzgefäße, Bluthochdruck,Brustkrebs und Lungenkrankheiten.

Die Besucher können sich an Ort undStelle über den eigenen Gesundheitszu-stand informieren: An den Ständen desGesundheitsmarktes werden beispiels-weise Blutdruck, Blutfette, Blutzucker,

Frankfurter Gesundheitstag am 6. September 2003Herzstromkurve und die Funktionsfä-higkeit der Lungen gemessen. ThommyFuchsberger wird in einer Talkshow seinKochbuch „Feine Küche für Diabetiker“vorstellen und auf Wunsch signieren.

Ärzteteams bieten sowohl beim Ge-sundheitsmarkt in der Römerhalle alsauch in einem Info-Bus der KV Hessenauf dem Römerplatz Untersuchungenwie EKG, Blutzucker- und Cholesterin-bestimmung, Blutdruckmessen und So-nographie an. Ein weiterer Schwer-punkt der Information im Info-Bus istdie Aufklärung über Risikofaktorenund Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die niedergelassenen Ärzte undPsychotherapeuten im Bereich der KV-Bezirksstelle Frankfurt sind darüber hin-aus von 10 bis 12 Uhr in den Plenarsaaldes Römer zu einer Podiumsdiskussionzum Thema „Gesundheitsreform 2004:In Zukunft krank? Krank in der Zu-kunft? Kranke Zukunft!“ eingeladen.Franz Knieps, Ab-teilungsleiter imBundesministe-rium für Gesund-heit und SozialeSicherung, Profes-sor Karl Lauter-bach, Berater derBundesgesund-hei tsminister inund Mitglied des

Sachverständigenrates für die Konzer-tierte Aktion im Gesundheitswesen, dieMitglieder der SPD-BundestagsfraktionDr. Erika Ober, Erika Lotz und PeterSchmidt sowie weitere hochkarätige Ex-perten werden über die aktuelle gesund-heitspolitische Situation diskutieren. DiePodiumsdiskussion wird von Bernd Se-guin (NDR) moderiert.

Organisiert wird der Frankfurter Ge-sundheitstag von der KassenärztlichenVereinigung Hessen, Bezirksstelle Frank-furt. Beteiligt sind außerdem das Ge-sundheitsamt der Stadt Frankfurt, dieFeuerwehr der Stadt Frankfurt sowiezahlreiche Selbsthilfegruppen.

Denise JacobyKarl Matthias Roth

SchlüsselwörterFrankfurter Gesundheitstag – Früherkennung– Prävention – Gesundheitsmarkt – Podiums-diskussion

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390 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Fortbildung

Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Wandel der Arbeitsbedingungen undArbeitsverdichtungEine erhebliche Arbeitsverdichtung beisteigenden Fallzahlen und sinkenderdurchschnittlicher Verweildauer undeine immense Zunahme der Bürokratiemit oft mangelnder EDV-technischerUnterstützung haben zu einer krisen-haften Situation im Krankenhaus ge-führt. Auf allen Beteiligten lastet einenormer Kostendruck. Politik und Öf-fentlichkeit fordern höchste Qualität inder medizinischen Versorgung undselbstverständlich die flächendeckendeAnwendung des medizinischen Fort-schritts. Eine Umsetzung bereits gelten-der und/oder in naher Zukunft zu er-wartender arbeitszeitrechtlicher Be-stimmungen ohne ausreichende Finan-zierung neuer Stellen vermindert die ef-fektive Arztdichte, was die Situationweiter verschärft. Kostendämpfungs-maßnahmen haben sogar zu einem Ab-bau von ärztlichem Personal in denKliniken geführt. In einigen Klinikenzeigen sich bereits negative Auswir-kungen auf die Qualität der Patienten-versorgung. Zusätzlich führt Diskonti-nuität der Versorgung zu Informations-verlusten, die wiederum unmittelbardie Qualität der ärztlichen Versorgungbeeinträchtigen.

Die ökonomisch sinnvolle Verkür-zung der präoperativen Verweildauerverändert die Arbeitsbedingungen inden operativen Fächern. Sie führt nichtnur auf den Bettenstationen, sonderndurch eine Verlagerung personal- undzeitintensiver Aufgaben in Funktions-bereiche der Kliniken (z.B. durch prä-stationäre Diagnostik) auch dort zurArbeitsverdichtung.

Lösungsmöglichkeiten des ärztlichenPersonaldilemmasMögliche Wege aus dem ärztlichen Per-

Behandlungspfade - ein Weg aus der Kriseder Krankenhäuser ?Thomas Schmitz-Rixen, Frankfurt

sonaldilemma wären eine Abkopplungder Bereitschaftsdienste und der ärzt-lichen Versorgung stationärer Patien-ten von spezifischen Funktionsaufga-ben wie der Arbeit im Operationssaal,im Katheterlabor oder in der Endosko-pie (hierbei ist ein Rotationsverfahrendenkbar) - aber auch die kompletteProfessionalisierung eines dieser Berei-che. Als weitere Möglichkeit ist dieweitgehende Delegation von Doku-mentationsaufgaben zu sehen. Ärztli-che Aufgabe ist sicher die Formulie-rung der exakten wissenschaftlichenDiagnose und über die Bestimmungder Nebendiagnosen die Festlegung desRisikoprofils des Patienten. Die Über-tragung dieser Informationen in Codie-rungssysteme oder in multiredundanteDokumentationssysteme könnte abersicherlich von entsprechend geschul-tem nicht ärztlichem Personal über-nommen werden (vgl. dazu Artikel vonHappel und Kaiser Seite 393).

DRGs erzwingen neue Organisations-zieleDie aufgrund der Umstellung der Kran-kenhausfinanzierung auf DRG-basierteFallpauschalen neu zu definierendenOrganisationsziele im Krankenhauslassen sich nur realisieren, wenn für diehäufigsten zu behandelnden Krank-heitsbilder Behandlungsstandards eta-bliert werden. Dies ist im Prinzip nichtsNeues und spiegelt sich in seit Jahrenvertrauten Begriffen (z.B. Casemap,IBM/EBM, Leitlinie, Richtlinie, Emp-fehlung, Behandlungspfad, ClinicalPathway, StoP, Anweisung, Norm undlege artis) wider. Auch bisheriges Han-deln im Krankenhaus hat sich demnachan Behandlungsstandards ausgerichtet,wenngleich ganzheitliche Organisa-tionsformen zu deren Umsetzung bis-lang noch weitgehend fehlen. Der Para-

digmenwechsel fördert auch die Ände-rung der Abteilungsstrukturen durchBildung von organ- bzw. diagnosebezo-genen Kompetenzzentren. In den letztenJahren sind an einigen Stellen Gefäßzen-tren, Brustzentren, Kopfzentren, Darm-zentren, Leberzentren etc. entstanden.Es handelt sich hierbei um interdiszipli-näre Einrichtungen, die von den ärzt-lichen Mitarbeitern nicht nur eine hoheIntegrations- und Teamfähigkeit, son-dern, bedingt durch den gesteigerten Be-darf an schnellem Informationsaus-tausch, auch zusätzliche Arbeitszeit er-fordern. Für die reibungslose Arbeit insolchen Kompetenzzentren ist die Ent-wicklung von Behandlungsstandards ei-ne essentielle Voraussetzung. Die inter-disziplinäre Arbeit in Kompetenzzen-tren erfordert eine Abflachung der Hier-archien, und die an der Diagnose orien-tierte Betrachtung des Patienten kannüber die Definition eines für alle ge-meinsamen Zieles, den Patienten mithöchster Qualität in möglichst kurzerZeit durch den Krankenhausaufenthaltzu führen, auch die Kooperation der Be-rufsgruppen verbessern.

Kostensenkung oder Qualitätsverbes-serungDie schon im heutigen System so wich-tige Kosten- und Erlös-Betrachtungliegt in den Händen von Ökonomen,die Qualitätssteuerung bei der ärzt-lichen Kompetenz. Es ist erstaunlich,daß die Ökonomen in den Kranken-häusern einen ihrer eigenen Kernsätzebis jetzt nicht umgesetzt haben bzw.sich oft konträr dazu verhalten. DieserKernsatz lautet: „Wenn wir nach denKosten steuern, sinkt die Qualität,aber wenn wir nach der Qualität steu-ern, sinken die Kosten“. Was steigert die Qualität und senkt dieKosten? Weithin beklagte unnötige

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391Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Fortbildung

Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Doppeldiagnostik ist auch die Folgevon intransparenten Behandlungsproz-essen; unnötige Behandlungsanord-nungen, die von unerfahrenen Ärztenauf Grund mangelnder Anleitung oderfehlender Standards getätigt werden,gehören ebenso hierzu. Allerdings än-dern eine ökonomische auch detaillier-te Kostenrechnung und ein Controllingalleine an dieser Situation nichts.

Wo verstecken sich die Qualitäts-minderer im Krankenhaus? FehlendeInformation, spontane Improvisationanstelle strukturierter Organisations-formen, Ausbildungsdefizite und man-gelnde zeitliche Zuwendung zum Pa-tienten wegen überbordender Doku-mentationsaufgaben gehören zu diesenQualitätssenkern.

Dem gegenüber stehen effizienzstei-gernde Maßnahmen wie ein Informa-tionsmanagement und als Teil davonein Krankenhaus-Informationssystemsowie in bester Ausprägung ein Wis-sensmanagement. Auch die Telemedi-zin kann hier als effizienzsteigerndeMaßnahme im Kontakt zu den Zuwei-sern und den nachsorgenden Ärztengenannt werden.

Der klinische BehandlungspfadDurch viele Publikationen dokumen-tiert, hat sich in den Vereinigten Staa-ten das medizinische Fallmanagementin Form von Behandlungspfaden als ef-fizienz- und qualitätssteigernde Maß-nahme erwiesen. Zu den effizienzstei-gernden Maßnahmen gehört insbeson-dere auch ein Risikomanagement, wassich z.B. für die frühzeitige Entdeckunund Behandlung von Krankenhausin-fektionen bewährt hat.

Ein Behandlungspfad ist definiertals ein von einer interdisziplinärenLeitlinienkommission erstelltes kondi-tionales, diagnostisch-therapeutischesSchrittsystem, welches Diagnostik,Therapie, Pflege, Rehabilitation gleich-ermaßen einschließt wie das Manage-ment möglicherweise auftretenderKomplikationen. (Behandlungspfadesind also auch eine inhaltliche Kon-kretisierung von Leitlinien der wis-senschaftlichen Fachgesellschaften).

Behandlungspfade können in Papier-form existieren; ein Online-Dokumen-tationssystem ist als weitere effizienz-steigernde Maßnahme anzusehen.

Nachgewiesen sind einerseits eineQualitäts- und Effizienz-Steigerungund Senkung der Verweildauer durchdie Einführung standardisierter Be-handlungspfade; befürchtet werdenandererseits die Entindividualisierungder Behandlung und die Reduktion derServiceleistung für den Patienten, dennder Behandlungspfad soll ja sicherstel-len, daß alle Patienten in möglichstkurzer Zeit zwar alles erhalten, was sieunbedingt brauchen - aber auch wirk-lich nur das.

Ein Behandlungspfad ist als Teil desQualitätsmanagements zu verstehen.Bei weitgehender Erfassung aller für ei-ne Abteilung relevanten Diagnosen bil-det die Gesamtheit der zugehörigen Be-handlungspfade das Qualitätsmanage-mentsystem dieser Abteilung. Auf die-ser Grundlage ist auch die Zertifizie-rung einer solchen Abteilung nach DINEN ISO 9001:2000 möglich. Voraus-setzung ist, daß die Pfade modulartigaufgebaut sind und ein Komplikations-und Abweichungsmanagement bein-halten. Die notwendige Integrationauch logistischer Leistungen machtdeutlich, daß Pfade krankenhausindi-viduell erstellt werden müssen. Nebender Interdisziplinärität ist die Interpro-fessionalität ein ganz entscheidenderFaktor für den Erfolg. Erreicht werdenmuß eine möglichst vollständige Abbil-dung aller pflegerischen, ärztlichenund logistischen Leistungen.

Die Entwicklung von BehandlungspfadenAm Anfang steht immer die gründlicheund ‘schonungslose’ Analyse des ‘Ist-Zustandes’. Was wird gemacht? Wa-rum wird es gemacht? Ist eine Maß-nahme zweckmäßig? Bei dieser Be-trachtung muß alles in Frage gestelltwerden und jeder überflüssige Zopf,der abzuschneiden ist, auch abge-schnitten werden. Danach muß mannaturgemäß neue Ziele definieren. Beidiesen Zieldefinitionen läßt man sichvon den SMART-Kriterien leiten.

SMART bedeutet specific, measurable,appropriate, realistic, timeable. Ent-spricht ein Ziel nicht allen diesen Krite-rien, so wird es als für die Entwicklundes Behandlungspfades nicht geeignetverworfen.

Als meßbare Behandlungsteilzielegelten z.B. der Rückgang einer Entzün-dung, die Beherrschung eines Schmerz-problems, die Vermeidung anderer ty-pischer postoperativer Probleme unddas Wissen um die Erkrankung und umRehabilitationsmaßnahmen.

Die Pfaderstellung ist für jedes Dia-gnosefeld immer wieder gleich undunterteilt sich in durchzuführendeUntersuchungen, Laborleistungen, Be-handlungsleistungen, Medikation, Kon-sile, Ernährung, Physiotherapie, Patien-tenschulung, psychosoziale Nachsorgeund Entlassungsplanung. Dieser Teilder Pfaderstellung ist mit der Kosten-seite (Input) verbunden, während diedefinierten Erfolgskategorien denQualitätsoutput darstellen.

Behandlungsteilziele werden ent-sprechend den smarten Zieldefinitio-nen zeitlich exakt zugeordnet, z.B.wird genau festgelegt, an welchem Tagnach einer Operation ein Patient erst-malig wieder feste Nahrung zu sichnehmen sollte. Die Pfaderstellung istzunächst auf den für Patienten undPflege kritischen Punkt der Entlassungaus dem Krankenhaus ausgerichtet, be-rücksichtigt aber auch die Situationnach der Entlassung aus dem Kranken-haus unter dem Motto: Zurück zurnormalen somatischen und sozialenAktivität. Als kritische Erfolgsfaktorengelten z.B. die Schmerzkontrolle, dieMobilität, das Wissen über Änderun-gen in der Lebensführung, die Dauerdes Krankenhausaufenthaltes und dieGefahr eines geplanten operativen Ein-griffes.

KomplikationsmanagementIn einen Behandlungspfad muß ein Ab-weichungs- und Komplikationsma-nagement integriert werden. Das Ab-weichungsmanagement muß bei einergegebenen globalen Diagnose mehreremögliche Ausgangskonditionen des Pa-

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Fortbildung

Hessisches Ärzteblatt 8/2003

tienten berücksichtigen und auchRaum für modifizierte Behandlungsop-tionen geben. Das Komplikationsma-nagement muß auf die frühzeitige Er-kennung und das entsprechende kor-rektive Eingreifen ausgerichtet sein.Durch Komplikationen vom Pfad ab-gewichene Patienten sind schnellst-möglich wieder auf den ursprünglichenBehandlungspfad zurückzubringen.

Abweichungs- und Komplikations-management sorgen dafür, daß die vielbeschworene Therapiefreiheit durch ei-nen solchen Behandlungspfad nichteingeschränkt wird. Der klinische Be-handlungspfad gewährleistet eineinterdisziplinäre und interprofessionel-le, evidenzbasierte Behandlung, schafftTransparenz für Zuweiser und Patientund ist auch ein hervorragendes Aus-bildungstool.

Kommunikation und InformationDie Kommunikation mit einweisendenÄrzten und Patienten kann durch Be-handlungspfade wesentlich verbessertwerden. Anhand des Pfades werdennoch vor Aufnahme des Patienten ein-weisende Ärzte und Patient struktu-riert darüber informiert, was den Pa-tienten im Krankenhaus erwartet. Alleim Krankenhaus an der BehandlungBeteiligten erhalten ebenfalls einestrukturierte Information - nicht nurüber das Eintreffen des Patienten son-dern auch über den Fortschritt der Be-handlung. Diese Informationskettesetzt sich bis in den Rehabilitationsbe-reich oder auch die nachstationäre am-bulante Behandlung fort.

Der Behandlungspfad beginnt alsobeim Hausarzt und führt über prästa-tionäre Ambulanz und die Klinik hinzu Rehabilitationseinrichtungen undggf. Krankenhäusern anderer Versor-gungsstufen. Idealerweise sind alle die-se Beteiligten in einem Netzwerk ver-bunden.

Der Schlüssel zum Erfolg und derechte Fortschritt der klinischen Be-handlungspfade liegen in der Informa-tion des Patienten. Idealerweise wirdder Behandlungspfad 1:1 in einer ver-ständlichen Sprache als Patienteninfor-

mation übersetzt. Diese Patienteninfor-mation des Behandlungspfades wirddem Patienten entweder beim Erstkon-takt mit der Abteilung ausgehändigt,oder er erhält sie bereits vom zuweisen-den Arzt. Eine solche umfassende undfrühzeitige Information des Patientenüber den Behandlungsplan baut Ängsteab und ermöglicht es ihm, die laut Be-handlungsplan vorgesehenen Maßnah-men aktiv einzufordern. Der Patientwirkt so selbst aktiv am Qualitätsma-nagement der jeweiligen Abteilung mit.

Die Arbeit mit klinischen Behand-lungspfaden stellt einen kontinuier-lichen Prozeß dar. Die Pfade müssenständig an logistische Veränderungen,an den medizinischen Fortschritt undan Änderungen der Behandlungsalgo-rithmen, die sich durch ihre Einfüh-rung ergeben haben, angepaßt werden.Besondere Aufmerksamkeit verdienenhier das Anpassungs- und Komplika-tionsmanagement. Mindestens einmalim Jahr müssen Pfade überprüft wer-den.

Fazit und AusblickNicht alle Patienten des Krankenhauseskönnen über Behandlungspfade geführtwerden. Pro Abteilung eignen sich dreibis fünf Diagnosefelder, denn der Be-handlungspfad wird ineffizient, wennman pro Diagnosefeld nicht mehr als90 % der Patienten über den Pfad füh-ren kann.

Voraussetzung für die erfolgreicheErstellung und Einführung von klini-schen Behandlungspfaden ist die Bereit-schaft aller beteiligten Berufsgruppenund Abteilungen zu intensivem Dialog,zur Kooperation sowie zum horizonta-len Management und Abbau von Hier-archien. Der Patient muß von einemCase-Manager auf dem Behandlungs-pfad begleitet werden. Diese Funktionkann z.B. von einer Arzthelferin ausge-übt werden. Derzeit bereitet die Lan-desärztekammer Hessen eine entspre-chende Zusatzqualifikation für Arzt-helferinnen vor (vgl. dazu den Artikelvon Happel und Kaiser Seite 393).Durch die Einführung von Behand-lungspfaden können durchaus Informa-

tionsdefizite und Bürokratie im Kran-kenhaus abgebaut und die Qualität derKrankenhausleistungen gesteigert wer-den. Es gibt aber keine „Musteranlei-tungen“ mit Erfolgsgarantie. Gute Pfa-de müssen krankenhausindividuellselbst entwickelt werden. Dies erfordertdie Bereitschaft und den Willen zur po-sitiven Veränderung - change manage-ment muß primär in den Köpfen undnicht auf dem Papier ablaufen.

Anschrift des Verfassers:Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-RixenKlinikum der Goethe-UniversitätTheodor-Stern-Kai-760590 Frankfurt am [email protected]

Literatur1. DeSomma M, Divekar A, Galloway AC,

Colvin SB, Artman M, Auslender M. Impactof a clinical pathway on the postoperativecare of children undergoing surgical closu-re of atrial septal defects. Appl Nurs Res2002; 15:243-8.

2. Feagan BG. A controlled trial of a criticalpathway for treating community-acquiredpneumonia: the CAPITAL study. Communi-ty-Acquired Pneumonia Intervention TrialAssessing Levofloxacin. Pharmacotherapy2001; 21:89S-94S.

3. Fowell A, Finlay I, Johnstone R, Minto L. Anintegrated care pathway for the last twodays of life: Wales-wide benchmarking inpalliative care. Int J Palliat Nurs 2002;8:566-73.

4. Huerta S, Heber D, Sawicki MP, Liu CD, Ar-thur D, Alexander P, Yip I, Li ZP, LivingstonEH. Reduced length of stay by implementa-tion of a clinical pathway for bariatric sur-gery in an academic health care center. AmSurg 2001; 67:1128-35.

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7. Torsello G, Klenk E, Kasprzak B. [First ex-periences with clinical pathways in carotidsurgery]. Zentralbl Chir 2002; 127:656-9.

SchlüsselwörterBehandlungspfad – Clinical pathway – Ca-se Management – Case Manager – Klini-kassistenz – SMART – Krankenhäuser – Kri-se

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Landesärztekammer Hessen

Grundlagen und Ziele des ProjektesNeuere wissenschaftliche Studien[1,2] dokumentieren, daß die hoheArbeitsbelastung und die bedenkli-che berufliche Unzufriedenheit derÄrztinnen und Ärzte im Kranken-haus, zu einem großen Teil durchständig zunehmende Dokumenta-tions- und Verwaltungsaufgaben ver-ursacht werden. Ferner gibt es Hin-weise darauf, daß dieses Anwachsenverschiedenster Verwaltungstätigkei-ten - häufig zu Lasten zu der als ei-gentliche ärztliche Aufgabe angese-henen Patientenversorgung - eine derwichtigsten Ursachen dafür ist, daßgerade jüngere Ärzte in andere Tä-tigkeitsbereiche und Berufe abwan-dern.

Speziell fortgebildete Arzthelfer/innen (‘Klinikassistenz’) könnten zu-künftig den Ärztinnen und Ärzten inKrankenhäusern wirksam von dele-gierbaren Verwaltungs- und Dokumen-tationsaufgaben entlasten. Durch sei-ne/ihre Berufsausbildung besitztder/die Arzthelfer/in hierfür bereitseine fundierte Wissensgrundlage.Ausgehend von der Patientenaufnah-me über das Tätigkeitsspektrum inausgewählten Funktionsbereichen(u.a. EKG, Spirometrie, Sonogra-phie, Radiologie, Labor, Wundver-sorgung, Elektrotherapie) bis hin zurVerwaltung der Dokumentation, Ab-lage und Abrechnung von ärztlichenLeistungen unterstützt der/die Arzt-helfer/in als qualifizierter/e Mitar-beiter/in bereits seit Jahrzehnten dieÄrztinnen und Ärzte in den Praxen.Ein besonderer Schwerpunkt sind inden letzten Jahren Praxisorganisa-tion und -verwaltung geworden. Die Landesärztekammer Hessen hatdeshalb die Carl-Oelemann-Schule

beauftragt, ein spezielles Fortbil-dungscurriculum für Arzthelfer/in-nen zur ‘Klinikassistenz’ zu entwik-keln und umzusetzen. Dieses Curri-culum soll in den nächsten Jahrendurch Erfahrungsaustausch und engeZusammenarbeit mit interessiertenKrankenhäusern kontinuierlich wei-ter entwickelt und an die sich raschverändernden Anforderungen ange-paßt werden. Ferner ist daran ge-dacht, später eventuell spezielle Zu-satzmodule (z.B. DRGs, KIS, CaseManagement etc.) anzubieten, umsowohl dem Fortschritt Rechnung zutragen, als auch Kursteilnehmern re-gelmäßige Aktualisierungen undAuffrischungen des erworbenen Wis-sens zu ermöglichen.

Die Inhalte der Fortbildung:Der/die Arzthelfer/in soll vor allemverwaltungsbezogene, organisatori-sche und am Qualitätsmangament-System von Krankenhäusern orien-tierte Kenntnisse und Fertigkeitenerwerben und diese dann später an-wenden. Wichtige Fortbildungsin-halte sind:� Kenntnisse der wichtigsten Proze-

duren sowie deren Verschlüsse-lung und Dokumentation;

� Kenntnisse der Organisations-strukturen und rechtlichen Grund-lagen von Krankenhäusern;

� Dokumentation von Befunden ein-schließlich Diagnosenverschlüsse-lung und Verwaltung von Patien-tenakten;

� Abrechnungen für ambulante undstationäre Patienten sowie Privat-liquidationen;

� Aufbau- und Ablauforganisationund Prozesse eines Krankenhauses(z.B. Aufnahme, Verlegung und

Entlassung von Patienten, Kern-prozesse der medizinischen Dia-gnostik und Therapie, ausgewähl-te Supportprozesse wie Leistungs-erfassung und -abrechnung);

� Mitwirkung bei der interdiszipli-nären und abteilungsübergreifen-den Administration;

� Kommunikation mit den verschie-denen Gesprächspartnern imKrankenhaus;

� berufs- und krankenhausspezifi-sche Software;

� Kenntnisse krankenhausspezifi-scher Hygiene;

� medizinische Tätigkeiten nach An-ordnung des Arztes.

Teilnahmevoraussetzungen und OrganisationDer Lehrgang umfaßt 100 Stundenfachtheoretische und fachpraktischeUnterweisungen und zusätzlich 20Stunden Praktikum (dessen Schwer-punkt wird im Bereich Medizincon-trolling liegen) in Krankenhäusern.Er endet mit einem 30minütigenfachpraktischen Kolloquium. DieTeilnehmer/innen erhalten über dieerfolgreiche Teilnahme am Lehrgangeine Bescheinigung und ein Zertifi-kat der Landesärztekammer Hessen. Die Fortbildung setzt eine erfolgreichabgeschlossene Prüfung als Arzthel-fer/in voraus. Eine mindestens ein-jährige Berufstätigkeit als Arzthel-fer/in nach Abschluß der Berufsaus-bildung wird empfohlen. Der erste‘Pilotkurs’ wird im September 2003beginnen.

Mit der neuen Fortbildung ‘Klinik-assistenz’ für Arthelfer/innen trägtdie Landesärztekammer Hessen dengegenwärtigen, raschen und weitrei-chenden Veränderungsprozessen in

Arzthelferinnen sollen Krankenhausärzte vonVerwaltungstätigkeiten entlastenSilvia Happel1 und Roland H. Kaiser2

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394 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Landesärztekammer Hessen

den Krankenhäusern Rechnung, unter-stützt die Weiterentwicklung des Qua-litätsmanagements und die Erschlie-ßung von Rationalisierungspotentialenund leistet einen wichtigen Beitrag zurVerbesserung der Arbeitssituation undArbeitszufriedenheit der Ärztinnenund Ärzte im Krankenhaus.

Literatur:1. Blum, K. und Müller, U.: Dokumentations-

aufwand im Ärztlichen Dienst der Kran-kenhäuser, Deutsche Krankenhaus VerlagsgesellschaftmbH, Düsseldorf 2003

2. Kaiser, R.H.: Arbeitsbedingungen und Ar-beitszufriedenheit von Ärzten im Kranken-haus,Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2002

1 Carl-Oelemann-Schule, Carl-Oelemann-Weg 5,61231 Bad Nauheim e-mail: [email protected]

2 Landesärztekammer Hessen, Im Vogelsgesang 3,60488 Frankfurte-mail: roland. kaiser@ laekh.de

SchlüsselwörterArzthelferinnen – Klinikassistenz – Fortbildung –Carl-Oelemann-Schule – Verwaltungstätigkeit –Krankenhausärzte – Curriculum

Medical Controlling, Budgetierungund Abrechnung im DRG-System:Das moderne, zu Effizienz und Ko-stendisziplin verpflichtete Gesund-heitswesen stellt Anforderungen anMediziner und die Beschäftigten an-derer Berufsgruppen, auf die die kli-nische und akademische Ausbildungnicht oder bestenfalls unzureichendvorbereitet.

Aus diesem Grund hat die gemein-nützige Verwaltungs- und Wirt-schafts-Akademie Wiesbaden berufs-begleitende Studien- und Aufbaustu-diengänge eingerichtet:

� Krankenhausbe t r i eb sw i r t / i n(VWA) – 3-semestriges Aufbaustu-dium für Mediziner und andereAkademiker

� Gesundheits-Ökonom/in (VWA) –4-semestriges Kompaktstudiumfür Berufstätige mit abgeschlosse-ner Ausbildung

� Betriebswirt/in (VWA) – Schwer-punkt Gesundheitsmanagement – 6-semestriges Studium für Berufstätigemit abgeschlossener Ausbildung

Zum Dozentenstab der VWA Wies-baden zählen neben Hochschulpro-fessoren erfahrene Krankenhausma-nager und andere ausgewiesene

Gesundheitsmanagement + Krankenhaus-BWLWochenend- und Abendstudium für Mediziner und andere Berufstätige

Praktiker aus dem Gesundheitswe-sen. Die Lehrveranstaltungen derAkademie finden ausschließlichwerktags abends und samstags in derFachhochschule Wiesbaden statt.

Das Prüfungsverfahren wird stu-dienbegleitend durchgeführt („Credit-Point-System“): Während des Studi-ums können in Klausuren Kreditpunk-te erworben werden, aus denen sichzum Abschluß des Studiums das Exa-mensergebnis zusammensetzt. Der gro-ße Vorteil für die Teilnehmerinnen undTeilnehmer liegt darin, daß der Lern-stoff aus bestandenen Klausuren „ab-gehakt“ werden kann und nicht nocheinmal in einem Schlußexamen prü-fungsrelevant ist.

Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademien gibt es bundesweit annahezu 100 Standorten. Zu den Mit-gliedern der VWA Wiesbaden, diesich insbesondere der Weiterbildungvon Berufstätigen im Gesundheits-wesen verpflichtet fühlt, gehörenu.a. die Landesärztekammer Hessensowie die Hessische Krankenhausge-sellschaft. Umfrageergebnissen zu-folge verbessern sich 80 Prozent allerAbsolventen der Deutschen Verwal-tungs- und Wirtschafts-Akademienberuflich und empfehlen das Stu-

dium uneingeschränkt weiter. Nichtselten erreichen sie Managementpo-sitionen, die gemeinhin mit Absol-venten eines wirtschaftswissen-schaftlichen Hochschulstudiums be-setzt werden.

Für die Absolventinnen und Absol-venten der VWA Wiesbaden gilt dies inbesonderem Maße: ihre betriebswirt-schaftliche Zusatzqualifikation auf-bauend auf einem Studium oder einerAusbildung in einem klassischen Ge-sundheitsberuf macht sie in Kranken-häusern, im Klinik-, Kassen- undPharmabereich zu gefragten Mitarbei-tern. Häufig rücken sie schon kurznach oder gar vor dem erfolgreichenAbschluß des VWA-Studiums in ver-antwortungsvolle Positionen auf.

Informationen und Beratung:VWA WiesbadenSchiersteiner Straße 4665187 WiesbadenTel.: 0611-1842854www.vwa-wiesbaden.de

Informations- und Anmelde-unterlagen erhalten Sie bei:

Carl-Oelemann-Schule Ansprechpartnerin Frau KinscherTel. 06032/782-185)Carl-Oelemann-Weg 561231 Bad NauheimEmail-Kontakt: [email protected]

Aktuelles

SchlüsselwörterBerufsbegleitend Studieren – Gesundheits-management – Krankenhausbetriebswirt –Aufbaustudium – Abendstudium – Kranken-haus-BWL – BWL

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Fortbildung

der Nebenniere in einer bildgebendenUntersuchung, die aus anderer Indika-tion durchgeführt wurde.

Es handelt sich hierbei keineswegs umein seltenes Problem: Die Prävalenz desNebenniereninzidenta-loms ist in gewissenUmfang methoden-und altersabhängig. Inder abdominellen Com-putertomographie einesKollektivs im mittlerenbis höheren Lebensaltermüssen wir in 1-2 %der Fälle mit einer ent-prechenden Diagnoserechnen (Gajraj andYoung 1993).Folgende Fragen sind bei Vorliegen einessolchen Befundes zu klären: 1. Mit welcher Wahrscheinlichkeit han-

delt es sich hier um eine maligneRaumforderung? Ist die gegebenen-falls maligne Raumforderung primäradrenalen Ursprungs oder aber han-delt es sich um die Metastase einesextraadrenalen Tumorleidens oderein malignes Lymphom?

2. Ist der Befund hormonell aktiv? InFrage kommen insbesondere das Cus-hing-Syndrom, auch die subklinischeVariante dieser Erkrankung, dasConn-Syndrom, das Phäochromozy-tom sowie der Exzeß von Sexualste-roiden. Die Frage nach der hormonel-len Aktivität ist keineswegs akademi-scher Natur, sondern für das peri-und postoperative Management derbetroffenen Patienten und das damitverbundene Morbiditäts- und Morta-litätsrisiko von Relevanz: Ein Neben-nierentumor mit autonomer Cortisol-sekretion benötigt eine peri- undpostoperative Cortisolsubstitution,der autonome Hyperaldosteronismusbedarf einer mehrwöchigen präope-

rativen Vorbehandlung mit einem Al-dosteronantagonisten, das Phäochro-mozytom eine suffiziente und korrektdosierte Alphablockade.

3. Besteht eine Operationsindikation?

Falls dies der Fall ist, stellt sich alsnächste Frage die differentialthera-peutische Erwägung des endoskopi-schen oder aber des offen chirurgi-schen Vorgehens.

Differentialdiagnose des Nebenniere-ninzidentalomsBezüglich der Häufigkeit der verschiede-nen Tumorentitäten, die sich hinter ei-nem Nebenniereninzidentalom verber-gen können, liegen größere Serien ent-sprechend abgeklärter Patienten vor(Angeli et.al. 1997, Kasperlik-Zawuskaet.al. 1997).

Die Wahrscheinlichkeit, daß einNebennierenrindencarcinom vorliegt,liegt insgesamt deutlich unter 10 % (3,8 % nach Angeli et.al. 1997, 8,2 %nach Kasperlik-Zawuska et.al. 1997). InAnbetracht der schlechten Prognose istaber Relevanz dieser Differentialdiagno-se keinesfalls zu unterschätzen. Bei einerRaumforderung von einer geringerenGröße als sechs cm ist das Nebennieren-rindencarcinom sehr unwahrscheinlich,es sind aber auch Nebennierenrinden-carcinome kleiner drei cm beschriebenworden.

EinleitungFunktionstörungen der Nebennierekönnen charakteristische klinischeSymptome verursachen. Hierzu gehö-ren als klassische Erkrankungen dasCushing- und das Conn-Syndrom sowiedas Phäochromocytom, aber auch Stö-rungen infolge pathologischer Sekretionvon Sexualhormonen.

Zur Zeit der nicht flächenhaft verfüg-baren sonografischen und schnittbildge-benden Diagnostik führten die klini-schen Beschwerden des hormonellen Ex-zesses den betroffenen Patienten der end-okrinologischen Diagnostik zu. Nachendokrinologischer Charakterisierungder zugrundeliegenden Störung wurdedann gezielt nach der Quelle des hormo-nellen Exzesses gesucht. Der Nachweisdes Nebennierentumors stand somit amEnde einer diagnostischen Kette, die ih-ren Anfang in einer charakteristischenKlinik nahm.

Dieses Bild hat sich in den vergange-nen 10 bis 15 Jahren in dramatischerWeise geändert. Der Nebennierentumorwird uns nun von Patienten präsentiert,bei denen er zufällig anläßlich einer bild-gebenden Diagnostik, die aus anderenGründen durchgeführt wurde, entdecktwird („Inzidentalom“). Der Patient istob dieser Zufallsdiagnose besorgt underbittet von seinem behandelnden Arztdiagnostische Maßnahmen (Tabelle 1),an deren Ende eine Bewertung der klini-schen Relevanz des Problems sowie einKonzept zur einzuschlagenden therapeu-tischen Strategie steht.

Das Inzidentalom der NebenniereDas Inzidentalom der Nebenniere wurdesehr treffend als Erkrankung der moder-nen medizinischen Technologie beschrie-ben (Chidiac and Aron 1997). DasNebenniereninzidentalom ist definiertals zufällig entdeckte Raumforderung

Der Nebennierentumor: Ein altes Problem mit neuem Gesicht Professor Dr. med. Peter Herbert Kann, Marburg

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Fortbildung

Eine erhöhte Konzentration des DHEA-Sim Serum ist als Hinweis auf Malignitätzu werten, eine normale Serumkonzen-tration hingegen schließt das Malignomnicht aus.

Je nach zugrundegelegten Kriterien istein hormonaktiver Tumor in 5-30 % derFälle anzunehmen, wobei das Phäochro-mozytom, das Cushing-Adenom unddas Conn-Adenom zahlenmäßig imVordergrund stehen.

Die größte Gruppe bilden die inakti-ven Adenome und die Nebennieren-hyperplasien mit weit über 50 %.

Seltene andere Erkrankungen sindZysten, Pseudozysten, Hämatome,Myelolipome, Lymphangiome, Häm-angiome, die Tuberkulose und neuro-nale Tumore.

Die Nebenniere ist ferner ein Meta-stasierungs-Zielorgan für das Bronchi-alcarcinom, das Mamma-Carcinom,das Nierenzellcarcinom, das maligneMelanom sowie gastrointestinale Car-cinome.

In seiner klinischen Relevanz letzt-lich noch nicht ganz einschätzbar istdas sogenannte subklinische Cushing-Syndrom (Charbonnel et al. 1981,

Reincke et al. 1992, Osellaet al. 1994, Torlontano et al.1999, Kann et al. 2001).Hierunter versteht man einezufällig entdeckte Raumfor-derung der Nebenniere mitin der endokrinologischenDiagnostik nachweisbarerautonomer Cortisolsekre-tion, ohne aber das der Pa-tient bzw. die betroffenePatientin die typischen kli-nischen Cushing-Stigmatapräsentiert. Wir wissenheute, daß diese subklini-sche endokrine Störung miteinem erhöhten Risiko fürden Diabetes mellitus unddie Osteoporose einhergeht. Ferner haben wir gute Hin-weise für Beziehungen vonNebenniereninzidentalo-men zu adrenalen Enzym-defekten, die entweder ge-nomischer oder nicht-ge-

nomischer Natur sein können (Seppelund Schlaghecke 1994, Del Monteet.al. 1995, Bernini et.al. 1996,Reincke et.al. 1997). Mehrfach be-schrieben wurde die Häu-fung einer gesteigerten Sti-mulierbarkeit der 17-Hydroxyprogesteronse-kretion auf ACTH-Stimu-lation, wobei hier ursäch-lich neben einem Defektder 21-Hydroxylase auchein Defekt der 11ß-Hydroxylase in Fragekommen. Präoperativ oftnicht klärbar ist, ob es sichhier um einen genomi-schen Defekt handelt, wiebeispielsweise die Ausbil-dung von Nebennieren-raumforderungen auf demBoden eines Late-Onset-Adrenogenitalen-Syndromsmit einem 21-Hydroxylase-mangel oder dessen hetero-zygoter Form, oder aberob es sich um eine Muta-tion im Tumor selbst han-delt. Wenn ein entspre-

chender Enzymdefekt nicht vorbe-kannt ist, läßt sich dies letztlich erstdurch die operative Entfernung derNebennierenraumforderung entschei-den. Der persistierende überschießende17-Hydroxyprogesteron Anstieg nachder Operation spricht für den genomi-schen Defekt, die Normalisierung cha-rakterisiert die Mutation im Tumorselbst.

Weitergehende bildgebende Diagnostik Sowohl zur weitergehenden Charakte-risierung von zufällig entdecktenRaumforderungen der Nebenniere, beidenen oft die Technik der Untersu-chung nicht auf die spezielle Nebennie-rendiagnostik gezielt durchgeführtwurde, aber auch zur Lokalisationsdia-gnostik bei nachgewiesenem hormo-nellen Exzeß stehen die konventionelleSonographie, die Kernspintomogra-phie, die Computertomographie, dieEndosonographie und die MIBG-Szin-tigraphie als Routineverfahren zur Ver-fügung. Bei speziellen Fragestellungenkönnen auch andere szintigraphischeVerfahren sowie auch selektive venöseBlutentnahmen aus den Nebennieren-

Abbildung 1: Endosonographische Darstellung der linkenNebenniere

Abbildung 2: Endosonographische Darstellung der linkenNebenniere - Normalbefund -

Abbildung 3: Endosonographische Darstellung der rechtenNebenniere

Abbildung 4: Endosonographische Darstellung der rechtenNebenniere - Cushing-Adenom des lateralen Schenkels (16 mm)

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Fortbildung

und ggf. Ovarialvenen Anwendung fin-den.

NebennierenendosonographieDie Nebennierenendosonographie (Kannet al. 1998 - 2002) soll im folgenden kurzweitergehend besprochen werden, dieübrigen oben genannten Verfahren sindin der Routinediagnostik seit langem eta-bliert.

Die Nebennierenendosonographiewird mit einem flexiblen Endosono-skop mit einem longitutinalen Sek-torscan durchgeführt. Die Darstel-lung der linken Nebenniere erfolgt inRückenlage des Patienten aus demproximalen Corpus des Magens.Hierbei ist die Schallrichtung nachdorsal, der Schallkopf zeigt kaudal.Leitstruktur für die Darstellung der lin-ken Nebenniere ist der Pankreas-schwanz mit den Milzgefäßen, wohinterdas sich dann die Nebenniere einstellenund beurteilen läßt (Abbildung 1 und 2).

Die Darstellung der rechten Neben-niere erfolgt in halbrechter Seitenlagedes Patienten mittels des unmittelbar

präpylorisch positioniertenSchallkopfs mit Schallrichtungnach dorsal, Schallkopf leichtnach rechts cranial zeigend.Leitstruktur für die rechteNebenniere ist die Vena cavainferior, die in einem schrägenAnschnitt dargestellt wird.Dahinter läßt sich dann be-nachbart zum cranialen Nie-renpol und der Leber die rech-te Nebenniere einstellen undbeurteilen (Abbildung 3 und4).

Die besondere Bedeutungder Nebennierenendosono-graphie liegt in der hochauflö-senden Darstellung der Orga-ne, die auch den Nachweisvon Raumforderungen in derGröße von wenigen Millime-tern (Abbildung 5) und die si-chere Identifizierung nodulä-rer Hyperplasien erlaubt.Neu ist, daß wir bei Patien-ten mit entsprechenden gene-tischen Veränderungen (Mul-

tiple endokrine Neoplasien Typ IIa undIIb) eine Hyperplasie des Nebennieren-markes (Abbildung 6) dargestellenkönnen, ein Befund, dessen Relevanzwir heute noch nicht einschätzen kön-nen.

Bei größeren Raumforderungenliegt die Bedeutung der Nebenniere-nendosonographie in der Darstellungvon sicheren Malignitätskriterien wiebeispielsweise der Gefäßinfil-tration oder locoregionärenLymphknotenmetastasierung(Abbildung 7). In einem sol-chen Falle wäre ein primär of-fenchirurgisches Vorgehen zufavorisieren.

SchlußfolgerungAus den oben dargelegtenUmständen ergibt sich zwang-los, daß die richtige Einord-nung des Problems Nebennie-rentumor keineswegs immerbanal ist. Ideal für das Ma-nagement der Patienten, diesichere diagnostische Ent-

scheidung und den korrekten thera-peutischen Weg ist die interdisziplinäreKooperation zwischen Endokrinolo-gen, Radiologen, Nuklearmedizinerund Chirurgen, um mit größtmöglicherdiagnostischer Sicherheit für den Pa-tienten und höchster Kosteneffizienzzu entscheiden, ob die primäre Opera-tion oder aber die Verlaufskontrolle dierichtige Strategie ist.

ZusammenfassungMit dem Nebennierentumor werdenwir heute häufig als Zufallsdiagnosekonfrontiert. Seine Abklärung umfaßtklassische endokrinologische Testver-fahren, moderne Verfahren der Bildge-bung wie die Nebennierenendosono-graphie finden zunehmend Eingang indie Routinediagnostik.

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:Professor Dr. med. Peter Herbert KannLeiter des Bereichs Endokrinologie & Diabetologie Klinik für Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel Zentrum für Innere MedizinKlinikum der Philipps-Universität35033 Marburg

Abbildung 5: Endosonographische Darstellung der rechtenNebenniere - kleines Phäochromocytom (8 x 4 mm) -

Abbildung 6: Endosonographische Darstellung der lin-ken Nebenniere - hyperplastisches Nebennierenmark,MEN-2a -

Abbildung 7: Endosonographische Darstellung der lin-ken Nebenniere - Nebennierenrindenkarzinom -

SchlüsselwörterEndosonographie – Ultraschall – Nebenniere– Tumor – Adenom – Carcinom – Cushing –Conn – Addison – Androgen

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Fortbildung

Hohe Anforderungen bei der Durch-führung von arbeitsmedizinischenVorsorgeuntersuchungenFür eine Vielzahl von beruflichen Tätig-keiten, die bestimmte Risiken beinhaltenoder besondere Anforderungen an dieLeistungsfähigkeit der Mitarbeiter stel-len, sind Vorsorgeuntersuchungen vor-gesehen. Diese dienen einmal der Eig-nungsabschätzung vor Aufnahme derTätigkeit sowie der rechtzeitigen Erken-nung von gesundheitlichen Störungenwährend der gefährdenden Tätigkeit.

Arbeitsmedizinische Betreuung bei Arbeits-aufenthalten im Ausland Eine Herausforderung für den Betriebsarzt

Dr. med. Frank Wimmel, Frankfurt

ZusammenfassungEin wichtiges Spektrum der ärztlichen Tätigkeit ist diesachkundige und umfassende Beratung und Betreuung vonUnternehmen und ihren Mitarbeitern in allen Fragen desbetrieblichen Gesundheitsschutzes. Diese wichtige präven-tivmedizinische Aufgabe obliegt Fachärzten für Arbeitsme-dizin oder Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Betriebsme-dizin.

Eine unabdingbare Voraussetzung für eine sachgerechtebetriebsärztliche Betreuung ist die genaue Kenntnis der Ar-beitsplätze und Einsatzbedingungen der zu betreuendenArbeitnehmer. Diese Erkenntnis, verknüpft mit den indivi-duellen medizinischen Daten des betreuten Arbeitnehmers,erlaubt erst eine sachgerechte Beratung auch des Betriebes,wenn es um individuelle Risikoabschätzungen für be-stimmte Einsatzgebiete geht, z.B. in tropischen Ländern.

SummaryAn important part of preventive medicine is giving advi-ce to enterprises and their employees with regard to oc-cupational health and safety. The specialists of occupa-tional medicine know their companies, the workers andthe workplaces. This knowledge, combined with theknowledge of medical data of workers, allows an indivi-dual risk assessment for specific working conditions,e.g. in the tropics.

In Germany, a medical check-up is required for wor-kers who are sent abroad by their companies. Doctors,

Die Verpflichtung zur Durchführung vonVorsorgeuntersuchungen ist in staat-lichen Vorschriften (z.B. Biostoffverord-nung, Gefahrstoffverordnung, Strahlen-schutzverordnung) und in der berufsge-nossenschaftlichen Unfallverhütungsvor-schrift „Arbeitsmedizinische Vorsor-geuntersuchung“ (BGV A 4) geregelt.Für die meisten der vorgeschriebenenVorsorgeuntersuchungen gibt es Unter-suchungsgrundsätze, in denen Art undUmfang der Untersuchung und Beratunggeregelt ist.

Für Arbeitsaufenthalte im Ausland sindVorsorgeuntersuchungen gemäß berufs-genossenschaftlichem Untersuchungs-grundsatz 35 vorgeschrieben, für den ei-ne spezielle Ermächtigung durch dieLandesverbände der gewerblichen Be-rufsgenossenschaften nötig ist.

Damit soll gewährleistet werden, daßfür Beratung und Untersuchung von imAusland tätigen deutschen Arbeitneh-mern ausreichende Kenntnisse über dieArbeitsbedingungen und Gefährdungenin tropischen Ländern vorhanden sind.

In Deutschland sind für Arbeitsaufenthalte im Auslandarbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen vorge-schrieben. Jeder Arzt, der diese Untersuchungen durch-führen möchte, muß hierfür von den Landesverbändender gewerblichen Berufsgenossenschaften ermächtigtsein.

Zur Erlangung der Untersuchungsermächtigung ge-hört ein tropenmedizinisch/betriebsärztliches Prakti-kum, welches erstmals in Madagaskar durchgeführtwurde. Über Erfahrungen der Teilnehmer wird berichtet.

SchlüsselworteBetriebsärztliche Betreuung – Auslandsmitarbeiter – Er-mächtigung – Berufsgenossenschaftlicher Grundsatz 35 –Untersuchung

who want to do these check-ups, need to be licensed bythe health and safety authorities.

One precondition for this license is the participationin a course in tropical and occupational medicine, set inthe tropics. In this article, the experiences with a courseheld in Madagaskar are reported.

Key wordsOccupational medicine – working abroad – special licen-se – medical check-up

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399Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Fortbildung

Diese Ermächtigung ist geknüpft an:� Facharztbezeichnung Arbeitsmedi-

zin, Zusatzbezeichnung Betriebs-medizin oder die Zusatzbezeich-nung Tropenmedizin

� Mindestens einwöchiger Tropen-kurses an einem dafür anerkanntenTropeninstitut

� Absolvierung eines mindestensvierzehntägigen tropen- und be-triebsmedizinischen Praktikums inden Tropen.

� Durchführung von mindestens 50tropenmedizinischen Untersuchun-gen unter Anleitung

Betriebsärztliche Fortbildung in Ma-dagaskar - Besondere Erfahrungenin einem besonderen UmfeldVom 1. bis 12. Oktober 2001 wur-de ein betriebsärztliches Praktikumvon Dr. med. Johannes Wantzen, ei-nem erfahrenen Tropenmedizinerder Deutschen Gesellschaft fürtechnische Zusammenarbeit (GTZ)in Mahajanga, Madagaskar abge-halten.

Insgesamt zwölf Teilnehmer, allesamterfahrene Betriebsärzte, haben an die-sem Praktikum teilgenommen.

Warum Madagaskar?Madagaskar ist eines der ärmstenLänder der Welt. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen beträgt in etwa 250US$. Achtzig Prozent der Arbeits-Bevöl-kerung ist in der Landwirtschaft tätig.Das Land, mit 587.041 Km² die viert-größte Insel der Welt, liegt überwie-gend nördlich des Wendekreises desSteinbocks und somit in den tropischenBreiten der Südhalbkugel.

Wichtige tropische Krankheitsbilderwie Malaria, Bilharziose, Ankylosto-miasis, Cholera, Pest, Lepra Zystizer-kose und tropische Hautkrankheitensind Alltag in Madakaskar.

In Mahajanga, mit ca. 250.000 Ein-wohnern eine der größten Städte desLandes, gibt es eine Reihe von einhei-mischen und ausländischen Firmen, zu

denen über den Kursleiter bereits Kon-takte bestanden.

Diese Firmen hatten sich bereit er-klärt, Einblicke in ihre betrieblichenStrukturen zu gewähren.

Die Bundesrepublik Deutschland istnach Frankreich der wichtigste Geldge-ber für Projekte der Entwicklung undder wirtschaftlichen Zusammenarbeitin Madakaskar.

Der Besuch von Entwicklungspro-jekten, besonders auf dem Gebiet derGesundheitsentwicklung und Hygiene,versprach Einblicke in Aufbau und Ar-beit solcher Projekte und die Arbeits-bedingungen der dort tätigen Expertenzu geben.

Das Praktikum erwies sich dannauch als gelungener Mix aus Vorträgenüber Tropenkrankheiten, vertiefendenDiskussionen, Begehungen von lokaltätigen Firmen und der Besichtigungvon Arbeitsplätzen internationaler Ex-perten.

Abbildung 1: Reisanbaugebiet bei Marovoayim Schwemmland des Betsiboka- Flusses

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Abbildung 2: Typische Wasserentnahmestelle und Waschplatz im ländlichen Raum

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400 Hessisches Ärzteblatt 3/2002

Fortbildung

Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Lehrreich erwies sich der Besuch ver-schiedener staatlicher Einrichtungen, sodes örtlichen Universitätskrankenhau-ses, bei denen sich die Kursteilnehmerüber Möglichkeiten und Grenzen derGesundheitsbetreuung vor Ort informie-ren konnten.

Beeindruckend war der Standard ei-nes privaten arbeitsmedizinischen Dien-stes, dem verschiedene, meist ausländi-sche, Betriebe angegliedert waren.

In Aufbau, Ablauf und Organisationder betriebsärztlichen Betreuung unter-schied sich die Arbeitsweise dieses Zen-trums nicht wesentlich von einem ver-gleichbaren Dienst in Deutschland. Diesist um so erstaunlicher, wenn man dieRahmenbedingungen eines Drittweltlan-des mit seinen begrenzten Ressourcenund Möglichkeiten berücksichtigt.

Eindrucksvoll waren auch die ganztä-gigen Exkursionen, bei denen deutscheEntwicklungsprojekte, durchgeführt vonder GTZ, im städtischen oder ländlichenRaum unter fachkundiger Führung desjeweiligen Projektleiters besucht wurden.

So hatten die Kursteilnehmer dieMöglichkeit, sich ein Bild von einem Be-wässerungsprojekt in den Reisfeldernvon Marovoay zu machen. In denFeucht- und Schwemmgebieten des Betsi-bokaflusses konnten vor Ort und haut-nah Eindrücke von den hygienischenProblemen gesammelt werden, unter de-nen die Reisbauern, aber auch die sie be-ratenden deutschen und französischenExperten arbeiten.

Das im theoretischen Teil gelernteWissen über Bilharziosebelastung unddie dort endemisch vorkommende Cho-lera wurde so sehr anschaulich illustriert.

In der Stadt Mahajanga selbst wurdeein groß angelegtes Abfall- und Abwas-serentsorgungsprojekt besichtigt, dasvon der GTZ finanziert und betreutwird.

Die Siedlungsgebiete der Armen, de-ren Hütten im Schwemmland des Betsi-bokaflusses liegen, sind während der Re-genzeit regelmäßig über Monate hinausüberflutet. Dieses Wasser, das als Trink-und Abwasser zugleich fungiert, ist eineideale Brutstätte für Krankheiten allerArt.

Neben regelmäßig ausbrechendenDurchfallerkrankungen, auch Cholera,kommt es regelmäßig zu Ausbrüchenvon Beulenpest und natürlich zu einemrasanten Anstieg von Malariaerkran-kungen.

Künftig, sachgerechte Pflege der ge-bauten Entwässerungskanäle voraus-gesetzt, wird das Wasser schnell abge-führt werden können, was die seuchen-hygienischen Rahmenbedingungendeutlich verbessern dürfte.Auch hier konnte durch die praktischeAnschauung das theoretisch Gelerntevertieft werden.

Weitere eindrucksvolle Höhepunktewaren die Besichtigung von ländlichenGesundheitsposten, der Besuch einesSteinbruchs, einer Raffiafabrik (Kunst-gewerbe aus Palmenbast) sowie einerTextilfabrik.

Beeindruckend und ergreifend wardie Schilderung einer katholischen Or-densschwester, über die miserablen Le-bensbedingungen der Insassen des ört-lichen Gefängnisses.

Die Gefangenen werden seit vielenJahren von ihr medizinisch betreut,z.T. mit Unterstützung deutscher GTZ-Experten.

Einblicke in die teilweise geheimnis-volle Welt der madagassischen Mytho-logie und des daraus resultierenden Re-gelwerks von Ge- und Verboten, wel-ches bis heute erheblich das Zu-sammenleben in der madagassischenGesellschaft beeinflußt, erhielten dieTeilnehmer während des Vortrages ei-nes einheimischen Ethnologen.

Zu dem hohen Qualitätsniveau der the-oretischen Ausbildung trugen auch dieVorträge des Regionalarztes Ostafrikades Auswärtigen Amtes, Dr. Winkler,und erfahrenen Tropenmedizinern, wieDr. Snethlage, ehemaliger leitenderWerksarzt der Hoechst AG, bei. Dane-ben bestand Gelegenheit zum Studiummikroskopischer Präparate sowie zumEigenstudium in bereitgestellten tropen-medizinischen Standardlehrbüchern.

Die freundliche Unterstützung in denBetrieben und Projekten und der hoheStellenwert, den auch offizielle Stellender Veranstaltung zumaßen, fanden ih-ren Ausdruck in einem gemeinsamenmadegassisch/deutsch/französischen Ab-schlußfest, bei dem Seine Exzellenzder Botschafter der BundesrepublikDeutschland in Madagaskar, Dr. Behr,die Urkunden an die Kursteilnehmeraushändigte.

Insgesamt hat es sich um eine gut or-ganisierte und konzeptionell gut durch-dachte Veranstaltung gehandelt, derenBesuch nicht nur denjenigen empfohlenwerden kann, die die Ermächtigungnach G 35 anstreben, sondern sich auchan andere ärztliche Kolleginnen undKollegen richtet, die ihre Kompetenz fürreisemedizinische Beratungen ihrer Pa-tienten vertiefen möchten.

Anschrift des Verfassers:Arbeitsmedizinischer DienstBau- BerufsgenossenschaftFrankfurt am MainAn der Festeburg 27-2960389 Frankfurt am Main

GTZ-ProfilDie Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundes-unternehmen für internationale Zusammenarbeit. Sie arbeitet für das Ziel, die politische, wirtschaftliche,ökologische und soziale Entwicklung in den Ländern des Südens und Ostens positiv zu gestalten unddamit die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Mit ihren Dienstleistungen unterstützt siekomplexe Entwicklungs- und Reformprozesse und trägt zur nachhaltigen Entwicklung in der Welt bei.Die GTZ wurde 1975 als privatwirtschaftliches Unternehmen gegründet. Ihr Hauptauftraggeber ist dasBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Darüber hinaus ist sietätig für andere Bundesressorts, für Regierungen anderer Länder, für internationale Auftraggeber wiedie Europäische Kommission, die Vereinten Nationen oder die Weltbank sowie für Unternehmen derprivaten Wirtschaft. Die GTZ nimmt ihre Aufgaben gemeinnützig wahr. Überschüsse werden aus-schließlich wieder für eigene Projekte der Entwicklungszusammenarbeit verwendet.In über 120 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas, in den Transformationsländern Osteuropas undden GUS-Staaten beschäftigt das Unternehmen mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter;rund 8.700 von ihnen sind einheimische Kräfte. Die GTZ ist in 67 Ländern mit eigenen Büros vertreten.Zusätzlich arbeiten rund 1.100 Personen in der Zentrale in Eschborn bei Frankfurt am Main.

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401Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Bewertungsgrundlagen:Kategorie A: Vortrag und Diskussion („Frontalveranstaltung“)1 P pro Fortbildungsstunde, 3 P pro ½ Tag bzw. 6 P pro Tag1 Zusatzpunkt bei Lernerfolgskontrolle.Kategorie B: mehrtägige Kongresse im In- und Ausland3 P pro ½ Tag bzw. 6 P pro Tag, maximal 20 P pro JahrKategorie C: Fortbildung mit konzeptionell vorgesehener Betei-ligung jedes einzelnen Teilnehmers (z.B. Workshop, Arbeitsgrup-pen, Qualitätszirkel, Balintgruppen, Kleingruppenarbeit, Supervision,Fallkonferenzen, praktische Übungen, Hospitationen)1 P pro Fortbildungsstunde, 1 Zusatzpunkt pro Veranstaltungsein-heit- maximal 4 P pro ½ Tag bzw. 8 P pro Tag, 1 Zusatzpunkt bei Lernerfolgskontrolle.Kategorie D: Strukturierte interaktive Fortbildung via Internet,CD-Rom; Fachzeitschriften mit nachgewiesener Qualifizierung undAuswertung des Lernerfolgs in Schriftform. (Die hierfür anrechenba-ren Medien und Inhalte müssen zuvor von der Landesärztekammeranerkannt werden). 1 P pro Übungseinheit, maximal 10 P pro Jahr.Blockveranstaltungen (z. B. Kurse und Mehrtagesveranstaltungen mit einheitlicher thematischer Ausrichtung): 3 Punkte pro ½ Tag, 6Punkte pro Tag - maximal 20 Punkte pro Kurs/Veranstaltung

Selbststudium durch Fachliteratur und Lehrmittel: 10 P pro Jahr.Autoren/Referenten erhalten 1 P pro Beitrag/Poster/Vortrag bzw.die gleiche Punktzahl wie Teilnehmer plus 1 Zusatzpunkt, maximal10 P pro Jahr. ———————————Das Zertifikat wird nach 3 Jahren ausgestellt, wenn die 120 (bzw.150) Punkte erreicht sind, und es gilt für die folgenden 3 Jahre. Bittefordern Sie dann formlos schriftlich das Zertifikat in der Akademie anund reichen die gesammelten Teilnahmebescheinigungen mit derPunktzahl bzw. dem Barcode und Ihr persönliches Nachweisheft mitden Barcodes ein. Überzählige Punkte können nicht auf die nächsten3 Jahre übertragen werden! Anerkennung von Veranstaltungen: Die Fortbildungspunkte für dasÄrztekammer-Zertifikat vergibt n u r die Landesärztekammer/Akade-mie. Antrag: Der wissenschaftliche Leiter (Arzt) einer Veranstaltung be-antragt bei der Akademie in Bad Nauheim die Zertifizierung minde-stens 6 Wochen vor dem Veranstaltungs-Datum bzw. vor dem Pro-grammdruck unter Vorlage des vollständigen Programms. WeitereInformationen erhält er dann von der Akademie.

Anfragen nur schriftlich an Frau E. Glaum, Akademie, Fax 06032/782-229

ALLGEMEINE HINWEISEPROGRAMME: Die Akademie muß sich kurzfristige Änderungen vorbehalten. Wir bitten um Verständnis.ANMELDUNG: Bitte melden Sie sich unbedingt schriftlich in der Akademie an (s.o.).Bei der Vielzahl der Seminare gilt Ihre Anmeldung als angenommen, wenn wir keine Absage z.B.wegen Überbelegungschicken.Anmeldebestätigungen und schriftliche Zusagen - mit Zahlungsaufforderung - können wir nur bei den Kursenversenden. Beachten Sie bitte jeweils die organisatorischen Angaben, insbesondere zu den Voraussetzungen!

TEILNAHMEGEBÜHREN: (sofern nichts anderes angegeben ist) e 40,-/halber Tag, e 70,-/ganzer Tag für Nicht-Mitglieder derAkademie. Akademiemitglieder zahlen 50 %. Enthalten sind Seminarunterlagen und Pausenverpflegung. Sie sind zu zahlen am Tagungsbüro.MITGLIEDSCHAFT: Es besteht die Möglichkeit, am Tag der Veranstaltung die Mitgliedschaft zu erwerben. Dann gilt die reduzierte Teilnahmegbühr.Ausnahme: Kurse und Veranstaltungen, für die die Teilnahmegebühr vorher entrichtet werden muß; dann kann die Mitgliedschaft nur mit der Anmel-dung beantragt werden, und nur dann gelten die reduzierten Teilnahmegebühren. Der Jahresbeitrag für die Akademiemitgliedschaft beträgt e 85,-.ÄRZTE IM PRAKTIKUM: Die mit AiP gekennzeichneten Veranstaltungen werden a u c h für den „Arzt im Praktikum“ als Ausbildungsseminarnach § 34 c ÄAppO anerkannt. Dafür ist die namentliche schriftliche Anmeldung erforderlich! Für sie ist die Teilnehme daran kostenlos.ZERTIFIZIERUNG: Die angegebenen Punkte P gelten für den Erwerb des Fortbildungszertifikats.Achtung: Die AiP-Anerkennung sowie die Punktezahl für die Zertifizierung können wir erst bekanntgeben, wenn das vollständige Programm vorliegt.

AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG UND WEITERBILDUNGDER LÄNDESÄRZTEKAMMER HESSEN

Carl-Oelemann-Weg 7, 61231 Bad Nauheim, Telefon 0 60 32/782-200, Telefax 0 60 32/782-220E-mail-Adresse: [email protected] / Homepage: www.laekh.de

Strukturierte fachspezifische Fortbildung - August 2002 bis März 2004, Bad NauheimLeitung: Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. H. G. Lasch, Gießen

Seminare mit praktischen Fallbeispielen und TED-Evaluation

KardiologieMittwoch, 10. September 2003, 15 s. t. bis 18 Uhr, Bad Nauheim

Leitung: Prof. Dr. med. C. Hamm, Dr. med. H. F. Pitschner, Bad Nauheim

Fortsetzung 2003: 8. Oktober Endokrinologie, 12. November Pneumologie, 10. Dezember Angiologie Weitere vorgesehene Termine 2004: 24. April Fallseminar „Vom Symptom zur Diagnose“, 12. Mai Gastroenterologie, 9. Juni Hämatologie, 8. September Kardiologie, 6. Oktober Endokrinologie, 10. November Pneumologie, 8. Dezember Angiologie

Tagungsort: Bad Nauheim, Fortbildungszentrum der LÄK Hessen, Raum Frankfurt im neuen Seminargebäude, Carl-Oelemann-Weg 5Teilnahmegebühr: e 25/Seminar (Akademie-Mitglieder e 15) AiP kostenfreiAnmeldung: Bitte schriftlich an Frau A. Zinkl, Akademie, Fax: 06032 / 782-229 E-Mail: [email protected]

INNERE MEDIZIN

FREIWILLIGE ZERTIFIZIERUNG DER ÄRZTLICHEN FORT- UND WEITERBILDUNG

Weiterbildungsbegleitende Fortbildung – Februar 2003 bis Februar 2006Mittwoch, 15. Oktober 2003, 9 c. t. bis 17.30 Uhr, Bad Nauheim

Leitung: Prof. Dr. med. W. Künzel, Gießen, Prof. Dr. med. E.-G. Loch, Bad Nauheim

Tagungsort: Bad Nauheim, Fortbildungszentrum der LÄK Hessen, Raum Frankfurt im neuen Seminargebäude, Carl-Oelemann-Weg 5Teilnahmegebühr: e 70/Tag (Akademiemitglieder e 35 e) ÄiP kostenfrei Auskunft und Anmeldung an Frau H. Cichon, Akademie, Tel.: 0 60 32/7 82-213, Fax: 06032 / 782-220 E-Mail: [email protected]

FRAUENHEILKUNDE / GEBURTSHILFE s. HÄ 7/2003

AIP4P

AIP8P

Herzrhythmusstörungen breiter QRS-Komplex: DD Dr. med. H. F.Pitschner; Herzrhythmusstörungen schmaler QRS-Komplex: DDDr. med. K. Kurzidim, Bad Nauheim

Vorhofflimmern – Therapieoptionen PD Dr. med. J. Carlsson, Det-mold; Indikationen für Schrittmachertherapie Dr. med. J. Sperzel,Bad Nauheim

I. SEMINARE / VERANSTALTUNGEN ZUR PERMANENTEN FORTBILDUNG

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402 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Vom Kassenarzt zum Arzt der KassenMittwoch, 22. Oktober 2003, 15 Uhr, Kassel

Förderverein für ärztliche Fortbildung in Hessen e. V. in Verbindungmit der Akademie, der Kassenärztlichen Vereinigung und der

Landesärztekammer Hessen.Tagungsort: KV Hessen, Bezirksstelle KasselLeitung, Auskunft und Anmeldung: Klaus Losack, Zum Höhenstein 60, 53783 Eitorf Tel.: 0 22 43/ 82 82 9

Wundbehandlung 2003 Interdisziplinäre Fortbildung für

Dermatologen, Chirurgen/Unfallchirurgen, HausärzteGemeinsamer Herbstkongreß der Akademien für Ärztliche Fort- und

Weiterbildung der Landesärztekammern Hessen und ThüringenSamstag, 1. November 2003, ca. 9 bis 16 Uhr, Bad Nauheim Leitung: PD Dr. med. R. Inglis, Frankfurt a. M., PD Dr. med. W.Lungershausen, Jena, Prof. Dr. med. H.-J. Metz, WiesbadenTagungsort: Fortbildungszentrum der Landesärztekammer Hessen,Seminargebäude, Raum Frankfurt, Carl-Oelemann-Weg 5

26. Bad Nauheimer Psychotherapie-Tage 2003Psychosomatische Grundversorgung (EBM 850/851)

Sektion Psychiatrie / Psychosomatik, PsychotherapieDie Akademie veranstaltet diese Seminare für interessierte Ärztinnen,Ärzte und Therapeuten aller Gebietsbezeichnungen.

Block 3: 19. bis 22.September 2003 (Fr. bis Mo.) jeweils von 9.15 bis 19 Uhr pro Tag

Leitung: Prof. Dr. med. N. Peseschkian, WiesbadenTagungsort: Wiesbadener Akademie für Psychotherapie, Langgasse38-40 (Kaiser-Friedrich-Therme) Teilnahmegebühr: auf AnfrageAnmeldung: Bitte nur schriftliche Anmeldungen an die Akademie,zu Hd. Frau E. Hiltscher, Fax: 06032/782-229

E-Mail: [email protected]

PsychotraumaSektion Kinder- und Jugendpsychiatrie

Mittwoch, 10. September 2003, 15 bis 18 Uhr, EltvilleLeitung: Dr. med. Doris Mallmann, Eltville

Psychotrauma – theoretische Hintergründe Dr. med. Doris Mall-mann; Fallvorstellung Bernhard Filz Psychotrauma - Behand-lungsansätze Elisabeth Plattfaut; Fallvorstellung Jochen FeugmannSelbstevaluation (Fragebogen) Kein Kostenbeitrag!Tagungsort: Zentrum für Soziale Psychiatrie Rheinblick, Festsaal, Kloster-Eberbach Straße 4

402

Strukturierte fachspezifische Fortbildung Leitung: Prof. Dr. med. G. Neuhäuser, Linden

Im nächsten Jahr wollen wir in Bad Nauheim auch für die Kinderheilkunde und Jugendmedizin eine systematische Reihe „Strukturierte fach-spezifische Fortbildung“ beginnen. Bitte melden Sie uns Ihr grundsätzliches Interesse an dieser Seminarreihe.

“Update“- Veranstaltung: Samstag, 14. Februar 2004, Bad Nauheim (s. HÄ 5/2003)Anmeldung an Frau K. Baumann, Akademie, Fax 06032/782-229 E-Mail: katja.baumann@laekh.

KINDERHEILKUNDE UND JUGENDMEDIZIN

Diese Fallseminare richten sich an Ärztinnen und Ärzte aller Fachrich-tungen und Tätigkeiten, vom ganz jungen Arzt im Praktikum bis zumgestandenen, erfahrenen Arzt, die im Gespräch miteinander vorgege-bene Fälle oder Fälle aus ihrer eigenen Praxis vor einem ärztlich-de-ontologischen Wertehorizont bearbeiten; eigene Fälle der Teilnehmerhaben Vorrang.

Mittwoch, 17. September 2003Fragen eines „gerechten Lohnes“ für ärztliche Berufe

Zwischen Ideal und Wirklichkeit.Wieviele Überstunden und Mehrarbeit sind ethisch akzeptabel?

Leitung: PD Dr. med. U. Niemann, Frankfurt a. M.Prof. Dr. F. Hengsbach, Frankfurt a. M.

Mittwoch, 26. November 2003Probleme des Lebensendes

– Wahrheit und Aufklärung bei Todkranken:Bewußtes Sterben oder unbedingtes Vermeiden von Schmerz

und Depression im Sterbeprozeß?Leitung: PD Dr. med. U. Niemann, Frankfurt a. M.

Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK Hessen, Akademiege-bäude, Raum Vogelsberg, Carl-Oelemann-Weg 7 Anmeldungen: Bitte schriftlich an Frau E. Schmidt, Akademie

E-Mail: [email protected]

ETHIK-FALLSEMINARE

Langzeittherapie bei neurologischen Krankheiten-Indikation, Ergebnisse, Wirkungen

Sektion NeurologieSamstag, 20. September 2003, 9 bis 13 Uhr, Bad Nauheim

Leitung: Prof. Dr. med. P. A. Fischer, Kelkheim

Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK Hessen, Raum Gießenim neuen Seminargebäude, Carl-Oelemann-Weg 5

NEUROLOGIE

AIP

8P

Importierte ReisekrankheitenSektion Klinische Pharmakologie

Samstag, 13. September 2003, 9.30 bis ca. 12.30 UhrLeitung: Prof. Dr. med. H. Breithaupt, Gießen

Malaria Prof. Dr. med. H. Breithaupt; Reisediarrhoe Prof. Dr. med.R. Füssle, Gießen; SARS Dr. med. S. Pleschka, Gießen; Fieber-hafte Erkrankungen nach Auslandsaufenthalt PD Dr. med. Gu-drun Just-Nübling, Frankfurt a. M. Selbstevaluation (Fragebogen)Tagungsort: Bad Nauheim, Fortbildungszentrum der LÄK Hessen,KWA Stift Aeskulap, Salon D, Carl-Oelemann-Weg 9

PHARMAKOTHERAPIEKURS

Achim von Arnim:Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau (1818)

Mittwoch, 24. September 2003, 18.30 Uhr, FrankfurtLeitung: Prof. Dr. D. v. Engelhardt, Lübeck

Tagungsort: Philosophisch-Theologische Hochschule St. Geor-gen, Offenbacher Landstr. 224, Frankfurt a. M.-Oberrad

Im Spätherbst folgt: Altern und AlterMedizin – Literatur –Kunst - Musik

Leitung: Prof. Dr. D. v. Engelhardt, Lübeck

Teilnahmegebühr: e 15 Anmeldung: Bitte schriftlich an die Akademie, Frau Rieck/Frau Zinkl Fax: 0 60 32 / 7 82-2 20

MEDIZIN IN DER LITERATUR

AIP4P

KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE

PSYCHOTHERAPIE /PSYCHOSOMATIK

VORSCHAUFriedhofs- und Bestattungswesen- sachgerechte Durchführung der LeichenschauSektion Öffentliches GesundheitswesenMittwoch, 1. Oktober 2003, Bad NauheimGastroenterologisches FallseminarSektion Innere Medizin – Gastroenterologie gemeinsam mit derRhein-Main-Arbeitsgemeinschaft für GastroenterologieMittwoch, 8. Oktober 2003, Frankfurt a. M.17. Diabetes KolloquiumSektion Innere Medizin/ DiabetesSamstag, 11. Oktober 2003, Bad NauheimWandern, Walking, Jogging, Nordic Walking Arbeitskreis Sportmedizin Prävention - RehabilationSamstag, 25. Oktober 2003, Bad Nauheim

68. FORTBILDUNGSKONGRESS

GESUNDHEITSPOLITISCHES FORUM Hessen

AIP4P

AIP4P

AIP4P

AIP4P

AIP7P

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403Hessisches Ärzteblatt 8/2003 403

Für Interessenten an didaktischer Schulung mit Schwerpunkten Mode-ration, Rhetorik, Nutzung von (elektronischen) Medien finden regelmä-ßig Veranstaltungen statt, die nicht nur unseren Referenten offen ste-hen, sondern von allen interessierten Ärzten genutzt werden können.

LITERATUR UND QUELLENSUCHE IM INTERNET- mit praktischer Arbeit am PC -

Leitung: Dr. med. S. Rosenbrock, DarmstadtSa., 6. September 2003, 9 Uhr bis ca. 17 Uhr, Bad Nauheim

Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK Hessen, Teilnehmerzahl: min. 16, max. 20, je Teilnehmer ein PC Teilnahmegebühr: e 195 (Akademiemiglieder e 180) s. HÄ. 7/2003

MODERATOREN-TRAININGQualifikation zum Moderator von Qualitätszirkeln nach SGB V

Leitung: Dr. rer. nat. K. Nestel, Gau-AlgesheimFreitag - Sonntag, 29. - 31. August 2003, Bad Nauheim,

(Fr.+ Sa. ganztägig, So. bis Mittag)Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK Hessen Teilnehmerzahl: mind. 12 Teilnahmegebühr: e 210 s. HÄ 6/2003

Dias – PowerpointDie Powerpoint-Präsentation wird erlernt und geübt Leitung: Dr. med. St. Rosenbrock, DieburgTermin: Samstag, 11. Oktober 2003, Bad Nauheim,Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄKH Teilnehmerzahl:mind.12Teilnahmegebühr: e 195 (Akademiemitglieder e 180)Auskunft und Anmeldung: Frau U. Dauth, Akademie Fax 0 60 32/ 7 82-2 29 E-Mail: [email protected]

- 100-Stunden Kurs nach dem Curriculum der Bundesärztekammer -Die Akademie bietet wieder einen Kurs „Ernährungsmedizin“ an.Grundlage ist das Curriculum der Bundesärztekammer. Dazu kom-men 20 Stunden Hospitation in ausgesuchten Einrichtungen.Leitung: Prof. Dr. med. M. Krawinkel, Gießen

Prof. Dr. med. Dr. oec. troph. J. Stein, Frankfurt a.M.Teil I 26./27. September 2003 Teil IV 14./15. November 2003Teil II 10./11. Oktober 2003 Teil V 28./29. November 2003Teil III 24./25. Oktober 2003 Teil VI Hospitation Januar 2004Wir empfehlen, den gesamten Kurs zu belegen. Die Teilnahme annur einzelnen Teilen kann ggf. persönlich geregelt werden.Tagungsort: Bad Nauheim, Fortbildungszentrum, KWA Stift Aeskulap,Salon B, Carl-Oelemann-Weg 9 Teilnahmegebühr: auf AnfrageTeilnehmerzahl: 60 – es sind noch Plätze freiAnmeldeschluß: 30. 8. 2003 Anmeldung / Information: Frau M.Jost, Akademie, Tel. 0 60 32/7 82-201 (Mo.-Do.), Fax: 0 60 32/7 82-229

E-Mail: [email protected]

Identität und Krankheit Von der Entstehung der Identität und deren möglicher Verlust

Sektion Psychiatrie / Psychosomatik, PsychotherapieSa./So. 25./26. Oktober 2003, 9 bis 19.30 Uhr, Bad Nauheim s. Seite 384

Leitung: Dr. med. A. Schüler- Schneider, Frankfurt a. M.Der Kongreß soll die Bedeutung des Begriffs Identität und ihre Entstehung von psychologischer, philosophischer, soziologischer und ärztlicher Seiteklären und definieren. Die Irritation der Identität durch psychische und körperliche Krankheiten ist der Schwerpunkt. Heftige, unverständliche Reaktio-nen von Patienten sind als Bedrohung der Kernidentität zu verstehen und verhindern einen vernünftigen Umgang miteinander und mit der Krankheit.Die Fokussierung auf den Begriff Identität und ihre Analyse erleichtern das Verstehen von schwierigen Patienten und ermöglichen somit deren Be-handlung. Die Einbeziehung der Philosophie, Soziologie und der Kultur erweitert unseren ärztlichen und psychotherapeutischen Horizont. Sie sollenhelfen, unsere eigene berufliche Identität zu festigen und in kreativer Weise neue Wege der Behandlung kranker Menschen zu ermöglichen.

Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK Hessen, Seminargebäude, Raum Frankfurt, Carl-Oelemann-Weg 5Teilnahmegebühr: e 160 (für Mitglieder der Akademie e 120) Anmeldungen: Akademie der LÄKH, Tel. 06032/782-0, Fax 06032/782-220 E-Mail [email protected]: Dr. med. A. Schüler-Schneider, Facharzt für Innere Medizin und Psychoanalyse, Stresemannallee 11, 60596 Frankfurt a. M., Tel.& Fax 069/63 53 63 oder 06172/937738 E-Mail : [email protected], Internet : www.agpt.de

PSYCHOTHERAPIE16P

ERNÄHRUNGSMEDIZIN

Samstag, 25. Oktober 2003, 9 bis ca. 19.30 UhrEröffnung Prof.Dr.med.Dr.h.c.mult.H.G.Lasch, Gießen Einführungin das Thema Dr. med. A. Schüler-Schneider Entwicklungspsycholo-gie der Identität Dr. Heinrich Deserno, Frankfurt a. M. Der Identitäts-begriff in der Philosophie Die Problemgeschichte des Ich von Des-cartes bis Freud N. N. Identität und Kultur Prof. Dr. med. N. Pesesch-kian, Wiesbaden Arbeitsgruppen: A Identität in der Philosophie N.N. B Supervisionsgruppe Deserno C Transsexualismus u. Identifi-kation Schüler-Schneider D Ärztliche Identität und Gesundheitspo-litik Becker E Paul Feyerabend : „Anything goes“ Harth Plenum: Berichte aus den Arbeitsgruppen - Diskussion Festvortrag : Die vielen Namen der Seele: Identität in der Philoso-phie von Platon bis Freud Prof. Umberto Galimberti, Venedig

Abendprogramm Klavierkonzert: Identität und Musik Joachim Rein-huber, Aschaffenburg

Sonntag, 26. Oktober 2003, 9 bis ca. 16.30 UhrIdentität und Altern Dr. H. Luft, Hofheim Mediale Inszenierungpostmoderner Identität Dr. rer. med. M. Altmeyer, Frankfurt a. M.Der Körper, mein Zwilling, Bedrohung der Identität durch KrankheitProf. Dr. med. W. Schüffel, Marburg Identität und Psychose Prof. Dr.med. S. Mentzos, Frankfurt a. M. Arbeitsgruppen: A PsychoseMentzos B Mediale Identität Altmeyer C PsychotraumatologieSchüffel D Altern Luft E Supervisionsgruppe Merkle Plenum: Berichte aus den Arbeitsgruppen Abschlußdiskussion und Schlußwort

Selbstevaluation (Fragebogen)

FORTBILDUNG FÜR FORTBILDER

Einführungskurs (150 Stunden)

Für Interessenten des Fort- und Weiterbildungskursus, die aber dieVoraussetzungen zur Teilnahme an dem 280-Stunden-Kurs nochnicht erfüllen, bieten wir diesen 150 Std. umfassenden Einführungs-Kurs an. Ihnen wird nach vollständiger Teilnahme ein Platz in demnächsten Fort- und Weiterbildungskurs zugesichert. Der Einfüh-rungskurs kann auch von denjenigen besucht werden, die erst ein-mal in die „Medizinische Informatik“ `reinschnuppern möchten. DieTermine, die überwiegend am Wochenende liegen werden, stehenz. Z. noch nicht fest. Kursbeginn voraussichtlich Ende 2003/ Anfang2004

●● Grundlagen und Einführung in die Rechnerarchitektur Grundlagen von Hard- und Software Dipl. Wirtsch.-Inf. R. Starzetz, Frankfurt a. M.

●● Grundlagen und Einführung in BetriebssystemeAufgaben, Komponenten, Unterschiede der BetriebssystemeDipl.-Inf. Th. Diehl, Dipl. Wirtsch.-Inf. R. Starzetz, Frankfurt a. M.

●● Grundlagen und Einführung in die NetzwerktechnikenNetzwerke, Netzwerktypen, Protokolle und Standards, DatenübertragAdmin von Netzwerken D. Meyer, Weilburg

●● Grundlagen und Einführung in die formalen Methoden der InformatikMathematik, Algorithmen, Informationsbegriff, Verschlüsselung,theoretische Grundlagen und MethodenDr. rer. med. W. Kirsten, Frankfurt a. M.

●● Grundlagen und Einführung in DatenbanktechnikenDateiorganisationsformen, relationale und multidimensionale Datenbanken, Beispiele: MS-Access, Open Source MySQL (Linux)und FileMan, SQL-Praxis Dr. med. U. Altmann, Gießen

●● Grundlagen und Einführung in objektorientierte Programmie-rung am Bps. von grafischen BenutzeroberflächenGrafische Benutzeroberflächen, grundsätzliche Methodiken, Elementevon Fenstern, Fensterprogrammierung, etc.Dipl.-Inf.Th. Diehl, Dipl.-Inform-Med. W. Bantel, Frankfurt a. M.

Teilnahmegebühr: e 1.230 (voraussichtlich)

Fort- und Weiterbildungskurs (280 Stunden)Die Termine können auch im Sinne der Fortbildung besucht wer-den. Termine und Themen 2004 auf Anfrage.

Information / Anmeldung an Frau H. Cichon, Akademie, Tel. 0 60 32/782-213, Fax 782-220 E-Mail: [email protected]

MEDIZINISCHE INFORMATIK 40P80P

10P

21P

9P

II. FORTBILDUNGSKURSE

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404 Hessisches Ärzteblatt 8/2003404

Wir bieten nur noch die 80-stündige Kurs-Weiterbildung Allgemeinmedizin nach der neuen Weiterbildungsordnung an. Wir haben aber mit derWeiterbildungsabteilung unserer Kammer vereinbart, daß bis auf weiteres die Teilnahme an den Blöcken 1, 14, 16, 18 auch noch für die 240-stündige KWA (alte WB-Ordnung) anerkannt wird. s. HÄ 06/2003Dieses Jahr finden noch statt: Block 17 12.-14.09.2003 „Psychosomatische Grundversorgung (Teil 2)“ verbale Interventionstechniken (20 Std.)

Block 18 11./12.10.2003 „Allgemeinärztl. Besonderheiten der Arzneibehandlung“ (12 Stunden)

2004 bietet die Akademie für die Kurs-Weiterbildung Allgemeinmedizin wieder die 6 Blöcke (80 Stunden) zu folgenden Terminen an:Anmeldung: Akademie der LÄK Hessen, Frau R. HesslerAuskünfte: Wenn Sie Fragen zu der theoretischen Kurs-Weiterbildung haben, wenden Sie sich bitte an die Akademie, Frau Heßler, Tel. 0 60 32/782-203, E-Mail: [email protected] persönlichen Weiterbildungsgang: LÄK Hessen, Abt.Weiterbildung, Tel. 069/97 67 2-0.

Sektion Arbeits- und SozialmedizinAchtung: Verkürzung der Kursteile auf 8 Tage incl. Samstag und Sonntag!

Termine 2004 s. HÄ 7/2003Auskunft und Anmeldung: Akademie der LÄK Hessen, Frau Stieler 0 60 32/ 78 2-2 83 Fax: 0 60 32/ 78 2-217

KURS-WEITERBILDUNG ALLGEMEINMEDIZIN(Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin)

404

Kurse ARBEITSMEDIZIN und SOZIALMEDIZIN

20P 20PArbeitsmedizin / Betriebsmedizin je2003 Grundkurs: A2 12. bis 19.09.2003

Aufbaukurs: B2 07. bis 14.11.2003C2 05. bis 12.12 2003

Sozialmedizin2003 Aufbaukurs: AKII 10. bis 17.10.2003

„Notdienstseminar“ Seminar „Fachkundenachweis Rettungsdienst“Seminar „Leitender Notarzt“ Wiederholungsseminar „Leitender Notarzt“

Auskunft und schriftliche Anmeldung an die Akademie, Frau V. Wolfinger, Fax: 06032/ 782-229

E-Mail: [email protected]

NOTFALLMEDIZINISCHE FORTBILDUNG s. HÄ 7/2003

Leitung: Dr. med. W. Lenz, SchlüchternErgänzend zu unseren notfallmedizinischen Seminaren und Kursenbieten wir im nächsten Jahr den dreitägigen Kurs entsprechend denEmpfehlungen der BÄK an, gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Ärzt-licher Leiter Rettungsdienst“. Er richtet sich an Leitende Notärzte, diedann als „Ärztlicher Leiter Rettungsdienst“ auf regionaler oder überre-gionaler Ebene die medizinische Kontrolle über den Rettungsdienstwahrnehmen und für die Effektivität und Effizienz der präklinischennotfallmedizinischen Patientenversorgung verantwortlich sind.Termin: 28. – 31. Januar 2004 in Bad NauheimTagungsort: Fortbildungszentrum der LÄKH, AkademiegebäudeAuskunft und schriftliche Anmeldung an die Akademie, Frau V.Wolfinger, Fax 06032/ 782-229 E-Mail: [email protected]

Seminar „Ärztlicher Leiter Rettungsdienst“

Leitung: Prof. Dr. med. W. Schüffel, Marburg,Dr. med. W. Merkle, Frankfurt a. M.

IV. 17.-19. Oktober 2003A. Magen–Darm–Erkrankungen; Suchtkrankheit im engeren und

weiteren Sinne; Verläufe, Balintgruppenarbeit.B. Die psychosomatische Bedeutung von besonderen Entwick-

lungsabschnitten; hiermit zusammenhängende Lebensereig-nisse und Umgang (Schwangerschaft, Geburt, Schule, Part-nerschaft, Trennung, Tod und Sinnkrisen. Spezielle Interven-tionsformen im Falle von Suchterkrankung)

Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK Hessen, Carl-Oele-mann-Weg 5; Anmeldung: Bitte schriftlich an die Akademie, z. Hd.Frau C. Lepka, Fax 06032/782-228, Telefon 06032 – 78 22 16

E-Mail: [email protected]

Curriculum Psychosomatische GrundversorgungBad Nauheim

Sektion Öffentliches Gesundheitswesen Samstag, 29. November 2003, 9 bis 17 Uhr, Bad Nauheim

Leitung: Dr. H. Meireis, Frankfurt a. M.Tagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK Hessen Teilnahmegebühr: 150 e (Akademiemitglieder: 110 e)Auskunft und Anmeldungen: Frau E. Hiltscher, Akademie, Fax 0 60 32/ 7 82-2 29 E-Mail: [email protected]

IMPFKURSZur Berechtigung der Impftätigkeit

FACHKUNDE IM STRAHLENSCHUTZ FÜR ÄRZTE gem. RöVGRUNDKURS Gießen Termin: Samstag/Sonntag, 6./7. September 2003, ganztägig*

SPEZIALKURS GießenTermin: Samstag/Sonntag, 1./2. November 2003, ganztägig**und in der Folgewoche 1 Nachmittag nach Wahl für Prakt./PrüfungTeilnahmegebühr (voraussichtlich): jeweils e 265 für Nichtmitglie-der der Akademie (ÄiP: e 214), für Mitglieder der Akademie jeweilse 210 (ÄiP: e 159). Die Mitgliedschaft muß spätestens mit der An-meldung beantragt sein.Leitung: Prof. Dr. med. H. von Lieven, GießenBitte nur schriftl. Anmeldungen an Frau E. Hiltscher, AkademieFax 0 60 32/ 7 82-2 29 E-Mail: [email protected]

STRAHLENSCHUTZ

ZUSATZQUALIFIKATION TQM Assessor EFQMTeilnehmen können alle Ärztinnen und Ärzte und auch psychologi-sche Psychotherapeuten, die Mitglied einer vertragsärztlichen Ver-einigung sind. Teilnehmer, die den Kurs „Ärztliches Qualitätsma-nagement“ bei uns besuchen bzw. bereits früher bei uns besuchthaben, haben die Möglichkeit, zu Vorzugskonditionen zusätzlichdiese Qualifikation zu erwerben. s.HÄ 7/2003Termin: Sa./So. 20. + 21. September 2003, Bad NauheimTagungsort: Fortbildungszentrum der LÄK HessenTeilnahmegebühr: auf AnfrageAuskunft zu inhaltlichen Fragen: Dr. med. Roland Kaiser, Landesärztekammer Hessen, Im Vogelsgesang 3, 60488 Frankfurt a.M., Fax: 0 69/97 67 2-224, E-Mail: [email protected]

Anmeldung, allgemeine Fragen zur Organisation: Frau HeikeCichon, Akademie, Tel.: 0 60 32/7 82-213, Fax: 06032/7 82-220,

E-Mail: [email protected]

ÄRZTLICHES QUALITÄTSMANAGEMENTCurriculum Qualitätssicherung

AIP 16P41P34P9P

9P

9P

21P

21P

Block 1 31.01.2004 „Spezifische Inhalte der Allgemeinmedizin“ (12 Stunden)

Block 14 24.04.2004 „Betreuungskonzepte für den geriatrischenPatienten“ (8 Stunden)

Block 16 07.-09.05.2004 neuer Termin!„Psychosomatische Grundversorgung“ (Teil 1; 20 Std.)

Block 17 10.-12.09.2004 neuer Termin!„Psychosomatische Grundversorgung“ (Teil 2) verba-le Interventionstechniken (20 Stunden)

Block 18 09./10.10.2004 „Allgemeinärztl. Besonderheiten derArzneibehandlung“ (12 Stunden)

Block 19 28.02.2004 „Prävention, Gesundheitsförderung, Ko-operation“ (8 Stunden)

III. WEITERBILDUNG

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405Hessisches Ärzteblatt 8/2003 405405

Ärztliche Fortbildung im Bereich der Bezirksärztekammern der Landesärztekammer Hessen

Die mit AiP gekennzeichneten Veranstaltungen werden für den Arzt im Praktikum als Ausbildungs-veranstaltung anerkannt. Dafür ist die namentliche Anmeldung erforderlich.

Zertifizierung: Die angegebenen Fortbildungspunkte P gelten für das vorgesehene Modellprojekt„Zertifizierung“ nach dem Beschluß der Delegierten-Versammlung am 14. 11. 1998.

BEZIRKSÄRZTEKAMMER DARMSTADT

Alice-Hospital

Nebenraum Cafeteria des Alice-Hospitals, Dieburger Str. 144, Darm-stadt, jeweils 18.00 – 20.00 Uhr.

18.8.2003: „Kodierungsprobleme unter DRG.“ Dr. Vetter. AiP 2P

1.9.2003: „Gefäßchirurgische Notfälle und Shuntchirurgie.“ Dr. Müller. AiP 2P

Auskunft: Dr. A. Mortazawi. Tel. (0 61 51) 7 73 73.

3 besuchte Veranstaltungen = 1 AiP-Ausbildungsseminar

Klinikum Darmstadt

Jeden Montag, 16.00 Uhr: Klinikum Darmstadt, 3. Obergeschoß, Konfe-renzraum der Medizinischen Kliniken, Raum 527-529, Grafenstr. 9, Darm-stadt. „Onkologischer Arbeitskreis.“ Leitung: Prof. Dr. Dieter Fritze. Aus-kunft: Sekretariat Prof. Dr. B. Kober. Tel. (0 61 51) 1 07 – 68 51. 3P

Kreiskrankenhaus Erbach/Odw.

Jeden 1. Samstag im Monat, 9.00 Uhr, Tagesseminar: Mehrzweckhalledes Kreiskrankenhauses Erbach/Odw., Albert-Schweitzer-Str. 10-20.„Mega-Code-Reanimations-Training.“ Auskunft: M. Pfann, R. Müller.Tel. (0 60 62) 46 86. 9P

Balintgruppe

Dienstags, 14täglich, 19.15 – 20.45 Uhr: Bleichstraße 19/21, Darm-stadt. Auskunft: Dr. Georg Frieß. Tel. (0 61 51) 2 55 19. 2P

Balintgruppe

Mittwochs, 14tägig, 17.30 – 19.00 Uhr: Rodensteinstr. 83, Bensheim.Auskunft: Dr. M. Vandewall. Tel. (0 62 51) 6 85 10.

BEZIRKSÄRZTEKAMMER FRANKFURT

Schmerztherapeutisches Kolloquium e.V.

5.8.2003, 19.00 Uhr: Schmerztherapeutisches Kolloquium, Roßmarkt23, Frankfurt. „Schmerzkonferenz.“ 4P

20.30 Uhr: Qualitätszirkelsitzung. 4P

Auskunft: Dr. Thomas Flöter. Tel. (0 69) 29 98 80 77.

Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Johann Wolf-gang Goethe-Universität

12.8.2003, 19.00 – 20.30 Uhr: Hörsaal der Klinik für Frauenheilkundeund Geburtshilfe, Haus 14, 2. Stock, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt.„Pränatales Seminar.“ Leitung: Prof. Dr. Frank Louwen. Auskunft: Sekre-tariat Prof. Dr. M. Kaufmann. Tel. (0 69) 63 01 77 03.

Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

13.8.2003, 18.00 – 19.30 Uhr: Uniklinik Frankfurt, Haus 23B, KleinerHörsaal, 1. Stock. „Regionalanästhesien und Antikoagulation.“ Dr. W.Gogarten, Münster. Auskunft: Sekretariat PD Dr. P. Kessler. Tel. (0 69) 6301 58 67. 2P

Klinikum Offenbach

Klinikum Offenbach, Starkenburgring 66, Offenbach.

13.8.2003, 18.00 – 19.30 Uhr: Demoraum des Röntgeninstituts. „Gefäßfo-rum.“ Auskunft: Sekretariat PD Dr. N. Rilinger. Tel. (0 69) 84 05 42 80. 2P

28.8.2003, 14.30 Uhr: Konferenzraum der Neurochirurgie, ZimmerE333 des Haupthauses. „Antibiotikaprophylaxe und –therapie in derNeurochirurgie (Sinn und Unsinn) unter Berücksichtigung der notwen-digen Liquorgängigkeit und der Wirtschaftlichkeit.“ Auskunft: Sekreta-riat PD Dr. Peter Ulrich. Tel. (0 69) 84 05 38 81. 2P

30.8.2003, 8.00 – 16.00 Uhr: Demonstrationsraum der Röntgenabtei-lung. „Unterweisung für Ärzte im Strahlenschutz gem. §23, Abs. 2RöV (=Informationskurs).“ Teilnahmegebühr: e 40,-. Auskunft: Dr. Joa-chim Lang. Tel. (0 69) 84 05 40 23. 6P

3.9.2003, 20.00 – 22.00 Uhr: Hotel Kempinski, An der Bundesstraße459, Neu-Isenburg. „COPD-update 2003.“ Prof. Vogelmeier, Marburg.Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. H. Klepzig. Tel. (0 69) 84 05 42 00. AiP 2P

Mittwochs, 13.15 Uhr: Demonstrationsraum der Röntgenabteilung.„Interdisziplinäres chirurgisch onkologisches Kolloquium.“ Anmeldungnicht erforderlich. Auskunft: PD Dr. C. Tonus. Tel. (0 69) 84 05 -30 43oder –39 41. 1P

Cardioangiologisches Centrum Bethanien

20.8.2003, 16.15 – 17.00 Uhr: Medienzentrum, Gebäude E, 3. OG,Bethanien-Krankenhaus, Im Prüfling 23, Frankfurt. „Angeborene Vi-tien.“ Prof. Dr. R. Schräder. Auskunft: Sekretariat PD Dr. B. Nowak. Tel. (0 69) 9 45 02 80. AiP 1P

3 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar

Journal Club der Klinik für Strahlentherapie

2.9.2003, 17.00 – 18.00 Uhr: Hörsaal EF 93 des Hauses 23, Theodor-Stern-Kai 7, Universitätsklinikum, Frankfurt. „Stellenwert der Strahlen-therapie bei Non-Hodgkin Lymphomen.“ Dr. Marianne Engelhard, Es-sen. Auskunft: Prof. Dr. H. D. Böttcher. Tel. (0 69) 63 01 59 14.

Rhein-Main-Arbeitsgemeinschaft für Gastroenterologie

3.9.2003, 17.30 Uhr: Hörsaal II, Haus 23, 1. OG, Theodor-Stern-Kai 7,Universitätsklinikum, Frankfurt. „Chemotherapie gastrointestinaler Tu-moren.“ „Magen“ E. Jäger, Frankfurt. „Pankreas“ H. Oettle, Berlin.„Kolorektales Karzinom“ S. Sahm, Wiesbaden. Auskunft: SekretariatProf. Dr. W. F. Caspary. Tel. (0 69) 63 01 51 22. 3P

Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim

6.9.2003, 9.00 – 17.00 Uhr: Orthopädische Universitätsklinik, StiftungFriedrichsheim, Marienburgstraße 2, Frankfurt. „11. InternationalesSymposium: Sport und Medizin.“ Leitung: PD Dr. M. Engelhardt, Dr. J.Mortier, Prof. Dr. L. Zichner. Auskunft: Sekretariat Dr. Johannes Mortier.Tel. (0 69) 6 70 52 30 – 32. AiP

Qualitätszirkel Psychotherapie Rhein-Main

8.9.2003: „Qualitätszirkel Psychotherapie Rhein-Main.“ Moderationund Auskunft: Gisela Schoh-Tamow. Tel. (0 61 03) 92 89 64.

Städtische Kliniken Frankfurt-Höchst

10.9.2003, 18.00 Uhr s.t.: Gemeinschaftsraum 2. Etage, Städtische Kli-niken Frankfurt-Höchst, Gotenstr. 6-8, Frankfurt. „Chronische Bauch-schmerzen.“ PD Dr. L. Schrod. Auskunft: Sekretariat PD Dr. L. Schrod.Tel. (0 69) 31 06 28 06. AiP 2P

2 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar

Schmerzforum Rhein-Main e.V.

10.9.2003, 19.00 – 20.30 Uhr: Schmerzforum Rhein-Main e.V., Im Me-dienzentrum, Bethanien-Krankenhaus Prüfling, Haus E, 3. Stock, Im Prüf-ling 21-25, Frankfurt/M. „Schmerzkonferenz.“ AiP 3P

3 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar

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406 Hessisches Ärzteblatt 8/2003406

20.30 – 22.00 Uhr: „Auswertung von Schmerzfragebögen.“ Dr. Bene-dikt Eberhardt. AiP 3P

3 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar

Auskunft: Dr. Benedikt Eberhardt. Tel. (069) 463738 oder 13 37 69 66.

Qualitätszirkel Palliativmedizin

10.9.2003, 17.00 Uhr s.t.: Martin-Luther-Stift, Elisabethen-Zimmer, Ha-nau. „Qualitätszirkel Palliativmedizin.“ Auskunft: Prof. Dr. Peter M.Osswald. Tel. (0 61 81) 2 96 24 00 oder Dr. G. Lautenschläger, Hanau.Tel. (0 61 81) 25 55 35.

Artemis-Laserklinik

10.9.2003: Artemis-Laserklinik, Kennedyallee 55, Frankfurt. „4. refrak-tiv-chirurgischer Nachmittag.“ Auskunft: Sekretariat Dr. K. Schayan-Araghi. Tel. (0 69) 69 76 97 73.

Institut für hermeneutische Sozial- und Kulturforschung e.V.

9.10. – 11.10.2003: IHSK, Frankfurt am Main. „Fallverstehen in derärztlichen Praxis – Fallverstehen und Falldiagnose im Sinne der ob-jektiven Hermeneutik.“ Andreas Franzmann, Dr. Sascha Lieber-mann. Seminargebühr: e 350. Auskunft: Dr. Liebermann. Tel. (0 69)56 56 80.

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Univer-sitätsklinikums

Jeden Montag 15.30 Uhr: Universitätsklinikum, Demonstrationsraum,IDIR, Haus 23A, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt. „Interventionelle The-rapiemaßnahmen: Thermoablation (Laser, RF), vaskuläre Therapie,Vertebroplastie.“ Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Thomas Vogl. Tel. (0 69)63 01 72 77.

Balintgruppe

Dienstags 14-tägig, 19.00 – 20.30 Uhr: Frankfurt, Siegmund-Freud-In-stitut. Leitung: Prof. Dr. Adrian Gaertner. Tel. (0 61 71) 5 25 36.

Arbeitskreis für TCM

Jeden Mittwoch von 19.00 – 21.30 Uhr im Semester, Uniklinik Frankfurt,Hörsaal der Gynäkologie, 2. Stock, Frauenklinik. „Arbeitskreis fürTCM“ Leitung: Dr. Michael Grandjean und Dr. Klaus Birker. Tel. (0 61 42)96 59 59 oder (0 67 75) 3 08.

Klinik für Nuklearmedizin der JWG-Universität

Jeden ersten Donnerstag, 17.00 Uhr: Haus 21 D, 1. OG, Klinik für Nu-klearmedizin Universitätsklinikum, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt. „Kli-nikkonferenz PET. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. F. Grünwald. Tel. (0 69)63 01 – 43 30. 2P

Institut für Neuroradiologie der JWG-Universität

Jeden Mittwoch, 15.30 Uhr: Demonstrationsraum Neuroradiologie,Untergeschoß, Haus 95, Schleusenweg 2-16, Frankfurt. „Interdisziplinä-re neurovaskuläre Fallkonferenz Neurologie-Gefäßchirurgie-Neurora-diologie.“ Auskunft: PD Dr. J. Berkefeld. Tel. (0 69) 63 01 54 62.

Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Jeden Mittwoch, 14.30 Uhr: Universitäts-Klinikum Frankfurt, Theo-dor-Stern-Kai 7, Haus 14, EG, Onkologische Tagesklinik. „Interdis-ziplinäre Tumorkonferenz - Fallbesprechung, Patientinnen-Vorstel-lung.“ Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. M. Kaufmann. Tel. (0 69) 63 0152 24.

Balintgruppe

Montags, 14tägig, 19.30 Uhr: Holzhausenstr. 63, Frankfurt. Leitung: Dr.Hans-Joachim Rothe. Tel. (0 69) 59 22 58. 4P

Balintgruppe

In Frankfurt am Main Höchst. Leitung: Dr. Linkert und Dr. Otto. Tel. (0 69)33 16 39 oder (0 69) 59 44 50.

Balintgruppe

Montags, 14tägig, 19.45 Uhr: Frankfurt-Westend, Praxis Dr. ChristaHohmann. Tel. (0 69) 72 44 29. 4P

Qualitätszirkel tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Mittwochs, 1xmonatlich, 20.00 – 21.30 Uhr in Frankfurt-Hausen. Aus-kunft: Dr. Cordula Damm. Tel. (0 69) 76 20 18. 4P

Klinikum Stadt Hanau

Jeden Montag, 16.00 Uhr: C-Bau, 1. Stock, Klinikum Stadt Hanau.„Interdisziplinäres Brustzentrum – Fallbesprechung.“ Anmeldungvon Patienten: Sekretariat Prof. Dr. H.-H. Zippel. Tel. (0 61 81) 2 9625 10.

AG für die Weiterbildung zum Erwerb der ZusatzbezeichnungPsychotherapie

Geschäftsstelle der AGPT, Stresemannallee 11, Frankfurt.

Psychosomatische Grundversorgung: Kontinuierliche Balintgruppe The-orie 50 Stunden. Leitung: Dr. Herzig, Prof. Krause. 65P

Auskunft: Dr. Schüler-Schneider. Tel. (0 69) 63 53 63.

Psychosomatische Grundversorgung

8.9. – 9.9.2003: „Psychosomatische Grundversorgung“ Theorie undTechnik der Verbalen Intervention. 65P

Montags, 1xmonatlich, 19.00 – 22.00 Uhr, Brönner Str. 15, 3. OG,Frankfurt. Balintgruppe. 6P

Samstags, 1xmonatlich, 9.30 – 12.30 Uhr, Brönner Str. 15, 3. OG,Frankfurt. Balintgruppe. 6P

Anwendergrundkurs mit 8 Doppelstunden, Brönner Str. 15, 3. OG, Frank-furt. Autogenes Training – Grundkurs und Fortgeschrittene. 16P

Leitung: Dr. Stjepan Pervan (069) 597907-09.

BEZIRKSÄRZTEKAMMER GIESSEN

Rehbergpark

3.9.2003, 14.00 – 18.00 Uhr: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapiedes Kindes- und Jugendalters, Austraße 40, Herborn. „Gegenwart undZukunft von Kinder- und Jugendpsychiatrie im sozialen System.“ Prof.Dr. Dr. Remschmidt, Marburg; Prof. Dr. Keupp, München. Auskunft: Se-kretariat M. Wildermuth. Tel. (0 27 72) 50 42 12.

Kreisverein der Ärzte des Wetteraukreises

10.9.2003, 17.00 Uhr c.t.: Bürgerhospital Friedberg, Ockstädter Str.3-5, Seminarraum Schwesternwohnheim, Eingang Hospitalgasse.„Netzwerk Herzinfarkt.“ Prof. Dr. Christian Hamm, Bad Nauheim;Dr. Reinhold Merbs, Friedberg. Auskunft: Dr. R. Merbs. Tel. (0 60 31)8 90. AiP 2P

Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin der JustusLiebig Universität

17.10. – 18.10.2003: Universitätsklinikum Gießen, Neuer HörsaalChirurgie, Rudolf-Buchheim-Str. „Fortbildungsveranstaltung zurQualifizierung von Transfusionsverantwortlichen und -beauftrag-ten.“ Leitung: Prof. Dr. Gregor Bein. Auskunft: Frau Adam. Tel. (0641) 9 94 15 01. 9P

Balintgruppe

Donnerstags, 4wöchentlich. 4P

Samstags, 6wöchentlich. 6P

Dr. Michael Knoll, Kliniken des Wetteraukreises, Bürgerhospital Fried-berg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Johann-Peter-Schäfer-Str. 3, Friedberg. Anmeldung Tel. (0 60 31) 89 13 19.

Balintgruppe

Donnerstags, 14tägig, 20.15 Uhr: In den Räumen der Praxis Al-brecht/Bernhardt/Schmidt, Raun2, Nidda. Dr. Christel Albrecht. Tel. (060 43) 25 65. 3P

Balintgruppe

Montags, 14tägig, 20.15 Uhr: Ulrich Breidert-Achterberg, Nahrungs-berg 53, Gießen. Tel.: (06 41) 4 46 83. 3P

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407Hessisches Ärzteblatt 8/2003 407

Wilhelm-Conrad-Röntgen-Klinik der Universität Gießen

Jeden Donnerstag, 16.00 Uhr s.t.: Bibliothek der Wilhelm-Conrad-Rönt-gen-Klinik, Universität Gießen, Langhansstraße 4. „Interdisziplinäre Tu-morkonferenz.“ Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. H. von Lieven. Tel. (0641) 9 94 17 00.

BEZIRKSÄRZTEKAMMER KASSEL

Klinik für Unfall und Wiederherstellungschirurgie

13.8.2003, 18.00 Uhr c.t. – ca. 20.00 Uhr: Hörsaal des Kreiskran-kenhaus Bad Hersfeld, Seilerweg 29, Bad Hersfeld. “Unfallchirur-gisch-orthopädisches Kolloquium: Resistenzentwicklung bei Anti-biotika (MRE); Antiseptika und die schlecht heilende Wunde.“ Dr. R.Käflein, Gießen. Auskunft: Sekretariat PD Dr. Rüdiger Volkmann. Tel. (0 66 21) 88 15 71. AiP 2P

3 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar

Pneumologische Seminare

20.8.2003, 18.00 Uhr: Mövenpick-Hotel, Spohrstraße 4, Kassel. „Epi-demiologie der COPD.“ Prof. Dr. G. König, Memmingen. Auskunft: Se-kretariat Prof. Dr. G. Goeckenjan. Tel. (0 56 73) 50 10. AiP 2P

3 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar

Marienkrankenhaus Kassel

Marienkrankenhaus, Marburger Straße 85, Kassel.

27.8.2003, 18.00 Uhr c.t.: HIV-Infektion und Aids – aktuelle Entwick-lungen in der Therapie.“ PD Dr. Brodt, Frankfurt. 2P

10.9.2003, 18.00 Uhr c.t.: „Schlafmedizinisches Kolloquium: Be-sonderheiten von Schlafstörungen bei Frauen.“ PD Dr. Maritta Orth,Bochum. 2P

Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Konermann. Tel. (05 61) 8 07 31 33.

Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda

6.9.2003, 9.00 – 12.30 Uhr: Hotel Maritim, Fulda. „Palliative Therapiegastrointestinaler Tumoren.“ H.-J. Schmoll, Halle; J. Glaser, Fulda; T.Sutter, Halle; H. Grabenbauer, Erlangen. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr.H.-J. Glaser. Tel. (06 61) 1 53 01. AiP 3P

Klinikum Kassel

10.9.2003, 19.30 – 21.30 Uhr: Klinikum Kassel, Hörsaal Pathologie,Mönchebergstraße 41. „Kasseler Gastroenterologen-Gespräch: Leber-transplantation – aktueller Stand.“ Prof. Dr. Neuhaus, Berlin. Auskunft:Sekretariat Prof. Dr. J. Pausch. Tel. (05 61) 9 80 30 71. AiP 2P

Ärzteverein Hofgeismar

10.9.2003, 19.00 Uhr s.t.: Hotel ‚Zum Alten Brauhaus‘, Marktstraße12, Hofgeismar. „COPD und Asthma – Diagnostik und Therapie.“Dr. Harald Friedrich. Auskunft: Prof. Dr. W. Vogel. Tel.: (0 56 71) 5 07 21 21. 3P

Deutsches Schmerz-Therapie-Zentrum

10.9.2003, 16.00 Uhr: Deutsches Schmerz-Therapie-Zentrum, Im Kur-park 10, Bad Hersfeld. „Bad Hersfelder Schmerzkonferenz.“ 4P

17.00 Uhr: „Bad Hersfelder Qualitätszirkel Schmerztherapie.“ 4P

Auskunft: Sekretariat MR Dr. Michael W. W. Röse. Tel. (0 66 21) 79 84 00.

Rotes Kreuz Krankenhaus

15.9. – 19.9.2003: Schloßhotel Wilhelmshöhe Kassel. „Grundkurs Pallia-tivmedizin für Ärzte.“ Dr. Dietmar Beck, Göttingen; Dr. Wolfgang Spuck,Kassel. Auskunft: Frau Astrid Zurmahr. Tel. (05 61) 3 08 64 41.

Schloßpark-Klinik Gersfeld

22.9. – 26.9.2003: Fachklinik für naturgemäße Ganzheitsmedizin,Fritz-Stamer-Straße 22, Gersfeld/Rhön. „Blockseminar Naturheilver-fahren: Enteropathie, Mayr-Diagnostik, Allergie-Diagnostik, Zahnte-stung, angewandte Phytotherapie, Intuitionsschulung.“ Leitung: Dr. Jür-gen Freiherr von Rosen. Kosten: e 620. Auskunft: Sekretariat Dr. von Ro-sen. Tel. (0 66 54) 1 60.

Klinikum Fulda

Klinikum Fulda, Pacelliallee 4, Fulda.

Jeden Dienstag 15.30 – 16.30 Uhr: „Chirurgisch-/Gastroenterologi-sche Tumorkonferenz.“ Leitung: Dr. K.-L. Diehl, PD Dr. H.-G. Höffkes,Prof. Dr. Jaspersen, Prof. Dr. H. J. Feldmann, PD Dr. C. Manke, Dr. R.Rüttger. Auskunft: Sekretariat Dr. Rüttger oder Prof. Dr. Jaspersen. Tel. (06 61) 84 –56 11 oder –54 21. 2P

Jeden Montag 16.00 - 17.00 Uhr: Bibliothek der Frauenklinik. „Inter-disziplinäre Tumorkonferenz gynäkologischer Tumoren einschließlichMammakarzinom.“ Prof. Dr. L. Spätling, Prof. Dr. H.J. Feldmann, Dr. A.Hertel, Prof. Dr. H. Arps. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Spätling. Tel. (0661) 84 25 30. 2P

Jeden Donnerstag 15.30 - 16.30 Uhr: Bibliothek der Frauenklinik. „Pe-rinatalkonferenz.“ Prof. Dr. L. Spätling, Prof. Dr. R. Repp. Auskunft: Se-kretariat Prof. Dr. Spätling. Tel. (06 61) 84 59 01. 2P

Jeden 2. Montag, 16.00 – 17.00 Uhr: Medizinische Klinik II. Seminar-raum 2. „Aktuelle Gastroenterologie.“ Leitung: Dr. K. L. Diehl, Prof. Dr.D. Jaspersen. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Jaspersen. Tel. (06 61) 8454 21. 3P

Jeden 2. Donnerstag, 16.00 – 17.00 Uhr: Medizinische Kliniken.Seminarraum 3. „Ausgewählte aktuelle Themen der Inneren Medi-zin.“ Leitung: Prof. Dr. D. Jaspersen, Prof. Dr. T. Bonzel, Prof. Dr. W.Fassbinder. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Jaspersen. Tel. (06 61)84 54 21. 3P

Jeden Mittwoch, 15.30 Uhr: Demonstrationsraum – Radiologie-Zen-trum. „Interdisziplinäre Tumorkonferenz – Radioonkologie.“ Prof.Dr. H. Arps, Prof. Dr. R. Behr, Prof. Dr. W. Fassbinder, Prof. Dr. H. J.Feldmann, PD Dr. A. Hertel, PD Dr. H.-G. Höffkes, Prof. Dr. E. Hof-mann, Prof. Dr. D. Jaspersen, Prof. Dr. T. Kälble, Prof. Dr. D. Langohr,PD Dr- Ch. Manke, Prof. Dr. Th. Stegmann. Auskunft: SekretariatProf. Dr. H. J. Feldmann. Tel. (06 61) 84 63 41.

Helios St. Elisabeth Klinik

Donnerstags, zweiwöchentlich, 16.00 – 17.00 Uhr: Kuratoriumszimmer,Schillerstr. 22, Hünfeld. „Ausgewählte Themen der Chirurgie.“ Dr. K.Witzel und Mitarbeiter. Auskunft: Sekretariat Dr. Witzel. Tel. (0 66 52)98 71 23. 1P

Balintgruppe

Dienstags 14tätig, 19.30 Uhr: Auskunft. Dr: U. Walter, Bahnhofstr. 12,Fulda. Tel. (06 61) 9 01 49 60.

Balintgruppe

Termine nach Vereinbarung: Auskunft: Dr. H. Bornhütter, Kassel. Tel. (0561) 31 51 83 und Dr. Wienforth, Felsberg. Tel. (0 56 62) 26 29. 4P

Qualitätszirkel Balintgruppe

Mittwochs 19.00 Uhr, 4-wöchentlich. Dr. R. Tonfeld, Stiftshof 1, Kaufun-gen. Tel. (0 56 05) 9 10 73. 4P

Qualitätszirkel Methodenintegration in der Psychotherapie

Mittwochs, 20.00 Uhr, monatlich. Auskunft: Dipl.-Psych. Dieter Bruns.Tel. (05 61) 3 27 04.

BEZIRKSÄRZTEKAMMER MARBURG

Klinik für Urologie und Kinderurologie der Philipps-Universität

27.8.2003, 17.00 Uhr: Raum 0-4316, Klinikum Lahnberge, Baldinger-straße, Marburg. „Interdisziplinärer Arbeitskreis Uro-Onkologie Mar-burg e.V.: Diagnostik und Therapie des hormonrefraktären Prostata-karzinoms.“ Dr. Carsten Ohlmann, PD Dr. A. Heidenreich, Prof. Dr. P.Barth. Auskunft: Sekretariat PD Dr. A. Heidenreich. Tel. (0 64 21) 2 8655 90. 2P

Klinik für Neurologie der Philipps-Universität

2.9.2003, 19.00 – ca. 20.30 Uhr: Konferenzraum des Zentrums fürNervenheilkunde der Philipps-Universität, Rudolf-Bultmann-Str. 8, Mar-burg. “Epilepsie und andere neurologishce Manifestationen der Zöllia-kie.“ Dr. M. Kieslich. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. F. Rosenow, Dr. H.Hamer. Tel. (0 64 21) 2 86 52 00.

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408 Hessisches Ärzteblatt 8/2003408

Naturheilkunde Tagesklinik mit Schmerzambulanz

6.9.2003, 10.00 Uhr: Biegenstaße 18, Marburg. „Alternative Krebs-therapien.“ Auskunft: Sekretariat Dr. B. Weber. Tel. (0 64 21) 6 84 30.

Dept. of Otolaryngology, Head and Neck Surgery der Philipps-Universität

7.9. – 9.9.2003: Marburg. „International Training Course on Endosco-pic and Microscopic Sinus Surgery.“ Chairman: Prof. Jochen A. Werner.Auskunft: Sekretariat PD Dr. B. M. Lippert. Tel. (0 64 21) 2 86 64 78.

Balintgruppe

Dr. Walter Thomas Kanzow, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Mar-burg-Süd, Cappeler Str. 98, Marburg. Anmeldung. Tel. (0 64 21) 40 42 27.

BEZIRKSÄRZTEKAMMER WIESBADEN

Dr. Horst-Schmidt-Kliniken

Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Ludwig-Erhard-Str. 100, Wiesbaden.

11.8.2003, 16.00 – 17.00 Uhr: Hörsaal Pathologie. Gemeinsame Ver-anstaltung der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin und der Kli-nik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie. „PsychiatrischeErkrankungen in der Schwangerschaft.“ Dr. Grommes. Auskunft: Se-kretariat PD Dr. Gonser. Tel. (06 11) 43 32 06. 1P

13.8.2003, 18.00 Uhr: Hauptgebäude, 2. Stock, Raum hinter Casino.„Aktuelles aus der Notfallmedizin: Versorgung von Notfallpatientenan Bord von Verkehrsflugzeugen.“ Dr. Rose, Mainz. Auskunft: Leitung:Prof. Dr. J. E. Schmitz, Prof. Dr. M. Sigmund. Auskunft: Dr. Kursatz, Dr.Fischbach. Tel. (06 11) 43 21 69 o. 43 20 19. AiP 2P

25.8.2003, 16.00 – 17.00 Uhr: Hörsaal Pathologie. Gemeinsame Ver-anstaltung der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin und der Kli-nik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie. „Ätiologie undstandiengerechte Therapie der Endometriose.“ Herr Urban. Auskunft:Sekretariat PD Dr. du Bois. Tel. (06 11) 43 23 77. 1P

3.9.2003, 16.00 – 17.00 Uhr: Bibliothek der Kinderklinik, EG. „Pädia-trisch-Neurochirurgische Konferenz.“ Auskunft: Sekretariat Dr. UlrichKnappe. Tel. (06 11) 43 28 55. 1P

10.9.2003, 18.00 Uhr s.t. – 10.00 Uhr: Seminarraum Personalcasino,1. Obergeschoß. „Infektiologisches Gespräch.“ Auskunft: SekretariatProf. Dr. C. Ell. Tel. (06 11) 43 27 58.

26.9. – 27.9.2003: Dr. Peter Jäger-Bildungszentrum. In Zusammenarbeitmit dem Berufsverband der Frauenärzte Wiesbaden und Mainz. „1. Wies-badener Forum Gynäkologische Onkologie.“ Leitung: PD Dr. A. du Bois.Auskunft: Sekretariat PD Dr. A. du Bois. Tel. (06 11) 43 23 77. 9P

Donnerstags 16.30 Uhr: Raum 99D302, Untergeschoß HauptgebäudeHSK. „Interdisziplinäres Tumorboard des OSP-HSK.“ Anmeldung vonPatienten telefonisch bis 12.00 Uhr, jeden Donnerstag, Sekretariat OSPPD Dr. N. Frickhofen. Tel. (06 11) 43 33 33. 3P

Donnerstags 8.00 – 10.00 Uhr: Räume der gynäko-onkologischen Am-bulanz. „Gynäkologisch-onkologische-radiotherapeutische Sprech-stunde.“ PD Dr. A. du Bois, PD Dr. F.-J. Prott. Auskunft: Sekretariat PD Dr. du Bois. Tel. (06 11) 43 23 77. 2P

Montags 14.00 – 15.00 Uhr: Bibliothek der Klinik für Geburtshilfe undPränatalmedizin. „Perinatalkonferenz.“ Prof. Dr. M. Albani, PD Dr. M.Gonser. Auskunft: Dr. Erz. Tel. (06 11) 43 32 06. 2P

Freitags 9.00 – 11.00 Uhr: Ambulanz der Klinik für Geburtshilfe undPränatalmedizin. „Interdisziplinäre Sprechstunde für Hochrisiko-schwangerschaft und –Geburt.“ PD Dr. M. Gonser, Dr. Dr. A. Klee. Aus-kunft: Dr. Dr. A. Klee. Tel. (06 11) 43 32 06. 1P

Schmerztherapeutisches Kolloquium e.V.

18.8.2003, 18.00 – 19.30 Uhr: Bibliothek der Deutschen Klinik für Dia-gnostik, Aukammallee 33, Wiesbaden. „Interdisziplinäre Schmerzkon-ferenz mit Patientenvorstellungen.“ 2P

20.00 – 22.00 Uhr: „Qualitätszirkel Schmerztherapie.“ 2P

Auskunft: Dr. Drechsel, DKD, Dr. Nolte, Wiesbaden. Tel. (06 11) 9 45 18 08.

Medizinische Gesellschaft Wiesbaden e.V.

2.9.2003, 19.30 – 22.00 Uhr: Ärztehaus Abraham-Lincoln-Str. 36, Wiesba-den. „Fettstoffwechselstörungen Arteriosklerose – evidenz-basierte Be-handlungsmöglichkeiten.“ Prof. Dr. Eberhard Winter, Hamburg. „Sekundär-

prophylaxe von Gefäßerkrankungen.“ Prof. Dr. Kasper, Wiesbaden. Aus-kunft: Frau Dies oder Frau Brede. Tel. (06 11) 71 00 14 o. 13. AiP 3P

Deutsche Klinik für Diagnostik

Deutsche Klinik für Diagnostik, Aukammallee 33, Wiesbaden.

2.9.2003, 18.00 – 19.30 Uhr: Hörsaal der Chirurgie, UniversitätMainz. Gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Schluckbeschwer-den und Motilitätsstörungen der Universitätsklinik Mainz. „EosinophileÖsophagitis im Kindesalter.“ Prof. Keller, Wiesbaden. Auskunft: Sekre-tariat Prof. Dr. V. F. Eckardt. Tel. (06 11) 57 76 89. AiP 3P

3 besuchte Veranstaltungen = 1 AIP-Ausbildungsseminar

Montags und dienstags, 9.00 – 16.00 Uhr: Räume der gynäkologischenAmbulanz der DKD. „Interdisziplinäre senologische Sprechstunde.“ Prof.Dr. H. Madjar. Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Madjar. Tel. (06 11) 57 76 12.

Jeden Montag, 17.00 Uhr: Interdisziplinäres Forum für Onkologie ander DKD, Patientenbesprechung, 4. OG. Anmeldung Praxis Hämatolo-gie/Onkologie, Dr. Josten. Tel. (06 11) 57 74 74.

Balintgruppe Mittwochs, 14-tägig, 17.30 – 19.30 Uhr s.t.: Bibliothekder DKD. Auskunft: Dr. L. Albers. Tel. (06 11) 57 72 52 oder J. Klauen-flügel. Tel. (06 11) 5 64 09 65. 4P

Freitags, 17.00 – 19.00 Uhr s.t., zweimonatlich: Bibliothek der DKD. Ar-beitskreis Integrierte Medizin und Reflektierte Kasuistik.“ Auskunft: Dr.L. Albers, Prof. Dr. O. Leiss. Tel. (06 11) 57 72 52. 2P

St. Josefs-Hospital

3.9.2003, 18.00 – 19.45 Uhr: Salon Carl-Schuricht, Kurhaus Wiesbaden.„Orthopädenabend der Orthopädischen Klinik: Das Arthrosegelenk des jun-gen Menschen.“ Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. J. Pfeil. Tel. (06 11) 88 32 02.

Verein Nassauischer Ärzte e.V.

3.9.2003, 17.15 – 19.15 Uhr: Ärztehaus, Adelheidstr. 7, Limburg. „Re-sistenzen in der Antibiotikatherapie.“ Auskunft: Dr. Egbert Reichwein.Tel. (0 64 82) 20 78.

Krankenhaus Sankt Josef, Rüdesheim

10.9.2003, 15.00 Uhr: Konferenzzimmer Schwesternwohnheim, Eibinger Str.9, Rüdesheim. „Klinisch-pathologische Konferenz.“ Prof. Dr. A. Fisseler-Ek-khoff, Dr. Rottmann. Auskunft: Sekretariat Dr. Rottmann. Tel. (0 67 22) 49 07 11.

Kolposkopiekurs

26.9. – 27.9.2003: Wiesbaden. „Wiesbadener Stereo-Kolposkopie-kurs – Grund- und Aufbaukurs.“ Dr. J. Quaas, Dr. Hk. Bauer. Auskunft:Dr. Quaas. Tel. (0 38 31) 4 82 80.

Asklepios Paulinen Klinik

2.10. – 4.10.2003: Schloß Biebrich, Wiesbaden. „2nd BIC: Second Bie-brich Interdisciplinary Conference – Kolon- und Rektumkarzinom.“Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. K. H. Link. Tel. (06 11) 8 47 24 31.

St.-Vincenz-Krankenhaus

St.-Vincenz-Krankenhauses, Auf dem Schafsberg, Limburg.

Jeder erste Mittwoch des Monats, 17.00 Uhr: Demonstrationsraum derRöntgenabteilung, Erdgeschoß. „Arbeitskreis Gefäßmedizin.“ Auskunft:Dr. F. Rabe-Schmidt, Tel. (0 64 31) 2 92 44 01 oder Dr. S. Eichinger, Tel.(0 64 31) 2 92 45 55.

Jeden 2. Dienstag, 17.00 Uhr: Konferenzraum. „InterdisziplinäresBrustzentrum – Fallbesprechung.“ Onkologischer Schwerpunkt. Aus-kunft: Sekretariat Prof. Dr. M. Volk. Tel. (0 64 31) 2 92 44 51.

Balintgruppe

Donnerstag, 14-tägig, 19.00 – 21.00 Uhr: Praxisräume Teutonenstr. 52,Wiesbaden. Auskunft: Dr. A. von Wietersheim-Illers, Wiesbaden. Tel.(06 11) 80 72 09. 4P

Balintgruppe

Donnerstag, 14-tägig, eine Doppelstunde. Praxis Wiesenstraße 29,Wiesbaden, Dr. Krebser. Tel. (06 11) 84 07 98. 4P

Qualitätszirkel tiefenpsychologische Psychotherapie

monatliche Sitzung dienstags, 19.30 Uhr für ärztliche und psychologi-sche Psychotherapeuten. Auskunft: Dr. N. Mink. Tel. (06 11) 52 88 22.

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409Hessisches Ärzteblatt 8/2003 409

Fortbildung

In den letzten Jahrzehnten ist keinJahr vergangen, in dem nicht zumin-dest eine neue Infektionskrankheitaufgedeckt wurde, darunter auch be-achtliche Neuerungen, die meistdurch Viren wie HIV, BSE, Hantan,Nipah/Hendra, Lassa, Ebola/Mar-burg, aber auch durch bakterielle Er-reger wie Helicobacter, Chlamydiapneumoniae, Legionella, EHEC, Clo-stridium difficile oder diverse Parasi-ten (Pneumocystis, Cryptosporidien,Mikrosporidien) hervorgerufen wur-den. In den letzten Jahren ist viel vonden Risiken der B Waffen geredetworden. Das ist nicht ohne Gefahren:den spektakulären Milzbrandangriffdes letzten Jahres in den USA hat of-fenbar ein frustrierter Mitarbeiter derUS Behörde verursacht. Der größteTerrorist ist freilich die Natur!

November 2002: in der an Hong-kong angrenzenden südchinesischen,subtropischen und eng besiedeltenProvinz Guandong (=Canton) tratenneuartige atypische Pneumonien auf,die sich schnell verbreiteten. Ein älte-rer chinesischer Arzt, der in Guan-dong derartige Patienten behandelthatte, brachte Anfang März 2003 dieErkrankung zu einer Familienfeier inHongkong. Hiervon ausgehend kames zu einer beachtlichen Epidemie, diesich binnen eines Monats auf mehrereStaaten ausbreitete. Hongkong, Sin-gapur, Taiwan, Hanoi und Toronto,aber auch offenbar mehrere Orte inChina sind massiv betroffen. Trotzbeschwichtigender Worte und z.T.drakonischer Isolierungsmaßnahmenwar die Erkrankung bereits AnfangApril 2003 außer Kontrolle. Sie hatsich spektakulär in China und Tai-wan verbreitet. Durch drakonischeIsolierungsmaßnahmen und vermut-

SARS - die vorerst letzte Überraschung ausder Büchse der PandoraProfessor Wolfgang Stille, Frankfurt

lich auch durch Abnahme der Viru-lenz wurde Anfang Juli 2003 die Ein-dämmung der Infektion bekannt ge-geben.Ca. 8.500 Personen waren er-krankt und gut 800 gestorben. Der fi-nanzielle Schaden in den betroffenenLändern ging in die Milliarden.

GrundtatsachenDie wesentlichen Eigenschaften derneuen Krankheit waren bereits nachwenigen Wochen außerhalb Chinasbekannt: neue Virusinfektion durchein neuartiges Coronavirus, diedurch respiratorische Kontakte, ver-mutlich aber auch durch Schmierin-fektion übertragen wird. Hohes Fie-ber, schwere atypische Pneumoniemit auffälligen, wechselnden Lungen-infiltrationen. Antibiotika unwirk-sam. Wirkung von Virustatika (Riba-virin) unklar, offenbar nicht groß. Le-talität 5–10 % (bislang vorwiegendgesunde Erwachsene erkrankt – beiälteren Patienten mit schwerenGrundkrankheiten steigt die Letalitätauf bis zu 50 %). Weitgehend nor-mierter Verlauf, schneller Fieberan-stieg, fieberhafte Phase von 10-14 Ta-gen, langsame Rekonvaleszenz. Etwa10 % der Erkrankten sind schwer-krank und müssen auf einer Intensiv-station mit Sauerstoff und z.T. auchmit mechanischer Beatmung behan-delt werden. Todesfälle gab es in die-ser Phase wegen ARDS. Inkubations-zeit 3-7-10 Tage. Das Virus wurdenicht nur im Sputum, sondern auchim Stuhl nachgewiesen. Dauer der Vi-rusausscheidung nach der Erkran-kung noch unklar; postinfektiöseAusscheider wahrscheinlich. Patien-ten zeigen in der Rekonvaleszenz ei-nen Antikörper-Titeranstieg gegendas neue Coronavirus. Das Virus ist

pathogen für Versuchstiere. Das Vi-rus wurde in Südchina in Schleichkat-zen und anderen kleinen Raubtierengefunden.

Das Besonderedieser neuen Infektionskrankheit, dievon ihrem klinischen Erstbeschreiber,dem mittlerweile an der Infektionverstorbenen italienischen Infektiolo-gen Carlo Urbino, severe acute respi-ratory syndrom (SARS) genannt wur-de:1. Erstmals neue Infektionskrankheit

mit besonderem Tropismus für dasmedizinische Personal. ErheblicheGefährdung für behandelnde Ärz-te, Schwestern, Mitpatienten undBesucher.

2. Übertragung offenbar durch Kon-takte innerhalb der Familie, aberauch in Hotels.

3. Zumindest einzelne Patienten kön-nen hoch infektiös sein und durchflüchtige Kontakte zu vielen Se-kundärerkrankungen führen.

4. Die Majorität der Infizierten er-krankt mit einem schweren akutenpneumonischen Krankheitsbild,aber offenbar gibt es nicht wenigePatienten, die die Erkrankung rela-tiv leicht und uncharakteristischdurchmachen und doch vermutlichdie Infektion weitergeben.

5. Die Erkrankung hat eine erhebli-che Infektiosität, vergleichbar mitder von Influenza, Windpocken,Pocken oder Masern. Die Erkran-kung hat sich daher binnen einesMonats in Einzelfällen weltweitausgebreitet. Bemerkenswerte Her-de in Hongkong, Singapur, Hanoi,Toronto, Peking. RespiratorischeÜbertragung und möglicherweiseSchmierinfektionen.

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410 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Fortbildung

6. Neu: hochinfektiöse Pneumonie-form, erhebliche Veränderung derbisherigen Therapie-Strategien.

Die Aufgabe der klinischen MedizinEs ist dringend notwendig, daß sichdas gesamte medizinische System aufdie neue Herausforderung SARS ein-stellt: kompetente Alarmpläne für dieunterschiedlichen Stadien der Er-krankung.

Andere Führung einer Arztpraxisbzw. Ambulanzgang: Erstuntersu-chung durch den Arzt unter Sicher-heitskautelen (Mundschutz, Sicher-heitsbrille, Kittel und Handschuhen).

Mundschutz: der erkrankte Pa-tient sollte einen normalen chirurgi-schen Einmal-Mundschutz tragen,der Arzt und das Personal, das in en-gen Kontakt mit dem Patient kommt,benötigen virusdichte FFP3 bzw.FFP2 Mundmasken. Verwendungvon Atemmasken propagieren.

Klinische Diagnose SARS: immerDD zu den sehr viel häufigeren unter-schiedlichen bakteriellen Pneumo-nien! sofortige Antibiotikatherapie,z.B. Moxifloxacin oder Levofloxa-cin. Wenn nicht binnen 24-48 Stun-den massive Besserung, konkretererSARS Verdacht. Frühdiagnose vonSARS noch nicht ausgearbeitet. DerAntikörperanstieg setzt erst in einerErkrankungsphase ein, in der mögli-cherweise die größte Infektionsge-

fahr bereits vorüber ist. SARS wirdvorerst eine klinische Diagnose sein,die erst in der zweiten Erkrankungs-woche durch Erregernachweis bestä-tigt werden kann. Die relativ langeErkrankungsdauer von 4-6 Wochenund die kurze Inkubationszeit von et-wa einer Woche bedingen, daßgleichzeitig mehrere Generationen ei-nes Ausbruchs in einer Klinik liegenkönnen.Versorgung von SARS im normalenAllgemeinkrankenhaus: da minde-stens 10 % der Erkrankten intensiv-pflichtig werden und beatmet werdenmüssen, ist eine Behandlung in einemeinfachen Krankenhaus von der Sa-che her nicht mehr möglich. Wie vie-le Patienten lassen sich in einer Milli-onenstadt unter Sicherheitskautelenbeatmen - 10–20 maximal 50? Bei ei-nem wirklich schweren Ausbruchdürften die Beatmungs-Kapazitätenschnell erschöpft sein.

AusblickSARS ist nicht der Untergang derMenschheit. Die Majorität der Pa-tienten übersteht die Infektion ohneDauerschäden und dürfte anschlie-ßend eine Immunität besitzen.

Personen, die SARS überstandenhaben, dürften in Zukunft eine be-sondere Position haben, denn diekönnen ohne eigene Gefährdung mitweiteren Patienten umgehen. Die

Präventions- und Quarantänemaß-nahmen haben vorerst das Ziel eineungehemmte Ausbreitung der Infek-tion zu verhindern. Binnen zwei Jah-ren dürfte es einen Impfstoff gegendie SARS Coronaviren geben. Esstellt sich dann die erhebliche Aufga-be einer Durchimpfung relevanterRisikogruppen, vermutlich mit regel-mäßigen Wiederauffrischimpfungen.Selbst wenn der aktuelle Ausbruch –so wie es zur Zeit aussieht – über-standen ist, bleibt das Risiko erneu-ter Infektionen aus dem noch nichtgenau bekannten biologischen Reser-voir.

Die Konsequenz für den öffent-lichen Gesundheitsdienst: Umgehen-de Aufnahme der vermuteten odernachgewiesenen Infektion mit demSARS assoziierten Coronavirus inden Katalog der meldepflichtigen Er-krankungen.

Die Konsequenz für die Innere MedizinWer soll die vielen SARS Patientenbehandeln? Es ist dringend notwen-dig, daß Schwerpunktinstitutionenfür diese gewaltige klinische Heraus-forderung geschaffen werden. Wirbrauchen SARS Spezialambulanzenund SARS Spezialstationen, die vonkompetenten klinischen Infektiolo-gen geleitet werden.

Die schnelle Isolierung und Cha-rakterisierung des SARS-Erregers istdurchaus bereits ein Erfolg der Medi-zin. Damit kann es freilich nicht ge-tan sein. Es ist Zeit für ein Umdenkenin der Inneren Medizin. Es ist drin-gend notwendig, die Nichtachtunginfektiöser Ursachen zu beenden unddie klinische Infektiologie als großeklinische Disziplin in Deutschlandwieder zu installieren.

Anschrift des Verfassers:Stresemannallee 6360596 Frankfurt/Main

SchlüsselwörterSARS – Infektionskrankheiten – emerging in-fections – Pneumonie – Coronaviren

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411Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Fortbildung

Seit dem 1. Oktober 2002 steht jedemErwachsenen in Deutschland mit 55 undnochmals mit 65 Jahren eine Koloskopieals neue Vorsorgeleistung zu. Was ist un-ter diesen Umständen der Stellenwertdes jährlichen Stuhlblut-Screening?

Zur Beantwortung dieser Frage seizunächst an den oft verkannten oderklein geredeten Wert, d.h. die Effekti-vität des seit 1972 an der Deutschen Kli-nik für Diagnostik (DKD) eingeführtenund seit 1977 in der jährlich angebote-nen Krebsfrüherkennungsuntersuchungverankerten Haemoccult-Screening mitobligatorischer Koloskopie nur bei denTestpositiven erinnert.

Die Betonung liegt auf jährlichwiederholt. Denn nur dann ist diesesScreening fair zu beurteilen, weil nur sodie notwendige, sozusagen „kumulie-rende“ Sensitivität für Karzinome mitüber 90 % erreicht werden kann, wieübrigens auch eine Studie in unseremFachbereich 1989 gezeigt hat.

Exemplarisch sollen drei große Feld-studien erwähnt werden, die die Morta-litäts- und Inzidenz-Senkung von Darm-krebs durch wiederholtes Stuhlblut-testen zweifelsfrei bewiesen haben:

In Minnesota, USA, wurden 46.500Personen über 50 Jahre in drei Gruppenaufgeteilt: der ersten wurde jährlich einHaemoccult-Testen angeboten, derzweiten ein Testen alle zwei Jahre und inder dritten Kontrollgruppe wurde wieüblich erst bei Auftreten verdächtigerSymptome koloskopiert. Die Studie er-streckte sich über 13 Jahre mit einerUnterbrechung von vier Jahren, in denenkeine Tests angeboten wurden.

Nur 46 % der Testpersonen habentatsächlich alle neun angebotenen Testsdurchgeführt, und 10 % der Testperso-nen unterzogen sich keinem einzigenScreening. 8 % der Testpositiven, d.h.der Personen mit nachgewiesenem ok-

Stuhlbluttesten als Screening nach Darmkrebs –Stellenwert im Jahr 2003 –Dr. med. Reinhard Gnauck, Wiesbaden

kultem Blut im Stuhl lehnten eine dia-gnostische Darm-Untersuchung ab, undweitere 12 % hatten lediglich eine flexi-ble Sigmoidoskopie oder eine ähnlichunvollständige Darmuntersuchung.

Umgekehrt wurde entgegen dem Stu-dienprotokoll bei 45 % der Kontroll-gruppe ebenfalls ein Haemoccult-Scree-ning, bei 10 % sogar wiederholt durch-geführt, sowie ungezählte Koloskopien.

Trotz dieser begrenzten Teilnahmeder „Testpersonen“ am Stuhlbluttesten,den unvollständigen Folgeuntersuchun-gen und der unvermeidbaren „Kontami-nation“ der Kontrollgruppe durch un-planmäßiges Testen sank die Mortalitätin der Testgruppe im Vergleich zur Kon-trollgruppe nach 13 Jahren statistischsignifikant um 33 % und die Inzidenz anDarmkrebs durch Polypektomien nach18 Jahren um 20 %. Wie zu erwartenfielen diese beeindruckenden Zahlen inder Testgruppe mit nur alle zwei Jahreangebotenem Haemoccult-Test mit 21 % und 17 % geringer aus.

In Japan bevorzugt man gegenüberdem Guajak-Test einen sehr sensitivenund selektiven immunochemischenNachweis von okkultem Blut im Stuhl,wobei jährlich wiederholt nur eine einzi-ge Stuhlprobe getestet wird. Dieser Testmuß zentral ausgewertet werden, weil ervergleichsweise komplizierter und übri-gens auch 3-5 mal teurer als ein Hae-moccult-Test ist. Bei 23.000 Japanernkonnte die Darmkrebs-Mortalität um60 % gesenkt werden, obwohl wenigerals die Hälfte der Testpositiven zu einerdiagnostischen Koloskopie zu bewegenwar!

In Dänemark – und parallel in Eng-land – wurde eine Studie durchgeführt,bei der der Haemoccult-Test wie bei derzweiten Gruppe in Minnesota nur allezwei Jahre angeboten wurde. Die Mor-talität sank um 18 % - in Minnesota wa-

ren es 21 % -, obwohl wiederum weni-ger als die Hälfte der Personen in der so-genannten Testgruppe alle fünf der inzehn Jahren angebotenen Tests tatsäch-lich durchgeführt hatten. Dabei gingman in diesen beiden europäischen Stu-dien soweit, Testpersonen von weiterenTestangeboten auszuschließen, wenn sieden ersten angebotenen Test nicht wahr-genommen hatten. Trotzdem wurden sieaber weiter in der Testgruppe geführt.Hier wurde also nicht nur die Effekti-vität des Stuhlblut-Screening, sonderngleichzeitig auch die Akzeptanz einesneuen Screening-Verfahrens in einer un-vorbereiteten Bevölkerung getestet.

Ganz anders wird übrigens bei Stu-dien mit endoskopischem Screening ver-fahren. Dann zählen als Testperson nurdiejenigen, die die Endoskopie tatsäch-lich durchführen und nicht nur angebo-ten erhielten. Das erklärt wenigstens zumTeil die scheinbar höhere Mortalitätssen-kung durch Screening-Endoskopien.

Man darf schließen, daß jährlichdurchgeführtes, nicht nur angebotenesStuhlblut-Screening mit anschließenderKoloskopie bei allen Testpositiven dieMortalität von Darmkrebs um min-destens 2/3 senkt und darüberhinaus dieInzidenz durch Polypektomie drastischverringert wird.

Die Effektivität jedes Krebs-Screeningbezüglich Mortalitäts-Senkung in derGesamtbevölkerung hängt entscheidendvon der Teilnahme, d.h. der Akzeptanzdes angebotenen Screening-Verfahrensab. Diese läßt sich bei entsprechenderWerbung für das Stuhlblut-Screening aufnahezu 50 % bei Frauen und 25 % beiMännern steigern, wie das Modellpro-jekt München erwiesen hat – immerhineine Verdoppelung der chronisch niedri-gen Inanspruchnahme der bisherigenKrebsfrüherkennungsuntersuchungdurch die Bevölkerung.

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412 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Fortbildung

Wenn weniger als die Hälfte der Bevöl-kerung mitmacht, ist auch mit dem be-sten Screening-Test nur wenig statis-tisch Faßbares zu erreichen.

Der Feind des Guten ist das nochBessere. Die in Deutschland seit demletzten Oktober den etwa 20 Millionenüber 55jährigen angebotene Screening-Koloskopie ist zweifellos das optimaleDarmkrebs-Screening. Aber es ist eineinvasive, aufwendige, neue Kosten ver-ursachende und vor allem für noch be-schwerdefreie Personen nicht immerangenehme Prozedur. Bisherige Erfah-rungen in USA stimmen nicht optimis-tisch hinsichtlich der Akzeptanz beisich völlig gesund fühlenden Personen.Es ist jedenfalls leichter, einen Patien-ten mit nachgewiesenem okkulten Blutim Stuhl zu einer Koloskopie zu be-wegen.

FazitNach meiner Einschätzung wird daherdas jährliche Stuhlblut-Screening seinenhohen Stellenwert behalten, jedenfallsbei den 85 % der Bevölkerung mitdurchschnittlichem Risiko für Darm-krebs. Dabei sollte natürlich die seit zehnJahren erprobte, verbesserte und demzu-folge 2002 vom WHO- und OMED-Screening Committee empfohlene neue-re Testversion Haemoccult Sensa be-nutzt werden, wie es in der DKD bereitsseit 1999 geschieht.Bei Risiko-Personen mit verdächtigerFamilien-Anamnese oder einer geneti-schen Disposition zu Darmkrebs giltallerdings schon heute das Koloskopie-Screening als Standard.

Ob in Zukunft ein nicht-invasivesScreening durch Nachweis alterierterDNA aus abgeschilferten Tumorzellen

im Stuhl möglich, d.h. praktikabel undbezahlbar wird, um einmal die ver-gleichsweise simplen Stuhlbluttests zuersetzen, bleibt abzuwarten. ZumSchluß ein Zitat aus Kanada: „Darm-krebs-Screening mittels Nachweis vonokkultem Blut im Stuhl ist einfach zugut, um es zu ignorieren“.

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:Dr. med. Reinhard GnauckDeutsche Klinik für DiagnostikAukammallee 3365191 Wiesbadern

Während im Zusammenhang mit be-schlossenen und geplanten ReformenPrävention in Aller Munde ist, habensich ca. 75 hessische Ärztinnen und Ärz-te von April bis Juli bereits in Ernäh-rungsmedizin fortgebildet. Der Kurs derAkademie für ärztliche Fortbildung undWeiterbildung in Bad Nauheim ist nachdem Curriculum der Bundesärztekam-mer aus dem Jahr 1997 aufgebaut, wo-bei die wissenschaftlichen Leiter sich dieFreiheit nehmen, Akzente zu setzen, z.B.bei der Ernährungspsychologie, derEthik der Ernährung Sterbender, derSporternährungsmedizin u.a..

Die ersten Teilnehmerinnen und Teil-nehmer kamen zu zwei Dritteln aus derPraxis und zu einem Drittel aus demKrankenhaus. Entsprechend groß wardas Interesse an Inhalten, die in der Arzt-praxis den Alltag bestimmen: wie sageich es meiner Patientin/meinem Patien-ten, war die häufigste Frage. Die Dozen-tinnen und Dozenten des Kurses stelltensich dieser Frage; manche können ihrenBeitrag noch stärker darauf fokussieren.Insgesamt äußerten sich die Teilnehme-

Ernährungsmedizin bekömmlichProfessor Dr. med. Michael Krawinkel und Professor Dr. med. Dr. oec. troph. Jürgen Stein

rinnen und Teilnehmer zufrieden bis sehrzufrieden, obwohl nicht alle der weit ge-spannten Erwartungen jeder und jedesEinzelnen erfüllt werden konnten. AusSicht der Organisatoren des Programmserwies sich der Rahmen von 80 StundenVorlesungen (an fünf Wochenenden je-weils freitags von 14 - 19 Uhr undsamstags von 8.30 - 18 Uhr mit insge-samt sieben Pausen) als eher eng, um denvielen Aspekten der Ernährungsmedizingerecht zu werden. Aber der Reiz desKurses liegt auch darin, einen Überblicküber das Fachgebiet in Klinik und Pra-xis zu geben.

Was den hessischen Kurs gegenüberallen anderen in Deutschland angebote-nen Kursen hervorhebt, ist die Einbin-dung von 20 Stunden Hospitation undpraktischen Übungen. Zu den ThemenPC-unterstützte Ernährungsberatung,bioelektrische Impedanzmessung oderKalorimetrie gibt es eben nicht nur Vor-lesungen. Beim Zuhören in der Diabetes-beratung, der klinischen Ernährungsvisi-te, der Beratung von Patienten mit ga-stroenterologischen Krankheiten und bei

der Diskussion an einem klinischen Fallkann für den ärztlichen Alltag mehr mit-genommen werden als von noch so gutillustrierten Vorlesungen allein. Aberauch ohne Theorie kommt der Kursnicht aus, wobei alle sich bemühen, sieAnwendungs-orientiert darzubieten.Mit den positiven Bewertungen und derKritik der Teilnehmerinnen und Teilneh-mer im Rücken sind die Akademie unddie wissenschaftlichen Leiter ermutigt,im September einen zweiten Kurs zu be-ginnen. Der Ärztetag 2003 hat die Er-nährungsmedizin in die (Muster-)Weiterbildungsordnung aufgenommen.Die spätere Umsetzung in den Landes-ärztekammern ist damit vor 2004 nichtzu erwarten.

Korrespondenzadresse:Prof. Dr. med. Michael KrawinkelInstitut für ErnährungswissenschaftenJustus-Liebig-UniversitätWilhelmstraße 2035392 Gießenemail: Michael.Krawinkel@ ernaehrung.uni-giessen.de

SchlüsselwörterStuhlbluttests – Haemoccult-Test – Screeningnach Darmkrebs – Koloskopie-Screening –Vorsorgekoloskopie – HaemoccultSENSA –Kolonkarzinom-Screening

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413Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Aktuelles

Die Prävention des Diabetes mellituswar eines der Themen des 9. Diabeto-logie-Expertengesprächs in Weilburg.Geleitet wurde die Veranstaltung, zuder Diabetologen aus Hessen, Rhein-land-Pfalz und dem Saarland von derBayer AG eingeladen worden waren,von Professor Dr. Reinhard G. Bretzelaus Gießen. Im Gespräch mit Dr. Mo-nika Vogt aus Frankfurt faßte er dieaus seiner Sicht wichtigsten Aspektedes Symposiums zusammen.

Postprandialer Blutzucker als eigenstän-diger Risikofaktor

Vogt: Dem Thema Diabetes undHerz war eine eigene Sitzung ge-

widmet. Dabei wurde unter anderemdarauf hingewiesen, daß auch Vorsta-dien des Diabetes, wie eine gestörteGlukosetoleranz, prognostisch be-deutsam sind. Was heißt das für diePraxis?Bretzel: Ich kann mich noch sehr gutan meine erste ärztliche Tätigkeit imUniversitätsklinikum Ulm zu Beginn dersiebziger Jahre erinnern. Auf Anregungunseres akademischen Lehrers, Profes-sor Ernst-Friedrich Pfeiffer, mußte bei je-

dem Patientennach Myokardin-farkt vor der Ent-lassung aus derstationären Be-handlung ein ora-ler Glukosetole-ranztest durchge-führt werden, dadiese Patientenhäufig eine ge-

störte Glukosetoleranz oder einen un-erkannten Diabetes aufwiesen. Überdie Jahre scheint diese Erkenntnis -trotz entsprechender Daten der engli-schen Whitehall Study 1980 - etwas inVergessenheit geraten zu sein, sicherauch im Rahmen einer hochgradigenSpezialisierung von der umfassendenInneren Medizin hin zum Herzkathet-

erlabor.Spätestens seit einer großen europäischenepidemiologischen Studie (DECODE-Study, 1999) wurde uns wieder bewußt,daß postprandial erhöhte Blutzucker-werte mit einem erhöhten kardiovaskulä-ren Erkrankungsrisiko und hohen Mor-talitätsraten verbunden sind. Der Nüch-ternblutzucker ist in der Regel noch nor-mal, der Patient somit per definitionemkein Diabetiker, sein Risiko im Rah-men des Metabolischen Syndromswird jedoch verkannt. Ist schließlichder Diabetes etabliert, hat der Patientaufgrund neuerer Studiendaten ein ex-zessiv hohes koronares Risiko, das demeines nichtdiabetischen Postmyokardin-farkt-Patienten entspricht!

Wie wichtig der postprandiale Blut-zucker ist, zeigt auch eine prospektiveschwedische Studie zum Glukosestoff-wechsel bei Patienten mit akutem My-okardinfarkt, die im renommiertenFachjournal „The Lancet“ (2002 Jun22;359:2140-4) publiziert worden ist.Danach wurde (bei Entlassung unddrei Monate später) bei 40 % der Pa-tienten eine gestörte Glukosetoleranzgefunden und 31 % der Patienten hat-ten einen bis dahin unerkannten Dia-betes. Hätte man sich nur auf die Mes-sung des Nüchtern-Blutzuckers ge-stützt, wären zwei von drei Risikopa-tienten unerkannt geblieben.

Welche Schlüsse sind daraus für diePraxis zu ziehen? Risikopersonen sind je-ne mit familiärer Belastung zu (frühzeiti-gem) Herzinfarkt, Schlaganfall und Dia-betes, Patienten mit essentieller Hyperto-nie (etwa 70 % dieser Patienten weiseneine Insulinresistenz auf), abdominalemFettverteilungstyp (Hüftumfang beimMann > 94 cm, bei der Frau > 80 cm)und Fettstoffwechselstörungen sowie Pa-tienten nach Myokardinfarkt. Bei diesemPersonenkreis sollte ein oraler Glukose-belastungstest (75 g Glukosetrunk mitBestimmung des Nüchtern-, 1h- und 2h-Blutzuckerwertes) durchgeführt werden.

Bei 2h-Werten > 140 mg/dl (IGT, Impai-red Glucose Tolerance) müssen Präven-tivmaßnahmen eingeleitet werden.

Acarbose reduziert die Entwicklung kardiovaskulärer Ereignisse

Vogt: Prävention ist also ein Themavon ganz besonderer Bedeutung.

Kaum verwunderlich, daß daher auchdie Ergebnisse der STOP-NIDDM undanderer Studien einen breiten Raum aufdem Symposium einnahmen. WelchesVorgehen empfehlen Sie Ihren niederge-lassenen Kollegen, die tagtäglich Patien-ten mit einem Diabetes mellitus Typ 2 be-treuen? Bretzel: Die Studienlage ist inzwischeneindeutig: mit Änderungen der Lebens-weise (Ernährung, Gewichtsabnahme,mehr Bewegung) und/oder Medikamen-ten (Acarbose, Metformin) läßt sich beimMenschen mit einer gestörten Glukoseto-leranz (IGT) das Risiko für die Entwick-lung eines manifesten Typ 2 Diabetes ver-mindern. In der sog. STOP-NIDDM-Stu-die wurde placebokontrolliert Acarbose(Glucobay®, einschleichend bis maximal3 x 100 mg pro Tag) bei 714 Personenmit IGT verabreicht (Lancet, 2002 Jun15;359: 2072-7). Nach drei Jahren wardas Diabetesrisiko um 36 % gesenkt beizwei OGTT (Oraler Glucosetoleranz-test). Damit konnte aber auch das Risikoeine Hypertonie zu entwickeln um 34 %gesenkt werden, das für Atheroskleroseund KHK um 49 %, und das für Myo-kardinfarkt gar um 91 % (siehe Abb.nächste Seite).

Die Frage verbleibt, wie setzt man die-se Erkenntnis in die Praxis um? Hierzumüßte ein grundlegendes Umdenken inunserem Gesundheitssystem einsetzen:weg von der Reparaturmedizin hin zurPräventivmedizin. Leider fühlen sich dieKostenträger ihrem gesetzlichen Auftragnach nur für kranke Menschen zustän-dig. Die drohenden Disease-Manage-ment-Programme, eigentlich aus finan-ziellen Gründen geplant und erst sekun-där mit dem hehren Ziel einer besserenPatientenversorgung verbrämt, werdendas genaue Gegenteil bewirken. Mini-malleitlinien fernab der auf dem Bodender Studienevidenz erstellten Leitli-

9. Diabetologie-Expertengespräch

Diabetes sticht mitten ins Herz

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Prof. Dr. R. G. Bretzel

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414 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Aktuelles

Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003Hessisches Ärzteblatt 8/2003

nien der medizinisch-wissenschaftlichenFachgesellschaften, werden dem Arzt,der sich in diese Programme verbindlicheinschreibt, jegliches individuelles ärztli-ches Handeln unterbinden. Im Rahmendieser „Staatsmedizin“ finden sich inden Vertragsentwürfen regelrechte Fol-terparagraphen und „Sanktionen“ zur

Knebelung des Arztes innerhalb der en-gen diagnostischen und therapeutischenVorgaben durch die Kassen. Eine Perver-sion des Begriffes „Kassenarzt“ droht.

Aber auch der Patient ist gehalten,Prävention, d.h. Krankheitsvermeidungzu betreiben und letztendlich wird sichindividuelle Vorbeugung wahrscheinlichnur durch Einführung eines Bonus- oderMalus-Systems erreichen lassen. Schließ-lich sollten Aufklärungsaktionen zur Ge-wichtsnormalisierung, gesunden Ernäh-rung und regelmäßiger körperlicher Be-tätigung in die Kindergärten, Schulenund Familien hineingetragen werden.

Bedeutung der IGT nimmt zuVogt: Es wurde ja auch bemängelt,daß die Verhinderung der Diabe-

tesmanifestation auf der Höhe der IGTnoch nicht ausreichend in den Leitlinienberücksichtigt ist. Gehen Sie davon aus,daß sich hier bald etwas ändern wird?Bretzel: Die Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft aus den Jahren1999 – 2000 orientieren sich überwie-gend am glykosylierten HbA1c und demNüchtern-Blutzuckerwert, weit wenigeram postprandialen Blutzucker oder aberdem Vorstadium des Typ 2 Diabetes, dergestörten Glukosetoleranz (IGT). Dieeingangs beschriebenen, in größeren Stu-dien gefestigten Daten zur Bedeutungder IGT wurden erst in den letzten zweibis drei Jahren publiziert. Ich bin mir si-

cher, daß diese wichtigen Erkenntnisseim kontinuierlichen Prozeß der sog. Leit-linien-Pflege berücksichtigt und in dienächste Fassung eingearbeitet werden.

Vogt: Ein weiterer Schwerpunktwaren die Zusammenhänge zwi-

schen dem Diabetes und der Gastroente-rologie. Welche Aspekte erscheinen Ih-nen hier besonders wichtig?Bretzel: Es erschien mir wichtig, auf dieZusammenhänge zwischen Typ 1 Diabe-tes und Zöliakie/Sprue hinzuweisen. ImRahmen eines übergeordneten polyglan-dulären Autoimmunsyndroms könnendie lymphozytären Infiltrate die Dünn-darmschleimhaut befallen (positiverAutoantikörpernachweis gegen Gliadinund Dünndarmbiopsie), aber auch dieSchilddrüse (Hashimoto Thyreoiditis)oder Nebennierenrinde (Morbus Addi-son). Man sollte einmal im Jahr bei Pa-tienten mit singulärem Krankheitsbild(z.B. Autoimmunthyreoiditis Hashimo-to) auch die übrigen Autoantikörper desgesamten Spektrums bestimmen. Diesergab sich u.a. aus Studien der eigenenKlinik (Gießen-Bad Oeynhausen Fami-lien-Studie).

Ein weiterer Aspekt betrifft die imeinzelnen noch nicht völlig geklärtenZusammenhänge zwischen gestörterexokriner und endokriner Pankreas-funktion. So fanden wir überproportio-nal häufig eine exokrine Pankreasinsuf-fizienz (verminderte Elastase-Werte imStuhl) sowohl bei Typ 1 als auch be-sonders bei Typ 2 Diabetikern. Dieskönnten Hinweise sein auf ein beideDrüsenanteile befallendes Autoimmun-geschehen oder einen bisher zu selten diagnostizierten Typ 3 Diabetes (z.B.pankreopriver Diabetes). Man sollte da-her bei Diabetikern häufiger die Elastaseim Stuhl bestimmen und ggf. weiterge-hende Maßnahmen (ERCP, CT, ggf. Pa-pillotomie) ergreifen.

Therapieansätze beim Typ 1 DiabetesVogt: Angesprochen wurden auchUntersuchungen zum Typ-1-Dia-

betes, die darauf hinweisen, daß bei derEntzündung der Langerhans’schen Zel-len mindestens zwei Formen unterschie-

den werden müssen, nämlich eine eherbenigne und eine destruktive Form.Bretzel: Aus tierexperimentellen Model-len des Typ 1 Diabetes, dem Autoim-mundiabetes, wissen wir schon lange,daß man offenbar „Glück“ haben kann,indem die lymphozytären Infiltrate nureine Periinsulitis verursachen, die nichtzur Betazell-Zerstörung führt oder manhat „Pech“ und die Zellinfiltrate errei-chen die inneren Bereiche der Langer-hans‘schen Insel und zerstören die Beta-zellen. Aus retrospektiven Serumanaly-sen von Typ 1 Diabetikern weiß man zu-dem, daß Jahre vor der klinischen Mani-festation des Diabetes bereits Inselzellan-tikörper vorhanden sein können. Dies er-öffnet die Möglichkeit, in Familien miteinem Typ 1 Diabetiker nach Inselzellan-tikörper-positiven, aber noch nicht anDiabetes erkrankten Personen zu suchen(z.B. Gießen-Bad Oeynhausen Studie).Aus früheren Studien an unserer Klinikist zudem bekannt, daß z.B. nach Ma-sernimpfungen bei Kindern spontan undoffenbar nur temporär Inselzellantikör-per auftreten können. Keines der ICA-positiven Kinder wurde in der Folge dia-betisch. Faktoren, die diesen benignenVerlauf bewirken, kennt man im einzel-nen nicht. Alle bisherigen Versuche mitsog. Immuninterventionen bei Prä-Typ 1Diabetikern, d.h. inselzellpositiven Ver-wandten von Typ 1 Diabetikern, warenleider erfolglos, so auch die inzwischenabgeschlossenen placebokontrolliertenprospektiven Studien DENIS und END-IT (mit Nicotinamid) bzw. DPT-1 (mitInsulingabe). Weitere Studien mit En-zymgemischen, Insulinmolekülfragmen-ten oder anderen Peptiden laufen abernoch mit dem Ziel, den Autoimmunpro-zeß wenigstens im Stadium der Periinsu-litis zu halten oder gänzlich zu unter-drücken, um so eine destruierende Insuli-tis mit unausweichlichem Betazell-Unter-gang und nachfolgendem insulinpflichti-gen Typ 1 Diabetes zu verhindern.

Schlüsselwörter9. Diabetologie-Expertengespräch – Post-prandialer Blutzucker – STOP-NIDDM-Studie– Prävention – Impaired Glucose Tolerance –Typ 1 Diabetes

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415Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Aktuelles

33 Forschungsprojekte und mehrere kli-nische Studien wurden auf der „3. For-schungswerkstatt Moxifloxacin“ inWuppertal von Mikrobiologen und Kli-nikern aus ganz Deutschland vorgestellt.Die Ergebnisse zeigen, daß das Potentialvon Moxifloxacin (Avalox®) über dieTherapie von Atemwegsinfektionen weithinausgeht.

In den zur Zeit zugelassenen Indika-tionen akute Exazerbation einer chroni-schen Bronchitis, ambulant erworbenePneumonie und akute Sinusitis wurdenbislang weltweit mehr als 23 Mio. Pa-tienten erfolgreich mit Moxifloxacin be-handelt. Aktuelle Daten aus In-vitro-Projekten und klinischen Studien bestä-tigen die rasche und nachhaltige Wirk-samkeit von Moxifloxacin bei diesen In-fektionen.

Als neue Indikationen befinden sichderzeit komplizierte Haut- und Weich-teil- sowie Bauchrauminfektionen in derklinischen Entwicklung.

In der von Professor Tom Schaberg(Rotenburg) vorgestellten MOSAIC-Studie hat Moxifloxacin erneut gezeigt,daß sich eine sehr gute In-vitro-Aktivitätgegen die relevanten Erreger von Atem-wegsinfektionen auch in klinischen Re-

3. Forschungswerkstatt Moxifloxacinsultaten niederschlägt.In der multinationalenStudie wurde Moxiflo-xacin doppelblind mitden Standardtherapeu-tika Amoxicillin, Cla-rithromycin und Cefu-roximaxetil bei ambu-lanten Patienten mitakuter Exazerbation ei-ner chronischen Bron-chitis vom Anthonisen-Typ I verglichen (Abb.1). Die Analyse der Daten zeigt, daß dieMoxifloxacin-Therapie (5 Tage) sowohlklinisch (Abb. 2) als auch bakteriolo-gisch der Standardtherapie (7 Tage) sig-nifikant überlegen war. Moxifloxacin-Behandelte benötigten zudem signifikantseltener weitere systemische Antibiotikanach Therapieende. Die Patienten wur-den nach Ende der Antibiotikatherapiebis zu neun Monate nachbeobachtet, ummögliche Auswirkungen auf den Krank-heitsverlauf zu erfassen. Patienten, diemit Standardantibiotika behandelt wor-den waren, hatten deutlich früher eineerneute Exazerbation als die Moxifloxa-cin-Behandelten. Die Verträglichkeit inbeiden Therapiearmen war vergleichbar.

MOXIAKTIV – erste ResultatePrüfleiter Professor Enno Jacobs (Dres-den) präsentierte erste Ergebnisse derMitte 2002 gestarteten prospektivenMOXIAKTIV-Studie zur Bestimmungder Resistenzsituation und In-vitro-Akti-vität von Moxifloxacin gegenüber Klinikisolaten von Patienten mit Atem-wegsinfektionen im Vergleich zu ande-ren Antibiotika. Solche nationalen Stu-dien sind unverzichtbar, weil Daten zurbakteriellen Antibiotika-Empfindlich-keit aus anderen Ländern auf die hiesigeSituation nur bedingt übertragbar sind.Laut Zwischenanalyse von fast 1.300Isolaten war Moxifloxacin von denuntersuchten Antibiotika (Levofloxacin,Cefuroxim, Amoxicillin/Clavulansäure)gegen Pneumokokken mit 98,8 % In-vi-tro-Wirksamkeit die aktivste Substanz.Kein Isolat von Haemophilus influenzaeund Moraxella catarrhalis war gegenMoxifloxacin resistent. Auch gegenKlebsiella pneumoniae erwies sich Mo-xifloxacin als das wirksamste Antibioti-kum (94 % sensibel). Angesichts dieserErgebnisse sei man beispielsweise bei Pa-tienten, der im Rahmen einer Grippe-welle eine bakterielle Superinfektion ent-wickeln, in der kalkulierten Therapie„mit Moxifloxacin auf der sicheren Sei-te“, betonte Jacobs.

Resistenzlage bei Haemophilus influenzaeEine In-vitro-Untersuchung aktuellerHaemophilus-Patientenisolate aus dem

Abbildung 1

Abbildung 2

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416 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Aktuelles

ten mit Indikation zur Pankreasresek-tion und perioperativen Antibiotika-Prophylaxe. Bei diesen Patientenwurde die Gewebekonzentration vonMoxifloxacin nach präoperativerEinmalgabe (400 mg p.o.) bestimmt.Die Zwischenauswertung von 22 Pa-tienten ergab Moxifloxacin-Gewebe-spiegel von 2,8 bis 3,3 mg/g (Abb. 4).Somit liegt die Moxifloxacin-Konzen-tration über den gesamten Opera-tionsverlauf um ein Vielfaches überder MHK der relevanten Erreger. DasErregerspektrum bei infektiösenKomplikationen der akut-nekrotisie-renden Pankreatitis hat sich zu gram-positiven Erregern verschoben, um-faßt aber ebenso gramnegative undAnaerobier (Abb. 5). Alle bei den er-

sten 22 Patienten der o.g. Studie prä-oder postoperativ isolierten Erregerwaren Moxifloxacin-sensibel, mitAusnahme von MRSA und E. fae-cium. Moxifloxacin bietet daher so-wohl aus pharmakokinetischer alsauch aus mikrobiologischer Sicht ei-nen interessanten Ansatz zur Thera-pie infektiöser Pankreatitiskomplika-tionen.

Residuen hinterlas-sen und manchmalsogar eine chirurgi-sche Intervention er-fordern, könnte derEinsatz von Moxi-floxacin aufgrundseines breiten Wirk-spektrums und derhohen Konzentra-tion im Lungenge-webe vorteilhaftsein. Dr. Markus Al-lewelt (Berlin) stellte

den Fall eines 39jährigen Alkoholkran-ken vor, bei dem eine abszedierendePneumonie mit Pleuraempyem aufgetre-ten war. Wie häufig bei diesen Patientenwaren klinische Symptome und Bakte-riologie unspezi-fisch. Die Behand-lung mit täglich400 mg Moxiflo-xacin, anfänglichals i.v.-Gabe, be-wirkte rasch eineklinische Besse-rung. Nach insge-samt 90tägiger Be-handlung mit Mo-xifloxacin resultierte ein befriedigenderradiologischer Verlauf, ohne daß einechirurgische Sanierung nötig gewordenwäre. Die Behandlung mit Moxifloxacinüber mehrere Wochen wurde von demPatienten gut vertragen.

Gute Moxifloxacin-Penetration ins PankreasgewebeAntibiotika zur Be-handlung der oft le-bensbedrohlichen in-fektiösen Komplika-tionen der akut-nekrotis ierendenPankreatitis solltengut pankreasgängigsein. Dr. RainerWacke und Dr. SvenFörster (Rostock)berichteten von einerPhase-I-Studie bei 40chirurgischen Patien-

Respirationstrakt ergab als MHK90(mg/l) 4 für Azithromycin, 8 für Clarith-romycin und Erythromycin, 16 für Ro-xithromycin und 0,06 für Moxifloxacin(Abb. 3). Die MHK-Werte der Makroli-de lagen laut Professor Wolfgang R.Heizmann (Berlin) im Bereich desGrenzwerts für resistent. Die schlechtereWirksamkeit der Makrolide zeigt sichauch bei der Empfindlichkeitsrate. BeiAnwendung der gültigen Grenzwertewaren nur 2,8 % der Stämme gegen Erythromycin sensibel, 79 % gegenAzithromycin, 0 % gegen Clarithromy-cin und Roxithromycin, jedoch 100 %gegen Moxifloxacin. Heizmann erwar-tet wegen der geringen Aktivität der Ma-krolide gegenüber H. influenzae eineweitere Resistenzentwicklung.

Moxifloxacin bei AspirationspneumonieAuch bei Aspirationspneumonien undLungenabszessen, die oft ausgedehnte

Abbildung 3: Wirkung von Moxifloxacin und verschiedener Ma-krolide auf Haemophilus influenzae (nach Heizmann)

Abbildung 4

Abbildung 5: Erregerspektrum bei akuter nekrotisierender Pankreatitis(nach Förster)

Veranstaltung: 3. Forschungswerk-statt Moxifloxacin, Wuppertal 28.- 29. November 2002 im Pharma-Forschungszentrum Wuppertal derBayer AG; Berichterstatter: Dr. KlausA. Schmidt, Köln

SchlüsselwörterForschungswerkstatt Moxifloxacin – AkuteExazerbation einer chronischen Bronchitis –Antibiotika-Resistenzen – Aspirationspneu-monie – Pankreatitis

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417Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Bad Nauheimer Gespräche

Darin, daß sich das deutsche Gesund-heitswesen in einer tiefen Krise befin-det, stimmten beide Referenten über-ein: Offensichtlich bestehe eine zuneh-mende Diskrepanz zwischen den ver-fügbaren Mitteln und den Ansprüchenund Bedürfnissen der Patienten, stellteDr. med. Alfred Möhrle auf dem jüng-sten Bad Nauheimer Gespräch fest.Das bedrohliche Szenario einer Ratio-nierung von Leistungen sei in allerMunde. „Gesundheitsleistungen ratio-nieren heißt, Patienten eine wirksameBehandlung vorzuenthalten“, kritisier-te der Präsident der Landesärztekam-mer Hessen. Professor Dr. EckhardKnappe von der Universität Trier,Sachverständiger in der Enquête-Kom-mission „Demographischer Wandel“,sprach von einem Teufelskreis aus stei-genden Beiträgen und Lohnneben-kosten, zunehmender Arbeitslosigkeitund wiederum steigenden Beiträgen.Im demographischen Wandel werdesich diese Problematik noch drastischverschärfen. „Das Gesundheitswesenmuß auf eine völlig neue Grundlage ge-stellt werden“, forderte der Ökonom.

Rationierung und WettbewerbUnter dem Titel „Die Zukunft des Ge-sundheitswesens“ hatten der Förder-kreis Bad Nauheimer Gespräche e.V.,Gesellschaftspolitisches Forum derLandesärztekammer Hessen, und dieWirtschaftspolitische Gesellschaft von1947 e.V., zu einer Vortrags- und Dis-kussionsveranstaltung in den Lichthofder Industrie- und Handelskammer inFrankfurt eingeladen. Nach den ein-führenden Worten des geschäftsführen-den Vorsitzenden der Wirtschaftspoli-tischen Gesellschaft, Professor Dr.Siegfried Blasche, führte Heike Göbel,Redakteurin der Frankfurter Allgemei-nen Zeitung, als Moderatorin durchden Abend. Während Knappe versuch-te, in seinem Vortrag davon zu über-zeugen, daß an die Stelle staatlicherInterventionen eine Ordnungspolitik

Die Zukunft des Gesundheitswesenstreten müsse, die einen funktionieren-den Wettbewerb ermögliche, beschäf-tigte sich Möhrle in erster Linie mit derRationierung von Gesundheitsleistun-gen und zeigte mögliche Maßnahmenzur Konsolidierung des Gesundheitssy-stems auf.

Die Weiterentwicklung der Medizinbiete Behandlungsmöglichkeiten fürviele Erkrankungen, die früher nichtbehandelbar waren, erklärte Möhrle.Dadurch könnten die Deutschen längerleben. Die Bevölkerung werde älter, ha-be damit aber auch mehr altersbeding-te Erkrankungen. „Längeres Lebenwird oft mit dauerhafter Behandlungs-bedürftigkeit erkauft. Fortschritt istaber nicht umsonst zu erhalten.“ Da-her reichten die für das Gesundheits-wesen verfügbaren Mittel nicht aus, al-le Möglichkeiten der Medizin für jedenverfügbar zu machen.

Theoretisch gebe es zwei Lösungs-wege: Leistungen zu rationieren oderaber nach einer auf Dauer tragfähigenFinanzierungsbasis für das Gesund-heitswesen zu suchen. In verdeckterForm habe man in Deutschland schoneine Rationierung von Gesundheitslei-stungen, sagte Möhrle.

So zwinge die Budgetierung denArzt oft dazu, weniger zu verordnen,als er eigentlich für nötig halte. Dieslaufe jedoch der Einstellung der Ärztevöllig entgegen, da er durch sein ethi-sches Grundverständnis verpflichtetsei, Krankheiten zu heilen, Leiden zulindern und Gesundheit zu erhalten,kurz: seinem Patienten alles zukom-men zu lassen, was diesem Ziel nützt.„Ich glaube nicht, daß Sie sich einenArzt wünschen, der nicht zu diesemPrinzip steht.“ Rationierung sei alsoaus ärztlicher Sicht abzulehnen.

Einnahme- und AusgabenseiteAlles, was bisher zur Stabilisierung desGesundheitsbereiches versucht wordensei, habe bestenfalls eine vorüberge-hende Entlastung gebracht. Auch im

jetzt vorliegenden Entwurf des „Ge-sundheitssystemmodernisierungsgeset-zes“ seien brauchbare Vorschläge ent-halten, aber sie gingen nicht weit ge-nug, urteilte Möhrle. Das Problem ha-be eine Einnahme- und eine Ausgaben-seite. Für die Einnahmeseite der Ge-setzlichen Krankenversicherung spielezweifellos die hohe Arbeitslosigkeit mitentsprechendem Rückgang der Bei-tragseinnahmen eine entscheidendeRolle. Gleiches gelte für die sinkendeLohnquote.

Als Vorschlag für die Verbesserungder Einnahmebasis bietet sich nachMöhrles Auffassung die Einbeziehungweiterer Bevölkerungsteile sowie ande-rer Einkommensarten neben dem Ar-beitslohn an. Auch müßten die soge-nannten „Verschiebebahnhöfe“ besei-tigt werden, also Ausgaben, die denSteuerhaushalt oder einen anderenZweig der Sozialversicherung entlastenund die Einnahmen der GKV verrin-gern.

Mit Blick auf die Ausgabenseite lau-te eine der wichtigsten Forderungen,versicherungsfremde Leistungen wieMutterschaftsgeld, Entbindungsgeldund sonstige Leistungen im Zu-sammenhang mit Schwangerschaft undMutterschaft nicht mehr aus der GKV,sondern aus Steuermitteln zu finanzie-ren. Außerdem sei der Wechsel vomSachleistungssystem hin zu einem Ko-stenerstattungssystem zu überlegen:Neben der damit für ihn verbundenenKontrollmöglichkeit könne der Patientsehen, welche Kosten er tatsächlichverursacht habe.

Weg von direkten staatlichen InterventionenDie Worte des Ökonomen klangennüchtern: Bis zum Jahr 2050 werde dieBevölkerungszahl der Deutschen aufetwa 60 Millionen sinken, die Relationzwischen Rentnern ab sechzig Jahrenzu den Erwerbstätigen sich jedoch et-wa verdoppeln, sagte Eckhard Knappe

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Bad Nauheimer Gespräche

voraus. Der medizinische Fortschritterhöhe die Ausgabenwahrscheinlich-keit jedes Jahr. Für das Gesundheitswe-sen, in dem das Ausgabenrisiko vomAlter der Betroffenen abhänge, bedeutedies: 1. Immer mehr Alte werden durch den

medizinischen Fortschritt immerteurer.

2. Durch Arbeitslosigkeit und demo-graphischen Wandel brechen dieBeiträge weg.

Sofortmaßnahmen, wie Senkung derBeitragssätze um 1 % bei gleichzeitigerHerausnahme der Leistungen für denZahnersatz, führten, wenn die Entwick-lung so weitergehe, in einigen Jahren zueiner 25 %igen Steigerung des Beitrags-satzes, rechnete Knappe vor. Dem steheder ordnungspolitische Gedanke entge-gen, der eine Umstrukturierung des Ge-sundheitssystems bedeute. Statt direkterstaatlicher Interventionen ist nach Knap-pes Auffassung eine Ordnungspolitik er-forderlich, die einen funktionierendenWettbewerb ermöglicht.

Knappe verblüffte seine Zuhörer mitder Behauptung, daß das derzeitige Ge-sundheitswesen in hohem Maße unge-recht, weil nicht solidarisch sei. Es erfas-se nämlich weder die hohen Arbeitslöh-ne noch die hohen Kapitaleinkommen.Viele Menschen seien gegen den Wettbe-werb im Gesundheitswesen, da sie be-fürchteten, daß die soziale Gerechtigkeit

auf der Strecke bleibe. Tatsächlich könnedas System jedoch langfristig nur durchdie Umstellung auf mehr Wettbewerbgerettet werden. Auf der Ebene derKrankenkassen, aber auch auf der Ebeneder Leistungserbringer, forderte Knappeeine weitgehende Deregulierung. Imheutigen Dreiecksverhältnis der Instru-mente auf dem „Gesundheitsmarkt“-Lieferanten (gesetzliche Krankenversi-cherungen), Kunden (Versicherte, Pa-tienten) und Leistungserbringer (Ärzte,Krankenhäuser etc.) - sei es den gesetz-lichen Krankenversicherern gar nichtmöglich, Wettbewerbsangebote zu ma-chen; außerdem sei kein kostendecken-des Preissystem vorhanden. Knappe be-zeichnete die Einführung eines solchenPreissystems als die Durchschlagung desgordischen Knotens: des Teufelskreiseseines ständigen Sparzwangs.

Abkoppelung vom Arbeitsmarkt„Unumgänglich ist vor allem ein neuesFinanzierungssystem, das eine Abkop-pelung vom Arbeitsmarkt vorsieht,mehr Kapitaldeckung möglich machtund gleichzeitig den sozialen Ausgleichvon seinen heutigen Ungerechtigkeitenbefreit“, betonte Knappe. Er plädiertefür pauschale Prämien für jeden Bürgervon der Geburt bis zur Bahre in Höhevon ca. 150 Euro. Würde man Kinderund Jugendliche bis 20 Jahre aus die-sem System herausnehmen, beliefe sich

die Pauschale auf etwa 200 Euro. DieKassen könnten auf dieser Basis unter-schiedliche Angebote machen; Zusatz-leistungen seien vom Einzelne zu versi-chern. Um Härten zu vermeiden, müs-se allerdings eine soziale Abfederung -aus Steuergeldern oder Aufschlagszah-lungen - gewährleistet sein. Außerdemsollten alle Nettoeinkommensquelleneines Haushaltes berücksichtigt wer-den, um ein Äquivalenz-Einkommenals Maßstab der Leistungsfähigkeit zuermitteln.

Grundsätzlich muß sich unsere Ge-sellschaft darüber klar werden, was siesich als solidarisch finanziertes Ge-sundheitswesen leisten will oder kannund zu welchem Preis“, verlangteMöhrle. Dabei werde die Eigenverant-wortung des einzelnen weit mehr ge-fordert werden müssen als bisher. Na-türlich bei sozialer Abfederung: Aufkeinen Fall dürfe es dazu kommen, daßPersonen einer bestimmten Einkom-mensschicht oder ab einem bestimmtenAlter Leistungen des Gesundheitswe-sens vorenthalten würden.

Katja Möhrle

SchlüsselwörterAusgabenseite – Deregulierung – Einnahme-seite – Gesetzliche Krankenversicherung –Gesundheitsleistungen – Gesundheitswesen –Ordnungspolitik – Rationierung – StaatlicheInterventionen – Wettbewerb

Die Praxis als Lern-Ort3. Workshop für weiterbildungsermächtigte Allgemeinärzte und Assistenten

27. September 200310.00 bis ca. 15.30 Uhr

im Fortbildungszentrum der Landesärztekammer Hessen, Bad Nauheim

Veranstalter: AG Weiterbildung Allgemeinmedizin Hessen (AWAH), Deutsche Gesellschaft fürAllgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Hausärzteverband BDA Hessen.

Verantwortlich: Norbert Donner-Banzhoff, Marburg; Horst Löckermann, Darmstadt; ErikaBaum, Marburg; RA Andreas Wagner, Frankfurt.

Anmeldung: Abt. für Allgemeinmedizin, Universität Marburg, 35033 Marburg. Fax: 06421/28-65121, [email protected]: e 12,- für Verpflegung

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419Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Mit meinen Augen

In den Schulen wurden die Zeugnisseverteilt, einige Werkstore werden fürzwei, drei Wochen geschlossen,Deutschland genießt die Ferien. VieleRäder stehen still, auch auf denAutobahnen – dort im Stau, weil allezur gleichen Zeit auf dem Weg in denwohlverdienten Urlaub sind. Jetztmachen alle Pause. Fast wie in Ita-lien: Ferragosto. Auf in die Sommer-pause!

Alle sind im Urlaub, nur die Parla-mentarier nicht, die die Gesundheitsre-form vorbereiten müssen. Die habenkeine Pause, im Gegenteil. Sie müssensich sputen, denn bis Ende August sollder Gesetzesentwurf für das Gesund-heitssystemmodernisierungsgesetz(GMG) abgestimmt sein, damit er imSeptember im Bundestag eingebrachtwerden kann.

Seehofer führt die OppositionNach langem Hin und Her, wobeisich Horst Seehofer allerlei Kaprio-len leistete, einigte sich die Opposi-tion darauf, daß der stellvertretendeVorsitzende der CSU (zugleich auchstellvertretender Vorsitzender derUnionsbundestagsfraktion und ehe-maliger Gesundheitsminister) letztenEndes doch die Union bei den Ver-handlungen mit der Regierungskoali-tion führt. Ob damit Schluß mit derKakophonie in der Union sein wird, istnoch nicht sicher. Jedenfalls haben bisjetzt sowohl Frau Merkel als auch dieHerren Merz, Koch und noch einigeandere, abweichende Meinungen inder Öffentlichkeit vertreten.

Horst Seehofer – wenn man sich nurauf ihn verlassen könnte! – wäre schondurch seine Erfahrungen prädestiniertfür diese Verhandlungen. Hoffen wir,daß er die Lektionen von Lahnsteinnicht vergessen hat! Damals wurde ervon seinem damaligen GegenspielerRudolf Dreßler ganz schön über den

Auf in die Sommerpause!Siegmund Kalinski

Tisch gezogen. Jetzt erholt sich Ru-dolf Dreßler als Botschafter in Israelvon seinen parlamentarischen Kämp-fen und innerparteilichenKonflikten. Sein damali-ger Assistent aber, KlausKirschner, der Vorsitzendedes Gesundheitsausschus-ses des Bundestages, istweiterhin mit von der Par-tie und ist wahrlich keinbequemer Gegenspieler.Und so beginnt für Seeho-fer das damalige Schach-spiel von Neuem. Werdiesmal der Sieger sein wird, das wer-den wir am Ende des Jahres erfahren.

Die KBV bleibt sich treuObwohl die politische Lage noch im-mer sehr nebulös ist, bleibt sich dieKBV treu. In voreilendem Gehorsamhat sie sich selbst kastriert, hat sich,vornehmer ausgedrückt, bereits jetztverschlankt, gemäß dem Entwurf desGMG. Dabei: Wie das Gesetz in sei-ner Endfassung aussehen wird, weißbis jetzt nicht einmal Ulla Schmidt,die KBV aber hat bereits im Vorausdie Forderungen des Gesetzes – for-muliert durch die Kräfte, die das„Kartell der Ärzte“ entmachtet sehenwollen – akzeptiert. Jetzt wird auchdie Opposition wahrscheinlich keineEinwände mehr gegen die neueStrukturierung erheben, denn wennes die Ärzte „selbst so wollen“, wa-rum sollte sie dann dagegen sein?

Die Führung der KBV begründeteihr ach so pflichtbewußtes Verhaltendamit, daß sie politikfähig sein, inder Politik mitreden wolle. Wer’sglaubt – wird sicherlich selig, jeden-falls werden in Zukunft die Funktio-näre, die Vorsitzenden der KVen undihre Stellvertreter, ganz unter sichsein und das Parlament der Kassen-ärzte aus ihren Reihen bilden. Die

bisherigen Delegierten, die Vertreterder Kassenärzteschaft, bleiben außenvor. Ein seltsames Verständnis von

Demokratie, Autonomieund Selbstverwaltung.Schade!Die KBV-Vertreterver-sammlung wird in Zu-kunft aus 50 Abgeordne-ten, aus je einem Vertreterder Haus- und der Fach-ärzte pro KV, bestehen, inder Regel aus den erstenund zweiten Vorsitzendender regionalen KVen, hin-

zu kommen je zwei Vertreter derPsychotherapeuten und zwei Vertre-ter der ermächtigten Krankenhaus-ärzte, in der Regel Delegierte desMarburger Bundes. Der Vorstandsoll höchstens fünf Mitglieder habenund die Wahlen werden nach demGrundsatz des Verhältniswahlrechtsdurchgeführt. Ob diese erste „großeReform“ der KBV der Kassenärzte-schaft gut bekommen wird, darübersind Zweifel erlaubt...

Kommt der EBM 2000plus?Das gilt auch für die „zweite großeReform“, den EBM 2000plus. Wiebekannt, aber meist schon in Verges-senheit geraten, hat die KBV vor et-wa drei bis vier Jahren für einenschönen Batzen Geld (man sprichtvon einer siebenstelligen D-Mark-Summe) eine Gebührenordnung inder Schweiz eingekauft, die dann inendlosen Sitzungen an unsere Ver-hältnisse, Gesetze usw. angepaßtwurde. Zum Schluß kam der EBM2000plus dabei heraus, wie das Pro-dukt vornehm heißt. Zwar sieht derEntwurf des neuen GMG die Einfüh-rung von Komplexgebühren, Fall-pauschalen und Pauschalvergütun-gen vor, alles Posten, die der EBM2000plus nicht vorsieht, aber der

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420 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Mit meinen Augen

Hauptschöpfer der neuen Gebühren-ordnung, der KBV-GeschäftsführerDr. Andreas Köhler, ist überzeugt,daß sich sein Werk trotz allem durch-setzen wird. Sein Glaube in GottesOhr; denn vorläufig streiten sich dieKassen und die KBV noch um denkalkulatorischen Arztlohn pro Minu-te. Die ärztlichen Verhandlungsfüh-rer verlangen nicht mehr 92 Cents,wovon anfangs die Rede war, sogarnur 88 Cents (umgerechnet 1,71Mark), wohingegen die Krankenkas-sen die Doktores lediglich mit 66Cents (1,30 Mark) honorieren, mansollte besser sagen, abspeisen möch-ten. Doch die KBV will von ihrerForderung nicht abweichen, denndieser Satz wäre sogar noch unterdem einer OP-Schwester im Kran-kenhaus.

So ganz nebenbei: Schon die Ein-führung des neuen GMG wird zu er-heblichen Turbulenzen in der Praxis-organisation der niedergelassenenKollegen führen – müssen sie sich zu-gleich auch noch mit neuen EBM2000plus herumschlagen? Aber viel-leicht ist es gar nicht so schlecht, al-les Schlimme auf einmal schluckenund verdauen zu müssen!

Keine Einzelverträge für die Fach-ärzte ohne KV?Nach den bisherigen Informationensollen alle Fachärzte, nicht nur Au-gen- und Frauenärzte, in den KVen

bleiben, die Möglichkeit zu Einzel-verträgen unter dem Dach der KVwird noch ventiliert. Die KBV hatauch ein weiteres eigenes Konzepteingebracht, das sogenannte „Zwei-Tarife-Modell“. Danach soll sich derVersicherte zwischen zwei Tarifenentscheiden können: Einem Haus-arzt-Sachleistungstarif und einem Ko-stenerstattungstarif. Wer sich dazuentschließt, bei Gesundheitsbe-schwerden einen Hausarzt seinerWahl aufzusuchen, soll weiterhin dasSachleistungsprinzip in Anspruchnehmen können. Auch Augen- undFrauenarzt sollen ohne Überweisungbeansprucht werden können; wennaber die Hilfe eines anderen Speziali-sten gebraucht würde, müßte der Pa-tient vom Hausarzt an den entspre-chenden Kollegen überwiesen wer-den. Wer es vorzieht, mit seinen Be-schwerden direkt zum Facharzt zu ge-hen, der entscheidet sich automatischfür das Kostenerstattungssystem – indiesem Fall sowohl für den Fach- wieauch für einen eventuellen späterenHausarztbesuch. Der Versichertereicht die Rechnung dann bei derKrankenkasse zur Erstattung ein undträgt eine prozentuale Selbstbeteili-gung.

Das ist zweifellos sehr schön ge-dacht, aber was ist, wenn der Versi-cherte erst beim Facharzt war und dieKostenerstattung wählte, später beimBesuch des Hausarztes jedoch kein

Wort davon erzählt? Wie soll daskontrolliert werden? Auch da gibt es,wie man sieht, noch manche Unstim-migkeiten, die der Klärung bedürfen.

Die KV Hessen vor der WahlFerienzeit hin, Ferienzeit her – diehessischen Vertragsärzte erwartet inden nächsten Wochen eine turbulenteZeit. Nach dem überraschendenRücktritt des bisherigen KV-Vorsit-zenden Dr. Hans-Friedrich Spies wirdEnde September in Frankfurt derneue Vorsitzende der Landes-KV ge-wählt. Zwar nur für eine kurze Zeit,denn die Legislaturperiode wird inanderthalb Jahren zu Ende gehen,aber die Wahl könnte wichtigeSchlüsse über die Besetzung des zu-künftigen Vorstandes (nach den neu-en Wahlregeln) geben.

In der Gerüchteküche brodelt esheiß, auch sollen schon Kandidaten-namen in Umlauf und Wahlabspra-chen vorhanden sein. Die Spannungwird mit jedem Tag, der die Wahlennäher bringt, wachsen. Warten wir esab und genießen trotzdem den wohl-verdienten Urlaub. Auf in die Som-merpause!

SchlüsselwörterGesundheitsreform – Gesundheitssystemmo-dernisierungsgesetz – Horst Seehofer – Lahn-stein II – Neue Struktur der KBV – EBM2000plus – KV Hessen vor Neuwahlen

Einen runden Geburtstag feiert CharlotteVolmer am 2. August 2003. Sie vollendetdas 100. Lebensjahr. Seit dem Tod ihresMannes erhält Charlotte Volmer eine frei-willige Unterstützungsleistung des Fürsor-gefonds der Landesärztekammer Hessen.Bis ins hohe Alter von 98 Jahren hat Char-lotte Volmer jedes Jahr am Erholungsauf-enthalt des Fürsorgefonds, zuerst in Bad

Nauheim und später dann in Bad Salz-schlirf, teilgenommen. Aus krankheitsbe-dingten Gründen zog sie sich in den letztenbeiden Jahren von den Gemeinschaftsakti-vitäten des Fürsorgefonds zurück. Der Für-sorgeausschuß der LandesärztekammerHessen gratuliert Charlotte Volmer zu ihrem100. Ehrentag und wünscht ihr für die näch-sten Jahre viel Glück und Gesundheit.

100. Geburtstag von Charlotte Volmer, Wiesbaden

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Fortbildung

Sicherer VerordnenTelithromycin

Vorsicht bei Myasthenia gravisIn einem Rote-Hand-Brief hat derHersteller von Telithromycin (Ketek®),einem Antibiotikum der mit den Ma-kroliden verwandten Gruppe der Keto-lide, empfohlen, das Präparat bei Pa-tienten mit Myasthenia gravis nicht an-zuwenden. Fälle von Exacerbationender Erkrankung (Verstärkung der Mus-kelschwäche, Dyspnoe, akute Atemin-suffizienz) bis hin zu einem letalenAusgang sind bekannt geworden. DerHersteller empfiehlt beim Einsatz vonTelithromycin bei Atemwegserkran-kungen eine sorgfältige Überwachungder Patienten mit Myasthenie sowie ei-ne Aufforderung an die Betroffenen,bei Verschlechterung der Symptome ih-rer Erkrankung sofort einen Arzt auf-zusuchen.

Anmerkung: Telithromycin kam erst imOktober 2001 in den Handel. Über dieRisiken dieses Arzneistoffes können da-her noch keine genauen Angaben ge-macht werden, sie dürften grundsätz-lich denen der Makrolide ähnlich sein.Auffällig sind Leberschäden und QT-Zeit-Verlängerungen (Cave Interaktio-nen mit anderen, die QT-Zeit verlän-gernden Arzneimitteln wie z.B. Terfena-din und anderen, über das Zytochrom P450-3A4 metabolisierten Stoffen wieSimvastatin). Antibiotika wie Amoxicil-lin und Erythromycin sollten in der Pra-xis weiter Mittel der ersten Wahl beiAtemwegsinfektionen sein.

Quelle: Pharm. Ztg. 2003; 148: 1421

Anti-Aging-Hormone

Anwendung medizinisch fragwürdigIn einem Vorsymposium des diesjähri-gen Kongresses der Deutschen Gesell-schaft für Innere Medizin wurde dieGabe von Hormonen oder hormon-ähnlichen Substanzen im Alter disku-tiert. Grundsätzlich gilt, daß der Ein-satz von Hormonen im Alter keineSubstitution, sondern eine Pharmako-

therapie bedeutet, mit allen Risiken ei-ner derartigen Therapie. Nachfolgenddie Ergebnisse der Vorträge und Dis-kussionen:DHEA: Prohormon für die Syntheseu.a. von Testosteron und Estrogenen,bei Frauen Besserung der Befindlich-keit abhängig vom Gesundheitszu-stand und Körpergewicht möglich, beiMännern mit grenzgradig niedrigemDHEA-Spiegel keine Wirkung. Keinearzneimittelrechtliche Zulassung inDeutschland. Risiko einer Induktionhormonabhängiger Tumoren, Verän-derung der Stimmlage bei Frauen.Postmenopausale Hormontherapie beider Frau: Bedarf einer medizinischenIndikation und sollte bei beschwerde-freien Frauen und Frauen ohne Osteo-poroserisiko nicht generell zum Einsatzkommen. (Weitere Warnhinweise die-ser Serie siehe Ausgaben 4/2003 und6/2003).Melatonin: Sinnvolle Indikationen sindVerkürzung des sog. Jet-lags undSchlafstörungen (z.B. bei Blinden). Kei-ne arzneimittelrechtliche Zulassung inDeutschland.Testosteron beim Mann: Nur bei nach-gewiesenem Testosteron-Serumspiegelam Morgen unter der Norm, d.h.< 12nmol/l, wobei tages- und jahreszeitli-che Schwankungen zu beachten undunterschiedliche Meßwerte je nach La-bor möglich sind. Ein Testosteronman-gel durch zusätzliche Grunderkran-kungen und medikamentöse Therapienmuß ausgeschlossen werden. Weiterhindarf die Gabe von Testosteron nur inKombination mit klinischen Sympto-men eines Androgenmangels (Hypogo-nadismus) erfolgen. Eine regelmäßigeÜberwachung des Hämatokrits undKontrolle der Prostata ist notwendig.Wachstumshormon: Die Gabe vonWachstumshormon im Alter entbehrteiner wissenschaftlichen Grundlageund ist nicht durch eine zugelassene In-dikation gedeckt. Als unerwünschteWirkungen können auftreten: Carpal-

tunnelsyndrom, Gynäkomastie, mögli-che Tumoraktivierung.

Anmerkungen: Bei anderen Hormonen,die als Anti-Aging-Kandidaten in Fragekommen könnten (z.B. Schilddrüsen-hormone, Cortisol), liegen lange Erfah-rungen mit physiologischen und supra-physiologischen Dosen vor. Sie werdendaher in den fraglichen Indikationennicht eingesetzt. Aufgrund aktuellerInformationen wird insbesondere dar-auf hingewiesen, daß es nach der Be-rufsordnung Ärztinnen und Ärztennicht gestattet ist, für eine Verordnungvon Arznei-, Heil- oder Hilfsmittelnvom Hersteller eine Vergütung zu for-dern oder anzunehmen (z.B. eine pro-zentuale Beteiligung am verordnetenUmsatz).

Quelle: Therapie mit Hormonen und Antihor-monen, Symposium des 109. Kongresses derDGIM 2003

Pantoprazol

HepatitisEine 46jährige Frau wurde nach einer8tägigen Einnahme des Protonenpum-peninhibitors (PPI) Pantoprazol (Pan-tozol®, rifun®) wegen krampfartigerOberbauchbeschwerden stationär auf-genommen. Fehlende Hinweise auf an-dere Ursachen der stark erhöhten Le-berwerte führten zur Diagnose einermedikamentös-toxischen Hepatitis.Symptomatische Therapie über circaacht Tage normalisierte die Laborbe-funde und das Befinden der Patientin.Die Autoren empfehlen bei unklarenHepatitiden eine Überprüfung der ak-tuellen Medikation, insbesondere auchder Medikamente, die „allgemein alsgut verträglich“ bezeichnet werden.

Anmerkungen: Bei allen PPI , die in denempfohlenen Tagesdosen hinsichtlich ih-rer Wirksamkeit keine klinisch relevan-ten Unterschiede aufweisen, wird aufmögliche Leberenzymerhöhungen hinge-wiesen. Derzeit im Handel sind: Esome-prazol (Nexium®), Lansoprazol (Agop-ton®, Lanzor®), Omeprazol (Antra®, vieleGenerika), Rabeprazol (Pariet®).

Quelle: Dtsch.med.Wschr. 2003; 128: 611

Dr. G. Hopf

Nachdruck aus: Rheinisches Ärzteblatt 5/2003

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422 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

APO-Bank: Erfolgreiches GeschäftsjahrGrößte genossenschaftliche Primärbank trotzt Börsen- und Konjunkturflaute

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank kann erneut ein erfolg-reiches Geschäftsjahr verzeichnen. Auf der Vertreterversamm-lung der Bank am 27. Juni 2003 in Neuss erklärte Vorstands-sprecher Werner Wimmer, das Institut wolle zwar nicht selbstzu-frieden auf das Erreichte zurückblicken. Angesichts der Rahmen-bedingungen könne man aber von einem sehr zufriedenstellendenJahresabschluß sprechen.

So sei der Zinsüberschuß um 13,8 Millionen Euro auf 361Millionen Euro angestiegen, wozu neben dem kräftig wachsen-den Kreditgeschäft auch zinsstabilisierende Treasury-Maßnah-men beigetragen hätten. Der Anstieg des Provisionsüberschussesum 3 Millionen auf 80,3 Millionen Euro sei ebenfalls sehr er-freulich, insbesondere angesichts der Börsensituation. Die Aus-weitung des Verwaltungsaufwands um 11,7 Millionen auf 267,7Millionen Euro sei in vertretbarem Umfang und hinsichtlich derPersonalkosten vor allem auf Tariferhöhungen sowie Neueinstel-lungen zurückzuführen. Der Anstieg der Sachkosten resultiereaus der Flutopfer-Spende und den Jubiläumsaufwendungen. ImGegensatz zu den meisten anderen Instituten sei aufgrund dieserEntwicklung das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge angestie-gen – und zwar um 11,7 Millionen auf 177,4 Millionen Euro.

Bei den Erläuterungen zur Risikovorsorge betonte Wimmer,daß sich die vergleichsweise günstige Risikorelation der Banknicht verändert habe. Dies unterstreiche die Qualität des Risiko-managements im Kreditgeschäft.

Vom Betriebsergebnis in Höhe von 108,1 Millionen Euroseien insgesamt 49,6 Millionen Euro für Steuern aufzuwenden.Aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 58,5 Millionen Euro (Vor-jahr 56,8 Millionen Euro) würden 25 Millionen Euro für die ver-gleichsweise hohe Dividende von sechs Prozent ausgeschüttet.Die übrigen 33,5 Millionen Euro seien als Rücklage zur Stär-kung des Eigenkapitals vorgesehen.

Mit Blick auf die Volumenentwicklung erklärte Wimmer, daßdie APO-Bank mit einer Steigerung der Bilanzsumme um 2,15Milliarden auf 22,9 Milliarden Euro einem stabilen Wachstums-trend folge. Die Bank habe im abgelaufenen Jahr 12.500 neueKunden begrüßen können. Die Gesamtkundenzahl erreiche inzwi-schen 248.200. Ein Grund für den anhaltenden Zugang an Neu-kunden sei sicherlich, daß die Heilberufsangehörigen gerade inwirtschaftlich schwierigeren Zeiten die Begleitung und das beruf-spezifische Know-how einer erfahrenen Bank schätzten.

Dies werde unterstrichen durch die Ausweitung der Kunden-kredite um 1,8 Milliarden auf 15,3 Milliarden Euro. Bei den Neu-ausleihungen im Darlehensbereich, die mit 2,6 Milliarden Euroum rund 550 Millionen Euro höher als im Vorjahr lagen, sei ne-ben der Immobilienfinanzierung der kräftige Zuwachs an Exi-stenzgründungsfinanzierungen bemerkenswert. Im vergangenenJahr habe die APO-Bank mehr als 60 Prozent aller Existenzgrün-dungsfinanzierungen in ihrem Marktsegment übernommen.

Das Einlagenvolumen insgesamt sei gegenüber dem Vorjahr um1,4 Milliarden auf 15,8 Milliarden Euro angestiegen. Zur Refi-nanzierung des Kreditgeschäfts würden die Einlagen der Kundenschon seit mehreren Jahren nicht mehr ausreichen. Die Bank refi-nanziere sich deshalb auch über den internationalen Kapitalmarkt.

Ein eher düsteres Bild zeichnete Wimmer hingegen von demderzeitigen Zustand der Deutschland AG. Besonders deutlicheWorte fand er hinsichtlich der aktuellen Diskussion über die Aus-gestaltung der Gesundheitsreform. Hier sei das Chaos perfekt. DieVorschläge der Gesundheitsministerin würden Ansätze zur Enteig-nung und Gängelung miteinander verbinden. „Was der Bevölke-rung als solidarisch verkauft wird, ist in Wirklichkeit soziali-stisch“, betonte Wimmer unter Beifall der Delegierten.

Unter einem anderen Punkt der Tagesordnung begründete Vor-standsmitglied Günter Preuß den Antrag auf Eigenkapitalbeschaf-fung über eine Stille Beteiligung. Da die Bank ihr wachsendes Kre-ditgeschäft auf dem internationalen Kapitalmarkt refinanziere, seisie auf ein gutes Rating angewiesen. Die Rating-Agenturen erwar-teten im Hinblick auf die zunehmenden Risiken im Bankgeschäftnach internationalem Standard eine Kernkapitalquote von sechsbis sieben Prozent. Der Vergleichswert der APO-Bank belief sichzum Jahresbeginn auf 5,35 Prozent bei einer gesetzlichen Unter-grenze von vier Prozent. Um die Kernkapitalquote kurzfristig zuerhöhen, solle neben der Zuführung aus eigenen Mitteln und derZeichnung von Mitgliedsanteilen das Instrument der Stillen Betei-ligung genutzt werden. Die Vertreterversammlung stimmte dieserStillen Beteiligung in Höhe von bis zu 150 Millionen Euro zu. AlsKapitalgeber kommen vor allem die Versorgungswerke der FreienBerufe infrage. Die Mindeststückelung beträgt 5 Millionen Euro.

Mit dem Übergang auf einen paritätisch besetzten Aufsichtsratmußten alle Mitglieder dieses Gremiums neu gewählt werden. DieVertreterversammlung entsandte auf Vorschlag der jeweiligen Be-rufsstände die Herren Dr. med. dent. Dieter Dahlmann, Dr. med.dent. Wolfgang Eßer, Apotheker Hans-Günter Friese, ProfessorDr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, Apotheker Hermann Stefan Keller,Dr. med. Ulrich Oesingmann, Dr. med. dent Wilhelm Osing, Apo-theker Gerhard Reichert, Dr. med. Manfred Richter-Reichhelmund Dr. med. Wolfgang Wesiack. Die zehn Vertreter der Arbeit-nehmer im Aufsichtsrat der Bank waren bereits am 11. Juni ge-wählt worden.

Bei der Konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats im Anschlußan die Vertreterversammlung wurde Dr. med. dent. Wilhelm Osingeinstimmig im Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bestätigt.

SchlüsselwörterAPO-Bank – Vertreterversammlung – Jahresabschluß – Zinsüber-schuß – Provisionsüberschuß – Betriebsergebnis – Bilanzsumme –Existenzgründungsfinanzierungen – Kreditgeschäft – Gesundheitsre-form – Stille Beteiligung

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423Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Aktuelles

Sie führen unverändert die Statistikder Todesursachen in Industriegesell-schaften an: Die koronare Herz-krankheit und der Herzinfarkt sindtrotz großer Fortschritte in der kura-tiven Medizin noch immer lebensbe-drohliche Erkrankungen. Allerdingskann eine vielseitige, wirksame The-rapie die Lebenserwartung und Le-bensqualität der Betroffenen inzwi-schen entscheidend verbessern.

In der Kardiologie setzte vor einemVierteljahrhundert ein entscheidendesUmdenken ein: An die Stelle dauer-hafter Schonung rückte Aktivität inden Mittelpunkt der Therapie. Seitherwird der Patient beim Auftreten derkoronaren Herzkrankheit oder nachdem Infarkt nicht mehr permanentruhig gestellt, da dies die körperlicheund seelische Leistungsfähigkeit nurnoch weiter mindert. Vielmehr kön-nen vor allem Menschen mit Koro-narerkrankungen in Gruppenthera-pien durch Bewegung, Entspannungs-übungen und gemeinsamen Gesprä-chen ihr Risikoprofil senken und ihrLeben wieder lebenswerter gestalten.

Heute ist es sogar möglich, Patien-ten mit Herzerkrankungen in derAkutphase so zu behandeln, daß siedurch Anschlußheilverfahren raschwieder in die Lage versetzt werden,ihren normalen Lebensrhythmus auf-zunehmen. Die Herzgruppe leistet da-bei in vielen Fällen eine wichtige Hil-fe zur Wiedereingliederung in die Ge-sellschaft.

In Deutschland gibt es mittlerweile5.000 Herzgruppen. Doch es fehlennoch mindestens weitere 2.000, umallen dafür geeigneten HerzpatientenHilfe anbieten zu können. Die Gesell-schaft für Prävention und Rehabilita-tion von Herz-/Kreislauferkrankun-gen hat sich zum Ziel gesetzt:

Aktiv die eigene Lebensqualität verbessernGesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-/Kreislauf-erkrankungen in Hessen e.V.

● Träger der Bewegungstherapie unddes Sports bei Aufbau und Organi-sation von Herzgruppen zu bera-ten

● Ärzte und Therapeuten für die Be-treuung ambulanter Herzgruppenzu gewinnen und ihre Aus-, Fort-und Weiterbildung zu unterstützen

● Information über Vor- und Nach-sorge, sowie der Gesundheitsbil-dung und individuellen Gesund-heitsberatung bei Herzerkrankun-gen zu fördern

● Erfahrungen mit Wissenschaftlern,kardiologischen Abteilungen undZentren der Krankenhäuser, Reha-bilitationskliniken, Sanatorien undKurationskliniken auszutauschenund mit diesen zusammenzuarbei-ten

● Mit den Arbeitsgemeinschaften an-derer Länder und der DeutschenGesellschaft für Prävention undRehabilitation von Herz-/Kreis-lauferkrankungen in Hessen e.V.zusammenzuarbeiten

● Eine dem Bedarf angemessene Zahlambulanter Herzgruppen flächen-deckend zu organisierenAuch in Präventivgruppen können

die Risiken einer Erkrankung gesenktwerden; die Gesellschaft für Präven-

tion und Rehabilitation von Herz-/Kreislauferkrankungen hilft Ihnendabei, betroffene Personen in geeig-nete Gruppen zu vermitteln.

Professor Dr. med. Ingeborg SiegfriedAm Hain 235444 BiebertalTel. 06409/7872Fax 06409/ 2222354Vorsitzende der Hess.Gesellschaft fürPrävention und Rehabilitation vonHerz-/kreislauferkrankungen

Geschäftsstelle:K.H. MüllerPräsident des Behindertensportver-bandesMierendorffstraße 436037 FuldaTel. 0661/ 62743, Fax 0661/ 62721

Sehr geehrte Frau Kollegin,sehr geehrter Herr Kollege,da wir den Herzpatienten geeigneteHilfen anbieten wollen, benötigenwir in ganz Hessen Herzgruppen -nicht nur in den Städten, sonderndort, wo die Patienten leben und Siearbeiten! Wir möchten Sie deshalbaufrufen:Gründen Sie eine Herzgruppe! DieHessische Gesellschaft unterstützt Sie!

SchlüsselwörterHerzgruppe – Herzinfarkt – Herzpatienten –Kardiologie – Koronare Herzkrankheit – Ge-sellschaft für Prävention und Rehabilitationvon Herz-/Kreislauferkrankungen

28. Wissenschaftlicher Kongreß25. - 28. September 2003

Kurhaus Bad Salzuflen

Frauen in den besten Jahren:Hormone - Gewicht - Gefühl

SchirmherrinBundesfamilienministerin Renate Schmidt

Das komplette Porgramm kann angefordertwerden:Deutscher Ärztinnenbund e.V.Herbert-Lewin-Straße 1, 50931 KölnTel.: 0221 / 4004-540eMail: [email protected]

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424 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Landesärztekammer Hessen

Bezirksärztekammer Darmstadt

Im Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnen undKollegen

Goldenes Doktorjubiläum

Dr. med. Eleonore Taufertshöfer, Nauheim, am 22. September.

Bezirksärztekammer Frankfurt

Im Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnen undKollegen

Goldenes Doktorjubiläum

Dr. med. Walter Dittmar, Hofheim, am 3. September,Dr. med. Manfred Sievert, Frankfurt, am 10. September.

Bezirksärztekammer Gießen

Im Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnen undKollegen

Bezirksärztekammer Kassel

Im Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnen undKollegen

Bezirksärztekammer Marburg

Im Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnen undKollegen

Goldenes Doktorjubiläum

Dr. med. Rudolf Mauler, Marburg, am 9. September.

Bezirksärztekammer Wiesbaden

Im Bereich unserer Bezirksärztekammer vollenden die Kolleginnen undKollegen

Wir gratulieren den Kolleginnen und Kollegen zu ihrem Geburtstag undwünschen ihnen für das kommende Lebensjahr alles Gute.

Michael OelmüllerRechtsanwalt

TätigkeitsschwerpunkteArztrechteVertragsarztrechtKrankenhausrecht

Steubenstr. 11A,65189 WiesbadenTelefon 0611/4 68 97 41Telefon 0611/4 68 97 42E-Mail: [email protected]

� Kooperationen� Praxisabgabe� Praxisnetze � Abrechnung� Kürzungen/Regresse� Zulassungsrecht� Berufsrecht� Chefarztrecht� Arbeitsrecht

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425Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Landesärztekammer Hessen

Wir gedenken der VerstorbenenDr. med. Joachim Adermann, Bad Nauheim

* 11.4.1931 † 4.2.2003MUDr. Alois Cuprunov, Rüsselsheim

* 17.6.1931 † 18.4.2002Dr. med. Johannes Eckhard, Rüsselsheim

* 16.11.1923 † 16.3.2003Dr. med. Hans Stefan Eigel, Frankfurt

* 27.2.1936 † 10.5.2003Medizinaldirektor i.R. Dr. med. Hans-Dieter Gail, Bad Homburg

* 21.9.1927 † 13.3.2003Dr. med. Karl Gercke, Frankenberg

* 14.12.1912 † 9.6.2003Dr. med. Ulrich Herborn, Kassel

* 5.2.1938 † 16.6.2003Dr. med. Lebrecht Kaiser, Hessisch Lichtenau

* 27.12.1920 † 24.5.2003Dr. med. Curt Klega, Hochheim

* 12.2.1945 † 4.6.2003Dr. med. Eberhard Köbele, Maintal

* 19.11.1932 † 3.6.2003Dr. med. Konrad Köster, Hilden

* 2.7.1921 † 22.5.2003Dr. med. Werner Kreischer, Griesheim

* 10.6.1951 † 23.5.2003Dr. med. Klaus Löhner, Freiburg* 24.2.1934 † 22.6.2003

Dr. med. Otto Matzner, Heppenheim* 19.6.1913 † 14.4.2003

Dr. med. Eva Berta Mittelbach, Taunusstein* 19.1.1932 † 4.6.2003

Dr. med. Liesel Mohr, Friedrichsdorf* 5.11.1912 † 22.11.2002

Dr. med. Dr. med. dent. Otto Müller-Driver, Darmstadt* 19.4.1944 † 7.6.2003

Dr. med. Guenther Osieka, Hamburg* 8.10.1916 † 6.5.2003

Dr. med. Bernd Saurbier, Gudensberg* 13.6.1946 † 1.6.2003

Dr. med. Sieghart Schmid, Großenlüder* 8.12.1916 † 15.6.2003

Medizinaldirektor i.R. Dr. med. Hartmut Siener, Bad Nauheim* 28.10.1925 † 21.5.2003

Obermedizinalrat Dr. med. Gabriel Steyer, Bad Emstal* 5.7.1919 † 28.5.2003

Lothar Storck, Laubach* 7.12.1924 † 23.5.2003

Dr. med. Hans Stück, Meinhard* 23.4.1915 † 27.5.2003

Dr. med. Ursula Süsse, Schmitten* 27.10.1922 † 21.5.2003

Dr. med. Manfred Uhlendorff, Kassel* 8.5.1920 † 3.6.2003

Dr. med. Heinz Günter Hermann Wachsmuth-Melm, Marburg* 7.7.1932 † 21.6.2003

Dr. med. Elisabeth Winkelhake, Witzenhausen* 6.7.1952 † 1.4.2003

Dr. med. Walter Wussow, Marburg* 17.10.1943 † 3.6.2003

Ehrung langjährig tätiger ArzthelferinnenWir gratulieren den Arzthelferinnen zum 10jährigen Berufsjubiläum

Sonja Mazur, tätig bei Dr. med. univ. W. Gimbel und Dr. med. G. Gim-bel, Borken

und zum mehr als 10jährigen Berufsjubiläum,

Birgit Kindl, seit 20 Jahren tätig bei Dr. med. V. Brandstetter, Frankfurt

In Anerkennung ihrer treuen Dienste wurde diesen Arzthelferinnen dieArzthelferinnen-Brosche in Gold ausgehändigt.

Zum 25jährigen Berufsjubiläum gratulieren wir der Arzthelferin,

Waltraud Jugold, tätig bei Dr. med. A. Otterbein, Schlitz

In Anerkennung ihrer treuen Dienste wurde dieser Arzthelferin eine Ehrenurkunde ausgehändigt.

Verlust von ArztausweisenFolgende Arztausweise sind verlorengegangen und werden hiermitfür ungültig erklärt.

Arztausweis Nr. HS/M 36/1995, ausgestellt am 24.3.1995,für Dr. med. Martin Just, Marburg,

Arztausweis Nr. HS/F/7762, ausgestellt am 26.6.1996, für Dr. med. u. Chir.Med.Fak.Bukarest Raymond Lupescu, Frankfurt,

Arztausweis Nr. 47586, ausgestellt am 27.12.2000 durch die Ärztekammer Berlin, für Thomas Osei-Agyemang, Marburg,

Arztausweis Nr. HS/F/9368, ausgestellt am 12.1.2000, für Dr. med. Tobias Schuster, Frankfurt,

Arztausweis Nr. HS/F/7006, ausgestellt am 14.12.1994,für Achim Wanner, Offenbach,

Arztausweis Nr. HS/D/3786, ausgestellt am 4.7.2001, für Frank Wenner, Seeheim-Jugenheim.

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426 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Landesärztekammer Hessen

Aktive Immunisierung gegen Hepatitis BDie Landesärztekammer Hessen macht darauf aufmerksam, daß ent-sprechend § 4 der Unfallverhütungsvorschriften VBG 103 der Berufs-genossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)der Arzt als Arbeitgeber verpflichtet ist,

� sicherzustellen, daß die Beschäftigten, insbesondere auch die Aus-zubildenden, bei Aufnahme der Tätigkeit über die für sie in Fragekommenden Immunisierungsmaßnahmen in verständlicher Formunterrichtet werden,

� im Einvernehmen mit dem Arzt, der die arbeitsmedizinischen Vor-sorgeuntersuchungen durchführt, festzulegen, welche Impfungenim Einzelfall geboten sind und

� bei gegebener Indikation (Personenkreis, Expositionssituation) dieImpfungen kostenlos anzubieten.

Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung empfehlen den gefähr-deten Beschäftigten im Gesundheitsdienst dringend, von der Möglich-keit der für sie kostenlosen aktiven Schutzimpfung gegen Hepatitis BGebrauch zu machen.

Wir bitten eindringlich, diese Vorschrift zu beachten. Nähere Angabendazu entnehmen Sie dem von der BGW ausgegebenen Merkblatt M613 = Aktive Immunisierung gegen Hepatitis B. Die vorgeschriebeneSchutzimpfung wird auch Gegenstand der neuen betriebsärztlichenBetreuung sein.

Landesärztekammer HessenAbteilung Arzthelfer/in-Ausbildungswesen

In der konstituierenden Sitzung des Berufsbildungsausschusses der Lan-desärztekammer Hessen am 25. Juni 2003 wurde

Dr. med. Detlev Steininger (Arbeitgeber-Vertreter)

als Vorsitzender und

Renate Schwarz (Arbeitnehmer-Vertreterin, ver.di)

als stellvertretende Vorsitzende einstimmig gewählt.

Es handelt sich um einen alternierenden Vorsitz, d.h. es findet ein jähr-licher Wechsel zwischen Vorsitzendem und stellvertretender Vorsitzenderstatt.

Eine Liste der Mitglieder im Berufsbildungsausschuß finden Sie nachste-hend.

Berufsbildungsausschuß der Landesärztekammer Hessen

Amtsperiode vom 16. März 2003 bis 15. März 2007

Arbeitgeber-Vertreter

Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder

Dr. med. Karlhans Baumgartl, Dr. med. Margareta Frank,Pfungstadt Marburg

Dr. med. Detlev Steininger, Dr. med. Rudolf Nagel,Darmstadt Gießen

Dr. med. Birgit Drexler-Gormann, Dr. med. Dieter Conrad,Mühlheim Neuental

Dr. med. Lothar Hofmann, Dr. med. Edgar Pinkowski,Kassel Pohlheim

Dr. med. Bernd Regler, Frank-Rüdiger Zimmeck,Bad Nauheim Limburg

Dr. med. Gottfried von Knoblauch Dr. med. Helmuth Klotz,zu Hatzbach, Darmstadt Stadtallendorf

Arbeitnehmer-Vertreter

Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder

Claudia Siebert, Christiana Kiefer,Wildeck-Bosserode Groß-Zimmern

Martina Irrgang, Gabriele Humbert,Wiesbaden Raunheim

Ilse Oppermann, Ingrid Gerlach,Kronberg Hadamar

Magdalena Bawej, Sabine Forbach-Braun,Wiesbaden Gießen

Renate Schwarz, Barbara Schneider,Kassel Gemünden

Gunda Specht, Heidrun Thierold,Neu Anspach Merenberg

Neue Amtsperiode des Berufsbildungsausschusses der Landesärztekammer Hessen vom 16. März2003 bis 15. März 2007

Lehrer-Vertreter

Ordentliche StellvertretendeMitglieder Mitglieder

OStD Peter Greß StR Dr. med. Frank StarkeKäthe-Kollwitz-Schule, Hans-Viessmann-Schule,Wetzlar Bad Wildungen

StD Heinz-Ulrich Spengler OStD Jürgen WesteJulius-Leber-Schule, Julius-Leber-Schule,Frankfurt Frankfurt

OStR Karl-Hermann Löber StD z. A. Volkmar WeberWilly-Brandt-Schule, Eduard-Stieler-Schule,Kassel Fulda

Nina Müller-Rohde-Widmer StD Dietrich EgnerLouise-Schroeder-Schule, Kaufm. Schulen I,Wiesbaden Hanau

OStD Günther Häfner Elisabeth Acker-Kemmer, ÄrztinMartin-Behaim-Schule, Berufl. Schule des Landkreises Darmstadt Hersfeld-Rotenburg,

Bad Hersfeld

StD Wolfgang Kollmeier StR’in Dr. med. Ilona LudwigKonrad-Adenauer-Schule, Kaufm. Schulen,Kriftel Marburg

Landesärztekammer HessenAbteilung Arzthelfer/in-Ausbildungswesen

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427Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Landesärztekammer Hessen

ZUM BEGINN DES NEUEN AUSBILDUNGSJAH-RES MÖCHTEN WIR SIE GERNE AUF EINIGEWICHTIGE AUSBILDUNGSBESTIMMUNGENHINWEISEN:

1. Wollen mehrere Praxen miteinander kooperieren, indem siegemeinsam Auszubildende einstellen oder ihre Auszubilden-den rotieren lassen, ist ein Ausbildungsverbund zu schließen.(Vertrags)Unterlagen und Auskünfte zu Fördervoraussetzungenund –höhe sind bei der zuständigen Bezirksärztekammer er-hältlich.

2. Die/Der ausbildende Ärztin/Arzt ist verpflichtet, die/den Aus-zubildenden zum Besuch der Berufsschule anzuhalten undsie/ihn dafür freizustellen (§ 2 c Berufsausbildungsvertrag(BAV)).

An einem Berufsschultag mit mehr als 5 Unterrichtsstunden vonje 45 Minuten darf die/der Auszubildende nicht mehr in derPraxis beschäftigt werden (§ 9 Abs. 1 Ziff. 2 Jugendarbeits-schutzgesetz (JArbSchG)). Liegen in einer Kalenderwoche zweiBerufsschultage mit mehr als 5 Unterrichtsstunden von je 45Minuten, kann die/der Auszubildende wahlweise an einem derlangen Berufsschultage beschäftigt werden.

Ein langer Berufsschultag wird mit 8 Stunden auf die Arbeits-zeit angerechnet. Ein Berufsschultag unter 6 Unterrichtsstundenoder ein zweiter langer Berufsschultag werden nur hinsichtlichder Unterrichtszeit einschließlich der Pausen auf die Arbeitszeitangerechnet (§ 9 Abs. 2 Ziff. 1, 3 JArbSchG).

Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts werden auch dieWegezeiten zwischen Praxis und Berufsschule als Arbeitszeitenangerechnet.

Für die Feststellung der betrieblichen Ausbildungszeit (nachAbzug der Berufsschulzeit) ist folgendes zu beachten:

Hinter der Anrechnung des langen Berufsschultages mit 8 Stun-den steht die Absicht des Gesetzgebers, die/den Auszubilden-de/n vor zeitlichen Nachteilen als Folge des Schulbesuches zubewahren. Er stellt zu diesem Zwecke auf die täglich zulässigeHöchstarbeitszeit ab, ungeachtet der tatsächlichen Ausfallzeitin der Praxis. Um den Auszubildenden dadurch keinen Zeitvor-teil zu geben, müssen die 8 Stunden aber im Zusammenhangmit der gesetzlichen regelmäßigen Wochenarbeitszeit (= 40Std.) gesehen werden. Wenn der Gesetzgeber bei der Anrech-nung von 8 Stunden die tatsächliche Ausbildungszeit pro Tagaußer acht läßt, kann andererseits nicht die durch den Mantel-tarifvertrag für Arzthelferinnen reduzierte wöchentliche Ausbil-dungszeit als Bezugsgröße herangezogen werden.

Beispiel:Erster (langer) Berufsschultag: 40 Std. - 8 Std. = 32 Std.Zweiter Berufsschultag: 32 Std. - 4 1/4 Std. = 27 3/4 Std.27 3/4 Std. verbleiben (im o.g. Beispiel) für die betrieblicheAusbildungszeit.

Die o.g. Ausführungen gelten hinsichtlich Beschäftigungsver-bot und Anrechnungsregelung seit 1. März 1997 wegen einerÄnderung des Jugendarbeitsschutzgesetzes nicht mehr fürvolljährige Auszubildende. Die volljährigen Auszubildendenmüssen an jedem Berufsschultag in die Praxis. Die Unter-richtszeit einschließlich der Pausen und Wegezeiten wird kon-kret auf die Arbeitszeit angerechnet.

3. In § 4 Abs. 3 des Berufsausbildungsvertrages hat sich die/der aus-bildende Ärztin/Arzt dazu verpflichtet, die Kosten für die Inan-spruchnahme von öffentlichen Verkehrsmitteln zum regelmäßigenBesuch der zuständigen Berufsschule zu tragen. Eine Befreiung trittdadurch ein, daß das Land Hessen diese Kosten übernimmt, aller-dings nur für das 1. Schuljahr.

Die Kostenübernahme durch das Land Hessen erfolgt nicht automa-tisch, sondern muß über die jeweilige Berufsschule beantragt wer-den. Die Auszubildenden werden i. d. R. in der Berufsschule darü-ber informiert.

4. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt ausschließlich der Pausendurchschnittlich 38,5 Stunden (§ 6 Abs. 1 Manteltarifvertrag(MTV)).

Über diese wöchentliche Arbeitszeit geleistete Stunden gelten alsÜberstunden (§ 7 Abs. 1 MTV). Jede Überstunde muß mit einem 25%igen Zuschlag angerechnet werden (§ 6 Abs. 2 a Gehaltstarifver-trag (GTV)), sofern nicht innerhalb eines Zeitraums von 4, längstens12 Wochen entsprechende Freizeit gewährt wird. Der Freizeitaus-gleich hat mit dem entsprechenden Zeitzuschlag zu erfolgen.

Für Jugendliche gelten die Bestimmungen des Jugendarbeitsschutz-gesetzes. Nach der tarifdispositiven Regelung des § 21 aJArbSchG wurde im neuen Manteltarifvertrag folgendes vereinbart:Die maximale Arbeitszeit wird auf bis zu 9 Stunden täglich verlän-gert, die erste Pause muß spätestens nach 5 Stunden gewährt, dieSchichtzeit (tägliche Arbeitszeit unter Hinzurechnung der Ruhepau-sen) wird bis auf 11 Stunden täglich verlängert, die Arbeitszeit wirdauf bis zu 5 ½ Tage verteilt. Dabei darf die wöchentliche Höchstar-beitszeit von 40 Stunden nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz nichtüberschritten werden (§ 6 Abs. 5 MTV).

5. Die Probezeit muß gemäß § 13 Berufsbildungsgesetz (BBiG) min-destens 1 Monat und darf höchstens 3 Monate betragen. Eine Ver-längerung der Probezeit würde sich zuungunsten der/des Auszu-bildenden auswirken (vereinfachte Kündigungsmöglichkeit) undwäre deshalb gemäß § 18 BBiG nichtig. Die Verlängerung der3monatigen Probezeit kann deshalb nicht wirksam vereinbart wer-den. Der Manteltarifvertrag, der eine Verlängerung der Probezeitermöglicht, gilt insoweit nicht für Auszubildende.

Eine Probezeit findet auch bei Wechsel der Ausbildungspraxis statt.

6. Die/Der ausbildende Ärztin/Arzt ist verpflichtet, die/den Auszubil-dende/n für die Überbetriebliche Ausbildung freizustellen und dieKosten für diese Ausbildung einschließlich Internats- und notwendi-ger Fahrtkosten zu übernehmen (§ 19 Abs. 2 der Berufsordnung fürdie Ärztinnen und Ärzte in Hessen, § 4 Abs. 3 Satz 1 i. V. m. § 2 aBAV). Abweichungen davon müssen vereinbart werden!

7. Die/Der ausbildende Ärztin/Arzt stellt die notwendige Schutz- undBerufskleidung, mindestens zwei Berufskittel im Jahr, unentgeltlich zurVerfügung. Er trägt die Reinigungskosten (§ 14 MTV).

Die Schutz- und Berufskleidung verbleibt jedoch im Eigentum der/desÄrztin/Arztes und ist nach Ausscheiden aus der Praxis zurückzuge-ben, es sei denn, es sind andere Vereinbarungen getroffen worden.

8. Die/Der ausbildende Ärztin/Arzt hat sicherzustellen, daß die/derAuszubildende über die Immunisierungsmaßnahmen gegen Hepa-titis B zu Beginn der Ausbildung unterrichtet wird. Die Schutzimp-fung ist den Auszubildenden kostenlos anzubieten (vgl. MerkblattM 613 „Aktive Immunisierung gegen Hepatitis B“ der Berufsgenos-senschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege).

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428 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Landesärztekammer Hessen

9. Die/Der Auszubildende ist für die Teilnahme an Prüfungen sowiean dem Arbeitstag, der der schriftlichen Abschlußprüfung unmittel-bar vorangeht, freizustellen. Prüfungen sind die Zwischenprüfung,die schriftliche Abschlußprüfung, die Prüfung im Fach „PraktischeÜbungen“ und die Mündliche Ergänzungsprüfung (§ 2 k BAV).

Die Freistellung für die Teilnahme an den Prüfungen erstreckt sichgrundsätzlich auf die Zeit, die der/die Auszubildende für eine ord-nungsgemäße Teilnahme benötigt.

Geht dem Tag der schriftlichen Abschlußprüfung unmittelbar einBerufsschultag voran, ist die/der Auszubildende an dem Arbeitstagunmittelbar vor dem Berufsschultag freizustellen. Eine Freistellungvom Berufsschulunterricht am Tag vor der Abschlußprüfung kanndagegen nicht verlangt werden.

10.Nach dem Manteltarifvertrag hat die/der Auszubildende Anspruchauf Auszahlung eines 13. Monatsgehaltes. Das 13. Monatsgehaltbemißt sich nach der Höhe des letzten vollen Monatsgehaltes.

Das 13. Monatsgehalt wird auch anteilig für das Jahr gewährt, indem die Ausbildung beginnt oder endet. Für jeden angefangenenMonat des Ausbildungsverhältnisses ist ein Zwölftel des 13. Mo-natsgehaltes zu zahlen. Ein angefangener Monat wird bei der Be-rechnung des 13. Monatsgehaltes dann voll einbezogen, wenndie/der Auszubildende mindestens 15 Kalendertage im Ausbil-dungsverhältnis stand. Hat das Ausbildungsverhältnis in einem Mo-nat weniger als 15 Kalendertage bestanden, ist dieser anteilig zuberücksichtigen (1/30 pro Kalendertag) (§ 12 Abs. 3 MTV).

Eine Verpflichtung zur Rückzahlung des 13. Monatsgehaltes bei(vorzeitigem) Ausscheiden aus der Praxis ist nach dem Manteltarif-vertrag zu keinem Zeitpunkt vorgesehen.

11.Nach dem Manteltarifvertrag hat die/der Auszubildende monatlichAnspruch auf e 15,00 vermögenswirksame Leistungen, allerdingserst ab dem 2. Ausbildungsjahr (§ 12 Abs. 7 MTV).

12. Der ausbildende Arzt ist berechtigt, die Vorlage der ärztlichen Be-scheinigung über die Arbeitsunfähigkeit bereits vor Ablauf von 3Kalendertagen zu verlangen (§ 3 k BAV).

Um der Ausbildung einen rechtmäßigen Rahmen zu geben, bitten wirum Beachtung der genannten Vorschriften. Für Rückfragen steht FrauAssessorin R. Hoerschelmann, Landesärztekammer Hessen, Telefon:069/97672 – 154/155 gerne zur Verfügung.

Eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung seitens des Arbeitsministeri-ums ist weder für den Manteltarifvertrag noch für den Gehaltstarif-vertrag erfolgt. Die Tarifverträge gelten deshalb nur für Tarifgebun-dene infolge der Mitgliedschaft beim tarifschließenden Verband oderdurch Bezugnahme auf die Tarifverträge im Berufsausbildungsver-trag.

Mantel- und Gehaltstarifvertrag erstrecken ihren persönlichen Gel-tungsbereich auch auf Auszubildende, so daß sie für Auszubildendekraft der in § 10 Abs. 1 des Berufsausbildungsvertrages enthaltenenBezugnahme gelten.

Die Ausführungen beziehen sich auf den Manteltarifvertrag vom 12.September 1997 und den Gehaltstarifvertrag vom 1. Januar 2002.

Landesärztekammer HessenAbteilung Arzthelfer/in-Ausbildungswesen

Korrektur des Einschulungstermins in der Berufsschule in Marburg

Bitte beachten Sie, daß sich der Einschulungstermin in denKaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg geändert hat.Neuer Termin: 2. September 2003, 8.00 Uhr.

Hessischer Diabetesbeirat am 2. Juli 2003 in Wiesbaden gegründet

Diabetes auf dem Vormarsch: 260.000 Erkrankte inHessen – Anstieg um 25 Prozent erwartet

Angesichts der Zunahme bei den Diabeteserkrankungen in Hessen,die sich aufgrund der Altersentwicklung der Bevölkerung noch ver-stärken wird, hat die Landesregierung einen Diabetesbeirat gegrün-det. Er soll die Landesregierung beraten und weichenstellend bei derVerbesserung der Versorgung der Erkrankten sowie dem Ausbauder Vorbeugung und Früherkennung mitwirken. Sozialministerin Sil-ke Lautenschläger hat acht Experten als Vertreter der Bereiche, diein unterschiedlicher Weise mit dem Diabetes mellitus vertraut sind,in dieses Gremium berufen. Es nahm Anfang Juli in Wiesbaden dieArbeit auf und wird vom Staatssekretär im Sozialministerium, GerdKrämer, geleitet.

Mitglieder des Hessischen Diabetesbeirates

Professor Dr. Klaus-Henning Usadel,Hessischen Fachvereinigung Diabetes (HFD), Frankfurt

Professor Dr. Heiner Laube,Diabetes-Schulungszentrum Universitätsklinikum Gießen

Dr. Christian Klepzig, Arzt für Allgemeinmedizin, Offenbach

Professor Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal,Deutscher Diabetiker Bund (DDB), Landesverband Hessen e.V., Gelnhausen

Dr. Gerd W. Zimmermann,Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Bezirksstelle Frankfurt

Dr. Michael Popovic,Landesärztekammer Hessen, Frankfurt

Sören Schmidt-BodensteinVerband der Angestelltenkrankenkassen, Landesverband Hessen,Frankfurt

Professor Dr. Jost BauchHessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE),Marburg

Hessisches Sozialministerium

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429Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Landesärztekammer Hessen Kassenärztliche Vereinigung Hessen

Einladung zu einer Sondersitzung der Abge-ordnetenversammlung der KassenärztlichenVereinigung Hessen

Sehr geehrte Frau Kollegin,sehr geehrter Herr Kollege,sehr geehrte Damen und Herren,

im Auftrag des Vorstandes der Kassenärztlichen VereinigungHessen erlaube ich mir, zum

27. September 2003, 10.00 Uhr s.t.

in das Verwaltungsgebäude der KVH-Landesstelle, Georg-Voigt-Straße 15,60325 Frankfurt, Dr. O. P. Schaefer Saal (1. OG)

zu einer Sondersitzung der Abgeordnetenversammlung einzuladen.

Vorläufige Tagesordnung:

Eröffnung und Feststellung der Beschlußfähigkeit

1. BERICHT DES VORSITZENDEN

2. NACHWAHLEN ZUM VORSTAND DER KV HESSEN

3. GRUNDSÄTZE DER ERWEITERTEN HONORARVERTEILUNG- Fortführung der Diskussion vom 7.5.2003 (1. Lesung)

4. NICHTERLEDIGTE TAGESORDNUNGSPUNKTE AUS DERVORANGEGANGENEN ABGEORDNETENVERSAMMLUNGAM 11.6.2003

5. VERSCHIEDENES / FRAGESTUNDE

Eine Änderung der Tagesordnung bleibt vorbehalten.Mit freundlichen Grüßen

Dr. C.-J. StoeckerSprecher der Abgeordnetenversammlung

VERSORGUNGSWERK der Landesärztekammer Hessen

Änderung der Satzung und Versorgungsordnung

Die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen hatin der Sitzung am 29. März 2003 mit der in § 4 A) Abs. (1) a) derSatzung vorgeschriebenen Zweidrittelmehrheit aller gewählten Mit-glieder die nachfolgenden Änderungen der Satzung und Versor-gungsordnung beschlossen, die das Hessische Sozialministeriummit Schreiben vom 7. Mai 2003 unter dem Geschäftszeichen IV 2.2– 54 g 3105 genehmigt hat:

Änderung in § 15 der Versorgungsordnung

Der Rechnungszins der ab 1. Januar 2004 eingehenden Beiträge zumVersorgungswerk wird von 4,0 % auf 3,5 % abgesenkt.

Die Beitrags- und Leistungstabelle in § 15 der Versorgungsordnung wirdmit Wirkung ab dem 1. Januar 2004 geändert und lautet neu wie folgt:

Die Änderung gilt für Beiträge, die ab dem 1. Januar 2004 entrichtet werden.

Die Änderungen treten am 1. Januar 2004 in Kraft.

Die vorstehenden Änderungen der Satzung des Versorgungswerkes derLandesärztekammer Hessen werden hiermit ausgefertigt und im Hessi-schen Ärzteblatt verkündet.

Frankfurt am Main, den 4. Juni 2003

Dr. med. Alfred Möhrle Dr. med. Brigitte EndePräsident der Vorsitzende des AufsichtsratesLandesärztekammer Hessen

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Körperschaft des Öffentlichen Rechts - Landesstelle -vermittelt für ihre Mitglieder

Praxisvertreter/-innenfür Praxisvertretungen im Land Hessen.Ärzte, die einen Vertreter benötigen und Ärzte, die selbst eine Vertre-tung übernehmen möchten, werden gebeten, sich an die

Kassenärztliche Vereinigung Hessen -Landesstelle- Georg-Voigt-Straße 15, 60325 Frankfurt/M., Telefon 069/79502-757 zu wenden.Der Arzt, der sich in seiner Praxis vertreten läßt, hat sich nach § 20 Be-rufsordnung der Ärzte in Hessen zu vergewissern, daß der Vertreter dieVoraussetzungen für eine ordnungsgemäße Vertretung erfüllt.

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430 Hessisches Ärzteblatt 8/2003

Kassenärztliche Vereinigung Hessen

Folgende Vertragsarztsitze werden nach § 103 Abs. 4 SGB V zur Beset-zung ausgeschrieben. Die Zulassung des Vertragsarztes/der Vertragsärz-tin endet und soll durch einen Praxisnachfolger fortgeführt werden:

Planungsbereich Darmstadt-StadtDarmstadt Ärztin für Psychiatrie/Psychotherapie

Arzt für Psychiatrie/Psychotherapie(Gemeinschaftspraxisanteil)

Planungsbereich Landkreis Darmstadt-DieburgDieburg Kinderärztin/Kinderarzt

Planungsbereich OdenwaldkreisErbach Chirurgin/ChirurgHöchst Internistin/Internist

-hausärztlich-

Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieser Aus-gabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche Vereinigung Hes-sen, Bezirksstelle Darmstadt, Wilhelminenplatz 7, 64283 Darmstadt zusenden.

Planungsbereich Frankfurt/M.-StadtFrankfurt/M.-Bergen-Enkheim Anästhesistin/AnästhesistFrankfurt/M.-Innenstadt Chirurgin/ChirurgFrankfurt/M.-Sachsenhausen HNO-Ärztin/HNO-Arzt

(Gemeinschaftspraxisanteil)Frankfurt/M.-Höchst Neurologin und Psychiaterin/

Neurologe und PsychiaterFrankfurt/M.-Westend Orthopädin/OrthopädeFrankfurt/M.-Bornheim Fachärztin/Facharzt für

Psychotherapeutische MedizinFrankfurt/M.-Ostend Urologin/Urologe

Planungsbereich HochtaunuskreisBad Homburg v.d.H. prakt. Ärztin/prakt. Arzt

Allgemeinärztin/AllgemeinarztFriedrichsdorf/Ts. Internistin/Internist

-hausärztlich-Oberursel/Ts. Internistin/Internist

-hausärztlich-

Planungsbereich Offenbach/M.-LandDietzenbach Radiologin/Radiologe

(Gemeinschaftspraxisanteil)

Planungsbereich Main-Kinzig-KreisBrachttal-Schlierbach prakt. Ärztin/prakt. Arzt

Allgemeinärztin/Allgemeinarzt

Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieser Ausga-be des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche Vereinigung Hessen,Bezirksstelle Frankfurt, Georg-Voigt-Straße 15, 60325 Frankfurt zu senden.

Planungsbereich Landkreis GießenGießen Ärztin/Arzt für

Neurologie und Psychiatrie(Gemeinschaftspraxisanteil)

Pohlheim-Dorf-Güll Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin/Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut

Planungsbereich Lahn-Dill-KreisWetzlar Internistin/Internist

-fachärztlich-(Gemeinschaftspraxisanteil)

Wetzlar Internistin/Internist-hausärztlich-(Gemeinschaftspraxisanteil)

Wetzlar Frauenärztin/Frauenarzt

Planungsbereich WetteraukreisKarben-Okarben prakt. Ärztin/prakt. Arzt

Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin

Planungsbereich VogelsbergkreisAlsfeld prakt. Ärztin/prakt. Arzt

Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin

Planungsbereich WetteraukreisBad Nauheim prakt. Ärztin/prakt. Arzt

Ärztin/Arzt für AllgemeinmedizinBüdingen Kinderärztin/Kinderarzt

Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieser Aus-gabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche Vereinigung Hes-sen, Bezirksstelle Gießen, Eichgärtenallee 6-8, 35394 Gießen zu senden.

Planungsbereich Landkreis Hersfeld-RotenburgBebra HNO-Ärztin/HNO-ArztBebra Ärztin für Psychotherapeutische Medizin/

Arzt für Psychotherapeutische Medizin

Planungsbereich Kassel-StadtKassel Internistin/Internist

-hausärztlich- oderAllgemeinärztin/Allgemeinarzt

Kassel Ärztin für Psychotherapeutische Medizin/Arzt für Psychotherapeutische Medizin

Planungsbereich Landkreis Waldeck-FrankenbergBad Arolsen Allgemeinärztin/Allgemeinarzt oder

Internistin/Internist -hausärztlich-(Gemeinschaftspraxisanteil)

Korbach Frauenärztin/Frauenarzt

Planungsbereich Werra-Meißner-KreisWitzenhausen HNO-Ärztin/HNO-ArztEschwege Internistin/Internist

Schwerpunkt Nephrologie

Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieser Aus-gabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche Vereinigung Hes-sen, Bezirksstelle Kassel, Pfannkuchstraße 1, 34121 Kassel zu senden.

Planungsbereich Limburg-WeilburgBad Camberg Fachärztin/Facharzt für

Kinderheilkunde

Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche Vereini-gung Hessen, Bezirksstelle Limburg, Adelheidstraße 7, 65549 Limburgzu senden.

Planungsbereich Marburg-BiedenkopfMarburg Psychologische Psychotherapeutin/

Psychologischer PsychotherapeutMarburg Psychologische Psychotherapeutin/

Psychologischer Psychotherapeut

Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieser Aus-gabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche Vereinigung Hes-sen, Bezirksstelle Marburg, Raiffeisenstraße 6, 35043 Marburg zu senden.

Planungsbereich WiesbadenWiesbaden Fachärztin/Facharzt für Radiologie

(Gemeinschaftspraxisanteil)Wiesbaden Orthopädin/OrthopädeWiesbaden Hausärztin/Hausarzt

Planungsbereich UntertaunusTaunusstein Augenärztin/Augenarzt

Bewerbungen bitten wir binnen eines Monats nach Erscheinen dieserAusgabe des Hessischen Ärzteblattes an die Kassenärztliche Vereini-gung Hessen, Bezirksstelle Wiesbaden, Abraham-Lincoln-Straße 36,65189 Wiesbaden, zu senden.