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Grundlagen der Soziologie Dr. Olaf Lobermeier

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Grundlagen der Soziologie

Dr. Olaf Lobermeier

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Klassiker der Soziologie

• August Comte (†1857): „Erfinder“ der Soziologie; teilte Geschichte der Menschheit in drei Stadien (theologisch, metaphysisch, wissenschaftlich), das Dritte wollte er entscheidend mitbestimmen; nach seiner Lehre funktioniert Gesellschaft wie die Natur nach Gesetzen (Positivismus)

• Herbert Spencer (†1903): Vertreter des Sozialdarwinismus (Überleben der am besten angepassten Gruppen und Kulturen)

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• Karl Marx (†1883): betonte die wirtschaftliche Grundlage der Gesellschaftsentwicklung; er interpretierte die Geschichte der Menschheit als Klassenkampf, der durch die Entwicklung der Produktivkräfte angetrieben werde. Der Kapitalismus (wirtschaftlicher Reichtum sammelt sich in Händen weniger) werde zwangsläufig durch den Sozialismus (Sieg der Ausgebeuteten, klassenlose Gesellschaft) abgelöst. Er war der einzige Soziologe, dessen Werke einen bedeutsamen Einfluss auf Politik und Wirtschaft hatten.

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Merkmale des Industriekapitalismus nach Marx

• Privateigentum an Produktionsmitteln: Eine kleine Klasse von Kapitalbesitzern verfügt privat über die Produktionsmittel und gerät dadurch zur großen Klasse der lohnabhängigen Arbeiter in einen grundsätzlichen Interessengegensatz, der die sozialen und politischen Konfliktlinien zunehmend bestimmt

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Merkmale des Industriekapitalismus nach Marx

• Erzeugung von Mehrwert: Stark vereinfacht besagt das Konzept des Mehrwerts, dass die Arbeiter mehr Werte schaffen, als ihnen in Form der Löhne rückerstattet wird („Ausbeutung“). Der andere Teil der Wertmenge, für den die Arbeiter keinen Gegenwert in Form von Lohn erhalten, geht in die Verfügungsgewalt der Kapitalbesitzer über, die ihn zum Teil reinvestieren und dadurch ihr Kapital ständig vermehren (Akkumulation des Kapitals)

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Merkmale des Industriekapitalismus nach Marx

• Gewinnstreben: („Profitmaximierung“) ist der vorherrschende Antrieb der Wirtschaftsordnung

• Die Marktkonkurrenz ist die zentrale Steuerungsinstanz der Produktion

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Klassiker der Soziologie

• Emile Durkheim (†1917): grenzte Soziologie gegenüber anderen Wissenschaften ab; versuchte „soziale Tatsachen“, z.B. Arbeitsteilung oder Selbstmordraten, nur durch soziale Tatsachen, z.B. soziale Integration und Kollektivbewusstsein, und nicht biologisch oder psychologisch zu erklären

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Klassiker der Soziologie

• Max Weber (†1920): wies im Gegensatz zu Marx auf die eigenständige Wirksamkeit des symbolischen Bereichs (Denkmuster, Sprache, Glaube etc.) Bestimmte Formen des Protestantismus hätten kapitalistisches Denken und Handeln begünstigt und damit die wirtschaftlich-technische Entwicklung (Kapitalismus) entscheidend beeinflusst. Weber forderte, dass Soziologen ihre religiösen, politischen und sonstigen Werturteile in ihrem beruflichen Handeln zurückstellen und werturteilsfrei forschen sollen

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Klassiker der Soziologie

• Georg Herbert Mead (†1931): Begründer des Symbolischen Interaktionismus; stellte Überlegungen an, wie das Bewusstsein gesellschaftlich erzeugt wird

• Talcott Parsons (†1979): Hauptvertreter des Funktionalismus; errichtete ein theoretisches System zur Erklärung aller gesellschaftlichen Erscheinungen

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Klassiker der Soziologie

• Norbert Elias (†1990):mußte in den 30er Jahren aus Deutschland fliehen; erforschte des europäischen Prozess der Zivilisation, die Bildung von immer größeren Herrschaftszonen (Monopolisierung von Macht und Gewalt) und die Zähmung des Menschen (von der Aristokratie bis in die Moderne)

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Klassiker der Soziologie

• Jürgen Habermas: Nachfahre der Frankfurter Schule (Horkheimer und Adorno); ist sowohl Soziologe als auch Philosoph; verbindet Gedanken von Max Weber und Karl Marx: Unterscheidung zwischen kommunikativer (potenziell emanzipatorischer) und kognitiv-technisch-instrumenteller Rationalität)

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Integration nach Habermas

Gesellschaften haben eine doppelte Integrationsaufgabe zu bewältigen:

• Integration in das System: hierbei findet Integration hauptsächlich durch die Medien Geld und Macht statt.

• Integration in die Lebenswelt: hierbei wird Integration durch Kultur, Gesellschaft und Persönlichkeit vermittelt

o Kultur vermittelt moralische Verpflichtung

o Gesellschaft sorgt für Beziehungsgeflechte

o Persönlichkeit gewährleistet soziale Zugehörigkeit über eine Identitätsbildung

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Klassiker der Soziologie

• Niklas Luhmann (†1998): hat eine eigene Systemtheorie erschaffen; entwickelte eine Vorstellung von Gesellschaft als funktional differenzierte Systeme u. a. in den Bereichen Recht, Kunst, Wirtschaft, Bildung.

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Klassiker der Soziologie

• Pierre Bourdieu (†2002): entwickelte den Begriff des Habitus (erlerntes stabiles Wahrnehmungs-, Denk- und Interpretationsschema, das der Abgrenzung gegenüber anderen Klassen oder Gruppen dient. Am Habitus (Bewegung, Sprechen, Fertigkeiten, Kleidung, Einrichtung der Wohnung etc.) können die Mitglieder einer Klasse erkennen ob dieser Mensch einer von ihnen ist. Er unterteilte gesellschaftlich vermittelte Ressourcen in ökonomisches (Einkommen, Vermögen), soziales (Beziehungen zu einflussreichen Personen und Gruppen), kulturelles (Fertigkeiten, Wissen, akademische Titel) und symbolisches Kapital (Anerkennung, Prestige, Ruf)

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Soziologische Theorien

• Funktionalismus

• Konfliktansatz

• Symbolischer Interaktionismus

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Funktionalismus

• Die zentrale Frage lautet: Welche notwendigen Aufgaben in einer Gesellschaft sollen von Individuen, Institutionen und anderen sozialen Gebilden erfüllt werden? Der Hauptzweck dieser Aufgabenerledigung ist die Erhaltung des sozialen Systems und der Struktur.

• Wenn etwas für eine Gesellschaft oder eine Institution funktional und stabilisierend wirkt, dann muss es nicht für die betroffenen Menschen von Vorteil sein.

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Funktionale Institutionen

• Beispiel Wirtschaft: Sicherung des physischen Überlebens durch Herstellung und Verteilung von Gütern.

• Institution Schule: Sozialisation und Erziehung; Eltern und Lehrer versuchen, den Kindern die zentralen Normen, Werte und Kompetenzen beizubringen

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• Politik, Religion etc.: Festlegung und Erhaltung von Werten und Zielen. Durch Religion, Politik, Recht. Bildung, Medien etc. werden die für alle oder viele oder auch nur für Gruppen verbindliche Wertsysteme geschaffen und verstärkt.

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Soziale Systeme

• In einem sozialen System entstehen Erwartungen und Regeln, Normen. Dadurch ergibt sich eine Stabilisierung des Systems.

• Der Funktionalismus ist ein Systemansatz. Wenn man nach den Funktionen oder Aufgaben eines Teils für das Ganze fragt, setzt man einen Systemzusammenhang voraus. (Beispiel Hochschule)

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Rollen

• Wenn Menschen regelmäßig und in Gruppen miteinander interagieren, dann entstehen Normen (Verhaltensregeln) und Rollen.

• Rollen sind Erwartungen von Bezugsgruppen, die an Inhaber von Positionen (z.B. an einen Arzt) gerichtet sind.

• Das den Positionen und Rollen zugrundeliegende Modell sieht Gesellschaft als ein Netzwerk sozialer Stellen. Rollen sind die Schnittstellen zwischen Person und sozialem System

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Konfliktansätze

• Welche Gruppen konkurrieren, koalieren und exkludieren und welche Interessenkonflikte bestehen?

• Der berühmteste Konfliktansatz stammt von Karl Marx: Er ging davon aus, dass in Hochkulturen herrschende Gruppen andere Gruppen unterdrücken und ausbeuten. In der Antike und auch später waren Sklaven die untersten Gruppen. Konflikte resultieren aus der vertikalen Differenzierung der Gesellschaft, d. h. aus der ungleichen Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums und der damit verbundenen hierarchischen Struktur der Gesellschaft. Konflikte sind immer Interessenskonflikte.

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Thomas Hobbes

• Bei Hobbes geht es um die Möglichkeiten politischer Ordnungsbildung angesichts der grundsätzlichen Konflikthaftigkeit menschlicher Beziehungen

• Die Legitimation von Herrschaft ist jetzt nicht mehr an eine göttliche Instanz, sondern an die Fähigkeit zur Konfliktregelung geknüpft, die mit dem Gesellschaftsvertrag beginnt

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Max Weber

• Weber beschreibt den Konflikt als eine bestimmte Art der sozialen Beziehung, in der das Handeln an der Durchsetzung eigener Ansprüche gegen den Willen anderer orientiert ist. Er geht akteurstheoretisch vor, d.h, er blickt nicht von gesellschaftlichen Strukturen auf soziale Beziehungen und Akteure, sondern nimmt die umgekehrte Perspektive ein.

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Konfliktansätze

• Früher galt die Frage nach den Ursachen von Konflikten als die eigentliche Frage der sozialwissenschaftlichen Konfliktforschung.

• Warum muss aber beispielsweise eine extreme Ungleichverteilung von Gütern in Konflikte münden?

• Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien konzentrieren sich mittlerweile darauf, die Kontextbedingungen anzugeben, die latente Konflikte manifest werden lassen

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Symbolischer Interaktionismus

• Was verstehen verschiedene Personen und Gruppen unter „Liebe“ und wie entstehen diese Deutungsmuster?

• Der SI bezieht sich auf die Alltagsbeziehungen von Menschen (Mikroebene)

• Er beschäftigt sich mit dem Denken, Fühlen und Handeln der Menschen als Ergebnis zwischenmenschlicher Beziehungen

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George Herbert Mead

• Nach Mead entwickelt sich das Selbst eines Menschen auf Grund von sozialen Erfahrungen, die immer mit dem Austausch von Symbolen verbunden sind. Die Sprache ist das wichtigste Symbolsystem.

• In uns ist nach Mead ein doppeltes Selbst: einerseits das Ich, von Mead „I“ genannt, die personale Identität, aktiv und spontan handelnd, andererseits das Ich als Objekt („Me“), die soziale Identität, wie ich meine, dass andere mich sehen.

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Identität

• Die Identität wird immer wieder in Interaktionen ausgehandelt und bestimmt. Um diese flexible Identität sozial erfolgreich immer neu konstruieren zu können, muss das Individuum verschiedene Kompetenzen erwerben: Rollendistanz, Ambiguitätstoleranz (widersprüchliche Rollenerwartungen bewältigen), Empathie (Einfühlungsvermögen etc.)

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5 Schlüsselbegriffe der Soziologie

• Sozialkstruktur

• Soziales Handeln

• Kultur

• Macht

• Funktionale Integration

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Sozialkstruktur

• Die Sozialstruktur bezeichnet ein Muster von Beziehungen, Positionen und Mengen von Individuen.

• Dieses Muster bildet das Grundgerüst der sozialen Organisation einer Population (kleine Gruppe oder ganze Gesellschaft)

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Soziales Handeln

• Soziales Handeln bezeichnet ein Verhalten, für das wir uns bewusst entscheiden, das also nicht instinktiv oder reflexhaft ist.

• Nicht nur Individuen führen soziale Handlungen aus, sondern auch Gruppen und komplexe Organisationen wie Unternehmen oder Regierungen

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Kultur

• Kultur ist das mehr oder weniger integrierte, den Lebensstil von Menschen prägende Muster von Weisen des Denkens, Verstehens, Bewertens und Kommunizierens.

• Viele unserer Merkmale, die für uns das spezifisch Menschliche ausmachen – Sprache, Moral, Technik und Fertigkeiten – sind kulturelle Elemente, die wir durch soziale Beziehungen erlernen.

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Macht

• Macht ist die Fähigkeit eines sozialen Akteurs, den Gang der Ereignisse oder die Struktur einer sozialen Organisation zu bestimmen.

• Sie kann ausgeübt werden, gegen den Willen anderer Akteure, damit sie Dinge tun, die sie sonst nicht täten.

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Funktionale Integration

• Funktion bezeichnet den Beitrag, den jede soziale Beziehung, Position, Organisation, jeder Wert oder jede Eigenschaft einer Gesellschaft für das soziale System als Ganzes leistet.

• In einem funktional integrierten System wird jeder Teil von seinen Beziehungen zu den anderen Teilen beeinflusst und ist von ihnen abhängig.

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Was wissen wir über Faktoren, die zu einem gelingenden Leben bzw. zu einem Prozess autonomer und gleichzeitig sozial abgefederter Lebensgestaltung beitragen? (Kurt Möller)

• Gewinnung von Kontrolle über das eigene Leben• Erwerb von Orientierungsvermögen• Selbstwirksamkeit und Handlungssicherheit• Glaube an die Beeinflussbarkeit und Planbarkeit der Lebensbedingungen• Integration in verständigungsorientierte Kommunikations- und

Kooperationsnetzwerke• Integrität der eigenen Person gewahrt wissen• Zugehörigkeit empfinden• Teilhabemöglichkeiten erleben• Selbstwertbestätigung erlangen (emotionale Zuwendung und

Anerkennung)• Erfahren von Gerechtigkeit und Fairness (Realdemokratie)• Sozialen Rückhalt erhalten• Erwerb von Kompetenzen für Realitätskontrolltätigkeiten