Historikerlabor Zusatzaufführungen "Zur Endlösung der Zigeunerfrage"
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HISTORIKERLABORFORSCHEN / DARSTELLEN / ERINNERN
ZUSATZAUFFHRUNGEN ZUR ENDLSUNG DER ZIGEUNERFRAGE EIN FIKTIVES SYMPOSIUM BERLIN, 16. DEZEMBER 1942
Dritter Teil der Dokumentar-Theater-Trilogie Der organisierte Mord an Juden, Slawen, Sinti und Roma durch NS-Deutschland
Das Stck wurde am 20. Februar 2015 uraufgefhrt.
Weitere Auffhrungstermine
Fr., 17.04.2015 / 19 UhrSa., 18.04.2015 / 19 UhrSo., 19.04.2015 / 19 Uhr
Ort: Max-Planck-Institut fr Wissenschaftsgeschichte, Boltzmannstrae 22, 14195 Berlin (U3 Thielplatz)
Eintritt: 8/12
VVK: 030/ 62 73 50 69 oder [email protected]
Dokumentar-Theater-Projekt des Historikerlabors
ZUR ENDLSUNG DER ZIGEUNERFRAGEEin fiktives Symposium Berlin, 16. Dezember 1942
Dritter Teil der Trilogie Die Erfindung und Vernichtung des Untermenschen Der organisierte Mord an Juden, Slawen, Sinti und Roma durch NS-Deutschland.Mit freundlicher Untersttzung:
Kulturelle Bildung: Dokumentation:
ZUSATZ-
AUFFHRUNGEN
17. / 18. / 19.
APRIL
DAS HISTORIKERLABOR E. V.BEGREIFT UND ZEIGT KUNST UND WISSENSCHAFT ALS EINHEIT.
Das Labor der HistorikerInnen nutzt die klassischen Methoden der zeithistorischen Forschung, um Stoffe und Figuren fr das Dokumentar-Theater zu gene-rieren und umgekehrt: die klassischen Formen des Dokumentar-Theaters werden zum Mittel der ange-wandten Forschung. Historische Quellen bilden die Grundlage der Arbeit des Historikerlabors: Protokolle, Aktennotizen, Briefe, Erinnerungen und eigene Kom-mentare werden aufgearbeitet und schlielich zu einem multi-perspektivischen Theaterstck montiert. Sie sind ein fortlaufendes Experiment zwischen den Historiker-DarstellerInnen im Beisein der Zuschauer-ZeugenIn-nen.
Die ProtagonistInnen des Historikerlabors sind keine SchauspielerInnen, sie gestalten keine Rolle; sie sind HistorikerInnen, die auf der Bhne ihre Arbeit zeigen.
WWW.HISTORIKERLABOR.DE
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TEIL EINS: DIE HUNGERPLAN-KONFERENZ
DIE NEUORDNUNG EUROPAS UND DER VERNICHTUNGSKRIEG
Wenige Wochen vor dem deutschen berfall auf die So-wjetunion traf sich am 02. Mai 1941 eine Gruppe von Militrs und Staatssekretren zu einer Besprechung. Pro-tokolliert wird der Tod von zig Millionen Menschen: Millionen Menschen werden verhungern, wenn von uns das fr uns Notwendige aus dem Land geholt wird.
Der politische und rassische Krieg gegen die Sowjetunion wurde somit auch zu einem Eroberungs- und Raubkrieg im Sinne der NS-Lebensraum-Ideologie: Unter deutscher Fhrung entsteht bis zum Ural ein neues Europa als au-tarker Groraum.
TEIL ZWEI: DIE WANNSEE-KONFERENZ
DIE VERFOLGUNG UND ERMORDUNG DER JUDEN EUROPAS
Die Besprechung am 20. Januar 1942 dauerte nicht lange, sie hatte einen einzigen Tagesordnungspunkt, die End-lsung der Judenfrage. Fnfzehn ranghohe Vertreter von SS und Ministerialbrokratie besprachen am Gro-en Wannsee den Tod von elf Millionen Menschen. Das erhaltene Ergebnisprotokoll ist ein Schlsseldokument der Verfolgung und Ermordung der Juden Europas; es zeigt den Weg von der beginnenden Entrechtung bis zu den abschlieenden Lsungsmglichkeiten.
DIE TRILOGIE
DIE ERFINDUNG UND VERNICHTUNG DES UNTERMENSCHEN.
Der organisierte Mord an Juden, Slawen, Sinti und Roma durch NS-Deutschland.
Zur Endlsung der Zigeunerfrage, Februar 2015, Max-Planck-Institut fr Wissenschaftsgeschichte.
Andr Wunstorf
TEIL DREI: ZUR ENDLSUNG DER ZIGEUNERFRAGE
EIN FIKTIVES SYMPOSIUM BERLIN, 16. DEZEMBER 1942
Der Zusammenhang von Vorurteil, Wissenschaft und Vlkermord an den Sinti und Roma wird in europi-scher Perspektive dargestellt.
Im deutschen Oxford treffen sich internationale Wis-senschaftler zu einem Symposium wie es am 16. De-zember 1942* in Dahlem stattgefunden haben knn-te: Anthropologen, Eugeniker, Kriminalbiologen und selbsternannte Feldforscher der Rassenkunde, die die Zigeuner zu ihren Forschungsobjekten gemacht ha-ben.
Zu den Wissenschaftlern gesellen sich Vertreter von SS und Polizei. 1942 hat der Genozid an den Sinti und Roma bereits begonnen in deutschen und kroatischen Konzentrationslagern, im besetzten Serbien und in der besetzten Sowjetunion.
Jeweils eine der HistorikerInnen beschftigt sich mit einem Tter, trgt Dokumente seines Denkens und Handelns zusammen. Die Gegenperspektive bringen Jugendliche ins Stck. In einem Parallelprojekt zur Kulturellen Bildung wird die Gegenrede der Sinti und Roma zum integralen Bestandteil der Inszenierung.
Die noch frischen Spuren der Klassifizierung und Eli-minierung von minderwertigem Leben sind dabei ebenfalls Teil dieses interaktiven Dokumentar-Thea-ter-Projekts.
* Mit dem Himmler-Befehl vom 16.12.42 beginnen die Deportationen der Sinti und Roma ins Konzentrations-lager Auschwitz, erfhrt die schon am 08.12.38 ange-kndigte endgltige Lsung der Zigeunerfrage eine neue Form der Verfolgung und Ermordung.