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Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten

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Benchmark FamilienunternehmenSchwerpunkt 2014:Investitions- und Finanzierungsverhalten

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Benchmark Familienunternehmen

Schwerpunkt 2014:Investitions- und Finanzierungsverhalten

Eine Analyse anhand der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für die Metropolregion Hamburg

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Herausgeber:

Hamburger Institut für Familienunternehmen Handelskammer Hamburgc/o Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut Adolphsplatz 1 | 20457 HamburggGmbH (HWWI) Telefon + 49 40 36138-138Heimhuder Straße 71 | 20148 Hamburg Fax + 49 40 36138-401Telefon + 49 40 340576-462 E-Mail: [email protected] + 49 40 340576-776 www.hk24.deMail [email protected]

Bearbeitung:

Hamburger Institut für FamilienunternehmenFabian Bähr, Henrik Harms, Raffael Saken Kamalow, Professor Dr. habil. Stefan Prigge (ebenfalls HSBA),Professor Dr. habil. Günther Strunk

Handelskammer Hamburg, Geschäftsbereich Existenzgründung & Unternehmensförderung, MittelstandspolitikDr. Michaela Ölschläger

Mit Unterstützung von:Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (PD Dr. Christian Growitsch, Prof. Dr. Henning Vöpel)KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Dr. Jochen Haußer)Esche Schümann Commichau (Dr. Dirk Meinhold-Heerlein)

Grafiken: Michael HolfelderAlle Grafiken © Handelskammer HamburgHerstellung: Wertdruck GmbH & Co. KG, Hamburg

Stand: Dezember 2014

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Einleitung 5

1 Besonderheit und Nutzen des Benchmarks Familienunternehmen für die Unternehmen 7

2 Methodische Grundlagen 8

2.1 Unternehmensauswahl 82.2 Regionale Begrenzung auf die Metropolregion Hamburg 92.3 Messung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit 102.4 Benchmark-Funktion 11

3 Allgemeine Analyse – Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslagevon Familienunternehmen in der Metropolregion Hamburg 12

3.1 Die Unternehmensstichprobe: Familienunternehmen in der Metropolregion Hamburg 123.2 Überblick zu Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 163.3 Entwicklung ausgewählter Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 16

4 Schwerpunkt 2014: Das Investitions- und Finanzierungsverhalten von Familienunternehmen 21

4.1 Ausgangspunkt 214.2 Leitthesen zum Investitions- und Finanzierungsverhalten von Familienunternehmen 214.3 Diskussion des Investitionsverhaltens von Familienunternehmen anhand ausgewählter Kennzahlen 22

Hypothese 1: Nachhaltiges Investitionsverhalten 22Hypothese 2: Konjunktur- und Renditeabhängigkeit des Investitionsverhaltens 25

4.4 Diskussion des Finanzierungsverhaltens von Familienunternehmen anhand ausgewählter Kennzahlen 29Hypothese 3: Flexibilität in der Fremdfinanzierung: Kreditmarkt oder Gesellschafterfinanzierung 32Hypothese 4: Bedeutungsrückgang der betrieblichen Altersvorsorge als Innenfinanzierungsmittel 40Hypothese 5: Kurzfristige Entscheidungsspielräume durch ausreichend Liquidität 43

5 Zusammenfassung 47

6 Ausblick 49

7 Anhang 51

7.1 Erläuterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 517.2 Rekonstruktion des Medianwertes einer Kennzahl anhand der Medianwerte der Komponenten –

Zwei fiktive Beispiele 517.3 Kennzahlen der Vermögenslage 547.4 Kennzahlen der Finanzlage 61

Inhaltsverzeichnis

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7.5 Kennzahlen der Ertragslage 647.6 Darstellung ausgewählter Kennzahlen nach Branchen 68

7.6.1 Darstellung der Investitionsquote nach Branchen 687.6.2 Darstellung der Anlagenintensität nach Branchen 707.6.3 Darstellung der adjustieren Investitionsquote nach Branchen 727.6.4 Darstellung der Eigenkapitalquote nach Branchen 747.6.5 Darstellung des Umsatzwachstums nach Branchen 767.6.6 Darstellung der Eigenkapitalrentabilität nach Branchen 787.6.7 Darstellung der Gesamtkapitalrentabilität nach Branchen 807.6.8 Darstellung der Verbindlichkeitenquote nach Branchen 827.6.9 Darstellung der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute nach Branchen 847.6.10 Darstellung der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter nach Branchen 867.6.11 Darstellung der Rückstellungsquote nach Branchen 887.6.12 Darstellung der liquiden Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme nach Branchen 907.6.13 Darstellung des Liquiditätsgrades 1 nach Branchen 927.6.14 Darstellung des Working Capital nach Branchen 947.6.15 Darstellung des Cashflows nach Branchen 96

7.7 Tabellarische Darstellung aller 39 Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 98

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Spätestens seit der Finanzkrise 2008 haben unternehme-rische Werte wie Beständigkeit, Verlässlichkeit oder einsorgsamer Umgang mit Personal, Geschäftspartnern undfinanziellen Ressourcen in der öffentlichen Wahrnehmungwieder an Bedeutung gewonnen. Gerade Familienunter-nehmen werden viele dieser Eigenschaften zugeschrieben.So wird ihnen beispielsweise zugutegehalten, dass sie ehernach dem langfristigen Erhalt des Unternehmens strebenals nach möglichst hohen Gewinnen. Sie werden oft alsbesonders engagiert und verantwortungsbewusst gegen-über ihren Mitarbeitern und ihrer Region wahrgenommen.Gleichzeitig kämpfen Familienunternehmen aber auch miteinem etwas angestaubten und altbackenen Image, wo -durch sie wenig innovativ erscheinen. Belastbare Untersu-chungen, die diese Eigenschaften von Familienunterneh-men objektiv auf regionaler Ebene belegen, sind allerdingseher Mangelware. Unbestritten ist hingegen, dass dieFamilienunternehmen in Deutschland erheblich zu dervolkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Bundesrepu-blik beitragen. So zeigt eine Studie im Auftrag der StiftungFamilienunternehmen, dass familiengeführte Betriebe nichtnur etwa die Hälfte des gesamten Bruttoinlandsprodukteserwirtschaften, sondern auch ein Beschäftigungsmotorsind: Ein Vergleich der 500 größten Familienunternehmenmit den 27 nicht-familiengeführten DAX-Unternehmenzeigt, dass die Familienunternehmen zwischen 2010 und2012 ihre inländischen Beschäftigtenzahlen um 4,1 Pro-zent ausgebaut haben, während bei den DAX-Unternehmendie Beschäftigtenzahlen um 1,4 Prozent zurückgingen.Zudem offenbart die Studie, dass die Familienunternehmenihre Arbeitsplätze im Gegensatz zu den DAX-Unternehmenüberwiegend im Inland haben.

Um die Lücke bei der Untersuchung von Besonderheitenund wirtschaftlicher Bedeutung von Familienunternehmenauf regionaler Ebene zu schließen, haben unsere Handels-kammer und das Hamburger Institut für Familienunter -nehmen im vergangenen Jahr erstmalig den BenchmarkFamilienunternehmen für die Metropolregion Hamburg ver-öffentlicht. Mit der vorliegenden aktuellen Version wird nundiese Reihe fortgesetzt. Der Benchmark verdeutlicht dabei

erneut anhand konkreter Forschungsergebnisse, wie starkFamilienunternehmen mit ihren spezifischen Stärken undBesonderheiten zu Wachstum und Stabilität des StandortsHamburg und seiner Metropolregion beitragen – gerade inkonjunkturell unsicheren Zeiten ist das ein nicht hochgenug zu schätzendes Plus für unseren Wirtschaftsraum.Unsere Studie richtet sich also auf der einen Seite an poli-tische Entscheider, denn für dieses Plus muss die Politiketwas tun, indem sie möglichst förderliche Rahmenbedin-gungen für die Arbeit und den Fortbestand von Familien-unternehmen schafft. Auf der Seite anderen bietet derBenchmark Familienunternehmen auch einen praktischenNutzen für die Unternehmen selber: Familienunternehmengenauso wie Nicht-Familienunternehmen haben die Mög-lichkeit, ihre eigene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mitder einer ähnlichen Unternehmensgruppe zu vergleichen.Und last but not least richten wir uns auch an die Wissen-schaft, um mit unserem Beitrag weitere Forschungsfragenund -schwerpunkte aufzuzeigen.

Während die letztjährige Ausgabe des Benchmarks Fami-lienunternehmen sich der Frage widmete, ob Familienun-ternehmen bewusst nach einer größeren Unabhängigkeitvon externen Dritten streben, steht in diesem Jahr dasInvestitions- und Finanzierungsverhalten im Vordergrund.Anhand von Kennzahlen aus der Vermögens-, Finanz- undErtragslage (VFE-Lage) wird untersucht, ob Familienunter-nehmen in der Hamburger Metropolregion ökonomischnachhaltiger und unabhängiger von Konjunkturzykleninvestieren als Nicht-Familienunternehmen und wie Fami-lienunternehmen den Kreditmarkt, Gesellschafterdarlehenund thesaurierte Gewinne für die Finanzierung ihres Unter-nehmens nutzen. Hierfür werden zum einen die 27 Kenn-zahlen der Vorjahres-Ausgabe fortgeschrieben und zumanderen neun weitere Kennzahlen herangezogen, um dasdiesjährige Schwerpunktthema genauer zu beleuchten. Inder Analyse zeigt sich (siehe hierzu auch Zusammenfas-sung auf Seite 47):

Einleitung

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• Familienunternehmen investieren in Relation zum Ge -samtkapital jährlich nahezu doppelt so viel in das Anla-gevermögen wie Nicht-Familienunternehmen. Wird dieunterschiedliche Anlageintensität einbezogen, schrumpftdieser Abstand – dennoch bleibt die Investitionsquotevon Familienunternehmen deutlich größer.

• Kein Unterschied besteht bei der Konjunkturabhängigkeitvon Investitionen: Sowohl Familienunternehmen als auchNicht-Familienunternehmen investieren nahezu unab-hängig von ihrer Umsatzentwicklung.

• Familienunternehmen treffen die Investitionsentschei-dungen nicht im Hinblick auf das selbst eingesetzteKapital und nehmen eine geringere Eigenkapitalrenta-bilität in Kauf.

• Familienunternehmen nehmen mehr kurzfristiges Kapitalüber den Kreditmarkt auf als Nicht-Familienunterneh-men. Mittel- bis langfristig nutzen sie vor allem in denKrisenjahren Gesellschafterdarlehen.

• Nicht-Familienunternehmen bilden eine höhere Rück-stellungsquote für Pensionen und ähnliche Verpflichtun-gen.

• Familienunternehmen weisen einen wesentlich höherenCash-Flow auf als Nicht-Familienunternehmen undfinanzieren ihre Investitionen in höherem Maße aus thesaurierten Gewinnen.

Auch der zweite Benchmark Familienunternehmen zeigtalso, dass durchaus objektiv belegbare Unterschiede zwi-schen Familienunternehmen und Nicht-Familienunterneh-men bestehen. Besonders interessant für den gesamtenWirtschaftsraum Hamburg ist die höhere Investitionsnei-gung von Familienunternehmen, denn Investitionen sichernWachstum und Beschäftigung in der Region und damitauch die Wettbewerbsfähigkeit. Dabei finanzieren Famili-enunternehmen diese Investitionen solide aus thesauriertenGewinnen oder Gesellschafterdarlehen. Ein weiterer posi-tiver Aspekt ist, dass entstehende Arbeitsplätze zumeist derRegion erhalten bleiben. Während kleinere familiengeführteBetriebe ohnehin regional verwurzelt sind und ihre Arbeits-

plätze seltener in das Ausland verlagern, zeigt die Studieder Stiftung Familienunternehmen, dass auch die größten500 Familienunternehmen mit 71 Prozent einen erheblichgrößeren Anteil der Arbeitsplätze im Inland ansiedeln alsdie DAX-Unternehmen (38 Prozent). Familienunternehmentragen also erheblich zum wirtschaftlichen Erfolg derMetropolregion und ganz Deutschlands bei und haben gro-ßen Anteil daran, dass hierzulande die Wirtschaftskriserelativ gut überstanden wurde. Im Resultat müssten Fami-lienunternehmen von der Politik also eigentlich besondersgeschützt und gefördert werden. Es zeigt sich aber dasGegenteil: EEG-Reform, Mindestlohn, Frauenquote undRentenpaket sind nur einige Beispiele, die insbesonderemittelständische Familienunternehmen treffen und ihnenWettbewerb und Unternehmensfortführung erschweren.Mitte Dezember ist nun noch ein weiterer Unsicherheits-faktor hinzugekommen, denn das Bundesverfassungsge-richt hat entschieden, dass das Erbschaftssteuergesetz inseiner aktuellen Form nicht mit dem Grundgesetz vereinbarist. So muss nun bei den Voraussetzungen zur Verschonungdes Betriebsvermögens bis zum Juni 2016 nachjustiertwerden. Familienunternehmen betrifft das natürlich inhohem Maße und sie fürchten steuerliche Mehrbelastun-gen bei der Übertragung des Unternehmens auf den Nach-folger. Unser Benchmark zeigt, dass Familienunternehmenin Relation zum Gesamtkapital mehr investieren als Nicht-Familienunternehmen und dies vor allem aus Bordmittelnfinanzieren. Eine steuerliche Mehrbelastung würde deshalbmit großer Wahrscheinlichkeit direkt auf das Investitions-verhalten durchschlagen und hätte damit auch eine nega-tive Auswirkung auf die gesamte Volkswirtschaft. Die Politikist deshalb gefordert, die Änderungen mit Augenmaß anzu-packen und dafür zu sorgen, dass bei einer Übertragunginnerhalb der Familie die Substanz des Unternehmenserhalten bleibt und damit sowohl die Investitionsfähigkeitals auch die Krisenfestigkeit gesichert wird.

Fritz Horst Melsheimer Professor Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz

Präses Hauptgeschäftsführer

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Der jährlich erscheinende Benchmark Familienunterneh-men soll auch in diesem Jahr wieder untersuchen, ob dieCharakteristika und Besonderheiten von Familienunterneh-men auch für deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eineRolle spielen. Dies erscheint umso bedeutsamer, da es bisdato keine periodisch erscheinende Studie zu Familienun-ternehmen der Hamburger Metropolregion gibt. Die Studiezeichnet sich weiterhin durch klare Definitionen der Begriffe„Familienunternehmen“ und „wirtschaftliche Leistungs -fähigkeit“ aus.

Der diesjährige Benchmark Familienunternehmen analy-siert 36 Kennzahlen aus der Vermögens-, Finanz- undErtragslage (VFE-Lage), die für die Metropolregion erhobenund ausgewertet wurden. Damit bildet die vorliegendeUntersuchung die Grundlage, um Fragen aus folgendenBereichen zu diskutieren:

• Bestandsaufnahme: Wie groß ist die wirtschaftlicheBedeutung von Familienunternehmen für die Wirtschaftin der Metropolregion Hamburg und in einzelnen Teil -regionen? Welche Unterschiede bestehen zwischen ein-zelnen Branchen?

• Aggregierte Untersuchungen: Wie haben Unternehmenauf die Finanzkrise reagiert und welche Auswirkungenhatten ihre Reaktionen auf die wirtschaftliche Leistungs-fähigkeit? Was kann mit detaillierten Auswertungen derKennzahlen der VFE-Lage beispielsweise über die Rentabilität und Finanzierungsstruktur sowie das Inves-titionsverhalten von Familienunternehmen ausgesagtwerden?

• Unternehmensindividuelles Kennzahlen-Benchmarking:Aber auch für das einzelne Unternehmen enthält dieDatenbank nützliche Informationen. Hierbei handelt essich um die eigentliche Vergleichsfunktion des Bench-mark Familienunternehmen: Jedes Familienunter neh -men kann prüfen, ob es hinsichtlich der 36 analysiertenKennzahlen der VFE-Lage besser oder schlechterabschneidet als eine passgenau abgegrenzte Vergleichs-

gruppe. So ermöglicht es der Benchmark Familien -unternehmen zu untersuchen, ob die eigene Finan -zierungsstruktur von der anderer Unternehmen aus der-selben Branche oder Region abweicht und ob mög -licherweise Handeln geboten ist.

Die drei Analysemöglichkeiten der Datenbank werden inKapitel 2, insbesondere in Kapitel 2.4 näher dargestellt. Siesind im Übrigen nicht nur für Familienunternehmen vonInteresse: Denn da stets auch die Nicht-Familienunterneh-men als Vergleichsgruppe ausgewertet werden, sind alleAnalysen, die hier für Familienunternehmen beschriebenwerden, auch für Nicht-Familienunternehmen möglich undliefern somit auch für diese Unternehmensgruppe aus -sagekräftige Kennzahlen.

1 Besonderheit und Nutzen des Benchmarks Familienunternehmen für die Unternehmen

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Da aktuell keine eigenständige Datenbank für die Ziel-gruppe Familienunternehmen existiert, wurde die Daten-bank „Dafne“ des Anbieters Bureau van Dijk ausgewählt.Sie beinhaltet Firmen- und Beteiligungsdaten inklusivewesentlicher Finanzkennzahlen für über eine Million deut-sche Unternehmen. Somit ist sie geeignet, um bei der Auswahl der betrachteten Unternehmensstichprobe diegewünschte Definition von Familienunternehmen umzu -setzen.

2.1 Unternehmensauswahl

Die Autoren der Studie wählen eine im deutschen Sprach-raum vergleichsweise enge Definition von Familienunter-nehmen, die auf drei zentralen Merkmalen von Familien-unternehmen basiert:

• Erstens muss hinsichtlich der Eigentumsstruktur eineGesellschaftsbeteiligung von mindestens 25,01 Prozenteiner namentlich bekannten Person oder Familie vorlie-gen.

• Zweitens muss ein maßgeblicher Einfluss der Familieauf die Unternehmensführung über den Besitzanteilgesichert sein. Dazu sollten mindestens 50,01 Prozentin Familienhand liegen oder – bei einem geringerenBesitzanteil von 25,01 bis 50 Prozent – mindestens einFamilienmitglied im Management beziehungsweise imBei- oder Aufsichtsrat des Unternehmens aktiv sein undEinfluss nehmen.

• Drittens muss die Transgenerationalität beziehungsweisedynastische Ausrichtung gegeben sein. Sie gilt in derLiteratur als weiteres wichtiges Merkmal von Familien-unternehmen. Die Begriffe beschreiben die Eigenschaftvon Familienunternehmen, über einen langen Zeitraumunternehmerisch tätig zu sein. Das Kriterium des Unter-nehmensalters dient als Stellvertreter für langjährigeStabilität. Um in dieser Studie als Familienunternehmenklassifiziert zu werden, muss das Unternehmen seit

mindestens sieben Jahren am Markt aktiv sein. DieseZeitdauer wird in der Literatur als Grenzwert für dasErreichen der Marktreife und somit einer stabilen Unter-nehmensentwicklung angesehen.

Ergänzt wurde dieser Selektionsprozess um einen Abgleichmit weiteren Listen zu den größten deutschen Familienun-ternehmen sowie Einzelfallbetrachtungen und Experten -einschätzungen aus dem Initiatorenkreis des HamburgerInstituts für Familienunternehmen, um die Selektions -genauigkeit der Datenbankanalyse zu verifizieren.

Um Selektionsverzerrungen aufgrund von Besonderheitenbestimmter Rechtsformen zu vermeiden, erfolgte ein Aus-schluss von Vereinen, Verbänden, Stiftungen, Gewerkschaf-ten und gemeinnützigen und öffentlichen Einrichtungen.Auch börsennotierte Unternehmen sind nicht Bestandteilder analysierten Stichprobe. Sie können jedoch in einergesonderten Untersuchung betrachtet werden, um denBesonderheiten in der Unternehmensausrichtung Rech-nung zu tragen. Somit erfolgte eine Konzentration der Ana-lyse auf nicht börsennotierte Kapitalgesellschaften. Im Fallevon Joint Ventures wurde ein differenziertes Vorgehen vor-genommen: Falls eine Familie 50 Prozent der Anteile hält,das Unternehmen in vorheriger Generation mehrheitlich inFamilieneigentum war und die Familie in der Führungund/oder der Unternehmenskontrolle aktiv tätig ist, wurdedas Unternehmen als Familienunternehmen klassifiziert.

Sofern sowohl ein Konzern- als auch ein Einzelabschlusseiner Gesellschaft vorlag und die Konzernmutter ihren Sitzin der Metropolregion hat, wurde der Konzernabschluss fürdie Analyse herangezogen. Dies erfolgte insbesondere indem Fall, in dem für mehrere Einzelgesellschaften sowiefür die gemeinsame Konzernmuttergesellschaft mit Sitz inder Metropolregion Hamburg Einzelabschlüsse und derKonzernabschluss als Informationsquelle vorlagen. Durchdie Einbeziehung von Konzernabschlüssen insbesonderevon Holding-Gesellschaften wird somit die Attraktivität vonHamburg als Holding-Standort deutlich. Etwaige Tochter-gesellschaften, die ihren Sitz nicht in der Metropolregion

2 Methodische Grundlagen

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Hamburg haben, wurden somit durch Heranziehung desKonzernabschlusses der Muttergesellschaft, mit ihren Ver-mögensgegenständen, Schulden sowie ihren anteiligenPositionen in der Gewinn- und Verlustrechnung in sieUnternehmensstichprobe einbezogen. Da die Muttergesell-schaft ihren Sitz in der Metropolregion Hamburg hat, ent-steht dadurch zunächst keine direkte regionale Verzerrung.1

Es kann aber letztendlich nicht ausgeschlossen werden,dass ein Teil der Wirtschaftskraft nicht in der Metropol -region Hamburg erbracht wurde. Die Analyse der Daten hatallerdings gezeigt, dass dieser Effekt eher als unwesentlicheinzustufen ist. Um Familienunternehmen von reinen inha-bergeführten Unternehmen zu trennen, wurden zu 100Prozent inhabergeführte Unternehmen der ersten Genera-tion, in denen kein weiteres Familienmitglied des Inhabersin der Unternehmensleitung tätig ist, nicht als Familien -unternehmen klassifiziert.

Weiterhin wurden ausschließlich jene Unternehmen in derUntersuchung berücksichtigt, die eine gewisse Mindest-größe aufweisen. Die Festlegung einer Mindestgrößeerscheint sinnvoll, um eine ausreichende Datenverfügbar-keit zu gewährleisten. Denn die handelsrechtlichen Veröf-fentlichungspflichten für den Jahresabschluss nehmen mitder Unternehmensgröße zu. Bei kleineren Unternehmen lie-gen deshalb häufig nicht alle Angaben vor, die für denBenchmark Familienunternehmen erforderlich sind. Einezu hohe Zahl an fehlenden Angaben würde die Repräsen-tativität der Studie verringern und die Interpretationerschweren. Deshalb orientieren sich die verwendeten Grö-ßenkriterien an der Offenlegungspflicht mittelgroßer undgroßer Kapitalgesellschaften gemäß § 267 Absatz 2 und3 Handelsgesetzbuch. Dieser legt fest, dass eine mittel-große oder große Kapitalgesellschaft zwei von drei Kriterienin zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren erfüllenmuss. Dies sind eine Bilanzsumme von mindestens 4,84Millionen Euro, ein Umsatz von mindestens 9,68 Millionen

Euro und eine durchschnittliche Mitarbeiteranzahl von min-destens 50. Bilanzsumme und Umsatzerlöse wurden alsRichtwerte für die Aufnahme in die Unternehmensstich-probe gewählt. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl hin-gegen ist als Kriterium ungeeignet, weil sie nur indirekt ausdem Anhang der jeweiligen Jahresabschlüsse zu entneh-men ist.

Die Kriterien der Unternehmensauswahl haben sich im Ver-gleich zum letztjährigen Benchmark Familienunternehmennicht verändert.

2.2 Regionale Begrenzungauf die Metropolregion Hamburg

Anschließend wurde eine regionale Abgrenzung vorgenom-men. Die Metropolregion Hamburg umfasst neben derFreien und Hansestadt Hamburg weitere 17 Kreise derangrenzenden Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie die beidenkreisfreien Städte Lübeck und Neumünster (siehe Abbil-dung 1). Es handelt sich bei diesem etwa 26 000 Quadrat-kilometer und fünf Millionen Einwohner umfassendenGebiet um einen Zusammenschluss zur Förderung gemein-samer wirtschaftlicher Interessen. Die Definition und somitauch die Abgrenzung der Metropolregion Hamburg habensich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Kapitel 3, welches statistische Ergebnisse und Interpre -tationen liefert, stellt die Zusammensetzung der Unter -suchungsstichprobe und damit auch die Unternehmens-landschaft in der Metropolregion Hamburg detailliert dar.

2.3 Messung der wirtschaftlichenLeistungsfähigkeit

In bestehenden Studien wird zumeist auf einzelne Kenn-zahlen abgestellt wie Jahresumsatz, Eigen- oder Gesamt-kapitalrentabilität. Dies ermöglicht jedoch keine umfas-sende Abbildung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.Daher verwenden die Autoren dieser Studie das in derFachwelt zur Analyse des Jahresabschlusses gängige

1 Hinweis: Im Falle der Einbeziehung von Konzernabschlüssen wurde sicherge-stellt, dass es sich um Konzernabschlüsse handelt, die nach den Vorschriftendes HGB aufgestellt wurden. Konzernabschlüsse, die nach den InternationalFinancial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt wurden, blieben unberück-sichtigt, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Da per se börsennotierteUnternehmen von der Betrachtung ausgeschlossen wurden, befand sichkein Unternehmen mit einem nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss inder Stichprobe.

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Konzept der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Mithilfeder darin enthaltenen Kennzahlen können Unternehmenaussagekräftige Rückschlüsse auf das Gesamtbild ihrerwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ziehen. Ferner könnenmit diesen Kennzahlen ganze Unternehmenssektoren analysiert werden. Tabelle 1 zeigt die in dieser Studie verwendeten Kennzahlen der VFE-Lage. Im Vergleich zumBenchmark Familienunternehmen des vergangenenErscheinungsjahres wurden einige neue Kennzahlen in dasGesamtkonzept der Vermögens-, Finanz- und Ertragslageaufgenommen, um den diesjährigen Schwerpunkt, nämlichdas Investitions- und Finanzierungsverhalten von Fami -lienunternehmen, zielgenauer abbilden zu können.

2.4 Benchmark-Funktion

Für jedes Unternehmen ist es wichtig, die eigene Leis-tungsfähigkeit im Vergleich zu den Wettbewerbern beur-

teilen zu können. Denn um am immer stärker umkämpftenMarkt zu bestehen und hohe Renditen zu erzielen, müssendie aktuellen Marktentwicklungen beachtet, schnell reagiertund unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden. Um dieszu ermöglichen, benötigen Unternehmen Kontrolle über dieeigene Leistungsfähigkeit. Doch reicht ein funktionierendesControlling nicht aus, um die wirtschaftliche Position imVergleich zu anderen Unternehmen zu bewerten. An dieserStelle setzt der Benchmark Familienunternehmen an. DieUnternehmen können mit den 36 ausgewählten Kennzah-len aus der VFE-Lage (siehe Tabelle 1 und Erläuterungenim Anhang) ihre Leistungsfähigkeit bewerten, indem sie dieeigenen Kennzahlenwerte mit jenen ihrer Wettbewerber inForm des statistischen Medians2 vergleichen. So identifi-zieren sie ihre eigenen Stärken und Schwächen und kön-

MECKLENBURG- VORPOMMERN

NIEDERSACHSEN

SCHLESWIG- HOLSTEIN O S T S E E

N O R D S E E

Neumünster

Ratzeburg

BadOldesloe

Pinneberg

Rotenburg (Wümme)

Cuxhaven

BadFallingbostel

LüchowUelzen

LüneburgWinsen

Stade

Itzehoe Bad Segeberg

Heide

Wismar

Eutin

Lübeck

HAMBURG

Parchim

LandkreisNordwestmecklenburg

KreisOstholstein

LandkreisUelzen

Alt-LandkreisLudwigslust

LandkreisLüchow-Dannenberg

LandkreisLüneburg

LandkreisHarburg

KreisHerzogtumLauenburg

KreisSegeberg

KreisStormarn

LandkreisHeidekreis

LandkreisStade

KreisDithmarschen

KreisPinneberg

KreisSteinburg

LandkreisRotenburg (Wümme)

LandkreisCuxhaven

Abbildung 1: Metropolregion Hamburg

2 Der Median oder Zentralwert halbiert das Datenmaterial, das heißt 50 Prozentaller Unternehmen liegen oberhalb und 50 Prozent aller Unternehmen liegenunterhalb dieses Wertes (vgl. Kuckartz/Rädiker/Ebert/Schehl (2010): Statistik:Eine verständliche Einführung, S. 62–64).

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nen – bei auffälligen Abweichungen – frühzeitig gegen-steuern. In Ergänzung zu den 27 Kennzahlen des Bench-mark Familienunternehmen im Vorjahr wurden weitereneun Kennzahlen in das Konzept der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage aufgenommen, insbesondere um dasInvestitions- und Finanzierungsverhalten von Familien -unternehmen und Nicht-Familienunternehmen der Metro-polregion Hamburg detaillierter analysieren zu können.

Zu beachten ist, dass manche Kennzahl stark branchen-oder unternehmensgrößenabhängig ist. Die Angaben indieser Studie sind meist in hohem Maße aggregiert. Des-halb kann ein Vergleich des eigenen Unternehmens mit denKennzahlen dieser Studie nur einen ersten Anhaltspunktfür die unternehmensindividuelle Analyse liefern. Eine

gehaltvolle Betrachtung erfordert das sorgfältige Definiereneiner Referenzgruppe, die dem betrachteten Unternehmeninsbesondere hinsichtlich Größe und Branche ähnelt. Dasist im Rahmen der vorliegenden Publikation jedoch nichtzu leisten. Da den Autoren der Studie aber Ergebnisse zueinzelnen Branchen, Regionen und Unternehmensgrößenvorliegen, können Detailanalysen erstellt werden. Dabeilegen die Autoren Wert auf die Wahrung vollständiger Anonymität, sodass auch diese Analysen stets nur auf aus-reichend aggregierter Ebene der Öffentlichkeit zugänglichgemacht werden.

Da die Unternehmensstichprobe Familien- wie Nicht-Fami-lienunternehmen umfasst, ist die Bench-mark-Funktion fürbeide Unternehmenstypen gleichermaßen geeignet.

Vermögenslage Finanzlage Ertragslage

Darstellung der Kapital- Darstellung Darstellung

bindung und Kapitalstruktur der Liquidität der Ertragskraft

• Anlagenintensität • Cashflow • Kapitalumschlag

• Investitionsquote* • Dynamischer Verschuldungsgrad • Abschreibungsintensität

• Adjustierte Investitionsquote* • Liquiditätsgrade 1 bis 3 • Zinsdeckungsgrad

• Umlaufintensität • Anlagendeckungsgrade 1 & 2 • Umsatzerlöse

• Vorratsintensität • Working Capital • Umsatzwachstum*

• Forderungsquote • Jahresüberschuss

• Anteil der liquiden Mittel • EBIT

am Gesamtvermögen* • EBITDA

• Eigenkapitalquote • Eigenkapitalrentabilität

• Fremdkapitalquote • Gesamtkapitalrentabilität

• Verschuldungsgrad • Umsatzrentabilität

• Rückstellungsquote* • Personalaufwandsquote

• Rückstellungsquote • Materialaufwandsquote

für Pensionen und

ähnliche Verpflichtungen*

• Verbindlichkeitenquote

Kreditinstitute

(gesamt und nach Fristigkeiten)*

• Verbindlichkeitenquote

Gesellschafter

(gesamt und kurzfristig)*

• Approximierter Zinssatz*

Die Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Quelle: Eigene Darstellung

Ken

nza

hle

nIn

ha

lt

Die mit * markierten Kennzahlen bezeichnen neue, im Benchmark Familienunternehmen 2013 nicht enthaltene Kennzahlen.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Tabelle 1: Übersicht der Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

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3.1 Die Unternehmensstichprobe:Familienunternehmenin der Metropol region Hamburg

Insgesamt erfüllen 1 244 Unternehmen gemäß Jahresab-schluss 20123 die dieser Studie zugrunde liegenden Kri-terien zu Unternehmensgröße, Rechtsform und Standort.Nach Anwendung der Kriterien konnten 393 Familienun-ternehmen und 851 Nicht-Familienunternehmen (Ver-gleichsgruppe) identifiziert werden. Dabei ist die überwie-gende Zahl der Unternehmen in Hamburg angesiedelt(siehe Tabelle 2). Anhand der Vergleichsgruppe kann

geprüft werden, inwieweit Familienunternehmen tatsäch-lich besonders – also anders als Nicht-Familienunterneh-men – sind. Die zahlenmäßigen Abweichungen gegenüberdes letztjährigen Benchmark Familienunternehmen erge-ben sich dabei aufgrund einer erneut verfeinerten Such-strategie sowie insbesondere der Aufnahme eines weiterenJahres in den Analysezeitraum. Auch zahlenmäßige Ver-schiebungen zwischen den genannten Bundesländern derMetropolregion sind hierauf zurückzuführen, von einer tatsächlichen Wanderung von (Familien-)Unternehmen zwischen Bundesländern kann entsprechend nicht ausge-gangen werden.

3 Allgemeine Analyse – Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslagevon Familienunternehmen in der Metropolregion Hamburg

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

absolut relativ absolut relativ

Hamburg 172 43,77 % 504 59,22 %

Schleswig-Holstein 141 35,88 % 217 25,50 %

Niedersachsen 67 17,04 % 96 11,28 %

Mecklenburg-Vorpommern 13 3,31 % 34 4,00 %

Insgesamt 393 100,00 % 851 100,00 %

Verteilung der Stichprobe nach Bundesländern

Quelle: Eigene Darstellung

Tabelle 2: Verteilung der Stichprobe nach Bundesländern

3 Zum Zeitpunkt der Datenerhebung hatte noch keine ausreichende Anzahlvon Unternehmen die Jahresabschlussdaten für 2013 übermittelt, sodassder Studie jene aus dem Jahr 2012 zugrunde liegen.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

4 Um repräsentative Aussagen für die betrachteten (Familien-)Unternehmentätigen zu können, muss eine ausreichende Fallzahl vorliegen, sodass dieAutoren dieser Studie an dieser Stelle lediglich zu den folgenden BranchenDetailanalysen veröffentlichen: Verarbeitendes Gewerbe, Handel, Verkehr undLagerei sowie Freiberufliche, wissenschaftliche und tech-nische Dienst -leistungen. Auch zu den weiteren Wirtschaftsabschnitten liegen Ergebnissefür alle Kennzahlen vor. Da diese jedoch aufgrund der geringen Fallzahl nichtrepräsentativ sind und eventuell einen Rückschluss auf die betrachteten Unternehmen zulassen würden, wird auf eine Darstellung im Rahmen dieserStudie verzichtet.

Die Unternehmen verteilen sich ungleichmäßig über dieBranchen. Besonders stark vertreten sind VerarbeitendesGewerbe, Handel, Verkehr und Lagerei sowie Freiberufli-che, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen(siehe Tabelle 3).4 Dabei fällt auf, dass auch in relativerBetrachtungsweise eine ähnliche Verteilung zwischenFamilienunternehmen und der Vergleichsgruppe vorliegt,was wiederum die Repräsentativität der nachfolgendenAnalysen erhöht. Allerdings ist dies für den Handel nur ein-geschränkt gültig, was jedoch bei der Interpretation derDaten berücksichtigt wurde.

Weiterhin liegen starke regionale Unterschiede in der Bran-chenverteilung vor. Während beispielsweise Handelsunter-nehmen und Unternehmen aus den Bereichen Verkehr undLagerei sowie Dienstleistungen überwiegend in Hamburgansässig sind, haben sich die – meist flächenintensiven –Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe zu einemGroßteil im Hamburger Umland angesiedelt, vorzugsweisein Schleswig-Holstein. Diese Beobachtungen gelten sowohlfür Familienunternehmen als auch für Unternehmen derVergleichsgruppe (siehe Tabellen 4 bis 7).

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

absolut relativ absolut relativ

Handel 154 39,19 % 242 28,44 %

Verarbeitendes Gewerbe 78 19,85 % 180 21,15 %

Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen

55 13,99 % 114 13,40 %

Verkehr und Lagerei 28 7,12 % 66 7,76 %

Sonstige 78 19,85 % 249 29,25 %

Insgesamt 393 100,00 % 851 100,00 %

Verteilung der Stichprobe nach Branchen

Quelle: Eigene Darstellung © Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Tabelle 3: Verteilung der Stichprobe nach Branchen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

absolut relativ absolut relativ

Hamburg 77 50,00 % 142 58,68 %

Schleswig-Holstein 46 29,87 % 72 29,75 %

Niedersachsen 29 18,83 % 26 10,74 %

Mecklenburg-Vorpommern 2 1,30 % 2 0,83 %

Insgesamt 154 100,00 % 242 100,00 %

Verteilung der Stichprobe im Handel nach Bundesländern

Quelle: Eigene Darstellung

Tabelle 5: Verteilung der Stichprobe in der Branche Handel

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

absolut relativ absolut relativ

Hamburg 11 14,10 % 66 36,67 %

Schleswig-Holstein 43 55,13 % 63 35,00 %

Niedersachsen 15 19,23 % 30 16,67 %

Mecklenburg-Vorpommern 9 11,54 % 21 11,66 %

Insgesamt 78 100,00 % 180 100,00 %

Verteilung der Stichprobe im Verarbeitenden Gewerbe nach Bundesländern

Quelle: Eigene Darstellung © Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Tabelle 4: Verteilung der Stichprobe in der Branche Verarbeitendes Gewerbe

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

absolut relativ absolut relativ

Hamburg 16 57,14 % 52 78,79 %

Schleswig-Holstein 9 32,14 % 12 18,18 %

Niedersachsen 3 10,72 % 2 3,03 %

Mecklenburg-Vorpommern 0 0,00 % 0 0,00 %

Insgesamt 28 100,00 % 66 100,00 %

Verteilung der Stichprobe in Verkehr und Lagerei nach Bundesländern

Quelle: Eigene Darstellung

Tabelle 6: Verteilung der Stichprobe in der Branche Verkehr und Lagerei

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Verteilung der Stichprobe in der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und

technischen Dienstleistungen nach Bundesländern

Quelle: Eigene Darstellung

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

absolut relativ absolut relativ

Hamburg 32 58,18 % 86 75,44 %

Schleswig-Holstein 16 29,09 % 21 18,42 %

Niedersachsen 6 10,91 % 6 5,26 %

Mecklenburg-Vorpommern 1 1,82 % 1 0,88 %

Insgesamt 55 100,00 % 114 100,00 %

Tabelle 7: Verteilung der Stichprobe in der Branche Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

3.2 Überblick zu Kennzahlen derVermögens-, Finanz- und Ertragslage

Bevor im Schwerpunkt-Kapitel 4 das Investitions- undFinanzierungsverhalten von Familienunternehmen näheranalysiert wird, soll zunächst ein Überblick über alle Kenn-zahlen des Benchmark Familienunternehmen gegebenwerden, der einen Vergleich der Vermögens-, Finanz- undErtragslage der Stichprobe von Familienunternehmen undNicht-Familienunternehmen mit dem eigenen Unterneh-men ermöglicht.5

Die Tabelle in Kapitel 7.7 auf Seite 98 der vorliegendenStudie zeigt die Entwicklung der 36 Kennzahlen zurVFE-Lage von in der Metropolregion Hamburg ansässigenFamilienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen imZeitraum von 2008 bis 2012 sowie die prozentuale Wachs-tumsrate. Die tabellarische Abbildung der Kennzahlen ausder VFE-Lage eignet sich besonders, um die Leistungsfä-higkeit des eigenen Unternehmens mit dem Gesamtmarktder Metropolregion Hamburg zu vergleichen. Stärken undSchwächen innerhalb des eigenen Unternehmens könnenso identifiziert werden, um gegebenenfalls regulierendeMaßnahmen einzuleiten. Zentraler Vorteil der StudieBenchmark Familienunternehmen ist, dass die Benchmark-Funktion sowohl für Familienunternehmen als auch fürNicht-Familienunternehmen von Nutzen ist. Für detaillier-tere Betrachtungen wird eine Analyse mithilfe einer pass-

genauen Vergleichsgruppe empfohlen, die von den Autorender Studie auf Nachfrage erstellt werden kann.

3.3 Entwicklung ausgewählterKennzahlen der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage

In diesem Abschnitt wird die Entwicklung ausgewählterKennzahlen der VFE-Lage beschrieben. Dieser hauptsäch-lich deskriptive Teil geht auf Trends und Auffälligkeiten ein,die anhand der Mediane im Zeitverlauf erkennbar sind. Eswird bewusst weitestgehend auf Interpretationen undErklärungen verzichtet. Die Beschreibungen der Trendswerden anhand der einzelnen Elemente der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage vorgenommen. Grundsätzlich istanzumerken, dass sich die Mediane der Kennzahlen auf-grund der neuen Zusammensetzung der Stichprobe im Ver-gleich zur Vorjahrespublikation verändert haben (sieheBenchmark Familienunternehmen 2013, Kapitel 3). Dieswird auch in den Folgepublikationen der Fall sein, da Unter-nehmen bei Erfüllung der in Kapitel 2.1 beschriebenen Kriterien stets zur Stichprobe hinzukommen, aber auchgleichermaßen bei Nichterfüllung dieser Kriterien wiederherausfallen können.

Vermögenslage

Die Eigenkapitalquoten der Familienunternehmen und derNicht-Familienunternehmen aus der Vorjahrespublikationwerden bei der diesjährigen Analyse bestätigt. Für dengesamten Zeitraum von 2008 bis 2012 steigen sie in etwagleich stark an. In Folge dessen sinkt der Verschuldungs-grad beider Unternehmensgruppen stetig. Weiterhin istfestzuhalten, dass die Eigenkapitalquote der Familienun-ternehmen stets höher ist als die der Nicht-Familienunter-nehmen und der Verschuldungsgrad stets niedriger.

Auffällig ist zudem, dass die Anlagenintensität der Famili-enunternehmen deutlich höher ist als bei den Nicht-Fami-lienunternehmen. Die Mediane der Anlagenintensität beiderUnternehmensgruppen unterscheiden sich teilweise um biszu acht Prozentpunkte. Die Anlagenintensität der Familien-

5 Grundsätzliche Hinweise: 1. Die Hypothesen werden auf Basis eines einfachenVergleichs der Daten diskutiert. Ein Signifikanztest oder eine multivariateAnalyse wird nicht vorgenommen. 2. Es wurden weder Korrelationsanalysennoch multivariate Analyseverfahren eingesetzt. Die genannten Ausführungenbasieren entsprechend auf einem rein univariaten Vergleich der Kennzahlen.3. Für ausgewählte Kennzahlen muss hervorgehoben werden, dass dieAntwortquoten nicht den in der Studie verwendeten Maßstäben entsprechen.So sind beispielsweise die Antwortquoten zu den Fristigkeiten der Verbind -lichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Gesellschaftern sowie der zuRückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im der betrachte-ten Unternehmensstichprobe teilweise eingeschränkt. Folglich kann es sichbei den getätigten Aussagen entsprechend auch um solche handeln, dienur mögliche Tendenzen aufzeigen, sich aber nicht verallgemeinern lassen.Allerdings lässt sich hinsichtlich der Antwortquoten zu den Verbindlichkeitenkonstatieren, dass die Unternehmen der vorliegenden Stichprobe gemäߧ 289 HGB verpflichtet sind, die entsprechenden Angaben zu den Fristigkeitenvorzunehmen. So muss eine Nicht-Antwort im Rahmen der Aufteilung desGesamtbetrags der Verbindlichkeiten auf die unterschiedlichen Fristigkeitenauch zwangsweise auf eine Null-Meldung hinweisen. Folglich ist die tatsäch -liche Antwortquote mit nahezu 100 Prozent als aussagekräftig anzusehen.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

unternehmen wächst zudem erkennbar im Zeitverlauf,wohingegen die Mediane der Anlagenintensität der Nicht-Familienunternehmen relativ konstant auf einem Niveaubleiben. Diese Beobachtung führt zu der Vermutung, dassdie Familienunternehmen auch in der diesjährigen Stich-probe anlagenintensiver sind als die Nicht-Familienunter-nehmen. Dies war im Benchmark Familienunternehmendes Vorjahres ebenfalls der Fall. Zusätzlich kann die Frageaufgeworfen werden, ob Familienunternehmen per seinvestitionsfreudiger sind, sie also nicht nur höhere Ersatz-investitionen tätigen, sondern auch höhere Erweiterungs-investitionen als Nicht-Familienunternehmen. Mit dieserThematik wird sich Kapitel 4 detailliert befassen.

Die Mediane der Vorratsintensität der Familienunterneh-men sind nach wie vor deutlich höher als die der Nicht-Familienunternehmen. Diese Beobachtungen decken sichmit den Ausführungen des letztjährigen Benchmark Fami-lienunternehmen. Demnach legen Familienunternehmengrößeren Wert auf hohe Flexibilität auf dem Absatzmarktund halten vor diesem Hintergrund tendenziell höhere rela-tive Vorräte als Nicht-Familienunternehmen. Erkennbar ist

zudem, dass die Finanzkrise nicht spurlos an den hierbetrachteten Unternehmen vorbeizog. So sind die Medianeder Vorratsintensität für beide Unternehmensgruppen inden Jahren 2009 und 2010 sichtbar gesunken.

Finanzlage

Der Cashflow sowie das Working Capital sind bei Famili-enunternehmen stets höher als bei Nicht-Familienunter-nehmen. Die Unternehmen der Stichprobe sind bezüglichihrer Größe – gemessen an der Bilanzsumme – im Wesent-lichen homogen, sodass nicht von Verzerrungen aufgrundvon Größenunterschieden ausgegangen werden kann. Inte-ressanterweise ist der Medianwert des Cashflows derFamilienunternehmen während der Krise gestiegen, wohin-gegen sich derselbe für Nicht-Familienunternehmen in denKrisenjahren unter dem Niveau des Jahres 2008 befindet.Der Median des Cashflows der Familienunternehmen sinktzudem – ebenso wie bei einigen Kennzahlen der Ertrags-lage – von 2011 zu 2012 merklich. Im Gegensatz zur Vor-jahrespublikation sind die Mediane des Working Capital

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2008 2009 2010 2011 2012

Anlagenintensität und Vorratsintensität im Zeitverlauf

Mediane der Anlagenintensität und Vorratsintensität in Prozent

Anlagenintensität Familienunternehmen Anlagenintensität Nicht-Familienunternehmen

Vorratsintensität Familienunternehmen Vorratsintensität Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 2: Median der Anlagenintensität und der Vorratsintensität von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

durchweg geringer. Grund hierfür ist die eingangs erwähnteverfeinerte Suchstrategie und die damit einhergehende ver-änderte Zusammensetzung der Unternehmensstichprobe.

Die drei Liquiditätsgrade weisen grundsätzlich dieselbenTendenzen auf wie in der Vorjahrespublikation festgehalten.Familienunternehmen besitzen im analysierten Zeitraumstets einen höheren Liquiditätsgrad 1 als Nicht-Familien-unternehmen. Bei dem Liquiditätsgrad 2 ist das genauumgekehrt. Ähnlich wie beim Cashflow steigt der Liquidi-tätsgrad 1 der Familienunternehmen in den Krisenjahrenan, sinkt jedoch bei den Nicht-Familienunternehmen. DerMedian des Liquiditätsgrades 1 der Nicht-Familienunter-nehmen erreicht erst wieder im Jahr 2012 das Vorkrisen-niveau. Der Liquiditätsgrad 2 steigt hingegen sowohl beiFamilien- als auch bei Nicht-Familienunternehmen wäh-rend der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Die Anlagendeckungsgrade 1 und 2 sind in der Median-betrachtung bei den Nicht-Familienunternehmen stetshöher als bei den Familienunternehmen. In der Vorjahres-publikation hingegen waren die Mediane des Anlagende-

ckungsgrades 2 beider Unternehmensgruppen tendenziellgleich groß. Diese Veränderung der Mediane ist ebenso aufdie neue Zusammensetzung der Stichprobe zurückzufüh-ren. Außerdem zeichnet sich ein Trend im Zeitverlauf ab:Die Anlagendeckungsgrade steigen kontinuierlich für beideUnternehmensgruppen im Zeitverlauf an.

Ertragslage

Auch bei der Eigenkapitalrentabilität macht sich die neueStichprobenzusammensetzung bemerkbar: In der letztjäh-rigen Veröffentlichung waren die Mediane der Familienun-ternehmen dieser Kennzahl im betrachteten Zeitraumdurchgängig größer als die Werte der Nicht-Familienunter-nehmen. Die veränderte Stichprobe führt in der aktuellenStudie zu einem veränderten Bild. Die Eigenkapitalrentabi-lität der Familienunternehmen unterscheidet sich oftmalsnur leicht von der Eigenkapitalrentabilität der Nicht-Fami-lienunternehmen. Tendenziell ist der Median der Eigen -kapitalrentabilität der Nicht-Familienunternehmen jedochhöher als der Median der Familienunternehmen.

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15

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Liquiditätsgrad

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Cashflow 2008 2009 2010 2011 2012

Liquiditätsgrad 1 und Cashflow im Zeitverlauf

Mediane des Liquiditätsgrades 1 in Prozent und Mediane des Cashflows in Millionen Euro

Liquiditätsgrad 1 Familienunternehmen Liquiditätsgrad 1 Nicht-Familienunternehmen

Cashflow Familienunternehmen Cashflow Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 3: Median des Liquiditätsgrades 1 und des Cashflows von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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EBIT

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Umsatzerlöse 2008 2009 2010 2011 2012

EBIT und Umsatzerlöse im Zeitverlauf

Mediane des EBIT und der Umsatzerlöse in Millionen Euro

EBIT Familienunternehmen EBIT Nicht-Familienunternehmen

Umsatzerlöse Familienunternehmen Umsatzerlöse Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 4: Median des EBIT und der Umsatzerlöse von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

Eine weitere interessante Beobachtung ist der Einbruch desMedians der Eigenkapitalrentabilität, der Gesamtkapital-rentabilität, der Umsatzrentabilität, des Jahresüberschus-ses und insbesondere des EBIT und des EBITDA der Fami-lienunternehmen von 2011 zu 2012. In der letztjährigenAusgabe des Benchmark Familienunternehmen sind dieMediane eben dieser Kennzahlen von 2010 auf 2011angestiegen. Zudem ist der Median der Umsatzerlöse derFamilienunternehmen von 2011 zu 2012 gestiegen. ImGegensatz zu den Familienunternehmen weisen dieMediane der Nicht-Familienunternehmen in demselbenZeitraum überwiegend gegenläufige Tendenzen auf. Sosteigt sowohl das EBIT als auch der Jahresüberschuss derNicht-Familienunternehmen vom Jahr 2011 auf das Jahr2012. Das EBITDA, die Gesamtkapital- und die Umsatz-rentabilität der Nicht-Familienunternehmen verbleiben tendenziell auf Vorjahresniveau. Lediglich die Eigenkapital-rentabilität sinkt leicht. Anzumerken ist bei dieser Beob-achtung allerdings, dass das Niveau des EBIT, des EBITDAund des Jahresüberschusses der Familienunternehmen imJahre 2012 höher ist als zu Vorkrisenzeiten (2008).

Der relativ starke Einbruch des EBIT – und demzufolge deranderen das EBIT konstituierenden Kennzahlen – der Fami-lienunternehmen von 2011 auf 2012 ist tendenziell bran-chenbedingt. Insbesondere in den zwei größten Branchender hier betrachteten Unternehmen, dem Handel sowiedem Verarbeitenden Gewerbe, sank der Median des EBIThier vergleichsweise drastisch. Der Median der Nicht-Fami-lienunternehmen sank hingegen im gleichen Zeitraum imHandel nur leicht und stieg im Verarbeitenden Gewerbestark an. Die Treiber, die zu dieser Entwicklung führten,können vielfältiger Natur sein. So kann theoretisch eineungünstige Verteilung innerhalb der Unternehmensgruppeüber die Kennzahlen für eine Verschiebung des Mediansverantwortlich sein. Eine Analyse zur Verteilung des EBITsowie dessen Komponenten führt zu der Erkenntnis, dassdiese Kennzahlen nicht normalverteilt sind. Darüber hinaussind jedoch keine auffälligen Verteilungen erkennbar. Folg-lich spielt die Verteilung der Kennzahlen mit einer hohenWahrscheinlichkeit keine Rolle für den beobachtbaren Ein-bruch. Auf Grundlage der Daten lassen sich daher nur Ver-mutungen bezüglich der Ursachen anstellen. Denn dieRekonstruktion eines Medians einer Kennzahl durch die

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Mediane der Komponenten der Kennzahl führt zu falschenbeziehungsweise irreführenden Ergebnissen. Das EBIT bei-spielsweise ist eine Resultatskennzahl. Der Median desEBIT kann aber nicht zwingend durch die Mediane der ein-zelnen Bestandteile des EBIT wie Erträge, Aufwendungenund Umsatzerlöse abgebildet und somit auch nicht erklärtwerden (siehe Kapitel 7.2 im Anhang für zwei fiktive Bei-spiele). Dies mindert jedoch nicht die Aussagekraft derMediananalyse einzelner Kennzahlen beziehungsweise dieInterpretation mehrerer Kennzahlen anhand von Medianen.Im Ergebnis bedeutet das, dass der Medianwert einerKennzahl nicht durch die Mediane dessen Komponentenreplizierbar ist.

Im folgenden Kapitel 4 wird schließlich auf das Investiti-ons- und Finanzierungsverhalten von Familienunternehmenund Nicht-Familienunternehmen im Vergleich Bezuggenommen. Unter Berücksichtigung zentraler Leitthesenwerden hierzu einzelne Hypothesen formuliert, mit Bezugzu den Daten ausgewertet und interpretiert.

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2008 2009 2010 2011 2012

EBIT und Cashflow im Zeitverlauf

Mediane des EBIT und des Cashflow in Tausend Euro

EBIT Familienunternehmen EBIT Nicht-Familienunternehmen

Cashflow Familienunternehmen Cashflow Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 5: Median des EBIT und des Cashflows von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

4.1 Ausgangspunkt

Familienunternehmen „verhalten“ sich anders, so die häu-fig geäußerte Meinung im öffentlichen Diskurs. Doch stelltsich auch die Frage, worin sie sich in ihrem Verhalten, alsoihrem wirtschaftlich-unternehmerischen Handeln vonNicht-Familienunternehmen unterscheiden. Nachdem imBenchmark Familienunternehmen 2013 das Unabhängig-keitsbestreben von Familienunternehmen als ein wesent-liches Merkmal erstmalig thematisiert wurde, soll der dies-jährige Schwerpunkt eben dieses Bestreben im Kontext desInvestitions- und Finanzierungsverhaltens beleuchten – vordem Hintergrund des aktuellen nationalen und weltwirt-schaftlichen Umfeldes sowie der aktuellen Finanzmarkt-entwicklung. Im vierten Jahr nach der Lehman-Krise,6 dieeine Eruption auf den weltweiten Finanz- und mit leichterVerzögerung auch auf den realwirtschaftlichen Märktenauslöste, und nach der langsamen Erholung zumindest derProduktions- und Dienstleistungsmärkte, stellt sich dieFrage, ob sich das Investitionsverhalten von Familienun-ternehmen und Nicht-Familienunternehmen wieder nor-malisiert hat oder ob eine vorsichtigere, gar eine risiko -aversere Handlungsweise zu erkennen ist. Denn Investitio-nen sichern ökonomische Nachhaltigkeit und eben dieseist eine Voraussetzung für das Fortbestehen eines Unter-nehmens über Generationen. Und genau dieser Wille zumtransgenerationalen Fortbestehen wird Familienunter -nehmen besonders zugeschrieben. Auch hinsichtlich derFinanzierung eben dieser Investitionen sowie der Ge -schäftstätigkeit der Unternehmen im Allgemeinen ist einigeJahre nach Ausbruch der Krise nicht klar, inwieweit sichdie Folgen dieses globalen wirtschaftlichen Zusammen-bruchs nachhaltig negativ beziehungsweise verändernd aufdie Kapitalbeschaffungs- und die Finanzierungsstruktur-entscheidungen sowie die Handlungsspielräume aufFinanzmärkten ausgewirkt haben. Gerade das Finanzie-

rungsverhalten und die Finanzierungsstruktur von Famili-enunternehmen bestimmen den Einfluss, den die Familieoder auch andere Anteilseigner auf die Unternehmens -entwicklung haben. Inwiefern Familien also unabhängigvon anderen Einflussnehmern entscheiden können undsomit entscheidungsautonom sind, hängt maßgeblich vonden genutzten Finanzierungsinstrumenten ab.

4.2 Leitthesen zum Investitions-und Finanzierungsverhaltenvon Familienunternehmen

Die zentralen Thesen des diesjährigen Benchmark Famili-enunternehmen behandeln das Investitions- und Finanzie-rungsverhalten von Familien- und Nicht-Familienunterneh-men im Kontext der weitreichenden Entwicklungen auf denFinanzmärkten und in der Realökonomie im Vergleich. Hier-bei wird besonderes Augenmerk auf das Bestreben vonFamilienunternehmen gelegt, ihre Unabhängigkeit zu wah-ren und entscheidungsautonom zu bleiben.

Leitthese zum Investitionsverhalten

Familienunternehmen der Hamburger Metropolregioninvestieren ökonomisch nachhaltig und nicht in Abhängig-keit von Konjunkturzyklen. Durch ein vergleichsweise hohesjährliches Investitionsniveau vermeiden sie aktiv einenInvestitionsstau und sorgen für eine nachhaltige, langfris-tige Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit. Auf dieseWeise sind sie bereit, neuere Entwicklungen auf denAbsatzmärkten aktiv mitzugestalten und sich somit ihreUnabhängigkeit zu sichern.

Leitthese zum Finanzierungsverhalten

Neben der Thesaurierung von erwirtschafteten Cashflowsnutzen Familienunternehmen den Kreditmarkt zur kurzfris-

4 Schwerpunkt 2014: Das Investitions- und Finanzierungsverhaltenvon Familienunternehmen

6 Lehman ging am 15. September 2008 insolvent. Die Studie basiert auf denJahresabschlussdaten für 2012.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

tigen Refinanzierung. Sie wirtschaften aber nicht nur nach-haltig, sie schaffen zudem kurzfristige Liquiditätsreservenund achten so auf ihre Kapitalbindung. In Zeiten einerangespannten Finanzierungslage nutzen sie verstärktGesellschafterdarlehen, um ihr Geschäftsmodell stets auf-rechtzuerhalten und unabhängig von Engpässen aufFinanzmärkten zu sein. Neueren Möglichkeiten des Kapi-talmarkts stehen sie zurückhaltend gegenüber.

Diese zentralen Überlegungen werden im Folgendenanhand von fünf Hypothesen konkretisiert und unter Rück-griff auf ausgewählte Kennzahlen zur VFE-Lage der Fami-lienunternehmen der Metropolregion Hamburg hinterfragt.Die ersten beiden Hypothesen beschäftigen sich mit demInvestitionsverhalten, die Hypothesen drei bis fünf mit demFinanzierungsverhalten. Neben den nachfolgend diskutier-ten Kennzahlen wird ausdrücklich auf den Anhang der Stu-die verwiesen. Dort ist ein Glossar mit Erläuterungen zuallen Kennzahlen zu finden (Kapitel 7.3 bis 7.5), ebensowie die Entwicklung aller Kennzahlen im Zeitablauf – auchaufgeschlüsselt nach den Ergebnissen für die vier Bran-chen (Verarbeitendes Gewerbe; Handel; Verkehr und Lage-rei; Freiberufliche, wissenschaftliche und technischeDienstleistungen), für die eine ausreichende Fallzahl vor-liegt, um aussagekräftige Analysen vornehmen zu können(Kapitel 7.6).

4.3 Diskussion des Investitions-verhaltens von Familienunternehmenanhand ausgewählter Kennzahlen

Hypothese 1: Nachhaltiges Investitionsverhalten

Hypothese. Familienunternehmen investieren mehr alsNicht-Familienunternehmen und sorgen damit stets füreine langfristige und somit nachhaltige Aufrechterhaltungder Wertschöpfungsgrundlage.

Erläuterung. Der Zeithorizont von Familienunternehmen istlangfristig und generationenübergreifend ausgerichtet.Diese Eigenschaft wird Familienunternehmen in der Öffent-lichkeit der Wirtschaftspraxis, aber auch in wissenschaftli-

chen Publikationen zugeschrieben.7 Doch stellt sich dieFrage, wie sich diese Langfristausrichtung in den wirt-schaftlichen Zahlen von Familienunternehmen im Vergleichzu Nicht-Familienunternehmen niederschlägt. Das Investi-tionsverhalten von Unternehmen kann dabei ein geeigneterGradmesser sein. Ist die Investitionsquote von Familienun-ternehmen im Zeitverlauf auch unter Berücksichtigung dervorhandenen Anlagevermögensgegenstände höher, könnteman annehmen, dass der Vornahme von Investitionen einehohe Bedeutung für die weitere Entwicklung der Geschäfts-tätigkeit beigemessen wird.

Datenauswertung. Betrachtet man die Investitionsquotevon Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmenim Zeitverlauf (siehe Abbildung 6), so ist ersichtlich, dassFamilienunternehmen in Relation zum Gesamtkapital jähr-lich nahezu doppelt so viel in das Anlagevermögen undsomit in dauerhaft als Betriebsgrundlage zur Verfügung ste-hende Betriebsmittel investieren. Wird die Anlagenintensitätin die Betrachtung einbezogen (siehe Abbildung 7), so wirdallerdings deutlich, dass die Familienunternehmen der imBenchmark Familienunternehmen betrachteten Stichprobewesentlich anlagenintensiver sind als die Nicht-Familien-unternehmen und somit einen wesentlich größeren Anteildes Anlagevermögens am Gesamtvermögen beziehungs-weise Gesamtkapital aufweisen. Die erhöhte Investitionkann also zunächst auf einen erhöhten Bedarf zurückzu-führen sein, der durch die Unternehmenscharakteristikader Stichprobe selbst beeinflusst ist.

Zur Ermittlung des „wahren“ Investitionsverhaltens, das dieUnterschiede in der Anlagenintensität der Unternehmens-gruppen berücksichtigt, kann die Investitionsquote ins Ver-hältnis zur Anlagenintensität gesetzt und so eine adjustierteInvestitionsquote ermittelt werden. Hiernach (siehe Tabelle8) wird deutlich, dass Familienunternehmen auch unterBerücksichtigung der Heterogenität der Unternehmens-stichprobe in Relation zum Gesamtkapital deutlich mehr inihr Anlagevermögen investieren als Nicht-Familienunter-nehmen. Der Unterschied der adjustierten Investitionsquote

7 Vgl. hierzu beispielsweise Block/Thams (2007): Long-term orientationin family and non-family firms: a Bayesian analysis, SFB 649 discussionpaper, No. 2007, 059.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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2,62

4,64

2,73

Investitionsquote

Median der Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

4,64

3,18

4,41

2,24

3,773 77

2,20

2,622 62

4,64

2,732 73

Abbildung 6: Median der Investitionsquote von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

Anlagenintensität

Median der Anlagenintensität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

26,22

21,56

28,90

23,36

28,53

20,95

29,76

22,47

30,43

22,48

Abbildung 7: Median der Anlagenintensität von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

beträgt im Durchschnitt 3,8 Prozentpunkte zwischen Fami-lien- und Nicht-Familienunternehmen. Familienunterneh-men bauen somit weitere Produktions- und Dienstleis-tungskapazitäten auf und sorgen so anscheinend nicht nurrechtzeitig für Ersatzinvestitionen abgenutzten Anlagever-mögens wie beispielsweise Maschinen. Sie sind zudembemüht, durch Erweiterungsinvestitionen eine betrieblicheInfrastruktur zum Ausbau ihrer Wertschöpfung zu errei-chen. Auf diese Weise streben Familienunternehmendanach, ihre Geschäftstätigkeit ökonomisch nachhaltigweiterzuentwickeln. Ökonomisch nachhaltig vor allem des-halb, weil sie sich so auf die Veränderung von Absatzmärk-ten und nachgefragten Produkten einstellen können undfür das Bestehen ihres Geschäftsmodells sorgen. Vielmehraber sind Familienunternehmen und insbesondere derenGesellschafterfamilien in der Lage, auch zukünftig autonomzu entscheiden – unabhängig von möglichen Marktrestrik-tionen. Die langfristige Ausrichtung von Familienunterneh-men manifestiert sich folglich in ihrem kontinuierlich hohenInvestitionsniveau. Man kann zudem statuieren, dass Fami-lienunternehmen wachstumsorientiert ausgerichtet sind.Inwiefern quantitatives Wachstum die Folge beziehungs-

2008 2009 2010 2011 2012

Anlagenintensität (FU) 26,22 % 28,90 % 28,53 % 30,43 % 29,76 %

Anlagenintensität (NFU) 21,56 % 23,36 % 20,95 % 22,47 % 22,48 %

Investitionsquote (FU) 4,64 % 4,41 % 3,77 % 4,64 % 4,79 %

Investitionsquote (NFU) 3,18 % 2,24 % 2,20 % 2,62 % 2,73 %

Adjustierte Investitionsquote (FU) 17,71 % 15,24 % 13,22 % 15,25 % 16,09 %

Adjustierte Investitionsquote (NFU) 14,76 % 9,58 % 10,49 % 11,66 % 12,15 %

Anlagenintensität, Investitionsquote und adjustierte Investitionsquote

Mediane der Anlagenintensität, der Investitionsquote und der adjustierten Investitionsquote in Prozent

Quelle: Eigene Berechnungen © Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Tabelle 8: Mediane der Anlagenintensität, der Investitionsquote und der adjustierten Investitionsquote in Prozent von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmenim Zeitverlauf

Investitionsquote

Die Investitionsquote beschreibt den Anteil aller

Zugänge des Anlagevermögens im Geschäftsjahr am

Gesamtkapital eines Unternehmens.

Adjustierte Investitionsquote

Die adjustierte Investitionsquote setzt die Investitions-

quote ins Verhältnis zur Anlagenintensität, um Unter-

schiede im Anteil des Anlagevermögens am Gesamt -

vermögen zwischen den Unternehmensgruppen in der

Investitionsanalyse zu berücksichtigen.

Anlagenintensität

Die Anlagenintensität ist eine Verhältniskennzahl, die

den Anteil des Anlagevermögens am Gesamtkapital des

Unternehmens wiedergibt. Anlagenintensive Unterneh-

men weisen eine hohe Anlagenintensität auf.

Weitere Ausführungen zu sämtlichen Kennzahlen sind

im Anhang der Studie aufgelistet.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

weise die Bedingung der Investitionstätigkeit ist, diskutiertHypothese 2. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass die-ses investitionsorientierte Handeln sich in qualitativemWachstum niederschlägt, das sich zunächst nicht direkt ineiner Erhöhung von Umsatzerlösen, sondern in einer qua-litativen Verbesserung der Produkte von Familienunterneh-men zeigt. Erst im Laufe der Zeit würde sich dieses quali-tative Wachstum dann möglicherweise in steigendenAbsatzzahlen beziehungsweise erhöhten Preisen und somithöheren Umsatzerlösen niederschlagen. Ob Familienunter-nehmen zudem, wie oftmals in der Literatur diskutiert, auchdie innovativeren Unternehmen sind oder eine stärker aus-geprägte Risikoaversion aufweisen, kann auf Basis dieserZahlen nicht festgestellt werden. Dennoch scheint sich derWille zur ökonomisch nachhaltigen Unternehmensausrich-tung im Investitionsverhalten niederzuschlagen.

Hypothese 2: Konjunktur- und Rendite-abhängigkeit des Investitionsverhaltens

Hypothese. Während sich Nicht-Familienunternehmen beider Ausrichtung ihres Investitionsverhaltens an ihrerAbsatz- und Ergebnissituation und somit auch an konjunk-turellen Zyklen orientieren, investieren Familienunterneh-men unabhängiger von der allgemeinen Wirtschaftslageund der individuellen betriebswirtschaftlichen Situation.

Erläuterung. Unter Berücksichtigung der Unterschiede derAnlagenintensität der einzelnen Unternehmensgruppeninvestieren Familienunternehmen im Betrachtungszeitraummehr als Nicht-Familienunternehmen. Doch stellt sich dieFrage, ob sie diese Investitionen in Abhängigkeit von ihrerwirtschaftlichen Situation, also beispielsweise der Entwick-lung der Umsatzerlöse, aber auch ihrer Rentabilitätssituationentsprechend steuern. Es ist demnach zu klären, ob Familien-unternehmen auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten fürdie in Hypothese 1 erläuterte nachhaltige In ves titionspolitikstehen und wie sie diesbezüglich im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen handeln. Hierbei gilt die Vermutung,dass Familienunternehmen anders als Nicht-Familienun-ternehmen unabhängig vom allgemeinen Konjunkturzyklus,aber auch unabhängig von ihrer unternehmenseigenenwirtschaftlichen Ergebnissituation investieren.

Datenauswertung. Die Finanz- und die darauf folgendeGesamtwirtschaftskrise haben ihre Spuren hinterlassen.Dies ist auch in der Umsatzentwicklung von Familienunter-nehmen und Nicht-Familienunternehmen ersichtlich. Sohat die Ende 2008 ausgelöste Krise 2009 für einen starkenUmsatzrückgang in beiden Unternehmensgruppen gesorgt.Allerdings hatten die Nicht-Familienunternehmen miteinem stärkeren Umsatzrückgang (-8,8 Prozent) zu kämp-fen als die Familienunternehmen (-3,8 Prozent).8 In denfolgenden Jahren 2010, 2011 und 2012 ist ein positivesUmsatzwachstum feststellbar, wobei Familienunternehmenein höheres jährliches mittleres Wachstum erreichen konn-ten. Erstaunlich ist, dass beide Unternehmensgruppenunter Betrachtung der Mediane der Investitionsquote unddes Umsatzwachstums auf stetigem Niveau und somitunabhängig von ihrer Umsatzentwicklung investierten. EineRolle hierbei könnte die zeitlich versetzte Wirkung der getä-tigten Investitionen spielen. Die Erträge aus Investitionenschlagen grundsätzlich mit Zeitverzögerung zu Buche,sodass auch Effekte von Wirtschaftskrisen abgeschwächt

Umsatzwachstum

Das Umsatzwachstum, präziser das Wachstum der

Umsatzerlöse, ist eine relative Kennzahl und ein direkter

Indikator der Absatzsituation des Unternehmens.

Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität ist die Rentabilität des im

Unternehmen eingesetzten Eigenkapitals, also der eige-

nen Mittel der Gesellschaft.

Gesamtkapitalrentabilität

Die Gesamtkapitalrentabilität ist die Rentabilität des

gesamten im Unternehmen eingesetzten Kapitals.

Weitere Ausführungen zu sämtlichen Kennzahlen sind

im Anhang der Studie aufgelistet.

8 Hinweise: Es wurden keine Daten für die Umsatzentwicklung im Jahr 2008angegeben, da die hierfür notwendigen Basis-daten des Jahres 2007nicht vorliegen. Bezüglich der allgemeinen Entwicklung der Kennzahlen wirdzudem auf Kapitel 3.2 und 3.3 verwiesen.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

werden können. Die Annahme, dass Nicht-Familienunter-nehmen ihr Investitionsverhalten tendenziell stärker an dasUmsatzwachstum als gesamtwirtschaftlichen Indikatorkoppeln als Familienunternehmen, kann hier nicht bestätigtwerden. Allerdings weisen Familienunternehmen nicht nurein hohes Investitionsniveau auf, sondern verzeichnen aucheine schnellere Erholung bei den Absatzzahlen. Familien-unternehmen waren in dieser Unternehmensstichprobezum einen nicht derart wie Nicht-Familienunternehmen voneinem Umsatzrückgang betroffen, zum anderen konntensie eine Erholung der Erlössituation im Mittel der Jahreab 2010 besser herbeiführen. Dies kann auf ein attrak -tiveres geschäftsmodellimmanentes Produktportfolio derFami lienunternehmen zurückzuführen sein. Allerdingskönnten auch die gewachsenen Kundenbeziehungen,das vertrauensvolle Handeln mit Stakeholdern, das aktiveund rechtzeitige Gegensteuern im Wertschöpfungs- undAbsatzprozess durch nachhaltige, stetige und große Inves-titionsvolumina von Familienunternehmen hier ebenso einegewichtige Rolle spielen.

Die vermutete Konjunktur- und somit Erlösunabhängigkeitdes Investitionsverhaltens beider Unternehmensgruppender Stichprobe kann durch Betrachtung der Eigenkapital-sowie der Gesamtkapitalrentabilität ergänzt werden.Bezieht man die Entwicklung der Eigenkapitalrendite derdiesjährigen Unternehmensstichprobe in die Überlegungenmit ein, so wird deutlich, dass Familienunternehmen zwarmehr investieren, dies aber auch unter Wirkung weitererEinflussfaktoren zulasten der Eigenkapitalrentabilität vor-nehmen. Denn die Eigenkapitalrentabilität der Familienun-ternehmen ist im Vergleich zu der der Nicht-Familienun-ternehmen nahezu im gesamten Zeitverlauf geringer (sieheAbbildung 9).9 Das vergleichsweise hohe Investitionsniveauund die damit verbundene nachhaltige Sicherung der Wert-schöpfung bezahlen Familienunternehmen mit einer nied-rigeren Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals.Anscheinend steuern Familienunternehmen ihre Investiti-onstätigkeit nicht nach Gesichtspunkten der Rentabilitätdes eingesetzten eigenen Kapitals, sondern hinsichtlich derallgemeinen Weiterentwicklung der gesamten Geschäfts-tätigkeit inklusive der implementierten Prozesse sowie derunternehmerischen Produktpalette. So tritt die besondereEigenschaft von Familienunternehmen, den Unterneh-

mensverlauf mit einem sehr langfristigen Planungshorizontaktiv zu gestalten, gerade im Investitionsverhalten zutage.

Bezieht man die Entwicklung der Gesamtkapitalrentabilitätin die Betrachtung ein (siehe Abbildung 10), so wird deut-lich, dass das verglichen mit Nicht-Familienunternehmenhohe Niveau der Gesamtkapitalrentabilität der Familienun-ternehmen Anlass zur Verfolgung einer stetig intensivenInvestitionstätigkeit sein könnte. Entsprechend ist es mög-lich, dass Familienunternehmen stärker als Nicht-Famili-enunternehmen ihre Investitionstätigkeit zwar nicht nachder Rentabilität des selbst eingesetzten Kapitals steuern,die Gesamtkapitalrentabilität aber ein genutztes Steue-rungsinstrument darstellt. Natürlich kann sich das Investi-tionsverhalten auch wesentlich auf die Entwicklung unddas Niveau der Gesamtkapitalrentabilität auswirken (umge-kehrte bzw. erweiterte Kausalitätsbetrachtung). Entspre-chend kann man den Zahlen entnehmen, dass sich dasbeschriebene Investitionsverhalten von Familienunterneh-men (ceteris paribus) in der mittleren oder langen Fristpositiv auf die Gesamtkapitalrendite auswirkt. Die Investi-tionen können hierbei annahmegemäß nur mittelbar wir-ken, indem beispielsweise Kapazitätserweiterungen vorge-nommen werden, die zu einem erhöhten Absatz und somitzu einem stärkeren Umsatzwachstum führen. Die Gesamt-kapitalrentabilität von Familienunternehmen ist – imGegensatz zur Eigenkapitalrentabilität –nahezu immer überder von Nicht-Familienunternehmen. Das Investitionsver-halten der Familienunternehmer führt somit in der Regel

8 Hinweis: Die im Benchmark Familienunternehmen des Erscheinungsjahres2013 erläuterte Eigenkapitalrentabilität von Familienunternehmen war im Betrachtungszeitraum durchgängig größer als die der Nicht-Familienunterneh-men. Da sich die Unternehmensstichprobe im Vergleich zu dem Betrachtungs-zeitraum des vergangenen Jahres stark verändert hat, haben sich auch dieAusprägungen der einzelnen Kennzahlen verändert. So sind durch Überschrei-ten der in Kapitel 2.1 erläuterten Größenkriterien 75 Familienunternehmenhinzugekommen und durch Unterschreiten der Größenkriterien 114 Nicht-Familienunternehmen aus der Stichprobe herausgefallen. Insbesondere die Eigenschaft der entfallenen Nicht-Familienunternehmen, die zumeist dem öffentlichen und dem gemeinnützigen Bereich zuzuordnen sind, hat eine wesentliche Auswirkung auf die Eigenkapitalrentabilität dieser Unternehmens-gruppe. Die nun aktualisierte Eigenkapitalrentabilität beinhaltet eben diese Unternehmen des öffentlichen Sektors nicht mehr, was zur Folge hat, dass dievergleichsweise niedrige Eigenkapitalrentabilität dieser Unternehmen den Median der Eigenkapitalrentabilität aller Nicht-Familienunternehmen nichtmehr nach unten verzerrt. In den Folgejahren der Publikation Benchmark Familienunternehmen erwarten die Autoren eine Stabilisierung der Kenn -zahlenentwicklung.

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15

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5

0

–5

–10

2008 2009 2010 2011 2012

Investitionsquote und Umsatzwachstum

Mediane der Investitionsquote und des Umsatzwachstums in Prozent

Investitionsquote Familienunternehmen Investitionsquote Nicht-Familienunternehmen

Umsatzwachstum Familienunternehmen Umsatzwachstum Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 8: Mediane der Investitionsquote und des Umsatzwachstums in Prozent von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen im Zeitverlauf

30

25

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

Investitionsquote und Eigenkapitalrentabilität

Mediane der Investitionsquote und der Eigenkapitalrentabilität in Prozent

Investitionsquote Familienunternehmen Investitionsquote Nicht-Familienunternehmen

Eigenkapitalrentabilität Familienunternehmen Eigenkapitalrentabilität Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 9: Median der Investitionsquote und der Eigenkapitalrentabilität von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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nicht zu einer optimalen Renditesituation für das persönlichvon der Familie eingesetzte Kapital. Unter dem Bewusstseinder Existenz weiterer wesentlicher Einflussfakoren kannaber das Investitionsverhalten zu einer im Vergleich erhöh-ten Gesamtkapitalrentabilität führen. Jeder mehr investierteEuro festigt somit das nahezu gleich bleibende Niveau derGesamtkapitalrentabilität im Laufe der Zeit, da sich dieserentweder in quantitativem Wachstum (der Umsatzerlöse)bei steigendem Gesamtvermögen (durch eine steigendeAnlagenintensität) äußert oder in qualitativem Wachstumder Produkt- und Prozessgüte und somit mittelfristig insteigenden Produktpreisen bei steigendem Gesamtver -mögen. Zusammenfassend formuliert handeln Familienun-ternehmen demnach bezüglich ihrer Investitionsentschei-dungen nicht mit einem Fokus auf das selbst eingesetzte,sondern das gesamte eingesetzte Kapital. Für Familienun-ternehmen spielen beim Festlegen der Unternehmens -politik die Renditewünsche der Unternehmensfinanzierseine sehr wichtige Rolle; dabei verschlechtern die Famili-enunternehmen sogar ihre ureigene eigenkapitalbezogeneErtragssituation. Man könnte zudem annehmen, dassFamilienunternehmer durch ihr Investitionsverhalten einen

Investitionsstau vermeiden wollen, um zukünftige Genera-tionen nicht zu belasten und wettbewerbsfähig zu bleiben.Entsprechend haben sie bei der Rendite unter Umständenkeine Präferenz für die Gegenwart, ihr Hauptaugenmerkliegt auf der Wirkung der Investitionen und nicht auf dengegenwärtigen Effekten der Renditebelastung vor allem desselbst eingesetzten Kapitals.

In Bezug auf Hypothese 2 kann zum einen nicht bestätigtwerden, dass das Investitionsverhalten von Familienunter-nehmen konjunkturunabhängiger ist als das von Nicht-Familienunternehmen. Hingegen investieren beide Unter-nehmenstypen auf einem vergleichsweise stabilen Niveau,das kurzfristig nicht wesentlich von konjunkturellenSchwankungen beeinflusst ist. Allerdings bezahlen Famili-enunternehmen der Metropolregion Hamburg ihre erhöhteInvestitionspräferenz mit einer im Vergleich zu Nicht-Fami-lienunternehmen geringeren Eigenkapitalrentabilität. Sierichten ihr Investitionsverhalten vielmehr nachhaltig auf dieMaximierung der Rendite des insgesamt eingesetztenKapitals im Unternehmen aus. Unter anderem dadurcherreichen Familienunternehmen ein im Laufe der Zeit

8

7

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5

4

3

2

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2008 2009 2010 2011 2012

Investitionsquote und Gesamtkapitalrentabilität

Mediane der Investitionsquote und der Gesamtkapitalrentabilität in Prozent

Investitionsquote Familienunternehmen Investitionsquote Nicht-Familienunternehmen

Gesamtkapitalrentabilität Familienunternehmen Gesamtkapitalrentabilität Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 10: Median der Investitionsquote und der Gesamtkapitalrentabilität von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

höheres Gesamtrentabilitätsniveau. Auch die Maximierungder Gesamtkapitalrentabilität folgt dem übergreifendenMotiv von Familienunternehmen zur Wahrung der Unab-hängigkeit. Nur im Falle der grundsätzlichen Rentabilitätvon eingesetztem Kapital kann dieses auch zur Mehrungder Kapitalbasis und somit zur potenziellen Mittelverwen-dung beitragen. Bei unterstellter Thesaurierung des Eigen-kapitals und kontinuierlicher Verfügbarkeit des Fremdka-pitals unter für das Unternehmen wirtschaftlichen Bedin-gungen kann folglich die Basis für eine auf Unabhängigkeitausgerichtete Unternehmenspolitik geschaffen werden.

Um das Investitionsverhalten im Kontext der Umsatz- undRentabilitätsentwicklung des eigenen (Familien-)Unter -nehmens im Wettbewerb einzuordnen, gibt die Kennzah-lentabelle zum Benchmark Familienunternehmen am Endedieser Studie in Kapitel 7.7 (siehe Seite 98) einen erstenAnhaltspunkt.

4.4 Diskussion des Finanzierungs -verhaltens von Familienunternehmenanhand ausgewählter Kennzahlen

Doch wie finanzieren Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen ihre Investitionen? Welche Eigen-und Fremdfinanzierungsmittel nimmt die Unternehmens-führung in Anspruch, wie stark sind Innen- und Außenfi-nanzierung in der betrachteten Unternehmensstichprobeausgeprägt? Die versuchsweise Beantwortung eben dieserFragen soll neben der Analyse des Investitionsverhaltensder zweite wesentliche Teil des diesjährigen BenchmarkFamilienunternehmen sein. Hierbei werden das (intertem-porale) Finanzierungsverhalten und die Finanzierungsstruk-tur der betrachteten Unternehmen anhand drei wesent -licher Hypothesen erläutert und analysiert. Neben der ver-gleichenden Betrachtung der Außen- und Fremdfinanzie-rung durch Kreditaufnahme und der Finanzierung durchGesellschafterdarlehen (Hypothese 3) soll die Analyse deraltersvorsorgebezogenen Rückstellungen als klassischesInnenfinanzierungsmittel (Hypothese 4) etwaige Besonder-heiten in der Finanzierung von Familienunternehmenim Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen aufzeigen.Ab schließend vergleicht Hypothese 5 die kurzfristige

Liqui ditätssituation der Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen, auch um die Flexibilität und dasInvestitionspotenzial der Unternehmen im Rahmen vonInvestitionsentscheidungen zu analysieren. Zudem werdendie Entwicklungen auf den Finanz- und Kapitalmärkten dervergangenen Jahre in der Exkursbox „Die Entwicklung derUnternehmensfinanzierung in Deutschland“ und die sichhieraus ergebenden Herausforderungen für Familienunter-nehmen und Nicht-Familienunternehmen kurz zusammen-gefasst.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Exkursbox: Die Entwicklung der Unternehmensfinanzierung in Deutschland (1/2)

Vor dem Hintergrund der vorliegenden Studie zum Investitionsverhalten und zur Finanzierungsstruktur von Familienunternehmen

ist die tatsächliche Entwicklung der Unternehmensfinanzierung in Deutschland elementares Hintergrundwissen. Zunächst stellt

sich hierbei die Frage nach dem optimalen Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital (Verschuldungsgrad). In der Theorie

hat die Finanzierungsstruktur keinen Einfluss auf den Wert sowie die Bonität eines Unternehmens. Diese Theorie basiert auf

der Annahme eines vollkommenen Kapitalmarkts,1 der jedoch in der Realität nicht existiert. Entgegen der Theorie ist die

Finanzierungsstruktur eines Unternehmens in der Praxis von erheblicher Bedeutung. So spiegelt sie sich in den Kosten der

Finanzierung wider: Tendenziell zahlen Unternehmen mit einem hohen Verschuldungsgrad höhere Zinsen auf Kredite und fest-

verzinsliche Wertpapiere, da durch den kleineren Eigenkapitalpuffer der Zahlungsausfall wahrscheinlicher ist. Generell ist der

Verschuldungsgrad von Unternehmen von zahlreichen Faktoren abhängig. Die Rahmenbedingungen für die Unternehmensfi-

nanzierung bilden unter anderem Steuergesetze, Bankenvorschriften, die Branchenzugehörigkeit und die Konjunktur. Da sich

Gesetze, Vorschriften und vor allem die makroökonomische Lage im Zeitablauf verändern, variiert ebenso der Verschuldungsgrad

von Unternehmen über die Zeit. Dies wird bei der Betrachtung der Entwicklung der Unternehmensfinanzierung in Deutschland

in den letzten beiden Jahrzehnten ersichtlich.

Der Bankkredit spielt für deutsche Unternehmen seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle, jedoch hat sein Stellenwert im Laufe

der Zeit sukzessive abgenommen. Während 1991 Bankkredite 32 Prozent der Außenfinanzierung deutscher Unternehmen aus-

machten, waren es 2010 lediglich noch 18 Prozent.2 Die Bedeutung des Bankkredits relativiert sich weiterhin, wenn die Anteile

der Innen- und Außenfinanzierung an der Gesamtfinanzierung deutscher Unternehmen miteinander verglichen werden. Im Zeit-

raum von 1991 bis 2010 finanzierten sich deutsche Unternehmen im Durchschnitt zu etwa 65 Prozent über interne Quellen.

Die Außenfinanzierung machte im selben Zeitraum demzufolge durchschnittlich rund ein Drittel der deutschen Unternehmens-

finanzierung aus.3 Insbesondere die Entwicklungen der letzten Jahre seit Ausbruch der Finanz- und der Wirtschaftskrise haben

zu einer Veränderung des Zinsniveaus bei der Kreditvergabe gesorgt. Trotz eines durch die Europäische Zentralbank und die

Bundesbank initiierten niedrigen allgemeinen Zinsniveaus mussten die Unternehmen vergleichsweise hohe Kreditzinsen zahlen.4

Dies hat insbesondere in den vergangenen Jahren zunächst zu einer Skepsis bei der Beantragung von Krediten geführt, die

sich inzwischen durch eine sukzessive Weitergabe des niedrigen Zinsniveaus durch die Kreditinstitute an die Unternehmen zu

relativieren scheint. Dennoch werden aktuell noch immer neue Refinanzierungsprogramme mit Bedingungen der Weitergabe

der niedrigen Zinssätze an die Realwirtschaft in Deutschland diskutiert.5

Folgerichtig verzeichneten laut Hamburger Kreditbarometer6 mehr als die Hälfte der Hamburger Kreditinstitute im ersten Quartal

2014 eine gestiegene Kreditvergabe für Investitionen im Vergleich zum Vorquartal, lediglich knapp 6 Prozent der Kreditinstitute

vergaben weniger Kredite. Auch die Kreditvergabe für Betriebsmittel ist bei mehr als einem Viertel der Kreditinstitute gestiegen,

einen Rückgang gab es bei keinem Institut. Demgegenüber benötigen immer weniger Unternehmen eine Fremdfinanzierung

durch Kredite, Leasing etc.: Seit Frühjahr 2013 stieg der Anteil der Unternehmen, die keine externe Finanzierung benötigen,

von knapp einem Viertel auf rund ein Drittel. Die Möglichkeiten Fremdkapital zu erhalten, bewerteten im ersten Quartal 2014

ein gutes Drittel der befragten Unternehmen mit „gut“ und ein weiteres Viertel mit „befriedigend“.

Die schwindende Bedeutung des Bankkredits und die Fokussierung auf die Innenfinanzierung haben vielerlei Ursachen. Im All-

gemeinen bevorzugen Unternehmen eine Finanzierung aus internen Quellen, sodass größtenteils eine Unabhängigkeit gegenüber

Dritten bewahrt werden kann.7 Dies wurde durch die Finanzkrise verstärkt. Deutsche Unternehmen häuften nach der Krise

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zusätzliches Eigenkapital als Risikovorsorge an, um auch in schlechten Zeiten beständig wirtschaften zu können. Nicht zuletzt

hatten ebenso die verschärften Bankregulierungen (Basel II und Basel III) einen Einfluss auf die Finanzierungsstruktur deutscher

Unternehmen. So erhalten Unternehmen mit geringer Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung nur noch schwerlich Kredite

und diese lediglich zu ungünstigen Konditionen. Des Weiteren wurde die Eigenkapitalstärkung durch Steuerreformen begünstigt:

2000 und 2008 wurden der Körperschaftsteuersatz und der Einkommensteuerspitzensatz für einbehaltene Gewinne gesenkt.

Diese Reformen begünstigten die Gewinnthesaurierung und setzten dadurch Anreize für die interne Unternehmensfinanzie-

rung.8

Exkursbox: Die Entwicklung der Unternehmensfinanzierung in Deutschland (2/2)

Die marktbasierte Finanzierung wurde in den vergangenen Jahren im geringeren Maße genutzt als die kreditbasierte Außen-

finanzierung. Eine Ausnahme stellt hier der Zeitraum von 1997 bis 2000 dar, in dem der New-Economy-Boom stattfand. In

diesem Zeitraum nahmen Unternehmen vermehrt Mittel über den Kapitalmarkt auf. Diese Dynamik ist jedoch insbesondere

seit der Finanzkrise stark rückläufig.9 Vor diesem Hintergrund wird deutschen Unternehmen des Öfteren vorgeworfen, ihre

marktbasierten Finanzierungsmöglichkeiten nur unzureichend zu nutzen. Allerdings unterscheidet sich eine nachhaltige Finan-

zierung über den Kapitalmarkt von der reinen Kreditfinanzierung drastisch hinsichtlich der Voraussetzungen, die ein Unternehmen

erfüllen muss – beziehungsweise sollte. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der Kapitalmarktfähigkeit von Unter-

nehmen. Als kapitalmarktfähig gilt ein Unternehmen grundsätzlich, sofern es sich direkt und dauerhaft über den Kapitalmarkt

finanzieren kann. Hierfür muss ein Unternehmen ein gewisses Maß an gesetzlichen und faktischen Vorgaben erfüllen. Tendenziell

erreichen lediglich große Unternehmen das geforderte Maß an Organisation und Transparenz. Diese Einschätzung bestätigt

der Bankenverband, welcher der Ansicht ist, dass maximal die größten 10.000 deutschen Unternehmen kapitalmarktfähig sind

oder werden könnten.10 Da die deutsche Unternehmenslandschaft von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geprägt ist,

ist die untergeordnete Rolle der marktbasierten Außenfinanzierung wenig verwunderlich. Aufgrund der Größe und Rechtsform

ist es für KMU, und somit auch für Familienunternehmen dieser Größe, schwierig, sich dauerhaft am Kapitalmarkt zu finanzieren.

Daher blieb der Bankkredit trotz seiner abnehmenden Bedeutung im Zeitverlauf ein wichtiges Finanzierungsinstrument, insbe-

sondere für KMU sowie für Familienunternehmen. Für die Stabilität der bankbasierten Kreditversorgung – auch in wirtschaftlichen

Schwächeperioden – ist zweifellos in einem hohen Maße die Beziehung zwischen Unternehmen und deren Hausbanken ver-

antwortlich. Die teilweise jahrzehntelangen Geschäftsbeziehungen haben eine Vertrauensbasis geschaffen, von der beide Seiten

profitieren.

Quellen:1 Vgl. Modigliani/Miller (1958): The cost of capital, corporation finance, and the theory of investment, American Economic Review, 53, S. 433–443.2 Deutsche Bundesbank (2012): Die langfristige Entwicklung der Unternehmensfinanzierung in Deutschland – Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung,

Monatsberichtsaufsatz, Januar 2012, S. 21.3 Ebd., S. 18–19.4 Vgl. Europäische Zentralbank: Key Interest Rates, unter: https://www.ecb.europa.eu/stats/monetary/rates/html/index.en.html, abgerufen am 12. September 2014.5 Vgl. Spiegel Online (2014): EZB-Kredite für Südeuropa: Draghi will Geldstrom in die Unternehmen leiten, unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ezb-entscheidung-

kredite-und-senkung-des-leitzins-a-973657.html, abgerufen am 12. September 2014.6 Vgl. Handelskammer Hamburg (2014): Hamburger Kreditbarometer, unter: http://www.hk24.de/boerse/finanzwirtschaft/356578/Entwicklung_der_Kreditkonditionen.html7 Das steht in Übereinstimmung mit der Pecking-Order-Theorie der Finanzierungs- und Kapitalstrukturtheorie; Myers (1984): The Capital Structure Puzzle, Journal of Finance, 39,

S. 575–592.8 Deutsche Bundesbank (2013): Ertragslage und Finanzierungsverhältnisse deutscher Unternehmen im Jahr 2012, Monatsberichtsaufsatz, Dezember 2013, S. 47–48.9 Deutsche Bundesbank (2012): Die langfristige Entwicklung der Unternehmensfinanzierung in Deutschland – Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung,

Monatsberichtsaufsatz, Januar 2012, S. 19.10 Bankenverband (2013): Positionspapier zur Kapitalmarktfähigkeit von Unternehmen, Dezember 2013, S. 2.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Hypothese 3: Flexibilität in derFremdfinanzierung: Kreditmarktoder Gesellschafterfinanzierung

Hypothese. Familienunternehmen finanzieren sich kurz-fristig eher über den Kreditmarkt als über die Gesellschaf-ter. Gesellschafterdarlehen kurzfristiger Art nutzen Famili-enunternehmen vor allem in Krisenzeiten beziehungsweisein Zeiten restriktiver Kreditvergabe. Die Finanzierungsmittelauf dem Kapitalmarkt wie Mittelstandsanleihen oder PrivateEquity werden von Familienunternehmen bisher weniggenutzt.

Erläuterung. Da die Eigenkapitalausstattung von Familien-unternehmen im gesamten Zeitverlauf besser als bei Nicht-Familienunternehmen ist (siehe Abbildung 11), stellt sichbei der Analyse der Fremdfinanzierungsstruktur zunächstdie Frage, warum die Verbindlichkeitenquote von Familien-unternehmen im Zeitverlauf stets höher ist als bei Nicht-Familienunternehmen (siehe Abbildung 12). Dies ist bei

Familienunternehmen in der Metropolregion Hamburg ins-besondere auf die Verbindlichkeiten aus Lieferungen undLeistungen sowie auf die Verbindlichkeiten gegenüber Kre-ditinstituten zurückzuführen. Betrachtet man die Verbind-lichkeiten gegenüber Kreditinstituten als Kernkennziffer derFremdfinanzierung, stellt sich die Frage, in welchen Fris-tigkeiten diese Drittverbindlichkeiten fällig sind und ob sichdiesbezüglich Unterschiede zwischen Familienunterneh-men und Nicht-Familienunternehmen ergeben. Schließlichkann die Frage gestellt werden, ob Familienunternehmenihre Nähe zu den Gesellschaftern – der Familie – nutzen,um mögliche Finanzierungslücken im Falle der Nicht-Ver-fügbarkeit anderer Mittel zu füllen.

Datenauswertung. Die Quote der Verbindlichkeiten gegen-über Kreditinstituten ist bei Familienunternehmen über dengesamten Zeitraum höher als bei Nicht-Familienunterneh-men (siehe Abbildung 13). Dies weist zunächst nur aufeinen größeren Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kre-ditinstituten am Gesamtkapital des Unternehmens hin.Doch unter der Annahme, dass das Gesamtkapital beiderUnternehmensgruppen ungefähr gleich groß ist,10 sindFamilienunternehmen in der Metropolregion Hamburg stär-ker als Nicht-Familienunternehmen verbindlichkeits- undbankkreditfinanziert. Insgesamt lässt sich zudem feststel-len, dass sich die Finanzkrise mit Beginn im Jahr 2008unmittelbar auf die Kreditvergabe und somit auch auf dieKreditaufnahme beider Unternehmensgruppen ausgewirkthat. So sind die Verbindlichkeitenquoten gegenüber Kre-ditinstituten 2009 und 2010 teilweise stark rückläufig. Erstin der Erholung nach der Krise ab dem Jahr 2011 konntendie Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit wieder stärkerfremdfinanzieren und weiteten ihre Kreditaufnahme aus.Hiervon machten allerdings insbesondere Familienunter-nehmen Gebrauch.

Bei der Neu- oder Anschlussvergabe von Krediten ist dieBetrachtung der Fristigkeiten bereits aufgenommener Kre-dite ein elementarer Vorgang. Betrachtet man eben dieseRestlaufzeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-

Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote beschreibt den Anteil des Eigen-

kapitals am Gesamtkapital eines Unternehmens.

Fremdkapital

Die wesentlichen Bestandteile des Fremdkapitals sind

die Rückstellungen sowie die Verbindlichkeiten. Diese

Bilanzpositionen können in weitere Unterpositionen

unterteilt und analysiert werden.

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute

Verbindlichkeiten sind Leistungsverpflichtungen des

Unternehmens, die juristisch erzwingbar sind und eine

wirtschaftliche Belastung für das Unternehmen darstel-

len. Die Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute beschreibt

den Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-

tuten am Gesamtkapital, also an der Bilanzsumme.

Weitere Ausführungen zu sämtlichen Kennzahlen sind

im Anhang der Studie aufgelistet.

10 Die Analyse der Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen desBenchmark Familienunternehmen ergab, dass der Median der Bilanzsumme,also des Gesamtvermögens beziehungsweise Gesamtkapitals der Unter -nehmen, in einem Korridor von maximal 10 Prozent variiert.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

26,68

24,72

29,71

26,06

30,36

26,36

32,18

28,02

31,87

29,47

Eigenkapitalquote

Median der Eigenkapitalquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

26,68

24,72

29,71

26,06

30,36

26,3628,0228 02

29,47

Abbildung 11: Median der Eigenkapitalquote von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

60,8258,97 57,79 56,68 58,20 58,16 58,42

56,1756,6454,02

Verbindlichkeitenquote

Median der Verbindlichkeitenquote in Prozent

Quelle: Eigene Berechnungen

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

58,97 57,79, 56,6856 68 58,20 58,16, 58,4256,1756 1756,6456 64

54,02

Abbildung 12: Median der Verbindlichkeitenquote von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

tuten anhand der gesetzgeberisch für die betrachtetenUnternehmen vorgeschriebenen Fristigkeitsklassen, so wirddeutlich, dass sich insbesondere die kurzfristigen und dielangfristigen Kreditverbindlichkeiten zwischen Familienun-ternehmen und Nicht-Familienunternehmen unterscheiden(siehe Abbildungen 14, 15 und 16).11 So ist die Quote derkurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten(mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr) bei Familien-unternehmen über den gesamten Zeitraum wesentlichhöher als bei Nicht-Familienunternehmen, teilweise sogarmehr als doppelt so hoch (siehe Abbildung 14). Was sichbereits angedeutet hat, wird hier noch konkreter: Im Zeit-verlauf zwischen 2008 und 2010 sinkt die Quote der kurz-fristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten vonFamilienunternehmen stark ab. Dies könnte auf eine res-triktivere Kreditvergabepolitik in Krisenzeiten zurückzufüh-ren sein. Außerhalb konjunktureller Krisen – beispielsweise

in den Jahren 2011 und 2012 – zeigt sich, dass Familien-unternehmen mehr Fremdkapital bankfinanziert aufneh-men. In solchen Zeiten nutzen Familienunternehmen dieMöglichkeiten des Finanzmarkts aus, um ihre Unabhängig-keit bei der Finanzierung zu stärken. Insgesamt zeigt sichdeutlich, dass Familienunternehmen in der MetropolregionHamburg sich in der kurzen Frist wesentlich stärker alsNicht-Familienunternehmen bankfinanzieren.

Innerhalb der Fristigkeitsgrenzen zwischen einem und fünfJahren ist keine klare Tendenz bei der Verteilung der Ver-bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beider Unterneh-mensgruppen zu erkennen (siehe Abbildung 15). Es kannsomit kein Unterschied in der Kreditaufnahme mit mittel-fristigem Zeithorizont konstatiert werden. Betrachtet manhingegen die Verbindlichkeitenquote gegenüber Kreditin-stituten mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren (sieheAbbildung 16), wird klar, dass es vor allem Nicht-Familien-unternehmen sind, die langfristige Kreditverbindlichkeitenin den einzelnen Betrachtungsjahren eingegangen sind. Sonutzten insbesondere Nicht-Familienunternehmen nachlangsamer Aufhellung der wirtschaftlichen Lage in den Jah-

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

27,59

21,25

23,73

21,2622,91

18,20

25,26

21,52

24,71

19,22

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

21,25

23,73

21,2622,91

18,2018 20

25,26

21,52

24,71

19,22

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 13: Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

11 Die Angabe der Restlaufzeiten aller Verbindlichkeiten wird vom Gesetzgeberfür die erläuterten Größenklassen von Unternehmen in § 340d HGB vorge-schrieben. Diesem Schema folgt die Einteilung in Kategorien von Fristigkeitenin unter einem Jahr, zwischen einem und fünf Jahren und über fünf Jahre.

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2008 2009 2010 2011 2012

11,27

5,36

9,02

5,40

8,05

5,61

10,48

6,18

9,77

5,98

Quote der kurzfristigen Verbindlichkeiten Kreditinstitute

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,365 36

9,02

5,405 40

8,05

5,615,61

10,48

6,18

9,77

5,98

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 14: Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute (Restlaufzeit von unter einem Jahr) von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

7,59

8,45

7,79

9,33

7,99 7,88 7,897,898,35

7,75

Quote der mittelfristigen Verbindlichkeiten Kreditinstitute

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute mit einer Restlaufzeit von einem bis fünf Jahren in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

7,59

8,45

7,79 7,99 7,88 7,897,898,35

7,75

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 15: Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute (Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahre) von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

ren 2011 und 2012 die Möglichkeit, wieder langfristigeKredite aufzunehmen.12

Während Familienunternehmen sich folglich kurzfristig überden Kreditmarkt finanzieren, neigen Nicht-Familienunter-nehmen dazu, den Kreditmarkt zur langfristigen Absiche-rung zu nutzen. Doch wie finanzieren sich Familienunter-nehmen langfristig? Welche Finanzierungsmittel nutzen siein Zeiten restriktiver Kreditvergabe? Eine Antwort hieraufkönnte die Analyse der aufgenommenen Gesellschafter-darlehen geben. Analysiert man die VerbindlichkeitenquoteGesellschafter ohne Betrachtung von Fristigkeiten, so wirdzunächst deutlich, dass Familienunternehmen im Vergleichzu Nicht-Familienunternehmen in Bezug zu ihrem Gesamt-kapital weniger beziehungsweise geringere Gesellschaf-terdarlehen aufnehmen (siehe Abbildung 17).13 Allerdingsgleicht sich das Niveau der Verbindlichkeitenquote gegen-über Gesellschaftern im Zeitverlauf an.

Die Aufnahme von Gesellschafterdarlehen scheint entspre-chend ein adäquates Mittel zur Finanzierung der Geschäfts -tätigkeit von Familienunternehmen zu sein. Analysiert mananalog zu den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitutenauch in diesem Falle die Aufteilung nach Restlaufzeiten, soist ersichtlich, dass die aufgenommenen Gesellschafter-darlehen eher kurzfristiger Natur sind. Wie die Abbildungen17 und 18 zeigen, waren die Verbindlichkeiten gegenüberGesellschaftern insbesondere in den Jahren 2008 und2009 im Vergleich zu den Jahren 2010 bis 2012 von Fami-lienunternehmen eher mittel- bis langfristiger Natur.14 Dieswird durch die geringen Verbindlichkeitenquoten Gesell-

12 Hinweis: Die Abbildungen zu den Fristigkeiten der VerbindlichkeitenquoteKreditinstitute ist beispielhaft wie folgt zu lesen: Ein mittelfristiger Kredit miteiner Laufzeit von zwei Jahren, der im Jahr 2011 aufgenommen wurde, wirdim Jahr 2012 als ein Zugang zu den kurzfristigen Krediten ausgewiesen.Entsprechend sind sämtliche Abbildungen gemeinsam und vergleichend unterdem Gesichtspunkt der Restlaufzeiten von Krediten zu lesen.

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,72 5,87

4,745,17 4,99

6,09

3,65

5,57

4,28

7,38

Quote der langfristigen Verbindlichkeiten Kreditinstitute

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,72, 5,87

4,745,17 4,99

6,09

3,653,65

5,575,57

4,28

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 16: Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute (Restlaufzeit von mehr als 5 Jahre) von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

13 Hinweis: Grundsätzlich können die Verbindlichkeiten gegenüber Gesell -schaftern auch Verbindlichkeiten aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungenzwischen dem Unternehmen und den Gesellschaftern beinhalten. Da dieseVerbindlichkeiten aber oftmals reine Verbindlichkeiten aus Gesellschafter -darlehen sind, wird zur Vereinfachung der Betrachtung der Finanzierungs-struktur ausschließlich von Darlehensbeziehungen ausgegangen.Ent spre chend werden die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafternauch als Darlehensverbindlichkeiten im weiteren Textfluss bezeichnet.

14 Hinweis: Weil Verbindlichkeitenquoten gegenüber Gesellschaftern mit einerRestlaufzeit größer einem Jahr bis zu fünf Jahren beziehungsweise größerfünf Jahren nicht direkt aus den Jahresabschlussdaten verfügbar sind, können die entsprechenden Quoten nur indirekt aus der gesamten Verbind-lichkeitenquote Gesellschafter (Abbildung 17) und der kurzfristigen Verbind-lichkeitenquote Gesellschafter (Abbildung 18) ermittelt werden.

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8

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4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

6,22

8,93

7,04

8,15

6,97

8,218,47

9,35

8,478,22

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter

Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

6,22

8,93

7,04

8,15

6,97

8,218,478,47

8,22

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 17: Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

12

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8

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0

2008 2009 2010 2011 2012

3,63

8,22

5,73

7,22

5,89

6,697,18

8,98

6,74

7,74

Quote der kurzfristigen Verbindlichkeiten Gesellschafter

Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

3,633,63

8,22

5,73

7,22

5,89

6,697,18

6,74

7,74

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 18: Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter (Restlaufzeit von unter einem Jahr) von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

schafter mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr in denJahren 2008 und 2009 deutlich (3,63 Prozent 2008 bzw.5,73 Prozent 2009). Da die gesamte Verbindlichkeiten-quote Gesellschafter in diesen Jahren wesentlich größerist (siehe Abbildung 17), kann davon ausgegangen werden,dass die Gesellschafter den Unternehmen in diesen Zeitentendenziell mittel- bis langfristig ausgeholfen haben. Aller-dings nimmt die Bedeutung des Gesellschafterdarlehensals mittel- bis langfristige Finanzierungsquelle im Zeitver-lauf stetig ab. In den Jahren 2011 und 2012 liegt die ent-sprechende Quote bei unter 2 Prozent.

Diesen Gedanken folgend nehmen Familienunternehmender Metropolregion Hamburg im Vergleich zu Nicht-Fami-lienunternehmen kurzfristig bevorzugt Kapital über denKreditmarkt auf. Mittel- bis langfristig nutzten sie vor allemin den ersten Krisenjahren 2008 und 2009 Gesellschaf-terdarlehen, um ausreichend Kapital zur Verfügung zuhaben. Seit dem Jahr 2010 aber hat das Gesellschafter-darlehen als mittel- bis langfristige Finanzierungsquelle vonFamilienunternehmen an Bedeutung verloren.15 UnterBerücksichtigung der Finanzmarktkrise und ihrer (realwirt-schaftlichen) Folgen ab dem Jahr 2008 kann dieses Ver-halten insofern interpretiert werden, als dass Familienun-ternehmen in Zeiten restriktiverer Kreditvergabe bezie-hungsweise in Zeiten höherer (erwarteter) Sicherungsan-forderungen dazu neigen, sich über Gesellschafterdarlehenfremd zu finanzieren. Sie nutzen entsprechend flexibel ihreKapitalquellen, um die Geschäftstätigkeit nachhaltig auf-rechtzuerhalten und etwaige sich auftuende Opportunitätenzu nutzen. Trotz beständiger und vertrauensvoller Bezie-hungen zu den Hausbanken nutzen Familienunternehmen,aber auch Nicht-Familienunternehmen Gesellschafterdar-lehen zur Finanzierung, um erhöhten Sicherungsanforde-rungen bei der Kreditvergabe aus dem Weg zu gehen. Ausdem vorliegenden Datenbestand und dem Vorhandenseinder bilanziell abgebildeten Finanzierungsmittel kann zudemspekuliert werden, dass trotz der beständigen Weiterent-

wicklung des Kapitalmarkts und der neueren unternehme-risch nutzbaren Finanzierungsmittel wie Anleihen, PrivateEquity Funding oder Ähnlichem Familienunternehmen stär-ker als Nicht-Familienunternehmen auf die Gesellschaftervertrauen sowie im Rahmen der Kreditfinanzierung auf ihreBanken.16 Neuere Finanzierungsmittel, die bilanziell unteranderen – bisher noch nicht ersichtlichen – Gliederungs-positionen Niederschlag finden, werden bislang kaum inAnspruch genommen.

Unter Bezugnahme auf die bereits erwähnten Sicherungs-mittel kann abschließend die Frage gestellt werden, obFamilienunternehmen anders als Nicht-Familienunterneh-men bei ihrer Zinslast durch die Nähe der Gesellschafter-familie zum Unternehmen und die persönlichen gutenBeziehungen stärker profitieren als Nicht-Familienunter-nehmen. Denn Unternehmerfamilien sind eng mit ihremUnternehmen und dessen Lebenszyklus verbunden. Siesind oftmals bereit, auch mit ihrem Privatvermögen, mitweiteren außerbilanziellen Vermögensgegenständen in diepotenzielle Haftung einzutreten und die Kreditvergabeabzusichern. Können also Familienunternehmen stärkervom Haftungspotenzial profitieren und somit ihre Zinslastdrücken?

Zur Beantwortung dieser Frage wurde in dieser Studie einapproximierter Zinssatz der Familienunternehmen und derNicht-Familienunternehmen ermittelt. Dieser gibt einenHinweis auf den tatsächlich verhandelten Zinssatz im Rah-men der Kreditaufnahme.17

Betrachtet man Abbildung 19, so wird deutlich, dass Fami-lienunternehmen nicht von dem begebbaren Sicherungs-potenzial profitieren: Der approximierte Zinssatz beiderUnternehmensgruppen liegt nahe beieinander, ist aber in

15 Hinweis: Die Verbindlichkeitenquote Gesellschafter mit einer Restlaufzeit vonüber einem Jahr kann aus den vorliegenden Abbildungen abgeleitet werden.Diese ist beispielsweise im Jahr 2012 für Familienunternehmen mit 1,29 Pro-zent sehr gering. Die 1,29 Prozent ergeben sich aus dem Wert 8,47 ProzentVerbindlichkeitenquote Gesellschafter für Familienunternehmen im Jahr 2012abzüglich 7,18 Prozent Verbindlichkeitenquote Gesellschafter mit einer Rest-laufzeit von unter einem Jahr für Familienunternehmen im Jahr 2012.

16 Hinweis: Diese Aussage ist nicht direkt belegbar, da sie vor allem auf einNicht-Vorhandensein der entsprechenden Finanzierungsmittel in der Bilanzfußt. Außerbilanzielle Finanzierungsmittel oder solche, die nicht in der Bilanz,aber in anderen Teilen des Konzern- oder Jahresabschlusses erläutert werdenmüssten, wurden nicht in die Analyse einbezogen.

17 Hinweis: Es ist anzumerken, dass durch die Einbeziehung der Verbindlich -keiten gegenüber Gesellschaftern auch zinsfreie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten sein können, die den approximiertenZinssatz nicht beeinflussen sollten. Die Wesentlichkeit dieses Effekts kannnicht beurteilt werden.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

jedem Jahr für die Familienunternehmen höher als für dieNicht-Familienunternehmen. Auffällig ist hingegen, dass derZinssatz 2008 mit 6,27 beziehungsweise 5,94 Prozent rela-tiv hoch ist. Zwar ist der approximierte Zinssatz in den Fol-gejahren leicht gefallen (auf 5,39 bzw. 5,10 Prozent 2012),er ist aber unter Berücksichtigung des aktuellen Leitzinsni-veaus 2012 noch als sehr hoch anzusehen.18 Somit profi-tieren Familienunternehmen in der Finanzierung nicht durchvon Sicherungsinstrumenten verminderten Mark-up beieinem (beispielsweise an den EURIBOR) marktzinsgekop-pelten Kreditzins. Im Gegenteil, Familienunternehmen zahleninsgesamt approximiert mehr Geld für die Entleihung vonKapital. Festzuhalten ist auch, dass beide Unternehmens-gruppen insgesamt immer noch relativ hohe Zinsmargen zutragen haben und die Zinsvorteile nicht vollständig an dieRealwirtschaft weitergetragen werden.19

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6

5

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3

2

1

0

2008 2009 2010 2011 2012

6,275,94

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5,445,29

5,06

5,395,20

5,46

5,10

Approximierter Zinssatz

Median des approximierten Zinssatzes in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,945,805,80

5,445,29

5,06

5,395,20

5,46

5,10

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 19: Median des approximierten Zinssatzes von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter

Die Verbindlichkeitenquote Gesellschafter gibt den Anteil

dieser Verbindlichkeiten am Gesamtkapital, also an der

Bilanzsumme, an.

Approximierter Zinssatz

Der approximierte Zinssatz wird durch die Inbezug -

setzung von Zinsaufwand und den Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten und Gesellschaftern ermittelt

und soll ein Indiz für den tatsächlich mit dem Kredit -

geber ausgehandelten, aber nicht direkt in der Bilanz

und Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlichen Zinssatz

bilden.

Weitere Ausführungen zu sämtlichen Kennzahlen sind

im Anhang der Studie aufgelistet.

18 Siehe zudem Exkursbox „Die Entwicklung der Unternehmensfinanzierung inDeutschland“.

19 Hinweis: Teile des approximierten Zinsaufwands sind auch durch die Zinslastgeprägt, die die Gesellschafter den Unternehmen aufbürden. Zwar sollte auchdieser Zinssatz einem Marktvergleich standhalten („At-arms-length“-Betrach-tung), doch kann dies nicht final ausgeschlossen werden.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Wie die Ausführungen insgesamt gezeigt haben, finanzie-ren sich Familienunternehmen auf der Fremdkapitalseitekurzfristig tendenziell eher über den Kreditmarkt als überdie Gesellschafter. Gesellschafterdarlehen mittel- und langfristiger Art nutzen Familienunternehmen vor allem inKrisenzeiten beziehungsweise in Zeiten restriktiver Kredit-vergabe. Zudem hat die Analyse der Bilanzpositionender Unternehmensstichprobe deutlich gemacht, dass dieFinanzierungsmittel auf dem Kredit- und Kapitalmarktgerade für Familienunternehmen immer noch beschränktsind, bzw. dass Familienunternehmen neuere Finanzie-rungsformen nur in geringfügigen Umfang in Anspruchnehmen. Beide Unternehmensgruppen partizipieren zudemnicht an dem allgemein niedrigen Leitzinsniveau, wie dieAnalyse des approximierten Zinssatzes gezeigt hat. Die flexible Nutzung der genannten Finanzierungsoptionen trägtwesentlich zur Verfolgung der Unabhängigkeitsstrategiebei und vor allem zur Realisierung von geschäftspoliti-scher Entscheidungsautonomie von Familienunternehmen.Gerade die Verfügbarkeit mehrerer Finanzierungsoptionenmit unterschiedlichen Fristigkeiten macht den Kapitalauf-nehmenden flexibel.

Hypothese 4: Bedeutungsrückgangder betrieblichen Altersvorsorge alsInnenfinanzierungsmittel

Hypothese. Im Gegensatz zu Nicht-Familienunternehmenneigen Familienunternehmen im Zeitverlauf dazu, ihre Mit-arbeiter nicht durch eine betriebliche Altersvorsorge abzu-sichern, d.h. sie nutzen dieses Instrument nicht, um dieGunst der Mitarbeiter als Arbeitgeber zu erwerben. Einzigdie Gesellschafter und die Familie stehen im Fokus einerbetrieblichen Altersvorsorge, wobei die generelle Verant-wortung zur Altersvorsorge auch für diese unternehmens-nahen Personen zunehmend auf die private Ebene ver-schoben wird.

Erläuterung. Die auf der Passivseite der Bilanz angesetztenRückstellungen werden grundsätzlich nach Handelsrechtfür Verbindlichkeiten, drohende Verluste oder Aufwendun-gen gebildet, die hinsichtlich ihrer Entstehungsursache,dem Fälligkeitszeitpunkt oder der Höhe ungewiss sind.

Rückstellungen werden demnach durch Mittel der Gesell-schaft gebildet. Da sie als Gegenposition aufwandswirksamin der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden,zunächst aber keine Zahlungs- und somit Liquiditätswir-kung entfalten, können Rückstellungen einen wesentlichenInnenfinanzierungseffekt für die Gesellschaft ausmachen.Entsprechend kann die Analyse wesentlicher Rückstel-lungspositionen einen hohen Informationsgehalt auch fürdie Fremdfinanzierungsstruktur aufweisen. In der vorlie-genden Unternehmensstichprobe bilden die Rückstellun-gen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen einenwesentlichen Rückstellungsteil ab. Doch wie entwickelt sichdie Pensionsrückstellung der beiden Unternehmensgrup-pen im Zeitverlauf? Bestehen Unterschiede zwischen denFamilienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen?

Der Fachkräftemangel ist auch für Familienunternehmenein bedeutendes Thema und führt dazu, dass die Unter-

Exkursbox:Bilanzierung von betrieblicherAltersvorsorge

Dem Grunde nach müssen Unternehmen nicht erst

seit dem Bilanz-rechtsmodernisierungsgesetz

(BilMoG) Direktzusagen in ihrer Bilanz passivieren.

Das BilMoG ist am 29. Mai 2009 in Kraft getreten

und verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden,

die nach dem 31. Dezember 2008 begannen. Bei

mittelbaren Pensionszusagen (bei-spielsweise mit

den Durchführungswegen Unterstützungskasse,

Pensionskasse, Pensionsfonds oder Direktver -

sicherung) sowie bei Direktzusagen, die vor dem

1. Januar 1987 gegeben wurden, unterliegen die

Unternehmen einem Passivierungswahlrecht. Das

BilMoG hingegen hat auf die Höhe der passivierten

Beträge einen Einfluss, da diese nun auf den Er -

füllungsbetrag rekurrieren. Somit müssen fortan

Gehalts- und Rententrends in der Berechnung ein-

bezogen werden.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

nehmen ihre Attraktivität für Arbeitnehmer gezielter ver-markten müssen, um auch in Zukunft die Geschäftstätig-keit aufrechterhalten zu können. Zieht man zudem denFamilienunternehmen oftmals zugeschriebenen sozialenund die Belegschaft umsorgenden Charakter in Betracht,so stellt sich die Frage, ob Familienunternehmen ähnlichwie viele andere mittelständische Unternehmen gezieltbetriebliche Altersvorsorgeangebote für ihre Mitarbeiteranbieten und dieses Angebot als Attraktivitätsmerkmal amMarkt für Arbeitskräfte nutzen. Andererseits kann man –überspitzt formuliert – die Frage stellen, inwiefern Famili-enunternehmen selbst Vorsorgemedium für den Ruhestandder Familienmitglieder sind. In welcher Intensität betreibenFamilienunternehmen verglichen mit Nicht-Familienunter-nehmen also betriebliche Altersvorsorge und für welcheBezugsgruppe? Sind Familienunternehmer letzten Endesdoch eigennützig und sorgen nur für sich vor?

Datenauswertung. Betrachtet man zunächst die Rück -stellungsquote der beiden Unternehmensgruppen (sieheAbbildung 20), so wird deutlich, dass Nicht-Familienunter-nehmen im Verhältnis zum Gesamtkapital einen leicht

höheren Rückstellungsbedarf haben. Zudem ist ersichtlich,dass die Rückstellungsquoten beider Unternehmensgrup-pen im Zeitverlauf sinken. Folglich haben Nicht-Familien-unternehmen zwar einen höheren Innenfinanzierungseffekt,im Laufe der Zeit schwächt sich dieser aber sowohl beiNicht-Familienunternehmen als auch bei Familienunter-nehmen ab. Sind Nicht-Familienunternehmen beziehungs-weise deren Geschäftsführung also vorsichtiger und bildeneher ungewisse Verbindlichkeiten ab als Familienunterneh-men? Nutzen Nicht-Familienunternehmen diese Finanzie-rungsquelle gezielt?

Zieht man die Rückstellungsquote für Pensionen und ähn-liche Verpflichtungen hinzu (siehe Abbildung 21), stellt sichdie Situation differenzierter dar. Grundsätzlich neigen auchhier Nicht-Familienunternehmen dazu, insgesamt höherePensionsrückstellungen zu bilden als Familienunterneh-men. Während die Pensionsrückstellungsquote von Nicht-Familienunternehmen zunächst in den Jahren 2008 bis2010 ansteigt und dann bis 2012 fällt, sinkt sie in Famili-enunternehmen stetig. Relativ betrachtet zeichnet sich derRückgang der Pensionsrückstellungsquote bei beiden

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Rückstellungsquote

Median der Rückstellungsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

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© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 20: Median der Rückstellungsquote von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Unternehmensgruppen von 2010 auf 2011 ab. Dies kannauf die geänderte Bewertungsvorschrift des Bilanzmoder-nisierungsgesetzes zurückzuführen sein, da die Rückstel-lungen nun mit dem diskontierten Erfüllungsbetrag abzu-bilden sind, der zudem Gehalts- und Rententrends einbe-zieht (siehe Exkursbox „Bilanzierung von betrieblicherAltersvorsorge“ auf Seite 40). Somit sinkt der rückzustel-lende Betrag, der erst in einigen Jahren fällig wird, durchhöhere Diskontsätze beziehungsweise durch größere Stei-gerungsraten der unterlegten Trends ab.

Neben dem Effekt aus der geänderten Gesetzgebung kannauch ein zweiter wesentlicher inhaltlicher Unterschied aufdie Bilanzierung wirken. Nimmt man ceteris paribus an,dass die Unternehmen zunächst nur ihrer Pflicht zur Ab -bildung von Direktzusagen nachgekommen sind und sämt-liche anderen Wahlrechte abgelehnt haben, könnte mankonstatieren, dass Familienunternehmen einen wesentlichgeringeren Umfang von Direktzusagen im Vergleich zuNicht-Familienunternehmen ausgesprochen haben.

Die Ursachen hierfür können wie folgt sein: Nicht-Famili-enunternehmen könnten die Möglichkeit stärker genutzthaben, ihre Mitarbeiter, speziell ihre Führungskräfte undauch die Gesellschafter durch Direktzusagen an das Un -ternehmen zu binden und so dem Fachkräftemangel zubegegnen. Sekundäreffekt hieraus und wesentliches Ar -gument zur Bildung dieser Rückstellungen ist der durchNicht-Familienunternehmen stärker genutzte Innenfinan-zierungseffekt. Nimmt man alternativ an, dass beide Unter-nehmensgruppen auch Wahlrechte positiv in Anspruchnehmen und andere Formen der betrieblichen Alters -vorsorge wie beispielsweise Direktversicherungen zurück-stellen, ändert sich das generelle Bild nicht: Familienun-ternehmen stellen weniger für die Altersvorsorgeansprüchezurück. Sie nutzen also anscheinend weniger als Nicht-Familienunternehmen die Möglichkeit, erstens neue undbestehende Mitarbeiter mit dem Argument der betriebli-chen Altersvorsorge an sich zu binden, zweitens verzichtensie darauf, Innenfinanzierungspotenzial aufzubauen. DieAltersvorsorge wird entsprechend auf die private Ebene derMitarbeiter verschoben. Es kann hingegen auch sein, dassFamilienunternehmen anders als Nicht-Familienunterneh-

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Rückstellungsquote für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Median der Rückstellungsquote für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

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© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 21: Median der Rückstellungsquote für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

men andere Mitarbeiter-Bindungsmechanismen als finan-zielle Anreize nutzen. Dies ist grundsätzlich in Übereinstim-mung mit der wissenschaftlichen Literatur.

Hypothese 5: Kurzfristige Entscheidungs-spielräume durch ausreichend Liquidität

Hypothese. Gerade wegen ihrer stetigen Investitionstätig-keit achten Familienunternehmen besonders auf ihre kurz-fristige Liquiditätssituation. Hierzu thesaurieren sie zurInnenfinanzierung die erwirtschafteten Cashflows undbauen ihren Liquiditätsbestand auf. Die kurzfristige Zah-lungsfähigkeit und Entscheidungsflexibilität ist von beson-derer Bedeutung für Familienunternehmen.

Erläuterung. Die Hypothese behandelt die Kurzfristfinan-zierung der Investitionen. Es wird unterstellt, dass Famili-enunternehmen einen großen Wert auf hohe Flexibilitätbezüglich möglicher Investitionsentscheidungen legen, fürdie sie kurzfristig Liquidität benötigen. Demnach schaffensie es trotz eines im Vergleich zu Nicht-Familienunterneh-men höheren Vorratsbestands (siehe auch BenchmarkFamilienunternehmen 2013), einen höheren Liquiditätsbe-stand aufzubauen beziehungsweise eine bessere Mittel-verwendungsstruktur im Zeitverlauf zu halten. Der durchden thesaurierten Cashflow und das operative Geschäftaufgebaute Bestand an liquiden Mitteln steht gemeinsammit einem höheren Vorratsbestand auf der Aktivseite derBilanz geringerem Fremdkapital gegenüber. Entsprechendsind das Working Capital und der erste Liquiditätsgrad vonFamilienunternehmen im Zeitverlauf stets höher als vonNicht-Familienunternehmen. Familienunternehmen nutzendaher kurzfristig zum einen – wie bereits in Hypothese 3beschrieben – den Kreditmarkt, zum anderen sämtlicheMöglichkeiten der Innenfinanzierung, um flexibel auf derSeite der Mittelverwendung zu sein.

Datenauswertung. Die Hypothese lässt sich anhand voninsgesamt vier Kennzahlen testen: den liquiden Mittel imVerhältnis zur Bilanzsumme, also dem Gesamtvermögen,dem Liquiditätsgrad I, der die kurzfristige Liquiditätsstrukturanzeigt, dem Working Capital sowie dem Cashflow. Wiein Abbildung 22 ersichtlich, halten Familienunternehmen

im Verhältnis zu ihrem Gesamtvermögen insgesamtwesentlich höhere Liquiditätsbestände als Nicht-Familien-unternehmen. Dies ist ein Indiz dafür, dass grundsätzlichInvestitions-,Schuldendeckungs- sowie Zahlungspotenzialvorhanden sind, auch wenn die Quote im Laufe der Zeitetwas abnimmt. Darüber hinaus zeigen insbesondere derLiquiditätsgrad I sowie das Working Capital die Struktur derLiquiditätsbindung an. Beide Kennzahlen haben sich nach2008 grundsätzlich verbessert und auf einem höherenNiveau eingependelt (siehe Abbildungen 23 und 24).20 Diesdeutet darauf hin, dass mit den vorhandenen liquiden Mitteln weniger kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferun-gen und Leistungen gedeckt werden müssen und mehrLiquidität frei zur Verfügung steht. Familienunternehmenscheinen entsprechend nicht nur auf ihre Liquidität selbst,sondern auch auf die Fungibilität und Flexibilität der vor-handenen Liquidität zu achten. Im Kontext der erläutertenInvestitionsentscheidungen tendieren sie dazu, eine kurz-fristige Entscheidungsautonomie zu gewährleisten.

20 Die Stichprobenunternehmen sind größenmäßig im Wesentlichen homogen,sodass ein Vergleich von Euro-Beträgen durch Heranziehung des Working Capital als Kennzahl aussagekräftig ist.

Liquiditätsgrad I

Der Liquiditätsgrad I setzt die liquiden Mittel ins Verhält-

nis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Liquide Mittel i. V. zur Bilanzsumme

Die Verhältniszahl liquide Mittel zu Bilanzsumme zeigt

den Anteil der flüssigen Mittel am Gesamtvermögen an.

Working Capital

Das Working Capital ist das Nettoumlaufvermögen und

somit die Differenz aus Umlaufvermögen und kurzfristi-

gen Verbindlichkeiten.

Weitere Ausführungen zu sämtlichen Kennzahlen sind

im Anhang der Studie aufgelistet.

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Liquide Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme

Median der liquiden Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

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© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 22: Median der liquiden Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Liquiditätsgrad 1

Median des Liquiditätsgrades 1 in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

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8,79

14,4314,43

8,81

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© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 23: Median des Liquiditätsgrades I von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Working Capital

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Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

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3,94

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© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Abbildung 24: Median des Working Capital von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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Cashflow

Median des Cashflows in Tausend Euro

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

Abbildung 25: Median des Cashflows von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen

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Für Familienunternehmen ist es also tendenziell wenigerwichtig, die Liquidität gewinnbringend anzulegen. Vielmehrist es für sie wichtig, Handlungsspielräume zu behalten,beispielsweise auch um die im Vergleich zu Nicht-Famili-enunternehmen höheren Investitionen kurzfristig tätigen zukönnen, sofern sich aussichtsreiche Geschäftschancen bieten. Die Frage nach der Herkunft der Liquidität kanndurch Betrachtung des Cashflows als approximierte Größe,die vom Jahresüberschuss indirekt abgeleitet wird, geklärtwerden. Familienunternehmen erwirtschaften im gesamtenZeitverlauf einen wesentlich höheren Cashflow, der zurThesaurierung, also zur Innenfinanzierung, genutzt werdenkann, wie Abbildung 25 zeigt. Dieser jährliche Zahlungs-mittelzufluss spiegelt sich – insbesondere im Zusammen-hang mit dem stetigen Investitionsverhalten – in einem vergleichsweise hohen Zahlungsmittelbestand wider. Fa -milienunternehmen investieren somit nicht nur mehr, siefinanzieren diese Investitionen anscheinend auch stärkerals Nicht-Familienunternehmen aus Bordmitteln. Somitkönnen sie trotz erhöhter Investitionen ihre Verschuldungs-situation stabil halten und Liquiditätsengpässe vermeiden.Vielmehr achten Familienunternehmen gezielt auf ein Min-destniveau an Liquidität, um ihre Flexibilität, Unabhängig-keit und operative Entscheidungsautonomie zu wahren.

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Investitionsverhaltenvon Familienunternehmen

Leitthese: Familienunternehmen der Hamburger Metropol-region investieren ökonomisch nachhaltig und nicht inAbhängigkeit von Konjunkturzyklen. Durch ein vergleichs-weise hohes jährliches Investitionsniveau vermeiden sieaktiv einen Investitionsstau und sorgen für eine nachhal-tige, langfristige Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit.Auf diese Weise sind sie bereit, neuere Entwicklungen aufden Absatzmärkten aktiv mitzugestalten und sich somit ihreUnabhängigkeit zu sichern.

Dies wurde anhand folgender Hypothesen diskutiert:

Hypothese 1 (siehe Seite 22): Familienunternehmen in -vestieren mehr als Nicht-Familienunternehmen und sorgendamit stets für eine langfristige und somit nachhaltige Auf-rechterhaltung der Wertschöpfungsgrundlage.

Die Analyse der Kennzahlen unterstützt diese Hypotheseprinzipiell und zeigt, dass Familienunternehmen in Relationzum Gesamtkapital mehr in das Anlagevermögen investie-ren als Nicht-Familienunternehmen. Wird die Anlageinten-sität in die Betrachtung einbezogen, relativiert sich derAbstand, dennoch investieren Familienunternehmen deut-lich mehr. Dadurch sind Familienunternehmen eher bereit,neuere Entwicklungen auf den Absatzmärkten aktiv mitzu-gestalten. Sie sichern sich auf diese Weise eine ökonomi-sche Nachhaltigkeit und damit auch ihre Unabhängigkeitvon marktseitigen Absatztrends, indem sie diese rechtzeitigaktiv mitgestalten können.

Hypothese 2 (siehe Seite 25): Während sich Nicht-Fami-lienunternehmen bei der Ausrichtung ihres Investitionsver-haltens an ihrer Absatz- und Ergebnissituation und somitauch an konjunkturellen Zyklen orientieren, investierenFamilienunternehmen unabhängiger von der allgemeinenWirtschaftslage und der individuellen betriebswirtschaftli-chen Situation.

Es kann mit vorliegender Analyse nicht bestätigt werden,dass das Investitionsverhalten von Familienunternehmenkonjunkturunabhängiger ist als jenes von Nicht-Familien-unternehmen. Beide Unternehmenstypen investieren aufeinem vergleichsweise stabilen Niveau, welches kurzfristignicht wesentlich von konjunkturellen Schwankungen beein-flusst ist und auch nicht in Zusammenhang mit demUmsatzwachstum steht. Allerdings bezahlen Familienun-ternehmen der Metropolregion Hamburg ihre erhöhteInvestitionspräferenz mit einer im Vergleich zu Nicht-Fami-lienunternehmen geringeren Eigenkapitalrentabilität. Sierichten ihr Investitionsverhalten vielmehr nachhaltig auf dieMaximierung der Rendite des insgesamt eingesetztenKapitals im Unternehmen aus. Die Maximierung derGesamtkapitalrentabilität folgt dem übergreifenden Motivvon Familienunternehmen zur Wahrung der Unabhängig-keit. Nur im Falle der grundsätzlichen Rentabilität von eingesetztem Kapital kann dieses auch zur Mehrung derKapitalbasis und somit zur potenziellen Mittelverwendungbeitragen.

Finanzierungsverhaltenvon Familienunternehmen

Leitthese: Neben der Thesaurierung von erwirtschaftetenCashflows nutzen Familienunternehmen vor allem den Kre-ditmarkt zur kurzfristigen Refinanzierung. Sie wirtschaftenaber nicht nur nachhaltig, sie schaffen zudem kurzfristigeLiquiditätsreserven und achten so auf ihre Kapitalbindung.In Zeiten einer angespannten Finanzierungslage nutzen sieim Wesentlichen Gesellschafterdarlehen, um ihr Geschäfts-modell stets aufrechtzuerhalten und unabhängig von Eng-pässen auf Finanzmärkten zu sein. Neueren Möglichkeitendes Kapitalmarkts stehen sie zurückhaltend gegenüber.

Dies wird anhand folgender Hypothesen diskutiert:

Hypothese 3 (siehe Seite 32): Familienunternehmenfinanzieren sich kurzfristig eher über den Kreditmarkt alsüber die Gesellschafter. Gesellschafterdarlehen kurzfristiger

5 Zusammenfassung

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Art nutzen Familienunternehmen vor allem in Krisenzeitenbeziehungsweise in Zeiten restriktiver Kreditvergabe. DieFinanzierungsmittel auf dem Kapitalmarkt wie Mittelstands-anleihen oder Private Equity werden von Familienunterneh-men bisher wenig genutzt.

Die Analyse der Kennzahlen unterstützt auch diese Hypo-these. Denn: Familienunternehmen weisen durchweg einehöhere Verbindlichkeitenquote bei Kreditinstituten auf alsNicht-Familienunternehmen. Werden diese Verbindlichkei-ten nach den Restlaufzeiten unterschieden, so wird ersicht-lich, dass die Quote der kurzfristigen Verbindlichkeitengegenüber Kreditinstituten bei Familienunternehmenwesentlich höher ist als bei Nicht-Familienunternehmen.Bei der Quote der langfristigen Verbindlichkeiten gegenüberKreditinstituten ist es hingegen genau andersherum. Wei-terhin zeigt sich, dass die Verbindlichkeitenquote gegen-über Gesellschaftern bei Familienunternehmen mit Aus-nahme des Jahres 2012 geringer ist. Bei der Betrachtungder Fristigkeiten fällt auf, dass die Verbindlichkeitenquotegegenüber den Gesellschaftern bei Familienunternehmeninsbesondere in den Krisenjahren 2008 und 2009 ehermittel- bis langfristiger Natur ist. Die flexible Nutzung dergenannten Finanzierungsoptionen trägt wesentlich zur Ver-folgung der Unabhängigkeitsstrategie und vor allem zurRealisierung der geschäftspolitischen Entscheidungsauto-nomie von Familienunternehmen bei.

Hypothese 4 (siehe Seite 40): Im Gegensatz zu Nicht-Familienunternehmen neigen Familienunternehmen imZeitverlauf dazu, ihre Mitarbeiter nicht durch eine betrieb-liche Altersvorsorge abzusichern, d. h. sie nutzen diesesInstrument nicht, um die Gunst der Mitarbeiter als Arbeit-geber zu erwerben. Einzig die Gesellschafter und die Fami-lie stehen im Fokus einer betrieblichen Altersvorsorge,wobei die generelle Verantwortung zur Altersvorsorge auchfür diese unternehmensnahen Personen zunehmend aufdie private Ebene verschoben wird.

Die vierte Hypothese wird zumindest in Teilen durch dieDaten unterstützt, denn Familienunternehmen neigen tat-sächlich dazu, einen wesentlich geringeren Umfang vonDirektzusagen als betriebliche Altersvorsorge auszuspre-chen. So ist die Rückstellungsquote für Pensionen und

ähnliche Verpflichtungen erheblich geringer als die vonNicht-Familienunternehmen. Dies könnte darauf zurückzu-führen sein, dass Nicht-Familienunternehmen die Möglich-keit stärker genutzt haben, ihre Mitarbeiter – speziell Füh-rungskräfte und Gesellschafter – durch Direktzusagen andas Unternehmen zu binden und dem Fachkräftemangelzu begegnen. Es ist aber wahrscheinlich, dass Familien-unternehmen anstelle dieser finanziellen Anreize andereMitarbeiter-Bindungsmechanismen nutzen als Nicht-Fami-lienunternehmen.

Hypothese 5 (siehe Seite 43): Gerade wegen ihrer stetigenInvestitionstätigkeit achten Familienunternehmen beson-ders auf ihre kurzfristige Liquiditätssituation. Hierzu the-saurieren sie zur Innenfinanzierung die erwirtschaftetenCashflows und bauen ihren Liquiditätsbestand auf. Diekurzfristige Zahlungsfähigkeit und Entscheidungsflexibilitätist von besonderer Bedeutung für Familienunternehmen.

Auch diese Hypothese wird grundsätzlich unterstützt, dennFamilienunternehmen halten mehr liquide Mittel im Ver-hältnis zum Gesamtkapital und auch der Liquiditätsgrad 1,das Working Capital und der Cashflow fallen bei Familien-unternehmen höher aus. Trotz stetiger Investitionen achtenFamilienunternehmen folglich besonders auf ihre kurzfris-tige Liquiditätssituation. Hierzu thesaurieren sie zur Innen-finanzierung die erwirtschafteten Cashflows und bauenihren Liquiditätsbestand auf. Die kurzfristige Zahlungs -fähigkeit und Entscheidungsflexibilität ist ein priorisierterPunkt auf der Agenda von Familienunternehmen im Kontextihrer Unabhängigkeitsbestrebungen.

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Familienunternehmen: Ökonomischnachhaltige Investitionen brauchenverlässliche Finanzierung

Familienunternehmen unterscheiden sich nach Größe undKapitalmarktfähigkeit durchaus beträchtlich voneinanderund sind nicht mehr – wie eventuell zu früheren Zeiten –als ausschließlich kleine und finanzschwache Betriebe zubetrachten. Vielmehr haben sie teils ähnliche Strukturenentwickelt wie sonstige Unternehmensgruppen, bis hin zumultinationalen Konzernen. Trotz dieser verringerten Unter-schiede werden Familienunternehmen in der öffentlichenWahrnehmung oftmals mit spezifischen Verhaltensweisenbezüglich ihres Investitionsverhaltens und ihrer Finanzie-rungsmöglichkeiten in Verbindung gebracht.

Die erste Hypothese lautet, dass Familienunternehmenökonomisch nachhaltiger investieren würden. Die volks-wirtschaftliche Rendite dieser Investitionen sei höher alsdie rein finanzielle Rendite von Shareholdern, denn sie wür-den mit einem höheren Verantwortungsbewusstsein fürMitarbeiter und Umwelt getätigt. Da Familienunternehmenfolglich nicht ausschließlich versuchen, ihren kurzfristigenGewinn zu maximieren, sondern eine langfristige Unter-nehmensstrategie an den Tag legen, engagieren sie sichhäufig über die gesetzlichen Rahmenrichtlinien hinaus fürMitarbeiter, Umwelt oder soziale und regionale Belange.Dies hat nicht nur Folgen für die gesamtgesellschaftlicheWohlfahrt, sondern auch Auswirkungen auf das unterneh-merische Investitionsverhalten.

Zahlreiche empirische Untersuchungen liefern darüberhinaus Evidenz dafür, dass Familienunternehmen innova-tionsfähiger sind als der Durchschnitt aller Unternehmen.Wenn dem so ist, dann kommt der Finanzierung von Fa -milienunternehmen volkswirtschaftlich eine besondereBedeutung zu. Dies leitet zur zweiten Hypothese über, näm-lich jener, die besagt, viele Familienunternehmen würdenein anderes Finanzierungsmodell wählen als Unternehmen,die sich im Besitz von Anteilseignern befinden und zumeisteinen direkten Zugang zum Kapitalmarkt haben. So würden

sich deutliche Unterschiede in der Struktur der Fremdfi-nanzierung bei Familienunternehmen zu anderen Unter-nehmen feststellen lassen, was sich insbesondere in derBedeutung der Kreditfinanzierung für Familienunternehmenund der Fristigkeit der Fremdfinanzierung zeige.

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat beide Hypo-thesen untermauert. Denn Familienunternehmen erwiesensich als besonders robust in der Krise und als Rückgrat derdeutschen Wirtschaft. Gleichzeitig profitierten diese Un -ternehmen in Zeiten globaler Risiken auf internationalenKapitalmärkten von der Art ihrer Finanzierung durch ihreHausbank. Diese beiden Erkenntnisse zeigen, wie wichtigein lokaler Finanzplatz für die Wirtschaft ist; er ist ein Ortlangfristig angelegter Geschäftsbeziehungen und somitauch ein Ort des Vertrauens, das in der Finanzkrise soschwer erschüttert worden ist.

Neben einer vertrauensbasierten Ausrichtung ihrer In -vestitions- und Finanzierungspolitik profitieren Familien -unternehmen vielfach jedoch auch von neuen Finan -zierungsmöglichkeiten am Kapitalmarkt. Hierzu zählen dieMittelstandsanleihe oder Private Equity als geeigneteFinanzierungsformen.

Vor diesem Hintergrund gilt es sicherzustellen, dass dievolkswirtschaftlich bedeutsamen Investitionen von Fami -lienunternehmen eine verlässliche und stabile Finan -zierungsgrundlage erhalten. Gerade die europäischen Kri-senländer zeigen, wie desaströs eine Kreditklemme wirkenkann, wenn der Zugang zu den Kapital- und vor allem denKreditmärkten für Unternehmen versperrt ist.

Letztlich zeigt das deutsche Beispiel, wie wichtig das öko-nomisch nachhaltige Investitionsverhalten von Familienun-ternehmen für eine Volkswirtschaft gerade in der Krise seinkann und welche Bedeutung starke regionale Banken fürderen Finanzierung haben.

Das theoretische Leitbild effizienter Kapitalmärkte hat sichin der jüngsten Finanzkrise als irreführend erwiesen. Es ist

6 Ausblick

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deutlich geworden, dass eine bessere Regulierung derinternationalen Kapitalmärkte erforderlich ist, um die sys-temischen Risiken der globalen Vernetzung kontrollierenzu können. Das Beispiel von Familienunternehmen undderen vertrauensvolle Beziehung zu Hausbanken zeigtjedoch, wie informelle Normen, eine Ausrichtung auf öko-nomisch nachhaltiges Wirtschaften und vertrauensbasierteGeschäftsmodelle formale Regulierung ersetzen können –zum Wohle einer nachhaltig starken und in Krisen robustenWirtschaft.

Die vorliegende Studie Benchmark Familienunternehmenleistet einen wesentlichen Beitrag dazu, das in der Öffent-lichkeit präsente Bild von Familienunternehmen kritisch zuhinterfragen und diese spezielle Gruppe von Unternehmeninsbesondere hinsichtlich ihres Investitions- und Finanzie-rungsverhaltens zu analysieren. In umfassenden Analysenfür die Metropolregion Hamburg konnten zahlreicheErkenntnisse gewonnen, aber auch Mythen über Familien-unternehmen entzaubert werden. Je mehr Klarheit über dieunsere Wirtschaft prägenden und tragenden Familienun-ternehmen herrscht, desto eher sind wir ordnungspolitischund regulatorisch in der Lage, ihre Interessen und Funk-tionen angemessen zu berücksichtigen.

Prof. Dr. Henning Vöpel

Direktor und Mitglied der Geschäftsführung

des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI)

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

7.1 Erläuterung der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage stellt die wich-tigsten Kennzahlen der Jahresabschlussanalyse dar. Mitder Jahresabschluss- oder auch Bilanzanalyse werden Verfahren der Informationsgewinnung und -auswertungbezeichnet, mit deren Hilfe aus den Angaben des Jahres-abschlusses (im engeren Sinne bestehend aus der Bilanz,der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie dem Anhang)Erkenntnisse über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslageder Unternehmung gewonnen werden können.

Aufgrund der übersichtlichen, einfachen Struktur der VFE-Lage sollen (Familien-)Unternehmen ihre eigene Vermö-gensstruktur, ihre Kapitalherkunft und ihre wirtschaftlicheLeistungsfähigkeit auf einfache Art analysieren und bewer-ten können. Dabei generieren die Kennzahlen der Vermö-genslage eine aussagekräftige Darstellung der Mittelver-wendung, also der Kapitalbindung und der Kapitalstruktureines Unternehmens. Sie geben einen Überblick über dieStruktur der Vermögenswerte innerhalb des Gesamtvermö-gens des Unternehmens. Die Finanzlage hingegen bildetdiejenigen Kennzahlen ab, die eine Auskunft über diemomentane Liquidität, also die Zahlungsbereitschaft einesUnternehmens liefern. Unter die Kategorie der Ertragslagefallen die wichtigsten Kennzahlen, mit denen sich dieErgebnissituation und somit die Ertragskraft eines Unter-nehmens analysieren lässt. Sämtliche einbezogenen Kenn-zahlen und deren Verwendung können diesem Anhang derUntersuchung entnommen werden.

Die Zuteilung der einzelnen Kennzahlen zu den Kategorienerfolgte aus der Motivation heraus, ein übersichtliches, vereinfachtes, aber gleichzeitig auch wissenschaftlich fun-diertes analytisches Schema zu finden. Die letztendlicheZuteilung ist das Ergebnis sorgfältiger Untersuchung wis-senschaftlicher Literatur und Analyse der von Unternehmenverwendeten Kennzahlen im Rahmen eigener Analysen.

Um das Validitätsniveau aller Kennzahlen zu sichern, erfolgteneben der genannten Einschätzung der Qualität, also desMehrwerts im Rahmen der VFE-Analyse für Unternehmen,auch eine datenbankbasierte Selektion nach der Quantitätder verfügbaren Daten. So wurden alle Kennzahlen be -ziehungsweise Bestandteile der Kennzahlen im betreffen -den Analysezeitraum und somit auch in den einzelnenGeschäftsjahren hinsichtlich der Verfügbarkeit überprüft.Kennzahlen, zu denen keine Angaben aus einer ausreichendgroßen Anzahl von Unternehmen vorliegen, werden auf-grund mangelnder Aussagekraft nicht in der VFE-Lage desBenchmarks Familienunternehmen berücksichtigt. Wirdausnahmsweise doch auf sie Bezug genommen, ist das imText kenntlich gemacht. Die Aussagekraft ist in diesen Fälleneingeschränkt. Aus den Kennzahlen können dann lediglichAnhaltspunkte für mögliche Tendenzen abgelesen werden.

7.2 Rekonstruktion des Medianwerteseiner Kennzahl anhand der Medianwerteder Komponenten – Zwei fiktive Beispiele

Kapitel 3 setzt sich unter anderem mit dem Einbruch desMedian des EBIT der Familienunternehmen von 2011 zu2012 auseinander. Es wurde festgestellt, dass der Median-wert einer Kennzahl nicht durch die Medianwerte von des-sen Komponenten replizierbar ist. Dies soll nun anhandzweier fiktiver Beispiele illustriert werden.

Das EBIT (earnings before interest and taxes; Gewinn vorZinsen und Steuern) ist eine Resultatskennzahl, die durchdie Verrechnung verschiedener Positionen ermittelt wird.Der Ausgangspunkt sind die Umsatzerlöse eines Unterneh-mens. Von diesen werden Abschreibungen und andere Auf-wendungen, wie beispielsweise Personal-, Material- undsonstige betriebliche Aufwendungen, abgezogen undbestimmte Erträge, wie sonstige betriebliche Erträge hinzuaddiert. Die genannten Positionen werden hierbei auch amhäufigsten verwendet. Darüber hinaus können allerdingsauch weitere Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rech-nung Einfluss auf das EBIT haben.

7 Anhang

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

U1 U2 U3 U4 U5 Median

Umsatzerlöse 80 GE 85 GE 90 GE 95 GE 100 GE 90 GE

Materialaufwand 10 GE 30 GE 30 GE 40 GE 50 GE 30 GE

Personalaufwand 50 GE 30 GE 10 GE 10 GE 5 GE 10 GE

Abschreibungen 15 GE 0 GE 10 GE 10 GE 5 GE 10 GE

EBIT 5 GE 25 GE 40 GE 35 GE* 40 GE

Berechnung des EBIT auf Grundlage 40 GE

der Medianwerte der Komponenten

*Median

Beispiel 1

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

U1 U2 U3 U4 U5 Median

Umsatzerlöse 100 GE 90 GE 90 GE 95 GE 100 GE 95 GE

Materialaufwand 70 GE 10 GE 60 GE 10 GE 10 GE 10 GE

Personalaufwand 10 GE 50 GE 15 GE 50 GE 10 GE 15 GE

Abschreibungen 10 GE 10 GE 5 GE 10 GE 70 GE 10 GE

EBIT 10 GE 20 GE 10 GE* 25 GE 10 GE

Berechnung des EBIT auf Grundlage 60 GE

der Medianwerte der Komponenten

*Median

Beispiel 2

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

Lesehilfe: Unternehmen 1 (U1) hat in Beispiel 1 Umsatzerlöse in Höhe von 80 Geldeinheiten (GE). Von diesenwerden nun der Materialaufwand, der Personalaufwand sowie Abschreibungen des Unternehmens abgezogen,sodass sich ein EBIT von 5 Geldeinheiten ergibt.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Zum besseren Verständnis und aus Gründen der Übersicht-lichkeit beschränken sich die zwei fiktiven Beispiele ledig-lich auf vier Komponenten des EBIT von fünf Unternehmen(U1 bis U5). Von den Umsatzerlösen jedes Unternehmenswerden folglich nur die für den Wertverzehr von Anlage-vermögen und Umlaufvermögen anfallenden Abschreibun-gen sowie der Material- und Personalaufwand abgezogen.

Im ersten Beispiel beträgt der Median des EBIT 35 Geld-einheiten (GE). Zufälligerweise sind die vier Komponentendes EBIT derart verteilt, dass eine Berechnung über dieMedianwerte der vier Komponenten des EBIT zu einem„Schein-Medianwert“ des EBIT von 40 Geldeinheiten führt– folglich also sehr nahe am tatsächlichen Median des EBITliegt.

Das zweite Beispiel veranschaulicht, dass die Rekonstruk-tion eines Medianwertes einer Kennzahl über die Median-werte von dessen Komponenten irreführend ist. Der tatsächliche Median des EBIT beträgt im zweiten Beispiel10 Geldeinheiten. Die Berechnung über die Medianwerteder EBIT-Komponenten ergibt jedoch einen „Schein-Medianwert“ von 60 Geldeinheiten. Dieser Wert weichtextrem vom tatsächlichen Median des EBIT ab (insbeson-dere bei Berücksichtigung der Relationen: Die fiktivenUmsatzerlöse der Unternehmen liegen zwischen 90 und100 Geldeinheiten; die Differenz des “Schein-Median“ unddes tatsächlichen Median beträgt 50 Geldeinheiten).

Abschließend lässt sich festhalten, dass der „Schein-Medianwert“ nur bei zufällig günstigen Verteilungen naheam tatsächlichen Medianwert einer Kennzahl liegt (sieheBeispiel 1). Grundsätzlich jedoch führt eine Berechnungüber die Medianwerte der Komponenten einer Kennzahlnicht zum tatsächlichen Medianwert dieser Kennzahl. Diesmindert jedoch nicht die Aussagekraft der Median-Analyseeinzelner Kennzahlen bzw. die Interpretation mehrererKennzahlen anhand von Medianwerten.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Anlagenintensität

Investitionsquote

Die Anlagenintensität beschreibt den Anteil

des Anlagevermögens am Gesamtvermögen:

Anlagevermögen

Gesamtvermögen

Anlagevermögen: Vermögensgegenstände, die zur

dauerhaften betrieblichen Nutzung bestimmt sind.

Das Anlagevermögen umfasst Gegenstände, die lang-

fristig im Unternehmen verbleiben.

Gesamtvermögen/Gesamtkapital: Das Gesamt -

vermögen errechnet sich aus dem bilanziellen Eigen -

kapital zuzüglich der kurz-, mittel- und langfristigen

Fremdmittel. Während das Gesamtvermögen als Begriff

für die Aktivseite der Bilanzsumme steht, wird in dieser

Studie für die (wertmäßig identische) Passivseite der

Begriff Gesamtkapital verwendet.

Die Investitionsquote beschreibt den Anteil aller

Zugänge zum Anlagevermögen im Geschäftsjahr am

Gesamtvermögen eines Unternehmens:

Zugänge zum Anlagevermögen

Gesamtvermögen

Anlagevermögen: s. Anlagenintensität

Gesamtvermögen: s. Anlagenintensität

Eine hohe Anlagenintensität weist auf hohe Fixkosten

und eine geringe Flexibilität hin, da langfristige

Investitionen (in Vermögensgegenstände des Anlage -

vermögens) bei Umsatz- und Ergebnisveränderungen

schwer reduziert werden können.

Eine hohe Investitionsquote ist ein Indiz für ein

beabsichtigtes Unternehmenswachstum. Allerdings

ist die Investitionsquote stark branchenabhängig.

Unternehmen, die in anlagenintensiven Branchen tätig

sind, weisen tendenziell hohe Investitionsquoten auf,

da ein Großteil ihrer Investitionen zumeist Ersatz -

investitionen darstellen. Sie dienen in dem Fall in

erster Linie der Erhaltung des Kapitalstocks.

Die Investitionsquote sagt weiterhin nichts über die

Qualität der Investitionen aus.

Sinnvoll ist es zudem, diese Kennzahl über mehrere

Geschäftsjahre zu betrachten, da Investitionen oftmals

ungleich über die Jahre verteilt sind. Tätigt ein

Unternehmen in einem Jahr alle notwendigen

Ersatzinvestitionen, so sind die Investitionen im

Folgejahr tendenziell geringer. Konträr kann der

unterschiedliche zeitliche Verlauf von Erweiterungs -

investitionen wirken.

7.3 Kennzahlen der Vermögensanlage

Kennzahl21 Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten22

21 Die Definitionen der Kennzahlen basieren auf Coenenberg/Haller/Schultze (2012): Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse.22 Die erläuterten Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten dienen der Illustration und haben keinen abschließenden Charakter.

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Adjustierte

Investitionsquote

Umlaufintensität

Vorratsintensität

Die adjustierte Investitionsquote setzt die

Investitionsquote ins Verhältnis zur Anlagenintensität:

Investitionsquote

Anlagenintensität

Anlagenintensität: s. Kennzahl Anlagenintensität

Investitionsquote: s. Kennzahl Investitionsquote

Anmerkung: In der vorliegenden Studie werden zur

Berechnung der adjustierten Investitionsquote die

Mediane der Investitionsquote und der Anlagenintensität

verwendet.

Die Umlaufintensität setzt das Umlaufvermögen eines

Unternehmens in Relation zum Gesamtvermögen:

Umlaufvermögen

Gesamtvermögen

Umlaufvermögen: Vermögensgegenstände, die nur

zu einer vorübergehenden Nutzung im Unternehmen

bestimmt sind und keine Posten der Rechnungs -

abgrenzung darstellen.

Gesamtvermögen: s. Anlagenintensität

Die Vorratsintensität beschreibt den Anteil des

Vorratsvermögens am Gesamtvermögen:

Vorräte

Gesamtvermögen

Vorräte: Teil des Umlaufvermögens, der die Bestände

an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, fertigen und

unfertigen Erzeugnissen sowie Waren erfasst.

Gesamtvermögen: s. Anlagenintensität

Die adjustierte Investitionsquote berücksichtigt im

Gegensatz zur Investitionsquote die Anlagenintensität.

Der Vergleich zweier Unternehmen anhand dieser

Kennzahl ist dementsprechend aussagekräftiger.

Die Investitionsquote wird hinsichtlich der Unterschiede

in der Anlagenintensität bereinigt.

Eine hohe Umlaufintensität weist auf niedrige Fixkosten,

eine kurzfristige Kapitalbindung und eine schnelle

Verfügbarkeit liquider Mittel hin.

Eine hohe Umlaufintensität kann aber auch durch hohe

Lagerbestände entstehen oder auf einen hohen Bestand

an Forderungen hindeuten.

Eine hohe Vorratsintensität kann auf Absatzschwierig-

keiten oder eine Unternehmenspolitik hinweisen,

die auf Flexibilität am Absatzmarkt ausgerichtet ist.

Zudem kann eine hohe Vorratsintensität ein Indikator

für eine hohe Unabhängigkeit des Unternehmens von

Zulieferern sein.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Forderungsquote

Anteil der liquiden

Mittel am

Gesamtvermögen

Eigenkapitalquote

Die Forderungsquote bezeichnet das Verhältnis des

Buchwertes der Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen zum Gesamtvermögen:

Forderungen aus Lieferungen + Leistungen

Gesamtvermögen

Forderung: Anspruch eines Unternehmens, der sich

auf von Dritten zu erbringende Geld- oder sonstige

Leistungen richtet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

Ansprüche aus gegenseitigen Verträgen (Lieferungs-,

Werks- oder Dienstleistungsverträge), die vom bilan -

zierenden Unternehmen durch Lieferung oder Leistung

bereits erfüllt sind, deren Erfüllung durch den Schuldner

(Zahlung des Kaufpreises) aber noch aussteht.

Gesamtvermögen: s. Anlagenintensität

Diese Kennzahl setzt die liquiden Mittel eines Unterneh-

mens ins Verhältnis zu dessen Gesamtvermögen:

liquide Mittel

Gesamtvermögen

Liquide Mittel: Bestand an Geld- und Vermögenswer-

ten, die bei Bedarf in Geld gewandelt werden können.

Zu den liquiden Mitteln sind Kassenbestände, Bank-

und Postgiroguthaben, Wechsel (soweit sie diskontfähig

sind), Schecks und (börsengängige) Wertpapiere zu

zählen.

Gesamtvermögen: s. Anlagenintensität

Die Eigenkapitalquote beschreibt den Anteil des

Eigenkapitals am Gesamtkapital eines Unternehmens:

Eigenkapital

Gesamtkapital

Eigenkapital: Die dem Unternehmen von ihren

Eigentümern ohne zeitliche Begrenzung zur Verfügung

gestellten Mittel.

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Ein hoher Anteil an ausstehenden Forderungen kann auf

zukünftige Bareingänge hinweisen. Zudem kann dies

späte Zahlungseingänge beziehungsweise eine

schlechte Zahlungsmoral anzeigen.

Die Kennzahl kann je nach vorherrschender Zahlungsart

in einer Branche unterschiedlich ausfallen.

Des Weiteren muss zur Interpretation der Kennzahl

ein mögliches Factoring des Unternehmens beachtet

werden. Folglich hat die Forderungsquote auch Aus -

wirkungen auf die Finanzlage des Unternehmens.

Ein hoher Anteil flüssiger Mittel am Gesamtvermögen

spricht tendenziell für eine höhere Unabhängigkeit von

Unternehmen. In der kurzen Frist können auch bei

schlechten Finanzierungsbedingungen Investitionen

getätigt werden.

Eine hohe Eigenkapitalquote zeigt eine größere Unab-

hängigkeit des Unternehmens von Fremdkapitalgebern,

ein geringeres Risiko der Zahlungsunfähigkeit oder der

Überschuldung an.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Fremdkapital-

quote

Verschuldungs-

grad

Rückstellungs-

quote

Die Fremdkapitalquote misst den Anteil des

Fremd kapitals am Gesamtkapital:

Fremdkapital

Gesamtkapital

Fremdkapital: Die dem Unternehmen aufgrund von

Schuldverpflichtungen für begrenzte Zeit überlassenen

Mittel.

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Der Verschuldungsgrad setzt das Fremdkapital in

Relation zum Eigenkapital:

Fremdkapital

Eigenkapital

Fremdkapital: s. Fremdkapitalquote

Eigenkapital: s. Eigenkapitalquote

Die Rückstellungsquote gibt den Anteil der

Rückstellungen am Gesamtkapital eines

Unternehmens an:

Rückstellungen

Gesamtkapital

Rückstellungen: Nettovermögensminderungen in

der zu bilanzierenden Berichtsperiode in Form von

zukünftigem Aufwand. Das Eintreten sowie die Höhe

des zukünftigen Aufwands sind dabei hinreichend

sicher, jedoch nicht endgültig gewiss.

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Eine hohe Fremdkapitalquote kann ein erhöhtes Risiko

der Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung anzeigen

und damit auch auf eine geringe Bonität hindeuten.

Ein hoher Fremdkapitalanteil kann sich aber auch

positiv auf die Eigenkapitalrentabilität auswirken –

allerdings verbunden mit einem höheren finanzwirt-

schaftlichen Risiko (Leverage-Effekt).

Darüber hinaus muss die potenzielle Vorteilhaftigkeit der

Fremdfinanzierung durch die steuerliche Absetzbarkeit

der Fremdkapitalzinsen beachtet werden (Tax-Shield).

Ein hoher Verschuldungsgrad zeigt eine geringe Bonität

an. Das Risiko einer Überschuldung oder eines

Zahlungsausfalls steigt mit der Höhe des

Verschuldungsgrades. Eine hohe Verschuldung kann

aber auch positiv auf die die Eigenkapitalrentabilität

wirken – allerdings verbunden mit einem höheren

finanzwirtschaftlichen Risiko (Leverage-Effekt).

Der Verschuldungsgrad eines Unternehmens ist stark

branchenabhängig. So kann eine hohe Fremdkapital-

quote und somit ein hoher Verschuldungsgrad

insbesondere in anlagenintensiven Geschäftsmodellen

wie Immobilienbauprojekten branchenüblich sein.

Eine hohe Rückstellungsquote weist auf relativ hohe

zukünftig zu erbringende Zahlungen, Dienstleistungen

und Eigentumsübertragungen hin, die zum Zeitpunkt

der Einbuchung hinsichtlich des Grundes, des zeitlichen

Eintreffens sowie der Höhe ungewiss sind.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Rückstellungs-

quote für

Pensionen und

ähnliche

Verpflichtungen

Verbindlichkeiten-

quote

Die Rückstellungsquote für Pensionen und ähnliche

Verpflichtungen setzt die Rückstellungen für Pensionen

und ähnliche Verpflichtungen ins Verhältnis zum

Gesamtkapital:

Rückstellungen f. Pensionen

und ähnliche Verplichtungen

Gesamtkapital

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche

Verpflichtungen: Zukünftige Verbindlichkeiten

aufgrund von Versorgungszusagen (betriebliche

Altersvorsorge und ähnliche Verpflichtungen) gegenüber

anspruchsberechtigten Arbeitnehmern. Diese

zukünftigen Verpflichtungen sind in Fälligkeit und

Höhe ungewiss.

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Die Verbindlichkeitenquote gibt das Verhältnis von

Verbindlichkeiten zum Gesamtkapital wieder:

Verbindlichkeiten

Gesamtkapital

Verbindlichkeiten: Leistungsverpflichtungen des

Unternehmens, die juristisch erzwingbar sind und

eine wirtschaftliche Belastung für das Unternehmen

darstellen.

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Eine hohe Rückstellungsquote für Pensionen und

ähnliche Verpflichtungen ist ein Indiz für relativ hohe

zukünftige Verbindlichkeiten, die in Form von

Pensionszahlungen und ähnlichen Verpflichtungen

geleistet werden müssen.

Die Verbindlichkeitenquote zeigt die relative Höhe der

Verbindlichkeiten eines Unternehmens an. Je höher

die Verbindlichkeitenquote ist, desto höher sind die

Leistungsverpflichtungen des Unternehmens.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Verbindlichkeiten-

quote

Kreditinstitute

Verbindlichkeiten-

quote

Gesellschafter

Zur Ermittlung der Verbindlichkeitenquote Kredit -

institute werden die Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten dem Gesamtkapital gegenübergestellt:

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Gesamtkapital

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lassen

sich nach Fristigkeit der Verbindlichkeiten

(RLZ = Restlaufzeit) unterteilen. Dementsprechend

kann die Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute ebenso

nach Fristigkeit generiert werden:

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten, RLZ<1 Jahr

Gesamtkapital

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten, RLZ>1 Jahr

Gesamtkapital

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten, RLZ 1–5 Jahre

Gesamtkapital

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten, RLZ>5 Jahre

Gesamtkapital

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten:

Juristisch erzwingbare (Zahlungs-)Verpflichtungen

gegenüber Kreditinstituten.

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Die Verbindlichkeitenquote Gesellschafter gibt

das Verhältnis von Verbindlichkeiten gegenüber

Gesellschaftern zum Gesamtvermögen an:

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

Gesamtkapital

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern kön-

nen ebenso befristet sein. In dieser Publikation wird

explizit auf die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber

Gesellschaftern eingegangen:

Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern, RLZ<1 Jahr

Gesamtkapital

RLZ = Restlaufzeit

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern:

Juristisch erzwingbare (Zahlungs-)Verpflichtungen

gegenüber Gesellschaftern.

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Die Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute ist ein Indiz

für die relative Höhe der Bankverschuldung eines

Unternehmens. Eine hohe Verbindlichkeitenquote

Kreditinstitute lässt demnach auf ein relativ hohes

Volumen an aufgenommenen Bankkrediten schließen.

Hinweise für die zeitliche Struktur der Verbindlichkeiten

Kreditinstitute kann die Aufgliederung nach Fristigkeiten

geben.

Die Verbindlichkeitenquote Gesellschafter entspricht

der relativen Verschuldung gegenüber Gesellschaftern.

Eine hohe Verbindlichkeitenquote Gesellschafter spricht

tendenziell für eine starke Unternehmensfinanzierung

durch Gesellschafter.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Approximierter

Zinssatz

Der approximierte Zinssatz wird generiert, indem

der Zinsaufwand den Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten gegenübergestellt wird:

Zinsaufwand

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Zinsaufwand: Periodenbezogener, betrieblicher

Aufwand für gezahlte Fremdkapitalzinsen. Pendant

des Zinsertrags.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten:

s. Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute

Die Zinssätze des aufgenommenen Fremdkapitals

werden weder in der Bilanz noch in der GuV-Rechnung

ausgewiesen. Der approximierte Zinssatz ist ein Indiz

für den tatsächlichen durchschnittlichen perioden -

bezogenen Zinssatz des aufgenommenen Fremd -

kapitals von Unternehmen. Es muss aber betont wer-

den, dass der tatsächliche Fremdfinanzierungszinssatz

aufgrund der heterogenen Finanzierungsstruktur

einzelner Unternehmen stark abweichen kann.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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7.4 Kennzahlen der Finanzlage

Cashflow

Dynamischer

Verschuldungs-

grad

In allgemeinster Form wird der Cashflow als die

Differenz der Einzahlungen abzüglich der Auszahlungen

des Unternehmens in einer Periode bezeichnet:

Einzahlungen – Auszahlungen

Der Cashflow kann auch indirekt aus dem Jahres -

abschluss ermittelt werden. Er wird dann als Residual-

größe aus dem Jahreserfolg, den Abschreibungen

sowie der Veränderung der langfristigen Rückstellungen

gebildet. Aufgrund der Datenverfügbarkeit wird hier nur

ein vereinfachter Cashflow aus der Summe der

Abschreibungen und dem Jahreserfolg ermittelt:

Jahreserfolg + Abschreibungen

Dementsprechend ist der Cashflow nur eingeschränkt

vergleichbar.

Abschreibungen: s. Abschreibungsintensität

Der dynamische Verschuldungsgrad ist das

Fremdkapital eines Unternehmens im Verhältnis

zum Cashflow:

Fremdkapital

Cashflow

Fremdkapital: s. Fremdkapitalquote

Cashflow: s. Kennzahl Cashflow

Der Cashflow umfasst den aggregierten Zufluss

beziehungsweise Abfluss von Zahlungsmitteln

(Nettofluss liquider Mittel) während einer Periode und

ist somit ein Indiz für die finanzielle Situation des

Unternehmens. Ein positiver Cashflow weist auf eine

hohe Innenfinanzierung hin.

Der dynamische Verschuldungsgrad ist ein Maß für

die Fähigkeit eines Unternehmens, Verbindlichkeiten

aus dem Cashflow zu begleichen. Je kleiner der Grad,

desto solider ist die momentane Finanzlage und desto

schneller können Verbindlichkeiten ausgeglichen

werden.

Im Entwicklungsvergleich gibt die Kennzahl einen

Eindruck über den aktuellen Innenfinanzierungs -

spielraum.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Liquiditätsgrad

1 bis 3

Anlagen-

deckungs grad 1

Die Liquiditätsgrade setzen die liquiden Mittel

beziehungsweise schnell liquidierbares Vermögen

ins Verhältnis zu den Verbindlichkeiten.

Liquiditätsgrad 1:

liquide Mittel

kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquiditätsgrad 2:

liquide Mittel + kurzfristige Forderungen

kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquiditätsgrad 3:

liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte

kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquidität: Fähigkeit eines Unternehmens, jederzeit

seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu

können.

Liquide Mittel: s. Anteil der liquiden Mittel am

Gesamtvermögen

Forderungen: s. Forderungsquote

Kurzfristige Forderungen: Im Wesentlichen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie

sonstigen Vermögensgegenständen.

Vorräte: s. Vorratsintensität

Verbindlichkeiten: s. Verbindlichkeitenquote.

Kurzfristige Verbindlichkeiten: Verbindlichkeiten

aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen

Verbindlichkeiten.

Der Anlagendeckungsgrad 1 gibt an, welcher Anteil

des Anlagevermögens mit Eigenkapital finanziert ist:

Eigenkapital

Anlagevermögen

Eigenkapital: s. Eigenkapitalquote

Anlagevermögen: s. Anlagendeckungsgrad

Die Liquiditätsgrade zeigen an, ob ein Unternehmen

fällige Verbindlichkeiten jederzeit mit liquiden Mitteln

bzw. mit Vermögen, welches sich schnell liquidieren

lässt, begleichen kann.

Der Liquiditätsgrad 1 gibt Aufschluss über die

Barliquidität eines Unternehmens.

Mit dem Liquiditätsgrad 2 ist es möglich, die Liquidität

eines Unternehmens auf kurze Sicht zu bewerten,

da zusätzlich zur Barliquidität auch die kurzfristigen

Forderungen betrachtet werden. Diese können neben

den liquiden Mitteln kurzfristig in Geldwerte umgewan-

delt werden.

Mit dem Liquiditätsgrad 3 ist es möglich, die Liquidität

eines Unternehmens auf mittlere Sicht zu bewerten,

da über die Barliquidität und den kurzfristigen

Forderungen hinaus auch die Vorräte mit in die

Betrachtung einbezogen werden. Diese können

neben den liquiden Mitteln kurzfristig in Geldwerte

umgewandelt werden.

Laut „goldener Bilanzregel“ sollte langfristig eingesetz-

tes Vermögen auch durch länger verfügbares Kapital

abgedeckt sein.

Der Anlagendeckungsgrad 1 sollte größer als eins sein,

sodass das Anlagevermögen vollständig durch Eigen -

kapital gedeckt ist. Die Bedingungen für ein finanzielles

Gleichgewicht in der Zukunft sind somit gegeben.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Anlagen-

deckungsgrad 2

Working Capital

Der Anlagendeckungsgrad 2 sagt aus, inwiefern

das Anlagevermögen durch langfristig gebundenes

Eigen- und Fremdkapital gedeckt ist:

Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital

Anlagevermögen

Eigenkapital: s. Eigenkapitalquote

Fremdkapital: s. Fremdkapitalquote

Langfristiges Fremdkapital: Fremdkapital, das dem

Unternehmen mindestens fünf Jahre zur Verfügung

steht.

Anlagevermögen: s. Anlagendeckungsgrad

Das Working Capital ist das Nettoumlaufvermögen

und somit die Differenz aus Umlaufvermögen und

kurzfristigen Verbindlichkeiten:

Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten

Umlaufvermögen: s. Umlaufintensität

Kurzfristige Verbindlichkeiten: s. Liquiditätsgrade 1 bis 3

Der Anlagendeckungsgrad 2 sollte größer als eins

sein, sodass das Anlagevermögen durch Eigen- und

lang fristiges Fremdkapital gedeckt ist.

Die Betrachtung von Anlagendeckungsgraden dient der

Analyse der Fristigkeit der Kapitalbindung. Hierbei wird

insbesondere für Vermögensgegenstände, die den

Unternehmen langfristig zur Verfügung stehen, die

Relation zum Eigen- und Fremdkapital untersucht.

Das Working Capital ist eine absolute Kennzahl für das

gesamte kurzfristig gebundene Umlaufvermögen.

Ein positives Working Capital spricht für eine hohe

Liquidität, weil die kurzfristigen Verbindlichkeiten

durch das Um laufvermögen abdeckt werden. Da das

Umlaufvermögen auch finanziert werden muss, kann

ein hohes Working Capital auch auf hohe Finanzierungs-

kosten hinweisen.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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Kapitalumschlag

Abschreibungs-

intensität

Zinsdeckungsgrad

Umsatzerlöse

Der Kapitalumschlag ist eine Kennzahl für das

Verhältnis von Umsatzerlösen zum Gesamtkapital

(Bilanzsumme):

Umsatzerlöse

Gesamtkapital

Umsatzerlöse: s. Kennzahl Umsatzerlöse

Gesamtkapital: s. Anlagenintensität

Die Abschreibungsintensität setzt die Abschreibungen

in Bezug zu den Umsatzerlösen:

Abschreibungen

Umsatzerlöse

Abschreibung: Buchhalterische Erfassung des

Wertverzehrs eines Vermögensgegenstandes.

Umsatzerlöse: s. Kennzahl Umsatzerlöse

Der Zinsdeckungsgrad zeigt an, wie Fremdkapitalzinsen

aus dem operativen Ergebnis bedient werden können:

EBIT

Zinsaufwand

EBIT: s. Kennzahl EBIT

Zinsaufwendungen: Vergütungen für Fremdkapital,

die den maßgeblichen Gewinn mindern. Die Auf- oder

Abzinsung unverzinslicher oder niedrig verzinslicher

Verbindlichkeiten oder Kapitalforderungen führt

ebenfalls zu Zinserträgen oder Zinsaufwendungen.

Die Umsatzerlöse sind der Wert der in der Abrech-

nungsperiode verkauften Güter und Dienstleistungen

aus den betriebstypischen Aktivitäten. Die Kennzahl

der Umsatzerlöse wird zudem zur Konstruktion

weiterer Kennzahlen wie des Kapitalumschlags

(s. Kapitalumschlag) oder der Abschreibungsintensität

(s. Abschreibungsintensität) genutzt.

Der Kapitalumschlag zeigt, wie viele Geldeinheiten

Umsatz mit einer Geldeinheit  Gesamtkapital erwirt-

schaftet wurden. Ein hoher Kapitalumschlag zeigt daher,

dass mit dem Gesamtkapital (Bilanzsumme) ein hoher

Umsatz erreicht wird. Die Kennzahl charakterisiert

entsprechend, wie viel Vermögen beziehungsweise

Kapital zur Erbringung der Umsatzerlöse eingesetzt

wurde. Der Kapitalumschlag ist jedoch immer in Bezug

zur Umsatzrentabilität zu interpretieren.

Die Abschreibungsintensität zeigt, im Vergleich mit

anderen Unternehmen, ob Umsätze bei hohen oder

niedrigen Abschreibungen erreicht werden. Die Kenn-

zahl ist stark branchenabhängig. Unternehmen in Bran-

chen mit hoher Anlagenintensität wie beispielsweise

Maschinenbau weisen eine höhere Abschreibungs -

intensität auf als Dienstleister wie Werbeagenturen.

Die Abschreibungsintensität sollte immer in Verbindung

mit der Anlagenintensität (Vermögenslage) interpretiert

werden.

Ein hoher Zinsdeckungsgrad zeigt an, dass der

Zinsaufwand im Verhältnis zum operativen Ergebnis

gering ist und Zinsen leicht aus der laufenden

Geschäftstätigkeit bedient werden können.

Anhand der Umsatzerlöse lassen sich die zwei wichtigen

Erfolgsfaktoren Absatz, also die Anzahl der verkauften

Güter und Dienstleistungen, und deren Preis identifizieren.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

7.5 Kennzahlen der Ertragslage

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65

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Umsatzwachstum

Jahresüberschuss/

Jahresfehlbetrag

EBIT

EBITDA

Das Umsatzwachstum zeigt die relative Mehrung der

Um satzerlöse zwischen zwei aufeinanderfolgenden

Perioden an.

Umsatzerlöse: s. Kennzahl Umsatzerlöse

Der Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag gibt das

nach den handelsrechtlichen Bilanzierungs- und

Bewertungsgrundsätzen ermittelte Ergebnis der

gesamten Unternehmenstätigkeit einer Periode wieder:

Erträge – Aufwendungen

Bei der Berechnung werden grundsätzlich sämtliche

Aufwendungen berücksichtigt. Zu Analysezwecken

ist es jedoch sinnvoll, bestimmte Bereinigungen

am aus gewiesenen Ergebnis vorzunehmen

(s. EBIT, EBITDA).

Der EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) stellt

ein aus der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitetes

Zwischenergebnis dar, das im Gegensatz zum Jahres-

überschuss vor Ertragsteuern und Zinsaufwendungen

berechnet wird.

Jahresüberschuss: s. Kennzahl Jahresüberschuss

Zinsaufwendungen: s. Zinsdeckungsgrad

EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation

and Amortisation), bezeichnet den Gewinn vor Zinsen,

Steuern sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und

immaterielle Wirtschaftsgüter.

s. Kennzahl Umsatzerlöse

Der Jahresüberschuss ist Ausdruck des in der

Periode erwirtschafteten Gewinns bzw. Verlusts.

Der Jahresüberschuss stellt somit einen globalen

Erfolgsmaßstab dar.

Mit dieser Kennzahl wird die Unternehmensleistung

als rein operative Betriebsleistung unabhängig von

der Finanzierungsform und der regionalen

Besteuerung abgebildet. Sie ermöglicht daher

insbesondere inter nationale Vergleiche.

Ziel dieser Kennzahl ist die Abbildung der Unterneh-

mensleistung unabhängig von der Finanzierungsform,

der regionalen Besteuerung und unterschiedlicher

Bewertungsmethoden bei der Abbildung von Wert -

verzehr des Anlagevermögens.

Sie stellt das Finanzierungspotentials aus der rein

operativen Tätigkeit dar.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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66

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Eigenkapital -

rentabilität

Gesamtkapital-

rentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität ist die Rentabilität des

im Unternehmen eingesetzten Eigenkapitals, also der

eigenen Mittel der Gesellschaft, und ergibt sich aus

dem Verhältnis von Jahresüberschuss und Eigenkapital:

Jahresüberschuss

Eigenkapital

Jahresüberschuss: s. Kennzahl Jahresüberschuss

Eigenkapital: s. Eigenkapitalquote

Die Gesamtkapitalrentabilität ist die Rentabilität des

gesamten im Unternehmen eingesetzten Kapitals.

So werden der periodische Jahresüberschuss

beziehungsweise Jahresfehlbetrag sowie die

Fremdkapitalzinsen ins Verhältnis mit dem

Gesamtkapital (Bilanzsumme) gesetzt:

Jahresüberschuss + Fremdkapitalzinsen

Gesamtkapital

Jahresüberschuss: s. Kennzahl Jahresüberschuss

Fremdkapitalzinsen: s. Erläuterung Zinsaufwendungen

in Kennzahl Zinsdeckungsgrad

Gesamtkapital: s. Kennzahl Anlagenintensität

Diese Kennzahl bringt die Verzinsung des eingesetzten

Eigenkapitals zum Ausdruck.

Im Vergleich zu anderen Unternehmen der gleichen

Branche gilt allgemein: Je höher die Eigenkapital -

rentabilität, desto positiver ist die Beurteilung des

Unternehmens.

Diese Kennzahl ist stark branchenabhängig und sollte

im Jahresvergleich bei unveränderter Berechnungs-

weise analysiert werden. Eine niedrige Eigenkapital -

rentabilität kann zum Beispiel auf überbewertetes

Anlagevermögen oder auf unrentabel gebundenes

Kapital hinweisen.

Die Gesamtkapitalrentabilität entspricht der internen

Verzinsung des im Betrieb eingesetzten Kapitals und

ist ein zuverlässiger Ertragskraftindikator. Eine hohe

Gesamtkapitalrentabilität weist auf effizient eingesetztes

Kapital hin.

Die Gesamtkapitalrentabilität ist dabei als Grenzzinssatz

für die Fremdkapitalaufnahme zu sehen. Liegt die

Gesamtkapitalrentabilität über den Fremdkapitalzinsen,

so wird ein höherer Gewinn erreicht, als Zinsen an

Fremdkapitalgeber zu bezahlen sind. Dabei kann durch

zusätzlich Aufnahme von Fremdkapital in dieser Situa-

tion eine Steigerung der Eigenkapitalrentabilität erreicht

werden (Leverage-Effekt), wobei aber gleichzeitig auch

das Risiko des Eigenkapitals zunimmt.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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67

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Umsatzrentabilität

Personal -

aufwandsquote

Material -

aufwandsquote

Die Umsatzrentabilität, auch Umsatzrendite genannt,

stellt den auf den Umsatz bezogenen Gewinnanteil bzw.

Anteil des Jahresüberschusses dar:

Jahresüberschuss

Umsatzerlöse

Jahresüberschuss: s. Kennzahl Jahresüberschuss

Umsatzerlöse: s. Kennzahl Umsatzerlöse

Die Personalaufwandsquote setzt den

Personalaufwand ins Verhältnis zur Gesamtleistung

(Umsatzerlöse) des Unternehmens:

Personalaufwand

Umsatzerlöse

Personalaufwand: Summe der Löhne und Gehälter,

Sozialabgaben, Altersvorsorge und -unterstützung.

Umsatzerlöse: s. Kennzahl Umsatzerlöse

Die Materialaufwandsquote zeigt, wie viel

Materialaufwand relativ zur Erzielung des Umsatzes

eingesetzt wurde:

Materialaufwand

Umsatzerlöse

Materialaufwendungen: Aufwendungen für

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, bezogene Waren

und bezogene Leistungen.

Umsatzerlöse: s. Kennzahl Umsatzerlöse

Die Umsatzrentabilität zeigt, welches relative Ergebnis

aus dem Umsatz erzielt wurde und ist damit ein

Indikator für die Effizienz des Unternehmens. Dabei ist

vor allem der Zeitvergleich und der zwischen -

betriebliche Vergleich interessant, da er Auskunft über

die eigene Rentabilitätsentwicklung und das Verhältnis

zur Branche bzw. Konkurrenz geben kann.

Die Kennzahl ist stark branchen- und warenabhängig.

Die ausschlaggebende Größe hierfür sind die Umsatz -

erlöse. Je nach Branche wird der Umsatz mit hohen

Preisen oder einer großen Anzahl an Waren oder

Dienstleistungen erwirtschaftet.

Eine hohe Personalaufwandsquote kann auf geringe

Effizienz hinweisen.

Die Kennzahl ist stark branchenabhängig. So weisen

Dienstleister, wie beispielsweise Beratungsfirmen,

generell einen höheren Personalaufwand auf als

Industrieunternehmen. Branchenabhängig unter -

schiedliche Arbeitsverträge, wie Leiharbeit anstelle

von Festanstellungen, können die Quote ebenfalls

verzerren. Ein hoher Personalaufwand bedeutet einen

hohen Anteil an Fixkosten.

Materialaufwendungen werden zu den variablen

Aufwendungen gezählt. Je höher die Materialaufwands-

quote ist, desto höher ist der Anteil an erworbenen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Waren und sonstigen

Leistungen und desto geringer die Fertigungstiefe des

Unternehmens. Ursache für eine Erhöhung der

Materialaufwandsquote kann eine Preissteigerung

der Rohstoffe oder eine Ausweitung der Menge der

gesamten verwendeten Rohstoffe sein.

Die Kennzahl ist stark branchenabhängig und ist bei

Handels- und Industrieunternehmen generell höher als

bei Dienstleistern.

Kennzahl Definition Anwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten

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68

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

14

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

2,501,93

2,28

1,23

2,04

1,00

2,85

1,26

3,10

1,13

Investitionsquote – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

2,501,93

2,28

1,231 23

2,04

1,00

,

1,261 26 1,131 13

7.6 Darstellung der Eigenkapitalquote nach Branchen

7.6.1 Darstellung der Investitionsquote nach Branchen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

14

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,34

3,18

5,10

2,50

4,03

2,67

6,57

3,14

6,17

2,49

Investitionsquote – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,345 34

3,183 18

5,10

2,50

4,03

2,673,143 14

6,17

2,49

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69

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

14

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,77

3,84

5,47

3,35

5,72

2,89

6,44

3,09

4,98

3,83

Investitionsquote – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,77

3,84

5,475,47

3,353 35

5,72

2,89 3,09

4,98

3,83

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

14

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

7,01

2,45

7,67

1,47

3,98

1,02

13,98

1,11

12,79

1,18

Investitionsquote – Verkehr und Lagerei

Median der Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

7,01

2,45

7,67

1,471 47

3,98

1,02 1,111 11

12,79

1,181 18

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70

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

16,05

9,80

15,29

9,08

14,46

6,91

15,39

7,33

14,66

7,70

Anlagenintensität – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Anlagenintensität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

9,80 9,08

14,46

6,916 91 7,337 33

14,66

7,707 70

7.6.2 Darstellung der Anlagenintensität nach Branchen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

39,75

18,63

37,48

23,26

38,17

24,71

38,65

28,51

37,54

22,34

Anlagenintensität – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Anlagenintensität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

18,63

37,4837 48

23,26

38,17,

24,71

,

28,51,

37,5437 54

22,34

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71

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

32,91

27,44

36,17

28,40

37,75

25,61

37,86

25,51

36,02

28,34

Anlagenintensität – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Anlagenintensität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

32,91

27,4427 44

36,17

28,40,25,61 25,51

36,02

28,34,

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

58,24

24,15

53,63

27,30

44,69

27,00

52,48

22,10

41,58

23,26

Anlagenintensität – Verkehr und Lagerei

Median der Anlagenintensität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

24,15

53,63

27,3027 30

44,69

27,0027 00

52,48

22,10

41,58

23,26

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

35

30

25

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

15,59

19,71

14,9113,55 14,09 14,53

18,5217,23

21,13

14,73

Adjustierte Investitionsquote – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der adjustierten Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

15,59

19,71

14,9113,5513 55 14,09, 14,53

18,5218 5217,23

14,73

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.3 Darstellung der adjustieren Investitionsquote nach Branchen

35

30

25

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

14,51

20,60

14,60 14,40 14,97

11,69

16,66

10,85

13,26

17,15

Adjustierte Investitionsquote –

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der adjustierten Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

14,51 14,60 14,40 14,97

11,69

16,66

10,85

13,2613 26

17,15

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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73

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

35

30

25

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

17,52

13,9915,13

11,80

15,14

11,29

17,01

12,12

13,83 13,52

Adjustierte Investitionsquote – Verarbeitendes Gewerbe

Median der adjustierten Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

13,99,15,13

11,80

15,14

11,2912,12

13,8313,83 13,5213 52

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

35

30

25

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

12,04

10,13

14,30

5,37

8,91

3,77

26,63

5,01

30,76

5,08

Adjustierte Investitionsquote – Verkehr und Lagerei

Median der adjustierten Investitionsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

12,04

10,13

14,30

5,37

8,918,91

3,773,77

26,63

5,01 5,08

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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74

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

22,9321,95

28,02

23,51

28,35

24,10

29,33

23,31

29,19

24,66

Eigenkapitalquote – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Eigenkapitalquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

22,9321,95

28,02

23,51

28,35

24,1023,31

24,66

7.6.4 Darstellung der Eigenkapitalquote nach Branchen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

31,92

25,90

36,37

25,09

37,80

25,17

37,74

30,34

39,06

28,63

Eigenkapitalquote – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Eigenkapitalquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

31,92

25,90

36,37

25,09

37,80

25,17

37,74

30,3428,6328,63

Page 77: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

75

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

33,45

29,70

35,32 35,45 35,93

32,96

36,48

34,2835,0336,00

Eigenkapitalquote – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Eigenkapitalquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

33,45

29,70

35,32 35,45

32,9634,2835,03

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

18,72

23,67

16,06

24,50

17,70

21,55

26,3127,62

23,63

30,14

Eigenkapitalquote – Verkehr und Lagerei

Median der Eigenkapitalquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

18,7218,72

23,67

16,06

24,50

17,7017 70

21,55

26,3127,6227 62

23,63

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76

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

50

40

30

20

10

0

– 10

– 20

– 30

– 40

2008–2009 2009-2010 2010-2011 2011–2012

7,57

–14,80

–1,04

8,25

23,90

15,92

–3,53

8,10

Umsatzwachstum – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median des Umsatzwachstums in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

7,57,

–1,04

8,25

15,9215 92

–3,53

8,10

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.5 Darstellung des Umsatzwachstums nach Branchen

50

40

30

20

10

0

– 10

– 20

– 30

– 40

2008–2009 2009-2010 2010-2011 2011–2012

–12,69

3,06

24,81

–10,45

16,95

1,56

–0,38

2,60

Umsatzwachstum – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median des Umsatzwachstums in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

3,06

10 45

16,9516,95

1,56

–0,38

2,60

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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77

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

50

40

30

20

10

0

– 10

– 20

– 30

– 40

2008–2009 2009-2010 2010-2011 2011–2012

–16,50 –16,45

8,60

0,09

–12,74

6,75

24,10

13,32

Umsatzwachstum – Verarbeitendes Gewerbe

Median des Umsatzwachstums in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

8,60

0,09

–12,74

6,756,75

13,32

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

50

40

30

20

10

0

– 10

– 20

– 30

– 40

2008–2009 2009-2010 2010-2011 2011–2012

–32,38

–17,78

45,79

10,44

20,0420,85

–16,07

28,28

Umsatzwachstum – Verkehr und Lagerei

Median des Umsatzwachstums in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

–17,78

10,44

20,0420,85

–16,0716 07

28,28

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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78

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

21,71

31,26

22,61

26,17 26,09

28,45

17,95

31,24

24,4225,91

Eigenkapitalrentabilität – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Eigenkapitalrentabilität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

21,7122,61

26,17 26,09

28,4528 45

17,9517 95

24,4225,91

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.6 Darstellung der Eigenkapitalrentabilität nach Branchen

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

27,21

24,41

20,06

12,91

22,22

25,38

18,7218,66

20,8619,54

Eigenkapitalrentabilität – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Eigenkapitalrentabilität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

24,41

20,06

12,91

22,22

25,38

18,7218,7218,6618,66

20,8619,54

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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79

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

24,53

27,40

17,98

20,50

16,71

25,32

15,25

20,5719,35

15,46

Eigenkapitalrentabilität – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Eigenkapitalrentabilität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

24,53

17,9817 98

20,50

16,71

25,32

15,25

20,5719,35

15,46

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

38,77

25,65

16,04

12,19

16,67 17,38

30,19

10,91

20,95

13,59

Eigenkapitalrentabilität – Verkehr und Lagerei

Median der Eigenkapitalrentabilität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

25,65

16,04

12,19

16,67 17,38

30,19

10,91

20,95

13,59

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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80

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

6,936,74

7,29

6,04

7,13 7,13

6,34

8,177,76

6,21

Gesamtkapitalrentabilität – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Gesamtkapitalrentabilität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

6,936,74

7,29

6,04

7,13 7,13

6,34

7,76

6,21

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.7 Darstellung der Gesamtkapitalrentabilität nach Branchen

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

7,76

6,30 6,28

3,49

7,38

6,366,73

7,307,05

6,30

Gesamtkapitalrentabilität –

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Gesamtkapitalrentabilität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

6,30 6,28

3,493 49

7,38

6,366,73

7,307,05

6,30

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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81

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

9,11

8,53

6,066,34

6,70

7,99

5,736,14

7,08 7,02

Gesamtkapitalrentabilität – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Gesamtkapitalrentabilität in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

8,53

6,066,34

6,70

7,99

5,73,6,14

7,08 7,02

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

7,777,30

2,88

5,15

2,86

4,34

5,10

3,89

5,03

3,97

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

7,30

2,88

5,15

2,86

4,34

5,10

3,89

5,03

3,97

Gesamtkapitalrentabilität – Verkehr und Lagerei

Median der Gesamtkapitalrentabilität in Prozent

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Page 84: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

82

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

Verbindlichkeitenquote – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Verbindlichkeitenquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

67,3069,00

63,93 64,46 64,61 65,01 64,1263,2062,7065,40

7.6.8 Darstellung der Verbindlichkeitenquote nach Branchen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

Verbindlichkeitenquote – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Verbindlichkeitenquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

53,3551,11

48,83

55,09

46,13

55,34

49,9753,58

49,6153,04

Page 85: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

83

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

Verbindlichkeitenquote – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Verbindlichkeitenquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

49,8748,11 48,72

45,3048,36

44,5946,9945,9146,50

41,79

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

Verbindlichkeitenquote – Verkehr und Lagerei

Median der Verbindlichkeitenquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

77,38

60,32

74,00

59,70

72,47

62,2065,43

61,09

69,44

62,30

Page 86: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

84

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

32,48

22,01

25,36 24,77 25,49

16,73

28,57

17,40

26,84

21,46

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute in Prozent*

22,01

25,36 24,77 25,49

16,7316 73

28,57

17,4017 40

26,8426 84

21,46

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.9 Darstellung der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute nach Branchen

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

23,1825,53

22,29

18,0419,47

18,20 16,94

21,6720,04

13,09

23,18 22,29

18,0418,0419,47

18,2018,20 16,9416 94

21,6720,04

13,09

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute –

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute in Prozent*

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Page 87: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

85

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

23,95

15,39

20,4518,27 18,74

12,15

24,27

18,17

21,68

17,69

15,39

20,4518,27, 18,74

12,15

18,1718,17

21,68

17,6917 69

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute in Prozent*

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

60

50

40

30

20

10

0

2008 2009 2010 2011 2012

31,47

52,68

26,85

45,68

22,96

41,21

27,40

38,12

27,64

18,35

31,47

26,8526 85

45,68

22,96

41,21

27,4027 40

38,1238,12

27,6427 64

18,35,

Verbindlichkeitenquote – Verkehr und Lagerei

Median der Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute in Prozent*

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

Page 88: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

86

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

10,18 9,90

8,818,32

7,768,46 8,72

10,31

8,50

10,38

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter in Prozent*

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

9,90

8,818 818,32

7,768,46 8,728,50

*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.10 Darstellung der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter nach Branchen

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,57

12,98

5,29

9,08

6,436,85

9,1610,12

7,80

9,97

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter –

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter in Prozent*

5,57 5,29

9,089 08

6,436,85

9,169 1610,12

7,80

9,97

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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87

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

9,58

14,53

8,58

18,21

8,74

11,67

10,5710,07

11,80

9,50

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter in Prozent*

9,58

14,53,

8,58 8,748 74

11,67

10,5710,07

11,80

9,50,

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

20

15

10

5

0

2008 2009 2010 2011 2012

0,67

5,62

0,931,46

3,44

2,17

5,32

1,401,78 2,04

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter – Verkehr und Lagerei

Median der Verbindlichkeitenquote Gesellschafter in Prozent*

0,67 0,931,46

3,44

2,171,401,78 2,04

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen*Die Antwortquoten dieser Kennzahl sind teilweise relativ gering, so dass eine

branchenspezifische Darstellung unter Umständen nicht repräsentativ ist.

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Page 90: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

88

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

15

12

9

6

3

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,61

6,89

5,78

6,77

5,28

6,55

4,73

6,12

4,74

5,62

Rückstellungsquote – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median der Rückstellungsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,61, 5,785,285 28

6,55

4,73

6,12

4,74

5,62,

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.11 Darstellung der Rückstellungsquote nach Branchen

15

12

9

6

3

0

2008 2009 2010 2011 2012

9,95 10,23 10,17 10,069,55 9,39

7,97

11,21

8,57

11,14

Rückstellungsquote – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median der Rückstellungsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

9,95 10,23 10,17 10,069,55 9,39

7,978,57,

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Page 91: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

89

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

15

12

9

6

3

0

2008 2009 2010 2011 2012

11,99

14,57

11,58

13,74

9,52

12,47

8,86

11,78

9,80

11,89

Rückstellungsquote – Verarbeitendes Gewerbe

Median der Rückstellungsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

11,9911,58,

13,74

9,52

12,47

8,86

11,78

9,80

11,89

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

15

12

9

6

3

0

2008 2009 2010 2011 2012

9,04

8,31 8,50

6,76 6,756,06

6,53

5,48

6,93

5,92

Rückstellungsquote – Verkehr und Lagerei

Median der Rückstellungsquote in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

8,318 31 8,508,50

6,76 6,756,06

6,53

5,485,48

6,93

5,92

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

Page 92: HK Broschüre Familienunternehmen 2015 neu Broschuere A4 · 2015-02-19 · Benchmark Familienunternehmen Schwerpunkt 2014: Investitions- und Finanzierungsverhalten Eine Analyse anhand

90

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,61

6,89

5,78

6,77

5,28

6,55

4,73

6,12

4,74

5,62

Liquide Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median des Anteils der liquiden Mittel an der Bilanzsumme in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,615,61 5,785,285 28

6,55

4,73

6,12

4,74

5,625,62

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.12 Darstellung der liquiden Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme nach Branchen

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

6,02

4,15

7,46

4,30

7,73

4,48

8,41

4,92

7,98

5,52

Liquide Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme –

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median des Anteils der liquiden Mittel an der Bilanzsumme in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

6,02

4,15

7,467 46

4,30

7,73

4,484,92

7,98

5,525 52

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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91

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

3,99

1,48

3,84

1,30

3,95

1,90

3,31

1,28

3,66

1,24

Liquide Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme – Verarbeitendes Gewerbe

Median des Anteils der liquiden Mittel an der Bilanzsumme in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

1,481 48 1,301 30

1,90

3,313 31

1,281 28

3,66,

1,24

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

12

10

8

6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,59

6,82

5,20

11,21

5,20

6,26

6,91

4,905,25 5,13

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,595,59

6,82

5,20 5,20

6,26

6,91

4,905,255 25 5,13

Liquide Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme – Verkehr und Lagerei

Median des Anteils der liquiden Mittel an der Bilanzsumme in Prozent

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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92

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

45

30

15

0

2008 2009 2010 2011 2012

10,05

5,44

13,92

7,05

13,03

5,31

11,17

5,63

10,50

7,04

Liquiditätsgrad 1 – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median des Liquiditätsgrades 1 in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

10,05

5,447,05

3,03

5,31

11,17

5,63

10,50

7,04

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.13 Darstellung des Liquiditätsgrades 1 nach Branchen

45

30

15

0

2008 2009 2010 2011 2012

19,9322,13

29,99

16,98

25,70

16,76

26,26

16,59

22,49

20,05

Liquiditätsgrad 1 – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median des Liquiditätsgrades 1 in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

19,9322,13

16,98

25,70

16,76

26,26

16,59

22,49

20,05

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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93

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

45

30

15

0

2008 2009 2010 2011 2012

12,53

3,93

14,88

3,23

12,22

4,08

10,19

3,99

10,99

3,47

Liquiditätsgrad 1 – Verarbeitendes Gewerbe

Median des Liquiditätsgrades 1 in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

12,5312 53

3,93 3,23

12,2212 22

4,08

10,19

3,99

10,99

3,47

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

45

30

15

0

2008 2009 2010 2011 2012

16,52

42,81

16,85

43,24

12,77

34,26

20,1018,03

13,99

25,14

Liquiditätsgrad 1 – Verkehr und Lagerei

Median des Liquiditätsgrades 1 in Prozent

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

16,52 16,85

12,7712 77

34,26

20,1018,03

13,99

25,14

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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94

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

16

12

8

4

0

2008 2009 2010 2011 2012

5,39 5,294,62 4,69

5,63

4,79

6,41

5,10

6,84

4,95

Working Capital – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median des Working Capital in Millionen Euro

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

5,39 5,294,62 4,69

5,63

4,79

6,41

5,10 4,95

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

7.6.14 Darstellung des Working Capital nach Branchen

16

12

8

4

0

2008 2009 2010 2011 2012

14,02

4,77

11,14

4,76

13,57

3,94

15,86

4,74

14,46

3,99

Working Capital – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median des Working Capital in Millionen Euro

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

14,02

4,77

11,1411 14

4,76

13,57

3,94

4,74

14,46

3,99

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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95

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

16

12

8

4

0

2008 2009 2010 2011 2012

6,69 6,836,05

6,47 6,33 6,36

7,657,358,09

6,79

Working Capital – Verarbeitendes Gewerbe

Median des Working Capital in Millionen Euro

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

6,69 6,836,05

6,47 6,33 6,36

7,657,357 356,79

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

16

12

8

4

0

2008 2009 2010 2011 2012

2,65

0,44

1,99

1,10

2,48

0,95

2,77

1,24

2,70

0,80

Working Capital – Verkehr und Lagerei

Median des Working Capital in Millionen Euro

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

0,44

1,99

1,10

2,48

0,95 1,24

,

0,80

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014Quelle: Eigene Berechnungen

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

1 199934

1 351

940

1 3471 099

1 340996

1 677

965

Cashflow – Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Median des Cashflows in Tausend Euro

Quelle: Eigene Berechnungen

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

1 199934

1 351

940

1 3471 099

1 340996 965

7.6.15 Darstellung des Cashflows nach Branchen

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

6 519

2 313

7 761

1 519

6 415

2 254

6 774

2 160

6 762

2 009

Cashflow – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Median des Cashflows in Tausend Euro

Quelle: Eigene Berechnungen

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

6 519

2 313

1 5191 519

6 415

2 254

6 774

2 160

6 762

2 009

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

2 3072 690

2 446

2 021

2 473 2 4602 2602 324

2 857

2 243

Cashflow – Verarbeitendes Gewerbe

Median des Cashflows in Tausend Euro

Quelle: Eigene Berechnungen

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

2 307 2 446

2 021

2 473 2 4602 2602 324 2 243

© Hamburger Institut für Familienunternehmen/Handelskammer Hamburg 2014

80

60

40

20

0

2008 2009 2010 2011 2012

2 664

1 755

3 578

1 559

2 434

935

2 764

1 284

3 114

1 012

Cashflow – Verkehr und Lagerei

Median des Cashflows in Tausend Euro

Quelle: Eigene Berechnungen

Familienunternehmen Nicht-Familienunternehmen

2 664

1 755551 5591 559

2 434

935

2 764

1 284

3 114

1 012

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Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

Kennzahlen 1 2008 2009

Einheit FU NFU FU NFU

Vermögenslage

Anlagenintensität 4 % 26,22 21,56 28,90 23,36 � �

Investitionsquote* % 4,64 3,18 4,41 2,24 � �

Adjustierte Investitionsquote % 17,71 14,76 15,24 9,58 � �

Umlaufi ntensität 4 % 73,43 74,73 69,64 74,14 � �

Vorratsintensität % 24,79 14,23 21,14 13,27 � �

Forderungsquote % 17,58 16,72 16,85 15,49 � �

Anteil der liquiden Mittel an der Bilanzsumme % 5,26 3,45 6,74 3,47 � �

Eigenkapitalquote % 26,68 24,72 29,71 26,06 � �

Fremdkapitalquote % 73,32 75,28 70,29 73,93 � �

Verschuldungsgrad % 2,75 3,04 2,36 2,84 � �

Rückstellungsquote* % 7,86 8,89 7,78 8,87 � �

Rückstellungsquote für Pensionen und ähnliche Verplichtungen* 7 % 2,72 3,39 2,42 3,80 � �

Verbindlichkeitenquote* % 60,82 58,97 57,79 56,68 � �

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute* 6 % 27,59 21,25 23,73 21,26 � �

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute, RLZ < 1 Jahr* 6 % 11,27 5,36 9,02 5,40 � �

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute, RLZ > 1 Jahr* 6 % 11,37 13,74 11,55 13,57 � �

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute, RLZ 1-5 Jahre* 6 % 7,59 8,45 7,79 9,33 � �

Verbindlichkeitenquote Kreditinstitute, RLZ > 5 Jahre* 6 % 5,72 5,87 4,74 5,17 � �

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter* 6 % 6,22 8,93 7,04 8,15 � �

Verbindlichkeitenquote Gesellschafter, RLZ < 1 Jahr* 6 % 3,63 8,22 5,73 7,22 � �

Approximierter Zinssatz* 7 % 6,27 5,94 5,80 5,44 � �

Finanzlage

Cashfl ow Tausend 1933 1730 2122 1484 � �

Dynamischer Verschuldungsgrad Jahre 6,53 7,63 6,22 8,39 � �

Liquiditätsgrad 1 % 12,37 10,41 16,81 11,08 � �

Liquiditätsgrad 2 7 % 79,87 93,91 89,22 100,74 � �

Liquiditätsgrad 3 7 % 141,11 133,90 150,50 137,33 � �

Anlagendeckungsgrad 1 % 98,99 110,49 107,10 115,59 � �

Anlagendeckungsgrad 2 7 % 105,37 113,53 109,98 116,84 � �

Working Capital Tausend 5527,00 4275,50 5202,00 3726,00 � �

Ertragslage

Kapitalumschlag % 213,35 186,94 208,32 172,67 � �

Abschreibungsintensität % 1,72 1,42 1,85 1,49 � �

Zinsdeckungsgrad % 3,51 4,70 4,06 5,55 � �

Umsatzerlöse Tausend 57010 44164 54846 40281 � �

Umsatzwachstum 5 % –3,80 –8,79

Jahresüberschuss Tausend 860 830 837 762 � �

EBIT Tausend 1812 1787 1931 1568 � �

EBITDA Tausend 2862 2907 2957 2286 � �

Eigenkapitalrentabilität % 23,43 25,99 19,54 20,14 � �

Gesamtkapitalrentabilität % 7,56 6,06 6,30 5,29 � �

Umsatzrentabilität 7 % 1,94 2,13 2,05 1,96 � �

Personalaufwandsquote % 15,05 13,09 15,28 14,56 � �

Materialaufwandsquote % 67,22 64,49 64,38 62,86 � �1 Die einzelnen Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden im Anhang erläutert.2 Die Wachstumsrate 2008 bis 2012 stellt das durchschnittliche jährliche Wachstum der jeweiligen Variable der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage dar. Hierzu wurde das Konzept der Compound Annual

Growth Rate (CAGR) herangezogen.3 Aufgrund der vorhandenen Daten aus den Jahren 2008 bis 2012 kann die Entwicklung der jeweiligen Kennzahlen in der Vergangenheit analysiert und mit den eigenen Werten verglichen werden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Vergleich mit den Werten für die gesamte Gruppe der Familienunternehmen bzw. Nicht-Familienunternehmen nur erste Anhaltspunkte liefert und den Vergleich mit einem unternehmensindividuellen Benchmark nicht ersetzen kann.

4 Nicht getätigte Angaben einiger Unternehmen zum Anlage- und Umlaufvermögen in einzelnen Jahresabschlüssen führen zu geringen Abweichungen bei den entsprechenden Kennzahlen.5 Das Umsatzwachstum wurde auf Grundlage der Umsatzerlöse berechnet. Es gibt das durchschnittliche jährliche Wachstum seit dem Vorjahr an. Es wurden keine Daten für die Umsatzentwicklung im Jahr

2008 angegeben, da die hierfür notwendigen Basisdaten des Jahres 2007 nicht vorliegen. Die Compound Annual Growth Rate ist eine Wachstumsrate und wurde nicht auf diese Kennzahl angewendet, da das Umsatzwachstum selbst ein Wachstumsrate darstellt.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

7.7 Tabellarische Darstellung aller 39 Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

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99

Benchmark Familienunternehmen © Handelskammer Hamburg/Hamburger Institut für Familienunternehmen 2014

2010 2011 2012 Wachstumsrate 2008 bis 2012 2 Selbsteinschätzung 3

FU NFU FU NFU FU NFU FU NFU Wert Differenz

28,53 20,95 30,43 22,47 29,76 22,48 �� 3,22 % �� 1,05 %

3,77 2,20 4,64 2,62 4,79 2,73 �� 0,78 % �� –3,76 %

13,22 10,49 15,25 11,66 16,09 12,15 �� –2,36 % �� –4,75 %

70,30 75,31 68,96 75,68 69,51 74,92 �� –1,36 % �� 0,06 %

21,52 12,76 24,43 12,87 24,61 14,07 �� –0,18 % �� –0,28 %

17,76 17,22 18,49 16,81 18,87 15,94 �� 1,78 % �� –1,20 %

6,25 3,48 5,67 3,12 5,52 4,04 �� 1,24 % �� 4,05 %

30,36 26,36 31,87 28,02 32,18 29,47 �� 4,80 % �� 4,49 %

69,64 73,64 68,13 71,97 67,82 70,56 �� –1,93 % �� –1,61 %

2,29 2,79 2,14 2,57 2,11 2,39 �� –6,42 % �� –5,84 %

7,40 8,54 6,47 8,44 6,14 7,66 �� –5,98 % �� –3,67 %

2,32 3,89 1,90 3,33 1,73 3,14 �� –10,68 % �� –1,93 %

58,20 58,16 56,64 56,17 58,42 54,02 �� –1,00 % �� –2,17 %

22,91 18,20 24,71 21,52 25,26 19,22 �� –2,18 % �� –2,48 %

8,05 5,61 9,77 6,18 10,48 5,98 �� –1,80 % �� 2,81 %

11,90 12,35 12,08 11,58 10,58 12,02 �� –1,80 % �� –3,28 %

7,99 7,88 8,35 7,89 7,89 7,75 �� 0,97 % �� –2,15 %

4,99 6,09 4,28 5,57 3,65 7,38 �� –10,58 % �� 5,88 %

6,97 8,21 8,47 9,35 8,47 8,22 �� 8,04 % �� –2,04 %

5,89 6,69 6,74 8,98 7,18 7,74 �� 18,60 % �� –1,48 %

5,29 5,06 5,46 5,20 5,39 5,10 �� –3,69 % �� – 3,78 %

2258 1669 2725 1731 2403 1863 �� 5,59 % �� 1,87 %

6,62 8,08 6,46 7,91 6,77 8,33 �� 0,88 % �� 2,20 %

15,56 8,79 14,86 8,81 14,43 10,22 �� 3,93 % �� – 0,45 %

88,06 101,01 85,52 95,41 85,50 99,20 �� 1,72 % �� 1,38 %

149,03 141,91 141,11 140,51 139,43 139,12 �� – 0,30 % �� 0,96 %

114,24 124,84 113,33 129,53 118,20 125,93 �� 4,53 % �� 3,32 %

112,55 122,77 107,24 120,55 116,33 122,53 �� 2,51 % �� 1,93 %

5963,50 3939,00 7262,00 4416,50 6484,00 4132,50 �� 4,07 % �� – 0,85 %

204,54 179,21 211,85 189,71 208,91 198,08 �� – 0,52 % �� 1,46 %

1,74 1,38 1,48 1,31 1,60 1,34 �� –1,77 % �� –1,43 %

4,68 5,66 4,64 5,46 3,78 5,55 �� 1,90 % �� 4,24 %

59035 41338 64259 44526 67884 49099 �� 4,46 % �� 2,68 %

7,64 2,62 8,85 7,71 5,64 10,27 . .

1006 905 1318 840 1083 907 �� 5,93 % �� 2,24 %

2127 1799 2458 1774 1965 1810 �� 2,05 % �� 0,32 %

3070 2960 3844 2822 3284 2855 �� 3,50 % �� – 0,45 %

21,31 23,92 22,21 21,06 17,18 19,36 �� –7,46 % �� –7,10 %

6,50 6,23 7,11 6,26 5,87 6,07 �� – 6,13 % �� 0,04 %

2,21 2,10 2,16 2,07 1,85 2,12 �� –1,12 % �� –0,12 %

15,62 13,62 14,04 13,51 14,50 14,16 �� –0,93 % �� 1,98 %

65,97 63,15 68,69 65,97 67,29 64,73 �� 0,03 % �� 0,09 %

6 Die Antwortquoten zu den Fristigkeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitute sowie der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern sind im vorliegenden Unternehmenssample teilweise eingeschränkt. Da die Unternehmen des vorliegenden Samples aber gem. § 289 HGB verpfl ichtet sind, die entsprechenden Angaben zu den Fristigkeiten vorzunehmen, muss eine Nicht-Antwort im Rahmen der Aufteilung des Gesamtbetrages der Verbindlichkeiten auf die unterschiedlichen Fristigkeiten auch zwangsweise auf eine Null-Meldung hinweisen. Folglich ist die tatsächliche Antwort-quote mit nahezu 100 % anzusehen.

7 Teilweise eingeschränkte Antwortquoten im vorliegenden Unternehmenssample.* neu aufgenommen

Legende Wachstumsrate: �� kleiner als −5,00 % �� −4,99 % bis –2,01 % �� −2,00 % bis 2,00 % �� 2,01 % bis 4,99 % �� größer als 5,00 %

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