HKW Jahresprogramm 2012

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JAHRES- PROGRAMM 2012 In Kooperation mit

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TIP-Beilagenheft Jahresprogramm des Haus der Kulturen der Welt. Alle großen Events für 2012.

Transcript of HKW Jahresprogramm 2012

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Jahres- PrOGraMM

2012

In Kooperation mit

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ImpressumredaktIon Bernd M. Scherer (V.i.S.d.P.), Silvia Fehrmann, Franziska Wegener, Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin produktIon & Layout Vivien Akkermann, Raufeld Medien GmbH, Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin druck Frank Druck GmbH & Co.KG, Industriestraße 20, 24211 Preetz tIteL und rücktIteL Double Standards

Willkommen im Hier und Jetzt! Die Protest-welle, die vor einem Jahr auf dem Tahrir-Platz in Kairo ihren Anfang nahm, die Ereignisse in Fukushima und die Finanz-krise machten 2011 sichtbar, wie entschei-dend globale Zusammenhänge unser Leben prägen: Das Hier und Jetzt ist immer auch das Dort und Damals. 2012 rückt das Haus der Kulturen der Welt das Politische in den Fokus. Dabei vertraut es der Fähigkeit der Kunst, das feinste Gespür für unsere Gegenwart zu ent-wickeln. In Ausstellungen, Festivals und Thementagen lässt sich entdecken, welche Macht Bilder haben, wie Geschichte anders erzählt werden kann und was für Aktionsräume jenseits der westlichen Kul-turindustrie entstehen: Zeit neu zu denken!

04 Meeting Points 6 05 transMediale 06 global Prayers 07 aniMisMus 09 berlin docuMentary ForuM 2 10 busan international FilM Festival 11 WasserMusik – süd-süd 12 art, architecture and ideology 14 PreMière brasil 15 Worldtronics

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meetInG poInts 6contemporar y a r t Fes t i va l f rom t he a rab Wor ld Locus agonistes: praktiken und Logik der Zivilgesellschaft

12. – 14.1.2012

Ein Jahr nach Beginn des „Arabischen Frühlings“ wirft das von Okwui Enwezor kuratierte Festival MEETING POINTS 6 nach Stationen in Beirut und Brüssel im HKW einen Blick auf die aktuellen Ent-wicklungen in der Region. Die vielfälti-gen gesellschaftlichen Wandlungspro-zesse, die sich gegenwärtig in den Län-dern der arabischen Welt vollziehen, geben Anlass zu Fragen nach Praktiken

und Logik der Zivilgesellschaft. Neben einer Retrospektive zum Werk des syri-schen Filmemachers Omar Amiralay und Gesprächen internationaler Künstler und Wissenschaftler zu den „Revolu-tions of the Present“ erkundet das Per-formance-Programm die Vielfalt indivi-dueller zeitgenössischer Stimmen und neuer, den aktuellen Er eignissen ge-wachsener, künstlerischer Mittel.

„In Beirut, Damaskus, Amman, Ramallah, Tunis und Kairo bin ich einem bestimmten Phänomen begegnet: einem unglaublich vitalen zivilgesellschaftlichen Dialog“Okwui Enwezor im Gespräch mit Jörg Heiser

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transmedIaLeFest iva l fü r kunst und d ig i t a le ku l tu r

31.1. – 5.2.2012

Die Weigerung technologischer Artefakte, miteinander zu funktionieren, kennen wir alle zur Genüge aus dem Alltag. Falsche Treiber, veraltete Software, unerklärliche Fehlermeldungen erschweren das Le-ben, können aber auch zu unverhoff-ten Aha-Effekten führen. Die 25. Ausgabe der TRANSMEDIALE beschäftigt sich unter dem Titel IN/COMPATIBLE mit die-sem technologischen Phänomen, über-trägt es auf politische, ästhetische und gesellschaftliche Systeme und geht vor allem dem Aspekt des erneuernden

Potenzials von Inkompatibilitäten nach. Kristoffer Gansing kuratiert als neuer künstlerischer Leiter der TRANSMEDIA-LE außerdem die Ausstellung LABOR BERLIN 8, die unter anderem Erfahrun-gen des alltäglichen Computerge-brauchs auf ironische Weise themati-siert: Variationen eines Betriebssystems installieren Kopien ihrer selbst in Endlos-schleife auf der Festplatte, lenken den Nutzer vom Wesentlichen ab oder lassen sich nur auf vorsintflutlichen Rechnern verwenden.

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GLobaL prayerserlösung und bef re iung in der s t adt thement age

23. – 26.2.2012

Religion im XXL-Format: Die größte Pfingstkirche Lagos fasst fünfmal mehr Gläubige als das weltgrößte Fußballstadi-on. In Rio werden Kinos zu Kirchen kon-vertiert, während in Mumbai religiöses Theater auf öffentlichen Plätzen stattfin-det. Islamic Hip-Hop und christliche Nol-lywoodfilme aus Nigeria tragen die Bot-schaft in die Städte hinein. Neue religiöse Bewegungen verändern die globalen Me-tropolen auf ungesehene Weise. Das Pro-

jekt GLOBAL PRAYERS um das Berliner Kollektiv metroZones untersucht diese neuen Erscheinungsformen mit den Mit-teln der Kunst und der Wissenschaft. Auf den Thementagen im HKW werfen inter-nationale Künstler und Wissenschaftler Schlaglichter auf die religiöse Konversion der Metropolen Istanbul, Teheran, Lagos, Rio de Janeiro, Mumbai, Beirut sowie Ber-lin. Eine Weltreise, die auch viel über un-sere europäischen Städte ans Licht bringt.

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anImIsmusausste l lung + konferenz

16.3. – 6 .5.2012

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Wir streicheln unseren Computer, schimpfen mit dem Drucker und reden mit den Topfpflanzen. Haben die Dinge etwa eine Seele? Die Ausstellung ANIMISMUS bewertet die Frage nach der Grenze zwischen Leben und Nicht-Leben neu. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Animismus als Summe abergläu-bischer Vorstellungen verstanden, anhand derer das „primitive Bewusstsein“ den Kosmos mit Seelen und Geistern bevölkert. Wer modern war, ließ den Animismus hinter sich und teilte die Welt in Seele und Körper, in Geist und Materie auf. Beseelte Objekte gab es fortan nur in der Kunst. Genau hier setzt die Ausstellung ANIMISMUS an. Mit Arbeiten von rund 30 interna-tionalen Künstlern verwandelt Kurator Anselm Franke das HKW in ein ethnologisches Museum der Moderne. Die Ausstellung hinterfragt die Gegenüberstellung von psychischer Innen- und materieller Außenwelt, von Natur und Kultur, von Objekten und Subjekten. Was wäre, wenn die Grenzen nicht so klar sind, wie wir gemeinhin annehmen? Was wäre, wenn wir nicht allein sind?

„Die Grenzziehungen zwischen Natur und Kultur anders denken zu können, ist heute eine ganz konkrete politische Herausforderung“ Anselm Franke

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berLIn documentary Forum 231.5. – 3 .6 .2012ausste l lung „ a b l ind s pot “ b is 1.7. 2 012

Alle zwei Jahre lädt das BERLIN DOCU-MENTARY FORUM zur Auseinanderset-zung mit dokumentarischen Praktiken in unterschiedlichen Kunstdisziplinen ein. Die zweite Ausgabe präsentiert eine Viel-zahl von Performances, Screenings und Gesprächen mit internationalen Künst-lern, darunter der Filmemacher Harun Farocki, der Kulturhistoriker Sylvère Lotringer, die Künstlerin Christine Meisner, der Film kurator Eduardo Thomas, der Theaterregisseur Rabih Mroué und die

Choreografin Eszter Salamon. Für das zweite Forum kuratiert Catherine David die Gruppenausstellung A BLIND SPOT. Die ausgewählten Arbeiten setzen sich mit der Komplexität, Offenheit und Un-bestimmtheit des Bildes auseinander. ISSUE ZERO, ein von Hila Peleg und Florian Schneider herausge gebenes Online-Videomagazin, erkundet neue Möglichkeiten des Produzierens und Betrachtens von Dokumentararbeiten im Internet.

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busan InternatIonaL FILm FestIVaLnew F i lms f rom korea : a s pot on as ia

3. – 13.5.2012

Das südkoreanische Kino hat Hochkonjunktur. Südkorea zählt mittlerweile zu den wenigen Ländern, in denen mehr einheimi-sche Filme ins Kino kommen als ausländische. Aber auch jen-seits der eigenen Landesgrenzen stoßen koreanische Produk-tionen auf zunehmendes internationales Interesse, feiern Er-folge auf den großen Filmmärkten von Cannes, Venedig, Berlin und werden selbst von Hollywood als Vorlage für Remakes aufgegriffen. Spätestens seit Filmen wie „Oldboy“ von Park Chan-wook und „Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Früh-ling“ von Kim Ki-duk ist die neue koreanische Welle auch in deutschen Kinos angekommen.Das lebendige filmische Schaffen lässt sich seit 1996 auf dem BUSAN INTERNATIONAL FILM FESTIVAL mitverfolgen, inzwi-schen einer der wichtigsten Treffpunkte der asiatischen Film-industrie. Das HKW zeigt im Mai zehn der besten Filme der letzten beiden Ausgaben des Festivals.

WassermusIk – süd-süd sommer- open-a i r-Fes t i va l

20.7. – 12.8.2012

Nein, nicht um Händel geht es hier, der für die Premiere seiner Wassermusik seiner-zeit ein 50-stimmiges Orchester musizie-rend auf einem Schiff die Themse hinauf fahren ließ. Das HKW-Open-Air-Festival WASSERMUSIK stellt an den Ufern der Spree stattdessen jeden Sommer Musik zu einem thematischen Schwerpunkt vor. Nachdem das Festival 2011 Klänge aus den Wüstenregionen der Welt auf die

Dachterrasse des HKWs brachte, folgt es 2012 musikalischen Süd-Süd-Verbindun-gen. Die Reise geht unter anderem von Westafrika nach Kolumbien und Ghana, von Indien nach Trinidad, denn so entstan-den Musikstile wie Champeta, Chutney oder Taarab. Was es bei Händel nicht gab: ein Filmprogramm und das Prädikat Wa-terproof mit Ausweichmöglichkeit ins Haus bei Regen.

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art, archItecture and IdeoLoGyausste l lung + Forum

7.9. – 4.11.2012

1957 wurde auf einem künstlichen Hügel an der Spree die Kongresshalle errichtet, der heutige Sitz des HKWs. Der Bau war ein Geschenk der Amerikaner an Westberlin, ein nach Ost und West weit sichtbares Zeichen der Freiheit. Ausgehend von der Architektur und Geschichte des Gebäudes erkundet die Ausstellung ART, ARCHITECTURE AND IDEOLOGY, welche Wertesysteme die Räume bestimmen, in denen wir leben und arbeiten. Dabei ist die Berliner Nachkriegszeit für die Kuratorin Valerie Smith ein Ausgangspunkt für die Frage nach den Be-dingungen, unter denen heute Architektur entsteht. Künstler und Architekten erforschen die Spielräume in den bestehenden Strukturen, aber auch, welche Alternativentwürfe wünschens-wert wären. In einem diskursiven Forum wird ausgelotet, was alles Architektur sein kann. Das Haus selbst lässt sich wie eine begehbare Skulptur entdecken.

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„Wir bitten Künstler und Architekten, sich an der Architektur der Kongresshalle abzuarbeiten. Ihre Antworten werden in ihrer jeweiligen künstlerischen Sprache und sicherlich sehr poetisch sein“Valerie Smith

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premIÈre brasILdie bes ten F i lme des Fes t i va l do r io

14. – 25.11.2012

In der zweiten Novemberhälfte dreht sich im HKW alles um den zeitgenössischen brasilianischen Film. Wie in den Vorjahren kuratiert Ilda Santiago, Leiterin des Festi-val do Rio, die Auswahl an Spiel- und Dokumentarfilmen aus der Sektion PRE-MIÈRE BRASIL. Einen thematischen Schwerpunkt bildet in diesem Jahr das Werk von José Padilha. Der Regisseur, Produzent und Drehbuchautor zählt zu den Protagonisten der aktuellen brasilia-nischen Filmszene. Sein international er-folgreicher und vielfach ausgezeichneter Spielfilmerstling „Tropa de Elite“ gewann 2008 in Berlin den Goldenen Bären. Der Nachfolger „Tropa de Elite 2“ zog mehr Brasilianer ins Kino als jede andere ein-heimische Produktion zuvor. Die aufstre-bende Wirtschaftsmacht Brasilien verbin-det mit diesem Festival die beiden Städte New York und Berlin, denn nur im Museum of Modern Art (MoMA) und im Haus der Kulturen der Welt ist alljährlich diese Selektion brasilianischer Filme zu sehen.

WorLdtronIcselect ron ica s urpr ise

28.11. – 2.12.2012

Die Welt ist eine Diskokugel. Das Musik-festival WORLDTRONICS bringt einmal im Jahr die Facetten elektronischer Musik-szenen im HKW zum Leuchten und fördert dabei Kurioses und Avantgardis-tisches aus aller Welt zutage. Lokale und internationale musikalische Trends und Traditionen werden alljährlich auf ihre Tanzbarkeit untersucht, Verbindungs-

linien zwischen verschiedenen Stilistiken nachvollzogen und Erfahrungen sowie Knowhow ausgetauscht. WORLDTRO-NICS brachte in den vergangenen Aus-gaben bereits ELECTRONICA SURPRISE unter anderem aus Skandinavien, Ghana, Kolumbien, Brasilien, Israel, Japan, Mexiko, Pakistan und Russland nach Berlin.

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John-Foster-Dulles-Allee 1010557 BerlinT 030 - 39 78 71 75

S+U Hauptbahnhof S+U Brandenburger Tor U Bundestag Bus 100 + M85

Das Jahresprogramm mit allen Terminen finden Sie unter:www.hkw.de