Hochdorf iNSIDE Ausgabe 04 Winter/Frühjahr 2016

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Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe hochdorf.com Ein Milch- bestandteil für viele Anwendungen Omega-3-Fettsäure DHA – essenzieller Brainfood für unsere Kleinsten Pflanzenöle mit Vitamin E schützen vor den Zeichen der Zeit Der «verborgene Hunger» nach Zink trifft auch gut genährte Kinder Produktion VIOGERM ® Weizenkeimöl und was dahinter steckt MILCHPROTEINE BABY- UND KINDERMILCHEN MARBACHER ÖLMÜHLE ZINK Baby Care Cereals & Ingredients Ernährung Exklusiv auf HOCHDORF online Seite 2 bis 3 Seite 4 bis 5 Seite 6 bis 7 Seite 8 Felice Fauxpas in Südafrika REISEHUNGER Dairy Ingredients AUFGESCHLOSSEN GEGENÜBER NEUEM HOCHDORF entwickelt sich durchdacht weiter. G esunde Nahrungsmittel sind wichtig, damit wir richtig «funktionieren» können. Mit Funktionieren meine ich nicht nur den Bewegungsapparat, sondern ebenso unser Denken. Denn gesunde Ernährung hat auch einen Einfluss auf die Beweglichkeit unserer Gedanken. In dieser Ausgabe lesen Sie über die Bedeutung gewisser Nährstoffe, die uns mental und körper- lich fit halten. In unserer Babynahrung helfen zum Beispiel bestimmte Stoffe mit, dass sich das Gehirn unserer Sprösslinge gut entwickelt und sie zu wiss- begierigen Menschen heranwachsen. Oder über die Wichtigkeit von Milchproteinen in Sportlergetränken und das Vitamin E in unseren Pflanzenölen. Beide Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass wir möglichst lange vital und neugierig bleiben. Neugierig auf Veränderungen Ein Unternehmen besteht aus Strukturen und – vor allem – aus Menschen. Was die Gesundheit der Menschen fördert, ist also auch für ein Unternehmen gut. Als HOCHDORF-Gruppe wollen wir überdies auf einem gesunden Wachstumskurs bleiben, ohne dabei Fett anzusetzen. Das heisst, wir wollen unsere mittelständischen schlanken Strukturen und unsere Beweglichkeit beibehalten sowie unsere eigenen Ziele und jene unserer Kunden konsequent weiter- verfolgen. Das hilft uns, im weltweiten Wettbewerb erfolgreich zu bleiben. Als Unternehmen sind wir den Kinderschuhen längst entwachsen. Die kindliche Neugier jedoch wollen wir unbedingt behalten. Die Wissbegierde unserer Mitarbeitenden definiert schlussendlich die unternehmerische Innovationskraft der gesamten HOCHDORF-Gruppe. So bleibt ein Unternehmen jung und dynamisch. Neugierig durchleuchten wir unsere Prozesse, die Produktepalette und suchen nach Möglichkeiten, die Wertschöpfung unserer Produkte zu verbessern. Oder wir optimieren unsere Dienstleistungen und die Kundenorientierung weiter. Statt uns auf den Lorbeeren auszuruhen, investieren wir mutig in eine neue Sprühturmanlage mit Dosen- linie und Hochregallager – alles, damit wir die Be- dürfnisse unserer kleinsten Kunden erfüllen können. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der Artikel und hoffe, sie wecken Ihre Neugierde. Dr. Thomas Eisenring CEO HOCHDORF-Gruppe [email protected] Seite 8

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HOCHDORF Swiss Nutrition Einblicke, Informationen und Reportagen aus der Welt der Milchderivate, der Babynahrung, der Ingredienzen und Pflanzenöle.

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Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe

hochdorf.com

Ein Milch- bestandteil

für viele Anwendungen

Omega-3-Fettsäure DHA – essenzieller

Brainfood für unsere Kleinsten

Pflanzenöle mit Vitamin E schützen vor den Zeichen der

Zeit

Der «verborgene Hunger» nach Zink

trifft auch gut genährte Kinder

Produktion VIOGERM® Weizenkeimöl und

was dahinter steckt

MILCHPROTEINE BABY- UND KINDERMILCHEN MARBACHER ÖLMÜHLE ZINK

Baby Care Cereals & Ingredients Ernährung

Exklusiv auf HOCHDORF online

Seite 2 bis 3 Seite 4 bis 5 Seite 6 bis 7 Seite 8

Felice Fauxpasin Südafrika

REISEHUNGER

Dairy Ingredients

AUFGESCHLOSSEN GEGENÜBER NEUEM

HOCHDORF entwickelt sich durchdacht weiter.

Gesunde Nahrungsmittel sind wichtig, damit wir richtig «funktionieren» können. Mit Funktionieren meine ich nicht nur

den Bewegungsapparat, sondern ebenso unser Denken. Denn gesunde Ernährung hat auch einen Einfluss auf die Beweglichkeit unserer Gedanken.

In dieser Ausgabe lesen Sie über die Bedeutung gewisser Nährstoffe, die uns mental und körper-lich fit halten. In unserer Babynahrung helfen zum Beispiel bestimmte Stoffe mit, dass sich das Gehirn unserer Sprösslinge gut entwickelt und sie zu wiss-begierigen Menschen heranwachsen. Oder über die Wichtigkeit von Milchproteinen in Sportlergetränken und das Vitamin E in unseren Pflanzenölen. Beide Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass wir möglichst lange vital und neugierig bleiben.

Neugierig auf VeränderungenEin Unternehmen besteht aus Strukturen und – vor allem – aus Menschen. Was die Gesundheit der

Menschen fördert, ist also auch für ein Unternehmen gut. Als HOCHDORF-Gruppe wollen wir überdies auf einem gesunden Wachstumskurs bleiben, ohne dabei Fett anzusetzen. Das heisst, wir wollen unsere mittelständischen schlanken Strukturen und unsere Beweglichkeit beibehalten sowie unsere eigenen Ziele und jene unserer Kunden konsequent weiter-verfolgen. Das hilft uns, im weltweiten Wettbewerb erfolgreich zu bleiben.

Als Unternehmen sind wir den Kinderschuhen längst entwachsen. Die kindliche Neugier jedoch

wollen wir unbedingt behalten. Die Wissbegierde unserer Mitarbeitenden definiert schlussendlich die unternehmerische Innovationskraft der gesamten HOCHDORF-Gruppe. So bleibt ein Unternehmen jung und dynamisch. Neugierig durchleuchten wir unsere Prozesse, die Produktepalette und suchen nach Möglichkeiten, die Wertschöpfung unserer Produkte zu verbessern. Oder wir optimieren unsere Dienstleistungen und die Kundenorientierung weiter. Statt uns auf den Lorbeeren auszuruhen, investieren wir mutig in eine neue Sprühturmanlage mit Dosen- linie und Hochregallager – alles, damit wir die Be-dürfnisse unserer kleinsten Kunden erfüllen können.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der Artikel und hoffe, sie wecken Ihre Neugierde.

Dr. Thomas Eisenring

CEO [email protected]

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Im letzten «HOCHDORF Inside» haben wir erklärt, wie sich Milch zusammensetzt und wie sie in die einzelnen Bestandteile zerlegt wird. Den

Fokus hatten wir auf die Proteine gelegt. In der vorliegenden Ausgabe vertiefen wir dieses Thema und erklären Ihnen, welche Proteinkonzentrate wir in unseren Werken in Sulgen (Schweiz) und Medeikiai (Litauen) produzieren und für welche Zwecke sie eingesetzt werden können.

Zur Erinnerung: Milch enthält 87% Wasser, 5% Lak-tose (Milchzucker), 4% Milchfett, 3.4% Milchprotein und 0.6% Mineralien. Milchprotein kann nochmals in zwei Gruppen unterteilt werden: in Kasein (2.7%) und Molkenprotein (0.7%).

Dass uns Kasein an Käse erinnert, ist kein Zufall. Die Trockenmasse von Käse enthält vor allem das Milch-protein «Kasein» und Milchfett. In der Molke, die beim Käsen als Nebenprodukt anfällt, finden sich u. a. Laktose und Molkenproteine.

Herstellung von MilchproteinkonzentratenMilchproteine sind grösser als Laktose und Minera-lien (siehe Grafik). Diesen Unterschied nutzen wir in der Herstellung von Proteinkonzentraten aus. Wenn wir Magermilch durch einen Membranfilter pumpen, bleibt das Milchprotein hängen (Retentat), Laktose und Mineralien fliessen hindurch (Permeat). Das mittels Filtrierung gewonnene Milchprotein trocknen

wir auf einem Sprühturm zu Milchproteinkonzentrat (Milk Protein Concentrate = MPC). Mit der Filtrierungsstärke können

wir den Reinheitsgrad des Konzentrats beeinflussen. Das gängigste Proteinkonzentrat hat, bezogen auf die Trockensubstanz, einen Proteingehalt von 85%. Dieses MPC können wir sowohl in Sulgen wie auch in Medeikiai herstellen. Pulver mit einem Proteingehalt von über 90% nennt man Proteinisolat.

In Sulgen haben wir die Möglichkeit, neben Mager-milch auch Molke und Buttermilch zu filtrieren. Beide Rohstoffe beziehen wir von Schweizer Käsereien und Molkereien. Die Proteinausbeute der Molke ist im Vergleich zu Magermilch geringer, weil sie kein Kasein mehr enthält. Das gängigste Molkenproteinkonzentrat (Whey Protein Concentrate = WPC) hat einen Protein-gehalt von 80% – ebenfalls bezogen auf die Trocken-substanz.

Permeat wird weiterverwendetDas beim Filtrierungsprozess anfallende Milchpermeat setzen wir in Sulgen zur Standardisierung der Milch für verschiedene weitere Endprodukte ein. Zudem ha-ben wir seit Herbst letzten Jahres die Möglichkeit, aus Molken- und Buttermilchpermeat Laktose herzustel-

len. In der neu installierten Anlage mit Elektrodialyse und Ionentauscher – die wir IONEX nennen – entzie-hen wir dem Permeat die Mineralien. Die resultieren-de Flüssiglaktose setzen wir entweder direkt in der Herstellung von Kindernährmitteln ein oder trocknen sie in einem Sprühturm.

Grob gesagt gibt es drei Anwendungszwecke für Milchproteinkonzentrate: zur Nahrungsmittelergän-zung, als Stabilisator in Lebensmitteln (in Verarbei-tungsprodukten) und für die Käseherstellung.

Milchproteine zur Nahrungsmittel ergänzungDie menschliche Muskulatur besteht zu einem gros sen Teil aus Proteinen, auch Eiweisse genannt. Insbeson-dere für den Muskel aufbau müssen dem Körper zu-

sätz liche Proteine zugeführt werden. Die Effizienz der verschiedenen Proteinquellen wird mit der biologischen Wertigkeit definiert (siehe Tabelle). Milch- und vor allem Molkenproteine haben eine sehr hohe biologische Wertigkeit. Weil sie auch geschmacklich und preislich

interessant sind, eignen sie sich ideal für proteinange-reicherte Produkte, insbesondere Getränke.

Es gibt verschiedene Zielgruppen mit einem be-sonderen Interesse am Muskelaufbau: Sportler und Bodybuilder, ältere Menschen, Menschen in einer Genesungsphase und natürlich Babys sowie Kleinkin-der. Beim Einsatz von Milchproteinen gilt es jedoch, zwischen Kasein und Molkenprotein zu unterscheiden. Kasein kann vom Körper nur langsam aufgenommen werden. Ideal wirkt es beispielsweise dann, wenn es am Abend vor dem Schlaf eingenommen wird. Mol-kenproteine hingegen sind «schnelle Proteine», sie können rasch vom Körper verwertet werden. Optimal werden diese direkt nach dem Training eingenommen, wenn Muskeln aktiv und in der Aufbauphase sind.

Dairy Ingredients

Ausgabe 4 | Winter / Frühling 2016

MILCHPROTEIN

Ein Milchbestandteil für viele Anwendungen

Viele Sportlerinnen und Sportler setzen zur Regeneration oder zum Muskelaufbau auf Milchproteine bzw. auf Milchprotein-getränke.

Molkenproteine unterstützen die rasche Regeneration nach einer körperlichen Anstrengung.

Bestandteile der Milch

Milch – der Muntermacher der Natur – ist ein sehr gesundes Nahrungsmittel. Jedoch wissen die wenigsten Konsumenten, woraus Milch eigentlich besteht und wie die einzelnen Bestandteile in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt werden.

Die Artikelreihe zu den Milch-Inhaltsstoffen schaut etwas genauer hin.

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Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe | 32

Molkenprotein 104–110

Vollei (Referenzwert) 100

Rindfleisch 92

Thunfisch 92

Kuhmilch 88

Reis 81

Kartoffel 76

Bohne 72

Mais 72

Hafer 60

Soja 84–86

Lebensmittel Biologische Wertigkeit

Edamer Käse 85

Quinoa 83

Weizenkeim 82–88

Milchproteinkonzentrate als StabilisatorenMilch- und vor allem Molkenproteinkonzentrate sind strukturbildend. Je nach Proteintyp, Anwendung und Zustand können sie wasserbindend oder schaumbil-dend wirken, die Viskosität erhöhen oder gelieren. Sie werden deshalb zur Herstellung verschiedens-ter Lebensmittel eingesetzt: z. B. Joghurt, Glacé, Dessert produkte, Fleisch- und Wurstwaren. Ob ein Milch- oder ein Molkenproteinkonzentrat oder eine Mischung davon eingesetzt werden soll, eruieren wir idealerweise zusammen mit dem Kunden aufgrund der Produktbedürfnisse und des Herstellungsprozes-ses. Bei der Evaluation des «idealen» Proteinmixes spielen neben den strukturbildenden Faktoren auch geschmackliche Aspekte eine wichtige Rolle; zum Beispiel wirken Molkenproteine zwar sehr gut wasser-bindend, aber zu viel Molkenprotein in einem Produkt kann auch als «sandig» empfunden werden.

Milchproteinkonzentrate in der KäsefabrikationKäse hat ein vorgegebenes Verhältnis von Milchfett und Milchprotein. In der Rohmilch ist der Fettanteil jedoch meist höher und der Proteinanteil tiefer. Um dieses Verhältnis in der zu verarbeitenden Milch besser einzustellen, entrahmen Schweizer Käsereien die von den Bauern gelieferte Milch. Der anfallende Rahm wird dann weiterverarbeitet zu milchfetthaltigen Produkten wie Rahm, Butter usw. Anstatt die Milch zu entfetten, könnte man auch Milchproteine hinzufügen, bis das gewünschte Verhältnis erreicht ist. Dieses Vorgehen macht vor allem für kleinere und mittle-re Käsereien in milcharmen Regionen Sinn, welche über keine oder nur über schlechte Möglichkeiten der Fettverwertung verfügen. Mit der Zugabe von Milch-proteinen reduzieren diese Käsereien gleichzeitig den Molkenanfall.

Üblicherweise werden Kaseine mit einer Säurefällung aus der Milch extrahiert. Die Säure verändert jedoch die Proteinstruktur. In unserem litauischen Werk produzieren wir seit Kurzem mittels Mikrofiltrations-verfahren micelläres Kasein (MCC). Auf diese Weise hergestelltes Kasein ist unverändert. MCC eignet sich vor allem für den gezielten Einsatz in der Käseher-stellung. Für die Produktion des MCC stellen wir die Anlage so ein, dass nur das Kasein hängen bleibt, die Molkenproteine also im Permeat verbleiben. Das ist möglich, weil Kaseine etwas grösser sind als Molken-proteine (siehe Grafik). Das so anfallende Permeat entspricht vom Gehalt her der Molke. Diese Molke, die nun ausnahmsweise nicht als Nebenprodukt der Käse-herstellung anfällt, sondern durch Filtration, nennen wir Idealmolke.

Vielfältiges SortimentUnser Standardsortiment umfasst eine grosse Zahl verschiedener Milch- und Molkenproteinpulver. Gerne beraten wir unsere Kunden, damit das ideale Protein-pulver für eine spezifische Anwendung gefunden oder entwickelt werden kann. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

Dr. Marc VissersHead of Development and Applications

Dairy [email protected]

Kilian GreterHead of Marketing & Sales

Dairy [email protected]

MILCHPROTEINE

Was sind eigentlich Proteine?

Proteine sind Ketten von Aminosäuren. Jedes Protein hat eine andere Anzahl und Reihenfolge an

Aminosäuren. Total gibt es 20 verschiedene Ami-nosäuren, welche als Basis für die Proteine dienen. 8 dieser Aminosäuren können nicht vom mensch-lichen Körper aufgebaut werden und müssen über

die Ernährung aufgenommen werden. Man nennt sie deshalb essenziell. Der Mensch braucht jedoch nicht

von jeder Aminosäure gleich viel.

Auf Basis des Aminosäureprofils von Proteinen kann die sogenannte biologische Wertigkeit für

den Menschen berechnet werden (siehe Grafik). Je höher der Wert, desto höher die biologische Wer-tigkeit. Von allen Proteinen haben Molkenproteine

die höchste biologische Wertigkeit.

Fraktionierung von Magermilch und Molke

Magermilch Molke

Membran-filtration

IONEX

Molkenpermeat Milchpermeat

MPC

WPC

Laktose

KaseinMolkenproteinLaktoseMineralien

Mineralien

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Baby Care

Ausgabe 4 | Winter / Frühling 2016

Unser Gehirn ist voller komplexer Vorgänge. Kein Wunder, braucht es rund zwanzig Jahre, bis es den Kinderschuhen entwachsen ist.

Damit das kindliche Gehirn optimal heranreifen kann, benötigt es die Omega-3-Fettsäure DHA, die wir mit den heutigen Ernährungsgewohnheiten oft vernachlässigen. Einer der Gründe, weshalb die EU beschlossen hat, die DHA-Menge in Babynahrung gesetzlich zu regeln.

Damit sich das Gehirn unserer Kleinsten gut entwickelt, muss es täglich mit bestimmten Nährstoffen versorgt werden. Dasselbe trifft für die Augen zu: Sie gelten als Erweiterung des Gehirns. Zwei Substanzen sind dabei gleichermassen wichtig: Docosahexaensäure, kurz DHA genannt, sowie Arachidonsäure, auch als AA bekannt (1, 2). AA kommt in hoher Konzentration im Zentral-nervensystem sowie in sämtlichen Körpergeweben vor. DHA hingegen findet man verstärkt in der Netzhaut und in der grauen Substanz der Grosshirnrinde (2). Schon im Mutterleib spielen die beiden Fettsäuren für die kognitive Gehirnentwicklung des Babys eine bedeutende Rolle.

An und für sich kann der Mensch die Omega-3-Fett-säure DHA und die zur Gruppe der Omega-6-Fett-säuren gehörende AA mittels körpereigener Synthese selber herstellen, jedoch in zu geringem Masse. Des- halb sollten wir beide zusätzlich über die Nahrung zu uns nehmen.

Zu wenig DHA wegen veränderter EssgewohnheitenIn den letzten hundert Jahren haben sich unsere Essgewohnheiten markant verändert. Früher assen wir Menschen mehr Ballaststoffe sowie marine Nahrungs-mittel wie Krusten- und Schalentiere sowie Fettfische wie Hering und Lachs, sodass der Körper über ge-nügend DHA verfügte (3). Heute nehmen wir zu viele

gesättigte Fette, Zucker und Omega 6 in Form von AA zu uns. AA ist vor allem in tieri-schen Produkten enthalten.

Ab der 25. Schwangerschaftswoche brauchen Kinder viel DHAAb dem letzten Schwangerschafts-Trimester bis ca. drei Jahre nach seiner Geburt lagert das Kind über-proportional viel AA und DHA in seinem Organismus ein. Während dieser Zeit wächst das Gehirn am

schnellsten. Es beginnt, unzählige Synapsen und die Myelin schicht, eine weisse Schicht aus Fett und Protein, zu bilden (2, 4). Die Hauptaufgabe dieser speziellen Fettschicht liegt darin, die elektrische Reizleitungs geschwindigkeit entlang der Nervenzelle zu erhöhen. Ein substanzieller Nährstoffmangel wäh-rend und nach der Schwangerschaft kann beim Kind zu kog nitiven und psychomotorischen Defiziten (2, 5) führen. Es leidet unter Umständen später unter Seh- und Nervenproblemen oder weist vermehrt neuro- kognitive Störungen auf wie etwa ADHS (6, 7). Des-halb ist es äusserst wichtig, dass die werdende oder stillende Mutter genügend DHA zu sich nimmt.

Je nach länderspezifischer Empfehlung sollte die Mutter ein- bis zweimal pro Woche Fisch bzw. Fischöl-

Supplemente einnehmen oder eine mit DHA ange-reicherte Schwangerschaftsmilch trinken, damit sie ihr Kind optimal mit DHA versorgen kann. Die Experten sind sich jedoch noch uneinig, wie viel ein Kind wirk-lich braucht: Denn während die Muttermilch sich im

Laktose-, Protein- und Fettgehalt weltweit sehr ähnlich ist, variiert die Fettqualität. Die DHA-Menge in der Muttermilch unterscheidet sich je nach Region und Ernährungsgewohnheiten der Frauen beträchtlich (vgl. Grafik auf Seite 5).

Frühgeborene Kinder haben praktisch immer einen zu tiefen DHA-SpiegelIm letzten Drittel der Schwangerschaft findet der grösste Wertzuwachs an DHA im Gehirn des Fetus statt. Diese wichtige Aufbauzeit fehlt den zu früh geborenen Babys. Deshalb haben Frühchen aufgrund ihres relativ tiefen DHA-Levels kognitive Entwicklungs-verzögerungen. Diese können jedoch gut aufgeholt werden, wenn das Baby nach der Geburt zusätzlich mit jener Menge DHA supplementiert wird, welche es

OMEGA-3-FETTSÄURE DHA IN BABYNAHRUNG

Essenzieller Brainfood für unsere Kleinsten

Rund um den Globus greifen Millionen wissbegieriger Babys und Kleinkinder nach allem Neuen, das in ihrem Blickfeld erscheint. Damit ihre Neugierde bleibt, brauchen sie DHA-haltige Nahrungsmittel wie etwa die Milchen von HOCHDORF.

Interessante Fakten über unser Gehirn

– Das Gehirn eines Erwachsenen wiegt ca. 1 – 1.5 kg.

– Das Gehirnvolumen beträgt ca. 1.6 Liter.

– Wir haben rund 100'000'000'000 Gehirnzellen.

– Die Intelligenz hat nichts mit der Gehirngrösse zu tun.

– Das Gehirn eines Erwachsenen macht 2% des Körpergewichts aus und verbraucht rund 20% des Sauerstoffs sowie 23% des Energiebedarfs.

– Die Gehirngrösse eines Kindes verdreifacht sich in den ersten 3 Lebensjahren.

– Das Gehirn besteht zu 50 – 60% aus Fett. Rund 25% der Fettsäuren macht DHA aus, 15% AA.

– Die wichtigsten Nährstoffe für das Gehirn sind die Vitamine A und D, die Spurenelemente Eisen, Jod, Kupfer, Selen und Zink sowie die Omega-3- Fettsäure DHA und die Omega-6-Fettsäure AA.

Im letzten Drittel der Schwangerschaft findet der grösste Wertzuwachs an DHA im Gehirn des Fetus statt.

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Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe | 54

DHA IN BABY- UND KINDERMILCHEN

im Mutterleib erhalten hätte. Eine interessante Mög-lichkeit bieten mit DHA angereicherte Anfangsnahrun-gen für Frühgeborene und Säuglinge. Sie verbessern im Vergleich zu nicht angereichter Nahrung nachweis-lich die Reifung des Sehapparates und fördern die neurologischen Entwicklungen und Funktionen (8).

Kinder verweigern oft DHA-haltige NahrungsmittelAuch nach der Stillphase, wenn die Kinder mit der Beikost beginnen, kann die genügende Versorgung mit DHA problematisch sein. Vielfach verweigern unsere

Kleinen DHA-haltige Nahrungsmittel wie etwa Fisch. In diesem Fall macht eine zusätzliche Supplementierung Sinn, etwa mit Juniormilchen der HOCHDORF-Gruppe. Denn die Supplementierung mit einer DHA-angerei-cherten Formula kann die kognitive und motorische Entwicklung sowie die Sehschärfe bei Kindern signifi-kant steigern (9, 10).

HOCHDORF setzt im EU-Raum schon lange auf DHA, die EU zieht nun nachHOCHDORF hat schon immer grossen Wert auf die Qualität ihrer Babynahrung gelegt. Fast alle unsere Baby-, Junior- und Mamamilchen enthalten DHA, obwohl die Supplementierung im EU-Raum bis vor Kurzem freiwillig gewesen ist.

Am 22. Februar 2016 haben die europäischen Behörden ein neues Gesetz verabschiedet, das vorschreibt, dass jede Anfangs- und Folgenahrung DHA und AA enthalten muss. Der Anteil ist auf 0.4% des gesamten Fettgehaltes festgelegt worden. Bisher haben wir mit einem Anteil von 0.2% gearbeitet. Somit werden wir die DHA-Menge in unseren Baby-, Junior- und Mamamilchen nochmals verdoppeln. Für uns bietet das neue EU-Gesetz die Möglichkeit, unser neustes Know-how in die adaptierten Rezepturen einfliessen zu lassen.

Dass die europäischen Behörden mit dem neuen Ge-setzesbeschluss die Wichtigkeit von DHA anerkennen, ist für uns eine klare Bestätigung, dass wir mit unseren Rezepturen richtig liegen. Wir glauben schon lange an die Notwendigkeit von DHA für die gesunde Entwick-lung von Babys sowie Vorschulkindern und werden auch in Zukunft unsere Rezepturen laufend mit den neusten Forschungsresultaten vergleichen.

Janny VedderNutrition Marketing Manager Baby Care

HOCHDORF Swiss Nutrition [email protected]

Der DHA-Anteil* in der Muttermilch variiert weltweit (11)

Vielfach verweigern Kinder DHA-haltige Nahrungs-mittel wie etwa Fisch. In diesem Fall macht eine Supplementierung mit DHA Sinn.

Interview mit Simone Hartong, Produktentwicklung HOCHDORF Baby Care

Simone Hartong arbeitet seit 2012 bei HOCHDORF als Produkt entwicklerin im Bereich Baby Care. Sie ist in Bonn aufgewachsen und schloss dort ihr Studium zur Lebens mittelingenieurin ab. Danach war sie in ver-schiedenen Branchen der Lebensmittelindustrie tätig. Seit bald vier Jahren lebt Simone Hartong mit ihrer Familie in der Nähe von Weinfelden.

Welchen Einfluss hat das neue EU-Gesetz auf die Babynahrung der HOCHDORF-Gruppe?Simone: Das neue Gesetz gibt uns die Chance, nicht nur den DHA- und AA-Gehalt in unserer Babynahrung zu erhöhen, sondern unsere Rezepturen grundlegend

anzupassen. Wir haben uns über die Jahre viel Know-how aufgebaut, das wir nun in die neuen Produkte einfliessen lassen können.

Welche Anpassungen werdet ihr vornehmen?Simone: Wir werden alle Rezepturbestandteile neu beurteilen. Wir werden z. B. die Vitamine und Mineral-stoffe an die neue Gesetzgebung anpassen sowie den Proteingehalt leicht senken. Zusätzlich streben wir an, sensorische Qualitätsparameter wie den Geschmack und die Pulverstruktur nochmals zu verbessern. Alles Anpassungen, die wir in vielen Ländern ausserhalb des EU-Raumes schon vornehmen konnten.

Wie ist eure Vorgehensweise für die Anpassung?Simone: Zuerst beurteilen wir die Qualität der Roh-stoffe sowie die der Lieferanten. Gleichzeitig werten wir sämtliche Analyseergebnisse der bisherigen Formeln aus, definieren Verbesserungspotenziale und berechnen Rezepturen. Dies machen wir vom Büro-

tisch aus. Nach einer Rohstoff-Vorauswahl beginnen wir mit Laborversuchen. Wir analysieren z. B. die Pulver struktur, die Hitzestabilität oder die Nährwerte. Entsprechen die Resultate unseren Qualitätskriterien, machen wir auf unserem kleinen Sprühturm Pilot-versuche. Mit dem so produzierten Pulver legen wir Lagertests an und können so unterschiedliche Rezepturen vergleichen, die optimale Zusammen-setzung definieren sowie die Produktionsparameter für die Sprühtrocknung festlegen. Eine Versuchs-produktion auf der endgültigen Produktionsanlage, ein sogenannter Scale-up, ist immer erforderlich, da die Produktionsparameter von Versuchs- und Pro-duktionssprühtürmen doch sehr unterschiedlich sind. Auch dieses Pulver wird frisch und während der Halt-barkeitsdauer analysiert, bevor wir die Rezeptur zum Verkauf freigeben.

Simone Hartong, wir danken dir ganz herzlich für die spannenden Ausführungen.

USA 0.22%

Kanada 0.22%

Australien 0.23%

Grossbritannien 0.24%

Mexiko 0.26%

Spanien 0.33%

China 0.40%

Chile 0.43%

Norwegen 0.43%

Philippinen 0.74%

Japan 0.87%

Kanadische Arktis 1.4%

Je nach den Ernährungsgewohnheiten eines Landes unterscheidet sich der DHA-Gehalt in der Mutter-milch beträchtlich. Ein Grund, weshalb sich die Spezialisten uneinig sind, wie viel DHA Kinder genau brauchen. * Durchschnittswerte

Quellen:1) Umhau J.C., et al. Imaging incorporation of circulating docosahexaenoic acid into the human brain using positron emission tomography. J Lipid Res. 2009; 50:1259–12682) Wainwright PE. Dietary essential fatty acids and brain function. ProcNutr Soc. 2002; 61(1):61–693) Simopoulos A.P. Essential fatty acids in health and chronic disease. Am. J. Clin. Nutr. 1999; 70:560–5694) Roth G., Strüber N. Pränatale Entwicklung und neurobiologische Grundlagen der psychischen Entwicklung. In: Cierpka (Hrsg.); Frühe Kindheit 0–3. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2012; 4–205) Uauy R., Dangour AD. Nutrition in brain development and aging: role of essential fatty acids. Nutr. Rev. 2006; 64(5):24–336) Mohajeri M.H., et al. The role of DHA in cognitive performance of children. AgroFOOD industry hi-tech. 2012; 23(2):22–257) Richardson A.J. Long-chain polyunsaturated fatty acids in childhood developmental and psychiatric disorders. Lipids. 2004; 39(12):1215–12228) Makrides M. DHA supplementation during the perinatal period and neurodevelopment: Do some babies benefit more than others. PLEFA. Published online June 20129) Birch EE., et al. A randomized controlled trial of long-chain polyunsaturated fatty acid supplementation of formula in term infants after weaning at 6 wk of age. Am J Clin Nutr. 2002; 75(3):570–58010) Birch E.B., et al. The DIAMOND Study: Am J Clin Nutr. 2010;91(4):848–85911) Brenna J.T., et al. Docosahexaenoic and arachidonic acid concentrations in human breast milk worldwide. Am J Clin Nutr. 2007; 85(6):1457–1464

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Cereals & Ingredients

Ausgabe 4 | Winter / Frühling 2016

Vitamin E ist in aller Munde als wirkungs-volles Antioxidans in Hautpflegeprodukten. Doch wer Vitamin E auf seine äussere Wir-

kung reduziert, tut ihm unrecht. Schönheit und ewige Jugend kommen bekanntlich auch von innen. Erst recht, wenn der Wirkstoff aus einer natürlichen Quelle stammt. Hier leisten Pflan-zenöle hervorragende Arbeit.

Vitamin E gilt als wichtigstes fettlösliches Antioxi-dans. Es schützt die fettähnlichen Strukturen unse-rer Zellmembran vor den Oxidantien, bekannter als freie Radikale. Freie Radikale sind äusserst reaktive Sauerstoffverbindungen, weil ihnen ein Elektron fehlt. Um sich möglichst schnell zu vervollständigen, gehen sie ziemlich aggressiv vor. Wie ein Taschendieb entreissen sie dem nächstbesten Molekül das benö-tigte Elektron und beschädigen so etwa die Zellmem-bran oder die DNA. Es entsteht eine fast unendliche Kettenreaktion von oxidativen Prozessen bzw. von Stehlen und Bestohlenwerden.

Antioxidantien schützen gegen ElektronenraubGut, gibt es Helfer gegen den Elektronendiebstahl: die Radikalenfänger bzw. Antioxidantien. Dazu gehört Vitamin E. Antioxidantien hemmen den oxidativen Pro-zess (1), denn sie besitzen überschüssige Elektro nen zur Gratisabgabe. Fleissig gehen sie auf die Suche nach freien Radikalen und schenken ihnen die fehlenden Elektronen. Die Kettenreaktion wird gestoppt, denn jeder hat nun, was er will.

Ein paar Attacken durch Oxidantien machen dem Körper noch nichts aus. Oxi-dative Prozesse sind für den

mensch lichen Organismus sogar lebenswichtig. Freie Radikale aktivieren unsere Selbstheilungskräfte und zerstören krank machende Keime, indem sie Ent-zündungsprozesse auslösen. Wichtig ist, dass die Oxidantien trotz ihren gesundheitlichen Vorteilen möglichst lange nicht die Oberhand gewinnen.

Vitamin E hilft gegen oxidativen StressSo gut die Antioxidantien auch arbeiten und versu-chen, im Gleichgewicht mit den Oxidantien zu bleiben, ihnen sind Grenzen gesetzt. Ein Ungleichgewicht und folglich ein Überwiegen der Oxidationsprozesse

ist unvermeidlich. Über die Jahre rosten wir wie altes Eisen unaufhaltsam vor uns her. Der natürliche Alte-rungsprozess setzt ein, es kommt zu deutlichen Membranschäden. Die Zelle beginnt, fehlerhaft zu arbeiten oder stirbt ab.

Wir können den natürlichen Alterungsprozess nicht aufhalten, aber verlangsamen, indem wir oxidativen Stress vermeiden und auf eine gesunde Lebensweise achten. Dazu gehört der Verzicht auf übermässigen Alkohol- und Zigarettenkonsum (2) und auf Lebensmit-tel mit industriell verarbeiteten Fetten oder Pestizid-rückständen. Ein Unterfangen, das nicht immer einfach ist. Im Gegensatz zu unseren Vorfahren sind wir heute stärker den freien Radikalen ausgesetzt: Luftver-

schmutzung, Dauerstress, Pestizide und Bewegungs-armut setzen uns zu. Und als wäre dies nicht genug, nehmen wir mit den veränderten Ess gewohnheiten unter anderem auch immer weniger Antioxidantien in Form von natürlichem Vitamin E zu uns (3, 4).

Rundumschutz gegen das ÄlterwerdenVitamin E nicht aus seinem Speiseplan zu streichen, lohnt sich! Vitamin E hemmt beispielsweise die

Verklumpung der Blutplättchen und verhindert die Oxidation von ungünstigem LDL-Cholesterin. Das Blut kann optimal fliessen. Folglich lagern sich weniger Fett und Kalk an den Arterienwänden ab. Die Gefahr von Thrombosen, Schlaganfällen und Herzinfarkten kann minimiert werden (5). Gemäss einer aktuellen italienischen Studie soll Vitamin E das Risiko eines Herzinfarktes um rund 20 Prozent (6) senken.

Interessant ist Vitamin E auch in Bezug auf kognitive Beeinträchtigungen, die das Altern häufig mit sich bringt. Heute geht man davon aus, dass oxidativer Stress die Entstehung der Alzheimer-Krankheit begünstigt. Die Einnahme von Vitamin E heilt sie zwar

nicht, verlangsamt aber eventuell den Krankheits-verlauf (7), weil Vitamin E den schützenden Mantel um die Nervenzellen des Gehirns erhalten kann. Mit zunehmendem Alter werden oft auch das Immunsys-tem und die Augen schwächer. Vitamin E verbessert gerade bei älteren Personen die Abwehrkräfte (8) und wirkt präventiv gegen die altersbedingte Trübung der Augenlinse (9). Alles Vorteile, welche die Lebensquali-tät verbessern.

VITAMIN E IN PFLANZENÖLEN

Natürlicher Schutz vor den Zeichen der Zeit

Es lohnt sich, täglich Vitamin-E-reiche Pflanzenöle einzunehmen, denn sie schützen uns vor den freien Radikalen. Der Alte-rungsprozess kann zwar nicht gänzlich gestoppt, jedoch verlangsamt werden. Wir bleiben länger fit und vital.

Alternative zu Pflanzenölen

Wer es gerne puristisch mag, oder als Abwechs-lung zum Öl, dem bietet sich die ursprünglichste Form der Vitamin-E-Einnahme an: VIOGERM®

Weizenkeime, Leinsamen oder geröstete Mandeln, Erdnüsse und Sonnenblumenkerne.

HOCHDORF hat neben den VIOGERM® Weizen-keimen seit Kurzem auch Leinsamen im Angebot. Beide Produkte gibt es ebenfalls im praktischen Streuer. Sie verfeinern kalte und warme Speisen wie Salate, Müesli, Brote und Gemüse.

Mit den veränderten Essgewohnheiten nehmen wir immer weniger Antioxidantien in Form von natürlichem Vitamin E zu uns.

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Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe | 76

Olivenöl 5

Sojaöl 14

Maiskeimöl 27

Sonnenblumenöl 36

Rapsöl 41

Distelöl 45

Nachtkerzenöl 46

Hirseöl 166

VIOGERM® Gold Oil 205

MARBACHER ÖLMÜHLE

Vitamin E in Kürze

«Vitamin E» bezeichnet eine in der Natur vor-kommende Gruppe von acht verwandten

Ver bindungen: vier Tocopherole (alpha-, beta-, gamma-, delta-Tocopherol) und vier Tocotrienole

(alpha-, beta-, gamma-, delta-Tocotrienol). Es ist ein Zellschutzvitamin.

Für den Menschen von grosser Bedeutung ist alpha-Tocopherol. Es ist im Körper in den grössten

Mengen vorhanden (12), wird spezifisch selektiert und in der Leber angereichert. Die anderen Formen

von Vitamin E kommen in viel geringeren Konzen- trationen vor. Dementsprechend empfahl das «Food and Nutrition Board» (die Lebensmittel- und Ernäh-rungsbehörde der USA) im Jahr 2000, Zufuhremp-

fehlungen für Vitamin E auf der Basis von alpha- Tocopherol festzulegen (13).

Produkte, etwa Pflanzenöle, die Vitamin E enthalten, müssen nicht unbedingt reich an alpha-Tocopherol

sein. Die in den USA beliebten Sojabohnen- und Maisöle enthalten beispielsweise mehr gamma- als

alpha-Tocopherol. Weizenkeimöl hingegen enthält extrem viel alpha-Tocopherol.

Die in Pflanzen vorliegende natürliche Form von alpha-Tocopherol wird als «RRR-alpha-Tocopherol»

oder «D-alpha-Tocopherol» bezeichnet.

In angereicherten Lebens- und Nahrungs-ergänzungsmitteln findet man meist synthetisches

«All-rac-alpha-Tocopherol» bzw. «DL-alpha- Tocopherol». Dieses enthält RRR-alpha-Tocopherol

und sieben sehr ähnliche Formen von alpha- Tocopherol. All-rac-alpha-Tocopherol wird als bio-

logisch weniger aktiv definiert als natürliches RRR-alpha-Tocopherol.

Vitamin-E-Anteil in PflanzenölenAngaben in mg pro 100 g Öl

Freie Radikale sind ein Nebenprodukt des Stoffwechsels. Zusätzlich wird ihre Vermehrung begünstigt durch– Umweltgifte– ungesunde Ernährung– Alkohol- und Tabakkonsum– zu hohe körperliche Belastung– Einnahme von Medikamenten– UV-Strahlung und Ozonbelastung– Chemo- und Strahlentherapie

Mögliche Auswirkungen der freien Radikalen– Apoptose «Selbstmord» einer Zelle– chronische Krankheiten– Immunschwäche – Gefässerkrankungen und ihre Folgen – Arthritis– neurodegenerative Erkrankungen – Tumore– Schäden an der DNA– beschleunigten Alterungsprozess

Freie Radikale in Kürze

Alpha-Tocopherol – wirkungsvoller als alle anderenVitamin E ist relativ komplex aufgebaut und ein Sammelbegriff für acht fettlösliche Substanzen, die Tocopherole und Tocotrienole, die der Körper nicht selber bilden kann. Vitamin E wirkt am besten als ganzes Team mit all seinen natürlichen sekundären Begleitstoffen.

Doch ein Mitglied der Vitamin-E-Familie überstrahlt das ganze Team: das alpha-Tocopherol. Leider kann alpha-Tocopherol nur näherungsweise synthetisch hergestellt werden. Schon deshalb steht natürliches Vitamin E dem menschlichen Organismus am nächs-ten und sollte bevorzugt werden. Hinzu kommt, dass natürliches alpha-Tocopherol weitaus wirkungsvoller ist als synthetisches. Die Bioaktivität von natürlichem alpha-Tocopherol ist rund 50 Prozent höher (10).

Pflanzenöle – natürliche Quelle von Vitamin EEine hervorragende Quelle für alpha-Tocopherol sind kalt gepresste Pflanzenöle. Den höchsten Gehalt haben Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Distelöl. Doch auch die aromatischen Mandel-, Aprikosen-kern- und Sesamöle enthalten gesundes Vitamin E. Am besten entscheidet man sich für ein Produkt aus biologischem Anbau, um den Körper nicht mit schäd-lichen Stoffen wie Pestiziden zu belasten. Denn diese erhöhen unnötig den oxidativen Stressfaktor (11).

Die von der Marbacher Ölmühle hergestellten Öle sind alle kalt gepresst und stammen überwiegend aus biologischem Anbau. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Öle nicht nur aromatisch bleiben, sondern auch das volle Spektrum der Nährstoffe in

sich tragen wie ungesättigte Fettsäuren und Vitamine.Und wer doch ab und an zu Recht an seine äussere Vitalität denken möchte: Vitamin-E-haltige Pflanzen öle können auch äusserlich angewendet werden. Mandel-, Weizenkeim- und Leinsamenöle eignen sich hervor-ragend als Basisöle für die Hautpflege oder als Mas-sageöle.

Michel BurlaManaging Director Cereals & Ingredients

HOCHDORF Swiss Nutrition [email protected]

Quellen:1) Biesalski H.K., Köhrle J., Schümann K.: Vitamine, Spurenelemente und

Mineralstoffe. 14–18, Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 20022) Bruno RS., et al. A-Tocopherol disappearance is faster in cigarette smo-

kers and is inversely related to their ascorbic acid status. Am J Clin Nutr. 2005; 81:95–103

3) www.zentrum-der-gesundheit.de4) Maras JE., et al. Intake of alpha-tocopherol is limited among US adults. J Am Diet Assoc. 2004; 104:567–5755) Glynn R., et al. Effects of Random Allocation to Vitamin E Supplemen-

tation on the Occurrence of Venous Thromboembolism: report from the Women´s Health Study. Circulation 2007; 116:1497–1503

6) Loffredo L., et al. Supplementation with vitamin E alone is associated with reduced myocardial infarction: a meta-analysis. Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases. Published online February 2012

7) The TEAM-AD VA Cooperative Randomized Trial. JAMA. 2014; 311(1): 33–44

8) Meydani SN., et al. Vitamin E and respiratory tract infections in elderly nursing home residents: a randomized controlled trial. JAMA. 2004; 292: 828–836

9) Leske MC., et al. Antioxidant vitamins and nuclear opacities: the longitudi-nal study of cataract. Ophthalmology 1998; 105:831–836

10) https://ods.od.nih.gov/factsheets/VitaminE-HealthProfessional, Jan. 201611) International Journal of Pharmaceutical Sciences Review and Research,

Volume 3, Issue 1, July–August 2010; Article 021, ISSN 0976–044X12) Traber MG. Utilization of vitamin E. Biofactors. 1999; 10(2-3):115–12013) Food and Nutrition Board, Institute of Medicine. Vitamin E. Dietary refe-

rence intakes for vitamin C, vitamin E, selenium, and carotenoids. Washington D.C.: National Academy Press; 2000:186–283.

Roggenmehl

440 gHaselnüsse

80 g

Lammfleisch

3871g

Blaubeeren

2105 g

Weizenkeimöl

8 gPutenbrust

2143 g

Tagesbedarf an Vitamin EDie deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE empfiehlt für: • Frauen: 11 bis 12 mg; Schwangere: 13 mg; Stillende: 17 mg

• Männer: 12 bis 15 mg

So decken Sie Ihren täglichen Vitamin-E-BedarfDie empfohlene, durchschnittliche Tagesdosis von 12 mg Vitamin steckt z. B. in (Angaben in g):

getrocknete Aprikosen

784 ggetrocknete Feigen

3429 g

Rindfleisch

3636 gSonnenblumenöl

29 g

Weissmehl (Weizen)

5217 ggeröstete Mandeln

50 g

Page 8: Hochdorf iNSIDE Ausgabe 04 Winter/Frühjahr 2016

REISEHUNGER

Impressum

Ausgabe Nr. 4 – Juni 2016

3. Jahrgang

Auflage: 1100 (deutsch)

300 (englisch)

REDAKTION

Michel Burla, Dr. Thomas Eisen-

ring, Kilian Greter, Dr. Christoph

Hug, Monique Inderbitzin, Janny

Vedder, Dr. Marc Vissers

LEKTORAT

LAYOUT/PRODUKTION

SWS Medien AG Print, Sursee

FOTOS

HOCHDORF-Gruppe,

Stock-Bilder

DESIGN/KONZEPT

W4 Marketing AG, Zürich

Illustrationen: Ivo Kircheis

REDAKTIONSLEITUNG

Dr. Christoph Hug, Leiter

Unternehmenskommunikation

Siedereistrasse 9, Postfach 691

6281 Hochdorf

Schweiz

Tel. +41 41 914 65 62

Fax +41 41 914 66 66

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der Redaktionsleitung erlaubt.

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Tel. +41 41 914 65 65Fax +41 41 914 66 66

Von südafrikanischen Braais und heissen Schlitten

KINDERERNÄHRUNG

Zink – Verborgener Hunger

Der «verborgene Hunger» ist unsichtbar und trifft selbst Kinder, die äusserlich den Anschein er-wecken, gut genährt zu sein. Denn «verborgener Hunger» bedeutet per Definition nicht ein Zuwenig an Kalorien, sondern ein Mangel an Mikronähr-stoffen. Am häufigsten sind Eisen-, Vitamin-A-, Jod- und Zinkmangel.

Man liest nur selten über Zinkmangel. Er schwächt beispielsweise das Immunsystem und bewirkt somit indirekt, dass pro Jahr rund 2 Millionen Kinder an infektiösen Durchfallerkrankungen sterben. Zink ist nicht nur für ein gesundes Immun-system mitverantwortlich, sondern auch für die körperliche und neuropsychologische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Studien belegen, dass Kinder mit Zinkmangel oft an Entwicklungs-verzögerungen sowie an Sehstörungen und schlechter Wundheilung leiden.

Zink ist ein Mikronährstoff und in jeder Körperzelle vorhanden. Den höchsten Gehalt findet man in den Muskeln und Knochen. Zink regelt massgeb-lich die Funktion von ca. 300 am Stoffwechsel beteiligten Enzymen. Ebenfalls wichtig ist dieser Mikronährstoff für die Knochenbildung sowie für die Interaktion zwischen den Gehirnzellen. Zink aktiviert zum Beispiel Bereiche im Gehirn, die Informationen der Geschmacks- und Geruchs-zellen verarbeiten.

Zinkmangel weit verbreitetDer Mensch kann Zink nicht selber bilden, er muss es über die Nahrung zu sich nehmen. Gute Zink-lieferanten sind etwa Muskelfleisch, Fisch und Meeresfrüchte sowie Milchprodukte wie Käse und spezielle Kindermilchen. Gute pflanzliche Zink-quellen sind Vollkornprodukte sowie Weizenkeime.

Weltweit sind rund 1 Milliarde Menschen von Zink-mangel betroffen. Die UNICEF geht davon aus, dass selbst in den 35 reichsten Ländern der Welt vermutlich rund 30 Millionen Kinder unter «verbor-genem Hunger» nach Zink leiden, etwa als Folge einer einseitigen oder ungesunden Ernährung. Leider gibt es dazu bis heute keine natio nalen Studien, obwohl das Thema hochaktuell ist. Auch die HOCHDORF-Gruppe befasst sich damit, sei es im Bereich Baby Care oder in naher Zukunft im Bereich Kid’s Food.

Janny VedderNutrition Manager Baby Care

HOCHDORF Swiss Nutrition [email protected]

Meine Geschäftsreise brachte mich diesen Februar nach Kapstadt in Südafrika. Mein letztes Wochenende wollte ich eigentlich

mit einer Kurzsafari abschliessen, entschied mich jedoch um. Denn meine Geschäftspartner luden mich zur Garten-Grillparty ein, was in Südafrika als grösster Freundschaftsbeweis gilt. Nur Rugby ist hier noch heiliger.

«Komm ab 14 Uhr mit einem Stück Fleisch zu uns, für den Rest sorgen wir.» Ich konnte es kaum erwarten, die afrikanische Tierwelt vom Grill aus zu beobachten. Pünktlich klingelte ich an der Tür der Gastgeber. Die Dame des Hauses begrüsste mich mit den ungewöhn-lichen Worten: «Du bist aber früh!» Gemäss südafrika-nischer Grillregel bedeutet 14 Uhr scheinbar später Nachmittag. Bis auf den Sohn meines Gastgebers traf ab 16 Uhr ein Gast nach dem anderen ein. Doch auch mein mitgebrachtes Grillgut – ein zartes Putenschnit-zel – war nicht ganz im Sinne meiner Gastgeberin. Verlegen bedankte sie sich und verschwand damit in der Küche. Denn in Südafrika fällt Putenfleisch unter die Kategorie Salat. Und Salat kann man ja bekannt-lich nicht grillen. Womit mein Grillfleisch statt auf der heissen Kohle in der Pfanne und später bei den mit-gebrachten Beilagen auf dem Salatbuffet landete.

Als Ersatz für mein Schnitzel wurde mir eine zur Schnecke aufgerollte Grillwurst aus Antilopenfleisch angeboten. «Die ist typisch für unser Land und heisst Burenwurst», erklärte mir mein Gastgeber stolz. «Sie ist sehr schmackhaft, mit Koriander, Muskat und Nelken gewürzt.»

Weitaus mehr als die gerollte Burenwurst – die würde sich sicher irgendwie geradebiegen lassen – verwirr-te mich der fehlende Grill. Weit und breit kein Feuer. Doch wie soll ein Braai ohne Feuerstelle stattfinden? Das Wort Barbecue ist in Südafrika übrigens tabu. Hier zelebriert man die heiligste aller Grillstufen – den Braai! Gekaufte Holzkohle zu verwenden, widerspricht der hohen Kunst des Braai. Über Stunden wird hier bei kühlem Bier liebevoll eingefeuert, bis das Hartholz zur perfekt temperierten Kohle wird. Denn das Fleisch darf nur langsam garen. Aber bitte richtiges Fleisch! Rot und mindestens ein Kilogramm schwer muss es sein.

Während in meiner Heimat alle nervös um den Grill tänzeln, sind die Rollen beim Braai klar verteilt und in Männerhand. Mitreden darf jeder. Hand anlegen und die edlen Stücke wenden darf nur einer – der Braai Master. Doch wo steckten der Braai Master beziehungs weise Sohn des Gastgebers und der Grill? Denn es wurde langsam Nacht, was niemanden zu interessieren schien. Bis ich plötzlich ein lautes Hupen hörte und alle hastig nach ihrem Fleischstück griffen! Der Braai Master raste mit seinem Jeep schnittig um die Ecke und zog eine dicke Rauchwolke hinter sich her. Ich traute meinen Augen nicht, als ich auf die Ladefläche des Trucks blickte. Da stand er, unser Braai! Die Kohle glühte in feuerroter Perfektion.

Der Grill war bereit und musste nur noch in den Garten getragen werden. Neidlos musste ich zugeben – unser Braai Master hatte viel Kohle in seinen heissen Schlitten gesteckt!