Hochschulengagement für Flüchtlinge am Beispiel der Goethe ... · 8. Juni 2017...
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8. Juni 2017
Hochschulengagement für Flüchtlinge am Beispiel der
Goethe-Universität Frankfurt
Hanna Reuther, International Office
Abteilungsleiterin Beratung, Betreuung und Bewertung internationaler Studierender
8. Juni 2017
• Überblick/Einführung: Ausgangslage und Entstehung von Angeboten
• Vorstellung der Angebote und Initiativen
• Vor dem Studium
• Im bzw. vor Studium
• Promotion/WissenschaftlerInnen
• Im Fokus: syrische Geflüchtete
• Exkurs: fehlende Zeugnisse
• Folgen und Fragen für die Hochschuladministration
Agenda
2
8. Juni 2017
Unterstützung geflüchteter AkademikerInnen seit Dezember 2013
Ausgangslage
8. Juni 2017
Zielsetzung:
Geflüchtete ins Studium bzw. Promotion an der Goethe-Universität begleiten
Liegt eine
Hochschulzugangs-
berechtigung vor?
Bewerbungsfristen und-
verfahren?
Studiensprache
D / E?
Studienfinanzierung?
Insb. BAföG oder
Stipendien?
Studienkolleg, Bachelor,
Master oder Promotion?
Alle Zeugnisse und
Dokumente da?
Auswahlverfahren:
Wahrscheinlichkeit, einen
Studienplatz zu
bekommen bzw.
Annahme als Doktorand?
Welcher Studiengang oder
Promotion? Ggf.
spezifische
Voraussetzungen?
Überlegungen Wunsch
Mein Traum ist, in Deutschland (weiter) zu studieren bzw. promovieren. Was kann ich tun?
Khaldoun, 24 Jahre, aus Aleppo
> Einbindung in die Hochschulgemeinschaft
> Finanzierung von Deutsch-Intensivkursen
> Ruhige Lernräume, Zugang zu IT-Service
> Kontakt & Austausch
> Beratung & Gasthörerstudium
8. Juni 2017
> Pragmatische
Verfahren> Vorhandene Strukturen &
Prozesse nutzen
Goethe-Universität Frankfurt
Studierende gesamt: 47.000
- Ausländ. Staatsangehörigkeit: 7.400
-BildungsausländerInnen : 4800
Fakultäten: 16, Professuren: ca. 700
Wissenschaftl. MItarbeitende: ca. 900
Verwaltungsmitarbeitende: ca. 1.500
Academic Welcome Program for higly qualified refugees:
Entwicklung des Programms
> „quick wins“
Juni 2015
Auftrag Konzept
VP Stud. & Lehre
28.7.15 Beschluss Präsidium +
Mittel/Reserve, VP Studium &
Lehre als Schirmherrin
Arbeitsgruppe
Konzept: IO (Lead)
+ diverse interne
Partner
Okt. 2015:
Start AWP
Feinab-
stimmung,
Aufbau
Website etc.
8. Juni 2017
Erstunterbringung Flüchtlingen
• Sportcampus Ginnheim
(250 Personen): Start Sept. 2015
• Labsaal Campus Bockenheim
(160 Personen): Start Nov. 2015
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AWP im IO mit ISZ mit in-
/externen Partnern
Studien-
vorbereitung
Studien-
eingang
Studien-
verlauf
Beruf /
Promotion /
Wissenschaftler
Innen
Service4: International Career Service,
Arbeitsstelle Service Learning,
Deutschlandstipendien, Servicestelle Studium &
Flucht im IO
Psychosoziale Beratungsstelle für Flüchtlinge, Goethe Uni Law Clinic, Hochschuldidaktische Weiterbildung
20146-7/2015:
WS 2015/16
4/2017
10/2015
4/20162015-2016
academic experience Worldwide e.V.
Student Life Cycle & Entstehen von Angeboten für Geflüchtete an der Goethe-Universität
Weitere interne Partner: u.a. ZSB, Prüfungsämter,
Studienfachberater, Studentenwerk, Frankfurter
Akad. Schlüsselkompetenzzentrum, Bibliothek, HRZ
Start-ins-Deutsche
Study Assistants
Goethe-Welcome-Centre
4-9/2016
Herbst 2015
Weitere externe Partner: u.a. Arbeitsmarktbüro für Ge-
flüchtete, Jobcenter, FRAP, IHK, HWK, IQ-Anerkennungs-
/Qualifizierungsberatung, berami e.V., Welcome Center
WiSe 2015 –
SoSe 2016
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Deutsch- und Fachkurse,
Gasthörerschaft
Universitäre Infrastruktur
& Mobilität
Soziale Beratung &
Begleitung
Programmelemente
im AWP
Beratung zu Studium &
Beruf
Qualifizierung
Orientierung
Information
Anbindung
auch für
InteressentInnen
Kollegialer Austausch zum Thema Geflüchtete an der Goethe-Universität
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
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Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
Deutsch- und Fachkurse, Gasthörerschaft
• Kurse am Internationalen Studienzentrum (ISZ):
• Deutsch-Intensivkurse (Sprachniveaus B1, B2, C1) und Online-Sprachlernprogramme
• Propädeutika (Fachunterricht) im Studienkolleg ab abgeschlossenem B2
• Gasthörerschaft ab Sprachniveau B1: Orientierungsmöglichkeit in den verschiedenen Fachbereichen durch
den Besuch von Lehrveranstaltungen und Kontakt zu regulären Studierenden
Kollegialer Austausch zum Thema Geflüchtete an der Goethe-Universität
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Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
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Studienorientierung
• Veranstaltungen/Workshops zu Studienwahl- und -bewerbung (über uni-assist)
• Info-Veranstaltungen zu einzelnen Fachbereichen
• Vermittlung an ZSB und Masterfachberater
• Workshop „Studieren an der GU“ - mit dem Schlüsselkompetenz-Training
• Workshop „Lerntechniken“
• Informationsveranstaltung Studienfinanzierung: BAföG, Stipendien (mit dem BAföG-Amt)
• Praxisorientierte Campusführungen (z.B. Naturwissenschaftlicher Campus)
Beratung zu Beruf/Karriere
• Workshop „Bewerbungstraining“ (mit dem Dual Career Service)
• Info-Messe “Alternativen zum Studium” mit vielen Partnern
• Vermittlung von Praktika (Nestle, Krankenhaus Sachsenhausen)
• Infoveranstaltungen zur Berufsorientierung (mit International Career Service), teils mit Firmen
auch für
InteressentInnen
Kollegialer Austausch zum Thema Geflüchtete an der Goethe-Universität
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Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
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Universitäre Infrastruktur und Mobilität
• Services der Universitätsbibliothek: Angebote und Nutzung der Bibliothek an den
verschiedenen Standorten
• Services des Hochschulrechenzentrum (HRZ): Goethe-Card, HRZ-Account & E-Mail-
Adresse, Computer-Arbeitsplätze, WLAN
• Vergünstigtes RMV-Semesterticket für öffentliche Verkehrsmittel im RMV-Gebiet
• Mensa-Vergünstigung durch die Katholische Hochschulgemeinde und Land Hessen
Kollegialer Austausch zum Thema Geflüchtete an der Goethe-Universität
8. Juni 2017
Soziale Beratung und Begleitung
• Allgemeine Beratung
• Willkommenstage (3 Tage)
• StudienfreundInnen
• AWP-Gremium
• Kinderbetreuung & Frauencafé
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
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Kollegialer Austausch zum Thema Geflüchtete an der Goethe-Universität
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Allgemeine Beratung
• Persönliche Sprechstunde (2x wöchentlich à 2 Stunden)
• Erreichbarkeit via Facebook, E-Mail und Telefon
• Beratung hinsichtlich Studium und Beruf
• Unterstützung bei der Bewerbung über uni-assist e.V.
• Beratung bei alltäglichen Problemen und Angelegenheiten
• Zusammenarbeit mit vielen anderen Stellen
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
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StudienfreundInnen
• 135 TeilnehmerInnen und 135 StudienfreundInnen
• reguläre Studierende als AnsprechpartnerInnen
• Unterstützung bei der Studien- und Berufsvorbereitung
• Gemeinsamer Besuch von Lehrveranstaltungen mittels
Gasthörerschaft
• Knüpfen und Erweitern sozialer Kontakte an und
außerhalb der Universität
• Üben der deutschen Sprache
• Begleitung bei Behördengängen und Unterstützung bei
Schriftverkehr
Foto
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
8. Juni 2017
Zugangsvoraussetzungen:
• Alle Geflüchteten (Aufenthaltserlaubnis, -gestattung oder Duldung)
• Gültige HZB (direkt oder indirekt)
• Abgeschlossenes Deutschniveau A2
• Keine BewerberInnen für ingenieurwissenschaftliche Fächer
• Wohnsitz im RMV-Gebiet, bevorzugt in Frankfurt und Umgebung
• Studienabsicht
Bewerbung & Auswahl
• Über uni-assist zum 15.01. und 15.07., Studierfähigkeitstest TestAS, HZB-Note,
Bildungsbiographie /Studienperspektive, diversitätsfördernde Kriterien (gender
balance, Herkunftsland)
Zulassung
• Spracheinstufungstest
• Vereinbarung (Learning Agreement)
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
15Kollegialer Austausch zum Thema Geflüchtete an der Goethe-Universität
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Verteilung
• 135 TeilnehmerInnen gesamt im AWP
• 64% aus Syrien = 86 (22 F, 64 M)
• 15% aus Afghanistan = 21 (16 M, 5 F)
• 6% aus Iran = 8 (2 M, 6 F)
• 5% aus Äthiopien = 7 (7 M)
• 4% aus Pakistan = 5 (3 M, 2 F)
• 3% aus Eritrea = 4 (2 M, 2 F)
• 3% aus Irak = 4 (4 M)
• Durchschnittsalter der SyrerInnen: 24
• Durchschnittsalter weiterer Nationalitäten: 28
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
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Studium im Heimatland
Syrische TeilnehmerInnen
• bereits studiert: 65 TN (75%)
v.a. Medizin, Pharmazie, Wirtschaft, Recht, teils auch Geistes- und Naturwissenschaften
• Davon: bereits 21 TN (24%) Bachelorabschluss, 1 TN Master, 0 TN Promotion
TeilnehmerInnenn anderer Herkunftsländer
• bereits studiert: 46 TN (94%)
Studium selten im Bereich Medizin, häufig Wirtschaft und Geisteswissenschaften
• Davon: bereits 29 TN (59%) Bachelor-Abschluss, 4 TN (8%) Master, 0 TN Promotion
Notendurchschnitt
• Abitur Notendurchschnitt der syrischen TeilnehmerInnen: 1,8 (andere Länder: 2,3)
TestAS – Studierfähigkeitstest für Ausländische Studierende
• Durchschnitt syrischer TN (n=67): 101 Punkte (andere Länder (n=34): 96 Punkte)
Sprache !? Test auf Arabisch, Deutsch und Englisch verfügbar
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
Erste Erfolge
• 5 Personen mit Studienplatz
(GU, Mainz, Gießen…)
• 2 Personen im Studienkolleg
Frankfurt
• Einige Personen in Praktika
und Ausbildungen
• 6 Teilnehmer mit DSH
• Im WS 2017/18: bis zu 42
AWPler ins Studium
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Sachmittel: Aventis-Stiftung, Präsidiumsreserve (10/2015-9/2016) 1 studentischer Mitarbeiter + vorhandenes Personal
Mittel vom Land Hessen (1-12/2016, verlängert bis 12/2017), keine Sachkosten2,5 MA-Stellen + Honorare; MA eingestellt in 3/, 5/+7/2016
INTEGRA (4/2016-12/2019!) > Mittel flexibel (Pauschalen / TN)
Weitere MA + Sprachkurse/ Propädeutika
?
WELCOME (4/2016-12/2016) 2. Ausschreibung (2017+2018)Studentische Initiativen (zusätzliche Services)
bis 12/2017
Wintersemester 2015/16:
31 TN / 31 Bewerber
Sommersemester 2016:
75 TN (50 neu) / 180 Bew.
Wintersemester 2016/17:
104 TN (46 neu)/220 Bew.
SoSe 2017:
135 TN/400 Bew.
Kooperationsvereinbarung mit dem Intern. Studienzentrum der GU:
Aufgabenteilung und gegenseitige Finanzierungsbereitschaft
Finanzierung über INTEGRA
-- 30 TN 45 TN 65 TN
?
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP)
8. Juni 2017
„Start ins Deutsche - Studierende unterrichten Flüchtlinge“
Projekt „Start ins Deutsche“
Team „Start ins
Deutsche“Koordination der Standorte
Standorttreffen
Supervisionsgruppen
Strukturiertes Kursangebot
Bewerbungsverfahren für
Intensivkurse
Intensivkurse Westend48 Studierende
Täglich 4 Parallelkurse + Förderkurse
Niveaustufen A1 – A2 – B1
Bewerbungsverfahren für die TN
in Kooperation mit dem Academic
Welcome Program
Intensivkurse Bockenheim42 Studierende
Aufbau eines strukturierten
Kursangebots (Niveaustufen A1 – A2)
6 offene Kurse (thematisch konzipiert)
Tägliche HA-Betreuung
In Kooperation mit der Johanniter
Unfallhilfe e. V.
Kurse Rödelheim7 Studierende
3 Kurse
Kurse Bonames12 Studierende
Zusammenarbeit mit
Ehrenamtlichennetzwerk
Café Milena10 Studentinnen
Mo-Do täglich ein
Frauenkurs
Kurse LuLa13 Studierende
6 Kurse und Unterstützung
vorhandener Angebote
Kurse Gutleut8 Studierende
4 Kurse
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Begleitstelle durch Studierende
Erstkontakt für Menschen, die Zugang zum Studium,
Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt suchen
Workshops zu
grundlegenden Themen
Begleitung zu offiziellen
Stellen
Unterstützung bei
Bewerbungen
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Study Assistants (AE Worldwide und ABL)
Erweiterung in Kooperation mit den Johannitern: Service Learning
Die Study Assistants bilden gemeinsam mit Dozierenden Studierende aus, Workshops zu geben und geflüchtete Menschen in Form eines Mentorings bei den ersten Schritten auf dem Weg in ein Ausbildungs-, Praktikums-, Arbeitsverhältnis oder in ein Studium zu begleiten (Peer-Teaching).
Die Studierenden besuchen ein begleitendes Seminar und bekommen dafür ECTS-Punkte im Rahmen ihres Studiums.
Initiativen/Einrichtungen – vor dem Studium
Study Assistants
8. Juni 2017
Angebot• Kostenloses & anonymes Angebot• für Asylbewerber und Teilnehmer des
AWP & Start ins Deutsche• Muttersprachliches Angebot (Arabisch, Persisch)• Geschulte Dolmetscher • Individuelle Beratung• Wissenschaftliche Diagnostik• Gruppenprogramme• Studien (Female Refugee Study / CA-CBT) • Therapievermittlung
(Zentrum für Psychotherapie, DeGPT-Therapeuten, Psychiatrien)
Individualstatistik 2016
18
14
3
11
1 1
Herkunft
Afghanistan Syrien
Iran Irak
Nigeria Eritrea
Somalia
Diagnose Anzahl
PTBS 19
Depression 18
Angststörung 6
Anpassungsstörung 2
Andere 5
Initiativen/Einrichtungen – im und vor dem Studium
Psychosoziale Beratungsstelle für Flüchtlinge (PBF)
31.05.2017 23
Für
Rat
such
en
de
:
•Fragen zum Aufenthalts-recht
•Hilfe bei Sozial-/ Asyl-Leistungen, BAFöG
•Beratung, Begleitung, Anträge
•Sprechstunde: freitags 10-12 ESG (Siolistr. 7)
Für
sozi
ale
Ein
rich
tun
gen
:
•Basis-Infos über Asyl-/ Sozial-Recht (Street Law-Workshops)
•Anlaufstelle für Rechtsrat im Sozial- und Migrationsrecht
•RuW 3.148
•069-798 34308
Für
Jura
-Stu
die
ren
de
: •2 Semester Ausbildung (KO, SEM,Praktikum)
•Zählt z.T. für das Examen
•Kooperation mit Rechtsanwälten
•Engagement als Berater*in und in Vorträgen
•www.glc.uni-frankfurt.de
Goethe University Law Clinic: Rechtsberatung durch Jura-StudierendeInitiativen/Einrichtungen – im und vor dem Studium
• Gemeinnütziger, eingetragener
Verein (seit Dezember 2013)
• Frankfurt, München, Berlin
(weitere Standorte in Gründung)
• Bürgerpreis der Stadt Frankfurt, Preis für Demokratie und Toleranz des bpb, Stipendium von StartSocial e.V.
• Medienberichte u.a. in Die Welt, FAZ, tagesschau, Huffingtonpostfr, frankfurter rundschau, Deutschland Magazin, Deutsche Welle, Dradio Kultur + Wissen, Deutschlandfunk, hessenschau…
Integration auf
Augenhöhe
Horizont-erweiterung
Isolation brechen
Potentiale nutzen
Menschlichkeitfördern
Academic experience Worldwide e.V.Initiativen/Einrichtungen – im und vor dem Studium
Öffentlichkeits-arbeit
Online, Social Media, Presse…
PolitischeInteressenver-
mittlung
Stipendien-programm
Finanzierung von Deutschkursen und
Fahrtickets
Forschung
eigenes Online-Journal GeisteSchaffen/
MindWork
Tandemszw. Studierenden und geflüchteten
Akademiker*innen
Schaffung eines offenen Raumes
Academic experience Worldwide e.V.Initiativen/Einrichtungen – im und vor dem Studium
8. Juni 2017
Service4 - Förderung
Studierender mit
Fluchthintergrund im
Studienverlauf
1. Servicestelle „Studium & Flucht“ im International Office (Hanna Reuther)• Allgemeine Anlauf- und Verweisstelle ([email protected])
• Stammtisch
• Erweiterung der Orientierungstage für intern. StudienanfängerInnen um Modul „Studium und Flucht“
• Einführung eines repräsentativen Gremiums geflüchteter Studierender
2. Hilfskräfte-Pool in der Arbeitsstelle Service Learning (Carmen Heckmann)• Lehrende sollen bei Service Learning Projekten mit dem Fokus „Flucht, Migration, Integration“ bei der
Organisation und Umsetzung ihres jeweiligen Projekts unterstützt werden.
• Bevorzugt werden als Hilfskräfte Studierende mit eigener Fluchterfahrung
3. Neue Workshop-Angebote im International Career Service (Marion Gröger)• Zur Unterstützung des Berufserfolgs Studierender mit Fluchthintergrund werden verschiedene
Workshops angeboten, die auf die speziellen Bedürfnisse von Geflüchteten zugeschnitten sind.
• Unterstützung bei der Entwicklung und Vertiefung von Schlüsselkompetenzen, z.B.
Projektmanagement, Computer-Kenntnisse, Kommunikations- und Bewerbungstrainings.
4. Deutschlandstipendien für Geflüchtete (Dr. Beate Firla)• Die Fördermittel für Jahresstipendien werden verdoppelt, so dass die Goethe-Universität zehn
Jahresstipendien in Höhe von monatlich 300 € (bzw. 5 Stipendien über jeweils 2 Jahre) an
geflüchtete Studierende vergeben wird.
Dr. Stephanie Dinkelaker
ANGEKOMMEN, INTEGRIERT, QUALIFIZIERT!
Förderprogramm des Stiftungsfonds Deutsche Bank im Stifterverband zur Unterstützung von
Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund an Hochschulen
Initiativen/Einrichtungen – im Studium
27
Richtet sich an AkademikerInnen im Exil mit
• mind. Masterabschluss (oder gleichwertiger Abschluss)
• ausreichender Sprachkompetenz
Spezialisierung auf universitäre Lehre
• Zertifikat Hochschullehre
• Workshop-Programm des Interdisziplinären Kollegs
Hochschullehre (IKH)
• Spezifisches Workshop-Angebot in englischer Sprache
Ziel
• geflüchteten Menschen den (Wieder-)Einstieg in das akademische
System in Deutschland erleichtern
• Austausch mit anderen Lehrenden, Sammeln von Erfahrungen in
Lehrkontexten an der Goethe-Universität
• Kennenlernen der Rahmenbedingungen von Lehre und Forschung
an deutschen Universitäten
• Neue Inspiration in Forschung und Lehre für Lehrende der Goethe-
Universität durch Expertise der geflüchteten Lehrenden
Das Projekt WeiterHoch am Interdisziplinären Kolleg HochschuldidaktikInitiativen/Einrichtungen – nach dem Studium
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Das Projekt WeiterHoch am Interdisziplinären Kolleg HochschuldidaktikInitiativen/Einrichtungen – nach dem Studium
8. Juni 2017
Wohnraumdienstleisungen
(Gästehäuser, Wohnraumdatenbank und generelle Informationen)
Beratung zu Förderprogrammen
Aufenthaltsrechtliche Belange
Unterstützung bei Behördengängen außerhalb
und innerhalb der GU
Kranken- und andere Versicherungen
Sozialberatung (auch in arab. Sprache)
Aktivitäten zur sozialen Integration
(Sprachkurse, Exkursionen, Patenprogramm)
Philipp Schwartz-Initiative der Alexander-von-
Humboldt-Stiftung
Bisher 3 Antragsrunden
Förderung von geflüchteten und gefährdeten
WissenschaftlerInnen durch Vollstipendien an
deutschen Hochschulen oder
Forschungseinrichtungen für max. 2 Jahre (meiste
StipendiatInnen aus Türkei und Syrien)
1 Wissenschaftlerin an GU + 3 Anträge bei aktueller
Ausschreibung
Goethe-Universität Ad-Hoc Unterstützung
Unterstützung einer gefährdeten Wissenschaftlerin aus
der Türkei (aus Präsidiumsreserve über das
International-Campus-Programm, „Stiftung zur
Förderung der internationalen wissenschaftlichen
Beziehungen der GU“)
Beratund und Begleitung von WissenschaftlerInnen mit FluchthintergrundInitiativen/Einrichtungen – nach dem Studium
8. Juni 2017
Programme zur Unterstützung geflüchteter und gefährdeter WissenschaftlerInnen
- Philipp Schwartz-Initiative der Alexander-von-Humboldt-Stiftung
(www.humboldt-foundation.de/web/philipp-schwartz-initiative.htm)
- Mentor-Programm: Adopt-an-Academic (www.agya.info/adopt-an-academic)
- Job-Portal der Europäischen Kommission “Science4Refugees”
(https://euraxess.ec.europa.eu/jobs/science4refugees)
- HessenFonds für Flüchtlinge (Asylberechtigte oder anerkannte Flüchtlinge)
(www.fluechtlinge-an-hochschulen.hessen.de/front_content.php?idcat=348)
- DFG Funding for Refugee Scientists and Academics
(www.dfg.de/integration_in_wissenschaft_und_gesellschaft)
-Flüchtlingsinitiative der Helmholtz-Gemeinschaft
(www.helmholtz.de/ueber_uns/die_gemeinschaft/fluechtlingsinitiative)
-CARA für geflüchtete Akademiker in GB (www.cara.ngo)
- Scholars at Risk/Scholar Rescue Fund
(www.humboldt-foundation.de/web/sar-germany-section.html) & (www.scholarrescuefund.org)
Beratund und Begleitung von WissenschaftlerInnen mit FluchthintergrundInitiativen/Einrichtungen – nach dem Studium
8. Juni 2017
Im Fokus: Syrische Geflüchtete
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Besonderheiten/Beobachtungen/Unterschiede in der Betreuung von syrischen Geflüchteten
• Syrische Geflüchtete sind fordernder als Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern
• Äußern ihre Meinung freier
• Großteil möchte Medizin, Wirtschaft, Recht oder Ingenieurswissenschaften studieren
• Starker Fokus auf Studium und Zukunft in Deutschland
• meistens vollständige Zeugnisse vorhanden
• Beratungen werden öfters aufgesucht
• „Jeder hat einen Traumberuf aber wie kann man ihn erreichen? Studium oder Ausbildung?“
• „Wir brauchen Hilfe dabei, unsere Chancen zu erhöhen, um in den gewünschten Studienfach
einzusteigen.“
• „Deutschland ist das Land des Erfolgs.“
• „Wenn Jobcenter davon erfährt, dass der Flüchtling studieren will. Man bekommt richtig Ärger.“
• „Die Zukunft ist noch unklar.“
• „Ich selber als Student, der sein Studium fortsetzen möchte, benötige ich noch Einzelheiten
über mein Studium in Deutschland und einen Überblick für das Studium, wie das Studium läuft
und wie sich die Studenten zurecht finden.“
Befragung unter syrischen TN
Mai 2017
8. Juni 2017
Im Fokus: Syrische Geflüchtete
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• „Die Isolation: man fühlt sich alleine“
• „Mehr Integration. Mehr Kontakt. Sich in Gesellschaft integrieren.“
• „Ich finde, dass die Deutschen von Ausländer distanzieren. Das führt dazu, dass wir
Schwierigkeiten haben, um schnell integriert zu werden.“
• „Wie kann ich Freunde machen oder treffen. Ich finde das sehr schwierig, sowohl sie sehr
freundlich sind.“
• „Die sprachliche Kommunikation mit den Menschen, die deutsche Tradition auch spielt eine
große Rolle, man kann sich nicht schnell daran gewöhnen, sonst fällt mir ein, dass die
Deutschen Angst von den Ausländern haben!!“
• „Eines der größten Probleme, die wir hier auftreten, ist das Wohnen. Die meisten von uns
wohnen noch in einer syrischen Gemeinschaftsunterkunft, also in einer syrischen
Gemeinschaft. Deswegen kennen wir nicht so viel über Deutschland und sind viele Sache für
uns anonyme.“
8. Juni 2017
1. Anerkennung indirekter Nachweise (z.B. Studienbuch, Studentenausweis etc.) - mind. beglaubigte Kopie
2. Prüf- und Feststellungsverfahren
1. Feststellungstests:
a) Aufnahme STK
b) - FSP, ggf. als Externenprüfung
- Eignungsprüfung für Hochschulzugang beruflich
Qualifizierter
- Eignungstests oder -prüfungen
Exkurs: fehlende Zeugnisse
KMK-Beschluss (Dez. 2015): Hochschulzugang und -zulassung für StudienbewerberInnen, die fluchtbedingt den
Nachweis der im Heimatland erworbenen Hochschulzugangsberechtigung nicht erbringen können
www.kmk.org/themen/hochschulen/hochschulzugang-und-hochschulzulassung.html
2. Feststellungsgespräche (insb. bei anerkennungsfähigen
Studienleistungen
3. Propädeutisches Vorstudium (Feststellung Studierfähigkeit)
4. Probestudium in nicht zulassungsbeschränkten
Studiengängen
5. Künstlerische Eignungsprüfungen an Kunsthochschulen
6. Einzelfallentscheidungen
7. Weitere Verfahren der Länder/Hochschulen
3-stufiges Verfahren zum Nachweis der
HZB / MZB (Überregionale Anerkennung
nach 2 Semester erfolgreiches Studium)
1. Persönliche Voraussetzungen
2. Plausibilisierung der
Bildungsbiographie
3. Gewährleistung von Beweis-
erleichterungen
Spezifische Kategorien Asylstatus
Bildungsbiographie + Weg zum
Erwerb der HZB / MZB erläutern
1. Indirekte Nachweise
2. Prüf- und Feststellungsverfahren
8. Juni 2017
Folgen für die Hochschuladministration
Neue Zielgruppe – Bedarfe und Services teils überschneidend mit denen intern. Studierender und WissenschaftlerInnen, teils neu
> Aufbau von Expertise, Weiterbildung etc., aber auch „Blaupause“
Neue Prozesse, hohe Zahl an Bewerbern – Bedarf an Ressourcen und eigener Einheit (mit Personal, Räumen,
Verwaltungsprozessen); solider Aufbau vor zu schnellem Ausbau, später Herausforderung: in Linie überführen, Nachhaltigkeit
Hoher Aufwand an Kooperationen: intern (AG, Studierende, Fachbereiche, Ehrenamtliche) & extern > gute Strukturen etablieren,
jeweilige Expertise einbeziehen, big picture: Integrationsprozess auf regionaler / Landes-Ebene mitgestalten
Klare Kommunikation von Angebot und Erwartungen seitens der Hochschule ggü Geflüchteten
Dynamik: Gelder teils zu spät; „to reinvent the wheel“ - lokale Lösungen oft früher erforderlich gewesen als landes-/bundesweit
entwickelt, AG unter Hochschulen sehr hilfreich (z.B. HMWK, Hessen)
Flexibel bleiben!
8. Juni 2017 35
Zielgruppe stärker eingrenzen? (z.B. B1+, Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive)
Qualitätskriterien: Anzahl TN?, Anzahl TN/Anzahl Semester im AWP?, spätere Einschreibung an GU?
Weitere Kriterien?
Volles AWP-Programm für 100 TN, einzelne AWP-Elemente für größere Anzahl von TN?
Bedarf an intensiver Beratung: Hochschule, Sozialarbeiter, Karriere-Coach
Verweisstrategie + mehr Synergien mit stärkerer Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, z.B. Jobcenter,
Arbeitsmarktbüro für Geflüchtete, Studententwerken, Anerkennungsberatungsstellen, Jugend-
/Erwachsenenmigrationsdienste etc.
(kostenlose) Angebote für Geflüchtete im Vergleich
zu anderen internationalen Studienbewerbern?
Fragen für die Hochschuladministration (insbesondere AWP)
8. Juni 2017
Neue Infoblätter (AWP)1) Studienvorbereitende Angebote für Geflüchtete an der Goethe-Universität Frankfurt und in der Region
2) Studienangebote an der Goethe-Universität und in der Region
3) Alternativen zum Studium – Ausbildung, Praktikum, Berufseinstieg
4) Außeruniversitäre Angebote zur Bildungs- und Berufsorientierung in Frankfurt
5) Möglichkeiten zum Erwerb / Nachholen der Hochschulzugangsberechtigung
6) Möglichkeiten zur Plausibilisierung der Hochschulzugangsberechtigung (HZB) (im Einzelfall!)
7) Anerkennung schulischer und beruflicher Qualifikationen in Hessen
8) Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) – Förderungsmöglichkeiten für Geflüchtete
9) Stipendien und Förderangebote für Studierende mit Fluchthintergrund
10)Sprachkursanbieter in Frankfurt
11)Amtliche Beglaubigungen
12)Bewerbung zum AWP-Programm über uni-assist e.V.
13) Informationen für die persönliche Begleitung von Geflüchteten vor und im Studium – Handout für ehrenamtliche Begleiter
Verweismöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Goethe-Universität
Kollegialer Austausch zum Thema Geflüchtete an der Goethe-Universität
Geflüchtete vor dem Studium bzw.
Promotion
Academic Welcome Program
International Office & Internationales
Studienzentrum (ISZ)
Geflüchtete im Studium bzw.
Promotion
Servicestelle Studium & Flucht
International Office
Geflüchtete WissenschaftlerInnen
Goethe Welcome Centre
International Office
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Mögliche Engpässe und Herausforderungen für studieninteressierte Geflüchtete
Studienkolleg Frankfurt/ pro Semester
Hochschulrecht: Geflüchtete = Bildungsausländer , z.B. Auswahlverfahren
in lokal zulassungsbeschränkten Studiengängen Sonderquote von 5-10% (je nach Land) für Nicht-EU-Bew.
in bundesweit beschränkten Studiengängen (Zahn-/Medizin, Pharmazie): 5%
> Flüchtlingsstatus als besonderen Umstand bei Zulassung berücksichtigen?
Interesse an Integration der Geflüchteten vs. Interesse am internationalen Austausch/Vielfalt
Zugang zu BAföG ausreichend für Studienfinanzierung?
> Vorstudium
> Studienfachwechsel
> äquivalenter Abschluss bestätigt, aber wenig Arbeitsmarktchancen > Kurzzeitprogramme?
nicht genügend Plätze an Studienkollegs?
Ca. 800
Bewerbungen
Ca. 600 Einla-
dungen zum Aus-
wahltest (Deutsch)
Ca. 350 Teil-
nehmende am
Auswahltest
Ca. 100
Zulassungen zum
Studienkolleg
Fragen für die Hochschuladministration
8. Juni 2017 38
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