Hochwasservorsorge für Dresden Hochwasserschutz in der ... · Dresdner Pegel sind weitere Flächen...
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Hochwasservorsorge für Dresden
Hochwasserschutz in der Kanalisation
Schwere Schäden im Stadtgebiet undin der KanalisationDie Konsequenzen des Jahrhunderthoch-wassers waren für das Dresdner Entwäs-serungssystem dramatisch: Die Abwas-serableitung und -reinigung brach nachder Überflutung der Kläranlage Dresden-Kaditz, am 16.08.2002, für rund zwei
Wochen zusammen. In der Kanalisation wurden unzähligeSchachtabdeckungen (Gullydeckel) herausgedrückt undSchächte zerstört. Durch Ausspülungen senkten sich zahlrei-che Kanalabschnitte und brachen teilweise. 13 Abwasser-Pumpwerke wurden zerstört. Großen Aufwand verursachtendie Schlammmengen, die in die Kanalisation gespült wurdenund sie verstopften. In vielen Stadtteilen drang Abwasser in dutzende Keller ein. Die Summe der Flutschäden bei derStadtentwässerung Dresden – Kanalnetz, Pumpstationen,Kläranlage, Gebäude – summierte sich auf insgesamt 48Millionen Euro. Davon entfielen mehr als dreiviertel der Kos-ten auf die Kanalisation.
Abwasserableitung und -behandlung bei HochwasserDer Betrieb des Kanalnetzes muss auch bei Hochwasser derElbe abgesichert werden. Durch Schließen der Hochwasser-schieber, beginnend ab etwas über 3 m Dresdner Pegel, wer-den die zugehörigen Kanalnetzabschnitte stufenweise gegeneindringendes Elbewasser gesichert. Für die Weißeritz undLockwitz gilt dies analog. Ab ca. 7 m Dresdner Pegel sind alleHochwasserschieber geschlossen. Ein großer Teil dieserSchieber schließt automatisch. Die Steuerung erfolgt über einProzessleitsystem. Sind die Hochwasserschieber geschlos-sen, gibt es bei Niederschlag keine bzw. nur eingeschränkteMöglichkeiten, Mischwasser in die Elbe zu entlasten. Im Falldes Zusammentreffens von Hochwasserereignissen in derElbe und Starkniederschlägen im Stadtgebiet besteht eineerhöhte Gefahr, dass es zur Überlastung des Kanalnetzes undsomit Rückstau und Überflutungen kommt. Ab 5,40 m Dresd-ner Pegel wird das Terrassenufer überflutet. Ab ca. 8 mDresdner Pegel sind weitere Flächen der Stadt betroffen. Inden überfluteten Bereichen wird durch Abschottungsmaß-nahmen im Kanalnetz (Schiebereinbau, Verschließen vonSchachtabdeckungen und Straßeneinläufen) verhindert, dassElbewasser in die Kanalisation eindringt, um die Entwässe-rung nicht überfluteter Stadtbereiche aufrecht zu erhalten.
Ausgelöst durch die Erfahrungen während des Augusthoch-wassers 2002 wurden im Auftrag der StadtentwässerungDresden GmbH (SEDD) 2003 drei Hochwasserschutzkonzepte(HWSK) erstellt und zwar für:■ die Kläranlage Kaditz■ die Ortskläranlagen und Pumpwerke■ das Kanalnetz Dresden.
Diese Konzeptionen wurden und werden bis heute mit den Belangen des oberirdischen Hochwasserschutzes abge-glichen und entsprechend weiter entwickelt.
Zukünftiges Ziel ist es, auch im Hochwasserfall die Abwas-serentsorgung aus nicht überfluteten Bereichen bis zu einemHochwasserereignis HQ100 aufrecht zu erhalten, bzw. beiunvermeidlicher Flutung von Anlagen, diese vor Schäden zuschützen und schnellstmöglich wieder in Betrieb nehmen zukönnen.
Das Hochwasserschutzkonzept Kanalnetz umfasste imWesentlichen folgende Maßnahmen:■ Neubau von Hochwasserpumpwerken in Johannstadt
(Inbetriebnahme 2010) und Stetzsch (2008)■ Sicherung des Kanalnetzes vor eindringendem Ober -
flächenwasser durch Kanalabschottung■ Verhinderung der Rückstauausbreitung durch Einbau
von Absperreinrichtungen im Kanalnetz■ Kanalneubauten in größerer Nennweite
Ihr Ansprechpartner:■ Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt
Sitz: Grunaer Str. 2, 01069 DresdenTelefon (0351) 4 88 61 07E-Mail: [email protected]
■ Sprechzeiten: Montag und Freitag: 9 bis 12 Uhr Dienstag und Donnerstag: 9 bis 18 Uhr
■ Stadtentwässerung Dresden GmbHSitz: Kläranlage Dresden-KaditzScharfenberger Str. 152, 01139 DresdenTelefon: (0351) 822-0E-Mail: [email protected]
■ Bearbeitungsstand: Juli 2012
Am Terrassenufer sanierte die Stadtentwässerung Dresdenzwischen 2008 und 2010 auf einer Länge von ca. 1,3 Kilo-metern einen der größten und wichtigsten AbwasserkanäleDresdens, den Altstädter Abfangkanal. Die Sanierung erfolgtgrabenlos, im sogenannten Relining-Verfahren (Kanal imKanal).
Die Stadtentwässerung Dresden GmbH nahm am 1.10.2008das neue Abwasserpumpwerk in Altstetzsch in Betrieb. Die Anlage entwässert die Stadtteile Cossebaude, Gohlis,Stetzsch, Kemnitz und Briesnitz. Bei Hochwasser und Regenkönnen bis zu 1,2 m3/s Mischwasser in die Elbe gepumptwerden.
Geborstener Gebietshauptkanal am Zwingerteich
Eine besondere Bedeutung haben die drei Hochwasserpump-werke in Kaditz, Johannstadt und Stetzsch, die im Hochwas-serfall das nicht zur Kläranlage ableitbare Regen- undSchmutzwasser sowie den erhöhten Anteil an Fremdwasser(eindringendes Grund- und Oberflächenwasser) direkt in dieElbe fördern, um Rückstau im Kanalnetz und Überflutung imStadtgebiet zu verhindern.
Priorität hat auch die Sanierung der beiden wichtigstenDresdner Abwasserstränge, des Alt- und der NeustädterAbfangkanals. Der Altstädter Abfangkanal wurde seit 2002 inmehreren innerstädtischen Abschnitten saniert bzw. neuge-baut (zwischen Vogesenweg und Weißeritzstraße). Gegenwär-tig werden die Bauarbeiten unterhalb des Blauen Wundersund in Laubegast am alten Elbarm fortgeführt.
13,5 Millionen Euro investierte die Stadtentwässerung Dres-den in den Bau des Hochwasserpumpwerkes Johannstadt. Es schützt die Kanalisation bei Hochwasser und starkenNiederschlägen vor dem Kollaps. Sechs Pumpen können biszu 18.000 Liter Abwasser pro Sekunde in die Elbe fördern.Fotos: Stadtenwässerung Dresden GmbH
Zerstörter Schacht am Terrassenufer nach der Flut 2002
Das Hochwasserpumpwerk entlastet die Kanalisation bei Hochwasser und starken Niederschlägen.
RegenüberlaufbeckenElbe
Entlastungskanal
Hochwasser-pumpwerk
Hoher Elbpegel und starker Regen:Bei geschlossenen Hochwasserschutzschiebern kann es zu Überflutungen aus der Kanalisation kommen – auch im Binnenland.
RegenüberlaufbeckenElbe
Entlastungskanal
AltstädterAbfangkanal
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