Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd....

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Wie Metro seine Marktposition in Indien auf Kosten von Landarbeiter/innen und Angestellten ausbaut

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Page 1: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

Wie Metro seine Marktposition in Indien auf Kosten von Landarbeiterinnen und Angestellten ausbaut

Die vorliegende Studie basiert auf einer vergleichenden Untersuchung

durch die Organisation Vrutti Livelihood Resource Centre India fuumlr

Oxfam Deutschland aus dem Jahr 2009 Gegenstand dieser Untershy

suchung sind das Marktverhalten von Handelsketten in Indien sowie

die Arbeitsbedingungen in ausgewaumlhlten Filialen und in der Liefershy

kette der indischen Unternehmen Reliance und More sowie der

MetroshyTochter Cash amp Carry

Die Umrechnung von indischen Rupien in Euro erfolgte nach dem

Wechselkurs vom 19 April 2010

Athinspthinsp Einfuumlhrung 5

Bthinsp InternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

6

Cthinsp

Ithinsp

IIthinsp

MetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

WirtschaftsboomthinspinthinspIndien

MetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspundthinspihrethinspSchattenseite

Metros starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Proteste gegen Metro

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

Leichtes Spiel bei Bauern

7

7

10

10

10

10

13

13

14

14

Dthinsp

Ithinsp

IIthinspthinsp

IIIthinspthinsp

IVthinsp

SozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

MetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungen

Corporate Social Responsibility

Soziales Engagement bei Metro

MetrosthinspAngestelltethinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspthinspWillkuumlrthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedern

MetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeitsverhaumlltnissethinspthinspundthinspHungerloumlhne

SozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

16

16

16

16

18thinsp

20thinsp

22

Ethinsp Schlussfolgerungen 26

thinsp4thinsp

CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp5

Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy

konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler

Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy

satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy

handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1

Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt

noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern

und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien

Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy

schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy

tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien

lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy

kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy

mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy

rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse

ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn

bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland

geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy

ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy

che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6

Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien

dargestellt werden wie Handelsketten einerseits

durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy

Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy

seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy

nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy

rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung

gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien

Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen

an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy

lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten

Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy

beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und

Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur

Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy

tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy

und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy

baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen

Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte

AthinspEinfuumlhrung

thinsp6thinsp

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen

bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und

schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009

geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy

rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch

2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit

ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten

Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny

die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe

wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem

Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy

fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy

gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy

maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40

Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten

Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy

lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy

schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt

haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen

Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12

Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy

cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy

nehmen die Chancen des internationalen Marktes

erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy

nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen

deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group

sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy

land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer

Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik

(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy

handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren

Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen

bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn

des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy

brochen was man unter anderem der Sanierung

der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy

schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy

de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf

der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die

Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16

Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig

nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media

Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy

den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group

ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die

Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy

umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy

nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen

In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb

Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere

durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy

len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy

waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr

2009 will Metro sein internationales Wachstum nun

wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant

den Markteintritt in Aumlgypten

BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

thinsp7

2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten

Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy

sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die

Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor

werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy

schaumltzt32

Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der

indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am

Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um

94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy

den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird

erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis

sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy

halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit

rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten

Anteil35

Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die

Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische

Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy

Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen

Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste

Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach

einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy

kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem

Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu

Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy

falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco

in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy

der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant

gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy

zelhandelskoumlnig Biyani29

IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien

Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy

delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter

anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos

und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy

zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy

beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis

CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy

Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)

Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn

Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management

Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns

insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als

im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens

Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24

Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy

beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern

Europas Afrikas und Asiens25

Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy

Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche

Kunden und Groszligverbraucher

DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23

MetroGroup

realMetroGroupthinspAssetthinspManagement

Metrothinspmakro

GaleriaKaufhof Saturn

MediaMarkt

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 2: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

Die vorliegende Studie basiert auf einer vergleichenden Untersuchung

durch die Organisation Vrutti Livelihood Resource Centre India fuumlr

Oxfam Deutschland aus dem Jahr 2009 Gegenstand dieser Untershy

suchung sind das Marktverhalten von Handelsketten in Indien sowie

die Arbeitsbedingungen in ausgewaumlhlten Filialen und in der Liefershy

kette der indischen Unternehmen Reliance und More sowie der

MetroshyTochter Cash amp Carry

Die Umrechnung von indischen Rupien in Euro erfolgte nach dem

Wechselkurs vom 19 April 2010

Athinspthinsp Einfuumlhrung 5

Bthinsp InternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

6

Cthinsp

Ithinsp

IIthinsp

MetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

WirtschaftsboomthinspinthinspIndien

MetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspundthinspihrethinspSchattenseite

Metros starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Proteste gegen Metro

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

Leichtes Spiel bei Bauern

7

7

10

10

10

10

13

13

14

14

Dthinsp

Ithinsp

IIthinspthinsp

IIIthinspthinsp

IVthinsp

SozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

MetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungen

Corporate Social Responsibility

Soziales Engagement bei Metro

MetrosthinspAngestelltethinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspthinspWillkuumlrthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedern

MetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeitsverhaumlltnissethinspthinspundthinspHungerloumlhne

SozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

16

16

16

16

18thinsp

20thinsp

22

Ethinsp Schlussfolgerungen 26

thinsp4thinsp

CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp5

Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy

konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler

Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy

satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy

handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1

Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt

noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern

und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien

Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy

schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy

tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien

lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy

kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy

mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy

rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse

ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn

bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland

geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy

ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy

che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6

Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien

dargestellt werden wie Handelsketten einerseits

durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy

Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy

seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy

nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy

rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung

gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien

Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen

an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy

lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten

Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy

beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und

Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur

Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy

tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy

und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy

baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen

Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte

AthinspEinfuumlhrung

thinsp6thinsp

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen

bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und

schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009

geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy

rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch

2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit

ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten

Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny

die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe

wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem

Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy

fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy

gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy

maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40

Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten

Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy

lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy

schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt

haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen

Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12

Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy

cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy

nehmen die Chancen des internationalen Marktes

erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy

nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen

deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group

sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy

land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer

Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik

(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy

handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren

Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen

bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn

des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy

brochen was man unter anderem der Sanierung

der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy

schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy

de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf

der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die

Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16

Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig

nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media

Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy

den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group

ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die

Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy

umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy

nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen

In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb

Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere

durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy

len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy

waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr

2009 will Metro sein internationales Wachstum nun

wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant

den Markteintritt in Aumlgypten

BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

thinsp7

2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten

Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy

sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die

Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor

werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy

schaumltzt32

Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der

indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am

Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um

94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy

den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird

erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis

sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy

halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit

rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten

Anteil35

Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die

Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische

Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy

Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen

Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste

Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach

einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy

kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem

Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu

Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy

falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco

in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy

der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant

gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy

zelhandelskoumlnig Biyani29

IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien

Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy

delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter

anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos

und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy

zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy

beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis

CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy

Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)

Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn

Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management

Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns

insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als

im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens

Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24

Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy

beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern

Europas Afrikas und Asiens25

Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy

Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche

Kunden und Groszligverbraucher

DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23

MetroGroup

realMetroGroupthinspAssetthinspManagement

Metrothinspmakro

GaleriaKaufhof Saturn

MediaMarkt

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 3: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

Athinspthinsp Einfuumlhrung 5

Bthinsp InternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

6

Cthinsp

Ithinsp

IIthinsp

MetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

WirtschaftsboomthinspinthinspIndien

MetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspundthinspihrethinspSchattenseite

Metros starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Proteste gegen Metro

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

Leichtes Spiel bei Bauern

7

7

10

10

10

10

13

13

14

14

Dthinsp

Ithinsp

IIthinspthinsp

IIIthinspthinsp

IVthinsp

SozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

MetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungen

Corporate Social Responsibility

Soziales Engagement bei Metro

MetrosthinspAngestelltethinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspthinspWillkuumlrthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedern

MetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeitsverhaumlltnissethinspthinspundthinspHungerloumlhne

SozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

16

16

16

16

18thinsp

20thinsp

22

Ethinsp Schlussfolgerungen 26

thinsp4thinsp

CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp5

Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy

konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler

Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy

satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy

handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1

Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt

noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern

und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien

Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy

schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy

tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien

lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy

kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy

mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy

rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse

ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn

bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland

geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy

ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy

che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6

Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien

dargestellt werden wie Handelsketten einerseits

durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy

Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy

seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy

nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy

rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung

gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien

Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen

an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy

lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten

Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy

beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und

Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur

Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy

tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy

und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy

baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen

Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte

AthinspEinfuumlhrung

thinsp6thinsp

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen

bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und

schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009

geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy

rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch

2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit

ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten

Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny

die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe

wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem

Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy

fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy

gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy

maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40

Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten

Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy

lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy

schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt

haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen

Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12

Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy

cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy

nehmen die Chancen des internationalen Marktes

erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy

nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen

deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group

sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy

land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer

Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik

(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy

handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren

Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen

bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn

des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy

brochen was man unter anderem der Sanierung

der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy

schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy

de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf

der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die

Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16

Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig

nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media

Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy

den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group

ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die

Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy

umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy

nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen

In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb

Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere

durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy

len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy

waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr

2009 will Metro sein internationales Wachstum nun

wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant

den Markteintritt in Aumlgypten

BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

thinsp7

2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten

Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy

sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die

Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor

werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy

schaumltzt32

Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der

indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am

Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um

94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy

den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird

erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis

sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy

halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit

rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten

Anteil35

Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die

Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische

Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy

Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen

Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste

Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach

einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy

kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem

Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu

Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy

falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco

in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy

der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant

gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy

zelhandelskoumlnig Biyani29

IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien

Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy

delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter

anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos

und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy

zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy

beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis

CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy

Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)

Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn

Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management

Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns

insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als

im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens

Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24

Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy

beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern

Europas Afrikas und Asiens25

Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy

Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche

Kunden und Groszligverbraucher

DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23

MetroGroup

realMetroGroupthinspAssetthinspManagement

Metrothinspmakro

GaleriaKaufhof Saturn

MediaMarkt

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

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Oxf

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200

9

Page 4: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp4thinsp

CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp5

Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy

konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler

Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy

satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy

handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1

Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt

noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern

und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien

Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy

schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy

tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien

lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy

kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy

mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy

rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse

ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn

bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland

geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy

ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy

che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6

Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien

dargestellt werden wie Handelsketten einerseits

durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy

Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy

seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy

nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy

rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung

gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien

Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen

an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy

lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten

Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy

beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und

Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur

Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy

tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy

und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy

baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen

Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte

AthinspEinfuumlhrung

thinsp6thinsp

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen

bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und

schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009

geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy

rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch

2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit

ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten

Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny

die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe

wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem

Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy

fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy

gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy

maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40

Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten

Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy

lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy

schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt

haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen

Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12

Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy

cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy

nehmen die Chancen des internationalen Marktes

erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy

nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen

deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group

sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy

land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer

Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik

(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy

handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren

Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen

bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn

des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy

brochen was man unter anderem der Sanierung

der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy

schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy

de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf

der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die

Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16

Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig

nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media

Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy

den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group

ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die

Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy

umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy

nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen

In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb

Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere

durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy

len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy

waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr

2009 will Metro sein internationales Wachstum nun

wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant

den Markteintritt in Aumlgypten

BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

thinsp7

2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten

Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy

sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die

Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor

werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy

schaumltzt32

Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der

indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am

Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um

94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy

den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird

erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis

sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy

halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit

rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten

Anteil35

Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die

Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische

Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy

Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen

Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste

Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach

einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy

kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem

Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu

Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy

falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco

in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy

der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant

gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy

zelhandelskoumlnig Biyani29

IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien

Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy

delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter

anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos

und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy

zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy

beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis

CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy

Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)

Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn

Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management

Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns

insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als

im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens

Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24

Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy

beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern

Europas Afrikas und Asiens25

Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy

Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche

Kunden und Groszligverbraucher

DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23

MetroGroup

realMetroGroupthinspAssetthinspManagement

Metrothinspmakro

GaleriaKaufhof Saturn

MediaMarkt

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 5: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp5

Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy

konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler

Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy

satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy

handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1

Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt

noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern

und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien

Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy

schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy

tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien

lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy

kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy

mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy

rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse

ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn

bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland

geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy

ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy

che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6

Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien

dargestellt werden wie Handelsketten einerseits

durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy

Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy

seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy

nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy

rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung

gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien

Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen

an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy

lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten

Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy

beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und

Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur

Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy

tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy

und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy

baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen

Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte

AthinspEinfuumlhrung

thinsp6thinsp

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen

bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und

schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009

geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy

rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch

2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit

ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten

Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny

die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe

wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem

Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy

fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy

gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy

maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40

Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten

Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy

lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy

schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt

haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen

Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12

Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy

cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy

nehmen die Chancen des internationalen Marktes

erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy

nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen

deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group

sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy

land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer

Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik

(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy

handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren

Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen

bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn

des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy

brochen was man unter anderem der Sanierung

der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy

schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy

de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf

der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die

Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16

Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig

nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media

Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy

den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group

ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die

Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy

umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy

nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen

In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb

Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere

durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy

len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy

waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr

2009 will Metro sein internationales Wachstum nun

wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant

den Markteintritt in Aumlgypten

BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

thinsp7

2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten

Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy

sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die

Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor

werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy

schaumltzt32

Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der

indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am

Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um

94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy

den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird

erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis

sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy

halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit

rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten

Anteil35

Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die

Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische

Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy

Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen

Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste

Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach

einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy

kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem

Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu

Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy

falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco

in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy

der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant

gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy

zelhandelskoumlnig Biyani29

IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien

Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy

delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter

anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos

und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy

zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy

beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis

CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy

Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)

Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn

Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management

Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns

insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als

im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens

Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24

Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy

beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern

Europas Afrikas und Asiens25

Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy

Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche

Kunden und Groszligverbraucher

DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23

MetroGroup

realMetroGroupthinspAssetthinspManagement

Metrothinspmakro

GaleriaKaufhof Saturn

MediaMarkt

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 6: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp6thinsp

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen

bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und

schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009

geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy

rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch

2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit

ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten

Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny

die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe

wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem

Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy

fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy

gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy

maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40

Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten

Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy

lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy

schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt

haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen

Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12

Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy

cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy

nehmen die Chancen des internationalen Marktes

erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy

nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen

deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group

sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy

land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer

Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik

(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy

handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren

Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen

bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn

des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy

brochen was man unter anderem der Sanierung

der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy

schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy

de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf

der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die

Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16

Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig

nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media

Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy

den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group

ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die

Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy

umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy

nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen

In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb

Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere

durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy

len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy

waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr

2009 will Metro sein internationales Wachstum nun

wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant

den Markteintritt in Aumlgypten

BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel

thinsp7

2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten

Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy

sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die

Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor

werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy

schaumltzt32

Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der

indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am

Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um

94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy

den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird

erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis

sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy

halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit

rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten

Anteil35

Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die

Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische

Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy

Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen

Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste

Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach

einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy

kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem

Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu

Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy

falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco

in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy

der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant

gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy

zelhandelskoumlnig Biyani29

IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien

Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy

delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter

anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos

und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy

zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy

beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis

CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy

Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)

Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn

Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management

Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns

insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als

im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens

Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24

Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy

beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern

Europas Afrikas und Asiens25

Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy

Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche

Kunden und Groszligverbraucher

DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23

MetroGroup

realMetroGroupthinspAssetthinspManagement

Metrothinspmakro

GaleriaKaufhof Saturn

MediaMarkt

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 7: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp7

2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten

Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy

sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die

Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor

werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy

schaumltzt32

Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der

indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am

Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um

94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy

den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird

erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis

sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy

halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit

rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten

Anteil35

Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die

Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische

Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy

Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen

Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste

Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach

einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy

kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem

Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu

Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy

falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco

in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy

der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant

gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy

zelhandelskoumlnig Biyani29

IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien

Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy

delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter

anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos

und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy

zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy

beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis

CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen

Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy

Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)

Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn

Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management

Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns

insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als

im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens

Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24

Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy

beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern

Europas Afrikas und Asiens25

Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy

Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche

Kunden und Groszligverbraucher

DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23

MetroGroup

realMetroGroupthinspAssetthinspManagement

Metrothinspmakro

GaleriaKaufhof Saturn

MediaMarkt

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 8: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp8thinsp

apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 9: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp9

haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens

gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige

Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy

handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden

erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die

Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy

zelhandel

Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt

spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy

schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy

mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten

Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy

de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy

ferschicht generiert die von jungen Menschen im

Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy

senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37

Laut einer Studie des us State Department liegt das

Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38

Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy

chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy

investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten

Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter

China und Indonesien39

Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy

nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug

gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings

eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy

zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41

bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy

szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy

nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten

Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur

75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden

Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy

unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy

doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42

Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy

men sind Reliance Retail Ltd und More das zum

Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im

Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy

den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43

Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist

die noch vergleichsweise strenge Regulierung von

Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne

Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen

sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy

zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike

oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an

einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien

niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy

Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy

lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy

und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben

zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur

Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits

angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen

wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy

dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund

massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy

delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren

entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy

handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy

delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo

sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy

lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy

hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy

unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in

dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy

lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy

zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 10: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp10thinsp

Metros starke Marktposition

Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann

sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy

derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon

befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in

Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai

(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember

2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in

Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen

Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut

Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy

liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy

lassungen im Staat Punjab investieren51

MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz

pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp

33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines

MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008

gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy

dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy

renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit

eine starke Marktposition

Der Obst- und Gemuumlsemarkt

Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy

Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel

des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes

Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich

die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent

davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy

lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry

das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und

Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen

sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst

2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel

Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete

2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und

Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy

der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel

An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten

Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy

ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit

unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen

Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy

teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor

aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder

einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten

dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy

delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der

einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird

Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen

Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass

sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy

fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere

Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy

denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy

nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und

Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56

IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 11: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp11

DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

Konsumentinnen

ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte

ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren

MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum

HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)

Supermaumlrkte

AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp

Hyderabad

ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle

GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler

Sammelstelle

Bauern

Markt

Wird

thinspdire

ktthinspvon

thinspMetrosthinspEin-

kaumlufernthinspvo

mthinspMarktthinspgekau

ft

LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst

und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy

stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr

Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 12: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp12thinsp

Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 13: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp13

Proteste gegen Metro

Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy

seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy

aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy

Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere

hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die

Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy

sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn

Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt

wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-

ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name

in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-

chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro

gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008

demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy

tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore

unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen

um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy

szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des

Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es

ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere

Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass

Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch

Einzelhandel betreibe60

Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel

In der Tat stellte die Landesregierung des indischen

Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro

gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch

Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach

Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen

dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy

steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies

die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro

Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007

kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy

halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu

schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy

tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy

che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen

Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy

muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch

auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut

geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy

lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy

sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch

den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy

ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das

Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen

bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-

Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-

ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren

persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel

unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein

ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy

on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy

treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro

betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment

Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo

lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro

hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 14: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp14thinsp

Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy

wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy

chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy

keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise

veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das

Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel

und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy

lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy

preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen

fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy

te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy

behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die

gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy

fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70

Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange

unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss

der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro

eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse

und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese

Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern

einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003

bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy

testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro

gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst

und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro

auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den

Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt

Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008

guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch

die Lizenz durch das von der linken Partei All India

Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy

bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen

ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen

und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy

endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und

Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In

Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf

dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und

Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe

laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche

Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf

Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des

apmcshyMarktes zu verkaufen76

Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy

re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten

die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy

partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der

so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu

koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy

lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine

Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy

lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy

deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy

schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die

negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy

maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind

schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein

Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes

in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte

den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen

Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen

Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy

ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt

von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die

Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf

den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy

tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da

das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81

Leichtes Spiel bei Bauern

Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der

apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen

und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal

zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-

setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-

dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir

ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt

Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein

Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung

zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy

menarbeit mit Metro82

Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 15: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp15

Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy

sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der

Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-

tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die

erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die

ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe

diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-

samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83

Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro

Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor

fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien

betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen

Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige

Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro

Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des

Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht

Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten

gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-

menssicherheitldquo 84

Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die

Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy

che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das

so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet

Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was

die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf

ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht

zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy

baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy

marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy

chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen

muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy

terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy

dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum

Lebensunterhalt bei

Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy

schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der

asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie

Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy

lien ausreichen

MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 16: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp16thinsp

IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp

Corporate Social Responsibility

Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash

gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy

fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy

welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber

Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy

tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma

oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die

Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend

Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy

schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy

alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen

und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen

Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen

Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy

delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy

gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und

auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in

Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch

als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von

Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher

Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche

Regeln fuumlr csr entwickelt werden88

Soziales Engagement bei Metro

Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy

sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-

rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und

oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und

Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group

weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass

sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy

ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss

europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit

dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy

kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre

Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten

und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn

bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden

Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und

umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das

Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy

verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy

wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy

len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf

freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen

und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy

heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und

Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung

der nationalen Gesetze

An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy

nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy

den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem

bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro

Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss

dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten

DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

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ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 17: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp17

Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 18: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp18thinsp

wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy

teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine

neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy

gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy

dern

Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der

Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy

wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy

nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen

Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap

Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy

de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy

den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy

betrieben uumlberpruumlft92

Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit

einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy

kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im

Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien

fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit

der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy

schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und

Schafzuumlchterinnen durch93

IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp

bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-

nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-

dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen

uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von

Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters

und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy

merce Employees (unicome) am 24112008

Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem

wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt

ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein

eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten

gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy

zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten

sind extrem hart

Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy

ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen

verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit

2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen

Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren

welche wiederum Teil der internationalen Globalen

Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe

uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy

wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy

sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien

und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy

richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy

ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy

der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und

Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen

und Bestechungen von Angestellten berichtet die in

die Gewerkschaft eintreten wollen95

Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur

Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy

der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy

schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger

MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore

und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund

seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche

nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy

rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy

schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008

berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy

schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung

von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro

ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98

Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy

stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche

zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-

den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 19: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp19

den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In

der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy

unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy

stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy

stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer

Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir

bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine

bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben

wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht

bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern

Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-

ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im

naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt

das Management dass das nicht geht da die freien Tage

verfallen sindldquo 101

Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein

Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr

Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass

sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um

ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter

innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch

den MetroshyVerhaltenskodex104

Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore

machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf

Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy

ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy

lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten

also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105

Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen

meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy

dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy

gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy

messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet

dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy

lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa

132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa

91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr

Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy

teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene

5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und

in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich

mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108

MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu

erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy

urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst

gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten

sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen

Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy

migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe

von Gruumlnden aufgeschoben110

In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy

gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im

Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy

ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht

nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht

von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy

schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen

muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112

Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von

Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad

wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy

en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114

Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn

zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy

kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen

erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-

gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern

nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich

ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy

det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass

Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss

Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen

kann sehr demotivierend seinldquo 118

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 20: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp20thinsp

IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp

bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-

beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind

Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf

und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst

bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy

Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-

kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-

beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger

arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120

Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien

extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste

Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten

Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy

den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt

Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy

arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros

Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn

manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy

ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die

mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp

uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar

pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien

(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am

Tag und leben damit in extremer Armut122

Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr

und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy

pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber

der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter

verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170

Euro) pro Tag

Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten

Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch

den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy

arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der

Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy

en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in

Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt

Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy

falls124

Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy

haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum

aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy

ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150

Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die

befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen

Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25

bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500

Rupien (rund 50 bis 75 Euro)

Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 21: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp21

In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy

gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy

unterhalt bei126

Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy

blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy

ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere

koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen

verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen

saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy

gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich

kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit

einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die

Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy

fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-

ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-

nigungsarbeiten verrichtenldquo 129

Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy

dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy

chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen

Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy

heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy

schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130

Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 22: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp22thinsp

IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug

Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group

sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen

wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy

schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy

worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch

viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen

Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in

Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der

Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy

storben131

Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy

Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy

gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus

dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy

ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die

Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy

gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert

Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den

MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy

gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy

gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen

die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy

partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit

Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy

ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht

freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig

gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden

sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den

Verhaltenskodex

Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex

sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den

MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum

Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy

den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im

Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig

ist weiterhin die systematische Diskriminierung von

Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy

ner

Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group

ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt

sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar

nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy

ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die

als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub

oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf

eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy

Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet

der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy

chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy

gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der

Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy

chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon

eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren

Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy

bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy

sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz

der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten

durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen

der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den

Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine

bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy

men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen

nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy

serungsmaszlignahmen mit einbezogen

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 23: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp23

Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren

Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)

Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy

praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten

nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich

machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder

ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender

Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy

scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen

vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy

nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy

beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt

bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht

dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy

haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy

nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy

pruumlfung nicht die Standards ein136

Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und

shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht

in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy

heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern

weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy

mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu

bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im

Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy

programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy

fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen

bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende

Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy

was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der

von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine

Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-

schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben

noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse

oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur

auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von

Metro138

Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu

dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten

bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy

fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf

puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy

kommt139

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy

tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre

India in der die Unternehmensverantwortung in der

Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry

Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy

dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das

Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen

uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot

von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen

jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy

schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne

oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy

zeiten voumlllig auszliger Acht

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 24: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp24thinsp

Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung

Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der

Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern

Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen

Ankauf der Ware direkt vom Bauern

Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt

von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert

Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen

abhaumlngig von Menge und Preis

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen

Achtung der Gewerkschaftsrechte

in der gesamten Lieferkette

Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen

solche zu gruumlnden

Gesetzliche Mindestloumlhne

fuumlr Landarbeiterinnen

In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber

nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab

Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy

beduumlrfnisse zu decken

Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit

richtet sich nach dem Bedarf

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy

arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter

innen muumlssen sich an diese Situation anpassen

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor

Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der

Erntearbeit

Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy

bedingungen und Einhaltung von Standards

(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz

Hygiene) innerhalb der Lieferkette

Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den

Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur

der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz

zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser

wird aber nicht eingehalten

Metro Reliance More

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 25: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp25

CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens

Bemerkungen

ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten

Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt

und Gewinne zu steigern

Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach

persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt

Technologietransfer an Lieferanten

um Effizienz zu steigern

VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten

Achtung von Gewerkschaftsrechten

in der gesamten Lieferkette

Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy

schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden

Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte

Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen

die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die

Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den

Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten

Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage

Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in

seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber

auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert

werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen

Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen

Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an

Adaumlquate Ausstattung

(Trinkwasser Toiletten etc)

Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen

sind nur minimal ausgestattet

NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen

Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der

Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy

stellte und nicht das Management die Kantine nutzen

Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren

Filialen

Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy

kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung

Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen

uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen

diesen aber nicht

Metro Reliance More

DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala

Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 26: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp26thinsp

Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy

pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch

bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy

schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung

von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy

dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer

innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen

einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy

ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen

beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards

muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn

geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy

ler) Belaumlstigung gehoumlren

Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy

diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy

schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy

unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy

hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen

den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie

auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen

bestreiten koumlnnen

Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und

Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten

weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy

rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro

Group getroffen werden welche die Durchsetzung der

Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy

terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht

EthinspSchlussfolgerungen

In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro

Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und

Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen

nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die

auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige

Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der

Lieferkette sicherzustellen

Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor

allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden

UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein

Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 27: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp27

Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die

Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy

beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten

Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy

te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der

gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht

diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse

herrschen

Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben

dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen

oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy

ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in

der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt

werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy

setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum

Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben

Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr

Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten

Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy

men und in der Lieferkette einzuhalten

NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch

Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy

ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy

uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und

durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy

nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf

die Unternehmen ausuumlben

DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp

Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten

Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten

Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 28: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp28thinsp

1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]

2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter

der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine

Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar

[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_

HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU

Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_

Armutjsp | 02032010 ]

5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft

(verdi) 02032010

7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren

EdekaPlus (B 2 ndash 33307)

8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010

[ wwwfocusde | 07022010 ]

10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise

07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten

Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]

13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008

[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]

15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]

Endnoten

18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management

Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009

[ wwwderhandelde | 07022010 ]

22 Fruchtportal News 13012010

[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen

23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy

leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]

23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO

DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]

24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009

25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]

26 The Washington Post Emily Wax

Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009

[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]

27 The Economic Times Anand Sharma

Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009

[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]

28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel

pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]

29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

30 India Brand Equity Foundation (IBEF)

Retail Market and Opportunities 2008 | S 21

31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]

32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty

Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010

[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]

33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

35 Ibid | S 3

36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2

37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48

38 US State Department Background note India

[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]

39 Ibid | S 8

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

ajen

dra

Sh

aw |

Oxf

am |

200

9

Page 29: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp29

65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch

Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609

66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

67 Interview mit einem Vertreter der

Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008

68 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des

Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008

70 Interview mit einem Mitarbeiter des

Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008

71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce

Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore

19032008

Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006

Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007

74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010

[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy

apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]

75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von

India FDI Watch 05112008

77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural

Marketing Board Karnataka 04022009

79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes

durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008

82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy

Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp

objAction=browseampsort=name | 17032010 ]

40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte

auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007

41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=

25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]

43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

44 siehe Abschnitt C II

45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008

[ wwwindependentcouk | 04032010 ]

46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9

47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte

Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen

es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-

handels rasch expandieren 2009 | S 26

48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es

seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen

[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]

49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei

der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss

Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss

vorgelegt werden

50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

September 2009

51 IBB India Business Briefs 25022009

[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=

Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]

52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

Indian Council for Research on International Economic Relations

Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008

56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009

57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

59 Information von India FDI Watch Februar 2010

60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908

[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=

629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]

62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products

outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

o R

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dra

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Oxf

am |

200

9

Page 30: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

thinsp30thinsp

116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

122 siehe Fuszlignote 4

123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in

laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100

Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy

mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr

Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise

Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit

und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy

lagen und Ersparnisse

126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen

MetroshyLieferanten arbeitet September 2009

130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009

131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009

132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die

landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet

ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet

bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in

Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen

zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren

[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]

133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der

Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]

134 [ wwwsupermarktmachtde ]

135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI

[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen

04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]

136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]

137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti

Livelihood Resource Centre India September 2009

139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009

87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft

fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der

sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden

KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006

88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)

[ wwwcorashynetzde ]

89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008

[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]

90 [ wwwbscishyeuorg ]

91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257

17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy

leitlinienshyenpdf ]

92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010

93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456

94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und

UNIshyDirektor Indien 15012009

95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008

Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008

96 Bericht von UNICOME Oktober 2007

India FDI Watch Protestaktion 25072007

97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg

indexphpid=118 | 11032010 ]

99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001

101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009

102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von

Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009

Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt

in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr

die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien

fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere

Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten

und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin

beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy

gesehenes

109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India

2009

111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988

112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009

113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009

115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

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Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

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Page 31: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

Impressum

Herausgeber

copy Oxfam Deutschland | Mai 2010

Oxfam Deutschland eV

Greifswalder Straszlige 33a

10405 Berlin

Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22

Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde

ViSdP

Paul Bendix

Autorin

Dr Franziska Humbert

unter Mitarbeit von Laura Ceresna

Redaktion

Julia Jahnz

Layout

Judith Fehlau und Malte Herok

Titelbild

Laura Ceresna | 2009

Herstellung und Druck

H amp P Druck Friedrich Hilberts

Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin

Tel +49 30 ndash 69 57 84 00

Abkuumlrzungen

APMC Agricultural Produce Market Committee

BSCI Business Social Compliance Initiative

GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice

GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice

ILO International Labour Organisation

NRO Nichtregierungsorganisation

UNI Union Network International

UNICOME Union for Commerce Employees

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

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Page 32: Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd. Euro.24 Die Metro Group beschäftigt rund 300.000 Mitar beiter/innen an über 2.100

Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group

weltweit eine starke Marktposition aufbauen In

Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte

die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im

Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy

arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und

Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents

fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit

Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy

zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche

Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft

Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine

sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht

ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy

gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy

zustellen

Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich

dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung

uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer

Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy

rechte weltweit durchzusetzen

Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy

und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten

sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte

Welt ohne Armut einsetzt

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy

national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy

nalen OxfamshyOrganisationen weltweit

Fot

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