Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd....
Transcript of Hohe Gewinne – wenig Verantwortung - Oxfam DeutschlandCash & Carry betrug im Jahr 2009 30,6 Mrd....
Wie Metro seine Marktposition in Indien auf Kosten von Landarbeiterinnen und Angestellten ausbaut
Die vorliegende Studie basiert auf einer vergleichenden Untersuchung
durch die Organisation Vrutti Livelihood Resource Centre India fuumlr
Oxfam Deutschland aus dem Jahr 2009 Gegenstand dieser Untershy
suchung sind das Marktverhalten von Handelsketten in Indien sowie
die Arbeitsbedingungen in ausgewaumlhlten Filialen und in der Liefershy
kette der indischen Unternehmen Reliance und More sowie der
MetroshyTochter Cash amp Carry
Die Umrechnung von indischen Rupien in Euro erfolgte nach dem
Wechselkurs vom 19 April 2010
Athinspthinsp Einfuumlhrung 5
Bthinsp InternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
6
Cthinsp
Ithinsp
IIthinsp
MetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
WirtschaftsboomthinspinthinspIndien
MetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspundthinspihrethinspSchattenseite
Metros starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Proteste gegen Metro
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
Leichtes Spiel bei Bauern
7
7
10
10
10
10
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Dthinsp
Ithinsp
IIthinspthinsp
IIIthinspthinsp
IVthinsp
SozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
MetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungen
Corporate Social Responsibility
Soziales Engagement bei Metro
MetrosthinspAngestelltethinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspthinspWillkuumlrthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedern
MetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeitsverhaumlltnissethinspthinspundthinspHungerloumlhne
SozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
16
16
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16
18thinsp
20thinsp
22
Ethinsp Schlussfolgerungen 26
thinsp4thinsp
CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp5
Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy
konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler
Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy
satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy
handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1
Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt
noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern
und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien
Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy
schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy
tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien
lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy
kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy
mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy
rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse
ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn
bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland
geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy
ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy
che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6
Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien
dargestellt werden wie Handelsketten einerseits
durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy
Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy
seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy
nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy
rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung
gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien
Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen
an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy
lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten
Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy
beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und
Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur
Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy
tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy
und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy
baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen
Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte
AthinspEinfuumlhrung
thinsp6thinsp
Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen
bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und
schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009
geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy
rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch
2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit
ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten
Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny
die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe
wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem
Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy
fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy
gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy
maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40
Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten
Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy
lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy
schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt
haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen
Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12
Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy
cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy
nehmen die Chancen des internationalen Marktes
erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy
nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen
deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group
sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy
land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer
Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik
(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy
handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren
Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen
bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn
des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy
brochen was man unter anderem der Sanierung
der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy
schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy
de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf
der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die
Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16
Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig
nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media
Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy
den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group
ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die
Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy
umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy
nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen
In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb
Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere
durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy
len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy
waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr
2009 will Metro sein internationales Wachstum nun
wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant
den Markteintritt in Aumlgypten
BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
thinsp7
2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten
Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy
sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die
Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor
werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy
schaumltzt32
Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der
indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am
Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um
94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy
den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird
erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis
sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy
halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit
rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten
Anteil35
Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die
Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische
Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy
Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen
Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste
Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach
einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy
kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem
Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu
Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy
falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco
in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy
der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant
gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy
zelhandelskoumlnig Biyani29
IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien
Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy
delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter
anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos
und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy
zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy
beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis
CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy
Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)
Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn
Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management
Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns
insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als
im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens
Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24
Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy
beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern
Europas Afrikas und Asiens25
Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy
Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche
Kunden und Groszligverbraucher
DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23
MetroGroup
realMetroGroupthinspAssetthinspManagement
Metrothinspmakro
GaleriaKaufhof Saturn
MediaMarkt
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
Die vorliegende Studie basiert auf einer vergleichenden Untersuchung
durch die Organisation Vrutti Livelihood Resource Centre India fuumlr
Oxfam Deutschland aus dem Jahr 2009 Gegenstand dieser Untershy
suchung sind das Marktverhalten von Handelsketten in Indien sowie
die Arbeitsbedingungen in ausgewaumlhlten Filialen und in der Liefershy
kette der indischen Unternehmen Reliance und More sowie der
MetroshyTochter Cash amp Carry
Die Umrechnung von indischen Rupien in Euro erfolgte nach dem
Wechselkurs vom 19 April 2010
Athinspthinsp Einfuumlhrung 5
Bthinsp InternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
6
Cthinsp
Ithinsp
IIthinsp
MetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
WirtschaftsboomthinspinthinspIndien
MetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspundthinspihrethinspSchattenseite
Metros starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Proteste gegen Metro
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
Leichtes Spiel bei Bauern
7
7
10
10
10
10
13
13
14
14
Dthinsp
Ithinsp
IIthinspthinsp
IIIthinspthinsp
IVthinsp
SozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
MetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungen
Corporate Social Responsibility
Soziales Engagement bei Metro
MetrosthinspAngestelltethinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspthinspWillkuumlrthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedern
MetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeitsverhaumlltnissethinspthinspundthinspHungerloumlhne
SozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
16
16
16
16
18thinsp
20thinsp
22
Ethinsp Schlussfolgerungen 26
thinsp4thinsp
CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp5
Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy
konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler
Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy
satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy
handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1
Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt
noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern
und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien
Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy
schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy
tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien
lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy
kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy
mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy
rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse
ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn
bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland
geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy
ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy
che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6
Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien
dargestellt werden wie Handelsketten einerseits
durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy
Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy
seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy
nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy
rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung
gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien
Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen
an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy
lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten
Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy
beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und
Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur
Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy
tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy
und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy
baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen
Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte
AthinspEinfuumlhrung
thinsp6thinsp
Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen
bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und
schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009
geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy
rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch
2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit
ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten
Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny
die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe
wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem
Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy
fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy
gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy
maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40
Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten
Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy
lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy
schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt
haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen
Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12
Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy
cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy
nehmen die Chancen des internationalen Marktes
erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy
nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen
deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group
sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy
land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer
Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik
(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy
handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren
Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen
bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn
des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy
brochen was man unter anderem der Sanierung
der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy
schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy
de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf
der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die
Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16
Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig
nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media
Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy
den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group
ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die
Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy
umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy
nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen
In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb
Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere
durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy
len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy
waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr
2009 will Metro sein internationales Wachstum nun
wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant
den Markteintritt in Aumlgypten
BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
thinsp7
2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten
Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy
sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die
Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor
werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy
schaumltzt32
Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der
indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am
Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um
94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy
den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird
erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis
sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy
halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit
rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten
Anteil35
Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die
Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische
Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy
Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen
Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste
Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach
einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy
kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem
Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu
Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy
falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco
in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy
der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant
gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy
zelhandelskoumlnig Biyani29
IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien
Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy
delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter
anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos
und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy
zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy
beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis
CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy
Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)
Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn
Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management
Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns
insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als
im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens
Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24
Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy
beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern
Europas Afrikas und Asiens25
Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy
Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche
Kunden und Groszligverbraucher
DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23
MetroGroup
realMetroGroupthinspAssetthinspManagement
Metrothinspmakro
GaleriaKaufhof Saturn
MediaMarkt
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
Athinspthinsp Einfuumlhrung 5
Bthinsp InternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
6
Cthinsp
Ithinsp
IIthinsp
MetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
WirtschaftsboomthinspinthinspIndien
MetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspundthinspihrethinspSchattenseite
Metros starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Proteste gegen Metro
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
Leichtes Spiel bei Bauern
7
7
10
10
10
10
13
13
14
14
Dthinsp
Ithinsp
IIthinspthinsp
IIIthinspthinsp
IVthinsp
SozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
MetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungen
Corporate Social Responsibility
Soziales Engagement bei Metro
MetrosthinspAngestelltethinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspthinspWillkuumlrthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedern
MetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeitsverhaumlltnissethinspthinspundthinspHungerloumlhne
SozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
16
16
16
16
18thinsp
20thinsp
22
Ethinsp Schlussfolgerungen 26
thinsp4thinsp
CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp5
Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy
konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler
Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy
satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy
handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1
Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt
noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern
und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien
Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy
schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy
tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien
lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy
kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy
mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy
rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse
ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn
bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland
geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy
ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy
che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6
Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien
dargestellt werden wie Handelsketten einerseits
durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy
Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy
seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy
nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy
rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung
gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien
Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen
an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy
lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten
Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy
beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und
Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur
Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy
tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy
und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy
baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen
Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte
AthinspEinfuumlhrung
thinsp6thinsp
Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen
bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und
schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009
geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy
rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch
2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit
ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten
Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny
die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe
wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem
Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy
fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy
gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy
maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40
Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten
Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy
lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy
schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt
haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen
Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12
Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy
cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy
nehmen die Chancen des internationalen Marktes
erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy
nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen
deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group
sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy
land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer
Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik
(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy
handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren
Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen
bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn
des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy
brochen was man unter anderem der Sanierung
der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy
schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy
de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf
der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die
Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16
Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig
nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media
Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy
den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group
ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die
Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy
umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy
nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen
In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb
Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere
durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy
len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy
waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr
2009 will Metro sein internationales Wachstum nun
wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant
den Markteintritt in Aumlgypten
BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
thinsp7
2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten
Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy
sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die
Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor
werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy
schaumltzt32
Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der
indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am
Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um
94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy
den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird
erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis
sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy
halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit
rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten
Anteil35
Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die
Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische
Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy
Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen
Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste
Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach
einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy
kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem
Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu
Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy
falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco
in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy
der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant
gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy
zelhandelskoumlnig Biyani29
IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien
Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy
delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter
anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos
und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy
zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy
beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis
CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy
Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)
Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn
Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management
Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns
insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als
im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens
Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24
Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy
beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern
Europas Afrikas und Asiens25
Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy
Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche
Kunden und Groszligverbraucher
DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23
MetroGroup
realMetroGroupthinspAssetthinspManagement
Metrothinspmakro
GaleriaKaufhof Saturn
MediaMarkt
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
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ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
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Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
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Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
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Oxf
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200
9
thinsp4thinsp
CurryblattshyVerkaumlufer auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp5
Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy
konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler
Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy
satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy
handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1
Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt
noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern
und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien
Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy
schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy
tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien
lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy
kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy
mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy
rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse
ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn
bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland
geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy
ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy
che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6
Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien
dargestellt werden wie Handelsketten einerseits
durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy
Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy
seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy
nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy
rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung
gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien
Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen
an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy
lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten
Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy
beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und
Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur
Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy
tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy
und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy
baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen
Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte
AthinspEinfuumlhrung
thinsp6thinsp
Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen
bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und
schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009
geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy
rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch
2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit
ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten
Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny
die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe
wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem
Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy
fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy
gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy
maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40
Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten
Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy
lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy
schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt
haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen
Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12
Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy
cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy
nehmen die Chancen des internationalen Marktes
erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy
nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen
deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group
sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy
land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer
Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik
(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy
handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren
Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen
bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn
des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy
brochen was man unter anderem der Sanierung
der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy
schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy
de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf
der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die
Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16
Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig
nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media
Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy
den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group
ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die
Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy
umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy
nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen
In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb
Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere
durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy
len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy
waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr
2009 will Metro sein internationales Wachstum nun
wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant
den Markteintritt in Aumlgypten
BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
thinsp7
2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten
Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy
sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die
Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor
werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy
schaumltzt32
Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der
indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am
Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um
94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy
den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird
erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis
sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy
halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit
rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten
Anteil35
Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die
Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische
Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy
Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen
Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste
Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach
einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy
kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem
Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu
Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy
falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco
in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy
der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant
gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy
zelhandelskoumlnig Biyani29
IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien
Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy
delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter
anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos
und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy
zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy
beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis
CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy
Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)
Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn
Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management
Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns
insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als
im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens
Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24
Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy
beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern
Europas Afrikas und Asiens25
Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy
Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche
Kunden und Groszligverbraucher
DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23
MetroGroup
realMetroGroupthinspAssetthinspManagement
Metrothinspmakro
GaleriaKaufhof Saturn
MediaMarkt
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp5
Anfang 2010 war es soweit Der Duumlsseldorfer Handelsshy
konzern Metro uumlberholte den britischen Einzelhaumlndler
Tesco und ruumlckte mit 655 Milliarden Euro Jahresumshy
satz auf Platz drei der weltweit umsatzstaumlrksten Einzelshy
handelsunternehmen ndash nach WalshyMart und Carrefour1
Waumlhrend sich Metro im deutschen Lebensmittelmarkt
noch einen erbitterten Preiskampf mit Discountern
und Handelsketten liefert2 sind die Vertriebslinien
Media Markt und Saturn sowie Cash amp Carry inzwishy
schen europashy beziehungsweise weltweit unangefochshy
tene Marktfuumlhrer in ihren Segmenten3
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In Indien
lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte die Konshy
kurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im Lebensshy
mittelhandel hinter sich Doch indische Landarbeiteshy
rinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und Gemuumlse
ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents4 fuumlr zehn
bis zwoumllf Stunden Arbeit5 Und auch in Deutschland
geht der Konzern nicht gerecht mit seinen Angestellshy
ten um Seit Jahren werden bei Media Markt alle Versushy
che zur Einrichtung von Betriebsraumlten unterbunden6
Im Folgenden soll am Beispiel von Metro in Indien
dargestellt werden wie Handelsketten einerseits
durch die Expansion in neue Maumlrkte im Zuge der eushy
Freihandelspolitik ihre Umsaumltze steigern und anderershy
seits Kleinhandel Landarbeiterinnen Kleinbaumluerinshy
nen und shybauern sowie Arbeiterinnen um ihren geshy
rechten Anteil an den Fruumlchten der Globalisierung
gebracht werden ndash in Deutschland ebenso wie in Indien
Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbeding ungen
an MetroshyStandorten und bei den Obstshy und Gemuumlseshy
lieferanten in drei indischen Groszligstaumldten
Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zu Oxfams Arshy
beit zu den Themen Welthandel Arbeitsrechte und
Handelsketten Sie knuumlpft an die OxfamshyStudie bdquoZur
Kasse bitteldquo von 2009 an die aufzeigt welche negashy
tiven Folgen die Liberalisierung des indischen Einzelshy
und Groszlighandelssektors fuumlr Kleinhandel sowie Kleinshy
baumluerinnen und shybauern im Rahmen des zukuumlnftigen
Freihandelsabkommens eushyIndien haben koumlnnte
AthinspEinfuumlhrung
thinsp6thinsp
Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen
bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und
schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009
geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy
rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch
2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit
ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten
Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny
die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe
wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem
Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy
fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy
gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy
maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40
Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten
Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy
lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy
schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt
haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen
Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12
Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy
cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy
nehmen die Chancen des internationalen Marktes
erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy
nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen
deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group
sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy
land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer
Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik
(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy
handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren
Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen
bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn
des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy
brochen was man unter anderem der Sanierung
der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy
schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy
de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf
der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die
Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16
Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig
nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media
Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy
den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group
ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die
Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy
umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy
nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen
In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb
Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere
durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy
len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy
waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr
2009 will Metro sein internationales Wachstum nun
wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant
den Markteintritt in Aumlgypten
BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
thinsp7
2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten
Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy
sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die
Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor
werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy
schaumltzt32
Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der
indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am
Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um
94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy
den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird
erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis
sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy
halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit
rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten
Anteil35
Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die
Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische
Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy
Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen
Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste
Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach
einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy
kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem
Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu
Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy
falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco
in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy
der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant
gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy
zelhandelskoumlnig Biyani29
IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien
Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy
delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter
anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos
und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy
zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy
beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis
CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy
Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)
Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn
Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management
Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns
insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als
im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens
Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24
Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy
beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern
Europas Afrikas und Asiens25
Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy
Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche
Kunden und Groszligverbraucher
DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23
MetroGroup
realMetroGroupthinspAssetthinspManagement
Metrothinspmakro
GaleriaKaufhof Saturn
MediaMarkt
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
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aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp6thinsp
Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist fuumlr seinen
bdquoruinoumlsen Preiswettbewerbldquo7 beruumlchtigt Trotz sage und
schreibe vierzehn Preissenkungsrunden im Jahr 2009
geht der laut MetroshyChef Dr Eckhard Cordes bdquomoumlrdeshy
rische Wettbewerbldquo zum Nachteil der Zulieferer auch
2010 weiter8 Im Einzelhandel ist die Metro Group mit
ihren RealshySelbstbedienungsshyWarenhaumlusern vertreten
Mitte Januar leiteten die Discounter Aldi und Penny
die ersten Preissenkungen im neuen Jahr ein9 Rewe
wirbt mit einer taumlglichen Tiefstpreiskontrolle und dem
Slogan bdquoKeiner ist billigerldquo der auf Aldi anspielt10 Anshy
fang 2010 haben auch die seit Jahren mit Umsatzruumlckshy
gaumlngen kaumlmpfenden Metro Cash amp CarryshyGroszlighandelsshy
maumlrkte die Preise von 500 Kernbedarfsartikeln um 40
Prozent gesenkt11 Und das obwohl die sechs groumlszligten
Handelsunternehmen ndash Edeka Aldi Lidl (einschlieszligshy
lich Kaufland) Rewe Tengelmann und Metro ndash inzwishy
schen 90 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt
haben und bei einem Preiskampf zwischen wenigen
Anbietern laut Cordes keiner gewinnen koumlnne12
Die Metro Group duumlrfte jedoch insgesamt auf der sishy
cheren Seite sein denn bereits 1998 hat das Untershy
nehmen die Chancen des internationalen Marktes
erkannt und macht mittlerweile uumlber 60 Prozent seishy
nes Umsatzes im Ausland13 Juumlngste Entwicklungen
deuten auszligerdem darauf hin dass die Metro Group
sich aus dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschshy
land zuruumlckziehen wird um sich im Rahmen ihrer
Wachstumsstrategie global auf die Bereiche Elektronik
(Media Markt Saturn) sowie im Ausland auf die Groszligshy
handelssparte Cash amp Carry zu konzentrieren
Bereits im Juli 2008 trennte Metro sich von seinen
bdquoExtraldquoshyVerbrauchermaumlrkten14 2008 war der Gewinn
des Konzerns insgesamt um fast die Haumllfte eingeshy
brochen was man unter anderem der Sanierung
der Selbstbedienungsshy(sb-)Warenhauskette Real zushy
schrieb15 Im Herbst 2009 kuumlndigte der stellvertretenshy
de Vorstandsvorsitzende Thomas Unger den Verkauf
der Warenhauskette Kaufhof an da sie nicht in die
Internationalisierungsstrategie des Konzerns passe16
Auch uumlber einen Verkauf von Real wird gegenwaumlrtig
nachgedacht17 Wachstum soll vor allem mit Media
Markt und Saturn in Osteuropa und Asien erzielt wershy
den18 Die wichtigste Vertriebslinie der Metro Group
ist jedoch der Groszlighandel fuumlr Gewerbetreibende Die
Cash amp CarryshyMaumlrkte tragen fast die Haumllfte des Gesamtshy
umsatzes19 Allerdings ist auch hier in den vergangeshy
nen fuumlnf Jahren nur das Auslandsgeschaumlft gewachsen
In Deutschland war der Umsatz ruumlcklaumlufig weshalb
Metro Kosteneinsparungen vornahm insbesondere
durch Personalabbau20 So wurden rund 1200 Stelshy
len in den Maumlrkten und 140 Arbeitsplaumltze in der Vershy
waltung abgebaut21 Nach dem Wirtschaftskrisenjahr
2009 will Metro sein internationales Wachstum nun
wieder deutlich beschleunigen22 Cash amp Carry plant
den Markteintritt in Aumlgypten
BthinspInternationalethinspExpansionthinspalsthinspChancethinspDiethinspMetrothinspGroupthinspundthinspderthinspthinspVerdraumlngungswettbewerbthinspimthinspdeutschenthinspLebensmittelhandel
thinsp7
2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten
Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy
sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die
Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor
werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy
schaumltzt32
Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der
indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am
Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um
94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy
den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird
erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis
sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy
halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit
rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten
Anteil35
Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die
Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische
Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy
Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen
Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste
Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach
einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy
kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem
Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu
Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy
falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco
in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy
der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant
gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy
zelhandelskoumlnig Biyani29
IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien
Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy
delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter
anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos
und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy
zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy
beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis
CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy
Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)
Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn
Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management
Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns
insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als
im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens
Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24
Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy
beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern
Europas Afrikas und Asiens25
Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy
Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche
Kunden und Groszligverbraucher
DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23
MetroGroup
realMetroGroupthinspAssetthinspManagement
Metrothinspmakro
GaleriaKaufhof Saturn
MediaMarkt
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp7
2007 sowie 2009 den ersten Platz bei den beliebsteten
Investitionszielen in Schwellenlaumlndern ein31 Angeshy
sichts der Wirtschaftsdaten ist dies kein Wunder Die
Gesamtumsaumltze im indischen Einzelhandelssektor
werden auf 390 Mrd usshyDollar (286 Mrd Euro) geshy
schaumltzt32
Als einer der groumlszligten Wirtschaftsbereiche hat der
indische Einzelhandel rund zehn Prozent Anteil am
Bruttosozialprodukt das 2007 gegenuumlber 2006 um
94 Prozent gestiegen ist33 Acht Prozent der arbeitenshy
den Bevoumllkerung Indiens sind hier beschaumlftigt Es wird
erwartet dass dieser Bereich in den naumlchsten fuumlnf bis
sechs Jahren um 27 Prozent wachsen wird34 Innershy
halb des Einzelhandels hat der Lebensmittelsektor mit
rund 74 Prozent des Gesamtumsatzes den groumlszligten
Anteil35
Das Wachstum des Einzelhandels erklaumlrt auch die
Attraktivitaumlt des indischen Marktes fuumlr auslaumlndische
Groszlighandelsmaumlrkte Denn erstens sind kleine Einzelshy
Die Metro Group erkannte das Potenzial des indischen
Marktes fruumlh und eroumlffnete bereits im Jahr 2003 erste
Cash amp CarryshyFilialen im indischen Bangalore Nach
einer laumlngeren Entscheidungsphase zog der usshyamerishy
kanische Konzern WalshyMart im Juli 2009 mit einem
Cash amp CarryshyMarkt in Amritsar an der Grenze zu
Pakistan nach26 Er plant 40 weitere Standorte27 Ebenshy
falls 2009 lieszlig sich der britische Einzelhaumlndler Tesco
in Mumbai mit einem ersten Cash amp CarryshyMarkt nieshy
der28 Der franzoumlsische Handelsriese Carrefour plant
gegenwaumlrtig ein Joint Venture mit dem indischen Einshy
zelhandelskoumlnig Biyani29
IthinspWirtschaftsboomthinspinthinspIndien
Der indische Markt gewinnt fuumlr internationale Hanshy
delsunternehmen zunehmend an Attraktivitaumlt Unter
anderem sind adidasReebok Nike McDonaldrsquos Levirsquos
und Benetton bereits dort ansaumlssig30 Auf dem Einshy
zelhandelsshyEntwicklungsshyIndex der Unternehmensshy
beratung A T Kearney nahm Indien von 2005 bis
CthinspMetrothinspinthinspIndienthinspSteigendethinspUmsaumltzethinspndashthinspfallendethinspAuflagen
Die Metro Group umfasst die Vertriebslinien Metroshy
Cash amp Carry shyGroszlighandelsmaumlrkte (Metro makro)
Real shy sb shyWarenhaumluser Media Markt und Saturn
Galeria Kaufhof und Metro Group Asset Management
Im Jahr 2009 betrug der Umsatz des Konzerns
insgesamt 655 Mrd Euro 36 Prozent weniger als
im Vorjahr Der Umsatz des Tochterunternehmens
Cash amp Carry betrug im Jahr 2009 306 Mrd Euro24
Die Metro Group beschaumlftigt rund 300000 Mitarshy
beiterinnen an uumlber 2100 Standorten in 33 Laumlndern
Europas Afrikas und Asiens25
Metro Cash amp Carry ist weltweit Marktfuumlhrer im sbshy
Groszlighandel Das Angebot richtet sich an gewerbliche
Kunden und Groszligverbraucher
DiethinspMetrothinspGroupthinspimthinspUumlberblick23
MetroGroup
realMetroGroupthinspAssetthinspManagement
Metrothinspmakro
GaleriaKaufhof Saturn
MediaMarkt
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp8thinsp
apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp9
haumlndler potenzielle Cash amp CarryshyKunden und zweitens
gelten die zugrunde liegenden Faktoren wie niedrige
Personalshy und Transportkosten genauso fuumlr den Groszligshy
handel Drittens verschwimmt wie im Folgenden
erlaumlutert wird in Cash amp CarryshyMaumlrkten oftmals die
Grenze zwischen dem sbshyGroszlig handel und dem Einshy
zelhandel
Eine entscheidende Rolle fuumlr den boomenden Markt
spielen Indiens Verbraucher ndash von dem Marktforshy
schungsunternehmen Nielsen als die weltweit optishy
mistischsten eingestuft ndash die bdquojetztldquo als den besten
Zeitpunkt zum Geldausgeben ansehen36 Die steigenshy
de Nachfrage wird vorrangig durch eine neue Kaumlushy
ferschicht generiert die von jungen Menschen im
Berufsleben urbanen Kleinfamilien und einem wachshy
senden Anteil berufstaumltiger Frauen gebildet wird37
Laut einer Studie des us State Department liegt das
Durchschnittsalter in Indien bei 25 Jahren38
Auch die guumlnstigen Personalshy und Transportkosten mashy
chen den Standort Indien sehr attraktiv fuumlr Auslandsshy
investitionen Im asiatischen Vergleich der niedrigsten
Personalkosten rangiert Indien auf Platz drei hinter
China und Indonesien39
Im Gegensatz zu suumldamerikanischen Laumlndern in deshy
nen internationale Supermarktketten laumlngst Einzug
gehalten haben40 weist der indische Markt allerdings
eine Besonderheit auf Immer noch sind 925 Proshy
zent des dortigen Einzelhandels bdquonicht organisiertldquo41
bdquoKiranasldquo (kleine bdquoTanteshyEmmashyLaumldenldquo) und der Strashy
szligenhandel bestimmen das Bild Der Anteil des bdquoorgashy
nisiertenldquo Einzelhandels mit seinen Supermarktketten
Shopping Malls und Warenhaumlusern macht bislang nur
75 Prozent aus Angesichts der rapide wachsenden
Anzahl nationaler und internationaler Einzelhandelsshy
unternehmen und ihrer steigenden Umsaumltze wird jeshy
doch fuumlr 2010 ein Anstieg auf 20 Prozent erwartet42
Die zwei groumlszligten indischen Einzelhandelsunternehshy
men sind Reliance Retail Ltd und More das zum
Unternehmen Aditya Birla Retail Ltd gehoumlrt und im
Fiskal jahr 20082009 einen Umsatz von 113 Milliarshy
den Rupien (etwa 187 Millionen Euro) erzielte43
Die zweite Besonderheit des indischen Marktes ist
die noch vergleichsweise strenge Regulierung von
Auslands investitionen Einzelhaumlndler die verschiede ne
Marken produkte anbieten wie Supermaumlrkte duumlrfen
sich bisher nicht im indischen Markt betaumltigen Einshy
zelhaumlndler mit nur einem Markenprodukt wie Nike
oder adidas duumlrfen bis zu 51 Prozent der Anteile an
einem Unternehmen halten wenn sie sich in Indien
niederlassen wollen Nur auslaumlndische Cash amp Carryshy
Groszlighandelsmaumlrkte duumlrfen sich ohne Auflagen niedershy
lassen wobei allerdings Beschraumlnkungen im Obstshy
und Gemuumlsehandel zu beachten sind44 Daher haben
zum Beispiel WalshyMart Tesco und Metro bisher nur
Cash amp CarryshyMaumlrkte eroumlffnet Tesco hat jedoch bereits
angekuumlndigt dass es in den Einzelhandel einsteigen
wird sobald sich die entsprechenden Gesetze aumlnshy
dern45 Zu erwarten ist dass die Auflagen aufgrund
massiver Lobbyarbeit von Unternehmen und Hanshy
delsverbaumlnden in den naumlchsten drei bis fuumlnf Jahren
entfallen46 Das ist auch das Ziel der eu bei den Vershy
handlungen mit Indien uumlber ein zukuumlnftiges Freihanshy
delsabkommen Laut der bdquoGlobal Europeshy Strategieldquo
sollen moumlglichst alle Beschraumlnkungen fuumlr die Niedershy
lassung europaumlischer Unternehmen in Indien aufgeshy
hoben werden47 Der Verband europaumlischer Handelsshy
unternehmen Eurocommerce mit Sitz in Bruumlssel in
dem Metro Mitglied ist fordert dass bei den Verhandshy
lungen die Niederlassungsfreiheit fuumlr Groszligshy und Einshy
zelhaumlndler absolute Prioritaumlt haben solle48
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
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Oxf
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200
9
thinsp10thinsp
Metros starke Marktposition
Dank seiner Ausrichtung auf den Groszlighandel49 kann
sich Metro Cash amp Carry in Indien unbeschraumlnkt nieshy
derlassen und hat inzwischen fuumlnf Standorte Davon
befinden sich zwei in Bangalore (seit 2003) einer in
Hyderabad (seit November 2006) einer in Mumbai
(seit Mai 2008) und einer in Kalkutta (seit Dezember
2008) Jeder Groszligmarkt erfordert Investitionen in
Houmlhe von rund 650 Millionen Rupien (107 Millionen
Euro) zusaumltzlich zum Wert der Grundstuumlcke50 Laut
Medienberichten will Metro Cash amp Carry rund 9 Milshy
liarden Rupien (149 Millionen Euro) in sechs Niedershy
lassungen im Staat Punjab investieren51
MetroshyMitarbeiter schaumltzen den Durchschnittsumsatz
pro Groszligmarkt auf rund 2 Milliarden Rupien (knapp
33 Millionen Euro) pro Jahr52 Nach Aussage eines
MetroshyMitarbeiters nahm der Umsatz im Jahr 2008
gegenuumlber 2007 um etwa acht Prozent zu53 Insbesonshy
dere im Vergleich zu seinen internationalen Konkurshy
renten wie WalshyMart oder Carrefour hat Metro damit
eine starke Marktposition
Der Obst- und Gemuumlsemarkt
Die Vorreiterrolle der Metro Group gegenuumlber Walshy
Mart oder Carrefour zeigt sich besonders am Beispiel
des fuumlr Indien wichtigen Obstshy und Gemuumlsemarktes
Indische Konsumentinnen taumltigen durchschnittlich
die Haumllfte ihrer Ausgaben fuumlr Lebensmittel 90 Prozent
davon fuumlr Frischware An seinen Standorten in Bangashy
lore Hyderabad und Mumbai ist Metro Cash amp Carry
das einzige auslaumlndische Unternehmen im Obstshy und
Gemuumlsehandel In Bangalore hattte das Unternehmen
sich bereits 2003 niedergelassen erhielt jedoch erst
2008 die Lizenz fuumlr den Obstshy und Gemuumlsehandel
Der Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad eroumlffnete
2006 und erhielt die Groszlighandelslizenz fuumlr Obst und
Gemuumlse sofort In Mumbai lieszlig sich Metro 2008 nieshy
der gleich mit Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel
An allen drei im Rahmen dieser Studie untersuchten
Standorten haben sowohl die groszligen nationalen Unshy
ternehmen wie Reliance oder More als auch Metro mit
unter fuumlnf Prozent einen verhaumlltnismaumlszligig geringen
Marktanteil am Obstshy und Gemuumlsemarkt Den Groszligshy
teil macht immer noch der nichtshyorganisierte Sektor
aus der auch als soziales Netz fungiert da fast jeder
einen bdquoKiranaldquo eroumlffnen kann Es ist aber zu erwarten
dass der Marktanteil der Supermarktketten und Hanshy
delsunternehmen angesichts der Expansionsplaumlne der
einzelnen Unternehmen rapide ansteigen wird
Die Sorgen der Kleinhaumlndlerinnen
Viele indische Kleinhaumlndlerinnen befuumlrchten dass
sie durch den Vormarsch der Supermarktketten langshy
fristig aus dem Markt gedraumlngt werden54 Mehrere
Studien belegen dass Straszligenhaumlndlerinnen und Lashy
denbesitzerinnen durch den Markteintritt der Untershy
nehmen bereits Einbuszligen erlitten haben55 Obstshy und
Gemuumlsehandel seien am schlimmsten betroffen56
IIthinspMetrosthinspErfolgsgeschichtethinspinthinspIndienthinspthinspundthinspihrethinspSchattenseite
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
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Oxf
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200
9
thinsp11
DiethinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspvonthinspMetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspimthinspVergleichthinspzuthinspdenthinspindischenthinspSupermarktkettenthinspReliancethinspundthinspMoreAbbildung nach Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
Konsumentinnen
ReliancethinspFreshthinspundthinspMorethinspSupermaumlrkte
ReliancethinspundthinspMorethinspVerteilungszentren
MetrothinspCashthinspampthinspCarrythinspMarktVerteilungszentrum
HotelsthinspRestaurantsthinspundthinspCatererthinsp(HORECA)
Supermaumlrkte
AnderethinspMetro-FilialenthinspinthinspBangalorethinspundthinsp
Hyderabad
ReliancethinspundthinspMorethinspSammelstelle
GroszlighaumlndlerthinspthinspHaumlndler
Sammelstelle
Bauern
Markt
Wird
thinspdire
ktthinspvon
thinspMetrosthinspEin-
kaumlufernthinspvo
mthinspMarktthinspgekau
ft
LegendethinspDie Dicke der Pfeile stellt die Menge an Obst
und Gemuumlse die durch die jeweilige Liefershy
stufe geht dar Je dicker der Pfeil desto mehr
Obst und Gemuumlse durchlaumluft diese Stufe
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
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aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp12thinsp
Abladen von Gemuumlsesaumlcken auf einem apmcshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
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aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp13
Proteste gegen Metro
Doch Metros Erfolgsgeschichte hat auch eine Schattenshy
seite In der Vergangenheit kam es zu mehreren Protestshy
aktionen gegen die Eroumlffnung von Metro Cash amp Carryshy
Maumlrkten Im September 2008 demonstrierten mehrere
hundert Straszligenhaumlndlerinnen in Kalkutta gegen die
Eroumlffnung des dortigen MetroshyStandortes57 Der deutshy
sche Botschafter reagierte veraumlrgert und drohte bdquoWenn
Metro Cash amp Carry nicht die gewuumlnschte Lizenz bekommt
wird das der Todesstoszlig fuumlr jede deutsche Investition in die-
ser Region sein Metro ist ein allgemein bekannter Name
in Deutschland und wenn die hier keinen Laden aufma-
chen koumlnnen dann werden andere Unternehmen es Metro
gleichtun und woanders investierenldquo 58 Ebenfalls 2008
demonstrierten Haumlndlerinnen des lokalen Groszligmarkshy
tes fuumlr Getreide Zwiebeln und Kartoffeln in Bangalore
unterstuumltzt von zivilgesellschaftlichen Organisationen
um auf ihre durch Metro verursachten Umsatzeinbushy
szligen aufmerksam zu machen59 Bei der Eroumlffnung des
Metro Cash amp CarryshyMarktes in Bangalore 2003 war es
ebenfalls zu Demonstrationen gekommen Kleinere
Groszlighandelsunternehmen hatten sich beschwert dass
Metro gegen die indischen Auflagen verstoszlige und auch
Einzelhandel betreibe60
Durch die Hintertuumlr in den Einzelhandel
In der Tat stellte die Landesregierung des indischen
Bundesstaates Karnataka im Jahr 2004 fest dass Metro
gegen seine Groszlighandelslizenz verstieszlig und auch
Waren zum persoumlnlichen Verbrauch verkaufte61 Nach
Aussage der Behoumlrden verursachte das Unternehmen
dem Staat einen Einnahmeverlust bei der Mehrwertshy
steuer62 Der oberste Gerichtshof in Karnataka wies
die indische Regierung an die Geschaumlfte von Metro
Cash amp Carry von Zeit zu Zeit zu kontrollieren63 2007
kam es abermals zu Protesten um die Regierung anzushy
halten Schlupfloumlcher bei den Groszlighandelslizenzen zu
schlieszligen64 So soll auch verhindert werden dass weishy
tere groszlige Konzerne wie WalshyMart oder Tesco die gleishy
che Hintertuumlr zum Eintritt in den Einzelhandel nutzen
Im Vergleich zu anderen Maumlrkten ist der Obstshy und Geshy
muumlsehandel in Indien bislang gegen den Vormarsch
auslaumlndischer Lebensmittelunternehmen relativ gut
geschuumltzt fuumlr den Einzelhandel gilt hier (noch) Niedershy
lassungsverbot Nur Cash amp CarryshyMaumlrkte sind zugelasshy
sen Daher seien kleine Einzelhaumlndlerinnen durch
den Markeintritt von Metro nicht gefaumlhrdet behaupshy
ten MetroshyMitarbeiterinnen65 Tatsaumlchlich nutzt das
Verbot aber nichts wenn Groszlighaumlndler es umgehen
bdquoMetro macht unfairen Wettbewerb Das ganze Cash amp Carry-
Konzept ist eine Grauzone da bei Metro keine Massen-
ware eingekauft wird Einzelhaumlndler kaufen auch fuumlr ihren
persoumlnlichen Bedarf Das heiszligt dass Metro Einzelhandel
unter dem Deckmantel des Groszlighandels betreibtldquo so ein
ehemaliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisatishy
on India fdi Watch66 Aumlhnlich aumluszligert sich auch ein Vershy
treter eines indischen Fruchthandelsverbandes bdquoMetro
betreibt Einzelhandel in ihrem Obst und Gemuumlse-Segment
Waumlhrend fruumlher die Mindesteinkaufsmenge bei fuumlnf Kilo
lag liegt sie jetzt nur noch bei einem Kilo auch weil Metro
hier noch nicht so ein groszliges Geschaumlft machtldquo 67
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
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26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
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aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp14thinsp
Bisher findet der Obstshy und Gemuumlsegroszlighandel vorshy
wiegend auf den apmcshyMaumlrkten statt die den staatlishy
chen Agrarmarktkomitees (Agricultural Produce Marshy
keting Committee = apmc ) unterstehen Die Preise
veraumlndern sich je nach Angebot und Nachfrage Das
Vermarktungskomitee uumlberwacht den Zwischenhandel
und schuumltzt Baumluerinnen und Bauern sowie Kleinhaumlndshy
lerinnen durch die Festsetzung von Mindeststuumltzshy
preisen68 Die Zwischenhaumlndlerinnen bekommen
fuumlnf bis sechs Prozent Kommission auf die verkaufshy
te Ware69 Auszligerdem wird von der Landwirtschaftsshy
behoumlrde eine Steuer in Houmlhe von 15 Prozent auf die
gekaufte Ware erhoben die in einen Unterstuumltzungsshy
fonds fuumlr Baumluerinnen und Bauern flieszligt70
Metro setzte den Bundsstaat Karnataka jedoch so lange
unter Druck bis das Gesetz 2008 sehr zum Verdruss
der apmcshyHaumlndlerinnen geaumlndert wurde und Metro
eine Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Obst Gemuumlse
und Blumen erhielt71 Das Unternehmen darf diese
Produkte seitdem direkt bei Baumluerinnen und Bauern
einkaufen apmcshyHaumlndlerinnen hatten schon 2003
bei Eroumlffnung des MetroshyStandortes in Bangalore proshy
testiert und eine Beschwerde eingereicht dass Metro
gegen die Agrargesetze verstoszlige und bereits mit Obst
und Gemuumlse handele72 Inzwischen wurde Metro
auch an den anderen Standorten eine Lizenz fuumlr den
Obstshy und Gemuumlsehandel erteilt73 In Kalkutta erhielt
Metro bereits 2005 eine Lizenz die bis Maumlrz 2008
guumlltig sein sollte Bereits im Juni 2007 wurde jedoch
die Lizenz durch das von der linken Partei All India
Forward Bloc dominierte Agrarmarktkomitee in Westshy
bengalen wieder entzogen da die Partei die Interessen
ihrer Waumlhlerinnen (zumeist Zwischenhaumlndlerinnen
und kleinere Haumlndlerinnen) schuumltzen wollte Letztshy
endlich wurde die Lizenz dann doch wieder erteilt und
Metro konnte Ende 2008 sein Geschaumlft eroumlffnen74 In
Kalkutta darf Metro Obst und Gemuumlse jedoch nur auf
dem apmcshyMarkt und nicht direkt von Baumluerinnen und
Bauern kaufen75 Nachdem Unterbietungsvorwuumlrfe
laut geworden waren forderten zivilgesellschaftliche
Gruppen die Regierung in West bengalen dazu auf
Metro zu verbieten seine Ware unter dem Preis des
apmcshyMarktes zu verkaufen76
Staatliche Stellen sowie Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte befuumlrchten dass Metro zunaumlchst houmlheshy
re Preise bietet um den staatlichen apmcshyMaumlrkten
die Lieferanten abspenstig und zu gefuumlgigen Vertragsshy
partnern zu machen um spaumlter unter Ausnutzung der
so erlangten Monopolstellung die Preise diktieren zu
koumlnnen77 Haumlndlerinnen der apmcshyMaumlrkte in Bangashy
lore fordern deshalb von der Regierung Metro keine
Lizenz fuumlr den Groszlighandel mit Getreide Reis Knobshy
lauch Zwiebeln und Kartoffeln zu erteilen78 An anshy
deren Standorten wie in Hyderabad spuumlren die Zwishy
schenhaumlndlerinnen der staatlichen Maumlrkte bereits die
negativen Auswirkungen des Markteintritts der Supershy
maumlrkte bdquoWaumlhrend Supermaumlrkte nuumltzlich fuumlr Bauern sind
schaden sie Haumlndlern in den staatlichen Maumlrktenldquo so ein
Kommissionaumlr eines staatlichen Groszlighandelmarktes
in Hyderabad79 bdquoBauern verkaufen ihre besten Produkte
den Supermaumlrkten das hat der Qualitaumlt der staatlichen
Groszlighandelsmaumlrkte geschadet und damit auch moumlglichen
Gewinnmargen fuumlr Zwischenhaumlndlerldquo 80 Eine langfristishy
ge Verdraumlngung der apmcshyMaumlrkte durch den Eintritt
von Metro in den indischen Groszlighandel waumlre fuumlr die
Zwischenhaumlndlerinnen umso gravierender als auf
den apmcshyMaumlrkten auch Analphabetinnen beschaumlfshy
tigt sind Diese wuumlrde Metro kaum uumlbernehmen da
das Unternehmen uumlberwiegend Fachkraumlfte anstellt81
Leichtes Spiel bei Bauern
Im Gegensatz zu den Zwischenhaumlndlerinnen der
apmcshyMaumlrkte zeigt sich ein Groszligteil der Baumluerinnen
und Bauern die Metro beliefern zunaumlchst einmal
zufrieden mit ihrem Abnehmer bdquoDurch die Preisfest-
setzung je nach Qualitaumlt der Produkte kann ich mehr ver-
dienen Wenn meine Produkte gute Qualitaumlt haben ist mir
ein guter Preis sicher Und ich werde puumlnktlich bezahlt
Ich konnte inzwischen ein Haus bauen und ich plane ein
Auto zu kaufen Das alles hat mir die Geschaumlftsverbindung
zu Supermaumlrkten ermoumlglichtldquo lobt ein Bauer die Zusamshy
menarbeit mit Metro82
Die Ausschaltung der Zwischenhaumlndlerinnen
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp15
Ein anderer MetroshyZulieferer berichtet ebenfalls Poshy
sitives bdquoDer Preis den sie mir zahlen ist houmlher als der
Marktpreis und beruumlcksichtigt meine Kosten fuumlr das Sor-
tieren der Produkte nach Qualitaumlt Metro untersucht die
erhaltene Ware und sendet mir die Produkte zuruumlck die
ihren Qualitaumltsstandards nicht entsprechen Ich verkaufe
diese Fruumlchte dann auf dem lokalen Markt Aber insge-
samt bin ich zufrieden mit Metroldquo 83
Das entspricht nur teilweise dem Bild das die Metro
Group von sich praumlsentiert bdquoAls wesentlichen Faktor
fuumlr den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien
betrachtet die Metro Group ihren Beitrag fuumlr die wirt-
schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen
Volkswirtschaften [] Partnerschaftliche und zuverlaumlssige
Beziehungen sind von groszliger Bedeutung fuumlr die Metro
Group die in Expansionslaumlndern bis zu 90 Prozent des
Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht
Die Metro Group bezahlt saumlmtliche von den Produzenten
gelieferte Waren und verschafft ihnen dadurch Einkom-
menssicherheitldquo 84
Im Gegensatz zu ihren Lieferanten behauptet die
Metro Group also dass sie auch die Ware bezahlt welshy
che durchs Qualitaumltsraster faumlllt Aber selbst wenn das
so waumlre eine vollstaumlndige Existenzsicherung bietet
Metro nicht Trotz der houmlheren Preise reicht das was
die Kleinbaumluerinnen und shybauern mit dem Verkauf
ihrer Produkte an Metro verdienen allein oft nicht
zum Leben aus Eine Untersuchung ergab dass Kleinshy
baumluerinnen und shybauern die Metro und andere Supershy
marktketten beliefern daruumlber hinaus mit zusaumltzlishy
chen Jobs Geld fuumlr ihren Lebensunterhalt verdienen
muumlssen85 So betaumltigen sich viele noch als Landarbeishy
terinnen oder haben sonstigen Zuverdienst Auszligershy
dem tragen auch die uumlbrigen Familienmitglieder zum
Lebensunterhalt bei
Wenn die Metro Group es mit ihrem Beitrag zur wirtshy
schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der
asiatischen Volkswirtschaften ernst meint muss sie
Preise zahlen die fuumlr den Lebensunterhalt der Famishy
lien ausreichen
MaisshySortierung bei einem Gemuumlsehaumlndler Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
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aw |
Oxf
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200
9
thinsp16thinsp
IthinspMetrosthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinsp
Corporate Social Responsibility
Der Begriff bdquoCorporate Social Responsibilityldquo (csr) ndash
gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ndash ershy
fuhr seit Mitte der Neunzigerjahre in der Wirtschaftsshy
welt erheblichen Auftrieb Grund waren Berichte uumlber
Kinderarbeit in Zulieferbetrieben der groszligen internashy
tional agierenden Sportartikelfirmen wie Nike Puma
oder adidas in Asien Nach vielen Debatten um die
Definition des Begriffs besteht inzwischen weitgehend
Konsens dass ein Unternehmen sich dann gesellshy
schaftlich verantwortlich verhaumllt wenn es fuumlr die sozishy
alen und oumlkologischen Folgen seiner Entscheidungen
und die seiner Lieferkette einsteht zur nachhaltigen
Entwicklung beitraumlgt und in Einklang mit nationalen
Gesetzen und international anerkannten Normen hanshy
delt86 Da csr auch eine Antwort auf das Fehlen anshy
gemessener sozialer und oumlkologischer Standards und
auf die oft mangelhafte Durchsetzung der Gesetze in
Entwicklungslaumlndern ist wird csrshyEngagement auch
als ein freiwilliges Handeln uumlber die Einhaltung von
Gesetzen hinaus definiert87 Aus zivilgesellschaftlicher
Sicht ist jedoch wichtig dass langfristig verbindliche
Regeln fuumlr csr entwickelt werden88
Soziales Engagement bei Metro
Fuumlr die Metro Group bedeutet Corporate Social Responshy
sibility bdquowirtschaftlich verantwortungsvolle Zukunftssiche-
rung Dabei beruumlcksichtigen wir fruumlhzeitig soziale und
oumlkologische Erfordernisse in unseren eigenen Maumlrkten und
Betrieben sowie in der Lieferketteldquo 89 Die Metro Group
weist auf ihrer Website insbesondere darauf hin dass
sie Gruumlndungsmitglied der Business Social Complishy
ance Initiative (bsci) ist einem Zusammenschluss
europaumlischer Handelsshy und Markenunternehmen mit
dem Ziel gute Arbeitsbedingungen entlang der Liefershy
kette herzustellen90 Mitglieder von bsci muumlssen ihre
Lieferanten nach einem Verhaltenskodex bewerten
und fuumlr bessere Arbeitsbedingungen sorgen wenn
bei den Betriebspruumlfungen Maumlngel festgestellt werden
Der Verhaltenskodex orientiert sich an den Normen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ilo ) und
umfasst unter anderem Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Kollektivverhandlungen Diskriminierungsshy
verbot Bezahlung des gesetzlichen Mindestlohns soshy
wie die Empfehlung angemessene Gehaumllter zu bezahshy
len Arbeitszeiten die 48 Wochenstunden sowie zwoumllf
freiwillig geleistete Uumlberstunden nicht uumlbersteigen
und einen freien Tag pro Woche einschlieszligen Sichershy
heit am Arbeitsplatz und das Verbot von Kindershy und
Zwangsarbeit Er verlangt auszligerdem die Einhaltung
der nationalen Gesetze
An MetroshyStandorten gilt zudem noch eine Hausordshy
nung die beispielsweise vorschreibt dass Uumlberstunshy
den ausgezahlt oder ausgeglichen werden Neben dem
bscishyVerhaltenskodex gibt es auszligerdem Metroshyeigene
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft nach denen Metro
Gewerkschaftsrechte achten und sicherstellen muss
dass Angestellte die in eine Gewerkschaft eintreten
DthinspSozialethinspVerantwortungthinspVielethinspWortethinspwenigthinspTaten
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp17
Metro Cash amp CarryshyMarkt in Hyderabad Foto Laura Ceresna | 2009
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp18thinsp
wollen nicht entlassen oder auf andere Weise benachshy
teiligt werden91 Weiterhin will die Metro Group eine
neutrale Position gegenuumlber Gewerkschaftsgruumlndunshy
gen einnehmen sie also weder foumlrdern noch behinshy
dern
Nach eigener Aussage arbeitet Metro aktiv an der
Weiterentwicklung des Qualitaumltsstandards fuumlr landshy
wirtschaftliche Produktion globalgap (Global Partshy
nership for Good Agricultural Practice) Im sozialen
Bereich gibt es den sogenannten grasp ( GlobalGap
Risk Assessment and Social Practice ) der grundlegenshy
de Sozialstandards wie Arbeitszeiten und Uumlberstunshy
den insbesondere bei kleinbaumluerlichen und Familienshy
betrieben uumlberpruumlft92
Schlieszliglich ruumlhmt sich Metro seiner Kooperation mit
einheimischen Lieferantinnen Diese soll ihnen Einshy
kommenssicherheit bieten und bessere Kenntnisse im
Bereich Hygiene und Qualitaumlt vermitteln In Indien
fuumlhrt die Metro Group zum Beispiel gemeinsam mit
der Deutschen Investitionsshy und Entwicklungsgesellshy
schaft Schulungsprogramme fuumlr Fischerinnen und
Schafzuumlchterinnen durch93
IIthinspMetrosthinspAngestelltethinspthinspUnbezahltethinspUumlberstundenthinspundthinspWillkuumlrthinspthinspgegenuumlberthinspGewerkschaftsmitgliedernthinsp
bdquoObwohl Metro offiziell Gewerkschaftsrechte achtet erken-
nen sie unsere Gewerkschaft nicht an und versuchen an-
dere Mitarbeiter von einem Beitritt abzuhalten Sie drohen
uns mit Streichung sowohl von Befoumlrderungen als auch von
Gehaltserhoumlhungenldquo Aussage eines MetroshyMitarbeiters
und Gewerkschaftsmitglieds bei der Union for Comshy
merce Employees (unicome) am 24112008
Im Gegensatz zur Vorreiterrolle die Metro bei seinem
wirtschaftlichen Expansionskurs in Indien einnimmt
ergibt die soziale Verantwortung des Konzerns ein
eher gemischtes Bild Aus den Cash amp CarryshyMaumlrkten
gibt es zahlreiche Berichte uumlber Arbeitsrechtsverletshy
zungen Die Arbeitsbedingungen bei den Lieferanten
sind extrem hart
Waumlhrend die zwei groszligen indischen Supermarktketshy
ten Reliance und More Gewerkschaftsgruumlndungen
verbieten lieszlig Metro in Bangalore und Hyderabad seit
2006 bzw 2008 Gewerkschaften zu die zur indischen
Union for Commerce Employees (unicome) gehoumlren
welche wiederum Teil der internationalen Globalen
Gewerkschaft fuumlr Fachshy und Dienstleistungsberufe
uni (uni Global Union) ist Das ist eine positive Entshy
wicklung und Ausdruck einer grundsaumltzlich guten Zushy
sammenarbeit zwischen Metro Cash amp Carry Indien
und uni Zugleich gibt es jedoch eine Vielzahl von Beshy
richten uumlber die Missachtung von Gewerkschaftsrechshy
ten durch Metro So berichten Gewerkschaftsmitglieshy
der von Benachteiligung bei Gehaltserhoumlhungen und
Befoumlrderungen94 Auszligerdem wird von Bedrohungen
und Bestechungen von Angestellten berichtet die in
die Gewerkschaft eintreten wollen95
Die Liste der Vorwuumlrfe gegenuumlber Metro reicht bis zur
Einschuumlchterung potenzieller Gewerkschaftsmitglieshy
der in der Form der Einforderung von BlankoshyUntershy
schriften fuumlr Kuumlndigungsschreiben96 Ein ehemaliger
MetroshyMitarbeiter der die Gewerkschaft in Bangalore
und Hyderabad mitgegruumlndet hat wurde aufgrund
seines Engagements sogar entlassen97 Seine Suche
nach einem neuen Arbeitsplatz gestaltet sich schwieshy
rig da Metro andere Unternehmen uumlber seine Gewerkshy
schaftstaumltigkeit informiert hatte Bereits Anfang 2008
berichteten Arbeitnehmerinnen die an der Gewerkshy
schaftsgruumlndung beteiligt waren uumlber die Entlassung
von mindestens acht Mitarbeiterinnen durch Metro
ohne Bekanntgabe von Gruumlnden98
Besonders problematisch sind die unbezahlten Uumlbershy
stunden bdquoEs passiert oft dass wir mehrmals pro Woche
zwei bis drei Stunden am Tag laumlnger arbeiten Uumlberstun-
den werden aber nicht bezahlt obwohl das Gesetz sogar
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
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ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
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Oxf
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200
9
thinsp19
den doppelten Lohn fuumlr Uumlberstunden vorschreibtldquo 99 In
der Tat verstoumlszligt Metro ndash wie viele indische Handelsshy
unternehnmen ndash durch die Nichtauszahlung der Uumlbershy
stunden gegen indisches Arbeitsrecht dass fuumlr Uumlbershy
stunden den doppelten Lohn vorsieht100 Ein anderer
Mitarbeiter berichtet bdquoSolange es Arbeit gibt muumlssen wir
bleiben Zehn zwoumllf oder sechzehn Stunden Wenn es eine
bestimmte Aufgabe gibt die erledigt werden muss bleiben
wir auch eine Doppelschicht Uumlberstunden werden nicht
bezahlt und meistens kann man sie auch nicht abfeiern
Manche Angestellte im Betrieb koumlnnen noch nicht mal ih-
ren woumlchentlichen freien Tag nehmen Wenn sie dann im
naumlchsten Monat freie Ausgleichstage nehmen wollen sagt
das Management dass das nicht geht da die freien Tage
verfallen sindldquo 101
Grundsaumltzlich kann fuumlr einzelne Uumlberstunden kein
Freizeitausgleich genommen werden sondern nur fuumlr
Sonderschichten102 MetroshyAngestellte berichten dass
sie Angst haben Uumlberstunden abzulehnen da sie um
ihre Gehaltserhoumlhungen fuumlrchten103 Die Mitarbeiter
innen kennen auch oft weder die Hausordnung noch
den MetroshyVerhaltenskodex104
Zum Vergleich In den MetroshyStandorten in Bangalore
machen Angestellte durchschnittlich zehn bis zwoumllf
Uumlberstunden pro Woche in indischen Supermarktketshy
ten wie Reliance oder More arbeiten sie durchschnittshy
lich ein bis anderthalb Stunden laumlnger pro Tag leisten
also bdquonurldquo sechs bis neun Uumlberstunden pro Woche105
Insgesamt aumluszligern sich die MetroshyMitarbeiterinnen
meist zufrieden mit ihrem Gehalt da sie mehr vershy
dienen als in anderen Unternehmen106 Einzelne Anshy
gestellte beschweren sich jedoch dass sie nicht angeshy
messen entlohnt werden Einer von ihnen berichtet
dass die Metro Group als Mindestlohn fuumlr eine Anstelshy
lung in der Sportartikelabteilung 8000 Rupien (etwa
132 Euro) empfehle er aber nur 5500 Rupien (etwa
91 Euro) verdiene Andere beschweren sich dass ihr
Gehalt nicht fuumlr den Lebensunterhalt eines verheirashy
teten Ehepaars in der Stadt ausreiche 107 bdquoIch verdiene
5375 Rupien (etwa 89 Euro) Um heiraten zu koumlnnen und
in der Lage zu sein eine Familie zu ernaumlhren brauche ich
mindestens 8000 Rupien (etwa 132 Euro)ldquo 108
MetroshyAngestellte haben Schwierigkeiten Urlaub zu
erhalten Erstens kann dieser nur in der fuumlr den Jahresshy
urlaub festgesetzten Zeit genommen werden sonst
gibt es keine Lohnfortzahlung109 Zweitens verhalten
sich die Vorgesetzten willkuumlrlich Waumlhrend manchen
Mitarbeiterinnen der beantragte Urlaub sofort genehshy
migt wird wird der Antrag bei anderen ohne Angabe
von Gruumlnden aufgeschoben110
In seinem Standort in Hyderabad hatte Metro auch geshy
gen indische Arbeitszeitgesetze verstoszligen Obwohl im
Bundesstaat Andhra Pradesh im Handel vorgeschrieshy
ben ist dass Frauen zum Schutz ihrer Sicherheit nicht
nach 2030 Uhr arbeiten duumlrfen waren Frauen nicht
von den Nachtschichten befreit111 Nach der Gewerkshy
schaftsgruumlndung wurde dies umgestellt und Frauen
muumlssen inzwischen nicht mehr nachts arbeiten112
Auszligerdem gibt es Berichte uumlber verbale Belaumlstigung von
Mitarbeiterinnen113 Nach einem Streik in Hyderabad
wurde aber ein Ausschuss gegruumlndet an den sich Fraushy
en in Problemfaumlllen wenden koumlnnen114
Weitere Probleme sind moumlgliche Gehaltsabzuumlge wenn
zu Schichtende die Kasse nicht stimmt115 sowie Willshy
kuumlr bei den Gehaltserhoumlhungen116 bdquo Gehaltserhoumlhungen
erfolgen aufgrund einer Bewertung Aber diese Bewertun-
gen richten sich nicht nach der Arbeitsleistung sondern
nach der Beziehung zum Managementldquo beschwert sich
ein MetroshyMitarbeiter117 Auch eine Mitarbeiterin finshy
det das gegenwaumlrtige Verfahren unfair bdquoIch finde dass
Metro sein System fuumlr Gehaltserhoumlhungen verbessern muss
Keine oder niedrige Gehaltserhoumlhungen zu bekommen
kann sehr demotivierend seinldquo 118
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp20thinsp
IIIthinspMetrosthinspLieferantenthinspUnsicherethinspArbeits-verhaumlltnissethinspundthinspHungerloumlhnethinsp
bdquoWir werden nur an den Tagen bezahlt an denen wir ar-
beiten Wir bekommen keinen bezahlten Urlaub wir sind
Tageloumlhner Das ist die alltaumlgliche Praxis in unserem Dorf
und den anliegenden Doumlrfern Du gehst arbeiten und wirst
bezahltldquo so eine Landarbeiterin die bei einem Metroshy
Lieferanten arbeitet119 Eine andere berichtet bdquoWir be-
kommen mehr Geld als andere Frauen die die gleiche Ar-
beit verrichten Aber wir muumlssen im Vergleich auch laumlnger
arbeiten elf Stunden am Tagldquo 120
Die Arbeitsbedingungen auf dem Land sind in Indien
extrem hart Landarbeiterinnen sind das schwaumlchste
Glied in der Lieferkette Sie haben keine geregelten
Arbeitsverhaumlltnisse keinen bezahlten Urlaub und wershy
den ausschlieszliglich fuumlr die verrichtete Arbeit bezahlt
Viele der fuumlr die vorliegende Studie befragten Landshy
arbeiterinnen die Obst und Gemuumlse fuumlr Metros
Cash amp CarryshyMaumlrkte ernten arbeiten acht bis zehn
manchmal zwoumllf Stunden am Tag mit nur einem halshy
ben freien Tag pro Woche und verdienen Loumlhne die
mit rund 100 Rupien (etwa 170 Euro) nur knapp
uumlber der allgemeinen Armutsgrenze von zwei Dollar
pro Tag liegen121 Manche verdienen mit 50 Rupien
(85 Eurocents) sogar weniger als 125 us shyDollar am
Tag und leben damit in extremer Armut122
Die meisten befragten Maumlnner verdienen etwas mehr
und liegen mit durchschnittlich rund 100 bis 200 Rushy
pien pro Tag (zwischen 170 und 340 Euro) leicht uumlber
der allgemeinen Armutsgrenze123 Wanderarbeiter
verdienen jedoch teilweise nur 100 Rupien (rund 170
Euro) pro Tag
Nicht nur dass manche Gehaumllter unter der absoluten
Armutsgrenze liegen sie unterschreiten zum Teil auch
den geltenden gesetzlichen Mindestlohn fuumlr Landshy
arbeiterinnen An allen untersuchten Stand orten der
Metro Cash amp Carry Maumlrkte liegen die Loumlhne der Fraushy
en noch unter dem Mindestlohn der zum Beispiel in
Bangalore 11941 Rupien (zwei Euro) am Tag betraumlgt
Bei den Loumlhnen der Maumlnner gilt dies teilweise ebenshy
falls124
Auch wenn die Landarbeiterinnen froh sind uumlbershy
haupt Geld zu verdienen reichen ihre Loumlhne kaum
aus um ihre Familien zu ernaumlhren Eine fuumlnfkoumlpfishy
ge Familie die kein Land besitzt benoumltigt etwa 4150
Rupien im Monat ( ca 69 Euro) zum Leben125 Die
befragten Frauen kommen jedoch lediglich auf einen
Monatsverdienst von 1500 bis 3000 Rupien (ca 25
bis 50 Euro) Maumlnner oftmals nur auf 3000 bis 4500
Rupien (rund 50 bis 75 Euro)
Landarbeiterinnen auf dem Feld Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp21
In einem typischen LandarbeiterinnenshyHaushalt trashy
gen daher mehrere Familienmitglieder zum Lebensshy
unterhalt bei126
Die Benachteiligung von Frauen ist ein groszliges Proshy
blem Sie verdienen bis 50 Prozent weniger als Maumlnshy
ner127 Die haumlufige Erklaumlrung dass Maumlnner schwerere
koumlrperliche Arbeit wie Pfluumlgen Graben oder Dreschen
verrichten waumlhrend Frauen vorwiegend umpflanzen
saumlen oder Unkraut jaumlten kann nicht als Rechtfertishy
gung gelten Denn erstens sind Maumlnner koumlrperlich
kraumlftiger zweitens sind alle Taumltigkeiten als Feldarbeit
einzustufen und drittens werden Frauen auch fuumlr die
Erntearbeit geringer bezahlt128 Die meisten der beshy
fragten Frauen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst
und erklaumlren ihre geringeren Loumlhne damit dass bdquoMaumln-
ner andere Arbeit als wir wie Aufladen Abladen und Rei-
nigungsarbeiten verrichtenldquo 129
Schlieszliglich fehlt es auch an der noumltigen Schutzkleishy
dung Landarbeiterinnen schuumltzen sich mit Handtuumlshy
chern oder ihren Saris wenn sie Pestizide verspruumlhen
Zuverlaumlssige Untersuchungsberichte uumlber Gesundshy
heitsschaumldigungen durch den Einsatz von Pflanzenshy
schutzmitteln liegen allerdings bisher nicht vor130
Landarbeiterinnen bei der Gemuumlseernte Foto Vrutti Livelihood Resource Centre India | 2009
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp22thinsp
IVthinspSozialethinspSelbstverpflichtungthinspGutthinspaberthinspnichtthinspgutthinspgenug
Grundsaumltzlich ist zu begruumlszligen dass die Metro Group
sich verschiedenen sozialen Selbstverpflichtungen
wie dem bscishyKodex den Leitlinien zur Sozialpartnershy
schaft grasp und der eigenen Hausordnung untershy
worfen hat Ihre soziale Verantwortung weist dennoch
viele Luumlcken auf wie der tragische Fall der 18shyjaumlhrigen
Naumlherin in einem Zulieferbetrieb der Metro Group in
Bangladesch im Fruumlhjahr 2009 belegt Sie war bei der
Arbeit vor Erschoumlpfung zusammengebrochen und geshy
storben131
Auch die oben beschriebenen Missstaumlnde an Metroshy
Standorten in Indien sowie bei MetroshyZulieferern zeishy
gen dass die Metro Group ihren Verpflichtungen aus
dem bscishyVerhaltenskodex 132 grasp und ihrer Hausshy
ordnung nicht ausreichend nachkommt gegen die
Leitlinien zur Sozialpartnerschaft verstoumlszligt und manshy
gelhaft mit Lieferantinnen kooperiert
Die Missachtung von Gewerkschaftsrechten an den
MetroshyStandorten wie zum Beispiel die Benachteilishy
gung von Gewerkschaftsmitgliedern bei Befoumlrderunshy
gen und Gehaltserhoumlhungen verstoumlszligt eindeutig gegen
die im bscishyKodex und in den Leitlinien zur Sozialshy
partnerschaft festgeschriebene Vereinigungsfreiheit
Das Gleiche gilt fuumlr die Einschuumlchterung potenzielshy
ler Gewerkschaftsmitglieder Aber auch die oft nicht
freiwillig geleisteten Uumlberstunden die unter Verstoszlig
gegen indisches Arbeitsrecht nicht ausbezahlt werden
sowie Faumllle von Gehaltsabzuumlgen verstoszligen gegen den
Verhaltenskodex
Eklatante Verstoumlszlige gegen den bscishyVerhaltenskodex
sind die Hungerloumlhne der Landarbeiterinnen bei den
MetroshyLieferanten unter dem gesetzlichen Minimum
Aber auch die Arbeitszeiten von zum Teil uumlber 60 Stunshy
den pro Woche ohne einen freien Tag stehen nicht im
Einklang mit dem Kodex Ein gravierender Verstoszlig
ist weiterhin die systematische Diskriminierung von
Frauen die grundsaumltzlich weniger verdienen als Maumlnshy
ner
Kritikwuumlrdig ist aber nicht nur dass die Metro Group
ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkommt
sondern auch dass sie wesentliche Arbeitsrechte gar
nicht erst beruumlcksichtigt So verstoszligen die unsicheshy
ren Arbeitsverhaumlltnisse der Landarbeiterinnen die
als Tageloumlhnerinnen ohne Anspruch auf Urlaub
oder Sozialversicherung arbeiten gegen das Recht auf
eine regulaumlre Anstellung133 das aber nicht im bscishy
Verhaltenskodex enthalten ist Weiterhin verpflichtet
der Kodex nicht eindeutig zur Zahlung existenzsishy
chernder Loumlhne dies wird nur als Empfehlung ausshy
gesprochen Wie oben dargelegt sind die Loumlhne der
Landarbeiterinnen auch wenn sie uumlber dem gesetzlishy
chen Minimum liegen nicht ausreichend um davon
eine fuumlnfkoumlpfige Familie zu ernaumlhren
Viele nro darunter Oxfam und die Kampagne fuumlr Saushy
bere Kleidung sowie die Supermarktinitiative134 kritishy
sieren die bsci schon seit laumlngerem fuumlr ihren Ansatz
der den Schwerpunkt auf Kontrollen der Lieferanten
durch ihre Abnehmer legt und nicht auf Schulungen
der Managerinnen und Arbeitnehmerinnen in den
Betrieben vor Ort135 Denn Betriebspruumlfungen alleine
bewirken ohne entsprechende begleitende Maszlignahshy
men nicht viel Auszligerdem werden die Arbeiterinnen
nicht ausreichend in Betriebspruumlfungen und Verbesshy
serungsmaszlignahmen mit einbezogen
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
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dra
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Oxf
am |
200
9
thinsp23
Im Kodex fehlen zudem die Forderung nach sicheren
Arbeitsverhaumlltnissen und das Verbot von (sexueller)
Belaumlstigung Auszligerdem werden die unfairen Einkaufsshy
praktiken der Abnehmer gegenuumlber ihren Lieferanten
nicht thematisiert die es diesen teilweise unmoumlglich
machen angemessene Gehaumllter zu bezahlen oder
ohne Uumlberstunden auszukommen Ein grundlegender
Mangel der bsci ist auch die Tatsache dass im Entshy
scheidungsgremium der Initiative nur Unternehmen
vertreten sind Weder Gewerkschaften noch nro koumlnshy
nen mitreden wenn es um die Verbesserung der Arshy
beitsbedingungen in der Lieferkette geht Insgesamt
bedeutet eine Mitgliedschaft bei bsci noch lange nicht
dass ein Unternehmen sich sozial verantwortlich vershy
haumllt Laut Statistik halten rund 40 Prozent der betroffeshy
nen Lieferanten auch bei einer wiederholten Betriebsshy
pruumlfung nicht die Standards ein136
Auch Metros Kooperation mit Kleinbaumluerinnen und
shybauern ist zu kritisieren Wie bereits dargelegt besteht
in den untersuchten Faumlllen keine Einkommenssichershy
heit Vielmehr muumlssen die Baumluerinnen und Bauern
weitere Jobs annehmen und auch andere Familienshy
mitglieder muumlssen zum Einkommen beitragen Zu
bemaumlngeln ist zudem dass die Metro Group zwar im
Bereich Hygiene und Produktverarbeitung Schulungsshy
programme mit Kleinbaumluerinnen und shybauern durchshy
fuumlhrt im Bereich Soziales und Arbeitsbedingungen
bisher aber nicht So haben die fuumlr die vorliegende
Studie befragten Baumluerinnen und Bauern noch nie etshy
was vom bscishyVerhaltenskodex oder von globalgapgrasp gehoumlrt137 bdquoIch soll nur exotische Fruumlchte mit der
von Metro gewuumlnschten Qualitaumlt liefern Ich habe keine
Schulungsmaszlignahmen oder Anleitungen zu Landwirt-
schaftspraktiken bekommen Metro-Mitarbeiter haben
noch nie meinen Hof besucht um Produktionsprozesse
oder Arbeitsbedingungen zu uumlberpruumlfen Metro guckt nur
auf die Qualitaumlt der Produkteldquo erklaumlrt ein Zulieferer von
Metro138
Selbst MetroshyMitarbeiterinnen in Indien geben zu
dass der Groszligteil ihrer Obstshy und Gemuumlse lieferanten
bei einer Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen durchshy
fallen wuumlrden und dass es Metro hauptsaumlchlich auf
puumlnktliche Lieferung qualitativ hochwertiger Ware anshy
kommt139
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Unshy
tersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre
India in der die Unternehmensverantwortung in der
Obstshy und Gemuumlselieferkette von Metro Cash amp Carry
Reliance und More anhand der in ihren Verhaltenskoshy
dizes aufgefuumlhrten Standards uumlberpruumlft wurden Das
Ergebnis ist ernuumlchternd Die Handelsunternehmen
uumlbernehmen in manchen Bereichen wie beim Verbot
von Kinderarbeit zwar soziale Verantwortung lassen
jedoch andere Aspekte wie die Achtung von Gewerkshy
schaftsrechten die Zahlung existenzsichernder Loumlhne
oder die Einhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsshy
zeiten voumlllig auszliger Acht
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp24thinsp
Obst-thinspundthinspGemuumlselieferkettenthinspvonthinspSupermaumlrktenthinspndashthinspErwartungenthinspundthinspPraxisthinspndashthinspBewertung
Welche Erwartungen werden an Corporate Social Re shy sponsibility in der Obstshy und Gemuumlselieferkette von Supermaumlrkten gestellt und inwiefern halten sich die unshytersuchten Handelsunternehmen Metro Reliance und More in Indien an csrshyStandards Diese Bewertung der
Unternehmen stammt von Vrutti Livelihood Resource Centre Indien Die Erwartungen wurden unter Heranshyziehung folgender Quellen definiert der Aussagen der Lieferanten der Standards von globalgap und der Vershyhaltenskodizes des jeweiligen Unternehmens
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
VerbesserterthinspZugangthinspzurthinspObst-thinspundthinspGemuumlselieferkettethinspinsbesonderethinspfuumlrthinspKleinbauern
Marktzugang fuumlr Bauern sicherstellen
Ankauf der Ware direkt vom Bauern
Metro kauft nur exotisches Gemuumlse (zB Zucchini) direkt
von Bauern das meiste wird von Haumlndlern geliefert
Langfristige GeschaumlftsbeziehungenEs gibt keinen Vertragsanbau sondern taumlgliche Lieferungen
abhaumlngig von Menge und Preis
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspfuumlrthinspLandarbeiterinnen
Achtung der Gewerkschaftsrechte
in der gesamten Lieferkette
Es gibt keine Gewerkschaften und keine Bestrebungen
solche zu gruumlnden
Gesetzliche Mindestloumlhne
fuumlr Landarbeiterinnen
In den meisten Faumlllen wird der Mindestlohn bezahlt aber
nicht fuumlr Frauen Der Lohn haumlngt von der Nachfrage ab
Er reicht kaum aus um in laumlndlichen Gegenden Grundshy
beduumlrfnisse zu decken
Geregelte Arbeitszeit UrlaubstageKeine geregelte Arbeitszeit und Urlaubstage die Arbeitszeit
richtet sich nach dem Bedarf
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenKeine Schutzmaszlignahmen vorhanden Bauern und Landshy
arbeiterinnen muumlssen sich an diese Situation anpassen
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Normalerweise nicht vorhanden Bauern und Landarbeiter
innen muumlssen sich an diese Situation anpassen
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen Verbale Beschimpfungen kommen haumlufig vor
Verbot von KinderarbeitEinige Kinder helfen ihren Eltern nach der Schule bei der
Erntearbeit
Mechanismen zur Uumlberpruumlfung der Arbeitsshy
bedingungen und Einhaltung von Standards
(Qualitaumlt Essen Gesundheit Umweltschutz
Hygiene) innerhalb der Lieferkette
Keine Uumlberpruumlfung der Arbeitsbedingungen auf den
Feldern der Zulieferer durch Unternehmen sondern nur
der Qualitaumlt der Ware Metro verfuumlgt zwar im Gegensatz
zu Reliance und More uumlber einen Verhaltenskodex dieser
wird aber nicht eingehalten
Metro Reliance More
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp25
CSR-Erwartungen an UnternehmenBewertung des CSR-Verhaltens
Bemerkungen
ZusammenarbeitthinspmitthinspLieferanten
Schulungen der Bauern um Produktivitaumlt
und Gewinne zu steigern
Kein systematisches Vorgehen nur informell und nach
persoumlnlichen Praumlferenzen durchgefuumlhrt
Technologietransfer an Lieferanten
um Effizienz zu steigern
VerbesserungthinspderthinspArbeitsbedingungenthinspderthinspAngestellten
Achtung von Gewerkschaftsrechten
in der gesamten Lieferkette
Metro hat zum Beispiel den Leitfaden zur sozialen Partnershy
schaft in dem Gewerkschaftsrechte anerkannt werden
Gesetzliche Mindestloumlhne fuumlr Angestellte
Metro zahlt houmlhere Loumlhne als die anderen Unter nehmen
die teilweise nicht einmal den Mindestlohn zahlen Die
Loumlhne reichen laut der Angestellten nicht aus um den
Lebens unterhalt in der Stadt zu bestreiten
Geregelte Arbeitszeit Urlaubstage
Metro hat im Gegensatz zu den anderen Unternehmen in
seiner Hausordnung die Arbeitszeit geregelt verlangt aber
auch Uumlberstunden die mit Freizeitausgleich kompensiert
werden koumlnnen Dieser ist oft schwer geltend zu machen
Gesunde und sichere ArbeitsbedingungenMetro bietet im Gegensatz zu den anderen Unter nehmen
Arbeitsschuhe und einen ErsteshyHilfeshyKasten an
Adaumlquate Ausstattung
(Trinkwasser Toiletten etc)
Metro ist adaumlquat ausgestattet Die anderen Unternehmen
sind nur minimal ausgestattet
NichtshyDiskriminierung der Arbeiterinnen
Bei Metro Beschwerden uumlber Gehalts erhoumlhungen und der
Qualitaumlt des Kantinenessen an Feier tagen wenn nur Angeshy
stellte und nicht das Management die Kantine nutzen
Verbot von KinderarbeitKeines der Unternehmen beschaumlftigt Kinder in ihren
Filialen
Information der Angestellten uumlber Verhaltensshy
kodex und Uumlberwachung der Durchsetzung
Metro verfuumlgt im Gegensatz zu den anderen Unternehmen
uumlber einen Verhaltenskodex Die Angestellten kennen
diesen aber nicht
Metro Reliance More
DasthinspBewertungsschemathinspumfasstthinspfolgendethinspSkala
Zum groszligen Teil praktiziert Zu gewissem Teil praktiziert Uumlberhaupt nicht praktiziert
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp26thinsp
Eine Initiative in der sich Unternehmen selbstvershy
pflichten menschenwuumlrdige Arbeitsbedingungen auch
bei ihren Lieferanten durchzusetzen sollte Gewerkshy
schaften und nro bei der Planung und Durchsetzung
von Maszlignahmen sowie beim Treffen von Entscheishy
dungen beteiligen Schulungen fuumlr Arbeitnehmer
innen und Managerinnen der Lieferanten muumlssen
einen Schwerpunkt bilden Arbeitnehmerinnen sollshy
ten bei Kontrollen und Verbesserungsmaszlignahmen
beteiligt werden Zu den einzuhaltenden Standards
muumlssen das Recht auf einen existenzsichernden Lohn
geregelte Arbeitsverhaumlltnisse und das Verbot (sexuelshy
ler) Belaumlstigung gehoumlren
Entscheidend ist die Sicherstellung menschenwuumlrshy
diger Arbeitsbedingungen auch bei Lieferanten einshy
schlieszliglich Kleinbaumluerinnen und shybauern sowie Subshy
unternehmerinnen Ebenso wichtig ist die Einbezieshy
hung der Einkaufspraktiken Beispielsweise muumlssen
den Lieferanten Preise gezahlt werden von denen sie
auch angemessene Loumlhne fuumlr ihre Landarbeiterinnen
bestreiten koumlnnen
Fuumlr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und
Achtung der Gewerkschaftsrechte an Metroshy Standorten
weltweit muss eine internationale Rahmenvereinbashy
rung zwischen der uni shyGewerkschaft und der Metro
Group getroffen werden welche die Durchsetzung der
Arbeitnehmerinnenrechte verbindlich regelt und exshy
terne Kontrollmoumlglichkeiten vorsieht
EthinspSchlussfolgerungen
In Bezug auf soziale Verantwortung klafft bei der Metro
Group eine erhebliche Luumlcke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen
nicht an seine sozialen Selbstverpflichtungen die
auszligerdem nicht ausreichen um menschenwuumlrdige
Arbeitsbedingungen an MetroshyStandorten und in der
Lieferkette sicherzustellen
Um dies zu aumlndern muumlssen aus Sicht von Oxfam vor
allem die folgenden drei Punkte beruumlcksichtigt werden
UnternehmenthinspgehenthinspsozialethinspSelbstverpflichtungenthinspmitthinspEinbeziehungthinspthinspderthinspArbeitnehmerinnenthinspentlangthinspderthinspgesamtenthinspLieferkettethinspein
Oxfam fordert Unternehmen auf solche Initi- ativen fuumlr soziale Selbstverpflichtungen ein- zugehen die Arbeitnehmerinnen angemes- sen beteiligen die gesamte Lieferkette mit e inbeziehen und angemessene Einkaufs- praktiken gegenuumlber Lieferanten vorschrei- ben Wenn moumlglich sollten Unternehmen mit Gewerkschaften internationale Rahmenver- einbarungen eingehen
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp27
Die indische Regierung sollte sicherstellen dass die
Unternehmen Gewerkschaftsrechte achten dass Arshy
beitszeitgrenzen eingehalten und keine unbezahlten
Zwangsuumlberstunden geleistet werden Auszligerdem sollshy
te sie durchsetzen dass auf dem Land zumindest der
gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird Frauen nicht
diskriminiert werden und sichere Arbeitsverhaumlltnisse
herrschen
Die deutsche Regierung sollte gesetzlich vorschreiben
dass Unternehmen die sich im Ausland niederlassen
oder globale Lieferketten betreiben menschenwuumlrdishy
ge Arbeitsbedingungen an ihren Standorten und in
der Lieferkette durchsetzen Dabei sollte sichergestellt
werden dass ihre Einkaufspraktiken nicht die Durchshy
setzung besserer Arbeitsbedingungen vor Ort zum
Beispiel existenzsichernde Loumlhne untergraben
Auch auf internationaler Ebene sollten Standards fuumlr
Unternehmen eingefuumlhrt werden die sie verpflichten
Menschenshy und Arbeitsrechte im eigenen Unternehshy
men und in der Lieferkette einzuhalten
NationalethinspRegierungenthinspinthinspNordthinspundthinspSuumldthinspsetzenthinspihrethinspArbeitsgesetzethinspdurch
Damit Unternehmen sich sozial verantwortlich verhalshy
ten ist es notwendig dass Kundinnen ihnen gegenshy
uumlber soziale Produktionsbedingungen einfordern und
durch Teilnahme an oumlffentlichkeitswirksamen Aktioshy
nen wie etwa Unterschriftensammlungen Druck auf
die Unternehmen ausuumlben
DiethinspOumlffentlichkeitthinspentwickeltthinspeinthinspBewusstseinthinspfuumlrthinspdiethinspsozialethinspVerantwortungthinspvonthinspUnternehmenthinsp
Oxfam fordert die Bundesregierung auf da-fuumlr zu sorgen dass deutsche Unternehmen Menschen- und Arbeitsrechte intern und in ihrer Lieferkette einhalten
Oxfam ruf t d ie Bundesregierung dazu auf sich auf internationaler Ebene fuumlr verbind-liche Regeln einzusetzen um faire Arbeitsbe-dingungen und die Einhaltung der Menschen-rechte bei Unternehmen zu gewaumlhrleisten
Oxfam fordert die Oumlffentl ichkeit auf darauf zu bestehen dass Unternehmen menschen-wuumlrdige Arbeitsbedingungen intern und bei ihren Lieferanten durchsetzen
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp28thinsp
1 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro uumlberholt Tesco 11012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro Group spuumlrt die Krise 12012010 [ wwwderhandelde | 07022010 ]
2 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
3 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
4 85 Eurocent entsprechen einem USshyDollar und liegen damit unter
der absoluten Armutsgrenze von 125 USshyDollar Die bdquoallgemeine
Armutsgrenzeldquo betraumlgt 2 USshyDollar
[ siehe KfWshyEntwicklungsbank | wwwkfwshyentwicklungsbankdeDE_
HomeEntwicklungspolitische_PositionenArmut_und_MDGs_NEU
Armutskonzepte_und_die_MDGsDas_Ausmass_der_weltweiten_
Armutjsp | 02032010 ]
5 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
6 Interview mit Ulrich Dalibor Vereinte Dienstleistungs gewerkschaft
(verdi) 02032010
7 Zitiert nach Bundeskartellamt Beschluss in dem Verwaltungsverfahren
EdekaPlus (B 2 ndash 33307)
8 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro-Chef Cordes warnt vor einem bdquomoumlrderischen Wettbewerbldquo 26012010
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
9 Focus Online Fruumlhstuumlcken und Naschen wird immer billiger 14012010
[ wwwfocusde | 07022010 ]
10 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
11 Ibid und Lebensmittelzeitung Metro C + C senkt die Preise
07012010 [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
12 Focus Online Jochen Schuster Auf der Spur der absoluten
Mega-Super-Tiefstpreise 25012010 [ wwwfocusde | 07022010 ]
13 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
14 Manager Magazin Metro verkauft Extra an Rewe 17012008
[ wwwmanagershymagazinde | 07022010 ]
15 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro mit gewaltigem Gewinneinbruch 2432009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
16 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
17 Lebensmittelzeitung Metro Group [ wwwlzshynetde | 26022010 ]
Endnoten
18 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro braucht Karstadt-Haumluser nicht 13102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
19 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Metro staumlrkt die Eigenmarken 12102009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
20 ndash 21 Der Handel ndash Wirtschaftsmagazin fuumlr Handels management
Keine roten Zahlen bei Cash amp Carry 17072009
[ wwwderhandelde | 07022010 ]
22 Fruchtportal News 13012010
[ wwwfruchtportaldenewsarchiv2010shy01shy13lesen
23084UmsatzshyMetroshyGroupshy2009shywaehrungsbereinigtshy
leichtshyuebershyVorjahr | 07022010 ]
23 [ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1000080_l1_ePRJshyMETRO
DEshyMAINPAGEindexhtml | 29012010 ]
24 Metro Group Geschaumlftsbericht 2009
25 [ wwwmetrogroupde | 29012010 ]
26 The Washington Post Emily Wax
Indialsquos first Wal-Mart draws excitement not protest 1372009
[ wwwwashingtonpostcom | 28022010 ]
27 The Economic Times Anand Sharma
Wal-Mart looking at opening 40 more stores in India 08092009
[ wwweconomictimesindiatimescom | 05032010]
28 Lebensmittelzeitung Tesco [ wwwlzshynetdeunternehmenhandel
pagesprotectedshowprlid=78 | 28022010 ]
29 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
30 India Brand Equity Foundation (IBEF)
Retail Market and Opportunities 2008 | S 21
31 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
sowie IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage= 2 | 28022010 ]
32 The Economic Times Vijayraghavan Chakravarty
Carrefour sees future in India may ink JV soon 19012010
[ wwweconomictimesindiatimescom | 28022010]
33 ndash 34 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
35 Ibid | S 3
36 Zitiert in IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 2
37 Vgl Mallick Retail Sector in India 2009 | S 48
38 US State Department Background note India
[ wwwstategovrpaeibgn3454htm | 21042010]
39 Ibid | S 8
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp29
65 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter durch
Vrutti Livelihood Resource Centre India 190609
66 Interview mit einem ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
67 Interview mit einem Vertreter der
Bangalore Vegetable and Fruit Association 30112008
68 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
69 Interview mit dem ehemaligen Praumlsidenten des
Bangalore Fruchthandelsverbandes 19122008
70 Interview mit einem Mitarbeiter des
Agrarmarkt komitees Karnataka 04112008
71 Siehe Gesetzesaumlnderung der Karnataka Agricultural Produce
Marketing Rules Official Gazette No CD 229 MRE 2007 Bangalore
19032008
Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
72 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
73 Interview mit einem MetroshyMitarbeiter 19112008
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1180 17112006
Government of Andhra Pradesh G O Rt No 1376 30102007
74 DNA Metro says wonlsquot expand without licence 19032010
[ wwwdnaindiacommoneyreport_metroshysaysshywonshytshyexpandshywithoutshy
apmcshy licences_1360679 | 14042010 ]
75 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
76 Interview mit ehemaligem Mitarbeiter von
India FDI Watch 05112008
77 ndash 78 Interview mit einem Mitarbeiter des Agricultural
Marketing Board Karnataka 04022009
79 ndash 80 Interview mit einem Kommissionaumlr eines APMCshyMarktes
durch Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
81 Vgl Interview mit Mitarbeiter des APMCshyMarktes 04112008
82 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
83 Interview mit MetroshyZulieferer durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
84 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
85 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
86 Vgl die Definition von Social Responsibility im ISO 26 000 Normshy
Entwurf [ isotcisoorglivelinklivelinkfunc=llampobjId=3935837amp
objAction=browseampsort=name | 17032010 ]
40 Vgl Forum Umwelt amp Entwicklung Marita Wiggerthale Supermaumlrkte
auf dem Vormarsch im Suumlden ndash Bedrohung fuumlr Kleinbauern 2007
41 ndash 42 IBEF Retail 2009 [ wwwibeforgPrintThisArticleaspxartid=
25318amppgno=1amptotalpage=2 | 28022010 ]
43 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
44 siehe Abschnitt C II
45 The Independent Tesco enters India with cash-and-carry 12082008
[ wwwindependentcouk | 04032010 ]
46 IBEF Retail Market and Opportunities 2008 | S 9
47 Vgl Oxfam Deutschland Marita Wiggerthale Zur Kasse bitte
Die neue Konsumfreudigkeit und boomende Maumlrkte in Indien Welche Folgen
es haben kann wenn Super marktketten nach Liberalisierung des Einzel-
handels rasch expandieren 2009 | S 26
48 Ibid | S 25 ndash Eines der Hauptziele von Eurocommerce ist es
seinen Mitgliedern Zugang zu den gewuumlnschten Maumlrkten zu eroumlffnen
[ wwweurocommercebecontentaspxPageId=40667 ]
49 Bei Metro duumlrfen nur gewerbliche Kundinnen einkaufen wobei
der Mindestumsatz bei rund 16 Euro (1000 Rupien) liegen muss
Die Anmeldung ist kostenlos lediglich ein Firmenausweis muss
vorgelegt werden
50 Vgl Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
September 2009
51 IBB India Business Briefs 25022009
[ wwwindiaabccomibbinternetbyFCompanyaspxfcompany=
Metro+Cash+26+Carry | 02032010 ]
52 ndash 53 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
54 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
55 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
Indian Council for Research on International Economic Relations
Impact of organised retail on unorganised sector in India Mai 2008
56 India FDI Watch ndash Action Aid (India) A Future of Coexistence 2009
57 ndash 58 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
59 Information von India FDI Watch Februar 2010
60 ndash 61 India FDI Watch Hawkers demonstration Before Metro 200908
[ wwwindiafdiwatchorgindexphpid=77amptx_ttnews[tt_news]=
629amptx_ttnews[backPid]=49ampcHash=c032651f3f | 05032010]
62 ndash 64 Ibid | Business Standard Metro arm to ramp up food products
outsourcing 27032004 [ wwwbusinessshystandardcom | 07022010 ]
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
aw |
Oxf
am |
200
9
thinsp30thinsp
116 ndash 117 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
118 Interview mit MetroshyMitarbeiterin von Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
119 ndash120 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
121 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
122 siehe Fuszlignote 4
123 ndash 124 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
125 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
Nach einer Schaumltzung von Vrutti braucht eine fuumlnfkoumlpfige Familie in
laumlndlichen Gebieten durchschnittlich 4150 Rupien pro Monat 100
Rupien fuumlr die Miete 100 Rupien fuumlr Strom 1000 Rupien fuumlr Lebensshy
mittel 400 Rupien fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 300 Rupien fuumlr
Drogerieshy und sonstige Artikel 500 Rupien fuumlr Kommunikation Reise
Kleidung Festivitaumlten und Veranstaltungen 500 Rupien fuumlr Gesundheit
und Ausbildung 1000 Rupien fuumlr sonstiges und 250 Rupien fuumlr Ruumlckshy
lagen und Ersparnisse
126 ndash 128 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
129 Aussage einer Landarbeiterin die bei einem ehemaligen
MetroshyLieferanten arbeitet September 2009
130 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India 2009
131 Der Spiegel Nr 20 N Klawitter Angepoumlbelt und geschlagen 2009
132 Die Metro Group haumllt allerdings den BSCIshyKodex fuumlr die
landwirtschaftliche Produktion weniger geeignet
ndash Vgl Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
Die BSCI hat jedoch erst kuumlrzlich ihre Mitglieder dazu verpflichtet
bei 10 Prozent ihrer Zulieferer von frischem Obst und Gemuumlse in
Risikolaumlndern wozu auch Indien zaumlhlt jaumlhrliche Betriebspruumlfungen
zur Einhaltung der Sozial standards durchzufuumlhren
[ wwwbscishyeuorgindexphpid=2009 | 17042010 ]
133 Dieses Recht ist zum Beispiel im Verhaltenskodex der
Ethical Trading Initiative enthalten [ wwwethicaltradeorg ]
134 [ wwwsupermarktmachtde ]
135 Siehe zB Supermarktinitiative Stellungnahme zu BSCI
[ wwwsupermarktmachtdehintergruendethemen
04shystellungnahmeshyzushybscipdfnavanchor=1010015 ]
136 BCSI Annual Report 2008 [ wwwbscishyeuorg ]
137 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
138 Interview mit einem MetroshyLieferanten durch Vrutti
Livelihood Resource Centre India September 2009
139 Interview mit MetroshyMitarbeiter Januar 2009
87 Vgl Mitteilung der Kommission Umsetzung der Partnerschaft
fuumlr Wachstum und Beschaumlftigung Europa soll auf dem Gebiet der
sozialen Verantwortung fuumlr Unternehmen fuumlhrend werden
KOM(2006) 136 endguumlltig 22032006
88 Vgl die Ziele des Netzwerks Corporate Accountability (CorA)
[ wwwcorashynetzde ]
89 Metro Group Nachhaltigkeitsbericht 2008
[ wwwmetrogroupdeservletPBmenu1201250_l1indexhtml ]
90 [ wwwbscishyeuorg ]
91 [ wwwuniglobalunionorgAppsiPortalnsf3100172b0315a124c1257
17d005dd9bb513a7b55742a39eec125755100579d2a$FILEUNIshyMetroshy
leitlinienshyenpdf ]
92 Brief der Metro Group an Oxfam Deutschland 12042010
93 MetroshyMitarbeiterin M Sollbach E + Z 122007 | S 456
94 Ibid | Interview mit MetroshyMitarbeiter und
UNIshyDirektor Indien 15012009
95 Interview mit UnidocshyDirektor 21112008
Interview mit UNICOMEshyVertretern 09122008
96 Bericht von UNICOME Oktober 2007
India FDI Watch Protestaktion 25072007
97 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
98 India FDI Watch [ wwwindiafdiwatchorg
indexphpid=118 | 11032010 ]
99 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
100 Karnataka Shops and Commercial Establishment Act 2001
101 Interview mit MetroshyMitarbeiter 15012009
102 ndash 107 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
108 Interview mit einem MetroshyAngestellten durchgefuumlhrt von
Vrutti Livelihood Resource Centre India September 2009
Vrutti schaumltzt die durchschnittlichen Kosten fuumlr den Lebensunterhalt
in der indischen Stadt Bangalore auf 7500 Rupien 2500 Rupien fuumlr
die Miete und Strom 2000 Rupien fuumlr Lebensmittel 1000 Rupien
fuumlr Obst Gemuumlse und Milch 250 Rupien fuumlr Drogerieshy und andere
Artikel 1250 Rupien fuumlr Kommunikation Reisen Kleidung Festivitaumlten
und Veranstaltungen und 500 Rupien fuumlr sonstiges Noch nicht darin
beruumlcksichtigt sind Ruumlcklagen fuumlr Gesundheit Bildung und Unvorhershy
gesehenes
109 ndash 110 Untersuchung von Vrutti Livelihood Resource Centre India
2009
111 Andhra Pradesh Shops and Commercial Establishment Act 1988
112 Interview mit UNIshyDirektor 15012009
113 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
114 Interview mit MetroshyMitarbeitern 15012009
115 Interview mit MetroshyMitarbeitern 24112008
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
dra
Sh
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Oxf
am |
200
9
Impressum
Herausgeber
copy Oxfam Deutschland | Mai 2010
Oxfam Deutschland eV
Greifswalder Straszlige 33a
10405 Berlin
Tel +49 30 ndash 42 85 06 21 | Fax +49 30 ndash 42 85 06 22
Internet wwwoxfamde | E-Mail infooxfamde
ViSdP
Paul Bendix
Autorin
Dr Franziska Humbert
unter Mitarbeit von Laura Ceresna
Redaktion
Julia Jahnz
Layout
Judith Fehlau und Malte Herok
Titelbild
Laura Ceresna | 2009
Herstellung und Druck
H amp P Druck Friedrich Hilberts
Koumlrtestraszlige 10 | 10967 Berlin
Tel +49 30 ndash 69 57 84 00
Abkuumlrzungen
APMC Agricultural Produce Market Committee
BSCI Business Social Compliance Initiative
GLOBALGAP Global Partnership for Good Agricultural Practice
GRASP GlobalGap Risk Assessment and Social Practice
ILO International Labour Organisation
NRO Nichtregierungsorganisation
UNI Union Network International
UNICOME Union for Commerce Employees
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
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200
9
Im Zuge der Globalisierung konnte die Metro Group
weltweit eine starke Marktposition aufbauen In
Indien lieszligen ihre Cash amp CarryshyGroszlighandelsmaumlrkte
die Konkurrenten WalshyMart Carrefour und Tesco im
Lebens mittelhandel hinter sich Doch indische Landshy
arbeiterinnen die fuumlr Cash amp Carry taumlglich Obst und
Gemuumlse ernten erhalten gerade einmal 85 Eurocents
fuumlr zehn bis zwoumllf Stunden Arbeit
Die vorliegende Studie zeigt auf dass bei Metro in Beshy
zug auf seine soziale Verantwortung eine erheb liche
Luumlcke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft
Der Konzern haumllt sich in vielen Faumlllen nicht an seine
sozialen Selbstverpflichtungen die auszligerdem nicht
ausreichen um menschenwuumlrdige Arbeitsbedingunshy
gen an MetroshyStandorten und in der Lieferkette sichershy
zustellen
Oxfam und seine Partnerorganisationen setzen sich
dafuumlr ein dass Unternehmen soziale Verantwortung
uumlbernehmen und Regierungen in Nord und Suumld ihrer
Verpflichtung nachkommen Menschenshy und Arbeitsshy
rechte weltweit durchzusetzen
Oxfam Deutschland eV ist eine unabhaumlngige Hilfsshy
und Entwicklungsorganisation die sich mit Projekten
sowie Lobbyshy und Kampagnen arbeit fuumlr eine gerechte
Welt ohne Armut einsetzt
Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam Intershy
national dem einflussreichen Verbund von 14 natioshy
nalen OxfamshyOrganisationen weltweit
Fot
o R
ajen
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