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TITEL _ Tut nicht weh > BLUTHOCHDRUCK < © Alamy / fabioberti.it / mauritius images

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Tut nicht weh>BLUTHOCHDRUCK<

er Bluthochdruck gehört zuden großen Volkskrankhei-ten. Erhebungen zufolgesind gegenwärtig zwischen

30 und 45 Prozent der Erwachsenen in Europa davon betrof-fen. Da die Bevölkerung immer älter wird, ist in den nächstenJahren mit einer Zunahme der Erkrankungszahlen zu rechnen.Trotz einer Vielzahl verfügbarer Medikamente erreichen nurzwischen fünf und 20 Prozent der Behandelten ihren Blut-druck-Zielwert.

An der Regulation des Blutdrucks sind mehrere Organe betei-ligt. Die größte Rolle spielen das Herz, das Gefäßsystem unddie Nieren. Mit einer Vielzahl von Stellschrauben sorgt der Or-ganismus für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks. Blutdruck-erhöhend wirkt beispielsweise das Hormon Adrenalin, indemes die Herzfrequenz erhöht und die Blutgefäße verengt. DieNiere greift in die Blutdruckregulation über die Steuerung desWasser- und Salzhaushaltes ein. So führt beispielsweise ein zuniedriger Blutdruck in der Niere zur Ausschüttung des Hor-mons Renin, das Teil des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Sys-tems (RAAS) ist. Über mehrere Stufen kommt es schließlich

D zur verstärkten Bildung des gefäßverengend wirkenden Hor-mons Angiotensin II, und der Blutdruck steigt wieder auf Nor-malniveau.

Ursachen von BluthochdruckDie Ursachen von Bluthochdruck (Hypertonie) sind vielfältigund häufig nicht herauszufinden. Dann handelt es sich um eineeigenständige Krankheit; man bezeichnet sie als essenzielleoder primäre Hypertonie. Etwa jeder zehnte Betroffene leidetan einer sekundären Hypertonie, bei der eine Grundkrankheitdie Ursache des Bluthochdrucks ist. Dies können Nierener-krankungen (z. B. diabetische Nephropathie), Hormonstörun-gen wie erhöhte Aldosteronspiegel (Hyperaldosteronismus),erhöhte Schilddrüsenhormonwerte (Hyperthyreose) oderauch nervale Störungen sein.

WechseljahreBei etwa jeder zweiten Frau entwickelt sich zu Beginn derWechseljahre ein Bluthochdruck. Ursache sind die Hormon-umstellungen in dieser Zeit. Der Blutspiegel des Östrogens, dasblutdrucksenkend wirkt, sinkt ab. Manche Frauen nehmen ausverschiedenen Gründen an Gewicht zu. Fettgewebe setzt aber

BLUTHOCHDRUCK BLEIBT HÄUFIG LANGE UNBEMERKT, DENN LEICHT BIS MODERATAUSGEPRÄGT VERURSACHT ER KAUM SYMPTOME. EINE RECHTZEITIGE DIAGNOSE KANNHELFEN, KARDIOVASKULÄRE FOLGESCHÄDEN ZU VERMEIDEN.

[ von Dr. Claudia Bruhn ]

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er Bluthochdruck gehört zuden großen Volkskrankhei-ten. Erhebungen zufolgesind gegenwärtig zwischen

30 und 45 Prozent der Erwachsenen in Europa davon betrof-fen. Da die Bevölkerung immer älter wird, ist in den nächstenJahren mit einer Zunahme der Erkrankungszahlen zu rechnen.Trotz einer Vielzahl verfügbarer Medikamente erreichen nurzwischen fünf und 20 Prozent der Behandelten ihren Blut-druck-Zielwert.

An der Regulation des Blutdrucks sind mehrere Organe betei-ligt. Die größte Rolle spielen das Herz, das Gefäßsystem unddie Nieren. Mit einer Vielzahl von Stellschrauben sorgt der Or-ganismus für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks. Blutdruck-erhöhend wirkt beispielsweise das Hormon Adrenalin, indemes die Herzfrequenz erhöht und die Blutgefäße verengt. DieNiere greift in die Blutdruckregulation über die Steuerung desWasser- und Salzhaushaltes ein. So führt beispielsweise ein zuniedriger Blutdruck in der Niere zur Ausschüttung des Hor-mons Renin, das Teil des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Sys-tems (RAAS) ist. Über mehrere Stufen kommt es schließlich

D zur verstärkten Bildung des gefäßverengend wirkenden Hor-mons Angiotensin II, und der Blutdruck steigt wieder auf Nor-malniveau.

Ursachen von BluthochdruckDie Ursachen von Bluthochdruck (Hypertonie) sind vielfältigund häufig nicht herauszufinden. Dann handelt es sich um eineeigenständige Krankheit; man bezeichnet sie als essenzielleoder primäre Hypertonie. Etwa jeder zehnte Betroffene leidetan einer sekundären Hypertonie, bei der eine Grundkrankheitdie Ursache des Bluthochdrucks ist. Dies können Nierener-krankungen (z. B. diabetische Nephropathie), Hormonstörun-gen wie erhöhte Aldosteronspiegel (Hyperaldosteronismus),erhöhte Schilddrüsenhormonwerte (Hyperthyreose) oderauch nervale Störungen sein.

WechseljahreBei etwa jeder zweiten Frau entwickelt sich zu Beginn derWechseljahre ein Bluthochdruck. Ursache sind die Hormon-umstellungen in dieser Zeit. Der Blutspiegel des Östrogens, dasblutdrucksenkend wirkt, sinkt ab. Manche Frauen nehmen ausverschiedenen Gründen an Gewicht zu. Fettgewebe setzt aber

BLUTHOCHDRUCK BLEIBT HÄUFIG LANGE UNBEMERKT, DENN LEICHT BIS MODERATAUSGEPRÄGT VERURSACHT ER KAUM SYMPTOME. EINE RECHTZEITIGE DIAGNOSE KANNHELFEN, KARDIOVASKULÄRE FOLGESCHÄDEN ZU VERMEIDEN.

[ von Dr. Claudia Bruhn ]

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zusätzlich blutdrucksteigernde Hormone frei. Psychische Pro-bleme, unter denen manche Frauen in den Wechseljahren lei-den, können sich ebenfalls negativ auf den Blutdruck auswir-ken.Vorsorge-- Da die Blutdruckerhöhung in den Wechseljahrenhäufig unerkannt bleibt, sollte der Blutdruck nach der Meno-pause regelmäßig gemessen werden.Lebensweise-- Eine gesunde Lebensweise mit körperlicher Akti-vität, ausgewogener Ernährung mit Verzicht auf zu viel Fettund Zucker tragen dazu bei, den Blutdruck im Normbereich zuhalten. Nach den Empfehlungen der Fachgesellschaften sindnicht medikamentöse Maßnahmen wie diese auch der erstetherapeutische Schritt nach der Diagnose einer Hypertonie,wenn sie mild ausgeprägt ist und nur wenige Risikofaktorenvorliegen. Erst nach einigen Wochen werden Medikamenteverordnet. Lebensstiländerungen sind auch bei schwerenHypertonieformen fester Bestandteil der Therapie.

Grenzwerte„Ist er zu hoch?“ Diese Frage hört die PTA oft, nachdem sie beieinem Patienten den Blutdruck gemessen hat. Daher sollte siedie Grenzwerte für eine Hypertonie, aber auch für zu niedrigenBlutdruck (Hypotonie) kennen. Für diese Erkrankung gilt einMesswert unter 100 zu 60 mmHg als Grenze. Auch bei zu nied-rigem Blutdruck sollte diePTA Betroffenen raten, zurweiteren Abklärung einenArzt aufzusuchen.Optimal-- Die idealen Blut-druckwerte liegen bei Er-wachsenen unter 120 zu80 mmHg. Werte bis 129zu 85 mmHg gelten alsnormal, solche bis 139 zu89 mmHg als hochnor-mal.Zielblutdruck-- Darunterversteht man den Wert,

den ein Patient mit hohem Blutdruck unter der Behandlung er-reichen sollte, also das Therapieziel. Noch vor einigen Jahrengalt bei Ärzten das Motto „Je niedriger, desto besser!“. Späterhat man erkannt, dass eine allzu strikte medikamentöse Blut-drucksenkung auch die Nebenwirkungsrate erhöht und es bes-ser ist, die Therapie individuell auf die Situation des Patientenabzustimmen. Weiterhin gilt: Solange der Zielblutdruck nichterreicht ist, soll die medikamentöse Therapie intensiviert wer-den.Leitlinien-- Die aktuelle Leitlinie der Deutschen Hochdruckli-ga, die auf einer europäischen Empfehlung basiert, empfiehltfast allen Patienten einen Zielblutdruck von < 140/90 mmHg.Dabei gelten folgende Ausnahmen:> Bei Patienten mit Diabetes mellitus sollte ein Blutdruck von

140 zu 80-85 mmHg angestrebt werden.> Bei gebrechlichen, älteren Patienten und bei einem Alter

über 80 Jahre wird ein Blutdruck von 140-150 zu 90 mmHgempfohlen.

> Bei Patienten mit Nierenschädigung und Eiweißausschei-dung im Urin ab einem bestimmten Grenzwert sollte einZielblutdruck von < 130 zu 90 mmHg erwogen werden.

Diskussionen-- Diese Zielwerte werden regelmäßig aktualisiert.Das ist beispielsweise notwendig, wenn Studienergebnisse vor-

liegen, die eine Überarbeitung der Empfehlun-gen sinnvoll erscheinen lassen. Ende 2015 wur-den die Ergebnisse der SPRINT (Systolic BloodPressure Intervention Trial-Studie) veröffent-licht, die gezeigt hatte, dass für eine bestimmteGruppe von Patienten, nämlich solche mit hohemkardiovaskulärem Risiko (aber ohne Diabetes mel-litus oder früherem Schlaganfall), der systolischeBlutdruck auf Werte um 120 mmHg und wenigergesenkt werden sollte, um das Risiko tödlicher undnichttödlicher kardiovaskulärer Ereignisse und dieGesamtsterblichkeit zu senken. Diese Ergebnissekönnten in Kürze dazu führen, dass die Leitlinien-empfehlungen angepasst werden.

TIPP

> Auch negativer Stress

treibt den Blutdruck

in die Höhe. Raten Sie

Ihren Kunden, Entspan-

nungstechniken wie au-

togenes Training, Qi

Gong oder progressive

Muskelentspannung zu

erlernen, um damit die

Stressbewältigung zu

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DETAILPräeklampsie (Gestose, veraltet: Schwan-gerschaftsvergiftung) bezeichnet eine Reihe vonErkrankungen verschiedener Schweregrade nach der20. Schwangerschaftswoche mit den HauptsymptomenBluthochdruck (≥ 140/90 mmHg), Eiweiß im Urin (Protei-nurie) und Ödemen. Etwa jede zehnte bis 20. Schwangereist betroffen. Wird eine Präeklampsie nicht rechtzeitig er-kannt und behandelt, kommt es zu Wachstumsverzögerun-gen des Feten, Frühgeburt und im Extremfall zum Tod vonMutter und Kind. Bei Symptomen wie Kopfschmerzen undWassereinlagerungen in Händen und Beinen, die erste An-zeichen einer Präeklampsie sein können, ist deshalb einArztbesuch erforderlich.

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Folgen von BluthochdruckBluthochdruck tut nicht weh, und gerade das macht ihn so ge-fährlich. Denn ein über Jahre unerkannter und unbehandelterBluthochdruck kann lebensgefährliche Folgen haben.Herzinfarkt-- Schon bei mildem Hypertonie-Grad ist das Risikofür die koronare Herzkrankheit erhöht; über 160 mmHg systo-lisch ist das Risiko gegenüber Gesunden verdoppelt.Herzinsuffizienz-- Bluthochdruck ist eine wichtige Ursache derHerzschwäche. Dass das Herz permanent gegen den erhöhtenDruck in den Arterien arbeiten muss, hat negative Folgen. DerEnergieverbrauch ist erhöht, und im linken Herzen kommt eszu Umbauvorgängen, bei denen beispielsweise für die Herz-kontraktion wichtige Muskelzellen in funktionslose Zellenumgewandelt werden (Remodeling).Schlaganfall-- Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor fürSchlaganfall.Nierenschäden-- Die Beziehung zwischen Nierenfunktion undBlutdruck ist ein Wechselspiel: Eineunbehandelte Hypertonie schädigt aufDauer die Nieren, andererseits kanneine geschädigte Niere zur Entwick-lung eines Bluthochdrucks beitragen,da sie eine wichtige Rolle bei derDruckregulation im Körper spielt.

Gefäßschäden-- Der krankhaft erhöhte Druck in den Arterienführt zu Gefäßveränderungen wie Verdickungen, Wucherun-gen und Verengungen.

Blutdruck richtig messenEin Blutdruckwert besteht aus einem oberen (systolischen) undeinem unteren (diastolischen) Wert. Bei der Systole kontra-hiert der Herzmuskel und pumpt Blut aus der linken Herzkam-mer in die Aorta. Während der Diastole saugt das Herz Blut ausden Vorhöfen in die Herzkammern, bevor dieser Zyklus wiederaufs Neue beginnt.Schwankungsbreite-- Der Blutdruck eines Menschen ist Schwan-kungen unterworfen. Vielleicht hat ein Kunde gerade einenstarken Kaffee getrunken, bevor er die Apotheke aufgesuchthat? Oder er musste sich beeilen, um vor Ladenschluss recht-zeitig dazu sein? In beiden Fällen ist sein Blutdruck wahr-scheinlich höher als normalerweise.

1. Lungenhochdruck (pulmonale arterielle

Hypertonie, PAH) ist eine seltene Er-

krankung, die durch eine Katheterunter-

suchung im rechten Herzen und in den

Lungenarterien diagnostiziert wird.

2. Typische erste Anzeichen sind Erschöp-

fung, Müdigkeit und Ohnmacht.

3. Eingesetzt werden anfangs Calciumanta-

gonisten (Nifedipin oder Diltiazem hoch

dosiert). Zugelassen sind auch Wirk-

stoffe wie Sildenafil, bekannt aus der

Therapie der erektilen Dysfunktion.

FAKTUM

Weißkittelhochdruck-- Bei manchen Men-schen verursacht das Blutdruckmessen inder Arztpraxis so viel Stress, dass deutlichüberhöhte Werte (systolisch 10 bis 15mmHg, diastolisch 5 bis 10 mmHg überdem üblichen Wert) bestimmt werden.Vielfalt-- Ein in der Arztpraxis einmal proQuartal bestimmter Wert ist nicht be-sonders repräsentativ. Fachgesellschaf-ten empfehlen daher, auch außerhalb derArztpraxis Blutdruckmessungen vorzu-nehmen. Dazu gehört auch die Messungin der Apotheke. Außerdem werden vomArzt Langzeitblutdruckmessungen (24-Stunden-Messung) veranlasst. Sie bietenden Vorteil, den Blutdruckverlauf wäh-rend des Schlafes aufzeichnen zu kön-nen. Darüber hinaus hilft die häuslicheBlutdruckmessung, bei der der Patient seine Werte idealerwei-se in einem Tagebuch festhält oder im Gerät abspeichert, demArzt bei seiner Therapieentscheidung.

Messung in der ApothekeAuf der Homepage der ABDA (www.abda.de/leitlinien) findetdie PTA eine Standardarbeitsanweisung (SOP) zur Blutdruck-messung in der Apotheke. Darin sind die notwendige techni-sche Ausstattung, die vorbereitenden Arbeiten und schließlichDurchführung und Dokumentation ausführlich beschrieben.An gleicher Stelle hat die ABDA darüberhinaus Arbeitshilfenfür die Patientenberatung zur häuslichen Blutdruckselbstmes-sung bereitgestellt.Messprinzipien-- Die handelsüblichen Blutdruckmessgeräte ar-beiten entweder nach dem auskultatorischen oder dem oszillo-metrischen Messprinzip. Bei der auskultatorischen Messungmithilfe eines Stethoskops spielt das nach einem russischenArzt benannte Korotkow-Geräusch eine wichtige Rolle. Nach

dem Aufpumpen der Manschette ist die Arterie zunächst abge-drückt. Beim beginnenden Ablassen des Drucks ist das Korot-kow-Geräusch genau dann zu hören, wenn der systolischeDruck den Manschettendruck übersteigt (= oberer Wert). Imweiteren Verlauf nimmt der Druck solange ab, bis das Blut wie-der ohne Verwirbelungen durch das Gefäß strömen kann; derkurz vor diesem Zeitpunkt gemessene Wert ist der diastolischeWert (= unterer Wert). Bei der oszillometrischen Messungwertet das Gerät die Schwingung aus, die von der Blutgefäß-wand auf die Manschette übertragen wird.Ausstattung-- Der Messplatz sollte vom sonstigen Apothekenbe-trieb abgeschirmt sein, eine Sitzgelegenheit ist notwendig. Op-timal ist es, wenn zwei validierte Messgeräte vorhanden sind,die alle zwei Jahre einer messtechnischen Kontrolle unterzo-gen werden. Zwei Blutdruckmanschetten in verschiedenenGrößen sowie ein Maßband zur Bestimmung des Oberarm-bzw. Handgelenkumfangs gehören ebenfalls zur Ausstattungdes Messplatzes.S.

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DETAILPräeklampsie (Gestose, veraltet: Schwan-gerschaftsvergiftung) bezeichnet eine Reihe vonErkrankungen verschiedener Schweregrade nach der20. Schwangerschaftswoche mit den HauptsymptomenBluthochdruck (≥ 140/90 mmHg), Eiweiß im Urin (Protei-nurie) und Ödemen. Etwa jede zehnte bis 20. Schwangereist betroffen. Wird eine Präeklampsie nicht rechtzeitig er-kannt und behandelt, kommt es zu Wachstumsverzögerun-gen des Feten, Frühgeburt und im Extremfall zum Tod vonMutter und Kind. Bei Symptomen wie Kopfschmerzen undWassereinlagerungen in Händen und Beinen, die erste An-zeichen einer Präeklampsie sein können, ist deshalb einArztbesuch erforderlich.

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Weißkittelhochdruck-- Bei manchen Men-schen verursacht das Blutdruckmessen inder Arztpraxis so viel Stress, dass deutlichüberhöhte Werte (systolisch 10 bis 15mmHg, diastolisch 5 bis 10 mmHg überdem üblichen Wert) bestimmt werden.Vielfalt-- Ein in der Arztpraxis einmal proQuartal bestimmter Wert ist nicht be-sonders repräsentativ. Fachgesellschaf-ten empfehlen daher, auch außerhalb derArztpraxis Blutdruckmessungen vorzu-nehmen. Dazu gehört auch die Messungin der Apotheke. Außerdem werden vomArzt Langzeitblutdruckmessungen (24-Stunden-Messung) veranlasst. Sie bietenden Vorteil, den Blutdruckverlauf wäh-rend des Schlafes aufzeichnen zu kön-nen. Darüber hinaus hilft die häuslicheBlutdruckmessung, bei der der Patient seine Werte idealerwei-se in einem Tagebuch festhält oder im Gerät abspeichert, demArzt bei seiner Therapieentscheidung.

Messung in der ApothekeAuf der Homepage der ABDA (www.abda.de/leitlinien) findetdie PTA eine Standardarbeitsanweisung (SOP) zur Blutdruck-messung in der Apotheke. Darin sind die notwendige techni-sche Ausstattung, die vorbereitenden Arbeiten und schließlichDurchführung und Dokumentation ausführlich beschrieben.An gleicher Stelle hat die ABDA darüberhinaus Arbeitshilfenfür die Patientenberatung zur häuslichen Blutdruckselbstmes-sung bereitgestellt.Messprinzipien-- Die handelsüblichen Blutdruckmessgeräte ar-beiten entweder nach dem auskultatorischen oder dem oszillo-metrischen Messprinzip. Bei der auskultatorischen Messungmithilfe eines Stethoskops spielt das nach einem russischenArzt benannte Korotkow-Geräusch eine wichtige Rolle. Nach

dem Aufpumpen der Manschette ist die Arterie zunächst abge-drückt. Beim beginnenden Ablassen des Drucks ist das Korot-kow-Geräusch genau dann zu hören, wenn der systolischeDruck den Manschettendruck übersteigt (= oberer Wert). Imweiteren Verlauf nimmt der Druck solange ab, bis das Blut wie-der ohne Verwirbelungen durch das Gefäß strömen kann; derkurz vor diesem Zeitpunkt gemessene Wert ist der diastolischeWert (= unterer Wert). Bei der oszillometrischen Messungwertet das Gerät die Schwingung aus, die von der Blutgefäß-wand auf die Manschette übertragen wird.Ausstattung-- Der Messplatz sollte vom sonstigen Apothekenbe-trieb abgeschirmt sein, eine Sitzgelegenheit ist notwendig. Op-timal ist es, wenn zwei validierte Messgeräte vorhanden sind,die alle zwei Jahre einer messtechnischen Kontrolle unterzo-gen werden. Zwei Blutdruckmanschetten in verschiedenenGrößen sowie ein Maßband zur Bestimmung des Oberarm-bzw. Handgelenkumfangs gehören ebenfalls zur Ausstattungdes Messplatzes.S.

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Vorbereitung-- Vor der Messung sollte sich der Kunde circa dreibis fünf Minuten lang ausruhen können und in dieser Zeit auchkeine längeren Gespräche mit der PTA führen. Uhren,Schmuck oder einengende Kleidung am Messarm muss er ab-legen. Die PTA sollte fragen, ob Herzrhythmusstörungen vor-liegen oder der Patient einen Herzschrittmacher trägt. Denndann sind Geräte mit oszillometrischem Messprinzip nicht ge-eignet. Für ältere Patienten und Diabetiker im fortgeschritte-nen Erkrankungsstadium ist dagegen eine Handgelenkmes-sung ungeeignet.Blutdruckmanschette-- Wird die Blutdruckmanschette, bezogenauf den Oberarmumfang, zu klein gewählt, werden höhere alsdie tatsächlichen Werte gemessen. Umgekehrt misst man miteiner zu großen Manschette niedrigere als die realen Werte.Die Differenz kann zehn bis 30 mmHg betragen. Am Mess-platz sollte daher immer ein Maßband vorhanden sein, um imZweifelsfall den Oberarmumfang des Patienten bestimmen zukönnen. In den Unterlagen der Gerätehersteller sind darüber-hinaus konkrete Hinweise für die Auswahl der passenden Man-schette enthalten.

Messung-- Man wählt zum Anlegen der Manschette den Arm,der die weniger ausgeprägte Muskelmasse aufweist, das heißt,bei Rechtshändern den linken Oberarm. Er soll ruhig auf einerUnterlage aufliegen. Die Manschette muss sich in Herzhöhebefinden. Auch bei einer Handgelenkmessung ist der Arm ent-sprechend zu positionieren. Während der Blutdruckmessungsollte sich die PTA nicht mit dem Patienten unterhalten. SindWiederholungsmessungen geplant, muss dazwischen eineWartezeit von mindestens einer Minute eingehalten werden.Denn bei der Messung werden die Blutgefäße zusammenge-drückt und es dauert einen Moment, bis sich die Blutzirkulati-on wieder normalisiert hat. Ohne Wartezeit würde die PTA fal-sche Werte messen.

Die Blutdruckmanschette ist vor der nächsten Messung voll-ständig zu entlüften, nach der Messung muss sie unverzüglichabgenommen werden.Dokumentation-- Eine vollständige Dokumentation beinhaltetfolgende Angaben: Systolischer und diastolischer Blutdruck-wert (in mmHg), Puls (in min-1, Schläge/min), Datum undUhrzeit der Messung, ggf. Kurzkommentar zu Besonderheitenwie akute gesundheitliche Beschwerden.

AntihypertonikaZur Behandlung des Bluthochdrucks steht eine breite Palettevon Wirkstoffen (Antihypertensiva) zur Verfügung. Zu denSubstanzen der ersten Wahl gehören die Wirkstoffgruppender ACE-Hemmer, der AT-1-Antagonisten (Sartane), der Be-tablocker, der Calcium-Kanal-Blocker und Diuretika an. DieAuswahl des Blutdrucksenkers hängt von verschiedenen Fak-

toren wie zum Beispielden Begleiterkrankun-gen des Patienten ab. Da-rüber hinaus gibt es eineReihe weiterer Subs-tanzen (Reserve-Anti-hypertensiva), die weni-ger häufig eingesetztwerden. Gründe dafürsind, dass sie schlechterverträglich oder be-stimmten Indikationen

(z. B. einem hypertensiven Notfall, „Blutdruckkrise“) vorbe-halten sind. Dazu zählen Alpha-1-Antagonisten wie Doxazosinoder Prazosin, Alpha-2-Agonisten wie Clonidin oder Moxoni-din, der Kalium-Kanal-Öffner Minoxidil, Dihydralazin undReserpin. Große Hoffnungen hatte man in Aliskiren, den Ver-treter eines neuen Wirkprinzips, gesetzt. Der Renin-Inhibitorbrachte jedoch trotz guter Wirksamkeit keinen Vorteil gegen-über den etablierten Substanzen und besitzt außerdem ein un-günstigeres Nebenwirkungsprofil.

ACE-HemmerEine der am stärksten gefäßverengenden körpereigenen Subs-tanzen ist Angiotensin II. Das Hormon wird mithilfe des En-

Wie Blutdruck in der Apotheke rich-tig gemessen wird, zeigt eine Stan-dardarbeitsanweisung, die sich aufder Homepage der ABDA befindet.Ganz wichtig: Vor dem Messen solltesich der Kunde drei bis fünf Minutenausruhen und in dieser Zeit auchnicht reden.

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zyms Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) aus seiner Vor-läufersubstanz Angiotensin I gebildet. ACE-Hemmer blockie-ren dieses Enzym und verringern damit die Bildung von Angio-tensin II. Dadurch erweitern sich die Gefäße, und derBlutdruck sinkt. Häufig verordnete Vertreter sind Captopril,Enalapril, Fosinopril, Lisinopril, Perindopril oder Quinapril.

AT-1-AntagonistenUm seine gefäßverengende Wirkung entfalten zu können,muss Angiotensin II an einem Rezeptor angreifen. Zwei Subty-pen, AT 1 und AT 2, sind bisher bekannt. Die Wechselwirkungmit dem Subtyp AT 1 wird durch AT-1-Antagonisten blockiert,dadurch sinkt der Blutdruck. Wegen der gemeinsamen Endsil-be ihres Namens werden Vertreter wie Candesartan, Irbesar-tan, Losartan, Olmesartan, Telmisartan und Valsartan häufigkurz als Sartane bezeichnet.

BetablockerBeta-Rezeptoren-Blocker, kurz Betablocker, wirken an ver-schiedenen Organen. Für die Blutdrucksenkung interessant istdie Blockade von Beta-1-Rezeptoren am Herzen, wodurch dieWirkungen von Adrenalin und Noradrenalin abgeschwächtwerden. Dies führt zu einer Senkung der Herzfrequenz, derKontraktionskraft und der Erregbarkeit. Neben selektivenBeta-1-Blockern wie Bisoprolol, Nebivolol, Atenolol und Me-toprolol gibt es auch nicht selektive Substanzen wie Proprano-lol, die gleichermaßen an Beta-1- und Beta-2-Rezeptoren an-greifen.

CalciumantagonistenCalciumkanäle sind unverzichtbar für die Kontraktion vonMuskelzellen, etwa in Gefäßwänden. Öffnet sich ein Calcium-kanal, strömen Calciumionen in die Zelle, und über verschie-dene Zwischenstufen erhöht sich der Tonus der Gefäßmusku-latur. Wirkstoffe wie Amlodipin, Diltiazem, Lercanidipin,Nifedipin, Nitrendipin und Verapamil blockieren diesen Pro-

zess, wodurch der Gefäßtonus sinkt, die Gefäße weiter gestelltwerden und damit der Blutdruck sinkt.

DiuretikaGemeinsames Wirkprinzip aller Diuretika ist die Förderungder Harnausscheidung infolge der Stimulation der Ausschei-dung von Natrium und Chloridionen. Dadurch verringert sichdas zirkulierende Plasmavolumen und damit die Vorlast; derBlutdruck sinkt. Die verfügbaren Wirkstoffe greifen an ver-schiedenen Teilen der Niere an. Thiaziddiuretika wie Hydro-chlorothiazid, Chlortalidon, Xipamid oder Indapamid blockie-ren in der Niere einen Na-Cl-Transporter. Sie eignen sich gutals Kombinationspartner, ebenso wie die kaliumsparenden Di-uretika Triamteren und Amilorid. Aldosteron-Antagonistenwie Spironolacton sind ebenfalls kaliumsparend, das struktur-verwandte Eplerenon ist derzeit jedoch nur für die Herzinsuffi-

Wissen im Einsatz > Das Fachwissen, das Sie in unserem Titelthema erwerben,

können Sie nun auch bei Ihren englischsprachigen Kundeneinsetzen. Lesen Sie dazu den praxisgerechten Beitragunserer Serie English for PTA auf Seite 96 ff.

zienz zugelassen. Schleifendiuretika wie Furosemid, Piretanidoder Torasemid sind die am stärksten wirksamen Diuretika.

Häufige NebenwirkungenDie Wirkstoffe der ersten Wahl sind allgemein gut verträglich.Treten dennoch unerwünschte Wirkungen auf, können siemeist durch eine Dosisverringerung oder den Wechsel auf ei-nen anderen Wirkstoff gemildert werden.Reizhusten-- Eine typische Nebenwirkung der ACE-Hemmerist ein trockener, hartnäckiger Husten. Ursache ist die Hem-mung des Abbaus des bronchokonstriktorischen Bradykininsund der Substanz P.Kaliumspiegel-- Bei einigen Blutdrucksenkern muss unter derTherapie die Kaliumkonzentration im Blut überwacht werden.Dazu zählt beispielsweise die Kombination von ACE-Hem-mern mit kaliumsparenden Diuretika, die zu überhöhten Kali-umspiegeln führen kann.Elektrolyte-- Dagegen können Schleifendiuretika wie Furose-mid zu einem Kaliumverlust führen. Darüber hinaus werdenauch Calcium und Magnesium verstärkt ausgeschieden. Letz-teres kann zu Muskelverspannungen und Wadenkrämpfenführen.Asthmaanfälle-- Betablocker können Asthmaanfälle auslösen, dasie auch an Beta-2-Rezeptoren in den Bronchien angreifen undzu deren Verengung führen.

KombinationspräparateIn den meisten Fällen setzt der Arzt zur Behandlung des hohenBlutdrucks zunächst einen Wirkstoff ein (Monotherapie).Wird der Zielblutdruck nicht erreicht, hat er drei Möglichkei-ten: Entweder erhöht er die Dosis, wählt einen anderen Wirk-stoff oder fügt einen zweiten Wirkstoff dazu (Kombinations-therapie). Der Vorteil einer Kombinationstherapie bestehtdarin, dass für einen oder beide Partner eine niedrigere Dosisgewählt werden kann, als das bei der Monotherapie der Fall wä-S.

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Sehr gut verträglich und für Vegetarier geeignet

* Phytohustil®: Zur Linderung von Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum unddamit verbundenem trockenen Reizhusten.

Phytohustil® Hustenreizstiller Pastillen. Wirkstoff: Eibischwurzel-Trockenextrakt. Zusammensetzung:1 Pastille enthält folgenden Wirkstoff: Trockenextrakt aus Eibischwurzel (3 - 9 : 1) 160,0 mg. Auszugsmittel:Wasser. Die sonstigen Bestandteile sind: Arabisches Gummi, gebleichtes Wachs, gereinigtes Wasser, mittelket-tige Triglyceride, Maltitol-Lösung, schwarzes Johannisbeeraroma, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend),Citronensäure. Anwendungsgebiet: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung von Schleimhautrei-zungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenen Reizhusten; ausschließlich auf Grundlangjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert und zur Anwendung bei Erwachsenen und Kin-dern ab 6 Jahren bestimmt. Bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der inder Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen sollte der Anwender einen Arzt oder eine andere in einemHeilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. Gegenanzeigen: Nicht anzuwenden bei Allergie gegenüberEibischwurzel-Trockenextrakt oder einem der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Überempfindlich-keitsreaktionen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt. Treten diese Symptome im Verlauf der Behandlung auf, solltedas Arzneimittel abgesetzt und ein Arzt informiert werden. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeits-reaktion dürfen die Pastillen nicht nochmals eingenommen werden. Warnhinweise: Das Arzneimittel ent-hält Maltitol-Lösung und Sorbitol-Lösung; Packungsbeilage beachten! Stand der Information: 01/2016.Phytohustil® Hustenreizstiller Sirup. Wirkstoff: Eibischwurzel-Auszug. Zusammensetzung: 100 g (entspre-chend 76,44 ml) Sirup zum Einnehmen enthalten folgenden Wirkstoff: Auszug aus Eibischwurzel (1 : 19,5-23,5)35,61 g (Auszugsmittel: Gereinigtes Wasser). Sonstige Bestandteile: Ethanol 90 Vol.-% (V/V), Methyl-4-hydroxy-benzoat (Ph. Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.), Sucrose (Saccharose). Anwendungsgebiete: Schleimhaut-reizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundener trockener Reizhusten. Bei Beschwerden, dielänger als drei Tage anhalten oder periodisch wiederkehren, sowie bei Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden.Gegenanzeigen: Nicht einnehmen bei Überempfindlichkeit gegen Eibischwurzel, Methyl-4-hydroxybenzoat undPropyl-4-hydroxybenzoat sowie einen der sonstigen Bestandteile. Nicht einnehmen bei einer seltenen ererbtenFructose-Unverträglichkeit, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einem Saccharase-Isomaltase-Mangel.Nebenwirkungen:Methyl-4-hydroxybenzoatundPropyl-4-hydroxybenzoatkönnenÜberempfindlichkeitsreaktionen,auch Spätreaktionen, hervorrufen. Des Weiteren können Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit sowieÜberempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Juckreiz, Dermatitis auftreten. Warnhinweise: Das Arz-neimittel enthält 1,1Vol.-% Alkohol. Das Arzneimittel enthält Methyl-4-hydroxybenzoatund Propyl-4-hydroxybenzoat; Packungsbeilage beachten! Das Arzneimittel enthält Sucrose (Zucker); Packungs-beilage beachten! Stand der Information: 01/2016.

Bayer Vital GmbH, Kaiser-Wilhelm-Allee 70, 51373 Leverkusen, Deutschland.

G0093_A__Phytohustil_Reizhusten.pdf; s1; (105.00 x 297.00 mm); 13.Jan 2017 16:31:19; PDF-CMYK Springer FM Neu-Isenburg; L. N. Schaffrath DruckMedien

zienz zugelassen. Schleifendiuretika wie Furosemid, Piretanidoder Torasemid sind die am stärksten wirksamen Diuretika.

Häufige NebenwirkungenDie Wirkstoffe der ersten Wahl sind allgemein gut verträglich.Treten dennoch unerwünschte Wirkungen auf, können siemeist durch eine Dosisverringerung oder den Wechsel auf ei-nen anderen Wirkstoff gemildert werden.Reizhusten-- Eine typische Nebenwirkung der ACE-Hemmerist ein trockener, hartnäckiger Husten. Ursache ist die Hem-mung des Abbaus des bronchokonstriktorischen Bradykininsund der Substanz P.Kaliumspiegel-- Bei einigen Blutdrucksenkern muss unter derTherapie die Kaliumkonzentration im Blut überwacht werden.Dazu zählt beispielsweise die Kombination von ACE-Hem-mern mit kaliumsparenden Diuretika, die zu überhöhten Kali-umspiegeln führen kann.Elektrolyte-- Dagegen können Schleifendiuretika wie Furose-mid zu einem Kaliumverlust führen. Darüber hinaus werdenauch Calcium und Magnesium verstärkt ausgeschieden. Letz-teres kann zu Muskelverspannungen und Wadenkrämpfenführen.Asthmaanfälle-- Betablocker können Asthmaanfälle auslösen, dasie auch an Beta-2-Rezeptoren in den Bronchien angreifen undzu deren Verengung führen.

KombinationspräparateIn den meisten Fällen setzt der Arzt zur Behandlung des hohenBlutdrucks zunächst einen Wirkstoff ein (Monotherapie).Wird der Zielblutdruck nicht erreicht, hat er drei Möglichkei-ten: Entweder erhöht er die Dosis, wählt einen anderen Wirk-stoff oder fügt einen zweiten Wirkstoff dazu (Kombinations-therapie). Der Vorteil einer Kombinationstherapie bestehtdarin, dass für einen oder beide Partner eine niedrigere Dosisgewählt werden kann, als das bei der Monotherapie der Fall wä-

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32 > DAS PTA MAGAZIN --- Ausgabe 03-2017 <

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re. Dies ermöglicht eine Reduktionunerwünschter Wirkungen.2-Fach-Kombination-- Nicht alle Kombi-nationen sind vorteilhaft. So hat bei-spielsweise eine Studie gezeigt, dass dieKombination von Sartanen mit ACE-Hemmern nicht sinnvoll ist. Positivbewertet sind dagegen Kombinatio-nen aus Calcium-Kanal-Blocker plusACE-Hemmer oder AT-1-Rezeptor-antagonist, Diuretikum plus Betablo-cker, plus Calcium-Kanal-Blockeroder plus ACE-Hemmer bzw. AT-1-Rezeptorantagonist sowieBetablocker plus Calcium-Kanal-Blocker vom Dihydropyri-dintyp (z. B. Nifedipin).3-Fach-Kombination-- Reichen zwei Medikamente zur Blutdruck-senkung nicht aus, kann ein dritter Wirkstoff zugefügt werden.Eine sinnvolle Dreierkombination besteht beispielsweise auseinem Calcium-Kanal-Blocker, einem Thiazid-Diuretikumund einem ACE-Hemmer oder alternativ einem Sartan. AuchReserve-Antihypertensiva können in Dreierkombinationenzum Einsatz kommen.Fixkombinationen-- Hat sich die Zweier- oder Dreierkombinati-on als wirksam und verträglich erwiesen, wird der Arzt, falls

verfügbar, auf eine Fixkombination umstellen, um die Tablet-tenzahl zu reduzieren und damit die Adhärenz des Patienten zuerhöhen.

Therapietreue steigernEin Großteil der Patienten nimmt die Blutdrucktabletten nichtwie verordnet ein. Verschiedene Studien haben Faktoren ana-lysiert, die zu einer guten oder weniger guten Adhärenz beitra-gen. So wird beispielsweise ein gut informierter Patient, dersich über die Notwendigkeit einer unter Umständen lebens-langen Behandlung im Klaren ist, eher bereit sein, regelmäßigseine Medikamente einzunehmen. Hilfreich für die Adhärenzist auch, wenn pro Tag so wenige Tabletten wie möglich einge-nommen werden müssen (Kombis) und das Einnahmeschemaunkompliziert ist. Motivierend für den Patienten ist auch,wenn er das Gefühl hat, dass seine Tabletten wirken, das heißt,der Blutdruck in den Zielbereich gelangt ist. Positiv auf dieTherapietreue wirkt sich ebenfalls aus, wenn die Substanzen sokombiniert werden, dass kaum unerwünschte Wirkungen auf-treten. Durch Aufklärung des Patienten kann die Apotheke da-zu beitragen, dass der die Behandlung durchhält.

Auf Seite 127 finden Sie 10 Fortbildungsfragen zu diesem Beitrag.Bei zu 80 Prozent richtiger Beantwortung können Sie einen von derBundesapothekerkammer anerkannten Fortbildungspunkt erhalten.

Sammeln Sie Fortbildungspunkte

KONZENTRAT--------------------------------------------------------------------------------------------> Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit, die kaum Beschwerden verursacht, aber

lebensbedrohliche Folgeschäden wie Schlaganfall verursachen kann.--------------------------------------------------------------------------------------> Wird in der Apotheke ein Blutdruck über 140 zu 90 mmHg gemessen, ist dem

Kunden ein Arztbesuch zu empfehlen.--------------------------------------------------------------------------------------> Die verfügbaren Wirkstoffe werden häufig auch in Zweier- oder Dreierkombina-

tionen eingesetzt.--------------------------------------------------------------------------------------> Bluthochdruck muss meist lebenslang behandelt werden. Da die Therapietreue

der Patienten oft unzureichend ist, sollte die PTA zur regelmäßigen Einnahmeder verordneten Medikamente motivieren.

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