Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf...

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Komfortabler Fernzugriff, Videokonferenzen, kollaboratives Arbeiten HOME-OFFICE Sichere Verbindungen mit Wireguard aufsetzen S. 28 Videokonferenzen mit Jitsi organisieren S. 22 Programme übers Netz bedienen mit X2go S. 16 Kollaborativ im Office arbeiten, mit Nextcloud Daten sicher austauschen S. 34, 42 Ubuntu 20.04 LTS mit ZFS und neuer Optik S. 50 Mit Long-Term-Support, ZFS für Root und einem frischen Theme kombiniert Canonical innovative Techniken und bewährte Tools Android-Geräte koppeln Smartphone und Tablet nahtlos in den Desktop einbinden S. 62 Programmieren mit Julia Junge Skriptsprache mit vielen innovativen Konzepten S. 88 ARCOLINUX · JULIA · TRIDENT · ANDROID · FEDORA 32 · UBUNTU 20.04 · HOME-OFFICE 06 www.linux-user.de EUR 5,95 EUR 6,70 EUR 11,90 EUR 7,00 EUR 7,95 EUR 7,95 Deutschland Österreich Schweiz Benelux Spanien Italien 4 195111 005955 06 Trident wechselt von BSD auf Linux S. 82 Der Qt-Desktop Lumina findet mit Void Linux einen neuen stabilen Unterbau Android-Apps für Arch-Anwender S. 70 Informationen aus Wiki und Forum auf dem Smartphone oder Tablet abrufen Fedora 32: Grundsolides Maintenance-Release S. 56 06. 2020 COMMUNITY-EDITION Frei kopieren und beliebig weiter verteilen !

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Page 1: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

Komfortabler Fernzugriff Videokonferenzen kollaboratives Arbeiten

HOME-OFFICESichere Verbindungen mit Wireguard aufsetzen S 28

Videokonferenzen mit Jitsi organisieren S 22

Programme uumlbers Netz bedienen mit X2go S 16

Kollaborativ im Office arbeiten mit Nextcloud Daten sicher austauschen S 34 42

Ubuntu 2004 LTS mit ZFS und neuer Optik S 50

Mit Long-Term-Support ZFS fuumlr Root und einem frischen Theme kombiniert Canonical innovative Techniken und bewaumlhrte Tools

Android-Geraumlte koppelnSmartphone und Tablet nahtlos in den Desktop einbinden S 62

Programmieren mit JuliaJunge Skriptsprache mit vielen innovativen Konzepten S 88

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06 wwwlinux-userdeEUR 595 EUR 670 EUR 1190 EUR 700 EUR 795 EUR 795Deutschland Oumlsterreich Schweiz Benelux Spanien Italien 4 195111 005955 06

Trident wechselt von BSD auf Linux S 82

Der Qt-Desktop Lumina findet mit Void Linux einen neuen stabilen Unterbau

Android-Apps fuumlr Arch-Anwender S 70

Informationen aus Wiki und Forum auf dem Smartphone oder Tablet abrufen

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Fedora 32 Grundsolides

Maintenance-Release S 56

06 2020

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020 COMMUNITY-EDITION

Frei kopieren und beliebig weiter verteilen

Editorial

wwwlinux-user062020 3

Sehr geehrte Leserinnen und Leser

beinahe seit meinem ersten Arbeitstag bei LinuxUser vor rund 20 Jahren war die Konkurrenz zwischen dem Betriebs-system aus Redmond und dem freien Betriebssystem zwischen Microsoft Win-dows und Linux ein Teil meines Alltags Die jungen Rebellen aus der Community ruumlttelten dabei mit groszligem Eifer am Thron des etablierten Herrschers uumlber Server und Desktops

Dabei nahm der US-Software-Gigant Linux schon sehr fruumlh als Konkurrenz wahr wie die sogenannten Halloween- Dokumente belegen Verstieg sich der fruumlhere CEO Steve Ballmer seiner-zeit noch zur Aussage es handele sich bei Linux um ein Krebsgeschwuumlr zeigt er sich in juumlngerer Vergangenheit etwas einsichtiger und wohlwollender

Dabei handelt es sich aber wohl kei-neswegs um Altersweisheit da greift

schlicht die Erkenntnis dass der laumlstige Gegner einfach nicht kleinzukriegen ist Das Unternehmen hat schon laumlngst die Strategie gewechselt und begann Partnerschaften und Kooperationen Mit dem Kauf von Github erwarb es sogar einen wichtigen Baustein der Infrastruk-tur auf dem viele freie Projekte fuszligen Das sahen und sehen viele Mitglieder der Community durchaus kritisch Zu guter Letzt entwickelt Microsoft sogar eine eigene Linux-Variante

Bis vor Kurzem hat auch unsere Re-daktion Microsoft-Produkte nur aus kri-tischer Distanz beobachtet Das aumlndert sich mit dieser Ausgabe Die Rechner fuumlr das Layout und den Umbruch der Arti-kel haben wir von MacOS auf Windows umgestellt Der Grund ist vergleichs-weise banal Nach der Uumlbernahme der Objekte LinuxUser Raspberry Pi Geek und Linux-Magazin durch den Fuumlrther Verlag Computec Media gehoumlrt das zu den notwendigen Maszlignahmen um die Infrastruktur auf eine einheitliche Basis zu stellen

Mit dem Wechsel gehen einige kleine aber durchaus sichtbare Aumlnderungen im Layout einher In erster Linie betreffen sie aber Schriften Alle Standardelemente wie die Verweise auf Links Infos oder Downloads haben wir ansonsten unver-

Wachsame Kooperation

Andreas BohleStellv Chefredakteur

aumlndert beibehalten Wie Sie diese am besten nutzen lesen Sie im README ab Seite 96

Auf unseren Arbeitsrechnern laumluft weiterhin Linux und in unserem Work-flow spielen freie Tools auch kuumlnftig die tragende Rolle Ebenfalls nicht aumlndern wird sich dass wir das Tun von Microsoft kritisch aber unideologisch begleiten ndash sei es aus der Ferne oder wie eben seit Neuestem ganz aus der Naumlhe

Herzliche Gruumlszlige

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44445

4 wwwlinux-userde 062020

06

Heft-DVD

ArcoLinux 203 8

Alle groszligen Linux-Distributionen bieten Gnome KDE oder XFCE als Desktop ArcoLinuxB-Xtended hingegen stellt Tiling-Fenstermanager wie Herbstluftwm Awesome oder Bspwm in den Vorder-grund

Aktuelles

News Software 14

Kompakter Webserver Alaya 32 Data- Grid-Software Dagri 16 Passwort-Migrator Pass-import 30 SQLite-Importhelfer Sqlitebiter 0321

16 Mit einem Programm und einem Server-Dienst holen Sie sich ein-

zelne Applikationen oder den komplet-ten Desktop eines PCs uumlbers Netzwerk

62 Der Datenaustausch zwischen Linux-PCs und Mobilgeraumlten

mit Android ist alles andere als trivial Wir stellen die drei besten Tools dafuumlr vor

34 In der Corona-Krise haben vie-le Teams ihre Buumlroaufgaben ins

Netz verlagert Dazu gehoumlrt die Arbeit an Office-Formaten Wir stellen Suiten vor die einen gemeinsamen Zugriff auf Texte Folien und Praumlsentationen erlauben

50 Mit ZFS on Root und einem Ausbau

des Snap-Sortiments peilt Canonical weiterhin den Business-Desktop an ndash ein Trend von dem auch Heim-anwender profitieren

Schwerpunkt

X2go16

Das Installieren eines Pakets und das Aktivieren eines Server-Diensts genuumlgen um mit X2go grafische Programme oder den kompletten Desktop eines entfernten Rechners lokal zu nutzen

Videokonferenzen mit Jitsi 22

Auch in Zeiten von Home Office gehoumlren regelmaumlszligige Meetings in vielen Firmen zum Pflichtprogramm Jitsi erlaubt es ohne groszligen Aufwand einen eigenen Videokonferenzserver zu betreiben

Schwerpunkt

VPN mit Wireguard 28

Die direkt in den Linux-Kernel integrierte VPN-Software Wireguard erlaubt den Aufbau von sicheren Verbindungen zu anderen Rechnern mit Bordmitteln Wir testen was Sie dabei beachten sollten

Kollaboratives Office 34

Kollaboratives Arbeiten gestaltet sich mit herkoumlmmlichen Buumlrosuiten eher muumlhsam Dem helfen dezentrale Loumlsungen fuumlr die Teamarbeit an Office-Dokumenten ab

Nextcloud 42

Nextcloud demonstriert eindrucksvoll dass das Aufsetzen eines vollwertigen Groupware-Servers weder langwierig noch kompliziert sein muss

wwwlinux-user062020 5

74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-

lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert

88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-

miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt

56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-

Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren

82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich

die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt

Praxis

Ubuntu 200450

Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut

Fedora 32 56

Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern

Android-Geraumlte anbinden 62

Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor

Praxis

Arch-Apps fuumlr Android 70

Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen

NetzampSystem

Trident 82

Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt

Know-how

Julia 88

Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen

Service

Editorial 3

Impressum 6

EventsAutorenInserenten 7

IT-Profimarkt 94

README 96

Vorschau 97

Heft-DVD-Inhalt 98

Ea

OpenSuse-Tipps Firewall 74

OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen

LINUXeasy

Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard

RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde

Geschaumlftsfuumlhrer Christian Muumlller Rainer Rosenbusch

Chefredakteur Joumlrg Luther (jlu v i S d P) BrandEditorial Director jlutherlinux-userde Stellv Chefredakteur Andreas Bohle (agr) abohlelinux-userde Redaktion Christoph Langner (cla) clangnerlinux-userde Thomas Leichtenstern (tle) tleichtensternlinux-userde Linux-Community Andreas Bohle (agr) abohlelinux-communityde Datentraumlger Thomas Leichtenstern (tle) cdredaktionlinux-userde

Staumlndige Mitarbeiter Erik Baumlrwaldt Karsten Guumlnther Peter Kreuszligel Claudia Meindl Tim Schuumlrmann Daniel Tibi Ferdinand Thommes Uwe Vollbracht

Titel amp Layout Elgin Grabe Titelmotiv Maxim Popov 123RF Bildnachweis 123RF Freeimages und andere

Sprachlektorat Astrid Hillmer-Bruer

Produktion Vertrieb Martin Closmann (Ltg) martinclosmanncomputecde Abonnement Uwe Houmlnig uwehoenigcomputecde

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Mediaberatung DACH Bernhard Nusser bernhardnussercomputecde Tel (0911) 2872-254 Fax (0911) 2872-241

Mediaberatung UKUSA Brian Osborn bosbornlinuxnewmediacom

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Leserservice Ihre Ansprechpartner fuumlr Reklamationen und Ersatzbestellungen Deutschland E-Mail computecdpvde Tel (0911) 99 39 90 98 Fax (01805) 861 80 02 (014 euromin aus dem Festnetz max 042 euromin aus dem Mobilnetz)

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und weitere Laumlnder Tel +49 911 99399098 Fax +49 1805 8618002

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Pressevertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Am Baumwall 11 20459 Hamburg httpwwwdpvde

Druck Ipress Center Central Europe Plc Naacutedas utca 8 2600 Vaacutec Ungarn

ISSN 1615-4444

Service Impressum

6 wwwlinux-userde 062020

Deutschland 4PlayERS AREAMOBILE BUFFED GAMESWORLD GAMESZONE GOLEM LINUX-COMMUNITY

LINUX-MAGAZIN LINUXUSER MAKING GAMES N-ZONE GAMES AKTUELL PC GAMES PC GAMES HARDWARE PC Games MMORE PLAY 4 Raspberry Pi Geek SFT VIDEOGAMESZONE WIDESCREEN

Marquard Media Polska CKMPL KOZACZEKPL PAPILOTPL SHOPPIEGO ZEBERKAPL

Marquard Media Hungary JOY JOY-NAPOK INSTYLE SHOPPIEGO APA EacuteVA GYEREKLEacuteLEK FAMIILYHU RUNNER`S WORLD

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News und Archiv httpwwwlinux-communityde

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Oumlsterreich Ausland

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DVD-Ausgabe 8670 euro 9500 euro 9930 euro

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Preise Digital Deutschland Oumlsterreich Ausland

Heft-PDF Einzelausgaben Digital

599 euro 599 euro 599 euro

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9870 euro 10700 euro 11130 euro

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CMS Media Services Annett Heinze Verlagsanschrift (siehe oben links)

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt

Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden

Mit der Einsendung von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Ein-willigung zur Veroumlffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA Fuumlr unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung uumlbernommen

Autoreninformationen finden Sie unter httpwwwlinux-userdeAutorenhinweise

Die Redaktion behaumllt sich vor Einsendungen zu kuumlrzen und zu uumlberarbeiten Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht fuumlr angenommene Manuskripte liegt beim Verlag Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form verviel-faumlltigt oder verbreitet werden

LinuxUser Community Edition

LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint

Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE

Probleme mit den Datentraumlgern

Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu

wwwlinux-user062020 97

Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020

Netzwerk im Griff

Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen

Shell-Prozesse tunen

Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen

Multimedia-Konverter

Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten

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Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu

Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie

der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart

bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss

bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware

bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei

bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen

bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download

Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF

Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE

DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen

Aktuelles Angetestet

14 wwwlinux-userde 062020

SeitenschubserDer kompakte Webserver

Alaya 32 schont die Systemressourcen

TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen

sich Daten einfach tabellarisch verwalten

Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben

Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang

auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow

Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die

Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels

Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients

Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist

Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein

Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-

ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks

Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um

Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt

Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya

Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446

AktuellesAngetestet

X23

Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437

SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

16 wwwlinux-userde 062020

thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

copy R

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RF

README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

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on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

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worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

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sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

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dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

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kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

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Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 2: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

Editorial

wwwlinux-user062020 3

Sehr geehrte Leserinnen und Leser

beinahe seit meinem ersten Arbeitstag bei LinuxUser vor rund 20 Jahren war die Konkurrenz zwischen dem Betriebs-system aus Redmond und dem freien Betriebssystem zwischen Microsoft Win-dows und Linux ein Teil meines Alltags Die jungen Rebellen aus der Community ruumlttelten dabei mit groszligem Eifer am Thron des etablierten Herrschers uumlber Server und Desktops

Dabei nahm der US-Software-Gigant Linux schon sehr fruumlh als Konkurrenz wahr wie die sogenannten Halloween- Dokumente belegen Verstieg sich der fruumlhere CEO Steve Ballmer seiner-zeit noch zur Aussage es handele sich bei Linux um ein Krebsgeschwuumlr zeigt er sich in juumlngerer Vergangenheit etwas einsichtiger und wohlwollender

Dabei handelt es sich aber wohl kei-neswegs um Altersweisheit da greift

schlicht die Erkenntnis dass der laumlstige Gegner einfach nicht kleinzukriegen ist Das Unternehmen hat schon laumlngst die Strategie gewechselt und begann Partnerschaften und Kooperationen Mit dem Kauf von Github erwarb es sogar einen wichtigen Baustein der Infrastruk-tur auf dem viele freie Projekte fuszligen Das sahen und sehen viele Mitglieder der Community durchaus kritisch Zu guter Letzt entwickelt Microsoft sogar eine eigene Linux-Variante

Bis vor Kurzem hat auch unsere Re-daktion Microsoft-Produkte nur aus kri-tischer Distanz beobachtet Das aumlndert sich mit dieser Ausgabe Die Rechner fuumlr das Layout und den Umbruch der Arti-kel haben wir von MacOS auf Windows umgestellt Der Grund ist vergleichs-weise banal Nach der Uumlbernahme der Objekte LinuxUser Raspberry Pi Geek und Linux-Magazin durch den Fuumlrther Verlag Computec Media gehoumlrt das zu den notwendigen Maszlignahmen um die Infrastruktur auf eine einheitliche Basis zu stellen

Mit dem Wechsel gehen einige kleine aber durchaus sichtbare Aumlnderungen im Layout einher In erster Linie betreffen sie aber Schriften Alle Standardelemente wie die Verweise auf Links Infos oder Downloads haben wir ansonsten unver-

Wachsame Kooperation

Andreas BohleStellv Chefredakteur

aumlndert beibehalten Wie Sie diese am besten nutzen lesen Sie im README ab Seite 96

Auf unseren Arbeitsrechnern laumluft weiterhin Linux und in unserem Work-flow spielen freie Tools auch kuumlnftig die tragende Rolle Ebenfalls nicht aumlndern wird sich dass wir das Tun von Microsoft kritisch aber unideologisch begleiten ndash sei es aus der Ferne oder wie eben seit Neuestem ganz aus der Naumlhe

Herzliche Gruumlszlige

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44445

4 wwwlinux-userde 062020

06

Heft-DVD

ArcoLinux 203 8

Alle groszligen Linux-Distributionen bieten Gnome KDE oder XFCE als Desktop ArcoLinuxB-Xtended hingegen stellt Tiling-Fenstermanager wie Herbstluftwm Awesome oder Bspwm in den Vorder-grund

Aktuelles

News Software 14

Kompakter Webserver Alaya 32 Data- Grid-Software Dagri 16 Passwort-Migrator Pass-import 30 SQLite-Importhelfer Sqlitebiter 0321

16 Mit einem Programm und einem Server-Dienst holen Sie sich ein-

zelne Applikationen oder den komplet-ten Desktop eines PCs uumlbers Netzwerk

62 Der Datenaustausch zwischen Linux-PCs und Mobilgeraumlten

mit Android ist alles andere als trivial Wir stellen die drei besten Tools dafuumlr vor

34 In der Corona-Krise haben vie-le Teams ihre Buumlroaufgaben ins

Netz verlagert Dazu gehoumlrt die Arbeit an Office-Formaten Wir stellen Suiten vor die einen gemeinsamen Zugriff auf Texte Folien und Praumlsentationen erlauben

50 Mit ZFS on Root und einem Ausbau

des Snap-Sortiments peilt Canonical weiterhin den Business-Desktop an ndash ein Trend von dem auch Heim-anwender profitieren

Schwerpunkt

X2go16

Das Installieren eines Pakets und das Aktivieren eines Server-Diensts genuumlgen um mit X2go grafische Programme oder den kompletten Desktop eines entfernten Rechners lokal zu nutzen

Videokonferenzen mit Jitsi 22

Auch in Zeiten von Home Office gehoumlren regelmaumlszligige Meetings in vielen Firmen zum Pflichtprogramm Jitsi erlaubt es ohne groszligen Aufwand einen eigenen Videokonferenzserver zu betreiben

Schwerpunkt

VPN mit Wireguard 28

Die direkt in den Linux-Kernel integrierte VPN-Software Wireguard erlaubt den Aufbau von sicheren Verbindungen zu anderen Rechnern mit Bordmitteln Wir testen was Sie dabei beachten sollten

Kollaboratives Office 34

Kollaboratives Arbeiten gestaltet sich mit herkoumlmmlichen Buumlrosuiten eher muumlhsam Dem helfen dezentrale Loumlsungen fuumlr die Teamarbeit an Office-Dokumenten ab

Nextcloud 42

Nextcloud demonstriert eindrucksvoll dass das Aufsetzen eines vollwertigen Groupware-Servers weder langwierig noch kompliziert sein muss

wwwlinux-user062020 5

74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-

lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert

88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-

miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt

56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-

Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren

82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich

die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt

Praxis

Ubuntu 200450

Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut

Fedora 32 56

Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern

Android-Geraumlte anbinden 62

Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor

Praxis

Arch-Apps fuumlr Android 70

Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen

NetzampSystem

Trident 82

Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt

Know-how

Julia 88

Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen

Service

Editorial 3

Impressum 6

EventsAutorenInserenten 7

IT-Profimarkt 94

README 96

Vorschau 97

Heft-DVD-Inhalt 98

Ea

OpenSuse-Tipps Firewall 74

OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen

LINUXeasy

Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard

RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde

Geschaumlftsfuumlhrer Christian Muumlller Rainer Rosenbusch

Chefredakteur Joumlrg Luther (jlu v i S d P) BrandEditorial Director jlutherlinux-userde Stellv Chefredakteur Andreas Bohle (agr) abohlelinux-userde Redaktion Christoph Langner (cla) clangnerlinux-userde Thomas Leichtenstern (tle) tleichtensternlinux-userde Linux-Community Andreas Bohle (agr) abohlelinux-communityde Datentraumlger Thomas Leichtenstern (tle) cdredaktionlinux-userde

Staumlndige Mitarbeiter Erik Baumlrwaldt Karsten Guumlnther Peter Kreuszligel Claudia Meindl Tim Schuumlrmann Daniel Tibi Ferdinand Thommes Uwe Vollbracht

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Produktion Vertrieb Martin Closmann (Ltg) martinclosmanncomputecde Abonnement Uwe Houmlnig uwehoenigcomputecde

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6 wwwlinux-userde 062020

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Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt

Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden

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Die Redaktion behaumllt sich vor Einsendungen zu kuumlrzen und zu uumlberarbeiten Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht fuumlr angenommene Manuskripte liegt beim Verlag Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form verviel-faumlltigt oder verbreitet werden

LinuxUser Community Edition

LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint

Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE

Probleme mit den Datentraumlgern

Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu

wwwlinux-user062020 97

Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020

Netzwerk im Griff

Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen

Shell-Prozesse tunen

Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen

Multimedia-Konverter

Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten

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Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu

Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie

der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart

bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss

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Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE

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Aktuelles Angetestet

14 wwwlinux-userde 062020

SeitenschubserDer kompakte Webserver

Alaya 32 schont die Systemressourcen

TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen

sich Daten einfach tabellarisch verwalten

Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben

Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang

auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow

Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die

Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels

Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients

Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist

Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein

Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-

ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks

Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um

Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt

Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya

Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446

AktuellesAngetestet

X23

Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437

SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

16 wwwlinux-userde 062020

thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

copy R

omol

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123

RF

README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 17

on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

18 wwwlinux-userde 062020

worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 19

sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

72 wwwlinux-userde 062020

mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 3: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

4 wwwlinux-userde 062020

06

Heft-DVD

ArcoLinux 203 8

Alle groszligen Linux-Distributionen bieten Gnome KDE oder XFCE als Desktop ArcoLinuxB-Xtended hingegen stellt Tiling-Fenstermanager wie Herbstluftwm Awesome oder Bspwm in den Vorder-grund

Aktuelles

News Software 14

Kompakter Webserver Alaya 32 Data- Grid-Software Dagri 16 Passwort-Migrator Pass-import 30 SQLite-Importhelfer Sqlitebiter 0321

16 Mit einem Programm und einem Server-Dienst holen Sie sich ein-

zelne Applikationen oder den komplet-ten Desktop eines PCs uumlbers Netzwerk

62 Der Datenaustausch zwischen Linux-PCs und Mobilgeraumlten

mit Android ist alles andere als trivial Wir stellen die drei besten Tools dafuumlr vor

34 In der Corona-Krise haben vie-le Teams ihre Buumlroaufgaben ins

Netz verlagert Dazu gehoumlrt die Arbeit an Office-Formaten Wir stellen Suiten vor die einen gemeinsamen Zugriff auf Texte Folien und Praumlsentationen erlauben

50 Mit ZFS on Root und einem Ausbau

des Snap-Sortiments peilt Canonical weiterhin den Business-Desktop an ndash ein Trend von dem auch Heim-anwender profitieren

Schwerpunkt

X2go16

Das Installieren eines Pakets und das Aktivieren eines Server-Diensts genuumlgen um mit X2go grafische Programme oder den kompletten Desktop eines entfernten Rechners lokal zu nutzen

Videokonferenzen mit Jitsi 22

Auch in Zeiten von Home Office gehoumlren regelmaumlszligige Meetings in vielen Firmen zum Pflichtprogramm Jitsi erlaubt es ohne groszligen Aufwand einen eigenen Videokonferenzserver zu betreiben

Schwerpunkt

VPN mit Wireguard 28

Die direkt in den Linux-Kernel integrierte VPN-Software Wireguard erlaubt den Aufbau von sicheren Verbindungen zu anderen Rechnern mit Bordmitteln Wir testen was Sie dabei beachten sollten

Kollaboratives Office 34

Kollaboratives Arbeiten gestaltet sich mit herkoumlmmlichen Buumlrosuiten eher muumlhsam Dem helfen dezentrale Loumlsungen fuumlr die Teamarbeit an Office-Dokumenten ab

Nextcloud 42

Nextcloud demonstriert eindrucksvoll dass das Aufsetzen eines vollwertigen Groupware-Servers weder langwierig noch kompliziert sein muss

wwwlinux-user062020 5

74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-

lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert

88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-

miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt

56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-

Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren

82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich

die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt

Praxis

Ubuntu 200450

Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut

Fedora 32 56

Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern

Android-Geraumlte anbinden 62

Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor

Praxis

Arch-Apps fuumlr Android 70

Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen

NetzampSystem

Trident 82

Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt

Know-how

Julia 88

Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen

Service

Editorial 3

Impressum 6

EventsAutorenInserenten 7

IT-Profimarkt 94

README 96

Vorschau 97

Heft-DVD-Inhalt 98

Ea

OpenSuse-Tipps Firewall 74

OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen

LINUXeasy

Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard

RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde

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CMS Media Services Annett Heinze Verlagsanschrift (siehe oben links)

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt

Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden

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LinuxUser Community Edition

LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint

Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE

Probleme mit den Datentraumlgern

Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu

wwwlinux-user062020 97

Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020

Netzwerk im Griff

Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen

Shell-Prozesse tunen

Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen

Multimedia-Konverter

Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten

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Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu

Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie

der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart

bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss

bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware

bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei

bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen

bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download

Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF

Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE

DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen

Aktuelles Angetestet

14 wwwlinux-userde 062020

SeitenschubserDer kompakte Webserver

Alaya 32 schont die Systemressourcen

TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen

sich Daten einfach tabellarisch verwalten

Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben

Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang

auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow

Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die

Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels

Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients

Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist

Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein

Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-

ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks

Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um

Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt

Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya

Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446

AktuellesAngetestet

X23

Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437

SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

16 wwwlinux-userde 062020

thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

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README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 17

on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

18 wwwlinux-userde 062020

worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

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SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 19

sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

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kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 4: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

wwwlinux-user062020 5

74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-

lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert

88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-

miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt

56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-

Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren

82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich

die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt

Praxis

Ubuntu 200450

Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut

Fedora 32 56

Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern

Android-Geraumlte anbinden 62

Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor

Praxis

Arch-Apps fuumlr Android 70

Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen

NetzampSystem

Trident 82

Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt

Know-how

Julia 88

Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen

Service

Editorial 3

Impressum 6

EventsAutorenInserenten 7

IT-Profimarkt 94

README 96

Vorschau 97

Heft-DVD-Inhalt 98

Ea

OpenSuse-Tipps Firewall 74

OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen

LINUXeasy

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RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde

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ISSN 1615-4444

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6 wwwlinux-userde 062020

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Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt

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LinuxUser Community Edition

LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint

Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE

Probleme mit den Datentraumlgern

Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu

wwwlinux-user062020 97

Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020

Netzwerk im Griff

Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen

Shell-Prozesse tunen

Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen

Multimedia-Konverter

Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten

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Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu

Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie

der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart

bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss

bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware

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Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF

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Aktuelles Angetestet

14 wwwlinux-userde 062020

SeitenschubserDer kompakte Webserver

Alaya 32 schont die Systemressourcen

TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen

sich Daten einfach tabellarisch verwalten

Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben

Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang

auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow

Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die

Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels

Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients

Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist

Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein

Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-

ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks

Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um

Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt

Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya

Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446

AktuellesAngetestet

X23

Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437

SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

16 wwwlinux-userde 062020

thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

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README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 17

on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

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worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

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SchwerpunktX2go

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sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

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kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

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Fo

to

joch

enta

ck

co

m

8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

72 wwwlinux-userde 062020

mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

84 wwwlinux-userde 062020

Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

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Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 5: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard

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6 wwwlinux-userde 062020

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LinuxUser Community Edition

LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint

Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE

Probleme mit den Datentraumlgern

Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu

wwwlinux-user062020 97

Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020

Netzwerk im Griff

Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen

Shell-Prozesse tunen

Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen

Multimedia-Konverter

Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten

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Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu

Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie

der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart

bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss

bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware

bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei

bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen

bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download

Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF

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Aktuelles Angetestet

14 wwwlinux-userde 062020

SeitenschubserDer kompakte Webserver

Alaya 32 schont die Systemressourcen

TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen

sich Daten einfach tabellarisch verwalten

Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben

Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang

auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow

Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die

Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels

Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients

Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist

Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein

Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-

ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks

Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um

Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt

Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya

Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446

AktuellesAngetestet

X23

Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437

SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

16 wwwlinux-userde 062020

thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

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README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 17

on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

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worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 19

sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

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ck

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

72 wwwlinux-userde 062020

mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 6: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

wwwlinux-user062020 97

Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020

Netzwerk im Griff

Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen

Shell-Prozesse tunen

Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen

Multimedia-Konverter

Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten

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Aktuelles Angetestet

14 wwwlinux-userde 062020

SeitenschubserDer kompakte Webserver

Alaya 32 schont die Systemressourcen

TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen

sich Daten einfach tabellarisch verwalten

Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben

Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang

auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow

Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die

Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels

Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients

Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist

Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein

Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-

ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks

Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um

Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt

Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya

Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446

AktuellesAngetestet

X23

Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437

SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

16 wwwlinux-userde 062020

thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

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123

RF

README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 17

on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

18 wwwlinux-userde 062020

worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 19

sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

Fo

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enta

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co

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 7: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

Aktuelles Angetestet

14 wwwlinux-userde 062020

SeitenschubserDer kompakte Webserver

Alaya 32 schont die Systemressourcen

TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen

sich Daten einfach tabellarisch verwalten

Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben

Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang

auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow

Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die

Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels

Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients

Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist

Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein

Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-

ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks

Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um

Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt

Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya

Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446

AktuellesAngetestet

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SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

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thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

copy R

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123

RF

README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

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on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

18 wwwlinux-userde 062020

worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

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sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

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dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

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kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290

NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

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Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 8: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

AktuellesAngetestet

X23

Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437

SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials

DatensaugerMit Sqlitebiter 0321

uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank

Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung

Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage

Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets

Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)

Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen

Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n

Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import

Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter

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thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

copy R

omol

o Ta

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123

RF

README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

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on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

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worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

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sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

Fo

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

72 wwwlinux-userde 062020

mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

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hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 9: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

16 wwwlinux-userde 062020

thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden

In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben

Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2

Bereitstellung

Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)

Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑

Das Installieren eines Pakets

und das Aktivieren eines Ser-

ver-Diensts genuumlgen um mit

X2go grafische Programme

oder den kompletten Desk-

top eines entfernten Rech-

ners lokal zu nutzen

Peter Kreuszligel

copy R

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123

RF

README

X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-

server auf einem zentralen Rechner installie-

ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten

Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber

eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-

frei funktioniert bietet sich eine Installation

auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an

X2go-Pakete

Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten

X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-

ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler

stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-

dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung

Unter OpenSuse funktionierten im Test nur

die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-

Anwender finden die optionale Komponente

x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-

fenden Desktop-Sitzung im AUR

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 17

on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

18 wwwlinux-userde 062020

worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 19

sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

72 wwwlinux-userde 062020

mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

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Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 10: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

SchwerpunktX2go

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on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden

Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole

SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login

X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten

Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten

Fernbedient

Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung

startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit

Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-

1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren

2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt

Schwerpunkt X2go

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worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

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sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

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dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

Fo

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ck

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

72 wwwlinux-userde 062020

mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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m S

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23R

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Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 11: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

Schwerpunkt X2go

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worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung

Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo

Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme

bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)

Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung

Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden

Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt

Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus

Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren

3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456

SchwerpunktX2go

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sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

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dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

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kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

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Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290

NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 12: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 19

sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem

Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll

Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen

Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software

auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details

Zuumlgig

Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-

5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung

4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm

Schwerpunkt X2go

20 wwwlinux-userde 062020

dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

72 wwwlinux-userde 062020

mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

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Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 13: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

Schwerpunkt X2go

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dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen

X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-

tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber

250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass

QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten

Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint

Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren

Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre

6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis

7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

70 wwwlinux-userde 062020

Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 14: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

SchwerpunktX2go

wwwlinux-user062020 21

kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten

Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des

Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8

FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n

Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen

Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau

Wunderschoumln Hilfsbereite offene

Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an

wwwLINUXHOTELde

Fo

to

joch

enta

ck

co

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8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456

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Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 15: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

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Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer

Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-

doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft

Streikt der Rechner oder ist

er waumlhrend der Installation

nicht verfuumlgbar helfen prak-

tische Android-Apps das Wis-

sen der Arch-Community aus

Wiki und Forum anzuzapfen

Christoph Langner

README

Arch Linux verzichtet bewusst auf eine

grafische Installationsroutine Stattdessen

leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt

fuumlr Schritt durch das Setup des Systems

Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff

auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-

gestellten Hilfen

Open Source fuumlr Android

In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-

tributionen findet sich in der Regel nur

solche Software deren Lizenz es erlaubt sie

frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig

weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen

und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-

sen Entsprechende freie Software gibt es

auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play

Stores gehen diese Software-Perlen schnell

unter Zudem erfordert Googles App-Market

das Vorhandensein des Google-Dienste-

Frame works was Nutzer von Google-freien

Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch

unter Android freie Software bevorzugt

sollte sich daher den Open-Source-Market

F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-

laubt Entwicklern von Open-Source-Apps

ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von

Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie

bei Googles Play Store laumlsst sich der Index

durchsuchen und erlaubt Anwendungen per

Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-

ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich

auch im F-Droid-Store

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 16: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 71

im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android

ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen

Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden

Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones

1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte

2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor

3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290

NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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23R

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Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 17: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

Praxis Arch-Apps fuumlr Android

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mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store

Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm

Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API

home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht

Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die

4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge

5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux

6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository

PraxisArch-Apps fuumlr Android

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Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 18: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

PraxisArch-Apps fuumlr Android

wwwlinux-user062020 73

Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5

Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6

Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen

FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n

TIPP

Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich

immer wieder brandneue Anwendungen

fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum

jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die

Sortierreihenfolge auf Last updated dann

lassen sich solche neuen Software-Perlen

schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen

herausfiltern

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NetzampSystem Trident

82 wwwlinux-userde 062020

Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

84 wwwlinux-userde 062020

Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

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96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

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Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

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Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

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Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 19: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

NetzampSystem Trident

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Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau

Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice

Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet

Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen

2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den

Das aus der BSD-Welt

stammende Projekt Trident

mit dem Lumina-Desktop hat

Void Linux als neuen Unter-

bau ausgewaumlhlt

Ferdinand Thommes

README

Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-

Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das

schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-

bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine

interessante Kombination

Listing 1binsh

setxkbmap de

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 83

BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

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inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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m S

hebe

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23R

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Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

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BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint

Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt

Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL

Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden

Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt

Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen

Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler

die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt

Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind

1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen

2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

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Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 21: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

NetzampSystem Trident

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Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten

Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System

mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht

Flott installiert

Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard

Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf

Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu

4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt

Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update

3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 85

anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

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23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

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Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 22: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

NetzampSystemTrident

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anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht

Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1

Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten

Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2

Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software

Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2

Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4

5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint

6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen

Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions

$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions

NetzampSystem Trident

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Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 23: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

NetzampSystem Trident

86 wwwlinux-userde 062020

Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung

Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-

textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6

Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8

Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte

Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden

Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9

ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist

Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen

7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert

8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord

Listing 4

$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

96

README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

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23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 24: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

NetzampSystemTrident

wwwlinux-user062020 87

inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0

Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks

FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-

mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung

Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n

9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren

0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

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23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

Page 25: Home-Office HOME-OFFICE - LinuxUser...Firewall-Modul einen zusätz-lichen Schutz für die Daten auf dem Rechner. Wir zeigen, wie das funktioniert. 88 Flexibel und flott – so preisen

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README

Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante

Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen

$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt

Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste

Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode

Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten

Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo

Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]

Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt

Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit

In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen

und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text

copy M

aksi

m S

hebe

ko 1

23R

F

Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner

Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447

Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447

dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links

Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)

Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n

Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis

eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung

Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45

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Service Heft-DVD-Inhalt

98 wwwlinux-userde

Neues auf der Heft-DVD

Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar

stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50

bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS

Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-

tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version

Bleeding Edge Fedora 32

Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-

men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos

Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204

Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken

sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n

Sicher und anonym Tails 45