Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

64
1 JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09 1 Homepage Riese: http://www.econ.jku.at/Riese

description

Homepage Riese: http://www.econ.jku.at/Riese. 1. Lehrbücher: Olivier BLANCHARD, Macroeconomics, 4th. Edition: http://wps.prenhall.com/bp_blanchard_macro_4. 2. JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09. Erklärung. Fristigkeit : (Konjunktur vs. Wachstum) - PowerPoint PPT Presentation

Transcript of Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

Page 1: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

1JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

1

Homepage Riese:

http://www.econ.jku.at/Riese

Page 2: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

2

Lehrbücher:

Olivier BLANCHARD, Macroeconomics, 4th. Edition: http://wps.prenhall.com/bp_blanchard_macro_4

JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

2

Page 3: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

3JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

3

Erklärung

• Fristigkeit:(Konjunktur vs. Wachstum)

– kurz: Chapters 3-5, 18, 19– mittel: Chapters 6-8– lang: Chapter 10, 11

t = Zeit

Y = Bruttoinlandsprodukt

Page 4: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

4JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

4

Topic 1(Blanchard, Ch 2)

Die wichtigsten makroökonomischen Größen:

• Einkommen• Arbeitslosigkeit• Inflation

Page 5: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

5JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

5

Einkommen

• Einkommen = Output[Wirtschaftskreislauf ]

• BIP (Bruttoinlandsprodukt) = GDP (gross domestic product): Marktwert der ENDgüter und –dienstleistungen, die in einer bestimmten Region in einem bestimmten Zeitraum hergestellt wurden.

Das BIP lässt sich auf dreifache Art darstellen:• 1. Entstehungsrechnung• 2. Verteilungsrechnung• 3. Verwendungsrechnung

Page 6: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

6JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

6

=> Wirtschaftskreislauf

GÜTERMARKT FAKTORMARKT

Firmen

Haushalte

Löhne,Gewinne

Löhne, Gewinne

GDP

Konsumausgaben

Page 7: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

7JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

7

=> Wirtschaftskreislauf

GÜTERMARKT FAKTORMARKT

Firmen

Haushalte

Löhne, Gewinne

Löhne, Gewinne

GDP

Konsumausgaben

FINANZMARKT

Privates Sparen

Borgen und Aktienausgabe der FirmenInvestitionen

Page 8: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

8JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

8

Einkommen

1A: Entstehungsrechnung: Das BIP ist der Wert aller Endprodukte

1B: Entstehungsrechnung : Das BIP ist die Summe aller Wertschöpfungen (value-added)

2: Verteilungsrechnung = Das BIP ergibt sich aus der Summe aller Einkommen (Arbeitseinkommen + Kapitaleinkommen)

3: Verwendungsrechnung = Das BIP ergibt sich aus der Summe der Verwendungsarten (Nachfragekomponenten)

Page 9: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

9

Einkommen

• Bruttoinlandprodukt (BIP)• Bruttonationalprodukt (BNP)

JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

9

Page 10: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

10JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

10

Einkommen

• nominelles vs. reales BIP• nominelles BIP des Jahres 2007:

– Preise 2007 verwenden– allgemein in einer Volkswirschaft mit nur 2 Gütern A und B:– Pt

A*QtA + Pt

B * QtB

• reales BIP des Jahres 2007 zu Preisen 2004:– Preise 2004 verwenden– Allgemein in einer Volkswirtschaft mit nur 2 Gütern A und B:– Pt0

A*QtA + Pt0

B*QtB

P…Preis, Q…Menge, t…laufende Periode, t0…Basisperiode

Page 11: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

11

Einkommen

Car,quantity

Computerquantity

Car, current price

Computer,current price

Nominal GDP

2006 4 1 10 000 5 000 45 000

2007 5 3 12 000 5 000 75 000

Car,quantity

Computerquantity

Car, price 2006

Computer,price 2006

Real GDP

2006 4 1 10 000 5 000 45 000

2007 5 3 10 000 5 000 65 000

Page 12: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

12JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

12

Verkettung des realen BIP:1.Jahr vs. 2. Jahr: (Preisbasis 1.Jahr)1.Jahr:reales BIP des Jahres 2006 = nominelles BIP des Jahres 2006 ~

45 0002.Jahr:Reales BIP des Jahres 2007 = Güter des Jahres 2007, bewertet zu

Preisen 2006 ~ 65 000Index 2006 ~ 100Index 2007 ~ 144,4 (=65 000/ 45 000)

Einkommen

Page 13: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

13

Einkommen

• 2.Jahr vs. 3.Jahr: (Preisbasis 2.Jahr)• 2. Jahr:• Reales BIP des Jahres 2007 = nominelles BIP des Jahres 2007

~ 75 000• 3.Jahr:• Reales BIP des Jahres 2008 = Güter des Jahres 2008, bewertet

zu Preisen 2007 ~ z.B 90 000• Index 2007 ~ 100• Index 2008 ~ 120 (= 90 000/ 75 000)

• Verketteter Index:• 2006 ~ 100• 2007 ~ 144,4• 2008 ~ 120 X 1,444 = 173,3

Page 14: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

14JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

14

Einkommen

• siehe:http://media.pearsoncmg.com/ph/bp/bp_blanchard_macro_4/chapter/agl1/G3/g3f.htm

Page 15: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

15JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

15

Arbeitslosigkeit

• Registrierung beim Arbeitsamt vs. Stichprobenerhebung (CPS)

• U Bestand an Arbeitslosen• N Beschäftigte• L = N + U• L Arbeitskräftepotential (labour force)• u = U/L Arbeitslosenquote• Ut+1 = Ut + Zt,t+1 – At,t+1

• Zt,t+1 Zugänge• At,t+1 Abgänge

Page 16: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

16JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

16

Inflation

• Inflation = Nachhaltiger Anstieg des allgemeinen Preisniveaus

• 1. Verbraucherpreisindex• 2. BIP - Deflator

Page 17: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

17JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

17

Inflation

1: Verbraucherpreisindex:Kosten eines repräsentativen Warenkorbs über die Zeit.

b

ib

i

bi

bi

bi

ti

bi

bi

bi

ti

QPQP

PP

QPQP

Page 18: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

18JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

18

Inflation

• Probleme VPI:

– Qualitätsverbesserungen– neue Produkte– ‚substitution bias‘

Page 19: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

19JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

19

Inflation

2: BIP-Deflator

BIP-Deflator =

t

ib

i

ti

bi

bi

ti

ti

bi

ti

ti

QPQP

PP

QPQP

BIPreales BIPnominelles

Page 20: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

20JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

20

Inflation

• Unterschied

VPI BIP-Deflator

nur Konsumgüter auch Investitionsgüter

auch ausländische Güter nur im Inland erzeugte Güter

‚fixed weight‘ ‚variable weight‘

Page 21: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

21JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

21

Topic 2 (Blanchard Ch. 3)

• Gütermarkt– Konsum – Investitionen– Staatsausgaben und Steuern

• Gütermarktgleichgewicht• Multiplikatoreffekt• Alternative Darstellung des

Gütermarktgleichgewichts

Page 22: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

22JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

22

Gütermarkt

• Das BIP misst die Summe der Werte der Endproduktion (Entstehungsrechnung)

• Das BIP misst den Wert aller Einkommen (Verteilungsrechnung)

• Das BIP kann auch von der Verwendungsseite ermittelt werden: Das BIP entspricht dem Wert der Gesamtausgaben für den Endverbrauch von Gütern und Dienstleitungen

• Gesamtwirtschaftliche Nachfrage: C+I+G+X-IM

Page 23: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

23JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

23

Gütermarkt

• Konsumausgaben der privaten Haushalte (C): Waren und Dienstleistungen, die von Verbrauchern gekauft werden.

• Investitionen (I): (Anlageinvestitionen): Maschinen, Fabrikshallen etc.

gewerbliche Investitionen, Wohnbauinvestitonen

• Ausgaben des Staates (G): Käufe von Waren und Dienstleistungen durch den staatlichen Sektor (Bund, Länder und Gemeinden).

Beachte: G enthält nicht die staatlichen Transferzahlungen (diese sind keine Zahlungen für Güter oder Leistungen)

Page 24: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

24JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

24

Gütermarkt

• Exporte (X): Käufe einheimischer Waren und Dienstleistungen durch Ausländer.

• Importe (IM):Käufe ausländischer Waren und Dienstleistungen durch einheimische Konsumenten, Unternehmen bzw. staatliche Institutionen

Page 25: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

25JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

25

Gütermarkt

• Außenbeitrag = Nettoexporte (X IM)Differenz zwischen Exporten und Importen

Exporte > Importe: Positiver Außenbeitrag (Überschuß in Handels- und Dienstleistungsbilanz)

Exporte < Importe: Negativer Außenbeitrag (Defizit in Handels- und Dienstleistungsbilanz

• Lagerinvestitionen:Differenz zwischen Produktion und Absatz.

Page 26: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

26JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

26

Gütermarkt

•Die gesamte Güternachfrage:

•Symbol “”: Identität bzw. Definition

•In einer geschlossenen Volkswirtschaft mit X = IM = 0, gilt:

Z C I G X IM

Z C I G

Page 27: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

27JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

27

Konsum (C)

• Konsumfunktion:

• Der Konsum ist positiv vom verfügbaren Einkommen (YD) abhängig je höher das verfügbare Einkommen ist, desto größer ist auch der Konsum bzw. desto mehr wird konsumiertYD (verfügbares Einkommen, disposable income) = Einkommen nach Abzug der Nettosteuern T (= Steuern TX minus Transfers TR: T = TX – TR)

Y Y TD

( )( )DC C Y

Page 28: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

28JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

28

Konsum (C)

• Konsumfunktion als lineare Beziehung:

• zwei Parameter, c0 und c1:• c1 marginale Konsumneigung: Effekt den ein zusätzlicher

€ verfügbares Einkommen auf den Konsum hat:

• c0 autonomer Konsum (“fixer” Konsum unabhängig von der Höhe des verfügbaren Einkommens)

C c c YD 0 1

1D

CcY

Page 29: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

29JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

29

Konsum (C)

Beispiel Konsumfunktion:C = 200 + 0,6 YD

• Der autonome Konsum c0 beträgt 200 GE, d. h. unabhängig vom verfügbaren Einkommen YD werden immer 200 GE konsumiert.

• Die marginale Konsumneigung c1 beträgt 0,6 d. h. wenn das verfügbare Einkommen um 1 GE ansteigt, dann steigt der Konsum um 0,6 GE an.

Page 30: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

30JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

30

Konsum (C)

Konsum undVerfügbaresEinkommen

Der Konsum steigt mit dem verfügbaren Einkommen, aber die Steigung der Konsumfunktion ist immer kleiner 1.

C C YD ( )Y Y TD

C c c Y T 0 1 ( )

Page 31: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

31JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

31

Konsum (C)

2 wichtige Punkte zur Konsumfunktion:

• Die marginale Konsumneigung c1 bestimmt die Steigung der Konsumfunktion.

• Der autonome Konsum c0 bestimmt die Lage (= Achsenabschnitt) der Konsumfunktion.

Page 32: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

32JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

32

Investitionen (I)

•Variable, die von anderen Variablen im Modell abhängen, bezeichnet man als endogen.

•Variable, die nicht im Modell erklärt werden, bezeichnet man als exogen.

•Investitionen: als exogene Variable

I I

Page 33: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

33JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

33

Staatsausgaben (G) und Steuern (T)

• Entscheidungen über die Staatsausgaben, G, und über die Höhe der Steuern, T, bezeichnet man als Fiskalpolitik

• G und T werden auch als exogen angenommen.

– Beachte: T steht für Steuern abzüglich Transfers

Page 34: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

34JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

34

Gütermarktgleichgewicht

Gleichgewicht auf dem Gütermarkt:

Güterproduktion = Güternachfrage

Y Z

Gleichgewichtsbedingung:

Y c c Y T I G 0 1 ( )

Page 35: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

35JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

35

Gütermarktgleichgewicht

Im Gleichgewicht entspricht die Produktion (linke Seite der Gleichung)der Nachfrage (rechte Seite der Gleichung)

Produktion Nachfrage

Einkommen

0 1( )c c Y IY T G

Page 36: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

36JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

36

Gütermarktgleichgewicht

• Umwandlung der Gleichgewichtsbedingung:– Autonome Ausgaben und der Multiplikator

Y c c Y T I G 0 1 ( )

1 0 1(1 )c Y c I G c T

Yc

c I G c T

1

1 10 1[ ]

Multi-plikator

Autonome Ausgaben

Page 37: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

37JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

37

Gütermarktgleichgewicht

Einkommen Y

Nac

hfra

ge (

Z), P

rodu

ktio

n (Y

)

45o LinieProduktion Y=Z

ZZ

Nachfrage

AutonomeAusgaben

Gleichgewicht:Y = Z

Steigung = 1

A

Gleichgewicht auf dem GütermarktProduktion (und Ein-kommen) sind im Gleich-gewicht bestimmt durch die Bedingung, dass die Nachfrage gleich der Produktion ist.

Z c I G c T c Y ( )0 1 1

Steigung = c1

YpotY*

Page 38: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

38JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

38

Gütermarktgleichgewicht

• Gleichgewichtsoutput Potentialoutput• Ansatzpunkt für Fiskalpolitik:• Y* < Ypot => ZZ anheben

durch: G unmittelbare WirkungT mittelbare

Wirkung über YD

• Y* > Ypot => ZZ senken durch: G

T

Page 39: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

39JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

39

Funktionale Fiskalpolitik

• Funktionale Fiskalpolitik - antizyklische Fiskalpolitik:

• Budgetausgleich (Nulldefizit) ist KEIN Wert an sich, je nach konjunktureller Lage soll der Staat:– Rezession: G erhöhen und/oder T senken =>

• Budgetdefizit

– Hochkonjunktur: G senken und/oder T erhöhen =>• Budgetüberschuss

Page 40: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

40JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

40

Funktionale Fiskalpolitik

• kann geschehen durch:– automatische Stabilisatoren– diskretionäre Fiskalpolitik

Page 41: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

41JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

41

Funktionale Fiskalpolitikautomatische Stabilisatoren

• automatische Stabilisatoren:wenn sondern z.B.

gehen die Steuereinnahmen in der Rezession automatisch zurück+ Staatsausgaben für Arbeitslosenunterstützung etc steigen automatisch=> tendenziell (Steigen des) Budgetdefizit(s)soll zugelassen werden. Ausgleich der Mindereinnahmen durch Zurückfahren der Staatsausgaben (Parallelpolitik) würde Rezession verschärfen

TT tYT

Page 42: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

42JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

42

Funktionale Fiskalpolitikautomatische Stabilisatoren

Spiegelbild in der Hochkonjunktur:Steuereinnahmen steigen automatisch+ Staatsausgaben für Arbeitslosenunterstützung etc gehen

automatisch zurück

=> tendenziell Sinken des Budgetdefizits bzw. Entstehen eines Budgetüberschusses

soll zugelassen werden. Ausgleich der Mehreinnahmen durch Hinauffahren der Staatsausgaben (Parallelpolitik) würde Überhitzung verschärfen.

Page 43: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

43JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

43

Funktionale Fiskalpolitikdiskretionäre Maßnahmen

• diskretionäre Politik: Veränderung von G und/oder T über

(Budget)gesetze

über den Konjunkturzyklus kann ein ausgeglichenes Budget erreicht werden

Page 44: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

44JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

44

Funktionale FiskalpolitikGoldene Regel

• Verschuldung kann aber auch erwünscht sein: ‚Goldene Regel‘: Ausgaben für (Infrastruktur)investitionen SOLLEN kreditfinanziert werden, um so auch künftige Nutzer an der Finanzierung zu beteiligen. z.B.: öffentliches Schwimmbad soll nicht durch Steuern der Generation, die gerade während der Errichtung Steuern zahlt, finanziert werden, sondern auch durch künftige Nutzer; Kreditaufnahme ermöglicht das.=> auch über den ganzen Konjunkturzyklus betrachtet kein ausgeglichenes Budget

Page 45: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

45JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

45

Funktionale Fiskalpolitik

• Führt diese Verschuldung nicht zu explodierendem Schuldenstand (Stock-Größe im Gegensatz zu Flow-Größe Budgetdefizit) und Staatsbankerott?

• Geeignetes Maß ist nicht absolute Höhe des Schuldenstands (Bt ), sondern Schuldenstandsquote (bt=Bt/Yt)[ 1Mill EUR Schulden sind viel für mich, aber nicht für Bill Gates]

Page 46: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

46JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

46

Funktionale FiskalpolitikDynamik der Schuldenstandsquote

• Schuldenstandsquote explodiert nicht:

gdb

dgbwennJabb

b

dgbbbdbgbYD

YB

YY

YB

YTGBB

t

tt

tttt

ttt

t

t

t

t

t

t

t

t

ttttt

~ ,

?0i.e. t,mehr wächsnicht b sodass ,~ein esGibt

)1(

.

: )(

1

1

11

1

1

1

1

1

Page 47: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

47JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

47

Funktionale Fiskalpolitik Dynamik der Schuldenstandsquote

• Wenn z.B. g0 = 0,03 und d0= 0,01 und b1=0,6

• So ist b1- b0= -0,6*0,03+0,01= -0,008

b2 sinkt trotz Defizit auf 0,592• wenn g und d über einen langen Zeitraum auf 0,03

bzw 0,01 bleiben, sinkt die Schuldenstandsquote bis

• dann bleibt sie stabil:b101 – b100 = -0,33*0,03 +0,01 = 0

33,003,001,0~

b

Page 48: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

48JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

48

Funktionale Fiskalpolitik Dynamik der Schuldenstandsquote

• dasselbe gilt sogar für d > g, nur ist dann

• aber stabil (solange g und d konstant bleiben)

• Graphisch => nächste Seite

1~b

Page 49: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

49JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

49

Funktionale Fiskalpolitik Dynamik der Schuldenstandsquote

b~

1)1(

1

)1(1

)1(1)1(

1

1

g

dg

bg

b

dbgb

tt

tt

bt

bt+1

b0

b1

b1

45°

Page 50: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

50JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

50

Multiplikatoreffekt

ZZ’

B

Einkommen Y

Nac

hfra

ge (

Z), P

rodu

ktio

n (Y

)45o Linie

Y

ZZ

AY

Y1

Y1

A’D

C

Ein Anstieg der autonomen Ausgaben um 1 Mio. € steigertdie Produktion umein Vielfaches – um 1/(1-c1) Mio. €.

AB=BC=1

CD=DE=c1

EF=FG=c1c1

EF

Page 51: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

51JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

51

Multiplikatoreffekt

• Der Multiplikator ist die Summe sukzessiver Anstiege der Produktion, die aus einem Anstieg der autonomen Nachfrage resultieren.

• Steigt die autonome Nachfrage um 1 Mio. € , dann ergibt sich nach n Runden eine Erhöhung der Produktion um:

• geometrische Reihe

1 1 12

1 c c c n. . .

Page 52: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

52JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

52

Multiplikatoreffekt

2 3

2 3

...1( )

1.1 . ..

c G c G c G

c c Gc

G

Gc

t=0 t=1 t=2 t=3 ... Σ t=0 bis t =

Zusätzliche Nachfrage

ΔG c Δ G (c)2ΔG (c)3 ΔG ...

Erstrundeneffekt + induzierte Konsumnachfrage

Gesamteffekt: 11

1c GG

cG

c

11

Gc

Page 53: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

53JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

53

Multiplikatoreffekt

Staatsausgabenmultiplikator:

0 1

1 0 11

2 0 11

2 11

( )1 [ ]

11 [ ]

11

1

Y c c Y T I G

Y c I G c Tc

Y c I G G c Tc

Y Y Y Gc

Page 54: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

54JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

54

Multiplikatoreffekt

0 1

1 0 11

2 0 11

12 1

1

( )1 [ ]

11 [ ( )]

1

1

Y c c Y T I G

Y c I G c Tc

Y c I G c T Tc

cY Y Y Tc

Steuermultiplikator:

Page 55: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

55JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

55

Multiplikatoreffekt

• Gleichzeitige Anhebung der Staatsausgaben und Steuern im selben Ausmaß:

ΔY = [1/(1-c1)]*(ΔG – c1ΔT) da ΔG = ΔT

ΔY = [1/(1-c1)]*(ΔG – c1ΔG)

ΔY = [1/(1-c1)]*(1-c1)*ΔG

ΔY = ΔG = ΔT

• wenn die Staatsausgaben und Steuern gleichzeitig im selben Ausmaß angehoben werden, dann steigt das Gleichgewichtsteinkommen genau um den Impuls:

• ΔG = ΔT!

Page 56: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

56JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

56

Multiplikatoreffekt

Wichtiges zum Multiplikator:• Grundsätzlich gilt: ΔY = [1/(1-c1)]*Δautonome Ausgaben

• Je höher die marginale Konsumneigung c1 ist, desto größer ist auch der Multiplikator und umgekehrt!

• Steuer- und Staatsausgabenmultiplikator sind nicht gleich hoch, d. h. eine Staatsausgabenerhöhung hat nicht die gleiche Auswirkung auf das Gleichgewichtseinkommen, wie eine Steuersenkung im gleichen Ausmaß

Page 57: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

57JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

57

Multiplikatoreffekt Funktionale Fiskalpolitik - automatische Stabilisatoren

111

11

011

10

11

)1(1

)1(1

:)1(*

:*)(

ctcc

Itcc

Y

IcGItccY

YGItYYccY

tYTTT

Page 58: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

58JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

58

Multiplikatoreffekt Funktionale Fiskalpolitik - automatische Stabilisatoren

11

1

101

10

11

)1(1

)1(1

:)1(*

:*)(

: 0

chc

Ihc

Y

ITccGIhcY

YhYGITYccY

hochGniedrigYniedrigGhochYhhYGG

GG

Page 59: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

59JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

59

Multiplikatoreffekt Parallelpolitik

• Parallelpolitik:

111

11

011

011

10

11

)1(11

)1(11*

:

][)1(1

1*

)1(*:*

)(

cctc

Ictc

Y

I

cIctc

Y

cIttccYY

tYItYYccYtYG

Page 60: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

60JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

60

Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts

Das private Sparen (S), ist das Sparen der Haushalte.

Das Sparen des Staates ist die Differenz zwischen Steuern und Staatsausgaben. Wenn T > G, dann hat die

Regierung einen Budgetüberschuß – das Sparen des Staates ist positiv.

Wenn T < G, dann hat die Regierung ein Budgetdefizit – das Sparen des Staates ist negativ.

Sparen (national saving) = privates Sparen + Sparen des Staates

Investition = Sparen

S Y CD

S Y T C

Y C I G

Y T C I G T

S I G T

I S T G ( )

Page 61: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

61JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

61

Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts

• für den vereinfachten Fall G=0, T=0 (geschlossene Wirtschaft ohne Staat), wird die Gleichgewichtsbedingung zu

• I = S• Die Kausalität geht

I => Snicht

S=> I

Page 62: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

62JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

62

Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts

S = Y – CS= Y – c0 –c1Y

= -c0 + (1-c1)Y

= -c0 + s1 Y

S0(Y0*) = I =

= S1(Y1*)Y0*Y1*

S0

S1

Y

S,I

I

Page 63: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

63JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

63

Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts

• Gleichung besagt, dass der Gütermarkt nur dann im Gleichgewicht sein kann, wenn Investitionen und Sparen gleich sind.

• Gleichung besagt nicht, dass Sparen dem Investieren vorausgehen muss:Sparen Finanzierung der Investitionen

• Einkommen passt sich so lange an, bis daraus so viel gespart wird, dass I = S gilt.

Page 64: Homepage Riese: econ.jku.at/Riese

64JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

64

Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts

• Konsumenten wollen mehr sparen, konsumieren weniger; dadurch sinkt die Nachfrage und die gleichgewichtige Produktion.

• Solange die Investitionen unverändert bleiben, kann sich aber das Sparen nicht ändern! Die Leute möchten zwar mehr sparen, aber das Einkommen (und damit die Produktion) geht gerade so stark zurück, dass das Sparen unverändert bleibt => Sparparadoxon.