Hopfen 1950/51 - BarthHaas...Auscha . --8.850 750 Restliche Gebiete - - 4.430 550 Ts .....

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, .' Telegramm .. i\dresse: BARTHSOHN Fernsprecher Nt'. 50851/54 Hopfongut Bllrtllhof.lIllllo .. t"a Nürnberg, 15. Juli 1951 Postfach 331 Hopfen 1950/51 Seit Sommer 1950 steht die Weltwirtschaft unter dem Druck der Korea-Krise, deren Äus- wirkungen auf allen Versorgungsgebieten zu verspüren sind. Die Ende September 1950 ge- nehmigte Liberalisierung des deutschen Außenhandels stand somit von Anfang an unter keinem günstigen Zeichen. Mit Bekanntwerden der Freilisten erbrachte der lange aufgestaute Einfuhr- bedarf eine Flut von Anträgen, deren Genehmigung endgültig am 21. Februar 1951 durch Regierungserlaß unterbrochen werden mußte. Die Besserung der Devisenbilanz ermöglichte inzwischen Erleichterungen in der Einfuhr. Um den in der Wirtschaft bemerkbaren inflatorischen Tendenzen zu begegnen, wurde seitens der Bank Deutscher Länder am 26. Oktober 1950 der Diskontsatz um 2% erhöht und späterhin eine erhebliche Verringerung des kurzfristigen Kreditvolumens angeordnet. Die Frage des lang- und mittelfristigen Kredits konnte noch nicht gelöst werden. Durch das aufgehobene Verbot wichtiger Industriezweige (Schiffsbau, Buna, synt. Benzin usw.) wird eine günstige Ent- wicklung der Beschäftigung erbofft. Bei einem Vergleich der Biererzeugung 1950 gegenüber 1938 weisen folgende Länder eine Steigerung auf: Argentinien 163%, Australien 110%, Bolivien 87%, Brasilien 107%, Chile 65%, Columbien 500%, Dänemark 11 %, Ecuador 37%, England 38%, Griechenland 39%, Irland 34%, Italien 130%, Kanada 207%, Mexico 267%, Neuseeland 100%, Norwegen 24%, Peru 260%, Por- tugal 115%, Spanien 29%, Türkei 400%, Uruguay 219%, USA 65%, Venezuela 411 %. Eine Minderung der Produktion 1950 gegenüber 1938 ist festzustellen bei: Belgien 12,7%, Deutschland 51,7%, Finnland 19,3%, Frankreich 45,5%, Holland 7,5%, japan 37,4%, Oester- reich 8,8%, Schweden 4%, Schweiz 6,6%. UMRECH NUNGS-TAB ELLE: Flächenmaße: 1 hlil = 2,934 bayr. Tagwerk, 1 ha:=:': 2A71 acres, 1 acre = 0.405 ha. H h I ß 1 L't _ 0,2642 gall. (USA.) 1 galI. (USA.) 3,7853 Liter oma e: I er - 0,2201 gal!. (Brit.) 1 gaU. (Brit.) 4,5435 Liter 1 hl 100 Lit _ 26,42 galI. 0,85 bbl (USA.) 1 bbl (USA.) 31 galI. 1.1734 hl er - 22,01 gaU. 0,6114 barrel (Brit.) 1 barrel (Brit.) 36 gal!. 1,6356 hl Gewichte: 1 Ztr 50 k 110,23 Ibs 0,984 cwt (Brit.) 1 cwt (Beit.) 112 Ibs 50,8 kg 1,016 Ztr. . g. 1,102 cwt (USA.) 1 cwt (USA.) 100 Ibs 45,36 kg 0,9072 Ztr. DM 1.- - US 3 -.23809 DM 4.20 US 3 1.- US I 2.80 DM 11.76 II 1.-.- Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigun.!!. Biererzeugung

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  • , .'

    Telegramm .. i\dresse: BARTHSOHN NÜ~NBERG

    Fernsprecher Nt'. 50851/54

    Hopfongut Bllrtllhof.lIllllo .. t"a

    Nürnberg, 15. Juli 1951 Postfach 331

    Hopfen 1950/51 Seit Sommer 1950 steht die Weltwirtschaft unter dem Druck der Korea-Krise, deren Äus-

    wirkungen auf allen Versorgungsgebieten zu verspüren sind. Die Ende September 1950 ge-nehmigte Liberalisierung des deutschen Außenhandels stand somit von Anfang an unter keinem günstigen Zeichen. Mit Bekanntwerden der Freilisten erbrachte der lange aufgestaute Einfuhr-bedarf eine Flut von Anträgen, deren Genehmigung endgültig am 21. Februar 1951 durch Regierungserlaß unterbrochen werden mußte. Die Besserung der Devisenbilanz ermöglichte inzwischen Erleichterungen in der Einfuhr.

    Um den in der Wirtschaft bemerkbaren inflatorischen Tendenzen zu begegnen, wurde seitens der Bank Deutscher Länder am 26. Oktober 1950 der Diskontsatz um 2% erhöht und späterhin eine erhebliche Verringerung des kurzfristigen Kreditvolumens angeordnet. Die Frage des lang- und mittelfristigen Kredits konnte noch nicht gelöst werden. Durch das aufgehobene Verbot wichtiger Industriezweige (Schiffsbau, Buna, synt. Benzin usw.) wird eine günstige Ent-wicklung der Beschäftigung erbofft.

    Bei einem Vergleich der Biererzeugung 1950 gegenüber 1938 weisen folgende Länder eine Steigerung auf: Argentinien 163%, Australien 110%, Bolivien 87%, Brasilien 107%, Chile 65%, Columbien 500%, Dänemark 11 %, Ecuador 37%, England 38%, Griechenland 39%, Irland 34%, Italien 130%, Kanada 207%, Mexico 267%, Neuseeland 100%, Norwegen 24%, Peru 260%, Por-tugal 115%, Spanien 29%, Türkei 400%, Uruguay 219%, USA 65%, Venezuela 411 %.

    Eine Minderung der Produktion 1950 gegenüber 1938 ist festzustellen bei: Belgien 12,7%, Deutschland 51,7%, Finnland 19,3%, Frankreich 45,5%, Holland 7,5%, japan 37,4%, Oester-reich 8,8%, Schweden 4%, Schweiz 6,6%.

    UMRECH NUNGS-TAB ELLE:

    Flächenmaße: 1 hlil = 2,934 bayr. Tagwerk, 1 ha:=:': 2A71 acres, 1 acre = 0.405 ha.

    H h I ß 1 L't _ 0,2642 gall. (USA.) 1 galI. (USA.) ~ 3,7853 Liter oma e: I er - 0,2201 gal!. (Brit.) 1 gaU. (Brit.) ~ 4,5435 Liter

    1 hl 100 Lit _ 26,42 galI. ~ 0,85 bbl (USA.) 1 bbl (USA.) ~ 31 galI. ~ 1.1734 hl ~ er - 22,01 gaU. ~ 0,6114 barrel (Brit.) 1 barrel (Brit.) ~ 36 gal!. ~ 1,6356 hl

    Gewichte: 1 Ztr ~ 50 k ~ 110,23 Ibs ~ 0,984 cwt (Brit.) 1 cwt (Beit.) ~ 112 Ibs ~ 50,8 kg ~ 1,016 Ztr.

    . g. 1,102 cwt (USA.) 1 cwt (USA.) ~ 100 Ibs ~ 45,36 kg ~ 0,9072 Ztr.

    DM 1.- - US 3 -.23809 DM 4.20 ~ US 3 1.-US I 2.80 ~ DM 11.76 ~ II 1.-.-

    Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigun.!!.

    Biererzeugung

  • Biersteuer

    Ausschank-preise

    Wachstum der Hopfenpflanze 1950 in Deutschland

    Land

    USA. . England Deutschland

    West 18.749 Ost 4.000

    Belgien Rußland Tschechoslowakei Kanada Frankreich Australien Mexiko Brasilien Argentinien Columbien Irland Oesterreich Schweden Dänemark Schweiz -

    Welt-Biererzeugung 1950 1950

    Tausend Land Hektoliter

    104.206 japan 41.157 Polen

    Neu Seeland Italien

    22.749 Holland 12.130 Chile 10.000 Spanien

    9.000 Norwegen 8.405 Venezuela 7.574 Peru. 7.088 Uruguay 4.933 Finnland 4.000 Bolivien 3.800 Indochina 3.600 Marokko 3.071 Türkei 2.914 Griechenland 2.700 Portugal 2.575 Ecuador 1.988

    1950 Tausend

    Hektoliter

    1.667 1.600 1.554 1.546 1.098 1.038

    670 592 577 540 450 444 290 268 250 200 140 133 130

    Die Biererzeugung Westdeutschlands belief sich für das Rechnungsjahr 1. 4. 50 - 31. 3. 51 auf . dazu kommt noch der Ausstoß in Westberlin mit

    18.190.000 hl 559.101 hl

    18.749.101 hl

    In diesen Zahlen sind eingeschlossen die steuerfrei an die Besatzungstruppen gelieferten Mengen von 226.882 hl (Westherlin 12.292 hl) und die Ausfuhr einschI. Verkäufe gegen Devisen im Inland mit 202.173 hl (Westberlin 2.319 hl).

    Die lange erwartete Senkung der Biersteuer in derWestzone trat erst am 1. September 1950 in Kraft. Die neuen Steuersätze lauten:

    Einfachbier Stammwürze 2 - 5' /2 % Schankbier " 7 - 8 % Vollbier " 11 - 14 % Starkbier " über 16 %

    DM 6.- bis DM 7.50 je hl DM 9.- bis DM 11.25 je hl DM 12.- bis DM 15.- je hl DM 18.- bis DM 22.50 je hl

    Gemäß Anordnung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 24. Februar 1950 waren Höchst-preise für den Ausschank angeordnet worden, die nach Senkung der Biersteuer in Kraft treten sollten. Diese Preissenkung wurde durch Vereinbarung zwischen den Brauereien und Schank-stätten getroffen.

    Die Pflanzen hatten gut üherwintert; Winterfeuchte war reichlich vorhanden. Die Frühjahrs-arbeiten vollzogen sich bei trockener Witterung im März; Schäden durch Engerlinge und Draht-würmer hielten sich in Grenzen. Der April war zu kalt und förderte trotz einiger Regenfälle das Wachstum nicht, während die im Mai einsetzende warme Witterung zeitweise eine ideale Ent-wicklung der Pflanze hervorrief. Auch der Monat juni war allgemein. trocken und heiß, doch hatten die Gärten in schweren Lagen genügend Feuchte und nur in leichteren Lagen machte sich die Hitze und Trockenheit bemerkbar. Die Pflanzen waren Ende juni 1950 allgemein etwa 10-14 Tage gegenüber dem normalen Stand voraus.

    Für die Blüte im juli war Regen dringend erwünscht. Stärkere Niederschläge, besonders in der zweiten Hälfte des Monats, förderten das weitere Wachstum, den Ansatz und die Dolden-bildung, so daß Ende juli und anfangs August bei hochsommerlichem Wetter, erwünschten Regen-fällen und durchwegs genügender Bodenfeuchtigkeit die Ausdoldung beendet wurde.

    Das zwischen Hitze und Trockenheit sowie Regenfällen wechselnde Wetter war der vege-tativen Entwicklung der Pflanze günstig. Das in reichlicher Menge geerntete Erzeugnis war aller-

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  • dings nicht so gleichmäßig wie im Jahre 1949. Die wechselvolle Witterung erlorderte besondere Anstrengungen der Erzeuger. Gegen Peronospora, die bei feuchter Witterung immer wieder auftauchte, wurde eifrig gespritzt. Blattläuse traten nicht in gefährlichem Umfange auf.

    Es sei hier der großen Anstrengungen der Pflanzer und ihrer unermüdlichen Berater bei der Bekämpfung von Krankheiten und der zeitweise so außerordentlich gefährlichen Roten Spinn-milbe gedacht, deren Entwicklung durch die Trockenheit und Hitze im Mai und Juni 1950 begün-stigt wurde. Erst die Niederschläge des Juli brachten eine wesentliche Besserung des Hopfens.

    In der Hallertau wurde Peronospora bereits seit Ende April 1950 beobachtet und bekämpft. Das Wachstum war durchaus sehr befriedigend mit Ausnahme von Lagen, die unter der Trocken-heit litten. Diese konnten jedoch, begUnstigt durch ausreichende Niederschläge besonders im Juli, noch aufholen und ihren Stand verbessern. Die Gärten hatten in der zweiten Hälfte Juni durchweg Gerüsthöhe erreicht, zum großen Teil übergeworfen und reichlich Seitentriebe gebildet.

    Die Vollblüte war Mitte Juli erreicht und der beginnende Ansatz wurde durch Niederschläge gefördert, ebenso wie die Doldenbildung durch reichlichen Regen im Juli begünstigt war. Die Hallertau hatte in diesem Monat genügend Feuchtigkeit erhalten und konnte sich bei weiteren Niederschlägen bis zur Pflücke erfreulich entwickeln. Die Pflücke begann vereinzelt am 16. August, war am 20. allgemein und bei guter Witterung Ende August beendet.

    Die Farbe der Hallertauer Hopfen konnte durchwegs befriedigen. Die Dolden waren wohl größer als im Vorjahre, aber allgemein von gutem Wuchs. Die im Vorjahre beobachteten braunen Spitzen waren fast gänzlich geschwunden und Windschlag 'nur vereinzelt festzustellen. Das Lupulin war reichlicher als im Vorjahre und von heller und guter Farbe; die charakteristischen Körnchen des Jahrganges 1949 waren fast ganz verschwunden. Das Aroma des Hopfens war fein und etwas kräftiger als im Vorjahre.

    Im Spalter Gebiet war das Aufdecken im letzten Drittel April beendet. Die reicbliche Feuchtigkeit begünstigte den Pflanzen stand und die sommerliche Wärme, verbunden mit Nieder-schlägen im Mai, förderte die Entwicklung weiter. Die Blüte war in der ersten Hälfte Juli allgemein und die Pflanzen standen so schön wie schon seit Jahren nicht mehr. Die insbesondere für Spalt erwünschten reichlichen Niederschläge begünstigten die Ausdoldung und die Witterung bis zur Pflücke, die am 17. August 1950 einsetzte, war dem Wachstum des Hopfens weiter förderlich.

    Das Spalter Gebiet hat unter diesen günstigen Verhältnissen 1950 eine ausgezeichnete Ernte erbracht. Die Hopfen waren großdoldiger als im Vorjahre, jedoch allgemein von sehr guter Farbe und Qualität mit reichlichem Lupulingehalt und feinem Aroma.

    In TeUnang wurde der Schnitt Mitte April beendet. Der März war trocken gewesen und der Monat April kalt, so daß zu jener Zeit Wärme für die Entwicklung der Pflanzen dringend erwünscht war. Der Mai brachte wärmeres und sonniges, zum Teil allerdings windiges Wetter, das im Juni trocken und heiß wurde, so daß auf leichteren Böden bereits die Folgen der Trocken-heit sichtbar wurden. Im allgemeinen war aber ein sehr gutes Wachstum vorhanden und eine gute Entwicklung der Seitentriebe. Blattläuse wurden wenig beobachtet, dagegen trat in Trocken-heitsperioden die Rote Spinne auf, die bekämpft wurde.

    Mitte Juni zeigte sich reicher Anflug und in den tiefen Lagen hatten die Pflanzen gut übergeworfen: Auf den leichten Böden waren die Gärten noch spitz geblieben, obwohl auch dort die Blüte seit Ende Juni eingesetzt hatte.

    Der Monat Juli war für das Wachstum des Hopfens äußerst günstig mit reichlichen Nieder-schlägen und die Pflücke konnte bereits Anfang August beginnen. Ein Teil der Hopfen mußte notgepflückt werden, um Schaden durch die Rote Spinne zu vermeiden, doch wurde auch ein Teil der Gärten zu früh gepflückt und die Hopfen kamen unreif herein.

    Im Gegensatz zum Jahr 1949 war das Tettnanger Erzeugnis 1950 sehr unterschiedlicher Qualität. Die Dolden waren zum Teil überentwickelt und die Farbe war nicht einheitlich. Der Gehalt an Lupulin war schwächer als im Vorjahre und es zeigten sich Körnchen. Zahlreiche neue Anlagen erbrachten bereits im Herbst 1950 eine erste Ernte sogenannter "Jungfernhopfen" von leichter Qualität.

    Rottenburg, Herrenberg, Weilderstadt. Die Pflanzen hatten gut überwintert. Das Wetter war bis in den Mai hinein kühl und regnerisch sowie windig bei gelegentlicher Erwärmung. Die vielen Niederschläge begünstigten die Peronospora, gegen welche gespritzt wurde. Das gute Wachstum der Pflanzen wurde durch Hagel in der zweiten Hälfte Mai gestört, doch konnten die Pflanzen allgemein bei trockenem, warmen Wetter im Juni wieder aufholen. Die Witterung be-günstigte die Pflanzen auch im Juli, wenn sich auch der Anflug etwas später als üblich zeigte. Trotzdem waren Anfang August die Hopfen früher entwickelt als sonst und um diese Zeit schon zumeist ausgedoldet.

    Die Hopfen der Ernte 1950 waren durchweg gut in Farbe und Qualität mit befriedigen. dem Lupulin von heller Farbe und gutem Aroma.

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  • Anbauflächen und Ernten der Jahre i949 und i950

    Anbauflächen Hektarertrag Ernteertrag AnbaufHichen Hektarertrag Ernteertrag

    in ha 1949 in 2tr. zu je 1949 in Ztr.

    i~ ha 1950 in Ztr. zU' je 1950 i~ Ztr.

    50 Kilo zu 50 Kilo 50 Kilo zu 50 Kilo

    Hallertau . 4.115 ' 22,S 92.781 4.872 28,6 139.225 Spalt. 539 15,8 8.535 739 29,7 21.953 Hersbrucker Gebirge . 332 14 4.665 445 29 12.870 Jura 39 12,8 500 54 19,3 1.043 .. Bayern 5.025 21,2 106.481 6.110 28,7 175.091 Tettnang 410 17,2 7.032 471 25,S 12.000 R.H. W. 143 14,7 2.115 188 23,4 4.402 Baden 28 6,4 180 33 15,2 500 Rheinpfalz 12 20,8 250 19 34 650 Dentscl.land 5.618 20,7 116.058 6.821 -- 28,2-' '''192.643 -, .' Saaz - - 75.259 6.700 Auscha . - - 8.850 750 Restliche Gebiete - - 4.430 550 Ts .. hecltoslowakei . 7.976 11,1 --ruß39 8.000 13,7

    ' -_ •.. 110.000 *j .

    Elsaß 600 25 15.000 880 28,4 25.000 Burgund 130 12,3 1.600 140 25,7 3.600 Nord. 300 20 6.000 350 22,9 8.000 Fl.>ank.·eicl. 1.030 22 22.600

    . 1.370 26,7 36.600

    Alost 117 25,6 3.000 165 36,5 6.000 Pop~ringhe 315 31,7 10.000 365 42,S 15.500 Belgien. 432 30 13.000 530 40,5 21.500 Siovenien . 1.000 18 18.000 1.400 '7,8 11.000 Backa 180 16,6 3.000 180 11,1 2.000 Jugoslavien . " 1.180 17,7 21.000 1.580 8,2 13.000 Polen 500 11 5.500 600 12 7.200 *) UdSSR. . I 2.000 I 15 I 30.000 ') 2.000 15 30.000 *) I{ontinent .' I 13.736 I 15,8 I 296.697 20.901 19,6 410.943 Kent . I 5.003 30,2 151.565 5.006 44 220.711 Hants 274 29 7.979 270 39 10.530 Surrey 46 31 1.424 46 46,1 2.121 Sussex 878 26,6 23.359 866 40,7 35.265 Hereford 1.890 25 47.328 1.893 37,9 71.677 Worcester 878 24,9 21.837 881 37,4 32.918 übrige Gebiete 22 32,4 713 22 45,4 1.000

    "

    England -' 8.991 28,2 254.205 8.984 41,7 374.222

    Euro!m 27.127 ..J 19,8 550.902 29.885 26,3 785.165 Washington . 5.254 33,4 175.765 5.666 38,5 218.266 Oregon. 5.807 22,9 133.062 5.886 25 147.443 Californien 3.704 37,4 138.743 3.824 38,2 146.099 Idaho 343 36,7 12.611 403 41,7 16.822 New York. - - 2.000 85 21,7 1.850 USA. 15.108 30,6 462.181 15.864 33,4 530.480

    Quebec. 12 15,0 181 9 24,2 218 Ontario 33 17,33 572 35 17,9 626 Brit. Columbien 662 29,13 19.287 628 28 17.582 Canada . 707 28,34 20.040 672 27,4 18.426 Tasmania . 542 30 16.200 Victoria 105 30,24 3.175 Ausbalien 647 30,0 19.375 700 35 24.500 ') Neuseeland - - 6.958 I 7.500 ') Japan .. - - 2.000 ') 465 I 6,8 3.160 Mandschurei - - 3.000 *) 3.000 ') Arsrentinien 250 I 8,0 2.000 180 2,7 500 SüdMAfrika 130 I 19,4 2.520 3.000 ')

    Welt 44.569 I 24,0 1.06q.976 47.766 28,8 I 1.375.731

    *) Schätzung

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  • Hersbrucker Gebirge. Das Aufdecken war im ersten Drittel April beendet. Die Pflanzen hatten gut überwintert und Schäden durch Engerlinge waren nur vereinzelt festzustellen. Das Wachstum war im April durch Kälte verzög'ert, doch konnten die Gärten bei wärmerer Witterung im Mai aufholen. Bei hochsommerlichem Wetter im Juni ergab sich weiterhin gutes Wachstum mit kräftiger Bildung von Seitentrieben. Regenfälle Ende Juni kamen den Gärten weiter zugute.

    Am 2. Juli 1950 ging ein äußerst schweres Hagelunwetter auf etwa 800 ha Fläche nieder, worunter auch 60 ha Hopfen schwer betroffen wurden. Im übrigen Anbaugebiet zeigte sich ein sehr gutes Wachstum. Der Frühhopfen stand Anfang Juli in Blüte, während Späthopfen in der zweiten Hälfte des Monats in Blüte kamen. Auch hier war die allgemeine Entwicklung 8-10 Tage früher als normal. Erwünschte Niederschläge brachten genügend Feuchtigkeit für die weitere Entwicklung im August.

    Die Hersbrucker Hopfen waren 1950 zum großen Teil besonders gut geraten und konnten die Abnehmer befriedigen. Die Qualitätsunterschiede zeigten sich hier allerdings in größerem Umfange. Die Trocknung durch die Pflanzer ist als mangelhaft zu bezeichnen.

    Untersuchungen d~r wissenschaftlichen Station für Brauerei in München ergaben folgende Durchschnittswerte für Hopfen der Ernte 1950:

    Gesamt- Lupulon Bitter-

    Herkunft harze Weich-

    % Humu-

    % +Weich-

    % Hart-

    % wert

    wasser~ harze Ion harz harze nach frei Rest Wöllmer

    Au 17,55 13,93 79,38 3,85 22,20 10,08 57,18 3,62 20,62 4,98 Mainburg 18,9 . 13,45 71,78 4,1 22,06 9,35 49,72 5,45 28,22 5,15 Wolnzach 17,8 14,2 79,84 . 5,1 28,49 9,1 51,35 3,6 20,16 6,07 Hallertau 16,34 13,44 82,56 5,27 32,32 8,17 50,24 2,90 17,44 6,17 Hersbruck 16,4 14,27 87,21 5,6 33,77 8,67 53,44 2,12 12,79 6,57 Rheinpfalz 15,1 13,5 89,84 6,3 41;96 7,2 47,88 1,6 10,16 7,12 Spalt 17,7 14,03 79,15 4,53 25,69 9,5 53,46 3,67 20,85 5,60 Tettnang 16,23 12,95 80,00 4,45 27,36 8,5 52,64 3,27 20,00 5,41 Württemberg 19,05 15,81 82,75 4,57 23,93 11,22 58,82 3,24 17,25 5,82 England 18,16 15,28 84,10 5,00 27,47 10,28 56,63 2,92 15,90 6,12 Saaz 15,05 12,35 82,32 3,85 25,68 8,5 56,64 2,70 17,68 4,79

    Das Jahr 1950 war ein gutes Hopfenjahr. Die Ernte in Deutschland übertraf diejenige des Vorjahres noch mehr als die amtliche Schätzung erwarten ließ und verhinderte damit von vorn-herein die Fortsetzung der ungesunden Preisentwicklung der vorhergehenden Saison. Dazu mag auch die Tatsache beigetragen haben, daß im Rahmen der liberalisierten Einfuhr die rechtzeitige Beschaffung preiswerter Hopfen möglich war.

    Bis kurz vor der neuen Ernte 1950 wurden für Hopfen der Ernte 1949 noch. Preise von DM 1400.- /1600.- je 50 kg gefordert, wobei zum Teil auch Brauereien ihre Überschüsse günstig verwerten konnten. Mit fortschreitender Besserung der Ernteaussichten verschwand die Nachfrage in der Erwartung, in Kürze neue Ware günstiger erhalten zu können.

    Wenngleich der Beginn der Saison 1950 unter dem Zeichen allgemeiner Nervosität stand, konnte sich der Einkauf nur zögernd entwickeln. Die durch das Eingreifen der Deutschen Hopfenverkehrsgesellschaft im Markt gewiesene Preisrichtung mußte jedoch auch vom Handel ein-geschlagen werden, der Sofortaufträge seiner Kundschaft zu er!iillen hatte. Die Preise stiegen bis Ende August / Anfang September, um sich nach Deckung des ersten Bedarfs und dadurch nachlassender Nachfrage abzuschwächen. Das Ausland hatte zu jener Zeit angesichts der großen Ernten in fast allen Hopfen erzeugenden Ländern an den hohen deutschen Hopfenpreisen nur beschränktes Interesse.

    In Tettnang stiegen die Preise von DM 850/900.- Mitte August bis auf DM 1000.- Ende des Monats und gingen dann unter einigen Schwankungen für ständig vorrückende Qualitäten auf DM 830.- Ende September zurück. Der Markt war zu dieser Zeit weitgehend geräumt.

    In Spalt setzten die Preise mit DM 850.- ein, stiegen auf DM 890/900.- und erlebten im September einen kurzen Rückschlag bis auf DM 780.-. Bei dieser Preislage entwickelte sich eine stärkere Nachfrage, so daß der Markt bis Anfang Oktober zu Preisen bis DM 870.- in der Hauptsache geräumt war. Die Notierungen gingen dann für vorrückende Qualitäten bis Anfang Dezember bis auf DM 700.- zurück.

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    Bitterstoff-gehalt der

    1950er Ernte

    Vorjährige Hopfen

    Einkauf 1950

  • Darstellung der Preise für 1950er Hopfen

    Markt-betrachtung

    Im Hersbrucker Gebirge wurden zu Beginn der Saison bis DM 700. - gezahlt, doch sanken die Preise vorübergehend bis auf DM 550.-. Mitte September setzte ein überraschender Preisauftrieb bis auf DM 700/720.- ein. Etwa 4 Wochen später war die Ernte auf dieser Grund-lage ausverkauft; die Preise gingen bis zum Dezember für Restposten auf DM 600/650.- zurück.

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    Die saison mäßige Preisentwicklung zeigte, daß die Hopfen des Anbaugebietes Hallertau der preisbestimmende Faktor des deutschen Marktes sind.

    Der Einkauf setzte mit DM 770.- ein, die Preise sanken bei langsamerer Nachfrage An-fang September auf DM 700.- und erreichten Mitte dieses Monats einen Tiefstand von DM 650/660.-. Auf dieser Basis setzte eine größere Nachfrage auch für Export ein, so daß die Preise bis Mitte Oktober wieder auf DM 800/850.- anzogen. Die Eigner hielten an dieser Forderung fest, welche die Nachfrage erlahmen ließ. Bei langsam absinkenden Preisen und vorrückenden Qualitäten wurden dem Markt bis Ende November größere Mengen ent-nommen; der Preisrahmen lag zuletzt bei DM 600/650.-.

    Diese Preislage dürfte allgemein annehmbar gewesen sein, da die Nachfrage wieder ein-setzte. Damit erhöhten sich auch wieder die Forderungen der Eigner bis auf DM 700.- im Dezember. Die feste Tendenz hielt auch im Januar an; die Preise stiegen auf DM 750/760.-, Ende Januar auf DM 780/810.- und Mitte Februar auf DM 840.-. Damit beruhigte sicli die Nachfrage erneut, doch haben sich die Preise für die noch in der Hallertau vorhandenen Rest-partien mit zeitweiligen Schwankungen auf dieser Höhe gehalten.

    Am Nürnberger Markt hielt die feste Tendenz seit Jahresbeginn 1951 an. Die Forderungen für Hallertauer, Spalter und Tettnanger Hopfen lagen im März/April 1951 einheitlich bei etwa DM 900.-, Hersbrucker Hopfen etwas niedriger.

    Rückschauend kann gesagt werden, daß im Hopfenmarkt spekulative Einflüsse noch erheb-liche Wirkung hatten, was durch die unruhige Preiskurve bei einsetzen?er Nachfrage und nach-lassendem Bedarf veranschaulicht wird. Es steht zu hoffen, daß dieses Übel verflossener Zeiten, welches sich für die Ernte 1950 vornehmlich in Form von Baisse-Spekulation bemerkbar machte, immer mehr einer weiteren Gesundung des Marktes Platz machen wird.

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  • Nachdem die bisher bestehenden behördlichen Vorschriften ungültig geworden waren, sind durch gemeinsame Verhandlung zwischen dem Deutschen Brauerbund e. V. und dem Verband der Hopfenkaufleute e. V. gemeinschaftliche Richtlinien für allgemeine Hopfenverkaufs-bedingungen im September 1950 aufgestellt worden.

    Auf eine Klage des Hopfenpflanzerverbandes hin, von welcher die Betroffenen durch die Geschäftsleitung der Deutschen Hopfenverkehrsgesellschaft nicht unterrichtet wurden, sind Brauer und Hopfenhandel inzwischen durch Gerichtsbeschluß aus der Gesellschaft ausgeschal-tet worden.

    Die von der Deutschen Hopfenverkehrsgesellschaft in der Saison 1950/51 durchgeführte Einkaufstätigkeit hat den Markt zeitweise entscheidend beeinflußt.

    Bereits vor der Ernte war die Sorge der deutschen Brauereien laut geworden, daß eine übermäßige Ausfuhr die Bedarfsdeckung der deutschen Brauereien erschweren würde. Es wurde ein Bedarf von 100.000 Ztr. für das Inland ang·emeldet. Beschränkungen der Ausfuhr, die in ver-schiedenen Formen angeregt waren, wurden abgelehnt. Es wurde lediglich ein Ausfuhrmindest-preis für Hallertauer Hopfen der Ernte 1950 in Höhe von $ 170. - ~ DM 714.85 je SO kg frei Grenze ausschließlich Verpackung festgesetzt. Dieser Preis ist für zuverlässige Lieferungen in der Saison 1950 kaum in Frage gekommen und hat zu einer falschen Auffassung der ausländischen Brauindustrie über die Marktlage beigetragen. Trotz der im Vergleich zu dem Weltmarkt hohen Notierungen für deutsche Hopfen konnte sich die Ausfuhr im Vergleich zu 1949/50 erhöhen.

    Hopfen-Ausfuhr Ernte 1950 I Oktober 1950 - Mai 1951

    Belgien 7.718 Ztr. Übertrag 67.554 Ztr. Bulgarien 400

    " Argentinien 2.268 Ztr.

    Dänemark 5.900 "

    Brasilien 920 " Finnland 958

    " Venezuela 200

    " Frankreich 10.086 "

    USA. 9.500 " Griechenland 900

    " Andere Länder 250

    " Groß-Britannien 860 "

    AMERIKA. 13.138 " Italien 6.100

    " Belg. Kongo 648 Ztr.

    Luxemburg 1.106 "

    Kenya-Uganda 190 " Niederlande 8.744

    " Marokko 240

    " Norwegen 1.232 "

    Westafrika . 320 " Oesterreich . 6.764 "

    Andere Länder 176 " Polen 5.598

    " AFRIKA 1.574

    " Saargebiet 420 " Indochina 228 Ztr. Schweden 3.532 "

    Indonesien 320 " Schweiz. 4.476 " Japan

    2.074 " Andere Länder 1.052

    " Malaya 498

    " EUROPA 65.846 Ztr. Philippinen. 452 " Ausfuhr nach nicht Thailand 140 " ermittelten Ländern 1.708

    " Andere Länder 124

    " Übertrag 67.554 Ztr. ASIEN 3.836 "

    zusammen 86.102 Ztr.

    Es kann angenommen werden, daß bis September 1951 weitere ca. 2.000 Ztr. exportiert werden, so daß sich der Gesamtexport der Hopfenernte 1950 auf etwa 88.000 Ztr. belaufen dürfte.

    Da im Frühjahr 1951 der Bedarf des westdeutschen Braugewerbes an Hopfen· noch nicht voll gedeckt war und sich durch die hohe Hopfenausfuhr sowie Lieferungen von Hopfen nach Ostdeutschland gewisse Hausse-Tendenzen im Markt bemerkbar machten, sahen die Brauereien die eigene Versorgung für gefährdet an. Die angestrebte Sperrung der Hopfenausfuhr wurde Mitte Februar 1951 jedoch nur vorübergehend angeordnet, wenngleich auch späterhin Anträge auf Export-Liefergel1ehmigul1g eingehender überprüft und teilweise abgelehnt wurden.

    Die bis einschließlich September 1950 nunmehr endgültig vorliegenden Zahlen weisen die Einfuhr aus der Ernte 1949 mit 13.080 Ztr. aus, davon aus England 11.220 Ztr.

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    Liefer-bedingungen

    im Inland

    D. H. V.G.

    Ausfuhr 1950

    Kontrolle der Ausfuhr

    Hopfeneinfuhr

  • Regelung der Anbaufläche

    Deutsche Demokratische Republik (D.D.R.)

    Für die Einfuhr von Hopfen der Ernte 1950 liegen die folgenden Zahlen bis einschließlich Mai 1951 vor

    Belgien 1.176 Ztr. Frankreich 1.374 Ztr. England 7.052 Ztr. USA. 248 Ztr. zus. 9.850 Ztr.

    Die Einfuhr wird sich bis September 1951 insbesondere durch den Bezug von etwa 600 Ztr. Hopfen aus der Tschechoslowakei weiter erhöhen.

    Im Februar fanden Besprechungen über die Regelung der deutschen Hopfenanbauflächen im Bundesministerium fUr Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bonn statt. Es wurde eine Einigung darüber erzielt, daß die Gesamtfläche auf 8.400 ha wie folgt ausgeweitet werden könne:

    Bayern 7.150 ha Rheinpfalz 40 ha Tettnang 750 ha R.H.W. 400 ha Baden 60 ha

    8.400 ha

    Für die Regelung der Hopfenanbauflächen wurde eine Rechtsgrundlage durch die Ver-ordnung des Bundesministeriums für Ernährung', Landwirtschaft und Forsten vom 19. März 1951 . geschaffen. Durch Ministerialerlaß des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums wurden fUr Bayern im März 1951 die folgenden Anbauflächen zugelassen:

    Hallerlau 5.300 ha Jura 62 ha Spalt 950 ha Her"br. Gebirge 660 ha

    6.972 ha

    Demnach ist für die bayerischen Anbaugebiete noch eine Fläche von 178 ha in Reserve. Der amtlichen Ernte-Schätzung 1950 wurden die folgenden Anbauflächen zu Grunde gelegt (vergleichsweise sind die Flächen 1939 und die amtliche Zuteilung 1951 mit angeführt):

    Anbaugebiete

    Hallerlau Spalt Hersbr. Gebirge Jura/Kinding WürttembergIR.H.W. Tettnang Baden Pfalz

    zusammen:

    1939

    4580 ha 921 ha 857 ha

    81 ha 495 ha 662 ha 178 ha

    61 ha

    7835 ha

    4256 ha 626 ha 343 ha

    39ha 163 ha 346 ha

    28 ha 12 ha

    5813 ha

    1950

    616 ha 113 ha 102 ha

    16 ha 45 ha

    125 ha 5 ha 6 ha

    I 1028 ha

    4872 ha 739 ha 445 ha

    55 ha 208 ha 471 ha 33 ha 18ha

    6841 ha

    Amtlich zu-geteilt 1951

    5300 ha 950 ha 660 ha

    62 ha 400 ha 750 ha

    60 ha 40 ha

    8222 ha

    Vorbehältlich neuer Erhebungen kann für das Jahr 1951 mit einer ertragsfähigen Anbaufläche von 6841 ha gerechnet werden. Neu-Anlagen wurden im FrUhjahr 1951 trotz der großen Kosten teilweise in erheblichem Umfange vorgesehen, doch dürfte die Höchstfläche von 8400 ha noch nicht erreicht werden, da vielfach die Absicht besteht, überständige Gärten zu roden, sobald die Neu-Anlagen tragen. Man kann jedoch damit rechnen, daß mit den Neuanlagen 1951 etwa 90 % der amtlich zugeteilten Fläche erreicht werden.

    Da ein frühzeitiger Einkauf deutscher Hopfen nicht gelang, mußte der größte Teil des Hopfenbedarfes durch Einfuhren aus England, USA., Tschechoslowakei, Frankreich und Belgien gedeckt werden. Einzelne Lieferungen aus Westdeutschland erfolgten im Rahmen von Kompen-sationen Uber das europäische Ausland. .

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  • trst im Februar 1951 wurde es auf Grund eines Vorgriffsabkommens im Zuge wi .. tschaft-Iicher Verhandlungen zwischen der West- und Ostzone Deutschlands der D. D. R. ermöglicht, Hopfen im Werte von ca. 6 Millionen Mark zu übernehmen. Die insgesamt gekaufte Menge kann auf 6.500 Ztr. geschätzt werden. Die Abwicklung wurde bis jetzt noch nicht vollständig durch-geführt.

    Nachrichten aus den Tageszeitungen ist zu entnehmen,' daß in de .. Ostzone Versuche mit dem Anbau von Hopfen gemacht werden. Eine größere Anzahl Fechser soll zur Anlage von Ver-suchsgärten du .. ch die Universität Jena aus der Tschechoslowakei importiert worden sein. Dem Vernehmen nach befindet sich der Bierabsatz in steigender Entwicklung.

    Das Wachstum der Hopfen 1950 sowie deren qualitativer Ausfall unterlag ähnlichen Einflüssen wie in Deutschland. Die Anbaufläche wurde nicht in besonderem Umfange erweitert und dürfte sich der vorgesehenen deutschen Anbaufläche (8400 ha) angleichen. Die Erhöhung der Erntemenge ist auf den gegenüber dem Vorjahr höheren Hektare .. trag zurückzuführen. Wie im vergangenen Jahr wurden auch in dieser Saison gewisse Mengen billiger Auslandshopfen der Ernte 1950 hereingenommen. Der Hauptteil des für den Export zur Verfügung gestellten Quan-tums konnte in ku .. zer Zeit verkauft werden und erbrachte im allgemeinen die Höchstpreise des Weltmarktes.

    Der Hopfenanbau wird in diesem Lande trotz der bestehenden Schwierigkeiten nach Mög-lichkeit gefördert. Im Jahre 1948 wurden insgesamt 18.960 Ztr. Sanntaler Hopfen übernommen, von denen 16.140 Ztr. exportiert und 2.820 Zt ... für die Inlandsbrauereien verwendet wurden. Die vergrößerte Anbaufläche des Jahres 1949 erbrachte 16.300 Ztr., von denen 1.620 Ztr. für den Inlandsbedarf reserviert wurden.

    Im Jahre 1950 hatte Jugoslavien unter einer ausgesprochenen Dürre zu leiden. Erwünschte Regenfälle Ende Juli wurden am 3./4. August du .. ch schwere Hagelfälle abgelöst, denen erneute Hitze folgte. Die Pflücke begann am 17. August 1950 und wurde innerhalb einer Woche beendet.

    Für den Inlandsbedarf wurden 1.040 Ztr. Sanntaler Hopfen zur Verfügung gestellt. Dazu kommt noch ein Teil der Backa-Hopfen und 120 t eingeführte Hopfen aus Belgien, England und USA. Der Bedarf der jugoslavischen Brauereien dürfte 3.600-4.000 Ztr. betragen.

    Die Gesamtfläche für den Hopfenanbau soll auf 2.000 ha vergrößert werden. Die Neu-anlagen 1950 haben teilweise stark unter der Dü .... e gelitten. Für 1951 sind 450 ha neue Gärten geplant. Eine Erhöhung der Anbaufläche in der Backa ist nicht anzunehmen; es wird dort anstelle von Hopfen heute hauptsächlich Hanf angebaut.

    Das Wachstum der englischen Hopfenernte konnte sich unter günstigen Bedingungen ent-wickeln, doch wurde ein Teil der Ernte mißfarbig eingeb .. acht, da die Pflücke unter andauerndem Regenwetter litt.

    Die Qualität der Ernte 1950 konnte im großen Durchschnitt als dem Vorjahr gleich an-gesprochen werden. Ein Teil der englischen Hopfen wa .. mit Maschinen gepflückt worden und infolge zerschnittener Dolden reichlich blättrig.

    Auf Grund des guten Ertrages konnte der Durchschnittspreis für englische Hopfen von dem "Marketing Board" niedriger als im Vorjahre festgesetzt werden, so daß englische Hopfen die preiswerteste Provenienz des Weltmarktes darstellten.

    Die Bedarfsanmeldungen für die Ernte 1951 sind inzwischen vom Marketing Board ent-gegengenommen worden. Die angegebene Gesamtmenge läßt auf etwa den gleichen Verbrauch wie bei Ernte 1950 schließen.

    Die hohen Preise für Importhopfen begünstigten die Vergrößerung der Anbauflächen. Um den Preis für die französischen Hopfen für die dortigen Verbraucher interessanter zu gestalten, wird die Erhöhung des Hopfeneinfuhrzolles angestrebt.

    Die Qualitäten f .. anzösischer Hopfen der Ernte 1950 waren unterschiedlich, da insbesondere im Anbaugebiet Elsaß ein größerer Prozentsatz der Gärten vor der Pflücke durch Sturm beschä-digt und umgelegt wurde. Die geernteten Hopfen waren deshalb teilweise sandig.

    Eine weitere Erhöhung der Anbaufläche im Elsaß ist in der Saison 1951 zu erwarten.

    Ein neues Anbaugebiet ist in den Ardennen entstanden, wo gute Erträge je Hektar erzielt werden konnten. Die Vergrößerung- der Anbauflächen schreitet auch in Belgien vorwärts. Man schätzt die Neuanlagen für Poperinghe auf 100 ha und fU .. Alos! auf 50 ha.

    Die belgisehen Hopfen konnten in der Farbe durchweg befriedigen, doch war die Q"alität verhältnismäßig leicht und es zeigten sich zahlreiche Körnchen. Die Trocknung der belgisehen Hopfen war nicht immer einwandfrei.

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    Tschecho-slowakei

    Jugoslavien

    England

    Frankreich

    Belgien

  • Schweiz

    Dänemark

    USA.

    Japan

    Argentinien

    Wachstum 1951 in Deutschland

    In diesem Lande wurden ebenfalls Versuchsgärten mit l'ettnanger Fechsern angelegt, doch dürfte der Hopfenbau kaum eine größere Ausdehnung erreichen. Auf einer Fläche von insgesamt 2 ha wurden 61 Ztr. geerntet, was einen guten Hektarertrag darstellt. Schädlinge waren im An-fang kaum vorhanden, inzwischen sind aber Blattläuse und Rote Spinne aufgetreten, während Peronospora selten ist.

    Qualität und Doldenbildung der Hopfen sind befriedigend und das Aroma ist fein. Die Qualität wird dem Tettnanger Hopfen gleichgestellt:

    Die weltbekannte Carlsberg-Brauerei hat vor etwa 10 Jahren einige Versuchsgärten von 2 ha auf dem Hopfengut "Nordgaarden" angelegt und die Fläche inzwischen noch vergrößert. Der geerntete Hopfen befriedigt in der Qualität, doch dürfte der Anbau angesichts des sehr ver-änderlichen Klimas in Dänemark eine größere Ausdehnung kaum erfahren.

    Am 11. September 1950 wurde vom Hop-Control-Board eine frei verkäufliche Menge von 453.597 Ztr. (50.000.000 lbs.) festgesetzt. Der nicht verkäufliche Anteil der Ernte beläuft sich damit auf ca. 14,2 % ~ 75.033 Ztr.

    Angesichts des sehr hohen Anteiles der Erntekosten am Gestebungspreis der Hopfen in den USA. ist auch 1950 ein Teil der nicht verkäuflichen Menge wie folgt ungepflückt geblieben:

    Kalifornien 14.822 Ztr. Oregon 28.835 " Washington 16.359" Idaho 950 "

    60.966 Ztr.

    Die Vergrößerung der Anbaufläche in den Vereinigten Staaten unterliegt keiner Kontrolle. Die tatsächlich neu eingelegte Fläche (1951 wird eine Zunahme von ca. 800 ha erwartet) spielt im Verhältnis zur großen Gesamtfläche kaum eine Rolle. Es wird in Erzeugerkreisen jedoch da-rauf hingewiesen, daß die Vergrößerung der Anbaufläche jedem Erzeuger eine größere freiver-käufliche Menge gewährleistet. An der bestehenden Marktregelung wird ferner bemängelt, daß die freiverkäuflichen Hopfen ein übertragbares Anrecht darstellen. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß Erzeuger i4re Ernte ungepflückt lassen und das übertragbare Anrecht für die Unter-bringung marktfähiger Uberschuß-Hopfen anderer Erzeuger ausgenutzt wird. Abgesehen von dem bekannten Aroma sind die amerikanischen Hopfen des Jahres 1950 von schwerer Qualität mit reichlichem Lupulingehalt.

    Das geringe Hektarergebnis des japanischen Anbaues hat seine Ursache darin, daß etwa die halbe Anbaufläche aus Neuanlagen bestand. Das Wetter war ungünstig und eine verfrühte Blüte sowie Krankheiten und Schädlinge verringerten das Ergebnis weiter. Der Erzeugerpreis betrug umgerechnet etwa DM 160.- ~ usa 36.80 je Ztr.

    Importe von Hopfen kamen aus USA. (7.440 Ztr.) und Deutschland (2.074 Ztr.). Der Bier-absatz befindet sich in günstiger Entwicklung.

    Auf einer Anbaufläche von 200 ha ist im Januar 1950 eine Ernte von 600 Ztr. erzielt worden. Einzelne private Anbauversuche in Patagonien haben mit ca. 6 Ztr. je Hektar etwa das Doppelte dieses geringen Ergebnisses erbracht.

    Der Winter 1950/51 war wärmer als normal und erbrachte reichliche Niederschläge, so daß überall viel Bodenfeuchtigkeit vorhanden war.

    Das Wetter im April 1951 war zwar sonnig, jedoch kühl und trocken mit zeitweilig starken Nachtfrösten, so daß der Beginn des Wachstums verzögert wurde. Das trockene Wetter war den Neuanlagen nicht g·ünstig.

    Zu Beginn des Monats Mai stiegen die Temperaturen und die Pflanzen entwickelten sich besser. Reichliche Niederschläge kamen insbesondere den neu eingelegten Gärten zugute. Das feucht-warme Wetter begünstigte das Wachstum der Pflanzen, aber auch gleichzeitig die Ent-wicklung der Peronospora. Bereits Allfang Mai wurde Rote Spinne beobachtet. Wenn auch im letzten Drittel des Monats durch günstige Witterungsverhältnisse das Wachstum gefördert wurde, war die allgemeine Entwicklung Ende Mai doch noch um etwa 8-10 Tage gegenüber dem nor-malen Stand zurück.

    Ab Ende Mai und während des Monats Juni gab es fast täglich mehr oder weniger Regen, so daß die Pflanzen sich gut entwickeln konnten, da durch die ausgezeichnete Bodenfeuchte aller im Boden vorhandener Dünger gründlich gelöst wurde. überall war Peronospora und ein zu-nehmender Befall durch geflügelte und ungeflügelte Läuse festzustellen, die von den Bauern mit E 605-f und POX beim üblichen Spritzen regelmäßig mit bekämpft wurden. Auch Rote Spinne war wohl überall vorhanden, bildete aber infolge der Feuchte keine Gefahr. Ende Juni haben viele Gewit-ter mit starken Niederschlägen bei sommerlichen Temperaturen ein rasches Wachstum gefördert.

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  • Wenn auch bei der sorgfältigen Pflege mit wirksamen Spritzmitteln die erfolgreiche Be-~kämplung vnn,Ki"llnkheiten ~ und~~Sehäalingengesichert"rscheint,so ~istietit doch warmes~und sonniges Wetter allgemein dringend erwünscht, um die weitere gute Entwicklung der Ernte zu gewährleisten. Jedenfalls sind überall reichlich Seiten- und Achseltriebe vorhanden, welche Voraussetzung für eine gute Ernte sind.

    Hallertau : Die Aufdeckungsarbeiten begannen Anfang April. Peronospora wurde bereits Anfang Mai intensiv bekämpft. Rote Spinne hat sich nicht besonders stark gezeigt, dagegen war ein starker Befall durch Blattläuse festzustellen, die sich nicht vermehrten.

    Im Juni gab es sehr viel Regen (1950 nur 33,1 mm, 1951158,7 mm), so daß die Ausbrei-tung der Peronospora fortlaufend zu bekämpfen war. Die Pflanzen erreichten Ende Juni meist Gerüsthöhe bei vielen Seitentrieben.

    Spalt: Das Aufdecken war Ende April beendet. Besonders die früh aufgedeckten Gärten zeigten schon Ende Mai ein gutes Wachstum, das durch die reichlichen Niederschläge in der ersten Hälfte Juni noch gefördert wurde. Es sind besonders viele Seiten triebe zu beobachten. Die Peronospora ist im Spalter Gebiet bei den Spalter Fechsern wenig zu bemerken, dagegen bei Hopfen von Hallertauer Fechsung in vermehrtem Umfange. Die neu angelegten Gärten versprechen nur beschränkten Ertrag.

    Tettnang: Reichliche Niederschläge im Winter haben die ungenügende Bodenfeuchtigkeit in diesem Gebiet erheblich verbessert. Die Pflanzen haben gut überwintert und die Verzögerung des Wachstums im April wurde im Mai gut aufgeholt. Bei genügender Feuchtigkeit und durch-wegs warmer Witterung haben sich die Hopfen auch im Juni gut entwickelt. Die Neuanlagen stehen allerdings nicht so günstig wie im Vorjahre. Im Tettnanger Gebiet sind Peronospora und Blattläuse zu bekämpfen, während die Rote Spinne in diesem feuchten Jahr keine Gefahr bildet.

    Hersbrucker Gebirge: Die Frühhopfen haben allgemein gut überwintert, während bei den Späthopfen gelegentlich Stockfäule festgestellt wurde. Die Anlagen haben vereinzelt durch Engerlinge und Drahtwürmer gelitten. Die Entwicklung der Pflanien war Ende April! Anfang Mai sehr gut, nur in der ersten Hälfte dieses Monats durch das nicht günstige Wetter verzögert. Insbesondere haben die früh aufgedeckten Gärten in der zweiten Hälfte Mai gut aufholen können. Gegen Peronospora, die durch reichliche Niederschläge im Juni begünstigt wurde, wird eifrig gespritzt.

    Rottenburg, Herrenberg, Weilderstadt: Der Schnitt w\lrde später als normal durcho,. geführt. Die Pflanzen haben gut überwintert und im Gegensatz zu den Vorjahren War reichliche Bodenfeuchtigkeit vorhanden. Das Wetter war bis zur zweiten Hälfte Mai kalt \lnd ungünstig, später ergab sich eine Besserung des Wachstums und auch die Neuanlagen stehen in guter Entwicklung. Der Monat Juni war ebenfalls sehr regnerisch und verhältnismäßig kühl. Auch hier sind Wärme und Trockenheit dringend erwünscht.

    JOH. BARTH & SOHN

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  • HOPFEN.PR E ISE In den Jahren 1901-1950 zu.ammengestellt von JOH. BARTH & SOHN, NÜRNBERG

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