HOW TO #4einhalb

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HOW TO Das Magazin für kreativen Tatendrang #4einhalb Die Spezialausgabe zur IMM 2009 Das Magazin für kreativen Tatendrang www.howtomag.com Ausgabe #4einhalb zur IMM 2009 ISSN 1864-8614 präsentiert: .com

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This time 17 by 24 cm, 32 pages strong, with 2xGoldstein, Fabio Christ, Sebastian Klug, Ansgar Rolfes, BIKINIRAMA, To Kühne and many more

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― Das Magazin für kreativen Tatendra

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#4einhalbDie Spezialausgabe zur IMM 2009

Das Magazin für

kreativen Tatendrang

www.howtomag.com

Ausgabe #4einhalb zur IMM 2009

IS

SN 1864-8614

präsentiert: .com

Page 2: HOW TO #4einhalb

Interieur6WIe schaffe Ich es nach oben?Mit und über das hoW To netzwerk

11DesIgn IsT eIne beWegungvon 2xgoldstein

15DIe hoW To cenTerfolDs von 2xgoldstein und ansgar rolfes

21DIe unIforMITäT Der InDIvIDualITäTvon sebastian Klug

22DIe hoW To verMöbel shoW bIKInIraMa vs. To KÜhne

26Trau DIch naIv zu seIn von fabio christ

28hoW To hoW To Wie kam es zu dem was jetzt ist?

→Improvisation

Du wirst uns vielleicht nicht kennen, doch keine Angst, das wird sich jetzt ändern. Wir sind HOW TO, das Magazin für kreativen Tatendrang. Normalerweise gibt es uns größer, dicker und mit noch mehr Inhalt. Diesen Januar für die IMM 2009 aber als halbe Portion:

HOW TO #4einhalb →HOW TO ist unabhängiges Themen-Magazin, das seit Anfang 2007 zweimal jährlich erscheint und eine denkanstößige Redaktion mit einem hohen gestalterischen, agitativen Anspruch verbindet. Unsere Magazinthemen reichen von Architektur bis Voyeurismus→ S.28. In der #4einhalb geht es polythematischer zu. Sie handelt von Möbel→ S.22, Design→ S.11, Netzwerke→ S.6, Spaß→ S.26, Ernst→ S.21 … kurz: Es geht um HOW TO selbst, als inspirierende Plattform aus „Selbstgedachtem und Selbstgemachtem“. Nach unserer #4→ HOW TO stalker entwickelten wir zusammen mit Markus und Ioanna von DESIGNSPOTTER→ S.4 die Idee, HOW TO mit einer Zwischenausgabe auf der IMM herauszubringen.

Wir sind zwar kein striktes Design- und schon gar kein Möbelmagazin, doch wollen wir zum Über-den-Tellerrand-Schauen anregen und da, denken wir, sind wir hier genau richtig!

HOW TO #4einhalb

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Interieur6WIe schaffe Ich es nach oben?Mit und über das hoW To netzwerk

11DesIgn IsT eIne beWegungvon 2xgoldstein

15DIe hoW To cenTerfolDs von 2xgoldstein und ansgar rolfes

21DIe unIforMITäT Der InDIvIDualITäTvon sebastian Klug

22DIe hoW To verMöbel shoW bIKInIraMa vs. To KÜhne

26Trau DIch naIv zu seIn von fabio christ

28hoW To hoW To Wie kam es zu dem was jetzt ist?

→Improvisation

Du wirst uns vielleicht nicht kennen, doch keine Angst, das wird sich jetzt ändern. Wir sind HOW TO, das Magazin für kreativen Tatendrang. Normalerweise gibt es uns größer, dicker und mit noch mehr Inhalt. Diesen Januar für die IMM 2009 aber als halbe Portion:

HOW TO #4einhalb →HOW TO ist unabhängiges Themen-Magazin, das seit Anfang 2007 zweimal jährlich erscheint und eine denkanstößige Redaktion mit einem hohen gestalterischen, agitativen Anspruch verbindet. Unsere Magazinthemen reichen von Architektur bis Voyeurismus→ S.28. In der #4einhalb geht es polythematischer zu. Sie handelt von Möbel→ S.22, Design→ S.11, Netzwerke→ S.6, Spaß→ S.26, Ernst→ S.21 … kurz: Es geht um HOW TO selbst, als inspirierende Plattform aus „Selbstgedachtem und Selbstgemachtem“. Nach unserer #4→ HOW TO stalker entwickelten wir zusammen mit Markus und Ioanna von DESIGNSPOTTER→ S.4 die Idee, HOW TO mit einer Zwischenausgabe auf der IMM herauszubringen.

Wir sind zwar kein striktes Design- und schon gar kein Möbelmagazin, doch wollen wir zum Über-den-Tellerrand-Schauen anregen und da, denken wir, sind wir hier genau richtig!

HOW TO #4einhalb

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Page 4: HOW TO #4einhalb

Das Online-Hauptquartier für Designtalente kommt aus Köln und gibt sich entsprechend rheinisch: In der Domstadt verwurzelt und in der Welt zu Hause.

Früher, ja früher war alles anders. Nicht besser, aber anders eben. Da lächelte uns ein bemütztes Mädchen mit Kulleraugen an, wenn wir auf www.designspotter.com surften. Da gab es eigentlich nur eine einzige Seite, die man beinahe endlos herunterscrollen konnte. Und es gab vor allen Dingen eines:

Täglich frisches und junges Design aus aller Herren Länder.

Viel hat sich verändert seit dieser Zeit. Von weiß-grün zu cyan-braun, von Eindi-mensionalität zu Multitasking. Denn heute finden sich neben der täglichen Blogroll auch Rubriken wie Products, Profiles, Events und Reports auf der erweiterten Webseite. Auch der eigene Webvideo-Sender DSTV findet nun seinen angestammten Platz unter dem Dach der Mutterdomäne.

Vor allem aber eines ist geblieben.

DESIGNSPOTTER ist nach wie vor die Homebase für alle, die synästhetisch zwi-schen Gestalten und Gestaltung, Haltung und Unterhaltung umherwandern – eben ein Schaufenster frischer Ideen und spannender neuer Produkte, ein Schmelztiegel junger, internationaler Designer und eine Schatz-truhe für alle Gestaltungsliebhaber rund um den Erdball.

In den vergangenen vier Jahren ist DE-SIGNSPOTTER durch zahlreiche Er-weiterungen zu einer Marke avanciert, die eine Vielzahl von Bereichen bedient: www.designspotter.com als Mutter fun-giert als das öffentliche Sprachrohr und Schaufenster nach draußen. Hinzu kommt DS Agency (die hauseigene Agentur für Kommunikation und Marketing) und DSTV (der eigene Webvideo Channel). In Kürze werden zwei weitere Features die Marke DESIGNSPOTTER abrunden: DS Shop und DS Jobs stehen kurz vor dem Launch.

where design happens!

DESIGNSPOTTER –

2005 – Das Internet steckt mitten drin in der Pubertät. Die Kin-derkrankheiten der späten Neunziger hat es ganz gut weggesteckt, als zu Beginn des neuen Jahrtausends der New-Economy-Twister alles, was .com und Namen hat, zu Staub vaporisiert. Von diesem ersten und schlimmsten Liebeskummer erholt sich das Netz mit vielen neuen Tools und Features und darf sich von nun an „webzweinull“ nennen.

DESIGNSPOTTER präsentiert von Beginn an der Weltöffentlichkeit interessante, au-ßergewöhnliche und originelle Designideen, -strömungen und -potenziale. Jeden Tag anders, jeden Tag neu. Und stets im Blick: Die Förderung von Nachwuchstalenten.Nach nur zwei Monaten klicken bereits 1.800 Neugierige täglich auf www.designspotter.com vorbei. Ein halbes Jahr später sind es schon täglich 3.000. Das Archiv mit Veröffent-lichungen wächst kontinuierlich an. DS wird Kooperationspartner von internationalen Designveranstaltungen, Messen und Wettbewerben, unter anderem der Design Miami Basel und der Blickfang Tokio.

2006 – ein erster Meilenstein in der Bloggeschichte. Zur Premie-re schlägt der Design Blog die Brücke zwischen digitaler und realer Welt. Auf den Kölner Passagen initiiert DESIGNSPOTTER im Januar 2006 die erste Show mit dreißig internationalen Designern.

2007– „Die grüne Hölle“ (benannt nach der Farbe des Ausstellungs-teppichs) markiert im Januar 07 einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Marke DS. Zum Kooperationspartner der Kölnmesse erkoren, schafft der Design Blog den Sprung auf die renommierte Messebühne der imm cologne und überzeugt mit insgesamt 45 internationalen Ausstellern auf 350 qm.Im Frühjahr 07 erblickt DS Agency das Licht der medialen Welt. Von nun an bündelt DS als Label Öffentlichkeitsarbeit und Marketingaktionen, entwickelt Kooperations-konzepte, setzt erfolgreich Pressearbeit um und bietet viele Leistungen auch extern an – frei nach dem Motto „unique design needs unique communication“.

2008 – Das bisher erfolgreichste Jahr in der DS-Geschichte. Mit den „Fantastischen Fünfzig“ kuratiert DS zum zweiten Mal eine große Show zur imm colo-gne. Der Name ist auch diesmal Programm: 50 Aussteller, 450 qm Fläche, Messeparty und alles, was dazu gehört. Im April 08 zeigt DS sein neues Gesicht. Relaunch, neue CI, wesentlich erweiterte Features – raus aus dem Blog und mitten hinein ins erwachsene Online Design Magazin. DSTV wird heimgeholt und präsentiert ab sofort eigene und fremde Bewegtbilder im Kontext Design.Kurz darauf fliegt das DS-Team Markus Gogolin und Ioanna Paraskeva im Auftrag des kanadischen Tourismusverbandes nach Ontario und Alberta, wo sich die beiden mit einer Videokamera vier Wochen lang auf Spurensuche nach kanadischem Lifestyle begeben. Die „DESIGNSPOTTER Canada Lifestyle Tour“ fassen die beiden unter dem Projekt ROADSPOTTER zusammen. Unter www.roadspotter.com finden sich alle während der Tour entstandenen Videos.

2009 – „DESIGNSPOTTER 3.1“, Größer und massiver denn je demon–striert das Online Design Magazin Präsenz im Zuge der imm cologne und der Cologne Design Week.

Mittlerweile wird DS in vielen internationalen Rankings unter die TOP10 Design-Webseiten gezählt. Das Archiv umfasst mehr als 4.500 Produkte und seit dem Relaunch sind 1.500 neue Designerprofile dazugekommen. Mehr als 120.000 Besucher aus über 65 Ländern informieren sich monatlich im Magazin und die Zahl von hochwertigen Marken- und Medienkooperationen wächst und gedeiht.

Ioanna Paraskeva, Head of communications and marketing, fasst die mittelfristigen Pläne von DS zusammen: „In den letzten Jahren haben wir es kontinuierlich geschafft, mittels gebündelter Synergien unsere Marke international zu etablieren. Auf dieser Basis wollen wir uns in Zukunft mehr auf die Förderung und Darstellung von deutschem Designnachwuchs im Ausland konzentrieren.“ Erste Gespräche mit Kulturverbänden und –institutionen seien bereits im Gange.Und Markus Gogolin, CEO, ergänzt: „Uns ging es von Anfang an schon darum zu zeigen, welch ein großes Potenzial in den Köpfen der Jungen und Wilden steckt. Bisher haben wir Produkte nur präsentiert – in Zukunft aber werden sie käuflich erwerbbar sein. Das kommt dem Kreativen auch zugute, schließlich kann er so auf einen eigenen Online Shop verzichten.“Und auf die Frage, was es genau mit DS Jobs auf sich hat, stellt er fest: „Es ist die logische Konsequenz, unser Portfolio auch in Sachen Jobangebote zu erweitern. Wir sind eben ein umfassendes Design-Portal, das alle Anliegen professionell und state-of-the-art bedienen möchte“.

DESIGNSPOTTER präsentiert die #4einhalb des HOW TO magazines. Viel Spaß damit.

WHERE DESIGN HAPPENS

DESIGNSPOTTER ONLINE DESIGN MAGAZINE

DESIGNSPOTTER offers young designers an international portal for publication. We publish fresh works and ideas and

build up a base for communication among all those people who love and live design like we do. designspotter.com

ds_AZ_howto_170x240_final.indd 1 05.01.2009 10:57:37 Uhr

Ein Blick zurück und einer nach vorn.

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Das Online-Hauptquartier für Designtalente kommt aus Köln und gibt sich entsprechend rheinisch: In der Domstadt verwurzelt und in der Welt zu Hause.

Früher, ja früher war alles anders. Nicht besser, aber anders eben. Da lächelte uns ein bemütztes Mädchen mit Kulleraugen an, wenn wir auf www.designspotter.com surften. Da gab es eigentlich nur eine einzige Seite, die man beinahe endlos herunterscrollen konnte. Und es gab vor allen Dingen eines:

Täglich frisches und junges Design aus aller Herren Länder.

Viel hat sich verändert seit dieser Zeit. Von weiß-grün zu cyan-braun, von Eindi-mensionalität zu Multitasking. Denn heute finden sich neben der täglichen Blogroll auch Rubriken wie Products, Profiles, Events und Reports auf der erweiterten Webseite. Auch der eigene Webvideo-Sender DSTV findet nun seinen angestammten Platz unter dem Dach der Mutterdomäne.

Vor allem aber eines ist geblieben.

DESIGNSPOTTER ist nach wie vor die Homebase für alle, die synästhetisch zwi-schen Gestalten und Gestaltung, Haltung und Unterhaltung umherwandern – eben ein Schaufenster frischer Ideen und spannender neuer Produkte, ein Schmelztiegel junger, internationaler Designer und eine Schatz-truhe für alle Gestaltungsliebhaber rund um den Erdball.

In den vergangenen vier Jahren ist DE-SIGNSPOTTER durch zahlreiche Er-weiterungen zu einer Marke avanciert, die eine Vielzahl von Bereichen bedient: www.designspotter.com als Mutter fun-giert als das öffentliche Sprachrohr und Schaufenster nach draußen. Hinzu kommt DS Agency (die hauseigene Agentur für Kommunikation und Marketing) und DSTV (der eigene Webvideo Channel). In Kürze werden zwei weitere Features die Marke DESIGNSPOTTER abrunden: DS Shop und DS Jobs stehen kurz vor dem Launch.

where design happens!

DESIGNSPOTTER –

2005 – Das Internet steckt mitten drin in der Pubertät. Die Kin-derkrankheiten der späten Neunziger hat es ganz gut weggesteckt, als zu Beginn des neuen Jahrtausends der New-Economy-Twister alles, was .com und Namen hat, zu Staub vaporisiert. Von diesem ersten und schlimmsten Liebeskummer erholt sich das Netz mit vielen neuen Tools und Features und darf sich von nun an „webzweinull“ nennen.

DESIGNSPOTTER präsentiert von Beginn an der Weltöffentlichkeit interessante, au-ßergewöhnliche und originelle Designideen, -strömungen und -potenziale. Jeden Tag anders, jeden Tag neu. Und stets im Blick: Die Förderung von Nachwuchstalenten.Nach nur zwei Monaten klicken bereits 1.800 Neugierige täglich auf www.designspotter.com vorbei. Ein halbes Jahr später sind es schon täglich 3.000. Das Archiv mit Veröffent-lichungen wächst kontinuierlich an. DS wird Kooperationspartner von internationalen Designveranstaltungen, Messen und Wettbewerben, unter anderem der Design Miami Basel und der Blickfang Tokio.

2006 – ein erster Meilenstein in der Bloggeschichte. Zur Premie-re schlägt der Design Blog die Brücke zwischen digitaler und realer Welt. Auf den Kölner Passagen initiiert DESIGNSPOTTER im Januar 2006 die erste Show mit dreißig internationalen Designern.

2007– „Die grüne Hölle“ (benannt nach der Farbe des Ausstellungs-teppichs) markiert im Januar 07 einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Marke DS. Zum Kooperationspartner der Kölnmesse erkoren, schafft der Design Blog den Sprung auf die renommierte Messebühne der imm cologne und überzeugt mit insgesamt 45 internationalen Ausstellern auf 350 qm.Im Frühjahr 07 erblickt DS Agency das Licht der medialen Welt. Von nun an bündelt DS als Label Öffentlichkeitsarbeit und Marketingaktionen, entwickelt Kooperations-konzepte, setzt erfolgreich Pressearbeit um und bietet viele Leistungen auch extern an – frei nach dem Motto „unique design needs unique communication“.

2008 – Das bisher erfolgreichste Jahr in der DS-Geschichte. Mit den „Fantastischen Fünfzig“ kuratiert DS zum zweiten Mal eine große Show zur imm colo-gne. Der Name ist auch diesmal Programm: 50 Aussteller, 450 qm Fläche, Messeparty und alles, was dazu gehört. Im April 08 zeigt DS sein neues Gesicht. Relaunch, neue CI, wesentlich erweiterte Features – raus aus dem Blog und mitten hinein ins erwachsene Online Design Magazin. DSTV wird heimgeholt und präsentiert ab sofort eigene und fremde Bewegtbilder im Kontext Design.Kurz darauf fliegt das DS-Team Markus Gogolin und Ioanna Paraskeva im Auftrag des kanadischen Tourismusverbandes nach Ontario und Alberta, wo sich die beiden mit einer Videokamera vier Wochen lang auf Spurensuche nach kanadischem Lifestyle begeben. Die „DESIGNSPOTTER Canada Lifestyle Tour“ fassen die beiden unter dem Projekt ROADSPOTTER zusammen. Unter www.roadspotter.com finden sich alle während der Tour entstandenen Videos.

2009 – „DESIGNSPOTTER 3.1“, Größer und massiver denn je demon–striert das Online Design Magazin Präsenz im Zuge der imm cologne und der Cologne Design Week.

Mittlerweile wird DS in vielen internationalen Rankings unter die TOP10 Design-Webseiten gezählt. Das Archiv umfasst mehr als 4.500 Produkte und seit dem Relaunch sind 1.500 neue Designerprofile dazugekommen. Mehr als 120.000 Besucher aus über 65 Ländern informieren sich monatlich im Magazin und die Zahl von hochwertigen Marken- und Medienkooperationen wächst und gedeiht.

Ioanna Paraskeva, Head of communications and marketing, fasst die mittelfristigen Pläne von DS zusammen: „In den letzten Jahren haben wir es kontinuierlich geschafft, mittels gebündelter Synergien unsere Marke international zu etablieren. Auf dieser Basis wollen wir uns in Zukunft mehr auf die Förderung und Darstellung von deutschem Designnachwuchs im Ausland konzentrieren.“ Erste Gespräche mit Kulturverbänden und –institutionen seien bereits im Gange.Und Markus Gogolin, CEO, ergänzt: „Uns ging es von Anfang an schon darum zu zeigen, welch ein großes Potenzial in den Köpfen der Jungen und Wilden steckt. Bisher haben wir Produkte nur präsentiert – in Zukunft aber werden sie käuflich erwerbbar sein. Das kommt dem Kreativen auch zugute, schließlich kann er so auf einen eigenen Online Shop verzichten.“Und auf die Frage, was es genau mit DS Jobs auf sich hat, stellt er fest: „Es ist die logische Konsequenz, unser Portfolio auch in Sachen Jobangebote zu erweitern. Wir sind eben ein umfassendes Design-Portal, das alle Anliegen professionell und state-of-the-art bedienen möchte“.

DESIGNSPOTTER präsentiert die #4einhalb des HOW TO magazines. Viel Spaß damit.

WHERE DESIGN HAPPENS

DESIGNSPOTTER ONLINE DESIGN MAGAZINE

DESIGNSPOTTER offers young designers an international portal for publication. We publish fresh works and ideas and

build up a base for communication among all those people who love and live design like we do. designspotter.com

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Ein Blick zurück und einer nach vorn.

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Page 6: HOW TO #4einhalb

I have been a/on top most of my life but recently I am heavily/heavenly into experimenting with being a bottom. It is quite something, and I can recommend it for expanding ones range of experiences.

Meine drei „Erfolgsrezepte“:1) „Erwarte nichts, dann ist alles ein Geschenk.“2) „Nimm deine Schwächen ernst.“3) „Betrachte Denken als Entspannung.“

So viele Wege auch nach oben führen mögen - der schönste davon hat selten eine Überholspur.

Oben angekommen zeigt sich in der Regel nämlich, dass eine Spur vollkommen aus-reicht. Alles, was wichtig ist, geschieht auf dieser einen Spur: Jedes Ausweichen, jeder Gruß an diejenigen, denen man begegnet und jeder Moment des Überholens ist Teil des Weges und dient zwei großen Zielen: der unbeschreiblichen Aussicht und dem einzigartigen Gipfelglück.

Diese Philosophie macht mich zu einem begeisterten Landstraßenfahrer, einem leiden-schaftlichen Karriereverweigerer und vielleicht irgendwann mal zum unantastbaren Rockstar – denn wenn man nach Bon Scott geht, heißt es fernab jeglicher Überhol-spurenrhetorik:It’s a long way to the top, if you wanna rock’n’roll!

Sico Carlier Paris

André HilleLeipzig

sicocarlier.com

text-manufaktur.de

sebastianklug.de

Sebastian KlugAutor und Texter

MünchenHOW TO ist vor allem der Glaube an sich selbst. Aber auch der Glaube an den Multiplikator Kommunikation. So haben wir in unserem Netzwerk ausgerufen, dass wir auf der IMM sind und haben zum Mitmachen aufgerufen. Ergebnis: 14 Antworten auf die Frage:

Übungsaufgabe:Lesen Sie den folgenden Text und notieren Sie sämtliche Assoziationen aus der Welt des Straßen- und Schienenverkehrs, die Ihnen bei Lektüre in den Sinn kommen (zum Beispiel: Sackgasse, Abstellgleis, Standstreifen, Überholspur).

Nachdem ich im letzten Sommer noch wohlhabende deutsche Touristen in Italien beküm-mert habe und im Herbst mit Grundschülern durch rheinische Wälder getobt bin, war ich im Winter als Referentin in einem sächsischen Bildungshaus beschäftigt.Dort hatte ich mehrere Gruppen von schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen zu betreuen, und das acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche, vier Wochen im Monat.Meine Themen waren: Stellensuche, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Vorstellungs-gespräch, Testtraining, Kommunikationscoaching und der ganze andere Kram, der arbeitslosen Menschen möglicherweise nützlich sein könnte.Von den Kursteilnehmern war natürlich niemand freiwillig gekommen; ihnen allen war – sollten sie unentschuldigt fernbleiben – mit einer Kürzung ihrer Harz IV-Bezüge gedroht worden. Für einige war es bereits die zweite oder dritte Maßnahme dieser Art und wir alle wissen, dass selbst die allerschönste Bewerbungsmappe ihnen keine Stelle verschaffen wird. Denn auch wenn sie körperlich und geistig fit sind, für den ostdeutschen Arbeitsmarkt sind meine Kursteilnehmer nicht fit genug: Sie sind zu alt, haben zu viele Kinder, zu viel Körpergewicht, zu viel Allergien, zu viele abgebrochene Ausbildungen, zu wenig Deutschkenntnisse.Die Verantwortlichen interessierte zum Glück (oder: leider?) überhaupt nicht, was in meinem Unterricht geschah. Das Schlafen hatte ich offiziell erlaubt, genauso wie das Lesen, Basteln und Malen, ich improvisierte viel, brachte Spiele mit, nahm jedes Angebot für eine Plauderei dankbar an, und trotzdem (oder: gerade deshalb?) bin ich überzeugt davon, dass vom Inhaltlichen mehr hängengeblieben ist, als die Teilnehmer gemerkt haben. Keine Ahnung, ob es jemals jemanden nutzen wird.

Angela KobeltFreiberufliche Referentin, Spiel- und Theaterpädagogin

Leipzig

→Selbstorganisation

Wie schaffe ich es nach oben?

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Page 7: HOW TO #4einhalb

I have been a/on top most of my life but recently I am heavily/heavenly into experimenting with being a bottom. It is quite something, and I can recommend it for expanding ones range of experiences.

Meine drei „Erfolgsrezepte“:1) „Erwarte nichts, dann ist alles ein Geschenk.“2) „Nimm deine Schwächen ernst.“3) „Betrachte Denken als Entspannung.“

So viele Wege auch nach oben führen mögen - der schönste davon hat selten eine Überholspur.

Oben angekommen zeigt sich in der Regel nämlich, dass eine Spur vollkommen aus-reicht. Alles, was wichtig ist, geschieht auf dieser einen Spur: Jedes Ausweichen, jeder Gruß an diejenigen, denen man begegnet und jeder Moment des Überholens ist Teil des Weges und dient zwei großen Zielen: der unbeschreiblichen Aussicht und dem einzigartigen Gipfelglück.

Diese Philosophie macht mich zu einem begeisterten Landstraßenfahrer, einem leiden-schaftlichen Karriereverweigerer und vielleicht irgendwann mal zum unantastbaren Rockstar – denn wenn man nach Bon Scott geht, heißt es fernab jeglicher Überhol-spurenrhetorik:It’s a long way to the top, if you wanna rock’n’roll!

Sico Carlier Paris

André HilleLeipzig

sicocarlier.com

text-manufaktur.de

sebastianklug.de

Sebastian KlugAutor und Texter

MünchenHOW TO ist vor allem der Glaube an sich selbst. Aber auch der Glaube an den Multiplikator Kommunikation. So haben wir in unserem Netzwerk ausgerufen, dass wir auf der IMM sind und haben zum Mitmachen aufgerufen. Ergebnis: 14 Antworten auf die Frage:

Übungsaufgabe:Lesen Sie den folgenden Text und notieren Sie sämtliche Assoziationen aus der Welt des Straßen- und Schienenverkehrs, die Ihnen bei Lektüre in den Sinn kommen (zum Beispiel: Sackgasse, Abstellgleis, Standstreifen, Überholspur).

Nachdem ich im letzten Sommer noch wohlhabende deutsche Touristen in Italien beküm-mert habe und im Herbst mit Grundschülern durch rheinische Wälder getobt bin, war ich im Winter als Referentin in einem sächsischen Bildungshaus beschäftigt.Dort hatte ich mehrere Gruppen von schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen zu betreuen, und das acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche, vier Wochen im Monat.Meine Themen waren: Stellensuche, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Vorstellungs-gespräch, Testtraining, Kommunikationscoaching und der ganze andere Kram, der arbeitslosen Menschen möglicherweise nützlich sein könnte.Von den Kursteilnehmern war natürlich niemand freiwillig gekommen; ihnen allen war – sollten sie unentschuldigt fernbleiben – mit einer Kürzung ihrer Harz IV-Bezüge gedroht worden. Für einige war es bereits die zweite oder dritte Maßnahme dieser Art und wir alle wissen, dass selbst die allerschönste Bewerbungsmappe ihnen keine Stelle verschaffen wird. Denn auch wenn sie körperlich und geistig fit sind, für den ostdeutschen Arbeitsmarkt sind meine Kursteilnehmer nicht fit genug: Sie sind zu alt, haben zu viele Kinder, zu viel Körpergewicht, zu viel Allergien, zu viele abgebrochene Ausbildungen, zu wenig Deutschkenntnisse.Die Verantwortlichen interessierte zum Glück (oder: leider?) überhaupt nicht, was in meinem Unterricht geschah. Das Schlafen hatte ich offiziell erlaubt, genauso wie das Lesen, Basteln und Malen, ich improvisierte viel, brachte Spiele mit, nahm jedes Angebot für eine Plauderei dankbar an, und trotzdem (oder: gerade deshalb?) bin ich überzeugt davon, dass vom Inhaltlichen mehr hängengeblieben ist, als die Teilnehmer gemerkt haben. Keine Ahnung, ob es jemals jemanden nutzen wird.

Angela KobeltFreiberufliche Referentin, Spiel- und Theaterpädagogin

Leipzig

→Selbstorganisation

Wie schaffe ich es nach oben?

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pluralnet.de

youtube.com/watch?v=H1iR2Wi3u5o

type-f.com

Kilian KrugBerlin

Mike Kroiss Werber und Buchautor

München

Alex LeaskTrinkhallenrockstar

Frankfurt

David VossGrafiker

Leipzig

Vanessa „ZOE“ Nikolidakis Grafikdesignerin und Künstlerin

Berlin

Wie schafft man es ganz nach oben?Laut meiner Mutter mit Fleiß, guten Noten, einer abgeschlossenen und zukunfts-orientierten Berufsausbildung sowie allen möglichen preußischen Tugenden. Und tatsächlich, so wird man sicher einmal Regierungspräsident, Oberstaatsanwalt oder Konzernheini.

Die wirkliche Frage ist: Was ist oben?Oben ist da, wo Dein Herz am lautesten schlägt, wo Deine Leidenschaft ist. Oben ist da, wo Du in Deinen kühnsten Träumen hinwillst. Und das schaffst Du nicht mit dem ganzen Gepäck, das da oben steht. Zumindest nicht nur. Da kommst Du nur hin, wenn Du Dich selbst kennst, wenn Du auch weißt, was Deine Schwächen sind und wenn Du Dir selbst gegenüber ehrlich bist.

Dann kommst Du ganz vielleicht nach oben, vielleicht aber nicht. Ist aber auch egal, denn zumindest hast Du es mal versucht.

Keine Angst vor Fehlern und Peinlichkeiten und jede Menge Spaß an den eigenen Ideen.Auf die Frage, was mich nach oben gebracht hat, könnte ich einfach die üblichen Verdächtigen nennen: Leidenschaft für eine einzigartige Idee und eine Vision, die so groß und verführerisch ist, dass ich gar nicht anders kann, als alles dafür zu tun, meinen großen Traum wahr werden zu lassen. Tatsächlich aber glaube ich, dass ich irgendwann aufgehört habe, alles perfekt machen zu wollen, mich persönlich ha-ben viele, viele, viele Fehler weitergebracht. Und wer unbedingt Erfolg haben will, sollte nicht allzu viel auf Meinungen anderer geben und sich an Peinlichkeiten aller Art gewöhnen. Je außergewöhnlicher eine Idee oder ein Design ist, je eher wird es Leute geben, die das was Du machst, bescheuert finden. Auge mal Pi wird ein Drittel Deine Idee lieben, ein Drittel steht Deiner Idee neutral gegenüber und das, was das letzte Drittel von Deiner Idee hält, solltest Du niemals persönlich nehmen, sondern als das beste Zeichen dafür, dass Du für Dich auf dem richtigen Weg zu etwas ganz Besonderem bist. Darum wünsche ich gerade den Newcomern im Land viel Mut, die Dinge mal ganz anders anzugehen. Nur so entstehen wirklich neue, einzigartige Ideen, De-signs und Geschichten und kein wiedergekäutes Irgendwas. Und HOW TO ist die beste Plattform, die ich kenne, sich mit den eigenen Spinnereien gnadenlos austoben zu können. Tatsächlich hatte ich hier noch vor meiner ersten Buchveröffentlichung meine Premiere als Autor und in HOW TO clown hab ich’s in Sachen Grimassenschneiden mal richtig krachen lassen. Was für ein Spaß! Und das ist es, worum es mir persönlich am meisten geht: Spaß an einzigartigen Geschichten. HOW TO steht da auf meiner Liste ganz oben – gleich nach meinem Buch „Tausche Bauch gegen Frau!“ versteht sich:

„höher, schnell, weiter ... warum muss sich immer alles potenzieren? warum kann es mal nicht einfach nur ‚gut‘ sein? das „richtige maß“, das fände ich den richtigen weg - egal, ob er nun nach oben geht oder nicht.“

Auf dem Weg nach ganz obenIch habe also ein Ziel: Erfolgreich, geliebt, bedeutend und erfüllt durch die Welt zu wandern. Mein Weg ist fast wie die Berliner U-Bahn: Ich komme immer an, Umwege, die ich fahre, sind oft die schöneren Wege, an manchen Stationen brauche ich Mut und Selbstbewusstsein, aber von der Fahrt abbringen kann mich niemand, außer es fängt neben mir an zu stinken. Dann steige ich aus, laufe eine Station über Grünflächen und Straßen, atme tief ein und steige in die nächste wieder ein. Der Unterschied zwischen einer U-Bahn-Fahrt und meinem Weg? Der Weg ist das Ziel. Ich bin glücklich, denn der Himmel ist groß.

tauschebauchgegenfrau.de mikekroiss.com

Es gibt kein links, kein rechts, kein oben, kein unten.Jeder Anfang und alles Neue ist ein Geschenk und großer Segen für den kreativen Schaffensprozess. Der Weg der Freiheit öffnet sich in allen Richtungen und lockt mit seinen frischen Gedanken. Sie beginnen zu fließen. Sie verbinden sich und formen sich zu konkreten Bausteinen der Kreativität. Die Einsatzfreude führt dazu, die gewohnten Pfade zu verlassen und die Prozesse immer im neuen Kontext erscheinen zu lassen. Die Offenheit und die Neugierde sind innere Impulse für die Grenzenlosig-keit. Wir folgen unserem Herzblut, dass uns zur nächsten Grenze führt, die wieder überschritten werden möchte.

Björn Börris PetersDiplom Designer

Stuttgart Joel Pirela Creative Director

Miami

designklinik.de

Planning to reach to the top ... providing a product that relates to the end user, offering exceptional customer service and being supportive of loyal customers. Once you are at the top, don‘t forget how you got there and be appreciative, not a diva.

blueantstudio.comFounder of

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type-f.com

Kilian KrugBerlin

Mike Kroiss Werber und Buchautor

München

Alex LeaskTrinkhallenrockstar

Frankfurt

David VossGrafiker

Leipzig

Vanessa „ZOE“ Nikolidakis Grafikdesignerin und Künstlerin

Berlin

Wie schafft man es ganz nach oben?Laut meiner Mutter mit Fleiß, guten Noten, einer abgeschlossenen und zukunfts-orientierten Berufsausbildung sowie allen möglichen preußischen Tugenden. Und tatsächlich, so wird man sicher einmal Regierungspräsident, Oberstaatsanwalt oder Konzernheini.

Die wirkliche Frage ist: Was ist oben?Oben ist da, wo Dein Herz am lautesten schlägt, wo Deine Leidenschaft ist. Oben ist da, wo Du in Deinen kühnsten Träumen hinwillst. Und das schaffst Du nicht mit dem ganzen Gepäck, das da oben steht. Zumindest nicht nur. Da kommst Du nur hin, wenn Du Dich selbst kennst, wenn Du auch weißt, was Deine Schwächen sind und wenn Du Dir selbst gegenüber ehrlich bist.

Dann kommst Du ganz vielleicht nach oben, vielleicht aber nicht. Ist aber auch egal, denn zumindest hast Du es mal versucht.

Keine Angst vor Fehlern und Peinlichkeiten und jede Menge Spaß an den eigenen Ideen.Auf die Frage, was mich nach oben gebracht hat, könnte ich einfach die üblichen Verdächtigen nennen: Leidenschaft für eine einzigartige Idee und eine Vision, die so groß und verführerisch ist, dass ich gar nicht anders kann, als alles dafür zu tun, meinen großen Traum wahr werden zu lassen. Tatsächlich aber glaube ich, dass ich irgendwann aufgehört habe, alles perfekt machen zu wollen, mich persönlich ha-ben viele, viele, viele Fehler weitergebracht. Und wer unbedingt Erfolg haben will, sollte nicht allzu viel auf Meinungen anderer geben und sich an Peinlichkeiten aller Art gewöhnen. Je außergewöhnlicher eine Idee oder ein Design ist, je eher wird es Leute geben, die das was Du machst, bescheuert finden. Auge mal Pi wird ein Drittel Deine Idee lieben, ein Drittel steht Deiner Idee neutral gegenüber und das, was das letzte Drittel von Deiner Idee hält, solltest Du niemals persönlich nehmen, sondern als das beste Zeichen dafür, dass Du für Dich auf dem richtigen Weg zu etwas ganz Besonderem bist. Darum wünsche ich gerade den Newcomern im Land viel Mut, die Dinge mal ganz anders anzugehen. Nur so entstehen wirklich neue, einzigartige Ideen, De-signs und Geschichten und kein wiedergekäutes Irgendwas. Und HOW TO ist die beste Plattform, die ich kenne, sich mit den eigenen Spinnereien gnadenlos austoben zu können. Tatsächlich hatte ich hier noch vor meiner ersten Buchveröffentlichung meine Premiere als Autor und in HOW TO clown hab ich’s in Sachen Grimassenschneiden mal richtig krachen lassen. Was für ein Spaß! Und das ist es, worum es mir persönlich am meisten geht: Spaß an einzigartigen Geschichten. HOW TO steht da auf meiner Liste ganz oben – gleich nach meinem Buch „Tausche Bauch gegen Frau!“ versteht sich:

„höher, schnell, weiter ... warum muss sich immer alles potenzieren? warum kann es mal nicht einfach nur ‚gut‘ sein? das „richtige maß“, das fände ich den richtigen weg - egal, ob er nun nach oben geht oder nicht.“

Auf dem Weg nach ganz obenIch habe also ein Ziel: Erfolgreich, geliebt, bedeutend und erfüllt durch die Welt zu wandern. Mein Weg ist fast wie die Berliner U-Bahn: Ich komme immer an, Umwege, die ich fahre, sind oft die schöneren Wege, an manchen Stationen brauche ich Mut und Selbstbewusstsein, aber von der Fahrt abbringen kann mich niemand, außer es fängt neben mir an zu stinken. Dann steige ich aus, laufe eine Station über Grünflächen und Straßen, atme tief ein und steige in die nächste wieder ein. Der Unterschied zwischen einer U-Bahn-Fahrt und meinem Weg? Der Weg ist das Ziel. Ich bin glücklich, denn der Himmel ist groß.

tauschebauchgegenfrau.de mikekroiss.com

Es gibt kein links, kein rechts, kein oben, kein unten.Jeder Anfang und alles Neue ist ein Geschenk und großer Segen für den kreativen Schaffensprozess. Der Weg der Freiheit öffnet sich in allen Richtungen und lockt mit seinen frischen Gedanken. Sie beginnen zu fließen. Sie verbinden sich und formen sich zu konkreten Bausteinen der Kreativität. Die Einsatzfreude führt dazu, die gewohnten Pfade zu verlassen und die Prozesse immer im neuen Kontext erscheinen zu lassen. Die Offenheit und die Neugierde sind innere Impulse für die Grenzenlosig-keit. Wir folgen unserem Herzblut, dass uns zur nächsten Grenze führt, die wieder überschritten werden möchte.

Björn Börris PetersDiplom Designer

Stuttgart Joel Pirela Creative Director

Miami

designklinik.de

Planning to reach to the top ... providing a product that relates to the end user, offering exceptional customer service and being supportive of loyal customers. Once you are at the top, don‘t forget how you got there and be appreciative, not a diva.

blueantstudio.comFounder of

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Page 10: HOW TO #4einhalb

Knallharte Selbstausbeutung, signalrote Zahlen, unbequeme Stühle:„Konsequent am Markt vorbei!“ lautet die Strategie des AusnahmeVerlags. Autoren, Mitarbeiter und Chefetage pfeifen auf Erwartungshaltung und Umsatzzahlen und feiern damit große Erfolge jenseits der Rentabilität.

Für uns ist Ökonomie nicht nur ein Fremdwort: Wir können es kaum richtig schreiben. Wir haben uns so weit hinten eingewurzelt – aus diesem Album purzelt niemand mehr!

Wie man sich nach oben kämpft? Einfach: „Immer am Ball bleiben!“

Betti TrummerVerlegerin

Hamburg

Vera WarterDesignerin

München

ausnahmeverlag.de

Franziska BeckerDipl. Grafik-Designerin

Leipzig

dreizweidrei.de

Design ist eine BewegungMan kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich der Designer aufgrund der dem Menschen eigenen »unnegierbaren Sozietät«1 in einer Bewegung aufgehoben fühlt. Dies wiederum gibt Anlass, darüber zu speku- lieren, ob hier die nötige Kraft, Idee oder überhaupt die Notwendigkeit, eine eigene Bewegung auszulösen, vorhanden ist. Kraft- und saftlos ruft man lieber alte Haus-geister. Exemplarisch ist das heute ständig herbei- zitierte Bauhaus Beweis genug, wie sehr man sich in einer vorformulierten Idee zu Hause fühlen möchte, um seinem eigenen Schaffen Tiefe zu verleihen. Es ist nichts falsch daran, einer Bewegung zu folgen, nur muss diese nicht extra gerufen werden, denn Design ist a priori selbst eine Bewegung. Diese Bewegung gilt es im Folgen-den zu bestimmen und zu begreifen.

von 2xGoldstein

→Autoritätsmisstrauen

Und: Protestieren!

protesthandbuch.deverawarter.de

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Knallharte Selbstausbeutung, signalrote Zahlen, unbequeme Stühle:„Konsequent am Markt vorbei!“ lautet die Strategie des AusnahmeVerlags. Autoren, Mitarbeiter und Chefetage pfeifen auf Erwartungshaltung und Umsatzzahlen und feiern damit große Erfolge jenseits der Rentabilität.

Für uns ist Ökonomie nicht nur ein Fremdwort: Wir können es kaum richtig schreiben. Wir haben uns so weit hinten eingewurzelt – aus diesem Album purzelt niemand mehr!

Wie man sich nach oben kämpft? Einfach: „Immer am Ball bleiben!“

Betti TrummerVerlegerin

Hamburg

Vera WarterDesignerin

München

ausnahmeverlag.de

Franziska BeckerDipl. Grafik-Designerin

Leipzig

dreizweidrei.de

Design ist eine BewegungMan kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich der Designer aufgrund der dem Menschen eigenen »unnegierbaren Sozietät«1 in einer Bewegung aufgehoben fühlt. Dies wiederum gibt Anlass, darüber zu speku- lieren, ob hier die nötige Kraft, Idee oder überhaupt die Notwendigkeit, eine eigene Bewegung auszulösen, vorhanden ist. Kraft- und saftlos ruft man lieber alte Haus-geister. Exemplarisch ist das heute ständig herbei- zitierte Bauhaus Beweis genug, wie sehr man sich in einer vorformulierten Idee zu Hause fühlen möchte, um seinem eigenen Schaffen Tiefe zu verleihen. Es ist nichts falsch daran, einer Bewegung zu folgen, nur muss diese nicht extra gerufen werden, denn Design ist a priori selbst eine Bewegung. Diese Bewegung gilt es im Folgen-den zu bestimmen und zu begreifen.

von 2xGoldstein

→Autoritätsmisstrauen

Und: Protestieren!

protesthandbuch.deverawarter.de

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der Landnahme seitens des Designers. Aber hat es das Design nötig, einen eigenen Be-reich zu beanspruchen? Was passiert, wenn Design einen eigenen Bereich besetzt? Dann wird das Design bewegungslos, es verliert seine Würde und wird somit kulturell wert-los. Hier beginnt das Design, sich vor eigener Kulisse selbst zu inszenieren.4 Diese Art von Design sagt mehr über den Designer aus als über die oben angesprochene Fragestellung.5 Die immer wieder erwähnte Handschrift des Designers hat mit diesem nur rekursiv les-baren Design nichts zu tun.

Wo Design sich bewegt, kann nur im Ein-zelfall ausführlich beschrieben werden.6 Kommt man darauf zurück, wie sich Design vor der jeweiligen Kulisse bewegt, stellt sich die Frage: Was ist ein Ereignis für den De-signer?Der Designer muss sich, um einzugreifen, der bereichsspezifischen Frage stellen.7 De-sign bedeutet eine Antwort formulieren. Was heißt »formulieren«? Das Formulieren ist eine Bewegung von innen (interno) nach außen (esterno), von der Frage zur Antwort.8 Das Formulieren beginnt im geistigen Schaf-fen. Hier ist die Rede von einem Denken (Frage – Antwort), das auch eine Bewegung ist. Der Designer stellt sich den Fragen und formuliert eine mögliche Antwort. Was ist eine Antwort? Die Antwort ist die Formu-lierung eines »materiale[n] Äquivalent[s]«9 seines geistigen Schaffens. Angestrebt wird immer eine »ästhetische Lösung«, die in der Formulierung gestalterischen Eigensinn mit »sinnlichen, sprachlichen und ökonomischen Konventionen« verbindet.10 Freilich findet sich im Design die gleiche Notwendigkeit wie in der Kunst, »die eigenen Wahrnehmungen für die Wahrnehmungen durch andere zu präparieren«11. Jedoch ist der Designer die-

ser Notwendigkeit mehr verpflichtet, denn Design ist »trotz aller […] Funktionalität dem Aneignungsvermögen der Individuen ausgesetzt«.12 Das bedeutet aber nicht, dass man die Antwort im kleinsten gemeinsamen Nenner suchen sollte.13 Die Repräsentation muss in der Formulierung einer Antwort von Anfang an mitgedacht werden, d.h. das geistige Schaffen geht der Materialisierung nicht etwa voraus, sondern ist in dieser be-reits mitangelegt.

Geschieht dies nicht, ist der Designer un-fähig, eine Antwort zu formulieren, die verstanden werden kann. Zur Antwort ge-zwungen, behilft sich der Designer anstelle eines Äquivalents mit einem Surrogat. Denn geistiges Schaffen muss auch beurteilt wer-den. Kurz gesagt: Der Designer verliert sich im Formulieren einer Antwort. Denkt der Designer nur die Repräsentati-on, bleibt die Lösung eine rein ästhetische. Das geistige Schaffen ist in dieser Antwort nicht enthalten und somit ist die Antwort kein gleichwertiger Ersatz. Aus Re-Präsen-tation wird Präsentation. Inszenierung und Zurschaustellung im Sinne eines Display-designs beherrschen die Kulisse.14 Und was ist gefährlicher als Designer, die im ästheti-schen und semiotischen Luxus des Alles-ist-okay-Designreiches festsitzen? Alles zählt außer Inhalt in dieser großen Kulisse der Ästhetik. Angepasst an das globale Streben nach Erleichterung, wird hier nur eine frohe Botschaft transportiert.15 Kurz gesagt: Der Designer antwortet nicht auf die Frage.

Als Erstes gilt es, die Bewegung und somit das Design zu lokalisieren. Man ist geneigt, auf der Suche nach dem Ursprung der Be-wegung dem Design einen festen Bereich zuzuweisen. Dass diese Verortung aber im-mer wieder neu vollzogen werden muss, ist evident, wenn man sich vergegenwärtigt, dass eine Bewegung zwar einen Ursprung hat, dieser sich aber nur im Einzelfall ver-bindlich verorten lässt. Analog hierzu muss die Frage lauten: »Wo überall ist Design?« Design hat keinen eigenen Bereich. Der Ur-sprung der Bewegung ist immer in anderen Bereichen zu suchen. Über eine Frage, die der jeweilige Bereich stellt, wird das Design aufgefordert, dort einzugreifen.2 Aus der Bewegung im Allgemeinen wird ein Ereig-nis im Speziellen. Über ein Ereignis greift Design in diesen bestimmten Bereich ein. Was ist ein solches Ereignis? Ein Ereignis ist immer singulär und zeitlich punktuell. So bleibt es über den Moment des Ereignens hinaus nur in seiner Auswirkung beschreib-bar. Wir suchen also nach einem Wirkungs-feld. Ein Wirkungsfeld hat keine klar erfass-baren Grenzen. Wie lässt es sich dennoch beschreiben? Das jeweilige Wirkungsfeld definiert sich immer über die Fragestellung des jeweiligen Bereichs. Anders gesagt: Wie Design sich bewegt, hängt von der Kulisse ab. Man »hatte […] im Bauhaus von Weimar damit begonnen, unter dem Titel Gestaltung – welches den deutschen Weg zum Design bezeichnet – über einen integralen Zugriff auf das Umfeld des alltäglichen Aufenthalts zu verhandeln.«3

Da das Design heimatlos ist, kann es sich eo ipso interdisziplinär bewegen. Auch hier stimmt: seine Wurzellosigkeit ist seine Wür-de, wie Vilém Flusser über den Migranten schreibt. Durch die Migration, durch die disziplinäre Notwendigkeit zur ständigen Wanderung erhält das Design seine Würde – seinen kulturellen Wert. Wider besseren Wissens gibt es jedoch verzweifelte Versuche

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der Landnahme seitens des Designers. Aber hat es das Design nötig, einen eigenen Be-reich zu beanspruchen? Was passiert, wenn Design einen eigenen Bereich besetzt? Dann wird das Design bewegungslos, es verliert seine Würde und wird somit kulturell wert-los. Hier beginnt das Design, sich vor eigener Kulisse selbst zu inszenieren.4 Diese Art von Design sagt mehr über den Designer aus als über die oben angesprochene Fragestellung.5 Die immer wieder erwähnte Handschrift des Designers hat mit diesem nur rekursiv les-baren Design nichts zu tun.

Wo Design sich bewegt, kann nur im Ein-zelfall ausführlich beschrieben werden.6 Kommt man darauf zurück, wie sich Design vor der jeweiligen Kulisse bewegt, stellt sich die Frage: Was ist ein Ereignis für den De-signer?Der Designer muss sich, um einzugreifen, der bereichsspezifischen Frage stellen.7 De-sign bedeutet eine Antwort formulieren. Was heißt »formulieren«? Das Formulieren ist eine Bewegung von innen (interno) nach außen (esterno), von der Frage zur Antwort.8 Das Formulieren beginnt im geistigen Schaf-fen. Hier ist die Rede von einem Denken (Frage – Antwort), das auch eine Bewegung ist. Der Designer stellt sich den Fragen und formuliert eine mögliche Antwort. Was ist eine Antwort? Die Antwort ist die Formu-lierung eines »materiale[n] Äquivalent[s]«9 seines geistigen Schaffens. Angestrebt wird immer eine »ästhetische Lösung«, die in der Formulierung gestalterischen Eigensinn mit »sinnlichen, sprachlichen und ökonomischen Konventionen« verbindet.10 Freilich findet sich im Design die gleiche Notwendigkeit wie in der Kunst, »die eigenen Wahrnehmungen für die Wahrnehmungen durch andere zu präparieren«11. Jedoch ist der Designer die-

ser Notwendigkeit mehr verpflichtet, denn Design ist »trotz aller […] Funktionalität dem Aneignungsvermögen der Individuen ausgesetzt«.12 Das bedeutet aber nicht, dass man die Antwort im kleinsten gemeinsamen Nenner suchen sollte.13 Die Repräsentation muss in der Formulierung einer Antwort von Anfang an mitgedacht werden, d.h. das geistige Schaffen geht der Materialisierung nicht etwa voraus, sondern ist in dieser be-reits mitangelegt.

Geschieht dies nicht, ist der Designer un-fähig, eine Antwort zu formulieren, die verstanden werden kann. Zur Antwort ge-zwungen, behilft sich der Designer anstelle eines Äquivalents mit einem Surrogat. Denn geistiges Schaffen muss auch beurteilt wer-den. Kurz gesagt: Der Designer verliert sich im Formulieren einer Antwort. Denkt der Designer nur die Repräsentati-on, bleibt die Lösung eine rein ästhetische. Das geistige Schaffen ist in dieser Antwort nicht enthalten und somit ist die Antwort kein gleichwertiger Ersatz. Aus Re-Präsen-tation wird Präsentation. Inszenierung und Zurschaustellung im Sinne eines Display-designs beherrschen die Kulisse.14 Und was ist gefährlicher als Designer, die im ästheti-schen und semiotischen Luxus des Alles-ist-okay-Designreiches festsitzen? Alles zählt außer Inhalt in dieser großen Kulisse der Ästhetik. Angepasst an das globale Streben nach Erleichterung, wird hier nur eine frohe Botschaft transportiert.15 Kurz gesagt: Der Designer antwortet nicht auf die Frage.

Als Erstes gilt es, die Bewegung und somit das Design zu lokalisieren. Man ist geneigt, auf der Suche nach dem Ursprung der Be-wegung dem Design einen festen Bereich zuzuweisen. Dass diese Verortung aber im-mer wieder neu vollzogen werden muss, ist evident, wenn man sich vergegenwärtigt, dass eine Bewegung zwar einen Ursprung hat, dieser sich aber nur im Einzelfall ver-bindlich verorten lässt. Analog hierzu muss die Frage lauten: »Wo überall ist Design?« Design hat keinen eigenen Bereich. Der Ur-sprung der Bewegung ist immer in anderen Bereichen zu suchen. Über eine Frage, die der jeweilige Bereich stellt, wird das Design aufgefordert, dort einzugreifen.2 Aus der Bewegung im Allgemeinen wird ein Ereig-nis im Speziellen. Über ein Ereignis greift Design in diesen bestimmten Bereich ein. Was ist ein solches Ereignis? Ein Ereignis ist immer singulär und zeitlich punktuell. So bleibt es über den Moment des Ereignens hinaus nur in seiner Auswirkung beschreib-bar. Wir suchen also nach einem Wirkungs-feld. Ein Wirkungsfeld hat keine klar erfass-baren Grenzen. Wie lässt es sich dennoch beschreiben? Das jeweilige Wirkungsfeld definiert sich immer über die Fragestellung des jeweiligen Bereichs. Anders gesagt: Wie Design sich bewegt, hängt von der Kulisse ab. Man »hatte […] im Bauhaus von Weimar damit begonnen, unter dem Titel Gestaltung – welches den deutschen Weg zum Design bezeichnet – über einen integralen Zugriff auf das Umfeld des alltäglichen Aufenthalts zu verhandeln.«3

Da das Design heimatlos ist, kann es sich eo ipso interdisziplinär bewegen. Auch hier stimmt: seine Wurzellosigkeit ist seine Wür-de, wie Vilém Flusser über den Migranten schreibt. Durch die Migration, durch die disziplinäre Notwendigkeit zur ständigen Wanderung erhält das Design seine Würde – seinen kulturellen Wert. Wider besseren Wissens gibt es jedoch verzweifelte Versuche

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UNSER CENTERFOLD→

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* »Das Sitzfleisch ist grade die Sünde wider den heiligen Geist. Nur die ergangenen Gedanken haben Wert.« FR I EDR ICH N I E TZSCHE

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von

→ 2xGoldstein, 2xgoldstein.de

→ Ansgar Rolfes, b-f-s-d.de

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* »Das Sitzfleisch ist grade die Sünde wider den heiligen Geist. Nur die ergangenen Gedanken haben Wert.« FR I EDR ICH N I E TZSCHE

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von

→ 2xGoldstein, 2xgoldstein.de

→ Ansgar Rolfes, b-f-s-d.de

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Indicative Estimates of Illegal Logging in selected countries

CAMBODIA90BOLIVIA,PERU80INDONESIA75ECUADOR, GABON,PAPUA NEW GUINEA70

PERCENT OF TOTAL PRODUCTIONSOURCE: WORLD BANK 2006*

SOURCES: SAVCOR INDUFOR OY 2004; SENECA GREEK ASSOCIATES AND WOOD RESSOURCES INTERNATIONAL 2004; FAO 2005; EUROPEAN FOREST INSTITUTE 2005USE ONLY CERTFIED WOOD! LOOK OUT FOR THIS SYMBOL:

*

BOLIVIAPERU60BOLIVIA, PERU,RUSSIA (FAR EAST)50

LAOS45

COLOMBIA42

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BRAZIL 20– 47

VIETNAM 20– 40

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Indicative Estimates of Illegal Logging in selected countries

CAMBODIA90BOLIVIA,PERU80INDONESIA75ECUADOR, GABON,PAPUA NEW GUINEA70

PERCENT OF TOTAL PRODUCTIONSOURCE: WORLD BANK 2006*

SOURCES: SAVCOR INDUFOR OY 2004; SENECA GREEK ASSOCIATES AND WOOD RESSOURCES INTERNATIONAL 2004; FAO 2005; EUROPEAN FOREST INSTITUTE 2005USE ONLY CERTFIED WOOD! LOOK OUT FOR THIS SYMBOL:

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ZUM HERAUSTRENNEN

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Erkenntnisse aus dem Süden der Republik

Oft ist dann Innovation16 die universale Ant-wort. Der Designer wird von einer Sucht nach Neuerung beherrscht, bei der nicht wichtig ist, »welcher Wandel sich vollzieht, solange sich die Neuerungen nur vom Vor-angehenden unterscheiden«17. So führt ihn seine Ignoranz gegenüber der Fragestellung direkt in die Abhängigkeit von Trends. Je-dem Designer sollte seine visuelle Verführ-barkeit bewusst sein. Wenn nur noch die äs-thetische Antwort gehört wird, verstummt die Autorenschaft und es ist egal, welcher Designer gefragt wird. Durch die bloße In-novation des Offensichtlichen verliert der Designer seine Souveränität. Souverän ist der Designer nur, wenn geistiges Schaffen und materiales Äquivalent ununterscheidbar sind. Nur dann ist gewährleistet, dass die Antwort so formuliert ist, dass die Frage in der Antwort enthalten ist.

Das Formulieren ist eine Bewegung zwischen Frage und Antwort. Da dieses Formulieren in unserem Fall ein monologisches ist, ist davon auszugehen, dass der Designer sich »in einem Element, dem […] [seinen], dem al-lein […] [ihm] entsprechenden«18 befindet und

seiner eigenen Bewegung folgt. Er entzieht sich im Monolog dem global tobenden Desi-gnrummel, mehr noch: Er verweigert sich der betrügerischen Überhöhung des schönen Scheins. Dieses Sichentziehen ist aber keine Weltflucht, denn der Designer vernachläs-sigt als analysierender Beobachter nicht die von ihm immer wieder geforderte und not-wendige Maxime des Interessiertseins. »Ent-rückung« heißt »ja nicht Versunkenheit oder Abkapselung«.19 Ganz im Gegenteil, denn im Monolog kann der Designer allem Beobach-teten als Analytiker Herr werden.

Die oben beschriebene Bewegung sollte jedem Designer klar machen, dass Design nicht nur eine bewegungslose Oberfläche ist. Im Wissen darum, dass es sich um ein mate-riales Äquivalent seines geistigen Schaffens handelt, hat er eine eigene Idee davon, was unter der sinnlich wahrnehmbaren Ober-fläche zu finden ist. Somit braucht er sich nicht anderen Bewegungen anzuschließen, sondern kann seiner eigenen Bewegung fol-gen.

Endnoten:→1 Niklas Luhmann, Die Kunst der Gesellschaft, Frankfurt a. M. 1995.

→2 An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Fragestellung auch ohne einen Auftraggeber aufgegriffen werden kann.

→3 Peter Sloterdijk, Der ästhetische Imperativ, Hamburg 2007, S.292. Das Bauhaus bildet natürlich sehr wohl einen (historischen) Referenzpunkt für das Design. Doch sollte dem Design die affirmative Geste der Verehrung ausgetrieben werden.

→4 Die Autorenschaft des Designers wird unreflektierend in dieser Art und Weise oft falsch verstanden.

→5 Die Assoziationskette: Bereich – Fragestellung – Wir-kungsfeld – Design lässt sich dann nicht mehr rekonst-ruieren.

→6 Eine Phänomenologie ist im Rahmen eines solchen Arti-kels nicht möglich.

→7 Dass es auch im Design auf die Fragen ankommt, wird klar, wenn man in Betracht zieht, dass »eine Antwort auf prinzipiell unentscheidbare Fragen […] eine kreative Reaktion« erzeugt. (Heinz von Foerster, Der Anfang von Himmel und Erde hat keinen Namen, Berlin 2008, S.202.)

→8 Einerseits gibt es die ideelle Leistung einer Entwurfs-idee (»interno«) und andererseits die sinnlich wahrnehm-bare Oberfläche (»esterno«). (Leon R. Tsvasman (Hrsg.), Das große Lexikon Medien und Kommunikation, Würzburg 2006, S.77.)

→9 Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.509.

→10 Leon R. Tsvasman (Hrsg.), Das große Lexikon Medien und Kommunikation, Würzburg 2006, S.77.

→11 Dirk Baecker, Kommunikation, Leipzig 2005, S.46.

→12 Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.507.

→13 Sieht man sich die Medien an, im Besonderen die Wer-bung, kann man beobachten, wie dieses Problem durch Angleichen des Erwartungshorizontes der Empfänger in Form verführerischer Verallgemeinerungen umgangen wird. »Kommunikation über Konflikte oder über provoziertes Mißverstehen oder über Neinsagen meidet [die Werbung].« (Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.545.)

→14 Siehe hierzu Peter Weibel, Gamma und Amplitude. Medien- und kunsttheoretische Schriften, Berlin 2004, S.517f.

→15 Siehe hierzu: Peter Sloterdijk, Der ästhetische Imperativ, Hamburg 2007, S.164f.

→16 Ständiges Neumachen- und Bessermachenmüssen, obgleich marktwirtschaftlich erfolgreich, führt letztendlich aber auch zu einer »Umweltverschmutzung« im doppelten Sinne: ökologisch und sozial. (Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.534.)

→17 Peter Weibel, Gamma und Amplitude. Medien- und kunsttheoretische Schriften, Berlin 2004, S.111.

→18 Peter Handke, Die morawische Nacht, Frankfurt a. M. 2008, S.381.

→19 ebenda.

Wir Münchner sind ja bekanntlich mit einer ziemlich großen Portion Glück gesegnet: Un-sere Lebensqualität ist geradezu sprichwört-lich, unsere Politiker sind mit die unterhalt-samsten der Republik, unsere geografische Lage muss als traumhaft bezeichnet werden – und Armut bedeutet hier, einen Porsche Cayman statt eines 911ers zu fahren.»Noch wohnen« oder »schon leben« ist für einen Münchner insofern keine ernstzuneh-mende Frage, sondern existiert lediglich als Worthülse der Werbebranche. Für Münch-ner ist Stilbewusstsein nicht Kür, sondern Pflicht. Dass das allererste IKEA Möbelhaus Deutschlands 1974 in München eröffnet wur-de, kommt zwar nicht von ungefähr – dass es jedoch bis heute kilometerweit von Mün-chens Hipster-Vierteln entfernt steht, auch nicht: Ein Münchner, der etwas auf sich hält, kauft vielleicht noch im schwedischen Deli-katessenmarkt eine Mandeltorte – serviert diese jedoch mittlerweile ausnahmslos auf auf einem hochwertigen Alessi-Tablett. In-dividualität hat eben ihren Preis.

Die Crux dabei: Die Uniformität der Indi-vidualität greift immer mehr um sich, und so gleicht Stück für Stück eine überteuerte Altbauwohnung der anderen: Ein italieni-sches Designersofa, um Stil zu beweisen. Ein massiver balinesischer Holztisch als Zeichen der Weltgewandheit. Ein Bauhaussessel, der das Kunstverständnis herausstreicht und im Schrank einige tönerne Bierkrüge, soge-

nannte Keferloher, die Heimatverbundenheit symbolisieren sollen. Und wer keinen 911er, sondern eben nur einen Cayman oder gar einen Firmenwagen fährt, besorgt sich De-signerware zweiter Wahl zu etwas weniger unbezahlbaren Preisen. Bereits ein leichter Kratzer auf der Unterseite der Sitzfläche kann bei ausgesuchten Händlern zu einem Preisnachlass von bis zu 50% führen.Ein befreundeter Architekt entschied sich vor einigen Jahren, gegen den Trend zu schwimmen und in seiner neuen Wohnung statt mit Möbeln ausschließlich zwischen Umzugskartons zu leben – etwa eineinhalb Jahre später tauschte er seinen Porsche ge-gen einen Golf ein. Er hatte es offenbar ein wenig übertrieben mit der Individualität.

Die gute Nachricht: Die Zeit arbeitet für uns. In meiner Wohnung beispielsweise steht daher eine mittlerweile sicherlich acht Jahre alte Couch von IKEA, die jedoch schon lange aus dem Sortiment gefallen ist und daher auf den ersten Blick auch von Rolf Benz sein könnte. Und der Preis, ja, der war unschlag-bar: Null Euro! Meine Eltern hatten sich nämlich entschieden, in Sachen Sitzkomfort eine Stufe nach oben zu klettern und eine Ledercouch zu kaufen. Sie waren auch schon im örtlichen Designeroutlet, sind dann aber trotzdem weitergefahren zum Schweden. We-der im 911er noch im Cayman – meine Eltern fahren einen Skoda.

Die Uniformität der Individualität

Vom Glück verfolgt!Die HOW TO kolumne von Sebastian Klug

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Erkenntnisse aus dem Süden der Republik

Oft ist dann Innovation16 die universale Ant-wort. Der Designer wird von einer Sucht nach Neuerung beherrscht, bei der nicht wichtig ist, »welcher Wandel sich vollzieht, solange sich die Neuerungen nur vom Vor-angehenden unterscheiden«17. So führt ihn seine Ignoranz gegenüber der Fragestellung direkt in die Abhängigkeit von Trends. Je-dem Designer sollte seine visuelle Verführ-barkeit bewusst sein. Wenn nur noch die äs-thetische Antwort gehört wird, verstummt die Autorenschaft und es ist egal, welcher Designer gefragt wird. Durch die bloße In-novation des Offensichtlichen verliert der Designer seine Souveränität. Souverän ist der Designer nur, wenn geistiges Schaffen und materiales Äquivalent ununterscheidbar sind. Nur dann ist gewährleistet, dass die Antwort so formuliert ist, dass die Frage in der Antwort enthalten ist.

Das Formulieren ist eine Bewegung zwischen Frage und Antwort. Da dieses Formulieren in unserem Fall ein monologisches ist, ist davon auszugehen, dass der Designer sich »in einem Element, dem […] [seinen], dem al-lein […] [ihm] entsprechenden«18 befindet und

seiner eigenen Bewegung folgt. Er entzieht sich im Monolog dem global tobenden Desi-gnrummel, mehr noch: Er verweigert sich der betrügerischen Überhöhung des schönen Scheins. Dieses Sichentziehen ist aber keine Weltflucht, denn der Designer vernachläs-sigt als analysierender Beobachter nicht die von ihm immer wieder geforderte und not-wendige Maxime des Interessiertseins. »Ent-rückung« heißt »ja nicht Versunkenheit oder Abkapselung«.19 Ganz im Gegenteil, denn im Monolog kann der Designer allem Beobach-teten als Analytiker Herr werden.

Die oben beschriebene Bewegung sollte jedem Designer klar machen, dass Design nicht nur eine bewegungslose Oberfläche ist. Im Wissen darum, dass es sich um ein mate-riales Äquivalent seines geistigen Schaffens handelt, hat er eine eigene Idee davon, was unter der sinnlich wahrnehmbaren Ober-fläche zu finden ist. Somit braucht er sich nicht anderen Bewegungen anzuschließen, sondern kann seiner eigenen Bewegung fol-gen.

Endnoten:→1 Niklas Luhmann, Die Kunst der Gesellschaft, Frankfurt a. M. 1995.

→2 An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Fragestellung auch ohne einen Auftraggeber aufgegriffen werden kann.

→3 Peter Sloterdijk, Der ästhetische Imperativ, Hamburg 2007, S.292. Das Bauhaus bildet natürlich sehr wohl einen (historischen) Referenzpunkt für das Design. Doch sollte dem Design die affirmative Geste der Verehrung ausgetrieben werden.

→4 Die Autorenschaft des Designers wird unreflektierend in dieser Art und Weise oft falsch verstanden.

→5 Die Assoziationskette: Bereich – Fragestellung – Wir-kungsfeld – Design lässt sich dann nicht mehr rekonst-ruieren.

→6 Eine Phänomenologie ist im Rahmen eines solchen Arti-kels nicht möglich.

→7 Dass es auch im Design auf die Fragen ankommt, wird klar, wenn man in Betracht zieht, dass »eine Antwort auf prinzipiell unentscheidbare Fragen […] eine kreative Reaktion« erzeugt. (Heinz von Foerster, Der Anfang von Himmel und Erde hat keinen Namen, Berlin 2008, S.202.)

→8 Einerseits gibt es die ideelle Leistung einer Entwurfs-idee (»interno«) und andererseits die sinnlich wahrnehm-bare Oberfläche (»esterno«). (Leon R. Tsvasman (Hrsg.), Das große Lexikon Medien und Kommunikation, Würzburg 2006, S.77.)

→9 Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.509.

→10 Leon R. Tsvasman (Hrsg.), Das große Lexikon Medien und Kommunikation, Würzburg 2006, S.77.

→11 Dirk Baecker, Kommunikation, Leipzig 2005, S.46.

→12 Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.507.

→13 Sieht man sich die Medien an, im Besonderen die Wer-bung, kann man beobachten, wie dieses Problem durch Angleichen des Erwartungshorizontes der Empfänger in Form verführerischer Verallgemeinerungen umgangen wird. »Kommunikation über Konflikte oder über provoziertes Mißverstehen oder über Neinsagen meidet [die Werbung].« (Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.545.)

→14 Siehe hierzu Peter Weibel, Gamma und Amplitude. Medien- und kunsttheoretische Schriften, Berlin 2004, S.517f.

→15 Siehe hierzu: Peter Sloterdijk, Der ästhetische Imperativ, Hamburg 2007, S.164f.

→16 Ständiges Neumachen- und Bessermachenmüssen, obgleich marktwirtschaftlich erfolgreich, führt letztendlich aber auch zu einer »Umweltverschmutzung« im doppelten Sinne: ökologisch und sozial. (Bazon Brock, Der Barbar als Kulturheld, Köln 2004, S.534.)

→17 Peter Weibel, Gamma und Amplitude. Medien- und kunsttheoretische Schriften, Berlin 2004, S.111.

→18 Peter Handke, Die morawische Nacht, Frankfurt a. M. 2008, S.381.

→19 ebenda.

Wir Münchner sind ja bekanntlich mit einer ziemlich großen Portion Glück gesegnet: Un-sere Lebensqualität ist geradezu sprichwört-lich, unsere Politiker sind mit die unterhalt-samsten der Republik, unsere geografische Lage muss als traumhaft bezeichnet werden – und Armut bedeutet hier, einen Porsche Cayman statt eines 911ers zu fahren.»Noch wohnen« oder »schon leben« ist für einen Münchner insofern keine ernstzuneh-mende Frage, sondern existiert lediglich als Worthülse der Werbebranche. Für Münch-ner ist Stilbewusstsein nicht Kür, sondern Pflicht. Dass das allererste IKEA Möbelhaus Deutschlands 1974 in München eröffnet wur-de, kommt zwar nicht von ungefähr – dass es jedoch bis heute kilometerweit von Mün-chens Hipster-Vierteln entfernt steht, auch nicht: Ein Münchner, der etwas auf sich hält, kauft vielleicht noch im schwedischen Deli-katessenmarkt eine Mandeltorte – serviert diese jedoch mittlerweile ausnahmslos auf auf einem hochwertigen Alessi-Tablett. In-dividualität hat eben ihren Preis.

Die Crux dabei: Die Uniformität der Indi-vidualität greift immer mehr um sich, und so gleicht Stück für Stück eine überteuerte Altbauwohnung der anderen: Ein italieni-sches Designersofa, um Stil zu beweisen. Ein massiver balinesischer Holztisch als Zeichen der Weltgewandheit. Ein Bauhaussessel, der das Kunstverständnis herausstreicht und im Schrank einige tönerne Bierkrüge, soge-

nannte Keferloher, die Heimatverbundenheit symbolisieren sollen. Und wer keinen 911er, sondern eben nur einen Cayman oder gar einen Firmenwagen fährt, besorgt sich De-signerware zweiter Wahl zu etwas weniger unbezahlbaren Preisen. Bereits ein leichter Kratzer auf der Unterseite der Sitzfläche kann bei ausgesuchten Händlern zu einem Preisnachlass von bis zu 50% führen.Ein befreundeter Architekt entschied sich vor einigen Jahren, gegen den Trend zu schwimmen und in seiner neuen Wohnung statt mit Möbeln ausschließlich zwischen Umzugskartons zu leben – etwa eineinhalb Jahre später tauschte er seinen Porsche ge-gen einen Golf ein. Er hatte es offenbar ein wenig übertrieben mit der Individualität.

Die gute Nachricht: Die Zeit arbeitet für uns. In meiner Wohnung beispielsweise steht daher eine mittlerweile sicherlich acht Jahre alte Couch von IKEA, die jedoch schon lange aus dem Sortiment gefallen ist und daher auf den ersten Blick auch von Rolf Benz sein könnte. Und der Preis, ja, der war unschlag-bar: Null Euro! Meine Eltern hatten sich nämlich entschieden, in Sachen Sitzkomfort eine Stufe nach oben zu klettern und eine Ledercouch zu kaufen. Sie waren auch schon im örtlichen Designeroutlet, sind dann aber trotzdem weitergefahren zum Schweden. We-der im 911er noch im Cayman – meine Eltern fahren einen Skoda.

Die Uniformität der Individualität

Vom Glück verfolgt!Die HOW TO kolumne von Sebastian Klug

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Page 22: HOW TO #4einhalb

VermöbeltVermöbeltVermöbeltBIKINIRAMA vs. TO KÜHNE

Page 23: HOW TO #4einhalb

VermöbeltVermöbeltVermöbeltBIKINIRAMA vs. TO KÜHNE

Page 24: HOW TO #4einhalb

BIKINIRAMA ist eine Gemeinschaft von freien

Aktionskünstlerinnen, die für mehr Ästhetik

im World Wide Web kämpfen.

BIKINIRAMA hat sich zum Ziel gesetzt, eine

reflektierte Darstellung unserer Gesellschaft

abzubilden.

BIKINIRAMA nutzt vorhandene Bilder und Mittel wie

z.B. Schönheit, Hass, Sanftmut, Aggression, Unter-

werfung, Dominanz etc., um die eigene Sichtweise

gesellschaftlicher Machtverhältnisse darzustellen

und neu zu definieren.

BIKINIRAMA fordert von allen Beteiligten, von der Re-

gisseurin über die Kamerafrau bis hin zum Scriptgirl,

während der Produktionszeit ausschließlich Bikinis zu

tragen. Nur so lässt sich eine gemeinsame Ebene schaf-

fen, auf der alle gleichberechtigt wirken können. Der

klassische Bikini dient BIKINIRAMA als Sinnbild der ul-

timativen weiblichen Körperlichkeit ohne Obszönität und

ist eine Auflehnung gegen die inflationäre Nacktheit in

den modernen Medien und Kommunikationsformen.

Die regelmäßig erscheinenden Episoden werden unter

www.BIKINIRAMA.de veröffentlicht und zum kostenfreien

Herunterladen zur Verfügung gestellt.

© BIKINIRAMA 2009 www.bikinirama.de

Fotos: To Kühne, www.6y-media.de

Haare und Make-Up: Ellen Swiezy

Dank an Ka House Frankfurt, Axel Gaube, Tatjana Kraslova und Melody Intoccabile

Start

Ziel

Tatjana Kraslova und Melody Intoccabile machen Schluss mit der Diktatur des Plagiats! Gut ausgerüstet gehen sie ans Werk und vermöbeln die Kopie einer Designikone.

Start

Ziel24 25

Page 25: HOW TO #4einhalb

BIKINIRAMA ist eine Gemeinschaft von freien

Aktionskünstlerinnen, die für mehr Ästhetik

im World Wide Web kämpfen.

BIKINIRAMA hat sich zum Ziel gesetzt, eine

reflektierte Darstellung unserer Gesellschaft

abzubilden.

BIKINIRAMA nutzt vorhandene Bilder und Mittel wie

z.B. Schönheit, Hass, Sanftmut, Aggression, Unter-

werfung, Dominanz etc., um die eigene Sichtweise

gesellschaftlicher Machtverhältnisse darzustellen

und neu zu definieren.

BIKINIRAMA fordert von allen Beteiligten, von der Re-

gisseurin über die Kamerafrau bis hin zum Scriptgirl,

während der Produktionszeit ausschließlich Bikinis zu

tragen. Nur so lässt sich eine gemeinsame Ebene schaf-

fen, auf der alle gleichberechtigt wirken können. Der

klassische Bikini dient BIKINIRAMA als Sinnbild der ul-

timativen weiblichen Körperlichkeit ohne Obszönität und

ist eine Auflehnung gegen die inflationäre Nacktheit in

den modernen Medien und Kommunikationsformen.

Die regelmäßig erscheinenden Episoden werden unter

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Tatjana Kraslova und Melody Intoccabile machen Schluss mit der Diktatur des Plagiats! Gut ausgerüstet gehen sie ans Werk und vermöbeln die Kopie einer Designikone.

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Page 26: HOW TO #4einhalb

Im Mittelpunkt der Welt steht der Mensch. Wir alle. Das ist die einfache Wahrheit von Design. Die Schluss-folgerung ist ebenfalls einfach: Du kannst die Welt verändern. Wenn nicht du, wer dann?

Wer sich dem Feld der Gestaltungs-künste auch nur im Schritttempo nähert, stößt schnell auf die alles entscheidende Frage: Ist ein Designer wirklich ein besserer Mensch, weil er die Fähigkeit besitzt, Dinge zu „ver- ändern“? Die Antwort ist ganz ein-fach: Nein, nicht unbedingt – aber er hat die besseren Voraussetzungen, einer zu werden.

Also, worauf wartest du noch? Mach dich auf und galoppiere durch die staubige Prärie der Formen und Far-ben: Werde Designer und verändere die Welt! Probier’s schon. Du kannst es schaffen. Besinne dich einfach darauf, dass selbst die Erfolgreichs-ten beim Kacken die Beine krumm machen, dann wird’s schon irgendwie klappen.

Probier es auf die provokative Art. Tabu-brüche am laufenden Meter. Wir dürfen uns nichts vormachen, selbst die Lindenstraße schreckt heute vor nichts mehr zurück. Aids, Drogen, Mord. Warum also nicht auch du? Hau einfach mal so richtig auf die Trommel: Verkaufe dein Erbrochenes in Flaschen, spreng Kühe in die Luft, beflocke moslemi-sche Schleier mit erigierten Phallussymbo-len. Verrichte deine gestalterische Notdurft überall dort, wo du gehst und stehst. Die Leu-te werden es lieben. Wenn auch nicht alle.

Probier es auf die künstlerische Art. Setze dich hin und verschränke die Arme. Schaue an deinem Körper hinunter und entdecke – ganz überraschend – deine beiden mons-trös wuchtigen Klöten, die wie zwei tisch-tennisballgroße Geschwüre in deiner engen Trainingshose klemmen. Lobe dich selbst, kratz dir die Nudel und werde intuitiv. Brin-ge hin und wieder einen krummen Strich aufs Papier und versichere deinen kunstba-nausigen Nachbarn, dass in diesem Strich die Poesie der Kernphysik steckt. Wenn du das geschafft hast, entspannst du dich breit-beinig bei einem süffigen Chantrè auf deiner fettigen Velour-Couchgarnitur. Wiederhole

diesen Vorgang täglich und lebe in deiner eigenen Welt. Einer Welt, für deren wahre Existenz, Regeln und Gesetze niemals das geringste greifbare Indiz gefunden werden konnte.

Probier es auf die zeitgenössische Art. Ver-kaufe dein Hirn an eine der besten Design-agenturen der Sadt und sichere dir das allerletzte Flackerlicht am Ende der glamou-rösen Lichterkette. Nicht für Geld, sondern für ranzigen Kaffee. Das sollte es dir schon wert sein. Ganz wichtig: Wickel dir einen dieser flauschigen Designerschals um den Hals, damit du die eisige Kälte vernichtender Kundenfeedbacks besser erträgst.

Probier es auf die Art, wie es dein Lieblings-designer geschafft hat. Zeichne deine Ent-würfe und Ideen abwechselnd mit dicken Eddings auf winzige Post-it Blocks und farb-getauchten Besen auf DIN A1 Karton. Ver-kaufe diese Werke zu Preisen, die niemand zahlen will. Wenn du sie dennoch loswirst: Erhöhe den Preis.

Probier die alte Schule. Immer wieder hat es im Laufe der Geschichte Zeiten und Orte gegeben, die die Menschen zu besonderer Erfindungskraft und Kreativität angeregt haben. Hätte es in der Vergangenheit keine mutigen Designer gegeben, wären wir tech-nisch noch in der Steinzeit. Nimm dir ein Beispiel und lass dich von Vergangenem in-spirieren. Halte dir vor Augen, was Design früher einmal bedeutete. Im biblischen Beth-lehem zum Beispiel oder im alten Rom, oder ganz grotesk in der Reichskanzlei um 1932. Wie die wohl damals ausgesehen hätten? Gucci-Lederhosen und Seitenscheitel-Cut by Udo Blitzkriegwalz? Oder ein Pitch in der Parteizentrale: „Herr Hitler, unser Design transportiert …“. „Die Nase von dem Juden will ich größer! Und das Gelb hier, dafür nehmen wir Pantone 7404 U …“.

Probier es auch auf die weltmännische, klein-bürgerliche, esoterische oder politische Art. Oder: Mach es einfach besser! Überwinde die Utopie deiner Idole und nutze deine Chance, alles zu verändern. Mach es einfach auf dei-ne Art! Die Dinge auf ungewohnte Weise zu sehen, ist der Schlüssel zum kreativen Pro-zess. Verorte deine Moral, beziehe Stellung und bewaffne dich mit allem Krempel, den du finden kannst: mit Werkstoffen, Werkzeu-gen, Farben, Ergonomie, Formensprache, jeglicher Art von Wissen und Unwissen. Und kämpfe. Auch gegen die, die gar nicht kämpfen wollen, denn nur wer wagt, wird er-folgreich sein. Erlerne die Klaviatur der Nie-derlagen und werde zum Stehauf-Männchen. Sei die Nacht – und werde zum Tag.

Die Welt verändert sich. Design ist ein unausgesprochenes Angebot, an dieser Veränderung teilzunehmen. Oder mehr noch: diese Veränderung mitzugestalten, um bessere Lösun-gen hervorzubringen. Ob deine Werke wirklich eine schönere Welt verspre-chen, wird sich zeigen. Doch was solls? Auch Fehler sind gut und brin-gen dich weiter. Du musst dich nur trauen, welche zu machen.

Alles ist offen. Alles ist drin. Mach mit. Probier’s einfach aus. Sei mutig. Sei naiv: Werde Designer! Wer wen wann fressen wird, muss sich erst noch herausstellen (die Kleinen die Großen, die Langsamen die Schnellen, die Alten die Neuen oder umgekehrt).

Trau dich, naiv zu sein.

von Fabio Christ

→Selbstverwirklichung

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Page 27: HOW TO #4einhalb

Im Februar 2007 geht es los. Die Ausgabe #1 ist gleichzeitig die Diplomarbeit von Tim Klinger, dem Herausgeber. Danach wird HOW TO ein halbjährlich erscheinendes, unabhängiges Themen-magazin, das unzensierte und denkanstößige Redaktion mit einem hohen gestalterischen, agitativen Anspruch verbindet. Als erstes deutsches Mitmach-Magazin bietet es eine großzügige Plattform für Voll- und Teilzeitkreative aller Genres, die ihrem schöpferischen Umsetzungswillen und kreativen Spieltrieb Ausdruck verleihen wollen.So entsteht mit jeder Ausgabe nicht nur ein inspirierendes, the-menbezogenes Sammelsurium aus »Selbstgedachtem und Selbst-gemachtem«, sondern auch ein wachsendes internationales und interaktives Netzwerk von Menschen, die Leser und Macher glei-chermaßen sind.

SPECIALS:→ mit Flock veredeltes Cover und eingelegtem Buchblock.

Erscheinungstermin:Februar 200764 Seiten, Auflage 350 Stk.Verkaufspreis: 12€ (Ausverkauft)

Kaufen und mitmachen unter:www.howtomag.com

AUSGABE #1HOW TO architecturebehandelt den Umgang mit Architektur. Die Auseinandersetzung des Menschen mit dem ge-bauten Raum – mit allen Vor- und Nachteilen.

AUSGABE #2HOW TO foodbetrachtet unsere Welt der Nahrung und Ernäh-rung. Vom Ende der poly-technischen Lösbarkeit bis zum Schlachttag.

AUSGABE #3HOW TO clownnimmt den Typen mit der roten Nase unter die Lupe. Doch auch alle anderen, die auf einer Bühne stehen, das kann gewollt oder ungewollt, mit oder ohne Vorhang sein.

AUSGABE #4HOW TO stalkerbefasst sich mit Voyeu-rismus und Exhibitionis-mus. Aber auch mit der Frage: „Was reizt die Menschen am Spannen?“

SPECIALS:→ Vakuumiert→ Cover Siebdruck→ limit. Siebdruckposter

Erscheinungstermin:November 200764 Seiten, Auflage 750 Stk.Verkaufspreis: 8€

SPECIALS:→ mit Flock veredeltes Poster → Umkarton mit Schaum veredelt.

Erscheinungstermin:April 200872 Seiten, Auflage 750 Stk.Verkaufspreis: 8€

SPECIALS:→ gestanztes Cover→ neon Poster→ Stalker-Motiv-Bügel-Bogen

Erscheinungstermin:Oktober 200880 Seiten, Auflage 750Verkaufspreis: 8€

HOW TO HOW TO?

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Im Mittelpunkt der Welt steht der Mensch. Wir alle. Das ist die einfache Wahrheit von Design. Die Schluss-folgerung ist ebenfalls einfach: Du kannst die Welt verändern. Wenn nicht du, wer dann?

Wer sich dem Feld der Gestaltungs-künste auch nur im Schritttempo nähert, stößt schnell auf die alles entscheidende Frage: Ist ein Designer wirklich ein besserer Mensch, weil er die Fähigkeit besitzt, Dinge zu „ver- ändern“? Die Antwort ist ganz ein-fach: Nein, nicht unbedingt – aber er hat die besseren Voraussetzungen, einer zu werden.

Also, worauf wartest du noch? Mach dich auf und galoppiere durch die staubige Prärie der Formen und Far-ben: Werde Designer und verändere die Welt! Probier’s schon. Du kannst es schaffen. Besinne dich einfach darauf, dass selbst die Erfolgreichs-ten beim Kacken die Beine krumm machen, dann wird’s schon irgendwie klappen.

Probier es auf die provokative Art. Tabu-brüche am laufenden Meter. Wir dürfen uns nichts vormachen, selbst die Lindenstraße schreckt heute vor nichts mehr zurück. Aids, Drogen, Mord. Warum also nicht auch du? Hau einfach mal so richtig auf die Trommel: Verkaufe dein Erbrochenes in Flaschen, spreng Kühe in die Luft, beflocke moslemi-sche Schleier mit erigierten Phallussymbo-len. Verrichte deine gestalterische Notdurft überall dort, wo du gehst und stehst. Die Leu-te werden es lieben. Wenn auch nicht alle.

Probier es auf die künstlerische Art. Setze dich hin und verschränke die Arme. Schaue an deinem Körper hinunter und entdecke – ganz überraschend – deine beiden mons-trös wuchtigen Klöten, die wie zwei tisch-tennisballgroße Geschwüre in deiner engen Trainingshose klemmen. Lobe dich selbst, kratz dir die Nudel und werde intuitiv. Brin-ge hin und wieder einen krummen Strich aufs Papier und versichere deinen kunstba-nausigen Nachbarn, dass in diesem Strich die Poesie der Kernphysik steckt. Wenn du das geschafft hast, entspannst du dich breit-beinig bei einem süffigen Chantrè auf deiner fettigen Velour-Couchgarnitur. Wiederhole

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Probier es auf die zeitgenössische Art. Ver-kaufe dein Hirn an eine der besten Design-agenturen der Sadt und sichere dir das allerletzte Flackerlicht am Ende der glamou-rösen Lichterkette. Nicht für Geld, sondern für ranzigen Kaffee. Das sollte es dir schon wert sein. Ganz wichtig: Wickel dir einen dieser flauschigen Designerschals um den Hals, damit du die eisige Kälte vernichtender Kundenfeedbacks besser erträgst.

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Probier die alte Schule. Immer wieder hat es im Laufe der Geschichte Zeiten und Orte gegeben, die die Menschen zu besonderer Erfindungskraft und Kreativität angeregt haben. Hätte es in der Vergangenheit keine mutigen Designer gegeben, wären wir tech-nisch noch in der Steinzeit. Nimm dir ein Beispiel und lass dich von Vergangenem in-spirieren. Halte dir vor Augen, was Design früher einmal bedeutete. Im biblischen Beth-lehem zum Beispiel oder im alten Rom, oder ganz grotesk in der Reichskanzlei um 1932. Wie die wohl damals ausgesehen hätten? Gucci-Lederhosen und Seitenscheitel-Cut by Udo Blitzkriegwalz? Oder ein Pitch in der Parteizentrale: „Herr Hitler, unser Design transportiert …“. „Die Nase von dem Juden will ich größer! Und das Gelb hier, dafür nehmen wir Pantone 7404 U …“.

Probier es auch auf die weltmännische, klein-bürgerliche, esoterische oder politische Art. Oder: Mach es einfach besser! Überwinde die Utopie deiner Idole und nutze deine Chance, alles zu verändern. Mach es einfach auf dei-ne Art! Die Dinge auf ungewohnte Weise zu sehen, ist der Schlüssel zum kreativen Pro-zess. Verorte deine Moral, beziehe Stellung und bewaffne dich mit allem Krempel, den du finden kannst: mit Werkstoffen, Werkzeu-gen, Farben, Ergonomie, Formensprache, jeglicher Art von Wissen und Unwissen. Und kämpfe. Auch gegen die, die gar nicht kämpfen wollen, denn nur wer wagt, wird er-folgreich sein. Erlerne die Klaviatur der Nie-derlagen und werde zum Stehauf-Männchen. Sei die Nacht – und werde zum Tag.

Die Welt verändert sich. Design ist ein unausgesprochenes Angebot, an dieser Veränderung teilzunehmen. Oder mehr noch: diese Veränderung mitzugestalten, um bessere Lösun-gen hervorzubringen. Ob deine Werke wirklich eine schönere Welt verspre-chen, wird sich zeigen. Doch was solls? Auch Fehler sind gut und brin-gen dich weiter. Du musst dich nur trauen, welche zu machen.

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Trau dich, naiv zu sein.

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Im Februar 2007 geht es los. Die Ausgabe #1 ist gleichzeitig die Diplomarbeit von Tim Klinger, dem Herausgeber. Danach wird HOW TO ein halbjährlich erscheinendes, unabhängiges Themen-magazin, das unzensierte und denkanstößige Redaktion mit einem hohen gestalterischen, agitativen Anspruch verbindet. Als erstes deutsches Mitmach-Magazin bietet es eine großzügige Plattform für Voll- und Teilzeitkreative aller Genres, die ihrem schöpferischen Umsetzungswillen und kreativen Spieltrieb Ausdruck verleihen wollen.So entsteht mit jeder Ausgabe nicht nur ein inspirierendes, the-menbezogenes Sammelsurium aus »Selbstgedachtem und Selbst-gemachtem«, sondern auch ein wachsendes internationales und interaktives Netzwerk von Menschen, die Leser und Macher glei-chermaßen sind.

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HOW TO HOW TO?

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WHERE DESIGN HAPPENS

DESIGNSPOTTER ONLINE DESIGN MAGAZINE

DESIGNSPOTTER offers young designers an international portal for publication. We publish fresh works and ideas and

build up a base for communication among all those people who love and live design like we do. designspotter.com

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Unsere Unterstützer:

LudwigshafenMannheim

Palma de Mallorca, Spanienwww.lifexperiences.com

Sandhausenwww.klinger-kollegen.de

Bizau, Österreichwww.ediths.at

Oberurselwww.dengler-online.de

Palma de Mallorca, Spanienwww.heavenmustwait.com

Leipzigwww.text-manufaktur.de

Herausgeber:Tim Klinger, Leipzig

Mitarbeit:Jasmin Sidki, LeipzigFabio Christ, MünchenAndré Hille, Leipzig2xGoldstein, KarlsruheAlex Leask, FrankfurtFranziska Becker, Leipzig

Centerfold-Poster:2xGoldstein, 2xgoldstein.deAnsgar Rolfes, b-f-s-d.de

Gedruckt und unterstützt von:Messedruck Leipzig GmbHLeipzig, www.messedruck.de

Gestaltung und Satz: MEAN DESIGN, Leipzig, meandesign.com

Danke an Iaonna Paraskeva, Markus Gogolin und Kilian Krug.

HOW TO 4einhalbAusgabe #4einhalbISSN 1864-8614

HOW TO magazineZschochersche Str. 79b, 04229 Leipzig

© 2009 bei den Autoren © 2009 beim Herausgeber, Leipzig www.howtomag.com

Alle Rechte vorbehalten.Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Bei-träge, insbesondere durch Vervielfältigung, Verbrei-tung auch in elektronischer Form, sowie Speicherung in Datenbanksystemen bzw. Inter- oder Intranets ist ohne vorherige Zustimmung unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.

Haftungsausschluß:Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der Herausgeber keine Haftung für den Wahrheitsgehalt der ausgewählten Beiträge. Auch spiegelt der Inhalt der Beiträge nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider.

Impressum:

Das HOW TO magazine erscheint halbjährlich.Nächste Ausgabe HOW TO job im April 2009

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