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ÄHREN- BEHANDLUNG IM WEIZEN Erfahrungen aus Versuchen der Jahre 2012 bis 2016

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ÄHREN- BEHANDLUNG IM WEIZENErfahrungen aus Versuchen der Jahre 2012 bis 2016

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Ährenkrankheiten sicher ausschalten 3

Soleil® überzeugt in Versuchen 7

Ähren krank heiten differenziert betrachten und bewerten! 8

Mykotoxine: Es muss nicht immer DON sein. 10

Man müsste die Zukunft voraussehen können. 12

Auf die richtigen Azole kommt es an! 16

Ohne sichtbare Symptome keine Mykotoxine? 20

Braunrost und Fusarium in den Griff bekommen. 22

Extremer Fusarium- und Braunrostbefall: Was leistet die Ährenbehandlung? 24

Was können Mischungen im Ährenbereich bringen? 26

Ergebnisse im Überblick 29

Soleil® Produktprofil 30

Fragen aus der Praxis für die Praxis 32

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INHALT

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Ährenkrankheiten, wie z. B. Fusarium und Rost, führen zu Ertragsausfällen und zu Quali-tätsbeeinträchtigungen, die eine Vermarktung des Weizens infrage stellen können. Jedes Jahr beschäftigt den Landwirt in den Monaten Mai/Juni die Frage: Gibt es Probleme durch Fusariuminfektionen in Getreide und welche Strategie ist am Erfolg versprechends-ten zur Minderung eines möglichen Rost- und Fusariumbefalls und der Toxinbelastung.

Welche Krankheiten können auf der Ähre auftreten?

Pilzkrankheiten, die in der Ähre auf-treten, sind Spelzenbräue, Roste und Fusarium. Die Spelzenbräune (Septoria nodorum) hat durch den Einsatz von Fun-giziden an Bedeutung verloren. Allerdings trat diese Krankheit in den letzten Jahren vermehrt wieder auf, wenn auf den Einsatz von Fungiziden im Blattbereich verzichtet wurde, die das Hochwandern des Erregers über die Blätter unterbinden. Auch Mehltau und Rostarten (Gelb- und Braunrost) siedeln sich auf den Ähren an und können zu Ertrag-sausfällen führen. Das größte Risiko bilden jedoch die Ähren-fusarien, die sich bedingt durch den höhe-ren Anteil von Mais und Stoppelweizen in

der Fruchtfolge, aber auch durch den Anbau von Sorten mit höherer Anfälligkeit zur Äh-renkrankheit Nr. 1 entwickelt haben. Fusari-umbefall ist nicht immer ausschlaggebend, hauptsächlich sind es die durch Fusarien her-vorgerufenen Mykotoxine DON und ZEA im Erntegut, die Fusarien zur meistgefürchteten Ährenkrankheit machen.

Woher kommen diese Krankheiten?

Infektionen über den Blattapparat als SprungbrettAusgehend von Ernterückständen auf dem Boden, können Sporen über die Blatteta-gen durch Regentropfen in die Ähre gelan-gen oder auch direkt in die Ähren gelangen und infizieren, z. T. auch ohne typische Blatt-symptome auszubilden. Oft treten unspe-zifische gelbe Flecken auf den Blättern auf,

ÄHRENKRANKHEITEN SICHER AUSSCHALTEN

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Mykotoxin-Grenzwerte für unverarbeitetes Getreide

Mykotoxin Kultur Grenzwert (µg/kg)

Fusariumtoxine

Deoxynivalenol (DON) Getreide, außer Durum, Hafer, Durumweizen und Hafer

1.2501.750

Zearalenon (ZEA) Getreide 100

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manchmal bleiben die Blätter auch grün. Erst später sind Läsionen im Bereich der Blattöhr-chen zu finden, die sich vom Blattgrund aus in die Blattscheiden hineinziehen. Dieses Bild ist typisch für Infektionen mit Fusarien, meist F. culmorum, aber auch mit dem Erreger des Schneeschimmels (M. nivale). Bei Letzterem sind oft am Blattrand Septoria-tritici-ähnli-che Symptome zu sehen. Die darauf gebil-deten Sporen werden in den Blattgrund am Blattöhrchen gespült. Dort kann sich die Ähre beim Durchschieben durch die Ligula infizieren. Auch Septoria nodorum (Spel-zenbräune) kann ausgehend vom Saatgut zu Frühinfektionen des Keimlings führen. Meist stirbt dieser dann ab. Befallene Spelzen und Erntereste bilden die Quellen für den Befall mit Septoria nodorum, deren Sporen über die Blattetagen in die Ähre gespritzt werden.

Direkte Infektionen aus dem Schlag

Eine direkte Infektion der Ähre mit Septoria nodorum, ausgehend von Ernteresten auf der Bodenoberfläche, ist durch Regen mit schweren Tropfen möglich, vor allem in kur-zen Sorten oder zu stark eingekürzten Be-ständen. Hauptsächlich aber erfolgt die In-fektion über die Blätter, vor allem, wenn die Ähren lange im Blätterdach stecken bleiben. Durch den Fungizidschutz des Fahnenblattes kann deshalb ein dramatischer Ährenbefall vermieden werden. Fusarium graminearum (Ährenfusarien) wandert ebenfalls über die Blätter in die Ähre hinauf. Der direkte Infek-tionsweg von Sporenlager auf dem Boden aus in die Ähre kommt aber häufiger vor.

Übertragung durch den Wind

Roste werden ausgehend von einem be-reits vorhandenen Blattbefall in die Ähre

geschleudert. Es ist aber auch möglich, dass die Ähren in vorher noch befallsfreien Be-ständen durch Sporen dieser Erreger in der Luft infiziert werden. Aufgrund der im Ver-hältnis zur Größe geringen Masse können Mehltau- und Rostsporen über Hunderte von Kilometern verbreitet werden.

Ährenbehandlung mit Fungiziden

Für den Landwirt gilt es, den Befall durch Schadpilze wie Septoria-Arten, Rost und Fusarium zu vermeiden und gleichzeitig die Belastung des Erntegutes mit schädli-chen Pilztoxinen durch Fusarien zu unter-binden. Gesundes Erntegut ist das Ziel, um Mensch und Tier vor gesundheitlichen Belastungen durch hoch giftige Myktoxi-ne zu schützen. Eine Ährenbehandlung ist notwendig, wenn vorher keine Maßnahmen getroffen wurden, um in Befallslagen das Hochwandern des Pilzes zu unterbinden. Septoria nodorum benötigt zur Infektion

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Ausbreitung von Fusarium

Konidiosporenregenspritzer-

(und wind-)verbreiter

Vermehrung ohne

Symptome

Maisstoppelnmit Perithezien

Askosporenwindverbreiter

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der Ähre Regenspritzer und bis in die spä-ten Vormittagsstunden anhaltende Feuch-te bei Temperaturen über 15 bis 25 °C. Prädestiniert als Befallslagen sind Senken entlang von Wasserläufen oder an Seen, in denen sich der Frühnebel länger hält. Die Bekämpfung von Septoria nodorum muss innerhalb der halben Latenzzeit (zwischen der Infektion und dem Sichtbarwerden der Symptome) erfolgen, also innerhalb von 3 bis 4 Tagen, nachdem der Erreger in die Ähre gespritzt wurde. Wenn schon die ty-pischen Symptome der Spelzenbräune zu erkennen sind, ist eine Bekämpfung nicht mehr möglich. Im Gegensatz zur Septoria können Roste (v. a. Braunrost) auch noch mit Morpholinen und Azolen bekämpft werden, wenn bereits Symptome zu erkennen sind.

Eine gute Stoppwirkung gegen Roste haben auch das Metconazol und das Tebuconazol, die auch gegen Fusarien eingesetzt werden können, sowie das Epoxiconazol, das bei Temperaturen über 15 °C besser gegen Ros-te wirkt als bei niedrigen Temperaturen. Die Protektivwirkung der Azole gegen Roste hält zwischen 12 und 18 Tagen an.

Bekämpfung von Ährenfusarien

Die Bekämpfung von Ähreninfektionen mit Fusarien, vorwiegend mit F. graminearum, muss auf Standorten in Betracht gezogen werden, auf denen früher schon Fusarien in stärkerem Umfang aufgetreten sind. Das Gefährdungspotenzial nimmt zu, wenn Wei-zen nach Mais, Weizen auch nach Erbsen pfluglos bestellt wurde, aber auch, wenn in den Vorjahren befallene Mais- oder Getrei-destoppeln untergepflügt und im Herbst weitgehend unverrottet wieder hochgeholt werden.

Wann ist mit Fusarien zu rechnen?

Eine aktuelle Gefährdung durch Fusarien ist zu erwarten durch Maisstoppel an der Bodenoberfläche oder Ernterückstände von Weizen, der im Vorjahr mit Fusarien befal-len war. Diese bilden eine Infektionsquelle für neuen Fusarienbefall. In Beständen mit Schneeschimmelbefall nach dem Winter ist mit erneutem Befall in der Ähre zu rechnen. Bei erkennbaren Verbräunungen der Halm-basis mit Fusarien können Konidiosporen von F. culmorum (und von M. nivale) über die

Unter welchen Witterungsbedingungen ist mit dem Auftreten von Ährenkrankheiten zu rechnen?

Regen + 2 Tage Nässe + Temperaturen bis 18 °C F. culmorum, M. nivale

Regen + 2 Tage Nässe + Temperaturen über 18 °C F. graminearum

Regen + 1 Tag Nässe + Temperaturen über 21 °C F. graminearum. F. poae

Regen + 12 Stunden Nässe + Temperaturen über 23 °C F. poae

schwere Regentropfen + Temperaturen 15–25 °C Septoria nodorum

Regenschauer + Temperaturen > 18 °C DTR, Braunroste

Tau + Temperaturen > 15 °C Mehltau

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VERSUCHSMAPPE

Blattetagen ungehindert in die Ähren wan-dern, wenn keine gegen Fusarien wirksamen Fungizide (Prothioconazol, Prochloraz, Met-conazol, Tebuconazol) gespritzt wurden, die eine Ansiedelung von Fusarien auf den Blät-tern verhindern können. Temperaturen zwi-schen 15 und 18 °C (F. culmorum, M. nivale) bzw. über 18 bis 22 °C (F. graminearum) und Regen zu Beginn der Weizenblüte begüns-tigen Infektionen mit Fusarien. Ein Angehen von Infektionen ist zu erwarten, wenn die Äh-ren tagsüber bei Licht und höheren Tempe-raturen (über 20 °C) mindestens 12 Stunden lang nicht abtrocknen. Bei niedrigen Tempe-raturen müssen die Ähren 2 Tage lang nass bleiben, damit die Infektionen angehen kön-nen (vgl. Tabelle).

Wann muss die Fusarien- Bekämpfung erfolgen?

Fusarieninfektionen sind in gefährdeten Be-ständen zu erwarten, wenn die ersten Staub-beutel im Schlag auf schwächer versorgten Stellen erscheinen und Niederschläge mit Tages-Temperaturen über 15 °C (M. nivale, F. culmorum) bzw. 18 °C (F. graminearum) zusammentreffen, sodass die Ähren wenigs-tens einen Tag lang nicht abtrocknen.

Unter diesen Bedingungen sollte der Land-wirt schnellstens durch die Anwendung ei-nes zugelassenen, wirksamen Fungizides den Schaderreger bekämpfen und die Bil-dung der toxischen Stoffwechselprodukte

vermeiden. Die Behandlung muss innerhalb von zwei Tagen nach dem Regen erfolgen, um die Infektion zu stoppen, bevor die To-xinbildung einsetzt. Mit dieser Behandlung können neue Infektionen 2–3 Tage lang ver-hindert werden. Insgesamt kann durch eine Behandlung ein Befallszeitraum von knapp einer Woche abgedeckt werden. Im abge-storbenen Gewebe kommen die Fungizide nicht zur Wirkung.

Fällt nach der Fusarien-Spritzung weitere 4–5 Tage lang Regen, ist bei anhaltendem Be-fallsdruck u. U. eine zweite Behandlung an-gebracht, insbesondere in ungleichmäßigen Beständen mit verzettelter Blüte.

Welche Wirkstoffe kommen infrage?

Die Möglichkeiten, Fusarien und Roste in der Ähre mit Fungiziden zu bekämpfen, beschrän-ken sich auf die Azole Bromuconazol, Met-conazol, Prothioconazol und Tebuconazol. Nufarm hat seit 2012 deutschlandweit zahl-reiche Versuche zur Ährenbehandlung mit Soleil®, der Kombination aus Bromuconazol und Tebuconazol durchführen lassen. Nach-folgend werden Ergebnisse aus dem Norden bzw. Süden Deutschlands vorgestellt.

Literatur:Fachbuch Getreide: Krankheiten-Schädlinge- Unkräuter, A. Obst, L. Gehring; Bekämpfung von Ähren: B. Rodemann, GetreideMagazin 3/2015;Fungizidstrategien gegen Ährenkrankheiten des Wei-zens, HG. Schönberger, GetreideMagazin 3/2016;

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VERSUCHSMAPPE

Nufarm Deutschland hat seit 2012 deutschlandweit zahlreiche Versuche zur Ährenbehand-lung mit dem Fungizid Soleil® durchgeführt. Ziel des umfangreichen Versuchsprogramms war die Wirkungsstärke des Produktes gegen Blatt- und Ährenkrankheiten in verschiedenen Regionen unter unterschiedlichen Witterungsverhältnissen zu überprüfen.

SOLEIL® ÜBERZEUGT IN VERSUCHEN

Erfahrungen mit Ährenbehandlungen erfasst durch unsere Nufarm Experten in verschiedenen Regionen Versuche 2012, Versuche 2013, Versuche 2014, Versuche 2015, Versuche 2016

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Ähren krank heiten differenziertbetrachten und bewerten!

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Haigerloch, Rottweil, 2012

Sorte und Ausaat: Tobak, 23.09.2011

Vorfrucht: Raps

Vorbehandlung: siehe Abbildungen

Ährenbehandlung: T3 14.06.2012, BBCH 61–69

Boniturdatum: 04.07.2012

In Rottweil-Haigerloch wurden im Jahr 2012 verschiedene Fungizidstrategien zur Bekämpfung von Blattkrankheiten (besonders auf Septoria tritici) in der Sorte Tobak geprüft. Tobak gehört zu den ertragreichsten A-Weizen Deutschlands, muss aufgrund seiner Krankheitsanfälligkeit jedoch besonders gegenüber Fusarium sehr intensiv geführt werden. Deshalb wird die Sorte in der Regel nur auf Standorten mit sehr geringem Fusariumdruck gewählt. Im Versuchsjahr wurde auf-grund der Wetterkonstellation zusätzlich Befall mit Schneeschimmel im Blattbereich bei Tobak beobachtet. In der Ähre wurde nur der Befall mit Fusarium bonitiert und anschließend Proben auf DON untersucht.

Abb. 1: Ährenbefall bei verschiedenen Fungizidstrategien

Anzahl der mit Fusarium befallenen Ähren0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

Timpani®** 2,5 l/ha (T2); Soleil® 1,2 l/ha (T4)

Flamenco FS* 1,5 l/ha (T1) ; Juwel® Top 0,6 l/ha (T3); Soleil® 1,2 l/ha (T4)

Adexar® 1,6 l/ha (T1) ; VGM 1 2,5 l/ha (T4)

Flamenco FS* 1,5 l/ha (T1) ; Juwel® Top 1,0 l/ha (T3)

Capalo® 1,6 l/ha (T1) ; Adexar® 1,6 l/ha (T3)

Kontrolle

* nicht mehr zugelassen, ** Prüfmittel

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Abb. 2: Erträge bei verschiedenen Fungizidstrategien

Ertrag (dt/ha)0 20 40 60 80 100 120

Timpani®** 2,5 l/ha (T2); Soleil® 1,2 l/ha (T4)

Flamenco FS* 1,5 l/ha (T1) ; Juwel® Top 0,6 l/ha (T3); Soleil® 1,2 l/ha (T4)

Adexar® 1,6 l/ha (T1); VGM 1 2,5 l/ha (T4)

Flamenco FS* 1,5 l/ha (T1); Juwel® Top 1 l/ha (T3)

Capalo® 1,6 l/ha (T1); Adexar® 1,6 l/ha (T3)

Kontrolle

* nicht mehr zugelassen, ** Prüfmittel

Abb. 3: DON Gehalt im Erntegut

DON Gehalt (mg/kg)0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0

Timpani®** 2,5 l/ha (T2); Soleil® 1,2 l/ha (T4)

Flamenco FS* 1,5 l/ha (T1); Juwel® Top 0,6 l/ha (T3); Soleil® 1,2 l/ha (T4)

Adexar® 1,6 l/ha (T1); VGM 1 2,5 l/ha (T4)

Flamenco FS* 1,5 l/ha (T1); Juwel® Top 1,0 l/ha (T3)

Capalo® 1,6 l/ha (T1); Adexar® 1,6 l/ha (T3)

Kontrolle

Grenzwert, * nicht mehr zugelassen, ** Prüfmittel

Die in Abb. 2 dargestellten Erträge weisen keine signifikanten Unterschiede bei den verschiedenen Fungizidstrategien auf. Jedoch ist deutlich zu erkennen, dass eine „späte“ Abschlussbehandlung (T4) eindeutige Auswirkungen auf den Befall mit Ährenfusarium hat und dass eine ganzheitliche Betrachtung über alle fungiziden Maßnahmen notwendig ist.

Die Analyse der Proben auf den DON Gehalt zeigt, dass sich eine Maßnahme zum Stadium BBCH 61–65 positiv auf die DON Gehalte auswirkt und deutlich unter den Grenzwert von 1,25 mg/kg bringt (Abb. 3).

FAZITGute Erträge und

gute Qualität stehen nicht unbedingt

in einem Zusammenhang.

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In diesem Versuch aus dem Jahr 2014 wurden verschiedene Abschlussbehandlungen zur Bekämpfung von Ährenkrankheiten in der winterharten Sorte Julius angelegt. Julius weist eine mittlere Anfälligkeit gegenüber Ährenkrankheiten auf. Aufgrund des milden Frühjahrs reagierte die Sorte Julius auf späten Septoria tritici Befall im Blattbereich, welche sich in der Kontrolle auf 60 % Blattbefall hochentwickelt hat. In der Ähre wurde Befall mit Fusarium bo-nitiert und anschließend Proben auf DON und ZEA untersucht. Da die Vorfrucht nicht Mais war, wurde die Praxis nachgestellt und im Frühjahr 5 Maisstoppeln/m² eingestreut

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Ostdorf, Balingen, 2014

Sorte und Ausaat: Julius, 25.09.2013

Vorfrucht: Raps

Vorbehandlung: T2 Adexar® 1 l/ha + Diamant® 1 l/ha (29.04.2015, BBCH 39)

Ährenbehandlung: T4 12.06.2014, BBCH 61–63

Boniturdatum: 04.07.2014

Abb. 1: Anteil befallener Ähren (%) bei verschiedenen Fungizidstrategien

Befallene Ähren (%)0 20 40 60 80 100

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 8 0,5 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 7 0,8 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 1 1,25 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 2,5 l/ha

Kontrolle

Der Befall mit Fusarium war relativ niedrig. In der Kontrolle wurden 11 % befallene Ähren bonitiert, die behandelten Parzellen lagen etwas darunter im Bereich von 4–6 % (Abb. 1).Diese niedrigen Befallsgrade sind auch in den Erträgen wiederzufinden (Abb. 2). Diese liegen mit Ausnahme der Kontrolle auf hohem Niveau bei über 100 dt/ha.

Mykotoxine: Es muss nicht immer DON sein.

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Abb. 2: Erträge bei verschiedenen Fungizidstrategien

0 20 40 60 80 100 120

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 8 0,5 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 7 0,8 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 1 1,25 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Kontrolle

Ertrag (dt/ha)

Abb. 3: DON Gehalt im Erntegut

0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 8 0,5 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 7 0,8 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 1 1,25 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Kontrolle

DON Gehalt (mg/kg)0 50 100 150 200 250

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 8 0,5 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 7 0,8 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 1 1,25 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Kontrolle

ZEA Gehalt (µg/kg)

Die DON Werte lagen, trotz der ein ge-streuten Maisstoppeln, bei Julius auch in der Kontrolle deutlich unter dem Grenzwert von 1,25 mg/kg (Abb. 3). Somit hat die Ährenbehandlung diese Gehalte weiter minimiert. Eine sehr interessante Beobach-tung war in diesem Versuch, dass die ZEA Werte in der Kontrolle den Grenzwert (100 µg/kg) überschritten haben (Abb. 4). Durch die Ährenbehand lungen konnte der ZEA Gehalt in einen zulässigen Bereich reduziert werden. Auch erkennt man sehr deutlich, dass die Kombinationen mit Soleil® nochmals erheblich geringere ZEA Werte als vergleichende Produkte aufwiesen.

FAZITBereits wenige nicht ein-gearbeteite Maisstoppeln können die Produktion von

Mykoxinen fördern.

Abb. 4: ZEA Gehalt im Erntegut

Grenzwert

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Dieser Versuch wurde in der „normal“ anfälligen Sorte Kerubino durchgeführt. Das Vegeta-tionsjahr 2015 war sehr durchwachsen. Einem frühen Vegetationsbeginn folgten kühle und trockene Bedingungen. Die nasse Witterung im Mai und Juni führte zu einem deutlichen Krankheitsbefall auf den Blättern mit 20 %, zusammengesetzt aus Schneeschimmel und Blatt-Septoria (Abb. 1). Ende Juni setzte eine Hitzeperiode (Experten sprachen von einer Art „Hitzeschlag“) ein, in Folge derer ein früher Abreifeprozess eingeleitet wurde.

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Binsdorf, Balingen, 2015

Sorte und Ausaat: Kerubino, 01.10.2014

Vorfrucht: Raps

Vorbehandlung: T1 Timpani®* 2 l/ha (16.04.2015, BBCH 32)T2 Juwel® Top 0,7 l/ha + Amistar Opti® 1,5 l/ha (29.04.2015, BBCH 39)

Ährenbehandlung: T3 12.06.2015, BBCH 61–69Künstliche Fusarium-Inokulierung

Boniturdatum: 29.06.2015

* Prüfmittel

Schneeschimmel

Man müsste die Zukunft voraussehen können.

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Abb. 1: Blattbefall Schneeschimmel und Septoria tritici

0 5 10 15 20

Soleil® 0,7 l/ha + VGM 2 0,7 l/ha

Soleil® 0,7 l/ha + VGM 7 0,7 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 1 1 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Befallsgrad (%)

Die Versuchsreihe sollte die Vorteile einer Ährenbehandlung überprüfen. Daher waren die durchgeführten Maßnahmen zum Termin T1 und T2 in allen Varianten gleich. Bei näherer Betrachtung der Befallsergebnisse zeigt sich, dass Soleil® mit voller Aufwandmenge nahezu vergleichbar zu den Varianten mit einer Kombination aus Carboxamid bzw. Epoxiconazol und Prothioconazol ist. Die leicht niedrigeren Wirkungsgrade sind jedoch den deutlich hö-heren Azolmengen bzw. dem gänzlichen Fehlen eines Carboxamidpartners geschuldet.

Blatt-Septoria

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Abb. 3: Erträge bei den verschiedenen Behandlungsvarianten

Ertrag (dt/ha)0 20 40 60 80 100

Soleil® 0,7 l/ha+ VGM 2 0,7 l/ha

Soleil® 0,7 l/ha+ VGM 7 0,7 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Abb. 2: Anzahl befallener Ähren/Parzelle

Wirkungsgrad (%)0 30 60 90 120 150

Soleil® 0,7 l/ha+ VGM 2 0,7 l/ha

Soleil® 0,7 l/ha+ VGM 7 0,7 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Der bonitierte, sichtbare Befall mit Fusarium in der Ähre lag in der un-behandelten Kontrolle bei 125 Ähren pro Parzelle. Alle Ährenbehandlungen konnten den Befall sehr stark reduzie-ren (Abb. 2). Eine Abschlussbehand-lung konnte sich daher im Ertrag nicht widerspiegeln. Alle anderen Varianten liegen statistisch abgesichert, nur durch die Ährenbehandlung ausgelöst, ca. 3 dt/ha höher (Abb. 3). Aufgrund der beschleunigten Abreife wurde die Aus-bildung von Pilzen und Mykotoxinen deutlich abgebremst.

Starker Fusariumbefall an der Ähre

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Abb. 4: DON Gehalt im Erntegut

DON Gehalt (mg/kg)0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2

Soleil® 0,7 l/ha + VGM 2 0,7 l/ha

Soleil® 0,7 l/ha + VGM 7 0,7 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 1 1 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Abb. 5: ZEA Gehalt im Erntegut

ZEA Gehalt (µg/kg)0 20 40 60 80 100

Soleil® 0,7 l/ha+ VGM 2 0,7 l/ha

Soleil® 0,7 l/ha+ VGM 7 0,7 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

OhneÄhrenbehandlung

Grenzwert

Der DON Wert in der Kontrolle lag knapp unter dem Grenzwert von 1,25 mg/kg. Es ist sehr stark davon auszugehen, dass unter „Normalbedingungen“ diese Werte deutlich über-schritten worden wären. Alle zur Ährenbehandlung eingesetzten Präparate führten zu einer deutlichen Reduktion des DON Gehaltes (Abb. 4).

FAZITAufgrund unvorher-

sehbarer Witterungs-bedingungen gab es

zwischen der Kontrolle und einer Ährenbehand-lung kaum Unterschiede.

Auch der ZEA Wert lag auf sehr niedrigem Niveau, anders als 2014 in Ostdorf in der Sorte Julius (Abb. 5).

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In diesem Versuch wurden verschiedene Azole zur Ährenbehandlung miteinander ver glichen. Bei Betrachtung der Befallshäufigkeit von Fusarium fällt auf, dass Kombinations-produkte aus Propiconazol und Difenoconazol (Abb. 1, Vergleichsmittel 4) keine ausrei-chende Wirkung aufwiesen. Anwendungen mit 1,2 l/ha Soleil® oder Soleil® + Mischpartner konnten den Befall auf ein Minimum reduzieren.

Interessanterweise ist in diesem Versuch eine Korrelation zwischen Befall und Ertrag festzustellen (Abb. 2).

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Binsdorf, Baden-Württemberg, 2016

Sorte und Ausaat: Gordian, 13.10.2015

Vorfrucht: Mais

Vorbehandlung: T1 Kantik® 2 l/ha (06.05.2015, BBCH 32)T2 Ceriax® 2 l/ha (29.04.2015, BBCH 39)

Ährenbehandlung: T3 12.06.2015, BBCH 61–69

Boniturdatum: 17.07.16

Auf die richtigen Azole kommt es an!

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Abb. 1: Anteil Fusarium befallener Ähren in %

Befallsstärke (%)0 20 40 60 80 100

Soleil® 1,2 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1,0 l/ha+ VGM 1 1,0 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

VGM 4 0,5 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Abb. 2: Ertrag in den verschiedenen Behandlungsvarianten

Ertrag (dt/ha)0 20 40 60 80 100

Soleil® 1,2 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

VGM 4 0,5 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Fusarium im Bestand

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Abb. 3: DON Gehalt im Erntegut

DON Gehalt (mg/kg)0,0 0,5 1,0 1,5 2,0

Soleil® 1,2 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

VGM 4 0,5 l/ha

OhneÄhrenbehandlung

Grenzwert

Abb. 4: ZEA Gehalt im Erntegut

ZEA Gehalt (µg/kg)0 20 40 60 80 100

Soleil® 1,2 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1,0 l/ha+ VGM 1 1,0 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

VGM 4 0,5 l/ha

OhneÄhrenbehandlung

Grenzwert

FAZITSoleil® hat sich als eine sehr sichere

Azol kombination erwiesen!

Die DON Werte (Abb. 3) lagen bei allen Ährenbehandlungen unter dem Grenzwert von 1,25 mg/kg. Ledig-lich in der Kontrolle wurde der Wert überschritten. Der ZEA Wert (Abb. 4) liegt auch in der Kontrolle unter dem Grenzwert von 100 µg/kg und spielt eine untergeordnete Rolle. Dieser Versuch verdeutlicht, dass die Kombination von Bromuconazol + Tebuconazol (Soleil®) vor allem bei der Reduktion des ZEA Wertes sehr leistungsstabil ist. Ferner zeigen die Kombination von Bromucona-zol + Tebuconazol + Metconazol + Epoxiconazol in der Tankmischung von Soleil® + Vergleichsmittel 1 den besten „Summeneffekt“ bzw. vielleicht sogar „Synergismus“ bei der Fusariumkontrolle und Myko-toxinwert-Reduktion. Und das bei gleichzeitig günstigen Kosten.

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Ährenbehandlung mit Soleil® Ist doch Ährensache! Link zum Film!

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In diesem Versuch konnten die ersten beiden Fungizidmaßnahmen alle relevanten Krank-heiten bis zur Ährenbehandlung deutlich reduzieren. Zum Zeitpunkt der Blüte von der mittelanfälligen Sorte JB Asano herrschten aufgrund von regelmäßiger Feuchtigkeit gute Bedingungen für eine Fusariuminfektion auf dem Standort vor. Allerdings war kein optischer Befall zum Boniturzeitpunkt zu erkennen.

Der Ertrag lag mit ca. 86 dt/ha auf einem niedrigen Niveau für diesen Standort. Zwischen den Varianten gab es nur sehr geringe Unterschiede. Die anschließende Untersuchung des Erntegutes auf Mykotoxine zeigte jedoch sehr hohe DON und ZEA Gehalte sowie Unter-schiede zwischen den Behandlungsvarianten (Abb. 1 und 2). Das Vergleichsmittel 2 sollte nicht überbewertet werden, da eine der 4. Wiederholungen zu stark abgewichen ist.

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Norderfriedrichskoog, Nordfriesland, 2013

Sorte und Ausaat: JB Asano, 10.09.2012

Vorfrucht: Winterweizen

Vorbehandlung: T1 Cirkon 1 l/ha + Epoxion 0,8 l/ha (07.05.2013, BBCH 3)T2 Siltra Xpro 1 l/ha (05.06.2016, BBCH 39)

Ährenbehandlung: T3 02.07.2013, BBCH 65

Ohne sichtbare Symptome keine Mykotoxine?

FAZITNicht sichtbare Symptome

können einen Fusariumbefall nicht ausschließen. Der

Mykotoxin-Gehalt bewies seine Präsenz.

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Abb. 1: DON Gehalt im Erntegut

DON Gehalt (mg/kg)0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha + VGM 1 1 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 2 1 l/ha

VGM 1 3 l/ha

VGM 4 0,3 l/ha + VGM 6 0,5 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Grenzwert

Abb. 2: ZEA Gehalt im Erntegut

ZEA Gehalt (µg/kg)0 50 100 150 200

Soleil® 1,2 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha + VGM 1 1 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 2 1 l/ha

VGM 1 3 l/ha

VGM 4 0,3 l/ha + VGM 6 0,5 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Grenzwert

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Auf dem Standort Groß Munzel führten die günstigen Witterungsverhältnisse zu einem ex-tremen Befall an Ährenkrankheiten. Fusarium ließ sich sehr gut bonitieren. In den Versuchen wurde die erste Variante (Kontrolle) nicht behandelt und in der zweiten Variante auf die Ähren-behandlung verzichtet. Die Kontrolle brachte aufgrund des massiven Braunrost- und Fusa rium-Befalls nur einen Ertrag von 45 dt/ha und wies nur noch eine geringe Kornfüllung auf.

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Groß Munzel, Hannover, 2013

Sorte und Ausaat: Tobak, 12.10.2012

Vorfrucht: Winterweizen

Vorbehandlung: T1 Flamenco FS 1,4 l/ha + Bravo 500 1 l/ha (08.05.2013, BBCH 32)T2 Adexar 1 l/ha (20.05.2016, BBCH 37–39)

Ährenbehandlung: T3 19.06.2013, BBCH 61–65Künstliche Fusarium-Inokulation

Boniturdatum: 01.07.2016 (Braunrost), 14.07.2016 (Ährenfusarium)

Braunrost und Fusarium in den Griff bekommen.

Abb. 1: Ertragseffekt bei verschiedenen Behandlungsvarianten

Ertrag (dt/ha)0 20 40 60 80 100 120

VGM 2 0,8 l/ha+ VGM 1 0,5 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 2 0,35 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

ohneÄhrenbehandlung

Kontrolle

Dies hängt natürlich auch mit der zusätzlich durchgeführten künstlichen Inokulation zusammen und wäre unter natürlichen Praxisbedingungen längst nicht so ausgeprägt. Nichts-destotrotz spiegeln die Ertragser-gebnisse von den in T3 behandelten Varianten die Leistung einer Ähren-behandlung zur Absicherung der Erträge wider (Abb. 1).

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Abb. 2: Anteil Fusarium befallener Ähren in %

Befallsgrad (%)0 20 40 60 80 100

VGM 2 0,8 l/ha + VGM 1 0,5 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha + VGM 2 0,35 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Kontrolle

In der Abb. 2 zeigten die Ährenbehandlungen einen Einfluss auf den Fusariumbefall. Der Fusariumbefall konnte gut um die Hälfte reduziert werden. Soleil® zeichnet sich durch gute Leistungen und hohe Verträglichkeit bei diesem extrem künstlichen Befall aus.

In der Kontrolle bzw. in der Variante 2 (ohne Ährenbehandlung) betrugen die DON Gehalte über 20 mg/kg, das heißt fast das 20-fache über dem gesetzlichen Grenzwert von 1,25 mg/kg. Alle behandelten Varianten konnten den DON Gehalt auf unter 4 mg/kg reduzieren, lagen aber immer noch deutlich über dem Grenzwert.

Kontrolle (Groß Munzel) Einsatz von Soleil® (Groß Munzel)

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Zum Zeitpunkt der Blüte der hochanfälligen Sorte Tobak herrschten aufgrund von anhal-tender Feuchtigkeit optimale Bedingungen für eine Fusariuminfektion auf diesem Standort. Zusätzlich wurde der Versuchsblock einen Tag nach der Ährenbehandlung künstlich mit Fusa-rium-Sporenmaterial inokuliert. Diese Konstellation führte 2015 zu einem extremen Fusari-umbefall, welcher sich neben Braunrost bilderbuchhaft bonitieren lies (Abb. 1).

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Gotthun, Mecklenburgische Seenplatte, 2015

Sorte und Ausaat: Tobak, 23.09.2014

Vorfrucht: Raps

Vorbehandlung: T1 Cirkon® 0,7 l/ha + Talius® 0,15 l/ha (16.04.2015, BBCH 30–31)T2 Aviator® Xpro 0,6 l/ha + Talius® 0,15 l/ha (29.04.2015, BBCH 37)

Ährenbehandlung: T3 12.06.2015, BBCH 61–69Künstliche Fusarium-Inokulation

Boniturdatum: 13.07.2015

Extremer Fusarium- und Braunrostbefall: Was leistet die Ährenbehandlung?

Abb. 1: Versuchsblock einen Monat nach Inokulation am Tag der Bonitur (13.07.2015)

Kontrolle VGM 1 2,5 l/ha

VGM 2 1,5 l/ha

Soleil® 0,8 l/ha + VGM 4 0,3 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 1 1 l/ha

Soleil®

0,8 l/ha + VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

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Abb. 2: Anteil Braunrost befallener Blätter F/F-1

Blattbefall auf F/F-1 (%) 0 20 40 60 80 100

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 4 0,3 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Kontrolle

Befall F-1 Befall F

Abb. 4: Anteil Fusarium befallener Ähren in %

Befallsgrad (%)0 20 40 60 80 100

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 5 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 4 0,3 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Kontrolle

Am 13.07.2015 ließ sich beim Braunrost nur noch das Fahnenblatt und F-1 bonitieren, alle anderen Blätter waren bereits abgestorben. Die Kontrolle wies mit 61 % Befall auf F sowie 83 % auf F-1 einen sehr hohen Befall mit Braunrost auf. Die in BBCH 61–65 behandelten Va-rianten konnten den Braunrostbefall mehr oder weniger gut bekämpfen. Bei starkem Befall zeigten die Soleil®-Mischungen gute Wirkungsgrade. Soleil®-Mischungen mit VGM 1 und VGM 2 sowie Soleil® solo zeigten eine inte ressante Leis-tung, was sich auch in den Erträgen widerspiegelt (Abb. 3).

In der Kontrolle waren mit 99 % alle Ähren befallen (Abb. 4). In den behandelten Varianten konnte der Befall im Schnitt um gut zwei Drittel reduziert werden.

FAZITDie Behandlungen gegen

Ährenfusarium haben unter diesen extremen

Bedingungen ihre Leistungs-stärke bewiesen und damit

den Ertrag gesichert.

Blattbefall auf F/F-1 (%) 0 20 40 60 80 100

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 4 0,3 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Kontrolle

Befall F-1 Befall F

Abb. 3: Ertragseffekt bei Braunrostbefall auf Blättern F/F-1

Ertrag (dt)0 20 40 60 80 100 120

Soleil® 0,8 l/ha+ VGM 2 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha+ VGM 4 0,3 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Kontrolle

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Im Mai und Juni 2016 fielen nur geringe Niederschläge, was zu einem negativen Wasser-haushalt führte. Aufgrund dieser trockenen Bedingungen wurde zum Zeitpunkt der Blüte der Versuchsblock mit Fusarium-Sporenmaterial bewässert.

Unter diesen extremen Bedingungen haben sich Braunrost und Fusarium jedoch sehr gut entwickeln können. Mit 28 % Befallshäufigkeit von Braunrost und 57 % Befallshäufigkeit von Fusarium auf dem F-1-Blatt zeigte die Kontrolle ein hohes Befallsniveau. Die Mischungen mit Soleil® konnten den Rost- und Fusariumbefall erwartungsgemäß sehr gut bekämpfen (Abb. 1 und 2).

VersuchssteckbriefStandort und Jahr: Gotthun, Mecklenburgische Seenplatte, 2016

Sorte und Ausaat: Tobak, 25.09.2015

Vorfrucht: Raps

Vorbehandlung: T1 Timpani®* 2l/ha (01.05.2016, BBCH 32)T2 Timpani®* 2l/ha (18.05.2016, BBCH 39)

Ährenbehandlung: T3 05.06.2016, BBCH 61–65Künstliche Fusarium-Inokulation

Boniturdatum: 01.07.2016 (Braunrost), 14.07.2016 (Ährenfusarium)

* Prüfmittel

Was können Mischungen im Ährenbereich bringen?

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Abb. 1: Wirkungsgrad gegen Braunrostbefall (in %) auf F-1 und F

Blattbefall auf F/F-1 (%)0 10 20 30 40

Soleil® 0,8 l/ha + VGM 8 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 4 0,3 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 9 1,5 l/ha

VGM 6 1 l/ha

VGM 4 0,5 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Befall F-1 Befall F

Abb. 2: Anteil Fusarium befallener Ähren in %

Befallshäufigkeit in (%)0 10 20 30 40 50 60 70

Soleil® 0,8 l/ha + Vgl. 8 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha + Vgl. 1 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha + Vgl. 4 0,3 l/ha

Soleil® 1 l/ha + Vgl. 9 1,5 l/ha

Vgl. 6 1 l/ha

Vgl. 4 0,5 l/ha

Vgl. 3 1,5 l/ha

Vgl. 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Braunrost Gotthum 2015

Blattbefall auf F/F-1 (%)0 10 20 30 40

Soleil® 0,8 l/ha + VGM 8 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 4 0,3 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 9 1,5 l/ha

VGM 6 1 l/ha

VGM 4 0,5 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Befall F-1 Befall F

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VERSUCHSMAPPE

Der Mykotoxin-Gehalt hatte sich in der Kontrolle sehr stark entwickelt und überschritt mit 4,2 mg/kg den Grenz wert von 1,25 mg/kg. Die Ährenbehandlung mit den Soleil®-Mischun-gen zeigten eine sehr deutliche und sichere Reduktion der DON Gehalte im Erntegut und sorgten für eine vermarktungsfähige Qualität (Abb. 3).

Abb. 3: DON Gehalt im Erntegut

DON Gehalt (mg/kg)

0 1 2 3 4 5

Soleil® 0,8 l/ha + VGM 8 0,5 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 1 1 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 4 0,3 l/ha

Soleil® 1 l/ha + VGM 9 1,5 l/ha

VGM 6 1 l/ha

VGM 4 0,5 l/ha

VGM 3 1,5 l/ha

VGM 1 2,5 l/ha

Soleil® 1,2 l/ha

Ohne Ährenbehandlung

Grenzwert

FAZITMischungen mit Soleil®

haben unter extremen Befalls-bedingungen eine robuste

Leistung gegen Ährenkrank-heiten gezeigt. Sie sind eine

Versicherung gegen hohe Mykotoxin-Gehalte.

Die Ertragsergebnisse spiegelten die ausgeprägte Trockenheit im Jahr 2016 wieder, sie lagen mit 61–68 dt/ha circa 20 % unter den normalen Jahren.

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VERSUCHSMAPPEERGEBNISSE IM ÜBERBLICK

Die Ergebnisse aus den beschriebenen Versuchen an den verschiedenen Standorten Deutschlands weisen ein sehr differenziertes Bild in punkto Ährenfusarien auf. Dies ist letzt-lich auch ein Stück weit der Witterung geschuldet, welcher der Landwirt einfach ausgesetzt ist und die er somit wenig beeinflussen kann. Dennoch können Rückschlüsse aus diesen Ergebnissen gezogen werden:

Eine Ährenbehandlung sichert den Ertrag und erhöht die Qualität:

Mykotoxine treten nicht immer gleichermaßen auf:

In vielen Aussagen wird oftmals der Ertrag als Indikator für richtige Pflanzenschutzmaßnah-men herangezogen. Die in Deutschland durchgeführten Versuche zeigen, dass es auch wei-tere wichtige Parameter gibt. So sollte, gerade wenn es um vermarktungsfähigen Weizen geht, der Blick auch auf die Mykotoxine, wie Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA) gelegt werden. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass eine Ährenbehandlung sehr sinnvoll sein kann, um die Qualität des Weizens zu erhöhen. Somit kann oftmals auch ein besserer Preis bei der Vermarktung erzielt werden.

Die Untersuchungen haben auch gezeigt, dass es nicht immer sein muss, dass das Auftreten eines Mykotoxins auch ein Auftreten eines anderen Mykotoxins zur Folge hat. Es wurde festgestellt, dass gerade bei Mais als Vorfrucht vor Weizen eine deutlich höhere Belastung mit ZEA aufgefunden wurde. Hier hat sich die Wirkstoffkombination von Soleil® aus Bromu-conazol und Tebuconazol als beste und zugleich wirtschaftlichste Maßnahme erwiesen.

AnlageVergleichsmittel Wirkstoff Inhalt Vergleichsmittel Wirkstoff Inhalt

VGM 1 Epoxiconazol + Metconazol VGM 6 Tebuconazol

VGM 2 Tebuconazol + Prothioconazol

VGM 7 Tebuconazol + Prothioconazol + Bixafen

VGM 3 Prochloraz + Tebuconazol VGM 8 Prothioconazol

VGM 4 Propiconazol + Difenoconazol VGM 9 Chlorthalonil + Azoxystrobin

VGM 5 Tebuconazol

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Wie wirkt Soleil®?Soleil® ist eine leistungsstarke Wirkstoffkombination aus Bromuconazol und Tebuconazol, die in einer EC-Formulierung vorliegt. Das Produkt wirkt sicher, sowohl vorbeugend (protek-tiv) vor allem gegen Fusarium-Arten und Braunrost, als auch heilend (kurativ) bei vorhande-nen latenten Infektionen und stoppt deren weitere Ausbreitung. Seine besondere Stärke zeigt Soleil® bei der Mykotoxinreduktion bei Ährenbefall. Die beiden Triazol-Fungizide bewirken eine Hemmung der Ergosterolbiosynthese im Stoffwechsel von Pilzen. Ergosterol ist der entscheidende Baustein der Zellmembran pilzlicher Schaderreger.

? !

Fusarium-Befall

GUT ZU WISSEN

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PRODUKTPASS

Soleil®: eingetragene Marke von Sumitomo Chemicals

ProdukttypFungizid

Wirkstoffe107 g/l Tebuconazol 167 g/l Bromuconazol

FormulierungEC (Emulsionskonzentrat)

KulturWeizen

WirkungsweiseProtektiv und kurativ

Wirkungsmechanismus FRAC-GruppeG1 (Bromuconazol und Tebuconazol)

WirkungsspektrumFusarium-Arten, Echter Mehltau(Erysiphe graminis), Blatt- undSpelzenbräune (Septoria nodorum),Braunrost (Puccinia recondita)

Aufwandmenge1,2 l/ha

EinsatzzeitraumBBCH 30–69

Anzahl AnwendungMaximal eine Anwendung pro Kultur pro Jahr

Wartezeit42 Tage

Wesentliche AuflagenNW609-1 (ohne Driftminderung: 5 m), NB6641 (B4), NN2001, NN2002, NW262, NW264

GefahrstoffeinstufungGHS05, GHS08, GHS09

Abpackung5 l, 10 l

Spelzenbräune (Septoria nodorum)

Braunrost im Weizenbestand

Dank der hervorragenden Fu sa-rium leistung, aber auch starken Wirkung gegen andere ertragsrele-vante Krankheiten im Ährenbereich wie Rost und Septoria, eignet sich Soleil® ausgezeichnet für die Ab-schlussbehandlung im Weizen.

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FRAGEN AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS

Warum soll ich Soleil® anwenden?

Langjährige Versuche und die Erfahrungen zeigen, dass eine Ährenbehand-lung sinnvoll ist. Dabei ist Soleil® DIE wirtschaftliche Lösung zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Weizen. Alle relevanten Krankheiten wie Fusarium- und Rostarten sowie Blatt- und Spelzenbräune werden dabei sicher erfasst.

Wann ist der optimale Zeitpunkt für den Einsatz von Soleil®?

1

2

Wichtig ist, den Bestand regelmäßig auf Krankheiten zu kontrollieren und damit den Spritz-termin zu bestimmen. Wir empfehlen Ihnen den Einsatz von Soleil® zur Ährenbehandlung. Die Zulassung lässt aber auch einen Einsatz ab BBCH 30 und bis BBCH 69 zu.

Solo-Empfehlung Soleil® im Weizen

BBCH

Gegen Abreifekrankheiten, wie z. B. Rost und FusariumZur Sicherung niedriger DON Werte

59 6961

1,2 l/haSoleil®

51

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? !

Welche Vorteile bringt mir der Einsatz von Soleil®?Neben der hervorragenden Rost- und Fusariumwirkung ist Soleil® einer der stärksten Mykotoxinsenker auf dem Markt und schützt Ihren Weizen. Zudem haben zahlreiche Versuche gezeigt, dass Soleil® keine phytotoxikologischen Symptome verursacht.

3

Ist der Einsatz von Soleil® ein Baustein im Resistenz-management?

Ja! Durch den Azolwechsel schützen Sie andere gängige Azole (Epoxiconazol, Metconazol uvm.) vor unnötigem Wirkungsverlust (Shifting).

Ich möchte früh morgens spritzen. Kann ich behandeln, wenn es Tau gibt?

Sollten die Bestände nicht tropfnass sein, verringert Tau die Wirkung von Soleil® nicht.

4

5

Nufarm-Experten und Soleil®- Anwender beantworten häufig gestellte Fragen.

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Empfehlung Soleil® in Mischung im Weizen

BBCH 59 6961

0,8–1 l/ha Soleil®+ Mischpartner

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Als Qualitäts- und Ertragsversicherung

FRAGEN AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS

Kann ich Soleil® mit anderen Fungiziden oder Insektiziden mischen?Soleil® ist mit allen gängigen in der Abschlussbehandlung zugelassenen In-sektiziden und Fungiziden mischbar. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass ein Mischen mit anderen Fungiziden nicht notwendig ist. Die Kombination aus Bromuconazol und Tebuconazol ist bei empfohlener Auf-wandmenge in der Wirkung und der Verträglichkeit vollkommen ausreichend. In Tankmischungen kann jedoch mit einer Aufwandmenge von ca. 0,8–1 l/ha + Partner reduziert werden.

6

Auch in Mischungen ist Soleil® stark und gut verträglich.

Soleil® 0,8 l/ha + Mischpartner

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? ! Nufarm-Experten und Soleil®- Anwender beantworten häufig gestellte Fragen.

Ich habe Fusariumprobleme im Mais. Kann ich durch die Ährenbehandlung im Weizen diese Probleme mit bekämpfen?

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Weizen-Mais-Fruchtfolgen bergen immer die Gefahr einer Fusariumübertragung. Neben den ackerbaulichen Maßnahmen (Stoppelmanagement etc.) lässt sich durch den Einsatz von Soleil® zur Ährenbehandlung im Weizen tatsächlich die Gefahr einer Übertragung signifikant unterdrücken.

Ich bewirtschafte einen Mischbetrieb. Kann ich das Stroh verfüttern?

Selbstverständlich ist es möglich, dass Stroh an Ihre Tiere zu verfüttern bzw. als Einstreu zu verwenden. Sie haben eine Wartezeit von 42 Tagen, diese sollte i. d. R. jedoch ohne Schwie-rigkeiten einzuhalten sein. So kann gewährleistet werden, dass Ihre hochwertig produzierten Futtermittel frei von Mykotoxinen (DON, ZEA) sind.

Wo wird Soleil® hergestellt?Das Produkt wird in Europa nach allen gängigen hochwertigen Standards produziert.

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9 10 Ich habe weitere Fragen, an wen kann ich mich wenden?

Nutzen Sie unsere kostenlose Hotline unter +49 221 179179-99 oder Ihren Nufarm Ansprechpartner vor Ort. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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www.soleil.deHotline: 0221 179179-99