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Wer glaubt ist nie allein BISTUM PASSAU KIRCHENMUSIK DAS PASSAUER STADTGELÄUT Die Harmonie unserer Glocken 2. – 5. Oktober 2019 Herausgeber: Diözese Passau • Domplatz 7 • 94032 Passau www.bistum-passau.de Layout: Kommunikationsdesign Bistum Passau 7/2019 • Fotos: Rudi Bürgermeister KONTAKT Stadtdekanat Passau Dekan Dompropst Msgr. Dr. Michael Bär Steinweg 15 • 94032 Passau Tel.: 0851 2372 Seelsorge und Evangelisierung Referat Kirchenmusik Diözesanes Glocken- und Orgelwesen DMD Dr. Marius Schwemmer Domplatz 3 • 94032 Passau Tel.: 0851 393-5127 www.bistum-passau.de/glocken/stadtgelaeut-passau Glockensachverständiger Rudi Bürgermeister [email protected] Tel.: 08544 9723396 Seit dem 12. Jhdt. gibt es in Passau eine nahezu ununterbrochene Glockengusstradition mit derzeit 25 bekannten Meistern. Aus- nahmslos alle Glocken des Passauer Glockenensembles wurden in ihrer Heimatstadt gegossen. Die ersten nachgewiesenen Gießer sind Willibret und Loupmann. Die derzeit ältesten erhaltenen Passauer Glocken wurden im 15. Jhdt. von Hans Kaltschmitt gefertigt und hängen in Neuhofen b. Postmünster und Kößlarn. In der Innstadtkirche hängt die ältes- te Glocke der Stadt Passau. Sie wurde 1538 gegossen und wiegt stattliche 1,1 t. Ihr folgt die Glocke 3 in Passau Hals aus dem Jahr 1564 und weitere Glocken in Hals und in der Ilzstadt aus dem 17. Jhdt. u. a. von Otto Heinrich Ableitner. Die ursprünglich in der Wittgasse (Altstadt) von Meister zu Meister weitervererbte Gie- ßerei wurde im 16. Jhdt. in den Zwinger, nahe Ludwigsplatz, ver- legt, wo namhafte Gießer wie Schultes, Ableitner, Lidiens, Pach, Drackh, Jacomini, Samassa und andere ihr Handwerk ausführten. Anton Gugg verlegte die Gießerei in die Windschnur in der Gegend des Klinikums, wo sie von Leonhard Lorenz weitergeführt wurde. Erst seit den Nachkriegsjahren werden von der Fa. Perner, mittler- weile in der dritten Generation, Glocken in Hacklberg gegossen. Traditionelles Handwerk: Glockenguss in Passau HÖRPUNKTE Hinweis: In der Passauer Altstadt ist der Zusammenklang mehrerer Kirchen nicht zu hören. Ausgewiesene Hörpunkte mit Infostand Fünferlsteg Aussichtspunkt Oberhaus Aussichtplatte Maria-Hilf Schiffsanlegestelle am Anger Weitere günstige Orte ohne Infostand Wanderwege am Oberhausberg Innbrücke Sturmberg

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Wer glaubt ist nie allein

BISTUM PASSAUKIRCHENMUSIK

DAS PASSAUER STADTGELÄUT

Die Harmonieunserer Glocken2. – 5. Oktober 2019

Herausgeber: Diözese Passau • Domplatz 7 • 94032 Passauwww.bistum-passau.de

Layout: Kommunikationsdesign Bistum Passau 7/2019 • Fotos: Rudi Bürgermeister

KONTAKT

Stadtdekanat PassauDekan Dompropst Msgr. Dr. Michael Bär

Steinweg 15 • 94032 PassauTel.: 0851 2372

Seelsorge und EvangelisierungReferat Kirchenmusik

Diözesanes Glocken- und OrgelwesenDMD Dr. Marius Schwemmer

Domplatz 3 • 94032 Passau Tel.: 0851 393-5127

www.bistum-passau.de/glocken/stadtgelaeut-passau

GlockensachverständigerRudi Bürgermeister

[email protected].: 08544 9723396

Seit dem 12. Jhdt. gibt es in Passau eine nahezu ununterbrochene Glockengusstradition mit derzeit 25 bekannten Meistern. Aus-nahmslos alle Glocken des Passauer Glockenensembles wurden in ihrer Heimatstadt gegossen.Die ersten nachgewiesenen Gießer sind Willibret und Loupmann. Die derzeit ältesten erhaltenen Passauer Glocken wurden im 15. Jhdt. von Hans Kaltschmitt gefertigt und hängen in Neuhofen b. Postmünster und Kößlarn. In der Innstadtkirche hängt die ältes-te Glocke der Stadt Passau. Sie wurde 1538 gegossen und wiegt stattliche 1,1 t. Ihr folgt die Glocke 3 in Passau Hals aus dem Jahr

1564 und weitere Glocken in Hals und in der Ilzstadt aus dem 17. Jhdt. u. a. von Otto Heinrich Ableitner. Die ursprünglich in der Wittgasse (Altstadt) von Meister zu Meister weitervererbte Gie-ßerei wurde im 16. Jhdt. in den Zwinger, nahe Ludwigsplatz, ver-legt, wo namhafte Gießer wie Schultes, Ableitner, Lidiens, Pach, Drackh, Jacomini, Samassa und andere ihr Handwerk ausführten. Anton Gugg verlegte die Gießerei in die Windschnur in der Gegend des Klinikums, wo sie von Leonhard Lorenz weitergeführt wurde. Erst seit den Nachkriegsjahren werden von der Fa. Perner, mittler-weile in der dritten Generation, Glocken in Hacklberg gegossen.

Traditionelles Handwerk: Glockenguss in Passau

HÖRPUNKTE

Hinweis: In der Passauer Altstadt istder Zusammenklang mehrerer Kirchen

nicht zu hören.

Ausgewiesene Hörpunkte mit InfostandFünferlsteg

Aussichtspunkt OberhausAussichtplatte Maria-Hilf

Schiffsanlegestelle am Anger

Weitere günstige Orte ohne InfostandWanderwege am Oberhausberg

InnbrückeSturmberg

Das Passauer StadtgeläutDer Großteil der Passauer Kirchenglocken ist klanglich aufeinander abgestimmt und bildet im beeindrucken-den Gesamtklang, der über der ganzen Altstadt schwebt, eine leicht vertiefte E-Dur Tonleiter.Den Kern bilden dabei der Dom St. Stephan, die Inn-stadt-Kirche, Kloster Niedernburg, St. Nikola und mit einzelnen Glocken das Kloster Maria-Hilf. Auch im Au-ßenbereich der Stadt ist das große Geläut mit Heining, Hacklberg, St. Peter und Auerbach weitergeführt, im Zu-sammenklang aber nicht hörbar.Insgesamt sind in der Stadt Passau rund 90 kath. Kirchen-glocken mit einem Gesamtgewicht von ca. 85 t zu hören. Musikalisch harmonieren können etwa 50 Glocken, die sich v. a. auf den Altstadtbereich konzentrieren. Initiiert von Peter Griesbacher (1864 – 1933) wurde das Passauer Stadtgeläut von Max Tremmel (1902 – 1980) weiterge-führt und über die Jahre bis heute ausgebaut.

Zeitplan und Ablauf MITTWOCH, 2. OKTOBER 2019 19 Uhr Ökumenische Eröffnungsandacht St. Paul19:45 Uhr Das historische Passau

Glocken, die seit Jahrhunderten in Passau läuten

St. Michael, d2, Jacomini, 1770

Ilzstadt, c2, Jacomini, 1795

Ilzstadt, a1, 1638

Innstadt, fis1, 1538

St. Paul, e1, Jacomini, 1777

St. Paul, cis1, Jacomini, 1777

St. Paul, a1, Jacomini, 1777

Dom, a0, Drackh, 1733

Es folgen weitere historische, danach die modernen Glocken

DONNERSTAG, 3. OKTOBER 2019 19:45 Uhr Modernes Passau I

Die pentatonische Reihe cis, h, a, fis, e der modernen Glocken

St. Nikola, cis2

Innstadt, h1

Niedernburg, a1

St. Nikola, fis1

weitere Glocken gleicher Töne (Dom, Maria-Hilf, …)

Dom, cis1

St. Paul, a0

Dom, fis0 (Pummerin)

Weitere moderne und histor. Glocken der e-Pentatonik, später Plenum

Hier fi nden Sie Hörproben sowieweitere Informationen: www.bistum-passau.de/glocken/stadtgelaeut-passau

FREITAG, 4. OKTOBER 2019 19:45 Uhr Große Glocken

Innstadt, d1, 1540 kg

St. Paul, a0, 1950 kg

St. Nikola/Niedernburg, fis1, je 970 kg

St. Nikola/St. Paul, e1, 1234/1044 kg

Dom, fis0, 7750 kg (Pummerin)

Dom, g0, 5950 kg (Misericordia)

Dom, a0, 5294 kg (Stürmerin)

höhere Glocken a1, h1, e2

tiefe Glocken Dom (3375 kg), St. Nikola (2300 kg), St. Paul (1777 kg)

Es folgt der Aufbau des Plenums

SAMSTAG, 5. OKTOBER 2019 19:45 Uhr Modernes Passau II

Leere Quinten fis/cis im Gegenklang zu g/d

St. Nikola, cis2

St. Nikola, fis1

St. Nikola, cis1

Dom, fis0

weitere fis und cis, im Gegenklang:

Ilzstadt, g1, Innstadt d1, Dom, g0

weitere g und d

Es folgt der Aufbau des Plenums

• DOM ST. STEPHANDie prominenteste Vertreterin des achtstimmigen Domgeläutes ist die 7750 kg schwere Pummerin mit einem Durchmesser von 2,32 m. Sie wurde 1951 als größte Glocke Süddeutschlands von Perner gegossen. Im Südturm über ihr hängt mit der Stürmerin die älteste Glocke im Dom. Sie wurde 1733 von Drackh gegos-sen, wiegt 5,3 t und beeindruckt durch Ihren schweren, wuchtigen Klang auf a0. Im Jahr 1999 wurde das Geläut durch den Ton g0 mit der 6 t schweren Misericordia erweitert. Die tiefe Halbtonreibung mit dem fi s0 der Pummerin ist für den Hörer nahezu greifbar. In der oberen Glockenstube des Nordturms befi nden sich über der Misericordia die vier „kleineren“ von L. Lorenz 1896/1897 gegos-senen Glocken ab 3,4 t Gewicht und eine fünfte Glocke von Per-ner mit 500 kg, die Konrad-Glocke.

• ST. MICHAEL/STUDIENKIRCHEEine historische Seltenheit ist im Turm der Studienkirche St. Michael beherbergt. Alle drei Glocken des Barock-Ensembles wurden 1746/1770 von Jacomini geschaffen. Sie schwingen im historischen Holzglockenstuhl und werden trotz ihres Gewichtes (Glocke 1: 1000 kg) noch heute per Läuteseil von Hand geläutet.

• ST. PAULEbenfalls aus dem Hause Jacomini stammen drei Glocken in St. Paul ab 1,7 t aufwärts. Sie wurden im 2. Weltkrieg abgenommen und sind durch glückliche Fügung 1949 wieder vom Hamburger Glockenfriedhof zurückgekehrt. Die größte Glocke des Geläutes ist die 3,6 t schwere Paulus-Glocke der Fa. Perner. Sie wurde aus dem Metall der zersprungen aus dem Krieg zurückgekehrten Lo-reto-Glocke gegossen und trägt die Inschrift: „(…) Ich war eine Ballista. P. A. Jacomini, Ratsherr in Passau, schuf mich 1777. Zu Kriegszwecken wurde ich 1942 vom Turm geraubt. Zersprungen kehrte ich aus dem Krieg zurück. Der Künstler Rudolf Perner (...) goß mich neu (...) im heiligen Jahr der Kirche 1950.“ Aus der Guss-zeit der historischen Glocken stammt auch der wertvolle 1778 gefertige Glockenstuhl.

• MODERNE GELÄUTENeben den historischen Glocken gibt es eine Vielzahl an moder-nen Glocken. Als Vertreter seien die Perner-Ensembles „aus einem Guss“ in den Kirchen St. Peter (4 Glocken, gesamt 3,6 t), St. Nikola (5 Glocken, gesamt 5,3 t) und Hacklberg (6 Glocken, gesamt 6,6 t)genannt.

Besondere Vertreter der Passauer Glockenfamilie