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htl up to date Höhere Technische Bundeslehranstalt und Bundesfachschule Braunau/Inn www.htl-braunau.at Ein gefährlicher Pfusch? Kritiken und Meinungen | 6 Lehrerdienstrecht Erfolgreiche Projekte bei der Erfindermesse | 34 Gold und Bronze Reger Austausch mit den Partnerschulen | 38 Enge Kontakte Die Quasi-Monte-Carlo- Methoden | 18 Josef Dick Neues aus der HTL Braunau Ausgabe76 (Februar 2014) Studieren

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Höhere Technische Bundeslehranstalt und Bundesfachschule Braunau/Inn

www.htl-braunau.at

Ein gefährlicher Pfusch? Kritiken und Meinungen | 6

LehrerdienstrechtErfolgreiche Projekte bei der Erfindermesse | 34

Gold und BronzeReger Austausch mit den Partnerschulen | 38

Enge KontakteDie Quasi-Monte-Carlo- Methoden | 18

Josef Dick

N e u e s a u s d e r H T L B r a u n a u – A u s g a b e 7 6 ( F e b r u a r 2 0 1 4 )

Studieren

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Geschätzte Leserinnen und Leser!

Gesamtschule!?

An dieser Stelle wurde schon mehrfach festge-stellt, dass es in Österreich besonders viele Bil-dungsexperten gibt. Einige von den besonders lauten sind selbsternannt, wie A. Salcher, ohne dessen Gesudere („Lehrer gehen nicht gerne in die Schule“) kein ORF-Talk auszukommen glaubt, andere werfen das Bildungsgewicht ih-rer Institution in die Waagschale (sei es das der Arbeiterkammer, der Caritas, der Wirtschafts-kammer …).

Was man zunächst seit gefühlten 1000 Jahren vermutet, ist nun in diesen Kreisen zur Gewiss-heit geworden: Auf die Struktur kommt es an, nicht auf den Inhalt und schon gar nicht auf die handelnden Personen. Hauptsache viel „Gesamt“ ist dabei und irgendwie ein bisschen „Differenzierung“. Dass das per se schon ein Wi-derspruch ist, hat die Alt-68er bei ihren Utopien schon damals nicht gestört.

Bemühen daher auch wir das Beispiel mit dem Skikurs. Wenn alle in der gleichen Gruppe fah-ren müssen, dann gibt es wohl nur zwei Mög-lichkeiten: Entweder die einen schauen sich möglichst bald von den anderen ab, wie man besser fährt (dabei sind natürlich der 2. bzw. der 3. Skilehrer in der Gruppe eine große Hilfe), oder die anderen müssen auf die einen Rück-sicht nehmen und man fährt nur mehr blaue Abfahrten.

Keinem verordneten Einheitsbrei, nur einer Vielfalt von Schulen, die den Freiraum haben, mit eigenverantwortlichen Lehrkräften ihre Ideale umzusetzen, kann es gelingen, die Ju-gend auf die Herausforderungen von heute und morgen vorzubereiten.

Inhalt | Editorial

Impressum

erscheint: 4 x pro Jahr auflage: 3400 Stück autoren: hans blocher, anton planitzer, sabine schwaiger, manuela faschang, sabrina wittmann, klara waltenberger, elisabeth salomon, hannah kirchsteiger, cornelia lobmeier, lisa berer, konstantin korntner, julius sula, sebastian köpfle, liridon avdiu, jakob feldbauer

layout, satz: hans blocher, anton planitzer, thomas wagner, tobias stachl

titelbild: dominik knoll, die neue wu in wien

fotos & grafiken: wenn nicht anders angegeben, dann privat

redaktion: anton planitzer

betreuerin schülerteil: sabine schwaiger

herausgeber, medieninhaber, verleger: htl uptodate eigenverlag & red. hans blocher, htl braunau osternberg 55, 5280 braunau tel: 07722 83690 fax: -225 email: [email protected] www.htl-braunau.at

Inhalt

LehrerdienstrechtMartina Hafner – JKU LinzMagdalena Wolf – BOKU WienJosef Dick – Quasi-Monte-CarloSchülerteilRauschende BallnachtGold und Bronze bei ErfindermesseHTL-Ausbildung als VorbildDie soziale Seite der HTLNeuer Vorstand des Absolventenverein

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Zahlenmäßig betrachtet ist es gar nicht so schwierig – rund die Hälfte der HTL-Braunau-Absolventinnen und -Absolventen geht stu-dieren, die andere Hälfte steigt in den Beruf ein. Wenn man sich die Entscheidungsfindung ansieht, schaut es ähnlich aus – rund die Hälfte weiß zu Beginn der fünften Klasse, was sie im Anschluss an die Matura machen wird, egal ob arbeiten oder studieren. Für die andere Hälfte ist es dagegen alles andere als einfach, die Frage „Soll ich studieren oder doch lieber in den Beruf einsteigen?“ entwickelt sich zu einem Dauerthema und gerade wenn kein Präsenz- oder Zivildienst zu leisten ist, dann erhöht sich der Entscheidungsdruck in der Abschlussklasse ziemlich.

Alle Bildungsexperten sind sich einig, dass das eigene Interesse an der Sache den Ausschlag geben soll. Nicht die Verdienstsumme, nicht die Aufstiegschancen, auch nicht die Frage, ob gute Jobaussichten im gewählten Studium bestehen, sollen den Ausschlag geben, son-

dern dem fachlichen Interesse soll man folgen. Und was ist, wenn ich gar kein so brennendes Interesse an einer Sache habe, unschlüssig bin, was ich tun soll, so wie das eben oft der Fall ist? Gerade dann führt kein Weg daran vorbei, sich mit der eigenen Persönlichkeit und mit den eigenen Wünschen auseinanderzusetzen. Natürlich hätte jeder gerne den Test, der mög-lichst detailliert sagt, was zu tun ist, schön wär’s auch, wenn es eine Beratungseinrichtung gäbe, die verlässlich sagt, wohin der Weg geht. Aber beide Dinge gibt es in einem seriösen Umfeld nicht. Eignung und Neigung seien die beiden bestimmenden Faktoren, die eine Berufung ausmachen, sagte einmal der Theologe Karl Rahner. Es kommt kein Engel vom Himmel, es kommt kein allwissender Berater, es gibt keinen differenzierten Test. Notwendig ist eine gute Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten, die Eignung und ein Vertrautsein mit den eige-nen Wünschen, die Neigung – dann entsteht eine gute Entscheidung.

Studieren gehen?Viele Schüler/innen in den Abschlussklassen wägen momentan ab, ob sie studieren gehen oder direkt in den Beruf einsteigen sollen. Für viele eine schwierige Frage, für manche eine klare Sache.

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Und die Frage des Verdienstes? Es gibt Versuche die Lebensverdienstsumme zu ermitteln und da sind HTL-Absolventinnen und -Absolventen ziemlich gleich auf mit denen, die studieren gegangen sind. Sechs, sieben Jahre Verdienst kann von den Studenten nicht so schnell wett-gemacht werden.

Und die Karriere? Ja, in manchen größeren Unternehmen braucht man als Abteilungsleiter oder noch weiter oben einen Studienabschluss, aber bei den Klein- und Mittelbetrieben gel-ten andere Auswahlkriterien. Und ist Karriere wirklich immer wünschenswert, weiß man, welch unangenehme Entscheidungen die Leitungsebene immer wieder treffen muss?

Ich würde empfehlen, dass man für die Studienentscheidung ein paar Punkten beson-dere Aufmerksamkeit widmet:

Dem Abschluss- und Maturazeugnis: Ein gutes Zeugnis zeigt allemal, dass auch im Studium gute Fortschritte zu erwar-ten sind. Bei einem ziemlich schlech-ten Zeugnis sollte überlegt werden, wie die Noten zustande kamen und ob man sich weitere Theorie zumuten will.

Gesprächen mit Menschen, die einen gut kennen: Eltern, Freunde, Klassenkolleginnen und -kollegen und natürlich auch Lehrerinnen und Lehrer, die man schätzt, geben oft wichtige Hinweise und stellen vor allem auch die richtigen Fragen.

Ist eine Entscheidung für ein Studium gefallen, dann würde ich mindestens drei Studienmöglichkeiten genauer unter die Lupe nehmen, d.h. intensiver Internet-Check der Studienrichtung, Besuch der Uni/FH vor Ort sowie ein Gespräch mit einer/m Absolventen/in oder einer/m Studenten/in.

Der Besuch der Studieninformations-börse in der HTL – Gespräche mit HTL-Absolventen/innen, die gerade studie-ren – oder der BeST (Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung) bietet gute Informationsmöglichkeiten.

Und wenn man Zeit braucht für die Entscheidung, so wählen HTL-Absolventen/innen momentan unterschiedliche Wege – manche gehen ins Ausland, um Sprachen zu lernen, andere machen eine Weltreise, auch

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Am Donnerstag, 19. Dezember hat Franz Matejka mit 25 Schülerinnen und Schülern aus acht Klassen der Johannes Kepler Uni in Linz einen Besuch abgestattet. Anlass war die Verleihung des Adolf-Adam-Preises. Großes Interesse hatten die Braunauer HTLer/innen am Vortrag von Univ.Prof. Marc Streit zum Thema „Visual Computing und Visualisierung“, der dabei aktuelle Forschungsthemen der Computergrafik und Visualisierung großer Datenmengen in der Krebsforschung vermit-telt hat.

Bei der Preisverleihung selbst wurde zuerst von Univ.Prof. Hanspeter Mössenböck das Informatik Studium vorgestellt. Anschließend präsentierten vier Studenten ihre Masterarbeiten und mehrere hundert Schüler aus ganz Oberösterreich bestimmten per SMS-Voting den Gewinner. Unter allen, die ein SMS schickten, wurde ein iPhone verlost – Andreas Pöllner aus der 2AHELS war der Glückliche! Alles in allem waren sich die Teilnehmer/innen einig, dass sie einen sehr interessanten Tag in Linz verbracht haben.

Ein Besuch im Informatikbereich der JKU

die Ableistung eines Praktikums kann für eine Studienwahl eine sehr gute Hilfe darstellen. Und zusätzlich erhöht sich die Zahl der berufs-begleitenden Studien und Fern-Universitäten und Fern-FHs bieten die Möglichkeit, auch zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Studium zu beginnen. Mit anderen Worten, es ist auch

gut, wenn man Druck abbaut und sich von der Frage „Studieren gehen?“ nicht erschlagen lässt. In diesem Sinn wünschen wir insbeson-dere allen Maturantinnen und Maturanten eine gute Entscheidung in dieser Frage.

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Lehrerdienstrecht Ein gefährlicher Pfusch?Sehr zwiespältig wurde das neue Lehrerdienstrecht von den Betroffenen aufgenommen. Manche Bereiche – insbesondere die Berufsbildenden Höheren Schulen – sind durch dieses Gesetz existentiell gefährdet.

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Am 17. Dezember war es soweit. Die bei-den Regierungsparteien haben im Nationalrat das neue Lehrerdienstrecht verabschiedet. Davor hat die Regierung den bisher beschrit-tenen Weg der sozialpartnerschaftlichen Einigung verlassen und sich über mehr als 1700 Einwände, die gegen das Gesetz im Begutachtungsverfahren eingebracht wur-den, hinweggesetzt. Über Einwände von Elternverbänden, Landesschulräten, des Universitätsrates, der Industriellenvereinigung, von Bildungsexperten aber auch von vie-len im Schuldienst Tätigen wurde ohne Diskussion hinweggegangen. Mit großem medialen Aufwand – Krone, Österreich, die Wochenzeitschrift Profil u.a. beteiligten sich intensiv mit entsprechendem Lehrer-Bashing – hat man das Lehrerdienstrecht durchgezogen. In den einschlägigen Medien und von Seiten der Bundesregierung gab es auch eindeutige Schuldzuweisungen – die Lehrergewerkschaften sind die Verantwortlichen. Was ist herausge-kommen?

Die geringfügige Erhöhung der Einstiegsgehälter bei gleichzeitiger Erhöhung

der Lehrverpflichtung – im Bereich der Pflichtschulen moderat, im Bereich der höheren Schulen durchaus intensiv, um bis zu einem Viertel – wirkt sich so aus, dass die Lebensverdienstsumme bei Lehrer/innen sinkt und dass nach Berechnungen der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst im AHS- und BHS-Bereich im Endausbau bis zu 15.000 Lehrer/innen-Arbeitsplätze eingespart werden.

„Das neue Lehrerdienstrecht setzt nahtlos die seit Jahrzehnten betriebene Demontage des Schulsystems fort und fügt sich bestens in ein gesamtgesellschaftliches Bild“, so bewertet Chefredakteur Mag. Rudolf Mitlöhner von der angesehenen Wochenzeitung „Die Furche“ das Gesetzeswerk. „Diese ganzen Verhandlungen sind ja als Sparpaket angelegt gewesen und dienen eigentlich dazu, Geld einzusparen, wur-den aber von der Ministerin als Schulreform verkauft“, urteilt DDr. Günter Haider, BIFIE-Direktor a.D. und vormals für die PISA-Tests in Österreich zuständig.

Durchgezogen wurde im neuen Gesetz das Prinzip „Jede Unterrichtsstunde ist gleich viel wert“, egal, ob es sich um eine Stunde

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in der Volksschule oder eine Stunde in der Maturaklasse handelt, egal ob 10 Schüler/innen oder 36 Schüler/innen zu betreuen sind. Die kleine Einschränkung kurz vor Beschluss des Gesetzes, dass Hauptfachstunden in der Oberstufe nun geringfügig mehr wert sind, war nur ein sehr bescheidenes Zugeständnis. Keinerlei Berücksichtigung findet auch das unterschiedliche Engagement von Lehrer/innen – dies spricht z.B. die Industriellenvereinigung in ihrer Stellungnahme deutlich an: „Das vorgelegte Entlohnungsschema bietet weiter-hin keine konkreten, auf Engagement und Qualität basierenden Leistungsanreize für Pädagoginnen und Pädagogen.“

Aus Sicht der Berufsbildenden Höheren Schulen, insbesondere der HTLs, wird dieses Dienstrecht in kurzer Zeit zu einem mas-siven Problem bei der Suche nach qualifi-ziertem Lehrpersonal führen. Welcher gut aus-gebildete Techniker, welche praxiserfahrene Technikerin wird bereit sein, in die Schule zu gehen, wenn er/sie im Vergleich zu jetzt massive Einbußen im Gehaltsbereich hat und gleichzeitig deutlich mehr unterrichten muss?

Bereits jetzt müssen die Techniker/innen im HTL-Bereich viele Überstunden machen, damit alle Stunden abgedeckt werden können, und HTL-Direktoren/innen berichten von der ausgesprochen schwierigen Suche nach neuen Technik-Lehrer/innen. Diese Probleme werden sich in wenigen Jahren massiv verstärken, weil innerhalb der nächsten 10 Jahre eine große Zahl von Techniker/innen in den Ruhestand gehen wird. Gerade die Berufsbildenden Höheren Schulen sorgen für bestens ausge-bildete Jugendliche, die mit 19 direkt in die Wirtschaft einsteigen. Die Regierung gefährdet mit ihrem Gesetz diesen gut funktionierenden Bereich der Ausbildung, der auch für eine nied-rige Jugendarbeitslosigkeit sorgt, ganz massiv.

Als Pfusch bezeichnet man laut Lexikon eine mangelhaft ausgeführte Arbeit, die vor allem gemacht wird, um Geld zu sparen. In diesem Sinn ist das neue Lehrerdienstrecht ein Pfusch und wenn man auf die Probleme sieht, die es im BHS-Bereich verursachen wird, dann ist es ein gefährlicher Pfusch!

Aus für die HTLs

Am 17. Dezember wurde der erfolgreichste Schultyp Österreichs abgeschafft. Nicht sofort, denn das neue Lehrerdienstrecht wird erst 2019 in Kraft treten, dafür aber umso ein-schneidender: Ist es in Zeiten des herrschen-den Technikermangels (der sich nach allen Voraussagen in Zukunft noch verschärfen wird) jetzt schon schwierig, geeignete Technik-Lehrkräfte zu gewinnen, so wird es zu den neuen Bedingungen – nämlich bis zu 30% Gehaltskürzung – gänzlich unmöglich sein, Techniker/innen mit universitärer Ausbildung und entsprechender Praxiserfahrung für die Schule zu begeistern. Es mag ideologische Gründe dafür geben, dass ein Diplomingenieur bzw. Doktor der Technik mit langjähriger Praxiserfahrung (wie wir sie in den HTLs so dringend benötigen) nicht mehr verdienen

soll als ein/e junge/r Volksschullehrer/in, die Realitätsferne dieser Vorstellung wird aber spä-testens am Arbeitsmarkt gnadenlos bloßgestellt werden.

Die bewusste Schwächung des berufsbil-denden Schulwesens zu Gunsten der oft zu Recht wenig attraktiven Lehrlingsausbildung durch die Wirtschaftskammer konnte durch den Einsatz von vielen Unterstützern (vor allem aus der Industrie) noch erfolgreich abge-wendet werden. Diesmal stehen die Chancen wesentlich schlechter, dass in letzter Minute die Zukunft des technischen Schulwesens und damit eine der wichtigsten Säulen des Wirtschaftsstandortes Österreichs gesichert wird.

Dir. Hans Blocher

Einseitige Belastungen und keinerlei Qualitätsmomente

Das neue Lehrerdienstrecht belastet vor allem die Hauptfach-Lehrer/innen. Lehrer/innen mit Schularbeitsfächern oder Techniker/innen sollen nach dem neuen Lehrerdienstrecht um bis zu 7 Stunden mehr Unterricht halten. Mehr Unterricht bedeutet in der HTL um 60 bis 70 Schüler/innen mehr pro Lehrer und nicht mehr Zeit für die einzelnen Schüler/innen. Die Zeit, die für den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin zur Verfügung steht, z.B. für Förderkurse, Begabungsförderung usw., verringert sich drastisch. Das neue Lehrerdienstrecht ist ein Sparpaket, das vor

allem die Qualität der Ausbildung massiv ver-mindert, Leistungsanreize sucht man vergeb-lich in diesem Entwurf. Auch wenn es nur für Neulehrer gelten soll, so protestieren wir dagegen, weil wir uns um die Qualität und die Zukunft der HTL sorgen.

DI Richard Hruby,Obmann der Personalvertretung HTL Braunau

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Die Journalisten und ihr Kampf um Wahrheit, Kohle und ein stimmiges Selbstbild Leserbrief von Hans Jakob an die Zeitschrift Profil – Hintergrund ist die aktuelle Berichterstattung zum Streit um das Lehrerdienstrecht, insbesondere der Artikel „Die Lehrer und ihre Gewerkschaft: Wie eine Berfusgruppe Eltern, Schüler und Politik in Geiselhaft nimmt“, der im Profil vom 3.12.2013 zu finden ist.

Bitte beachten Sie, dass hier vom Leserbrief nur Auszüge zu lesen sind.

Ich habe vom Jahr 1973 bis zum Jahr 2012 in der HTL Braunau die Fächer Mathematik, Informatik und Medientechnik unterrichtet. Die HTL Braunau war in den letzten 20 Jahren mit zum Teil phänomenalen Schülerarbeiten nicht nur national, sondern auch international sehr erfolgreich und einige Male hinsicht-lich naturwissenschaftlicher und technischer Projekte unter den drei besten Schulen Europas. Neben der Förderung der Motivierten und Begabten gelingt dem Lehrkörper aber auch die Rücksichtnahme auf die nicht so leistungs-fähigen Schüler. Im Jahr 2009 erhielt die HTL Braunau den Schulpreis. Angesichts des großen Interesses des Profil an Lehrern, Schülern und Schulsystem, habe ich ‘“HTL Braunau“ “Das Profil“‘ gegoogelt und festgestellt: Null Treffer. Offensichtlich: nicht relevant. [...]

Wichtige Journalisten erklären Irrelevantes für relevant und Relevantes für irrelevant. Sie machen aus einer Kleinigkeit ein Riesending und lassen wichtige Informationen schlicht unter den Tisch fallen. [...]

Wenn sich jemand beim Cover-Titel ‘Die Lehrer‘ an die unseligen 30er-Jahre erinnert fühlt, dann ist er selber schuld. Wenn jemand das Gefühl hat, das Cover-Bild würde vermit-teln wollen, Lehrer seien präpotent, autoritativ und vertrottelt zugleich, dann braucht er nur zu kaufen und zu lesen. Dann erfährt er, dass es auch Ausnahmen gibt. Die Cover-Bilder des Profil lassen Menschen gewöhnlich sehr wohl in gutem Licht erscheinen. Siehe Haider und Strache am Cover 2013/11 bzw. 2013/41 und so weiter und so fort. Aber hier geht es einfach um zu viel, um zimperlich zu sein. Die hehren Absichten der Redaktion gebieten es, schon mal ein bisschen zu verallgemeinern.

Zurück zu ‘den Lehrern‘ und zurück zu weiteren Fakten. Die Entlohnung der Lehrer ist in unfassbarem Ausmaß unge-recht. Die Diskrepanz zwischen dem, was ein Fachtheorie-Lehrer z.B. einer HTL in den letzten Dienstjahren verdient, und dem, was ein Fachpraxis-Lehrer zu Beginn verdient, ist enorm. Dasselbe gilt für die Arbeitszeit.

Auch hier sind die Unterschiede groß. Das Engagement vieler Lehrer ist tatsächlich fast null, und vieler anderer extrem hoch, nicht zuletzt, weil sie von ‘Kollegen‘ im Stich gelassen werden und weil sie versuchen, den Schaden zu kompensieren, den die wenigen schwarzen Schafe an den Schülern und an der Schule anrichten. Die Tatsache, dass Gewerkschaft und Politik die motivierten Lehrer seit Jahrzehnten verdorren lassen und an diesem eigentlichen Problem der österreichischen Schulen penetrant vorbeischauen, ist nicht die Schuld der Lehrer. Und die Medienprofis, die gerne für die gute Sache kämpfen, sehen offen-sichtlich bei diesem Punkt ob der komplexen, zehnzeiligen Faktenlage und der fehlenden Vorkonditionierung der Konsumenten ein zu geringes Krawallproduktionspotenzial. Sie zie-hen es vor, gegen besseren Wissens hinauszu-posaunen, die schwarzen Schafe im Lehrberuf seien die Regel. [...]

Im Sommer habe ich mich nach fast 20 Jahren Abstinenz auch wieder dem Profil zuge-wandt. Das Ergebnis war ein Kulturschock. Eine stellenweise geradezu skurrile argumen-tative Logik, schlecht recherchierte Fakten, offensichtliche Unwahrheiten gepaart mit jour-nalistischer Selbstanmaßung.

Wir haben in Österreich Europaklasse zu bie-ten. Zum Beispiel: David Alaba, das Burgtheater, Anton Zeilinger, die HTL Braunau. Das Profil gehört definitiv nicht dazu. Angesichts der Kluft zwischen Selbstgerechtigkeit und inhalt-licher Qualität wende ich mich mit Grauen, und sehe schon die Auferstehung des ‘Staberl‘, der Profil-Redakteuren erklärt: “Österreich überholen wir. Wir überholen nicht links, wir überholen nicht rechts, wir überholen unten“.

Mein Trost: Weit draußen, da finde ich sie dann doch: die Autoren und die Journalisten, die die Fähigkeit besitzen, differenziert über unsere spannende wie widersprüchliche Welt nachzudenken und das eigene komplexe Selbst zu reflektieren. Menschen mit Profil eben.

Der gesamte Leserbrief und weitere Meinungen sind auf der HTL-Website zu finden: www.htl-braunau.at -> Menschen -> Laut-Gedacht -> Neues Lehrerdienstrecht

NAMEOStR. Mag. Hans Jakob

GEBOREN1948

STUDIUMPhysik und Mathematik

LAUFBAHNSpezialisierung auf InformatikUnterrichtete 40 JahreWar 20 Jahre einer der wich-tigsten Lehrer der HTLSeit 2012 in PensionBergwanderer, Skitourengeher

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Unterwegs im Bereich der Nano-StrukturenDipl.-Ing. Martina Hafner hat nach der HTL Braunau Technische Chemie an der Johannes Kepler Uni in Linz studiert. Sie schreibt zurzeit an ihrer Dissertation, in der sie sich mit Materialforschung im Nanoschichten-Bereich beschäftigt. Im Interview erzählt sie, was sie im Studium wichtig findet und was sie mit der HTL Braunau verbindet.

HTL UP TO DATE: Du hast 2007 an der HTL Braunau maturiert und bist dann an die JKU gegangen, um technische Chemie zu studie-ren. 2012 hast du dein Studium abgeschlos-sen, wie hast du es erlebt?HAFNER: Für mich war der Einstieg in Linz genau das Richtige und das vom ersten Moment an bis zum Schluss. Das beginnt bei der Uni – die JKU ist ja eine Campus-Uni im Randbereich zwischen Stadt und Land und das hat mir sehr gut gefallen. Besonders wichtig war für mich auch die Gemeinschaft, die beim Chemie-Studium sehr rasch entstanden ist – wir sind eine sehr gute „Community“, wie man das heute ausdrücken würde, und natürlich hat es fachlich für mich gut gepasst, da mich die Inhalte von Anfang an interessiert haben. Mir hat es auch gefallen, dass ich doch einige Zeit im Labor verbracht habe, wo ich das Gelernte auch praktisch anwenden konnte. Natürlich ist das Studium auch fordernd und man muss schon was tun, um weiterzukommen, aber es ist überall so, dass man sich engagieren muss.

Du hast dann an dein Grund-Studium eine Doktorarbeit angeschlossen.

Ja, seit vergangenem Jahr beschäftige ich mich intensiv mit Materialforschung. Bei meiner Dissertation stehen Legierungen im Mittelpunkt – ich beschäftige mich, auch in Zusammenarbeit mit der Voestalpine, mit der Analytik von Materialien und untersuche Nanoschichten bei Legierungen, zum Beispiel zwischen Zink und Eisen bzw. Zink und Stahl.

Mir gefallen an der Dissertation vor allem die fachliche Vertiefung und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen. Man nimmt auch an Kongressen teil und kommt so in fach-liche Netzwerke hinein. Ich bin zu einem gerin-gen Ausmaß auch bereits in der Lehre tätig, was ich sehr gerne mache. Ich bin dankbar, dass meine Dissertation durch die Christian Doppler Forschungsgesellschaft ermöglicht wird.Wie schaut die Zukunft aus?

Ich plane, dass ich in zwei Jahren mit mei-ner Dissertation fertig bin. Danach könnte

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ich mir gut vorstellen in einem größeren Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung zu arbeiten. Ich hab‘ durch meine momentane Arbeit einen gewissen Einblick in größere Industrieunternehmen wie z.B. in die Voestalpine bekommen und ich könnte mir da gut vorstellen einzusteigen.

Grundsätzlich reizt mich aber auch das Ausland. Ich hab‘ ja ein Semester in Japan, in Sapporo, studiert und bin von diesem Aufenthalt noch immer begeistert. Vielleicht ergibt sich ja ein Post-Doc-Programm in so eine Richtung, das würde mich grundsätzlich auch interessieren.Und wenn du in die Vergangenheit blickst, was fällt dir zur HTL Braunau ein?

Die HTL war ganz entscheidend für meine Entwicklung. Was ich dort an Selbstbewusstsein mitbekommen habe, hat mich als Person geprägt und war für mein Studium entschei-dend. Vor allem die Projekte, die ich bei AV Wagner gemacht habe, waren ganz wichtig für mich. Ich hab‘ dort das Forschen gelernt, er hat mir beigebracht, dass ich mich trauen muss und dass ich mich trauen darf. Gerade durch die verschiedenen Projekte, die dann u.a. auch zu meiner Teilnahme am EU Contest

for Young Scientists geführt haben, hab‘ ich sehr viel Erfahrung gesammelt. Mir ist aber auch die Werkstättenausbildung, vor allem das praktische Wissen, das ich dort mitbekommen habe, in guter Erinnerung und sehr hilfreich. Man bekommt durch die Vielfalt der HTL-Ausbildung einen Zugang zu vielen Gebieten und das erleichtert den Einstieg z.B. im Labor an der Uni enorm.Eine abschließende Frage: Welchen Ratschlag hast du für HTLer/innen, die zu studieren überlegen?

Das Wichtigste ist in meinen Augen, dass man das macht, was einen wirklich interes-siert. Man muss unbedingt selbst von seiner Studienrichtung überzeugt sein, was machen, weil’s andere machen oder weil man da sehr gute Karrierechancen sieht und viel Geld verdient, liefert meist keine ausreichende Motivation. Und während des Studiums ist es wichtig, dass man dranbleibt. Natürlich gibt’s auch da gute und schlechte Phasen, und wenn’s einmal nicht klappt bei einer Prüfung, dann nützt man ein-fach die zweite Chance entsprechend.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

OPEN HOUSE DAYSGraz: 15.03.2014Kapfenberg: 21.03.2014Bad Gleichenberg: 22.03.2014

www.fh-joanneum.at | Austria | Styria

STUDY YOUR DREAM.

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Mit dem Forschen hab‘ ich in der HTL begonnenDipl.-Ing. Magdalena Wolf hat Lebensmittel- und Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur studiert und arbeitet dort jetzt als Univ.-Ass.in an ihrer Dissertation. Im Interview erzählt sie über ihr Studium und erinnert sich an ihre HTL-Zeit.

HTL UP TO DATE: Du hast 2007 bei uns in der HTL maturiert und bist dann nach Wien an die BOKU gegangen. Was war dir wichtig, was hast du dort erlebt?WOLF: Mir war schon in der HTL längere Zeit klar, dass ich Lebensmittel- und Biotechnologie studieren werde und ich hab‘ damit das für mich interessanteste Studium gewählt. Vor allem der Bereich „Chemie“, aber auch der Anteil an Technik hat genau gepasst. Natürlich gab es ordentlich zu lernen. Das Studium ist sehr übungs- und zeitintensiv, aber es bietet neben dem fachlichen Aspekt auch eine gute Studienkultur.

Es gibt viele Tutoren und Studienassistenten/innen, die behilflich sind, und in diesem Bereich habe ich mich dann auch betätigt und als Tutorin und Studienassistentin gear-beitet. Die Gemeinschaft ist an der Boku ins-gesamt hervorragend, es gibt viele Feste und Möglichkeiten mit anderen Studenten/innen zusammen was zu unternehmen. Ich hab‘ meine Studienwahl keinen Augenblick lang bereut.Du hast 2013 dein Studium abgeschlossen

und bist jetzt als Universitätsassistentin tätig. Was bewegt dich, an einer Dissertation zu arbeiten?

Für mich ist Forschung eine sehr interes-sante Sache. Ich habe bei meiner Diplomarbeit intensiv am Thema Erdkollektoren und deren Anwendung gearbeitet. Bei meiner Doktorarbeit beschäftige ich mich nun mit dem Thema „Aktive Abwärmenutzung in Lebensmittelbetrieben“. Meine Arbeiten sind an der Grenze zur Verfahrenstechnik angesie-delt, aber ich finde es sehr reizvoll darüber zu forschen, wo und wie z.B. in einer Molkerei Abwärme entsteht und wie diese optimal genutzt werden kann.

Der Vorteil, dass ich an der Uni arbeite, liegt darin, dass hier die Themenwahl freier möglich ist und außerdem macht mir das Unterrichten an der Uni – ich hab‘ als Univ.-Ass. Lehrveranstaltungen zu betreuen – wirklich Freude. Ich habe einen Vertrag für vier Jahre und werde in dieser Zeit meine Dissertation schreiben. Vielleicht ergibt sich danach auch die Möglichkeit, fix an der Universität zu blei-ben.

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Ist „Frau und Technik“ für dich einmal ein Problem gewesen?

An der BOKU gibt es da sowieso kein Problem, weil hier ungefähr gleich viele Männer und Frauen studieren. Grundsätzlich habe ich diesbezüglich keine Schwierigkeiten gehabt. Ich würde mich auch ordentlich zur Wehr setzen, wenn jemand meint, dass tech-nische Kompetenz an das Geschlecht gebunden ist.Wie schaut’s mit deinen Erinnerungen an die HTL Braunau aus?

Es waren für mich wirklich fünf schö-ne Jahre. Wir hatten eine ausgezeichne-te Klassengemeinschaft und hervorragende Lehrer/innen. Ganz wichtig war für mich der Einstieg in den, wenn man so will, Bereich der Forschung. Ich habe damals unter Betreuung von Dr. Wolf-Peter Stöckl und Dr. Josef Wagner zwei Projekte gemacht, mit denen ich dann auch beim Wettbewerb Jugend Innovativ teil-genommen habe. Diese Erfahrungen waren für meine Entwicklung und mein Selbstvertrauen sehr bedeutsam.

Als ich später an der BOKU von unseren Projekten im Octopus-Bereich erzählt habe und was wir dort alles machen konnten, haben meine Mitstudenten/innen gestaunt, dass so etwas an einer Schule möglich ist. An der HTL wurde sozusagen der Grundstein für mein Forscherinnendasein und mein Interesse an der Forschung gelegt.Was empfiehlst du HTL-Absolventinnen und -Absolventen für’s Studium?

Das Um und Auf ist immer das Interesse und die Freude an der Sache, so seh’s ich jeden-falls. Deshalb ist die Studienwahl so wichtig und gehört ganz intensiv überlegt.

Für’s Studium selbst ist entsprechendes Organisationstalent und natürlich auch Durchhaltevermögen unabdingbar. Man muss sich seine Sachen gut einteilen können und wenn’s fachlich schwieriger ist oder die Lehrenden sehr viel verlangen, darf man nicht so schnell aufgeben.

Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute beim Verfassen der Dissertation!

www.fh-kaernten.at/engineering-it

„engineering & it“ ist der Überbegriff für alle Technik- und Informationstechnik-Studiengänge der Fach-hochschule Kärnten. Der Themenbogen spannt sich von der Informationstechnologie, beispielsweise auf den Gebieten der Umweltinformationstechnik oder der medizinischen Informatik, bis hin zu klassischen Ingenieurdisziplinen wie Maschinenbau und bietet somit ein breites Angebot für alle technikbegeister-ten Interessentinnen und Interessenten.

engineering & it

unsere Bachelor studiengänge• design & engineering• geoinformation und umwelttechnologien• Maschinenbau• Medizintechnik• netzwerk- und kommunikationstechnik• systems engineering• wirtschaftsingenieurwesen

fh daY: 28. März 2014, 10 – 16 uhr

STUDIenbereIch

Alle Infos zum Studienbereich bekommst Du am:

Standort Villach, europastraße 4,Standort Klagenfurt, Primoschgasse 10

www.fh-kaernten.at/fhday

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DIE GANZE WELTDES ALUMINIUMS

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Ingenieurberatung auf höchstem NiveauJohann Neubauer, Absolvent der HTL Braunau, hat als Gründer der Pixida GmbH maßgeblich deren Aufbau gestaltet. Seine Firma – mit mittlerweile über 70 Mitarbeiter/innen – ist ein Beratungsunternehmen in Forschung und Entwicklung der Mobilität von morgen.

HTL UP TO DATE: Du hast 1999 in der HTL Braunau in der Elektronik-Abteilung matu-riert, was hast du danach gemacht?NEUBAUER: Direkt im Anschluss habe ich Elektro- und Informationstechnik an der TU München studiert und innerhalb von vier Jahren abgeschlossen. Während des Studiums habe ich zwei Jahre bei SonyEricsson gearbeitet. Danach stieg ich bei einem Ingenieurdienstleister ein und wirkte für BMW als Projektleiter im Infotainmentbereich an der Entwicklung von High-End-Navigations- und Multimediasystemen mit. Zusätzlich hatte ich parallel die Verantwortung für knapp 30 Mitarbeiter sowie mehrere Kunden und war im Aufsichtsrat des Unternehmens. Wann war es mit der eigenen Firma soweit?

2008 habe ich zusammen mit meiner grie-chischen Geschäftspartnerin Iota Dimou die Firma Pixida gegründet. Seither haben wir uns sehr gut am Markt positionieren können und bie-ten Leistungen in Beratung (Projekt-, Produkt-, Qualitätsmanagement, Strategieentwicklung, Prozesse) und Engineering (Infotainment, Telematik, Fahrerassistenzsysteme, Mobilität, Entwicklung, IT-Systeme).

Unsere wichtigsten Kunden, allen voran BMW und Audi, sind im Automobilbereich angesiedelt. Hinzu kommen Auftraggeber aus anderen Branchen, so sind wir nun z.B. auch für Rheinmetall MAN aktiv. International agieren wir für Projekte nicht nur in Europa, sondern auch in Asien, Amerika und Australien. In New York gründeten wir 2011 ein Tochterunternehmen und beschäftigen uns dort mit Design und Entwicklung marktspezi-fischer Anforderungen.

Insgesamt sind bei uns etwas über 70 Kolleg/innen beschäftigt. Stolz in diesem Zusammenhang sind wir auf das starke Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitern und Unternehmen. So dürfen wir auf eine stabile und konstante Mannschaft setzen, mit der wir uns gemeinsam weiterentwickeln. Mehr als 50% unserer Mitarbeiter kamen auf Empfehlung zu uns – eine sehr erfreuliche Tatsache. Wenn dich HTL-Absolventen/innen nach den wichtigsten Regeln für das Studium bzw. für

den Einstieg in einem Unternehmen fragen, was würdest du ihnen raten?

Ich räume der eigenen Motivation einen sehr hohen Stellenwert ein. Ganz wichtig ist ein Studium aus Überzeugung zu wählen und dann mit Herz und Leidenschaft bei der Sache zu sein. Also besser in sich reinhören und das tun, was einem Spaß macht, nicht was vielleicht andere meinen, dass es richtig wäre. Wenn man doch das Falsche gewählt hat, ist es bes-ser sich neu zu orientieren. Bei Bewerbungen in unserer Firma ist es kein Problem, wenn jemand ein Studium abgebrochen hat und in ein anderes gewechselt ist, das Um und Auf ist die Leidenschaft, mit der man an einer Sache dran ist.Wie schaut’s aus, wenn du auf deine HTL-Zeit zurückblickst?

Für mich war die HTL die absolut rich-tige Entscheidung. Generell finde ich, dass die HTL-Ausbildung eine hervorragende Vorbereitung sowohl für ein Studium als auch für den direkten Einstieg in das Arbeitsleben ist. Eine besondere Bedeutung haben in meinen Augen dabei der Werkstätten- und Laborbereich – dort legt man selber Hand an und lernt nicht nur kognitiv, sondern ganz praktisch. Gerade dieser praktische Anteil fehlt in anderen Ausbildungen.Herzlichen Dank für das Gespräch!

16 | HTL up to date

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Berufsbegleitend und mit AuszeichnungDipl.-Ing. Thomas Fichtinger hat nach 20 Jahren Berufstätigkeit nebenberuflich sein FH-Studium absolviert und wurde für seine Diplomarbeit mit dem Wolfgang-Schulhoff-Preis der Hochschule Mittweida ausgezeichnet. Im Interview erzählt er von seinem beruflichen Werdegang und seinem berufsbegleitenden Studium.

HTL UP TO DATE: Du hast 1991 in der Abteilung Elektrotechnik maturiert. Wie ist dein weiterer beruflicher Lebensweg verlau-fen?FICHTINGER: Ich bin gleich nach dem HTL- Abschluss – so wie einige andere HTLer – nach München zu Siemens gegangen und habe vor allem für den Aufbau des Telefonnetzes in den neuen deutschen Bundesländern gearbeitet.

Ich bin dann bis 2007 bei Siemens geblie-ben, habe eine Zeitlang Teilzeit gearbeitet und neben meiner beruflichen Tätigkeit Musik studiert – genauer Gesang und Klavier im Jazzbereich. 2007 bin ich zu einem kleineren IT-Dienstleister in München gewechselt und 2009 nach Salzburg in die IT-Abteilung des Landeskrankenhauses. Seit 2013 arbeite ich nun bei der Firma Kaindl im Bereich des Controllings.Du hast im Herbst 2010 mit dem FH-Studium „Wirtschaftsingenieurwesen“ begonnen und dabei den an der HTL Salzburg angebo-tenen Fernstudienlehrgang des Studien- und Technologie-Transfer- Zentrums Weiz in Anspruch genommen. Was war deine Motivation? Wie waren deine Erfahrungen?

Ein Grund für mein Studium lag in mir. Ich habe mich für einen Bereich interes-siert, der über die Technik hinaus in den Wirtschaftsbereich hinein geht und da hat dieses Angebot, das ja an der Schnittstelle zwi-schen Technik und Wirtschaft angesiedelt ist, gut gepasst.

Eine Erfahrung in München war auch, dass gerade bei kleineren Firmen der HTL-Abschluss nicht bekannt ist und z.B. im Beratungsbereich ein akademischer Abschluss einen hohen Stellenwert hat. Ich hab‘ mich vor Aufnahme des Studiums genauer umgesehen, welche berufsbegleitenden Möglichkeiten es gibt und da war für mich das Angebot in der HTL Salzburg ideal.

Es berücksichtigt die berufliche Erfahrung, die ein HTL-Ingenieur hat, es ist zeitlich mit zwei Jahren und sieben Wochenenden pro Semester gegenüber den berufsbegleitenden FH-Studiengängen an österreichischen FHs deutlich eingegrenzt und vor allem kam es mir inhaltlich auch sehr entgegen mit dem deut-lichen Wirtschaftsanteil. Meine Erfahrungen mit diesem Modell waren ausgesprochen posi-tiv, ich kann es nur weiterempfehlen.Wie ist dein Studium konkret gelaufen? Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Das Studium kostet knapp 10.000 Euro, kann aber steuerlich abgesetzt werden. Wie schon gesagt, hat es zwei Jahre gedauert, drei Vorlesungssemester und ein Semester für die Diplomarbeit.

Sehr positiv war die Lerngruppe, die wir zur Vorbereitung gebildet haben. Eigentlich herrscht bei diesem Studiengang ein Klassenprinzip, wir waren rund 25 Personen, die jeweils Vorlesungen und Klausuren gemacht haben. Das Thema der Diplomarbeit hatte bei mir mit meiner beruflichen Tätigkeit zu tun, was mir sehr gelegen kam.Du hast für deine Diplomarbeit sogar eine Auszeichnung bekommen?

Ja, der Betreuer meiner Diplomarbeit zum Thema „IT-Service-Management nach ITIL V3: Wie kann ein Service-Katalog zur Kostentransparenz eines IT-Dienstleisters bei-tragen?“ war von meiner Umsetzung sehr ange-tan und hat mich für den Wolfgang-Schulhoff-

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Preis der Hochschule Mittweida vorgeschlagen. Dieser Preis wird für Abschlussarbeiten der Fakultät Wirtschaftswissenschaften ausge-schrieben, den rund 450 Personen pro Jahr abschließen.

Ich hab‘ mich sehr über diese Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 1.500 Euro ver-bunden ist, gefreut vor allem auch, weil dieser Preis nur ganz selten an einen Absolventen eines berufsbegleitenden Studiums geht.Was muss man deiner Meinung nach beach-ten, wenn man so wie du berufsbegleitend studiert?

Man muss wissen, dass es zwei Jahre immer wieder Stress bedeutet und eine doch beacht-liche zeitliche Belastung darstellt. Für mich war auch das Interesse am Studiengebiet ganz wesentlich.

Ich wollte nach 20 Jahren beruflicher Tätigkeit, wenn man will, so in der Mitte

meiner Berufslaufbahn, nochmal was Neues lernen. Wenn’s nur um einen akademischen Abschluss geht, ohne sonderliches Interesse, dann ist das Studium wahrscheinlich beson-ders zäh.Ein kurzer Blick zurück, was fällt dir zu dei-ner HTL-Ausbildung ein?

Als Erstes fällt mir die Werkstätte ein, die, wie ich finde, besonders wichtig ist. Man bekommt da eine handwerkliche Schulung, die es sonst nirgends in dieser Qualität gibt und die – auch wenn man dann einen „Bürojob“ hat – verstehen lässt, wie konkret Arbeiten ablaufen. Insgesamt hat die HTL für mich sehr gute Grundlagen, gerade auch im Bereich der EDV, geschaffen, auf die ich immer wieder zurückgreifen konnte. Die HTL Braunau liefert eine gediegene und hervorragende Ausbildung.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

18 | HTL up to date

Die sogenannten Quasi-Monte-Carlo-MethodenJosef Dick hat 1993 an der HTL Braunau maturiert und in Salzburg Mathematik und Psychologie zu studieren begonnen. Sein akademischer Weg innerhalb der Mathematik führte dann nach Australien, wo er nun als Mathematik-Professor an der University of New South Wales tätig ist. Im Interview erzählt er von seinem Werdegang, seinem Arbeitsbereich und von seiner Zeit an der HTL.

HTL UP TO DATE: Du hast 1993 bei uns matu-riert. Wie ist dann dein weiterer Studienweg bzw. deine universitäre Karriere verlaufen? DICK: Ja, ich habe 1993 maturiert. Anschließend habe ich ein Jahr Militärdienst in Salzburg absolviert. Im Oktober 1994 habe ich mich an der Universität Salzburg eingeschrieben. Ich war mir zuerst nicht ganz sicher, welchen Weg ich gehen soll und habe mich dann für Mathematik und Psychologie inskribiert.

Im ersten Jahr im Psychologiestudium mussten wir einen Kurs über Statistik absol-vieren. Da habe ich gemerkt, dass ich einer der Wenigen bin, die sich dafür interes-sieren. Deswegen habe ich mich mehr auf Mathematik konzentriert. Letzten Endes habe ich Anfang 2001 das Mathematik-Studium abgeschlossen. Im Februar 2001 habe ich mein Doktoratsstudium in Sydney, an der University of New South Wales (UNSW), in Mathematik begonnen. Die Kontakte dafür habe ich, wäh-rend ich die Diplomarbeit in Salzburg schrieb, geknüpft.

Das Doktoratsstudium habe ich Anfang 2004 abgeschlossen. Dann war ich 3 Monate bei einem Internship bei IBM in Japan, anschlie-

ßend postdoc in Sydney, wobei ich zwischen-durch im Jahr 2005 für 6 Monate in Hong Kong war und von Ende 2006 bis Ende 2007 in Singapur als Assistenz-Professor arbeitete. 2009 wurde ich Lecturer an der UNSW. 2010 bekam ich ein sogenanntes Queen Elizabeth 2 Fellowship, welches mir erlaubt, mich für 5 Jahre auf die Forschung zu konzentrieren. Gleichzeitig wurde ich auch Senior Lecturer, und seit Anfang 2014 bin ich Associate Professor für Mathematik an der UNSW.Was ist dein momentanes Hauptarbeitsgebiet? Wie könnte man das einem Laien erklären?

Momentan arbeite ich an sogenannten Quasi-Monte-Carlo-Methoden und deren Anwendungen (ich habe dazu auch gemein-sam mit Friedrich Pillichshammer von der Johannes Kepler Universität Linz ein Buch ver-fasst). Diese Methoden werden zur Simulation von komplizierten Systemen eingesetzt, um gewisse Informationen, z.B. den Mittelwert, abzuschätzen.

Solche komplexen Systeme findet man in vie-len Anwendungen, zum Beispiel das Bewerten von Optionen in der Finanzmathematik, die Berechnung von Erwartungswerten in statis-tischen Modellen, die Simulation der soge-nannten chemical master equation in der Chemie, Modelle zur Wettervorhersage, welche auf ungenauen Messungen basieren, die Diffusionsgleichung mit stochastischem Diffusionskoeffizienten und anderen.

Meine Arbeit befasst sich allerdings mit mathematischen Methoden zur Lösung von solchen Modellen und nicht mit den Anwendungen selbst.Was würdest du einer/einem HTL-Absolventen/in empfehlen, die/der ein Studium überlegt?

Ich kann jeder/jedem, die/der Interesse an einem Studium und Neugierde und Begeisterung für ein Fach hat, empfehlen ihr/sein Wissen an einer Universität zu vertiefen. Anfangs wusste ich auch nicht so recht, was man mit einem Mathematikstudium machen kann, aber dieses Problem hat sich bei mir mit der Zeit von selbst gelöst. Das wird natür-

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lich nicht bei jedem so sein, zumal oft mehr Studenten in einem Fach ausgebildet werden, als am Arbeitsmarkt benötigt werden. Der Effekt ist, dass dadurch ein Konkurrenzdruck entsteht, der das allgemeine Niveau anhebt, was gut für das Fach selbst ist. Man sollte also auf alle Fälle konkurrenzfähig sein. Wenn man mit Begeisterung dabei ist, dann ist dies natürlich sehr hilfreich.

Ich würde auch ein Auslandssemester (oder Jahr) oder überhaupt ein Auslandsstudium empfehlen. Ich selber habe das erst während meiner Doktorarbeit gemacht, aber man kann das auch schon während des Studiums machen. Insbesondere die, die eigentlich nicht der Typ für so etwas sind, können viel davon profitie-ren.

Wenn du an deine HTL-Zeit zurückdenkst, was fällt dir ein?

Wenn ich an meine HTL-Zeit zurückdenke, fällt mir zuerst mal das Internat ein. Alle meine Klassenkameraden haben dort gewohnt, wodurch wir natürlich ständig in engem Kontakt zueinander standen. Das war oft sehr unterhaltsam.

Dazu der Werkstättenunterricht und die wöchentlichen Prüfungen jeden Samstag mor-gen. Die Schule war mehr auf Mathematik ausgerichtet, was mir entgegenkam, und ich fand auch die technischen Fächer sehr inte-ressant. Alles in allem habe ich sehr positive Erinnerungen an die HTL.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Willkommen am Fachbereich Mathematik der Universität Salzburg!

Der heutige Fachbereich Mathematik ist im Zuge der Umsetzung des Universitätsge-setzes 2002 aus dem früheren Institut für Mathematik hervorgegangen. Dessen Grün-dung erfolgte 1967, nachdem die Universität Salzburg 1962 wiedererrichtet worden war.

Die am Fachbereich vertretenen Forschungs-gebiete verteilen sich auf die Analysis, die Dis-krete Mathematik, die Geometrie, die Stocha-stik und Statistik.

Der Fachbereich betreut ein Bachelor- und Masterstudium Mathematik, ein Bachelor- und Masterstudium Lehramt (Unterrichtsfach Mathematik) und ein Doktoratsstudium. Zu seinen Aufgaben zählt auch die Abhaltung von Lehrveranstaltungen für andere natur-wissenschaftliche Studien.

Das Lehramtsstudium bereitet auf eine klar umrissene berufliche Tätigkeit vor, das Dok-toratsstudium ist von den Anforderungen her auf eine wissenschaftliche Laufbahn aus-gerichtet. Die Berufsfelder für Absolvent/inn/en des Bachelor- und Masterstudiums Ma-thematik sind breit gestreut. Forschung und Entwicklung, Banken, Versicherungen, sta-

tistisches Consulting, öffentlicher Dienst und postsekundäre Bildungseinrichtungen sind einige Tätigkeitsbereiche, die zu nennen sind.

Die Aneignung mathematischen Wissens und Könnens schult in besonderer Weise das analytische Denkvermögen. Dies ist ein wert-volles Kapital und führt Mathematiker/innen nicht selten in den Management- oder Logi-stikbereich.

Die Curricula beinhalten die Möglichkeit, Kur-se aus Finanz- und Versicherungsmathematik zu absolvieren, die Teil der Aktuarausbildung sind.

Die Mathematik ist heute ein weit verzweig-tes Wissens-, Forschungs- und Anwendungs-gebiet. Der Fachbereich leistet Beiträge zur Weiterentwicklung der Mathematik und er-schließt seinen Studierenden die Kunst des mathematischen Arbeitens sowie die Lei-stungsfähigkeit und Schönheit der Mathema-tik.

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20 | HTL up to date

„Nicht Sprüche sind es, woran es fehlt: Die Bücher sind voll davon. Woran es fehlt, sind Menschen, die sie anwenden.“ Dieses Zitat von Epiktet beschreibt die momentane Situation der höheren Jahrgänge überaus treffend.

Zu Schulbeginn wurden heuer die Klassenschülerhöchstzahlen in einigen Klassen massiv überschritten! Dies führte zu heißen Diskussionen, nicht nur in den Klassen, sondern auch im Lehrerzimmer. 36 Schüler/innen in einer Klasse sind einfach zu viele!

122 Tage später sieht die Lage noch unver-ändert aus! Wir, die Schüler/innen der höheren Klassen, sind dazu „gezwungen“ worden, die Situation so hinzunehmen. Es wäre gelogen, wenn man sagen würde, es wäre keine enorme Umstellung für alle Beteiligten. Mittlerweile konnten sich die meisten daran gewöhnen. Der Schulalltag ist zurück!

Jedoch muss man den Einsatz der Lehrer/innen anerkennen, die versuchen, die schwierige Situation zu entschärfen.

Früher oder später muss sich wohl jede/r eingestehen, dass man an manchen

Situationen nichts ändern kann und man versuchen muss, das Beste daraus zu machen.

Das Leben ist öfter unfair, aber sind es nicht die komplizierten Situationen, die es erst lebenswert machen?!

Für die Zukunft wünschen wir uns aber kleinere Klassen, in denen man sich als Individuum entfalten kann und in denen man mehr Platz hat als Hühner in einer Legebatterie!

Sabrina Wittmann, Klara Waltenberger

36 in einer Klasse!?Ein Fazit

Schüler/innen

Unsere Autor(inn)en

Sabrina Wittmann

Klara Waltenberger

Konstantin Korntner

HTL up to date | 21

Schüler/innen

Im Zuge des neuen Projektunterrichts der vierten Klassen kam mir und meinem Klassenkollegen Thomas Österbauer die Idee abseits der Standard-Recherche-Arbeiten ein Projekt zu starten, das mit dem Mythos „Asylheim = Gefahrenzone“ aufzuräumen versucht.

Wir wollten Genaueres über das Asylheim Braunau herausfinden und nach eini-gen Telefonaten bekamen wir dort einen Besuchstermin. Mit gemischten Gefühlen und unzähligen Vorurteilen und Gerüchten im Hinterkopf machten wir uns also auf, um zu sehen, wie luxuriös die Asylwerber wirk-lich leben. Schon die alte Haustür und die kahlen, etwas kalten Gänge machten uns bewusst, dass Politik und Presse den Begriff Luxus wohl sehr breit auslegen.

Die Betreuerinnen hießen uns herzlich will-kommen, aber sie wussten genauso wenig, wie sich unser Besuch entwickeln würde, wie wir selbst. Um ca. 09:00 Uhr zeigte man uns das Haus und wir trafen die ersten Bewohner, die uns meist nur verschlafen und leicht misstrauisch hinterhersahen. Erst als man uns vorstellte, erhellten sich ihre Gesichter, doch Gespräche blieben wegen der starken Sprachbarriere zunächst meist aus. Doch wir hatten Glück, denn unter den Flüchtlingen befand sich ein afgha-nischer Student, der vor seiner Flucht Deutschunterricht gehabt hatte und uns in das Geschehen im Haus einweihte.

Doch viel zu erklären gab es nicht: Die Flüchtlinge dürfen nicht arbeiten, haben keinen geregelten Tagesablauf und nur sehr wenig Unterricht. Ihr Alltag setzt sich meist aus Schlafen, Kochen, Putzen, Lernen und Fernsehen zusammen. Nur diejenigen, die vor ihrer Flucht schon Deutschkenntnisse hatten oder sehr begabt sind, haben die Chance eine Abendschule zu besuchen, die sie sich selbst finanzieren müssen. Und das bei 5 € Taschengeld am Tag, von dem auch noch Essen, Kleidung und jegliche Unterhaltung bezahlt werden müssen.

Trotz der herrschenden Verzweiflung und Armut lud man uns zum traditionellen Essen ein: Eine afghanische Gruppe kochte für uns und bereitete heimischen Schwarztee zu. Nachdem man uns nach und nach ver-

traute, begannen die Flüchtlinge auch über ihre Schicksale zu berichten. Der bereits erwähnte Student entkam nur knapp einem Erschießungskommando der Taliban und konnte dank seiner Eltern über die Ukraine fliehen.

Aus aktuellem Anlass stellte man uns auch noch einem Syrer vor, der nach jahrelanger Folter fliehen konnte und erst seit knapp 4 Wochen in Österreich war.

Er berichtete uns von seiner Familie, sei-ner ersten Flucht und erzählte, warum er als Christ in Syrien verfolgt und gefol-tert wurde. Je mehr man uns erzählte, desto weniger konnte ich verstehen, dass Asylanten in Österreich so häufig für nega-tive Schlagzeilen sorgen. Viel zu selten wird erwähnt, dass diese Menschen trotz ihrer Verzweiflung, ihres Verlustes und dem Misstrauen, das ihnen entgegengebracht wird, jeden Tag lächeln und dafür kämpfen, ein Teil unserer Gesellschaft, die sie nicht haben will, zu werden.

Wenn man die Asylwerber fragt, was sie sich wünschen, dann kommt immer die gleiche Antwort: Sie möchten mehr Deutschunterricht haben und arbeiten dür-fen, damit sie für sich selbst sorgen kön-nen. Sollte ein Land wie Österreich diese Wünsche nicht eigentlich erfüllen können?

Konstantin Korntner

Zu Besuch im Asylheim

22 | HTL up to date

Schüler/innen

Orte, die man ohne wichtigen Grund eher meidet.

Im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts von Dr. Elfi Prohammer besuchte die 5CHELI am 9.12.2013 das Landesgericht und die Justizanstalt Ried im Innkreis. Nach einer kurzen Zugfahrt und einem kleinen Fußmarsch folgte zuerst der Besuch des Gerichtes. Sicherheit stand natürlich an ober-ster Stelle, weswegen wir gleich am Eingang gründlich abgetastet wurden und unse-re Taschen abgeben mussten. Insgesamt sahen wir uns drei Verhandlungen an, die man sich in etwa so vorstellen kann wie die bekannten Gerichtssendungen im Fernsehen. Von Uneinigkeiten von Richter und Anwalt bis zu verunsicherten Angeklagten, Zeugen, die nicht auftauchen, Strafmilderungen und -erhöhungen und Verhandlungsaufschiebung konnten wir alles mitverfolgen.

Nach den Verhandlungen folgte der Weg ins Gefängnis. Dort bekamen wir zuerst sehr interessante Geschichten und Fakten über das Gefängnis und die Insassen zu hören. Die Justizanstalt in Ried besitzt 132 Haftplätze und nimmt Strafgefangene mit Freiheitsstrafen bis zu 18 Monaten auf. Es wird besonders Wert auf Weiter- und Fortbildung, soziales Training und Alkohol- bzw. Drogentherapie gelegt. Dadurch wer-den die Strafgefangenen dabei unterstützt, wieder in ein normales Leben zurückzufin-den. Doch ob sie es sich zu Herzen nehmen, liegt immer noch in der Eigenverantwortung der Gefangenen.

Nach der Einführung folgte ein Rundgang durch das Gefängnis, der tiefe Eindrücke hinterließ. Wenn man in einer Zelle steht, fängt man schon zu überlegen an, wie es dort auf Dauer auszuhalten wäre. Klar ist, dass man jemandem den Aufenthalt dort auf keinen Fall wünscht.

Wir bekamen auch die Arbeitsplätze inner-halb des Gefängnisses zu sehen, wo die männlichen Insassen z.B. Kabelrollen für einen bekannten Hersteller produzieren, oder die Wäscherei, wo die weiblichen Gefangenen arbeiten.

Die Gefangenen haben jeden Tag Anspruch darauf eine Stunde im Spazierhof zu verbrin-gen, welcher natürlich für Frauen und Männer geteilt ist. Andere Freizeiteinrichtungen sind z.B. der Fitnessraum, Gemeinschaftsräume, die Bibliothek, der Sporthof u.ä.

Durch die Exkursion gewannen wir wirk-lich sehr gute Einblicke in das Leben der Gefangenen und über die Abläufe in einem Gefängnis bzw. bei Gericht. Da wir dort kurz vor Weihnachten waren, fand ich es sehr schön, dass im Gefängnis Weihnachtsbäume von Insassen und Wächtern gemeinsam aufgestellt und dekoriert wurden. Es war ein sehr interessanter und lehrreicher Tag, von dem man sich einiges mitgenommen hat.

Elisabeth Salomon

Vor Gericht und hinter Gittern

Elisabeth Salomon

Thomas Faschang

Hannah Kirchsteiger

Unsere Autor(inn)en

HTL up to date | 23

Schüler/innen

Am 4. 12. waren die Klassensprecher aller dritten Klassen eingeladen, an einem Workshop für Gewaltprävention teilzuneh-men. Gruppeninspektor Klaus Erkner ver-brachte drei Stunden mit den Schülerinnen und Schülern und es wurden viele span-nende Themen bearbeitet.

Zu Beginn des Workshops gestalteten wir Plakate zum Thema Gewalt und stellten sie in kleinen Gruppen kurz vor. Danach setzten sich alle in einem Kreis zusammen um über verschiedene Arten von Gewalt, ihre Folgen und Gewaltprävention zu dis-kutieren. Weites versuchte Inspektor Erkner uns das österreichische Rechtssystem näher zu bringen und gab einige Tipps, wie man Zivilcourage in der Schule und der Öffentlichkeit verbessern kann. Nach dem Workshop haben die Klassensprecher ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mittels einfacher Übungen und Beispiele in den Klassen vorgestellt.

„Ziel ist es, die Schüler/innen als Multiplikatoren auszubilden. Sie sollen die Informationen, die sie von mir erhalten, in

ihren Klassen weitergeben“, so Erkner.

Zur Person: Gruppeninspektor Klaus Erkner (48) ist seit über 20 Jahren bei der Polizei tätig und seit einigen Jahren betreibt er Gewaltprävention in Form von Vorträgen und Workshops in Gruppen aller Altersstufen. Erkner begeistert sich für Fußball und trainiert den SV Schalchen seit einem Jahr.

Thomas Faschang

Gewaltprävention

Für große Begeisterung sorgte der Salzburger Ingo Vogl am 12.12.2013 mit seinem jährlichen Gesundheitskabarett. Das Thema seines zweistündigen Vortrags war „Rauchen, Saufen, Fressen, Sex und Drogen“. Auf eine lustige, aber auch lehr-reiche Art und Weise klärte der Kabarettist Ingo Vogl die ersten und zweiten Klassen über die Risiken und Folgen von Süchten auf.

Aufgrund seiner meist selbst erlebten Geschichten als Rettungssanitäter und Sozialarbeiter konnte er uns diese Themen sehr gut nahe bringen. Das Kabarett brach-te durch Vogls gekonnte Art des Vortragens die Schülerinnen und Schüler nicht nur zum Lachen, sondern regte sie auch zum Nachdenken an.

Uns persönlich hat es sehr gefallen, denn dieser Vortrag ist für Jugendliche in diesem

Alter gut geeignet, weil Vogl das Programm sehr spannend und witzig gestaltet.

Hannah Kirchsteiger, Cornelia Lobmeier

Gesundheitskabarett

24 | HTL up to date

Schüler/innen

Seit 9 Wochen verwendet meine Klasse, die 3 BHELS, jede Woche 3 Stunden darauf, eine Projektarbeit aus- und eine Präsentation vorzubereiten. Doch ist dies sinnvoll?

Wie läuft dieser Projektunterricht eigent-lich genau ab? In unserer Klasse sieht es so aus, dass am ersten Tag mit dem Lehrer/der Lehrerin ein Thema ausgehandelt wird, welches wir in den nächsten 6 PU-Stunden bearbeiten. Anschließend wird vor der eige-nen und einer fremden Klasse präsentiert.

Die Vorbereitungen schreiten in den meisten Gruppen nicht zuletzt dank der Anleitung der Lehrer/innen zügig voran, aber trotzdem muss ein großer Teil der Präsentation zu Hause ausgearbeitet wer-den. Natürlich ist man in dem ganzen Prozedere auch mit manchen Problemen konfrontiert. Ich musste mich zum Beispiel mit acht Mitschülern abstimmen, so dau-erte es einige Zeit, die Themen aufzuteilen, ein Vorgang, der von allen Beteiligten vor allem Kompromissbereitschaft erforderte.

Hierbei hat mich der vorhandene Zeitdruck und die Tatsache, dass das Internet nur manchmal zur Verfügung stand, am mei-sten gestört. Die Vorbereitung für die Präsentation ist unseres Erachtens eine wertvolle Erfahrung, da es Teamwork sowie Selbständigkeit zu gleichen Teilen fördert, wobei desinteressierte Schüler/innen schnell das Arbeitsklima der ganzen Gruppe zerstören. Diese Tatsache könnte man unseres Erachtens ändern, wenn die

Präsentationen stärker in die einzelnen Noten einfließen würden.

Der Präsentationstag begann damit, den Präsentationen der Klassenkollegen beizu-wohnen beziehungsweise diese zu ertra-gen. Die Aufmerksamkeit sank bereits beim vierten Vortragenden rapide und selbst den Lehrpersonen vermochte man nach kurzer Zeit die Langeweile anzusehen. Irgendwann war man selbst an der Reihe und durfte in etwa 5 Minuten die Arbeit der letzten zwei Wochen präsentieren, um schließlich wie-der Platz zu nehmen und weiter zu dösen. Prinzipiell gefällt uns der Projektunterricht. Allerdings sollte man die Vorbereitungszeit der Schüler/innen erhöhen, da dies deut-lich bessere Präsentationen ermöglichen würde, was eine Bereicherung für die Vortragenden selbst und vor allem das Publikum wäre. Eine weitere Möglichkeit den Projektunterricht aufzuwerten wäre die Klasse in kleinere Gruppen aufzuteilen, da es oft ein großes Problem darstellt, ein Thema in neun Teilbereiche aufzuteilen, über die man referieren kann.

Unser Fazit ist, dass der Projektunterricht eine hervorragende Idee ist, die auf jeden Fall beibehalten werden sollte.

Julius Sula

ProjektunterrichtVerlorene Zeit oder essentielles Wissen?

Gerade noch Sommerferien und schon wer-den die ersten Testtermine bekannt gege-ben. Unter anderem wurde auch der Termin für die Projekttage der 4. Klasse genannt. So hieß es für uns, die 4AHELS, dass am 8. November der Projektunterricht startet, jedoch in einer anderen Form als im letzten Jahr.

An nur 2 Tagen mit jeweils 5 Einheiten hat-ten wir Zeit, das Thema zu bearbeiten und am dritten Tag wurde präsentiert. Da kamen

schon erste Bedenken auf: „Ziemlich wenig Zeit für ein interessantes und umfang-reiches Projekt.“

Trotz aller Bedenken meldeten wir uns bei Frau Aichberger-Lechner im Fach Religion mit dem Gedanken „Mach ma mal was anders, ned so a fade Präsentation“. Nach kurzem Überlegen haben wir uns auch schon in der Gruppe geeinigt – „Alkohol und Tabak, eine legale Droge?“. Zwei von uns führten eine Umfrage an der Schule

Projektunterricht neu

Cornelia Lobmeier

Julius Sula

Sebastian Köpfle

Unsere Autor(inn)en

HTL up to date | 25

Da ich letztes Jahr nicht gerade der flei-ßigste Schüler war und im Unterricht auch nicht immer mit meiner Mitarbeit glän-zen konnte, darf ich netterweise die vierte Klasse wiederholen und ein Jahr voller Wiederholungen und gleichem Stoff wartet auf mich.

Oder auch nicht, denn es hat sich so einiges geändert, unter anderem der in dieser Ausgabe schon besprochene Projektunterricht. Da letztes Jahr in den 4 Projekten mehr Zeit vergeudet als genutzt wurde, überlegte man sich ein neues Konzept, das Besserung bringen sollte! So hatten wir dieses Jahr nur ein Projekt pro Gruppe und nur insgesamt 3 Tage dafür Zeit, wovon ein ganzer Tag für unsere Vorträge reserviert war.

Die Klasse musste sich im Vorfeld in Gruppen aufteilen und danach musste noch jede Gruppe das Fach wählen, in dem es ihr Projekt erarbeiten wollte, da war Streit natürlich vorprogrammiert, denn nahezu jeder wollte etwas Geschichtliches, dank

vieler Wikipedia-Artikel, und nur wenige ein Englisch-Projekt wegen mangelnder Sprachkenntnisse ausarbeiten.

Auch die Zeit für die Aufgaben war sehr knapp, hatte man beim altem System noch jeweils eine Woche zwischen den Arbeitstagen, um Konzepte auszuarbeiten, so blieb uns dieses Mal nur ein halber Tag. Da mein Projekt zum Teil aus Recherche außerhalb der Schule bestand, blieb uns nur noch ein Tag, um uns vor der Präsentation aufeinander abzustimmen. Prinzipiell ist das neue System aber effizienter, da man eben die knappe Zeit nutzen muss.

Ein extra Tag, die Präsentation eine Woche später und vor allem eine Note wären aber wohl für alle besser gewesen und hätten zu weitaus besseren Ergebnissen geführt!

Um den diesjährigen Projektunterricht zu retten, müsste man aber auf alle Fälle zumindest ein zweites Projekt ansetzen, um uns aus unseren Fehlern lernen zu lassen!

Konstantin Korntner

durch und die anderen drehten einen Kurzfilm über das Thema.

In den wenigen Tagen davor haben wir noch einmal alles besprochen und es wurden die Aufgaben verteilt und schon ging´s los. Am ersten Tag besorgten wir uns gleich mal Kameras und fuhren schnell in die Stadt. Trotz Wochenmarkt war es nicht ganz so einfach Personen zu finden, die mit uns vor der Kamera über das Thema reden wollten. Gut war, dass wir einen Termin für den näch-sten Tag bei der Polizei bekommen haben. Und so vergingen die zwei Tage ziemlich rasch, wir mussten sogar in der Freizeit bis in die Nacht hinein am Filmschnitt feilen, um fertig zu werden.

Und dann kam die Präsentation: erste Stunde, Aula und 150 Schüler/innen, die sich über ein bisschen Abwechslung freuten. Das waren zwar ein paar Schüler/innen mehr als wir dachten, aber egal, wir präsentierten die Ergebnisse der Umfrage und dann hieß es – Film ab!

Schade, dass wir so wenig Zeit hatten, so hätten wir uns noch ein bisschen mehr in

das Thema vertiefen können. Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden, auch die Rückmeldungen waren sehr positiv, das Projekt ist gut gelungen, trotz der wenigen Zeit, die wir dazu zur Verfügung hatten.

Den Film kann man sich nun auch auf dem YouTube-Kanal der HTL Braunau ansehen.

Sebastian Köpfle

Projektunterricht neuEin Fazit

26 | HTL up to date

Schüler/innen

Integration und MigrationZwei abwechslungsreiche Tage im PEER Education Seminar in Linz.

Kaum im Kolpinghaus in Linz eingecheckt, gaben Evelyn und Katrin von youngCaritas Oberösterreich schon den Startschuss für einen sehr amüsanten und spannenden Tag!

Nach einem kleinen Kennenlernspiel star-teten wir damit, unsere Softskills über inter-kulturelle Kompetenzen aufzufrischen und zu erweitern. Jedes neue Thema wurde mit einer kleinen Übung gestartet, die entweder gemeinsam oder in kleinen Gruppen ausge-arbeitet wurde. Auf diese Art konnten die zwei jungen Pädagoginnen perfekt unseren Wissensstand erfassen und fehlende Details sowie weitere wichtige Informationen hin-zufügen. Folgende Themen wurden weiters behandelt: Wer bin ICH eigentlich und was macht mich besonders? Wo fühle ICH mich daheim und wo fühle ICH mich fremd?

Nach dem Mittagessen wartete schon eine neue Challenge auf uns. Gewappnet mit Blöcken und Kugelschreibern war es unsere Aufgabe, einige Passanten im Schillerpark zu befragen, was sie persön-lich mit den Begriffen wie Migration, Kultur und Integration assoziieren. Anschließend stellten wir die vielfältigen Aussagen der Befragten im Sesselkreis vor und diskutier-ten über deren Richtigkeit und Aussagekraft.

Am späten Nachmittag planten wir Projekte, welche unseren Mitschüler/innen

einen Einblick in unser am exklusiven PEER Education Seminar angeeignetes Wissen, ermöglichen könnten! Die Ideen reich-ten von multikulturellen Buffets bis hin zu Theaterstücken. Für die Planung und Realisierung bekommen wir ein Jahr Zeit.

Das Abendprogramm betreute Reinhard von SOS Menschenrechte. Wir unternahmen eine Exkursion zum Oberösterreichischen Landhaus mit Führung und Turmbesichtigung. Am zweiten Tag unseres Seminars führten wir am Vormittag mit Reinhard verschiedene Übungen zu den Themen Vorurteile, Feindbilder, Zivilcourage, Parolen und Schimpfwörter durch. Danach gingen wir mit Jasmin, eben-falls von SOS Menschenrechte, die wich-tigsten Menschenrechte durch, spielten „Menschenrechte-Activity“ und sammelten am Schluss nochmals all unsere Kräfte, als ein weiblicher Flüchtling von ihrer emoti-onalen Flucht aus Kibera, einem Slum in Nairobi, erzählte.

Zwei Tage voller neuer Informationen, ganz viel Spaß und Emotionen! Für mich persönlich eine wirklich tolle Aktion des Landesjugendreferats Oberösterreich, an der ich gerne teilnahm und weiterhin teil-nehmen werde!

Liridon Avdiu

Liridon Avdiu

Lisa Berer

Jakob Feldbauer

Unsere Autor(inn)en

HTL up to date | 27

Schüler/innen

Auf Anregung der Begabungsförderungs-Koordinatorin für den Volksschulbereich im Bezirk Braunau, Frau Silke Lanz, hat Werkstättenleiter Ing. Alois Hofstätter im vergangenen Herbst bzw. Anfang 2014 einen Kurs für Volksschüler organisiert, bei dem die Beteiligten vor allem selbst tätig waren und aus verschiedenen Bauteilen kleine Geräte zusammengebaut haben.

„Am ersten Nachmittag haben wir eine Mini-Orgel gelötet“, erzählte ein begeister-ter Volksschüler, der zum ersten Mal mit dem Lötkolben gearbeitet hat und der sehr stolz auf sein Produkt war. Weitere Objekte waren dann die „blinkenden Buchstaben“ und kurz vor Weihnachten ein kleiner, leuchtender Christbaum. Höhepunkt war die Produktion einer Solartaschenlampe am letzten Kurs-Halbtag.

„Wir haben in der HTL Bausätze entwi-ckelt, die sich gut für solche Halbtage eig-nen und ich freu‘ mich sehr, dass unser Konzept voll aufgegangen ist“, berichtet

Werkstättenleiter Hofstätter, der zusam-men mit seinen Kollegen Franz Fellhofer, Siegfried Horvath und Peter Landrichinger und unter Beteiligung von HTL-Schülern/innen diesen Kurs umgesetzt hat.

Die Rückmeldungen sowohl von den Volksschülerinnen und Volksschülern als auch von deren Eltern waren sehr posi-tiv. „Unsere Kinder wurden wirklich nett betreut, sowohl die Lehrer als auch die HTL-Schüler/innen haben sich sehr um sie bemüht und ihnen großartig geholfen“, erzählt eine Mutter. „Ich bin sehr stolz auf meinen Weihnachtsbaum und auf meine Solartaschenlampe und ich trau‘ mich jetzt ganz selbständig löten“, berichtet eine teil-nehmende Volksschülerin.

Für das HTL-Team gab es auch großes Lob von der Organisatorin Frau Lanz und Dir. Blocher hat sich sehr herzlich bei den Kollegen und Schüler/innen für den Einsatz bedankt. Ein weiterer Kurs ist schon in Planung.

19 Volksschülerinnen und Volksschüler aus dem Bezirk Braunau haben sich an vier Halbtagen der Welt der Elektronik gewidmet. Sie haben im Rahmen der Begabungsförderungsaktion des Landes Oberösterreich „Stiftung Talente“ selber elektronische Geräte hergestellt und waren restlos begeistert.

Junge Welt der Elektronik

28 | HTL up to date

Anfang September letzten Jahres – in der Aula das übliche rege Treiben vor einer Veranstaltung. Der Grund für die Aufregung war jedoch einer, der in den letzten Jahren leider nicht so selbstverständlich war wie etwa andere fest etablierte Veranstaltungen in unserem Schulgebäude.

Die Rede ist vom diesjährigen Hearing für die Wahl der Schülervertretung. Direktor Hans Blocher richtete kurze Grußworte an die Schülerschaft, indem er die Wichtigkeit der Schülervertretung betonte und von der österreichweit ersten Schulsprecherin in einer HTL, nämlich der unseren, erzählte. Ich durfte das Hearing moderieren und versuchte zu Beginn über das weltweit außergewöhnliche Schülervertretersystem in Österreich zu informieren.

Dann stellten sich die Anwärter/innen für das Amt des Schulsprechers, der Abteilungssprecher und der entspre-chenden Stellvertreter/innen in zwei Hearing-Durchgängen den Klassen.

Um nicht unvorbereitet vor einer so großen Menschenmenge reden zu müssen, absol-

vierten die Kandidaten/innen am Vortag ein kleines Rhetorikbriefing mit gemeinsamer Ideensammlung.

Alle Anwärter/innen schlugen sich über-aus wacker bei ihren Vorstellungsreden. Die Schüler/innen nützen die Gelegenheit bei der anschließenden Diskussionsrunde, um ihre zukünftigen Vertreter und ihre Ideen kritisch zu hinterfragen. Im Nachhinein wurde kritisiert, dass die angesprochenen Themenbereiche zu einheitlich gewe-sen seien, was wohl auf die gemeinsame Vorbereitung zurückzuführen ist.

Alles im allem war es in meinen Augen aber eine gelungene Veranstaltung, die ihr Ziel, den Schülern/innen ihre Wahlentscheidung zu erleichtern, vollstens erfüllt hat. Steckbriefe mit Bildern und Namen können ein Hearing auf keinen Fall ersetzen.

Eine Woche später war es dann wieder so weit: Die Schülerschaft der HTL Braunau wählte ihre Vertretung für das kommende Schuljahr 2013/14.

Jakob Andreas Feldbauer

Neue Stimmen für die HTLer

Christoph Karer (4AHELS)Schulsprecher

Daniel Kreuzer (3BHELS)1. Schulsprecher-Stv.

Johanna Siegl (4CHELS)2. Schulsprecher-Stv.

Schüler/innen

HTL up to date | 29

Schön langsam nähert sich mein Schülervertreterleben seinem Lebensabend. Ein bisschen müde und erschöpft von der ganzen Schufterei fallen mir die Augen zu. Ich fange an zu schlafen, tief und fest. So fest, dass ich beginne zu träumen. Anfangs ganz verschwommen und unklar, wird der Traum immer mehr erkennbar.

Ich sehe engagierte Schülervertreter/innen, aktive Schüler/innen, Meinungen aller Art und rege Diskussionen. Ich träu-me von gelebter Schuldemokratie. Ja sogar von einem Schülerparlament in der HTL Braunau.

Was? Stopp! Bis jetzt habe ich es nicht ein-mal gewagt in meinen kühnsten Träumen mir ein solches Szenario überhaupt auszu-malen. Ich sollte endlich aufwachen. Jedoch erinnere ich mich an eine frisch gewähl-te Schülervertretung dieses Jahres, die aktiver und engagierter nicht sein könnte. Klar gibt es Anfangsschwierigkeiten. Nichtsdestotrotz stellt sie jetzt schon mit ihrer Arbeitsaufteilung und internen Vernetzung meine Tätigkeiten der letzten Jahre in den Schatten.

Das sechsköpfige Team rund um unseren Schulsprecher Christoph Karer hat sich wirklich ein Herz gefasst und geht dieses riesen Projekt Schülerparlament an. Meinen vollen Respekt!

In anderen Schulen – zugegeben nicht in sehr vielen – ist eine solche Veranstaltung standardmäßig im Kalender eingetragen. Sie wird meistens mit dem Schülervertreter-Hearing kombiniert und ist der erste wich-tige Grundstein für die Arbeit der frisch-gewählten Schülervertretung. Mit einem Beschluss von hunderten von Schülern/innen als Gesprächsbasis lässt es sich ein-fach besser verhandeln.

Es wurde bereits ein Konzept ausgearbeitet, mit den Klassensprecher/innen gesprochen, die Unterstützung von Lehrerinnen und Lehrern gewonnen und auch der Direktor steht voll und ganz hinter diesem Vorhaben.Somit steht dem Ganzen eigentlich nichts mehr im Wege.

Doch so einfach geht’s dann auch wieder nicht. Es steht noch jede Menge Arbeit an und zahlreiche Hürden gibt es auch noch zu bewältigen. Vor allem gilt es die Schülerschaft, zumindest die interessierte, davon zu überzeugen und dafür zu begei-stern. Ich zweifle aber nicht daran, dass die sieben das auch noch bewältigen werden.

Ich muss mir eingestehen, dass ich in mei-ner bisherigen Schülervertreterlaufbahn ein Schülerparlament an der HTL Braunau nicht für möglich gehalten habe. Jetzt, in der heißen Phase der Organisation, wüsste ich nicht, warum nicht auch unsere HTL ein Ort von gelebter Schuldemokratie sein soll.

Es ist schön als ehemaliger Schulsprecher mitanzusehen, dass nach der eigenen Ära das Schülervertreterwesen in der HTL Braunau nicht zum Stillstand kommt. Im Gegenteil, es floriert wie wohl nie zuvor.

So schlafe und träume ich beruhigt wei-ter, um beim Aufwachen festzustellen, dass manchmal Träume auch in Erfüllung gehen.

Jakob Andreas Feldbauer

Träumen von gelebter Schuldemokratie

Simon Schlager (5CHELI)Abteilungssprecher Elektronik

Stephanie Geier (4BHELS)Abteilungsprecher Elektronik/Stv.

Christian Brandl (5AHETE)Abteilungssprecher Elektrotechnik/Mechatronik

Marco Baccili (4BHMEA)Abteilungssprecher Elektrotechnik/Mechatronik/Stv.

Schüler/innen

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HTL up to date | 31

„Der Ball ist wirklich sehr gut angekommen und die Organisation hat bestens funktio-niert“, freut sich Richard Thalhammer, der zusammen mit Edith Holzner, Grill Felix und Thomas Loidl sowie den Ballverantwortlichen auf der Lehrerseite, Mag. Regina Seeburger und Mag. Christian Zöpfl, das Kernteam für die Organisation des Balls gebildet hat. „Besonders beeindruckt waren unsere Gäste von der Eröffnung- und von der Mitternachtseinlage. Sehr gut angekommen ist auch, dass es heuer als Damenspende ein Foto beim Ballfotografen gab. Und natürlich waren sehr viele von der Dimension und der Verschiedenartigkeit des Balls beeindruckt.“

Viele Eltern der angehenden Maturant/innen haben den Ball besucht und zeigten sich beeindruckt. „Die ganze HTL hat wirklich sehr viel Arbeit in diese Veranstaltung gesteckt und das merkt man überall. Die aufwändigen Dekorationen, die unterschiedlichen Bars, auch die gewaltige Dimension des Balls – mir hat der Ballbesuch wirklich gefallen und ich freu‘ mich, dass mein Sohn mit dabei ist“, so der Vater eines Maturanten.

Ähnlich äußert sich auch eine HTL-Schülerin: „2014 war mein erster HTL-Ball und ich hab‘ ihn als sehr cool empfunden. Die gesamte HTL verwandelte sich in eine Event-Location erster Klasse – und das alles von Lehrern und Schülern der HTL Braunau selbst organisiert – das gibt es sonst sicher nur mehr in wenigen Schulen! Die verschiedensten Bars und Bands haben für jeden Geschmack das Richtige geboten. Mein Arbeitseinsatz bei der

Bar meiner Klasse war auch ein Erlebnis. Die Tanz- und Showeinlagen waren gut einstudiert und haben mir sehr gefallen. Alles in allem freue ich mich schon auf den HTL-Ball 2015!“

Dir. Blocher konnte sehr viele Gäste aus dem schulischen Umfeld der Braunauer Politik und vor allem auch aus dem Bereich der Wirtschaft begrüßen und war mit der Arbeit des Ballkomitees sehr zufrieden. Bereits am Samstag wurden die gesamten Bars wieder abgebaut und ab Montag herrschte wieder Normalbetrieb in der HTL.

Fotos vom Ball gibt es unter anderem auf der HTL-Facebook-Seite: www.facebook.com/HTL.Braunau

Rauschende Ballnacht2600 Besucherinnen und Besucher, mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vier Live-Bands. Der HTL-Ball 2014 war ein voller Erfolg und hat Begeisterung und Anerkennung gebracht.

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HTL Big Band begeisterte bei Gala-Nacht des JazzMehr als 300 Besucherinnen und Besucher waren sich am Freitag, 18.10. einig, dass die HTL Big Band sehr zu Recht mit dem OÖ Jazz Award ausgezeichnet worden war. Bei der Überreichung des Awards gab es einmal mehr große Begeisterung für die engagierte und dynamische Schulband.

Einen fulminanten Einstieg im neuen Schuljahr hatte heuer die HTL Big Band. Bei der Verleihung des OÖ Jazz Awards im Rahmen der Gala-Nacht des Jazz stellten die knapp 60 Musikerinnen und Musiker unter Leitung ihres Band Leaders DI Toni Herrmann ihr musikalisches Können und ihr engagiertes Spielen gekonnt unter Beweis. Mit bekannten Stücken wie „Puttin on the Ritz“, „Mercy, mercy, mercy“ oder einem Robbie-Williams- Medley wurde den mehr als 300 Besucherinnen und Besuchern in der Aula der HTL ordent-lich „eingeheizt“ und die Zuhörerinnen und Zuhörer bedankten sich mit standing ova-tions. Der fast vierzigminütige Auftritt, der sich unmittelbar an die Überreichung des Jazz Awards an die Boogie Woogie Gang aus Wien und an die HTL Big Band anschloss, war jeden-falls einer der Höhepunkte des Abends.

„Trotz der sehr kurzen Vorbereitungszeit

– wir haben ja erst nach Schulbeginn wie-der mit dem Proben angefangen – hat unser Auftritt super geklappt. Das verlänger-te Probenwochenende in Bad Ischl Anfang Oktober hat uns wirklich viel gebracht. Super war es auch, dass etwa 10 Bandmitglieder aus dem Vorjahr wieder mitgespielt haben und wir so einen 60-Personen-starken Klangkörper hatten. Die Freude nach unserem Auftritt war riesengroß“, erzählt Anja Brunner, die heuer in der Maturaklasse ist und bereits im fünften Jahr bei der Big Band mitspielt.

Wie engagiert die Mitglieder bei der Sache sind verdeutlicht auch Marco Baccili. Der Schlagzeuger, der am Freitag im Krankenhaus Braunau behandelt wurde, verließ kurzerhand auf eigene Verantwortung für den Auftritt der Big Band das Krankenhaus, um seine Gruppe zu unterstützen und kehrte gleich danach wie-der ins Krankenhaus zurück.

Aktivitäten

HTL up to date | 33

Aktivitäten

Der Leiter der Big Band freute sich mit seinen Musikerinnen und Musikern über den so erfolgreichen Auftritt. „Auch wenn eine Schulband bedingt, dass jedes Jahr ein großer Wechsel herrscht, viele Bandmitglieder mit der Schule fertig sind und damit auch aus der Band ausscheiden und viele Neue dazukommen, die erst entsprechend hineinwachsen müssen, und das natürlich viel Arbeit ist, so bin ich sehr stolz auf meine HTLerinnen und HTLer und freu‘ mich mit ihnen über die großartige Leistung und über die tolle Auszeichnung.“

Voller Freude und Stolz war auch Dir. Blocher, der ein begeisterter Jazz-Fan ist und dem es daher umso mehr Freude macht, dass in seiner Schule so eine engagierte Band ent-standen ist. Er hat den Abend organisiert und konnte auch Landesschulinspektor Nagl und zwei Direktorenkollegen begrüßen.

Große Aufmerksamkeit erhielt am Abend auch die Band „New Project“, bei der neben Toni Herrmann auch Kollege Siegfried Horvath mitspielt. Und natürlich galt auch den Profis von der Boogie Woogie Gang aus Wien die geballte Aufmerksamkeit.

Alles in allem war der Abend ein Hochgenuss für jeden Jazzfan. Herzliche Gratulation allen Beteiligten!

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21. März 2014

9-17 Uhr

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Bei der Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“, der sogenannten „Erfindermesse“, in Nürnberg wurden vom 31. Oktober bis 3. November 2013 rund 700 Einzel-Erfindungen präsentiert. Erfinder aus 32 Ländern und Besucher aus mehr als 40 Staaten unterstrei-chen die internationale Bedeutung dieser Veranstaltung. Die ersten beiden Tage waren den Fachbesuchern vorbehalten, am 2. und 3. November wurde die Messe als Publikumsmesse geführt. Ein besonderes Augenmerk wurde bei der Messe auf den Bereich Jugend gelegt – so waren die Wettbewerbssieger aus verschie-denen Nachwuchswettbewerben vertreten und stellten ihre Projekte vor.

Aus der HTL Braunau waren diesmal zwei Projekte beteiligt, die zuvor bereits Anerkennungspreise beim österreichweiten Wettbewerb „Jugend Innovativ“ errungen hat-ten und deshalb für die Erfindermesse nomi-niert wurden. Sie gehörten damit auch zu den offiziellen Vertretern Österreichs bei dieser Veranstaltung.

Gunther Glehr und Lukas Picker (beide 5AHETE 2013) stellten ihr Projekt „Collision Avoiding Car Door“ vor, das in der HTL von Walter Schacherbauer und Anton Deschberger betreut wurde. Bei diesem System werden Schäden beim Öffnen von Autotüren verhin-dert, indem Ultraschallsensoren entsprechende Abstandsmessungen durchführen und eine eigens entwickelte Vorrichtung die Autotür gegebenenfalls blockiert.

Lukas Barth und Andreas Rittberger (beide 5AHMEA 2013) präsentierten ihr Projekt „Leo Sonic Ice“, das von AV Paul Dirnberger und WL Gerhard Mayr betreut wurde. Es handelt sich dabei um ein ferngesteuertes Kettenfahrzeug, das die Eisdicke von Gewässern mit Ultraschall misst und dadurch einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit von allen, die sich im Winter auf Eis bewegen, leistet.

„Die IENA ist eine unheimlich interessante Veranstaltung, bei der wir sehr viele Kontakte knüpfen konnten“, erzählt Gunther Glehr. Mehr als 100 Gespräche wickelten er und sein Kollege Lukas Picker ab und die vorbereiteten

Flyer gingen weg wie die warmen Semmeln. Besonders interessant waren Kontakte zu Zuliefererfirmen in der Automobil-Branche, im Nachhinein erfuhren die beiden, dass sich auch BMW-Vertreter ihr Projekt angesehen haben. Besonders groß war die Freude der bei-den, dass sie eine der sehr raren Goldmedaillen für ihr Projekt erhalten haben. „Wir hoffen, dass uns bald das beantragte Patent für unser Entwicklung zugesprochen wird und dann werden wir weiter sehen, welche Firmen sich für unseren Ansatz interessieren“, so die beiden HTL-Absolventen.

Große Freude auch bei Lukas Barth und Andreas Rittberger über die bronzene Erfindermedaille für ihren Eisdickenmesser. „Wir sind die vier Tage kaum zum Verschnaufen gekommen, so viele haben sich unser Projekt angesehen und wollten Details über unser Gerät wissen“, berichten die beiden jungen Erfinder. Beide waren auch von der Atmosphäre auf der Messe sehr angetan und sind froh über den interessanten Einblick in Entwicklungs- aber auch in Vermarktungszusammenhänge, die bei dieser Veranstaltung geboten werden.

Die Schulleitung der HTL Braunau, insbe-sondere AV Dirnberger, der das Projekt „Leo Sonic Ice“ betreut hat, freut sich sehr über die internationale Anerkennung und gratuliert den Absolventen herzlich.

Sehr erfolgreich haben zwei Projekte aus der HTL Braunau bei der internationalen Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“, der sogenannten „Erfindermesse“, in Nürnberg Anfang November 2013 abgeschnitten. Das Projekt „Collision Avoiding Car Door“ bekam eine goldene Erfindermedaille verliehen, das Projekt „Leo Sonic Ice“ wurde mit Bronze ausgezeichnet.

Aktivitäten

Eine goldene und eine bronzene Erfindermedaille

HTL up to date | 35

Die Kirchdorfer „Wildcats“ haben immer schon eine ordentliche Anziehungskraft auf HTL-Schüler ausgeübt. Thomas Steiner (5BHMEA 2011), der nun als Coach bei den Wildcats tätig ist, war Spieler dieser Football-Mannschaft, auch Michael Forster (5AHETE 2012) hat län-gere Zeit bei den Wildcats gespielt. Momentan sind Stefan Amstler (4CHELS) und Phillip Brunthaller (3AFET) die aktivsten HTL-Schüler bei den Wildcats.

2013 sind sie, nach insgesamt zwei Sichtungen, in die 45-Mann-starke bay-rische Jugendauswahl „Warriors“ berufen worden und haben mit ihrer Mannschaft am 19. und 20. Oktober 2013 in Hamburg das Jugendländerturnier 2013 gewonnen. Sie besiegten im Endspiel die höher eingeschätzten Lions aus Baden Württemberg und haben sich natürlich ordentlich über ihren Erfolg gefreut – German Champion in seiner Klasse zu sein ist ja schon eine besondere Auszeichnung.

„Wir wurden entsprechend geehrt, erhielten

eine Medaille und einen Pokal und haben uns natürlich riesig gefreut“, erzählt Stefan Amstler vom Gewinn des Jugendländerturniers. Rund 200 bayrische Footballspieler hatten sich für die Jugendauswahl „Warriors“ beworben, die Aufnahme in dieses Team ist also ein Nachweis für hervorragende Leistungen.

„Mir gefällt vor allem der Teamgeist im Football“, berichtet Phillip Brunthaller, der darauf verweist, dass zweimal in der Woche – einmal drei und einmal zwei Stunden – Training ist und dass man natürlich mehrmals in der Woche selbst Kondition tanken muss. „Ohne Disziplin läuft bei uns im Football nichts. Da ist es auch klar, dass man sich bei einer Verhinderung im Training vorher und mit Begründung abmelden muss“.

Herzliche Gratulation den beiden jungen Champions! Wer sich für Football interes-siert und Näheres über das Training bei den Wildcats wissen will, kann sich gerne mit den beiden Schülern in Kontakt setzen.

Stefan Amstler (4CHELS) und Phillip Brunthaller (3AFET) sind begeisterte Football-Spieler. Im Herbst 2013 gewannen sie – als Mitglieder der bayrischen Jugendauswahl Warriors – in Hamburg das Jugendländerturnier 2013 und sind damit German Champions.

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HTL up to date | 37

Ausbildung

Am Anfang stand 2008 die Zusammenarbeit zwischen der Koordinatorin der Begabungsförderung im Bezirk Braunau Edith Fuchs-Neuhauser aus der NMS Ranshofen und Abteilungsvorstand DI Dr. Josef Wagner von der HTL Braunau. Im Rahmen der Talenteförderung wurde vereinbart, dass Schüler/innen mit Informatik-Interesse ein Kurs an der HTL angeboten wird, bei dem an drei Samstagen ein erster Einblick in die Welt des Computers, insbesondere in den Bereich des Programmierens, geboten wird. Mittlerweile haben etwa 300 Schülerinnen und Schüler aus den Hauptschulen und Neuen Mittelschulen des Bezirkes diesen Kurs durch-laufen und an den Rückmeldungen ist abzule-sen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Gebotenen begeistert waren. „Der Kurs war eine super Erfahrung, sehr informativ und hat sehr viel Spaß gemacht“, „Solche Kurse sollten öfter und länger stattfinden“, „Der Kurs war interessant und witzig. Man hat aber auch einiges zu denken gehabt“, so ein paar Aussagen von Schüler/innen, die sich sehr herzlich bei ihren Trainern bedankten.

„Wir in der HTL können diesen Kurs nur durchführen, weil sich jedes Jahr mehrere Kollegen bereit erklären, die drei Samstage hereinzukommen und den Schülerinnen und Schülern völlig kostenlos erste Schritte in der Informatik zu ermöglichen. Normalerweise wird den Beteiligten erklärt, wie ein Computer ‚denkt‘ und wie man sich Programmieren vorstellen kann. Es werden einfache Befehle durchgenommen und am Schluss wird ein kleines PC-Spiel selbst programmiert.“, erzählt AV Wagner, der für die Organisation in der HTL zuständig ist.

„Ich freu‘ mich sehr, dass wir mit der HTL einen engagierten und kompetenten Partner für die Begabungsförderung gefunden haben. Unsere Schulen beteiligen sich fleißig bei der Information über dieses Angebot und die Eltern erledigen gerne die entsprechenden Taxi-Dienste für ihre Kinder. Normalerweise kommen drei, manchmal sogar vier Gruppen bei den Informatikkursen zustande.

Mir gefällt auch, dass die HTL eine eige-ne Gruppe für Schülerinnen zusammenstellt, die dann auch von Trainerinnen, meist sind das Absolventinnen der HTL, geleitet wird“, berichtet Frau Fuchs-Neuhauser, die nicht nur die Ausschreibung der Kurse erledigt, sondern auch die Motivationsschreiben, die die interes-sierten Schüler/innen abgeben, entsprechend bewertet.

Dir. Blocher unterstützt diese Aktivitäten nach Kräften und ist über das Engagement seiner Lehrer/innen sehr erfreut. „Wir bieten neben den Informatikkursen für Schülerinnen und Schüler aus den Pflichtschulen auch das Chembilab-Programm an. Dabei lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bereich der Chemie und der Biologie erste klei-ne Forschungsarbeiten durchzuführen. Ich finde Begabungsförderung eine ganz wichtige Aufgabe im schulischen Bereich und deshalb beteiligt sich die HTL intensiv an solchen Programmen.“

Seit fünf Jahren finden im Rahmen der Begabungsförderung Informatikkurse in der HTL Braunau speziell für interessierte Schülerinnen und Schüler aus Hauptschulen und Neuen Mittelschulen statt. Die Rückmeldungen der Beteiligten sind ausgesprochen positiv, in kurzer Zeit bekommen die Kursteilnehmer einen Einblick ins Innenleben eines PCs und ins Programmieren.

Wie begeistert man 300 Schülerinnen und Schüler für Informatik?

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Besuch aus ChinaEine Delegation von 12 Personen aus unserer chinesischen Partnerschule, dem BPT (Beijing Polytechnic) besuchte im Herbst die HTL Braunau. Neben gesellschaftlichen Kontakten und der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten standen auch Betriebsbesichtigungen auf dem Programm.

„Eine Schule wie die BPT (Beijing Polytechnic) gibt es, schon rein von den Dimensionen her, in Österreich nicht – 12.600 Studenten/innen, fast 1200 Bedienstete, insgesamt sieben Institute, die 48 Studienrichtungen von Maschinenbau über Telekommunikationstechnik bis hin zu Kunst und Design anbieten – die Größenordnungen in China sind einfach anders. Die BPT ist in China unter den Top-Ten Ausbildungseinrichtungen im technischen Bereich. Eine Aufnahme an diese Schule schaffen nur die besten Studenten und Studentinnen“, erzählt Gerhard Wolf, der zusammen mit Franz Matejka für die Schulpartnerschaft mit China verantwortlich ist und im kommenden Frühjahr zum dritten Mal mit Schülerinnen und Schülern der HTL nach China reisen wird.

Die HTL freute sich, dass eine gemischte Lehrer-Schülergruppe, die von einer leiten-den Ministerialbeamtin begleitet wurde, vom 21. bis 30. September in Braunau zu Gast war. Neben einem Besichtigungsprogamm – Braunau, Oberndorf, Salzburg und eine Fahrt auf den Untersberg standen auf dem Programm – gab es eine Reihe von geselligen

Zusammenkünften. Schüler/innen, die vor einem Jahr in China waren bzw. die im kom-menden Frühjahr nach China fahren werden, betreuten dabei die Gäste und boten einiges an Innviertler Folklore. Auch Firmen aus dem Innviertel zeigten großes Interesse an den chi-nesischen Gästen – ein Besuch mit Schulung bei B+R, sowie die Besichtigung von RSF in Tarsdorf, KTM in Mattighofen und Promotech in Schalchen waren fixe Programmpunkte.

Dir. Blocher hat die Gäste sehr herzlich begrüßt und hat ihnen bei einem Abend originale Innviertler Wirtshauskultur und Kulinarisches aus dem Innviertel vorgestellt. „Ich freue mich sehr über diesen Besuch. Es ist ein besonderes Zeichen der Wertschätzung, dass die chinesischen Gäste zu uns kom-men. Sie verbringen fast die ganze Zeit ihres Aufenthaltes im Innviertel und schauen sich die HTL-Ausbildung genau an – ein deut-licher Hinweis auf die Qualität des technischen Schulwesens und unserer Schule“, bemerkt der HTL-Direktor.

„Sowohl den chinesischen als auch den österreichischen Schülerinnen und Schülern,

Ausland

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aber auch den Verantwortlichen hat der Besuch sehr gefallen“ berichten Franz Matejka und Gerhard Wolf, die beide eine gute Verbindung zu asiatischer Kultur haben und die davon überzeugt sind, dass Handelsbeziehungen zu China deutlich zunehmen werden. Ein beson-deres Highlight des Besuches waren die Essen, die gemeinsam zubereitet wurden und die zu einem regen Austausch von Kochkenntnissen geführt haben.

„In der HTL wird heuer erstmals Chinesisch als Freifach angeboten. Ich halte das wirk-lich für einen bedeutsamen Fortschritt und hoffe, dass einige Schülerinnen und Schüler der HTL Grundbegriffe in Chinesisch lernen, die ihnen dann behilflich sind, wenn es gilt, gute Kontakte zu knüpfen“, erklärt Gerhard Wolf. „Für die Exkursion im Frühjahr 2014 haben sich mehr als 50 Schülerinnen und Schüler gemeldet“ erzählt Franz Matejka, der bedauernd hinzufügt, dass leider nur 26 nach China fahren können. Alles in allem sind die guten Kontakte zwischen dem BPT und der HTL Braunau eine hervorragende Sache, die sowohl den HTL-Schülerinnen und -Schülern als auch den exportorientierten und -interes-sierten Firmen hervorragende Möglichkeiten eröffnet.

Ein besonderer Dank gilt auch dem Eltern- und dem Absolventenverein, die bei der Finanzierung des Besuchs mitgeholfen haben.

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40 | HTL up to date

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Enge und erfreuliche KontakteHöhepunkt der schulpartnerschaftlichen Aktivitäten mit dem IPLS León/Nicaragua war 2013 die fünfwöchige Exkursion nach Nicaragua mit 51 Teilnehmer/innen aus der HTL. Daneben gab es den Besuch von drei Lehrer/innen aus Nicaragua in Österreich, viele Aktivitäten und Projekte im Bereich der Alternativenergie, den Einsatz von österreichischen Zivildienern in der Partnerschule und einen regen Austausch zwischen den beiden Schulen.

Seit 19 Jahren besteht nun die Schul-partnerschaft zwischen der HTL Braunau und dem IPLS (Instituto Politechnico La Salle) in León/Nicaragua. Die „Eckdaten“ der Schulpartnerschaft sind beachtlich:

Bislang erhielten 425 HTL-Schüler/innen im Rahmen von fünf- bis sechswöchigen Exkursionen nach Nicaragua einen hautnahen Einblick in die „Eine-Welt-Problematik“ und erarbeiteten viele Projekte gemein-sam mit unserer Partnerschule.

66 Kolleginnen und Kollegen unserer nicaraguanischen Partnerschule kamen für fünf Wochen, um sich technisch und pädagogisch weiterzubilden.

Jedes Jahr wird ein Container mit tech-nischem Material und Unterrichtsmittel nach León gesandt. Bisher sind so 205 Tonnen im Gesamtwert von 1,9 Millionen Euro nach Nicaragua gebracht worden.

Durch die Schulpartnerschaft wurde 2004 die erste Windenergie-Anlage Nicaraguas auf dem Schulgelände errichtet und dient auch zu Ausbildungszwecken.

2010 wurde das Kompetenzzentrum für Alternativenergie und Energieeffizienz in unserer Partnerschule eröffnet – das IPLS ist mittlerweile Technologieführer in Sachen Alternativenergie in Nicaragua.

Folgende Höhepunkte gab es im Jahr 2013:

Besuch der Nicaraguaner/innen in ÖsterreichVom 22. April bis 17. Mai 2013 waren die Lehrerin Marling Jose Blanco Pereira (Maschinenbau Lehrerin) und die Lehrer Juan Francisco Iglesias Hernandez (Maschinenbau) und Jose Miguel Reyes (Mathematik, Physik) zur Weiterbildung an der HTL Braunau.

Neben der fachlichen Weiterbildung haben unseren Gästen die Aktivitäten, die für sie organisiert wurden, sehr gefallen – so gab es Besuche in München, Passau und Salzburg und bei einem Besuch in der Eisriesenwelt konn-ten die nicaraguanischen Kollegen erstmals in ihrem Leben Schnee in die Hand nehmen.

Besuch von Schüler/innen undLehrer/innen in NicaraguaVom 16. Juni bis 25. Juli 2013 reisten 46 Schüler/innen mit 5 Begleiter/innen nach Nicaragua, um einerseits Land und Leute ken-nen zu lernen und andererseits verschiedene technische Projekte an unserer Partnerschule durchzuführen.

Im ersten Teil der Reise lernten die Schüler/innen Nicaragua abseits der üblichen touris-tischen Pfade kennen. Sie benutzten die nor-male Verkehrsinfrastruktur und besuchten nach einem Aufenthalt in der Hauptstadt Managua unter anderem Ometepe, eine Insel im Nicaraguasee, die Kakaobauern in Buena Vista, eine Forschungsstation im Süden des Landes und zuletzt auch Corn Island, die wun-derschöne nicaraguanische Karibikinsel.

Den größeren Teil der Zeit arbeiteten die HTLer/innen an Projekten in der Partnerschule. Konkret wurden dabei 40 PCs und Schultafeln installiert und in das Netzwerk der Schule eingebunden. Eine weitere Gruppe reiste noch-mals in den Süden Nicaraguas, nach Buena

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Ausland

Auslands-ZivildienstSeit 2012 arbeitet auch ein österreichischer Zivildiener in der Partnerschule Nicaragua. Alexander Neuwirth war von 01.08.2012 bis 30.07.2013 im Einsatz, seit 18. Juli 2013 ver-richtet nun Martin Oberndorfer seinen Dienst an unserer Partnerschule.

Pläne für die ZukunftDas Hauptarbeitsgebiet für die näch-sten Jahre bleibt die Unterstützung der Partnerschule bei der Umsetzung des Projekts „Kompetenzzentrum für Alternativenergie“. Geplant ist der Aufbau weiterer Solaranlagen in Nicaragua. Fortgeführt wird natürlich die Beschäftigung mit der Windanlage und der Verwertung des Pflanzenöls Tempate im Bereich von Stromaggregaten.

Natürlich wird auch der intensive personelle Austausch fortgeführt. Bereits im Frühjahr werden wieder Lehrer/innen aus Nicaragua zur Ausbildung und zum kulturellen Austausch nach Österreich kommen.

Dank durch die SchulleitungDir. Blocher hat sich im vergangenen Jahr mehrfach bei den für die Schulpartnerschaft Verantwortlichen – insbesondere bei Werner Lengauer, Bruno Plunger und Evelyn Mayr – bedankt und er hat vielfach die Bedeutung der Schulpartnerschaft, was sprachliches, kul-turelles und soziales Lernen anbelangt, hervor-gehoben.

Der gesamte Jahresbericht ist auf der HTL-Website downloadbar: www.htl-braunau.at -> Aktivitäten -> Schulpartnerschaft

Vista, und installierte dort bei 30 Familien der Kakaokooperative ASHIERCA jeweils ein Photovoltaik-System zur Beleuchtung der Wohnräume.

Mehrere Schüler/innen bereiteten auch ein großes Fest für die ganze Schule vor, bei dem es verschiedene Spiele und dann auch österreichisches Essen gab. Eine Gruppe wid-mete sich besonders der Installation eines Notstromaggregats, das mit dem Pflanzenöl Tempate betrieben werden soll und Teil des Projektes „Kompetenzzentrum für Alternativenergie“ ist.

Die Meinung der beteiligten Schüler/innen über ihren Aufenthalt in Nicaragua ist fast aus-nahmslos positiv: „Es war durchaus anstren-gend, aber es waren Erfahrungen, die ich nicht vergessen und keinesfalls missen möchte“.

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Ausland

HTL-Ausbildung als VorbildOSR Bruno Plunger war mit einer kleinen Delegation in Guatemala und hat bei diesem Besuch die HTL-Ausbildung vorgestellt. Aufgrund des großen Interesses wurde ein Besuch in Österreich vereinbart, bei dem vor allem die Werkstättenausbildung vorgestellt werden soll.

Bruno Plunger war im November 2013 zusammen mit einer kleinen österreichi-schen Delegation – Dir. Reithuber von der HTL Steyr und Reinhard Nöbauer vom Unterrichtsministerium – in Guatemala und hat dort bei Gesprächen die HTL-Ausbildung vor allem im Bereich der Werkstätte vorgestellt. Angeregt wurde diese Reise von Friedrich Baaz, dem Direktor der österreichischen Schule in Guatemala. Zielpunkt der Reise war das Instituto Louis Pasteur in Porto Barrios, einer Stadt an der Atlantikküste. Diese Schule bietet bereits jetzt eine technische Ausbildung im Bereich Maschinenbau, die so wie die HTL mit der Matura endet, und plant nun eine Erweiterung in Richtung Elektrotechnik und eine Spezialisierung im Bereich Schiffsmotoren/Dieseltechnik.

Bruno Plunger ist vor allem deshalb mit-gefahren, weil er einerseits seit fast 20 Jahren die Schulpartnerschaft mit dem Instituto Politécnico La Salle in León/Nicaragua lei-tet und mehrere Jahre in Nicaragua als Entwicklungshelfer tätig war und andererseits mit der Werkstättenausbildung in der HTL sehr gut vertraut ist. Er spricht perfekt Spanisch und kennt die Chancen und Probleme im Bildungsbereich in Mittelamerika sehr gut.

„Die österreichische Delegation ist in Guatemala mit großen Erwartungen und sehr hochrangig aufgenommen worden. Wir wurden von der guatemaltekischen Unterrichtsministerin und ihrer zuständi-gen Sektionschefin empfangen und konn-ten dabei die HTL-Ausbildung vorstellen. In Porto Barrios besichtigten wir die Schule und führten Gespräche mit Persönlichkeiten aus dem Bereich der Wirtschaft, der Bildung und der Lokalpolitik. Der Landeshauptmann des Distriktes, der Landesschulratspräsident und der Bürgermeister waren sehr um eine Zusammenarbeit bemüht und haben sich intensiv informiert“, erzählt der HTL-Lehrer, der gemeinsam mit den anderen Delegationsmitgliedern die Ehrenbürgerschaft von Porto Barrios erhielt.

Fix vereinbart wurde die Erstellung eines Konzeptes, das die Möglichkeiten für eine

intensive Zusammenarbeit auflistet. Fix ver-einbart wurde auch, dass Ende April 2014 eine Delegation aus der guatemaltekischen Schule nach Österreich kommt und sich hier vor Ort die HTL-Ausbildung genau ansehen wird. Insbesondere im Bereich der Werkstättenausbildung besteht ein großer Nachholbedarf, sowohl was die Ausstattung als auch die Ausbildungsinhalte anbelangt.

Dir. Blocher hat sich bei Bruno Plunger nach seiner Rückkehr informiert und für sein Engagement bedankt. „Ich freu‘ mich, dass die HTL-Ausbildung von vielen anderen Ländern als sehr gute technische Ausbildung gesehen wird und ich bin stolz, dass die HTL Braunau dabei auch österreichintern als Vorzeigeschule ausgewählt wird. Bruno Plunger ist dafür zu danken, dass er den Eine-Welt-Aspekt in die HTL Braunau einbringt und dadurch sowohl den Lehrer/innen als auch den Schüler/innen hilft, ihren Horizont zu erweitern“, so der HTL-Direktor.

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Schokos und Studentenfutter für Eine-Welt-Projekte

Die soziale Seite der HTLRund um Weihnachten hat es einige soziale Aktionen gegeben, die entweder von der HTL Braunau ausgegangen sind bzw. die durch die HTL unterstützt wurden. Herzlichen Dank allen, die sich daran beteiligt haben.

Im Rahmen der Missio-Aktion haben die Religionslehrerinnen und -lehrer der HTL im Oktober und November Schokolade und Studentenfutter im Wert von 2.100 Euro an die Schüler/innen verkauft.

Der Reinerlös dieser Aktion kommt Jugend-Projekten in Myanmar (Burma), in Ruanda, in Kolumbien und einem Jugendaustausch mit Tamil Nadu (Indien) zugute.

Herzlichen Dank!

Drei Esel, zwei Ziegen und fünf HühnerDie beiden Lehrerinnen Elisabeth Schaufler und Yvonne Kirchmayr haben heuer gemein-sam mit einigen anderen Strickbegeisterten beim Häubchen-Stricken für die Caritas mitge-macht. Damit etwas mehr Spenden hereinkom-men, wurden die Prachtexemplare direkt in der HTL verkauft. Der Erlös wurde für die Aktion Schenken mit Sinn verwendet.

Mit dem Slogan „Schenken Sie doch heuer einen Esel!“ wirbt die Caritas für ganz kon-krete Spenden an Menschen in schwierigen Situationen – nähere Informationen gibt’s auf www.schenkenmitsinn.at. So kostet z.B. ein Esel, der in Äthiopien schwer arbeitende Frauen entlastet, 45 Euro oder eine Ziege, die notlei-denden Menschen in Burundi beim Überleben hilft, 30 Euro oder eine kleine Hühnerschar, die in Haiti beim Aufbau einer neuen Existenz behilflich ist, steht mit 20 Euro zu Buche.

„Ich stricke gerne und wir haben auch in der Frauenrunde immer großen Spaß gehabt, als wir die kleinen Häubchen gemacht haben. Dass das jetzt ganz konkret armen Menschen in den Notregionen der Erde zu Gute kommt, ist eine tolle Sache“, erzählt Frau Kirchmayr für die Stricken eine wirkliche Leidenschaft ist. „Stricken hat für mich eine entspan-nende Wirkung und gemeinsames Stricken

gemischt mit Erzählen und ein bisschen Blödeln ist eine wunderbare Möglichkeit der Stressreduktion“, pflichtet ihr Frau Schaufler bei. Herausgekommen sind jedenfalls mehrere hundert Häubchen, die zu über 90 % verkauft wurden.

Aktivitäten

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Aktivitäten

Punsch und Kekse für NicaraguaFür den Abschluss der Schule müssen die Schülerinnen und Schüler in Nicaragua eine Prüfungsgebühr bezahlen, die bei ungefähr 25 Dollar liegt. Diese Prüfungsgebühr ist für eine ganze Reihe sehr armer Familien ein großes Problem. Sie sind zwar von den Schulgebühren, die das IPLS als Privatschule einhebt, befreit, diese Gebühr kann ihnen aber nicht erlassen werden. Deshalb haben vor einigen Jahren HTL-Schülerinnen und -Schüler, die bei der Nicaraguaexkursion dabei waren, angefangen, vor Weihnachten in der Aula der HTL Punsch und Kekse zu verkaufen. Heuer hat Johanna Siegl die Organisation übernommen und zusammen mit Magdalena Six, Andreas Dobler, Jana Eichlberger, Max Hatzl, Martin Foseteder und noch eine Reihe weiterer Helferinnen und Helfer Punsch und Kekse gemacht und verkauft. Insgesamt kamen bei dieser Aktion mehr als 750 Euro herein, die nun sehr konkret den ärmsten IPLS-Schülerinnen und -Schülern helfen.

Ein herzliches Dankeschön auch an Frau Herta Wagner, die ihre Küche zur Verfügung gestellt hat und wesentlich am Backerfolg betei-ligt war.

Faire Schokolade aus/für NicaraguaDie Schulpartnerschaft hat ein Projekt mit dem Schokolademacher Zotter initiert, bei dem Kakaobauern aus Nicaragua einen Teil der Kakaobohnen für Zotter liefern. Ein „Nebenprodukt“ dieser Zusammenarbeit sind die Zotterschokoladen, die von der Firma Zotter zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt werden und deren Verkaufserlös der Schulpartnerschaft zufließt. Tobias Stachl, der Zivildiener der Schulpartnerschaft, hat am Tag der offenen Tür gut 100 Zotterschokoladen an die Besucherinnen und Besucher verkauft

und war auch so sehr fleißig tätig, sodass vor Weihnachten über 400 Schokoladen unter die Leute gebracht wurden. Mehrere hundert Euro gehen dadurch an die Schulpartnerschaft – ein nicht nur süßer, sondern auch ein fairer Genuss.

Außerdem besteht die Möglichkeit, die im Zotter-Online-Shop verfügbaren Sorten der handgeschöpften Schokoladen, über die Schulpartnerschaft zu beziehen (ab 10 Stück pro Sorte). Bei Interesse senden Sie eine E-Mail an zentralamerika@ yahoo.de

Verkauf von Lebenshilfeprodukten in der AulaZum 26. Mal wurden heuer wieder vor Weihnachten Lebenshilfe-Produkte in der Aula der HTL verkauft. Kollege Anton Planitzer hat 1988 nach seinem Zivildienst diesen Verkaufsstand zum ersten Mal organisiert und daraus ist nun eine Tradition entstanden, die sowohl der Tagesheimstätte der Lebenshilfe Braunau durch die Verkaufserlöse nützt als auch eine gern genutzte Gelegenheit ist, noch schnell kleine Geschenke für Weihnachten zu erwerben. Insgesamt wurden heuer in zwei Stunden Waren im Gesamtwert von 730 Euro verkauft.

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Aktivitäten

Weihnachten im Schuhkarton!?Engagiert und tatkräftig, mit Schwung und Freude an der Sache, so widmeten sich heuer knapp 65 Schüler/innen dem Projekt „Weihnachten im Schuhkarton“. Noch nie davon gehört?

Die Aktion Weihnachten im Schuhkarton, die in Österreich seit 1996 durchgeführt wird, richtet sich an Menschen, die sozial benachtei-ligte Kinder und Jugendliche in Brennpunkt-Regionen Europas und Asiens unterstüt-zen möchten. Indem ein Schukarton mit Weihnachtspapier ummantelt und mit vielen verschiedenen Dingen des täglichen Lebens, die Freude machen, befüllt wird, entsteht ein Weihnachtsgeschenk für bedürftige 2–4-, 5–9- und 10–14-jährige Mädchen und Burschen.

Egal ob Spielsachen (Plüschtiere, Jojos, Puzzles, etc.), Bekleidung (Haube, Schal, T-Shirt, Socken, etc.), Schulsachen (Federschachtel, Stifte, Malhefte, etc.), Hygieneartikel (Zahnbürste, Zahnpasta, Kamm, etc.) und/oder Süßigkeiten (Traubenzucker, Schlecker, Schokolade, etc.), die Schüler/innen der 1AHELS und 1AHETS packten, was sie selbst gesammelt hatten, in insgesamt 33 Kartons und lieferten diese am 15. November bei der Sammelstelle in Braunau ab. Von dort aus traten die Geschenke ihre Reise heuer nach

Bulgarien an, um notleidenden Kindern und Jugendlichen eine Freude zu bereiten. Im ver-gangenen Jahr wurden aus Österreich 35 125 Weihnachtspakete nach Weißrussland ver-sandt, wie viele es wohl heuer werden? Wer sich im nächsten Jahr an der Aktion beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen!

Herzlichen Dank, ihr 1AHELS/1AHETS-Weihnachtsengerl, sagen Manuela Faschang und Sandra Engelbutzeder.

Über uns Die SpiraTec AG

ein global agierender Solution und Service Provider für IT und Automatisierungstechnikin der Prozess- und Fertigungsindustrie

ein herstellerunabhängiges Unternehmen für automatisierungstechnische Lösungen in den BereichenForschung/Entwicklung, Produktion/Herstellung und Abfüllung/Verpackung

ein hoch qualifiziertes Team von über 100 internationalen Mitarbeitern an sechs Standorten in Deutschland , Österreich und Amerikageneriert Lösungen für namhafte Kunden weltweit

Als innovatives, aufstrebendes Hightech-Unternehmen im Bereich der Prozess-, Labor- und Fertigungsautomation suchen wir für unsereNiederlassung in Burghausen motivierte:

Ingenieure / Techniker (m/w) mit der Fachrichtung Automatisierungstechnik / Elektrotechnik / Nachrichtentechnik / Technische Informatik

Rev. 1.1

Qualifikation Sie haben Interesse an einer anspruchsvollen und abwechslungsreichen Tätigkeit und zeichnen sich durch Teamfähigkeit, Mobilität,Flexibilität und Offenheit für neue Aufgaben aus. Auch Berufseinsteiger sind willkommen - eine umfassende Einarbeitung im Team wird garantiert..

Ihre Aufgabe Ihr Aufgabenbereich umfasst die ganzheitliche Abwicklung von Automatisierungsprojekten im Bereich der Prozessautomation. Dazu gehören die Beratung, Konzeption, softwaretechnische Umsetzung und Inbetriebnahme von leittechnischen Systemen.

Interessiert? Wenn Sie sich in einem innovativen, zukunftsorientierten Unternehmen engagieren möchten, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Für telefonische Vorabinformationen stehen wir Ihnen unter Tel. +49 (0)8677 91422-0 gerne zur Verfügung.Ihre vollständigen Unterlagen senden Sie bitte vorzugsweise per E-Mail an: [email protected]

SpiraTec AGwww.spiratec-ag.com

Am Bahnhof 5D-84489 Burghausen

Tel. +49 (0) 8677 91422-0Fax +49 (0) 8677 91422-100

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Bei der Vollversammlung am 18. Oktober 2013 wurde David Raab einstimmig zum neuen Obmann des Absolventenvereins gewählt. Die HTL up to date nimmt dies zum Anlass, um mit ihm ein Interview zu führen.

Die Kontakte intensivieren

HTL UP TO DATE: Wenn man die Person David Raab vorstellen soll, was sind hier sozusagen die „Eckpunkte“?RAAB: Ich stamme aus Frankenburg, bin der Älteste von drei Geschwistern und habe in Frankenburg die Volks- und die Hauptschule besucht. Ich war nach der Hauptschule für ein Jahr in Braunau, habe dann aber eine Lehre als Chemieverfahrenstechniker in der Lenzing AG absolviert. Nach dem Zivildienst bei der Feuerwehr Vöcklabruck bin ich dann 2006 als 20-Jähriger nochmals in der HTL Braunau in der Abteilung für Elektronik eingestiegen. Ich hab‘ vier Jahre im Internat verbracht und hab‘ mir dann im letzten Jahr eine eigene Wohnung gesucht. Nach der HTL habe ich dann ein Jahr in Salzburg bei Porsche Informatik gearbeitet. Seit dem Wintersemester 2012/13 studiere ich an der JKU Informatik.Wenn du die HTL-Zeit und auch die Zeit im Internat kurz Revue passieren lässt, was ist dir da wichtig?

Ich bin an die HTL gekommen, weil sie zu Recht den Ruf hat, eine wirklich niveauvolle technische Ausbildung zu vermitteln. Ich habe mir die HTL in Vöcklabruck angesehen und

auch die in Braunau. Der Tag der offenen Tür hat mich überzeugt, dass ich nach Braunau gehen werde. Während der Zeit in der HTL war für mich besonders das ausgezeichnete Lehrer-Schüler-Verhältnis wichtig. Für mich sehr bedeutsam waren auch die außerschulischen Möglichkeiten, die die HTL bietet. Ich bin im Rahmen der Schulpartnerschaft in Nicaragua gewesen und sehr beeindruckt nach Braunau zurückgekehrt. Diese Erfahrung war bei mir wirklich nachhaltig und so bin ich – sozusa-gen in Eigenregie – in diesem Jahr wieder in Nicaragua gewesen.

Wichtig war für mich auch der HTL-Ball, ich war zweimal im Organisationsteam und habe dabei eine Menge gelernt. Ich war auch regelmäßig bei Veranstaltungen des LIZ dabei und die Morgengebets-Gruppe, die sich im Reli-Kammerl regelmäßig trifft, war mir auch immer ein Anliegen. Am Internat schätze ich vor allem die Gemeinschaft unter den Internatsschülern – man findet da wirklich Gleichgesinnte und lernt Mitschüler sehr gut kennen und schätzen.Wie ist es nach der HTL weitergegangen?

Wie schon gesagt, habe ich gleich nach

Organisation

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Organisation

der HTL bei Porsche Informatik zu arbei-ten begonnen. Dabei habe ich von den Ausbildungsinhalten der HTL wirklich sehr profitiert. Ich bin gut gerüstet in den Beruf eingestiegen. Da ich aufgrund der Lehre doch schon deutlich älter war, bin ich direkt in den Beruf eingestiegen, aber ich hab‘ mich dann nach einem Jahr doch entschieden, studieren zu gehen. Das Informatik-Studium an der JKU war die richtige Wahl, die Noten sind zwar nicht mehr ganz so gut wie in der HTL, aber das Studium gefällt mir und ich bin ganz gut unterwegs.Was verbindest du mit dem Absolventen-verein?

Für mich war immer klar, dass ich mit der HTL Braunau in Kontakt bleiben will. Ich hab‘ da so viel gelernt und viele gute Freundschaften aufgebaut und deshalb war es klar, dass ich beim Absolventenverein bin. Für mich ist das auch die Hauptaufgabe des Absolventenvereins, über die HTL zu informieren, den Kontakt zur Schule herzustellen und natürlich auch eine – wenn man so will – „HTL-Braunau-Community“ zu bilden. Ich freu‘ mich, wenn ich Klassenkollegen/innen beim Ball treffe und der Absolventenverein ist mir dabei behilflich. Und natürlich soll der Absolventenverein auch

den Kontakt zur Wirtschaft und den Kontakt der HTL-Absolventen/innen in der Wirtschaft stärken.Wie bist du nun Obmann des Absolventen-vereins geworden?

Ich bin zur Vollversammlung mit dem Vorhaben gefahren, dass ich beim Absolventenverein mitarbeiten möchte. Ich wollte aber in einer stellvertretenden Funktion tätig sein. Mein früherer Klassenvorstand Richard Hruby und auch die anderen Vorstandsmitglieder haben mich aber über-zeugt, dass ich doch gleich den Obmann über-nehmen soll. Da ich das Vertrauen meiner ehemaligen Lehrer hatte und sie mir auch zugesichert haben, mich zu unterstützen, habe ich dann zugesagt.Welche Vorhaben hast du dir vorgenommen?

Zuerst muss ich mich klarerweise ein-arbeiten. Dann ist mir das Wichtigste, dass der Kontakt gestärkt wird, dass wir die Kommunikation zwischen den Absolventen/innen und der HTL intensivieren, dass aber auch Absolventen/innen intern schauen, wel-che Möglichkeiten es gibt. Ich bin auf jeden Fall für alle Vorschläge und natürlich auch für Unterstützung sehr dankbar.Herzlichen Dank für das Gespräch!

10 Jahre Stammtisch der HTL-Pensionisten2003 hatte Kollege Martin Mergl die Idee, einen Stammtisch zu gründen. Als Lokal wurde das Gasthaus „Zillners Einkehr“ in Altheim aus-gewählt. Seither ist es jeden ersten Dienstag im Monat zum beliebten „Treffpunkt der alten Knochen“ geworden. Am 5. 11. 2013 feierten wir nun ein kleines Jubiläum, zu dem auch

Altheims Bürgermeister Landtagsabg. Franz Weinberger begrüßt werden konnte. Mit lau-nigen Worten betonte er die Wichtigkeit der menschlichen und wirtschaftlichen Bedeutung solcher Initiativen.

Peter SalzmannFoto: Herbert Fink

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Österreichische Post AGInfo.Mail Entgelt bezahlt

htl up to date Nr. 76Februar 2014

Organisation

Neuer Absolventenvereinsvorstand Bei der Generalversammlung des Absolventenvereins am Freitag, 18.10.2013 wurde ein neuer Vorstand gewählt. David Raab, Informatikstudent an der JKU, 5BHELI 2011, wurde zum neuen Obmann gewählt, Stellvertreter ist der bisherige Obmann Mag. DI Rudolf Gann, 5BN 1992, zur Schriftführerin wurde Christina Gratzl, 5AHMEA 2012, bestellt, ihr Stellvertreter ist DI Gerhard Wolf, 5BN 1981, Kassier ist weiterhin DI Dr. Max Mayr, 5AN 1984, sein Stellvertreter ist Ing. Anton Hangler, 5BN 1992.

v.l.n.r.: DI Dr. Max Mayr, David Raab, DI Gerhard Wolf, Ing. Anton Hangler, Mag. DI Rudolf Gann, Christina Gratzl