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Selber denken Das Magazin der philosophischen Lebenskunst www.schibri.de Geht die Welt unter – und wenn ja, warum? Zur Kritik des apokalyptischen Bewusstseins Infomagazin 2009

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1 Selber denken 2009

Selber denkenDas

Magazinder philosophischen Lebenskunst

www.schibri.de

Geht die Welt unter – und wenn ja,

warum?

Zur Kritik des

apoka lyp tischen Bewusstseins

Infomagazin

2009

Selber denken 2009 2

Kontakte:

Prof. Dr. Lutz von WerderBamberger Straße 5210777 BerlinTel. 030 / 211 92 04

Schibri-Verlag Büro Berlin:Meininger Str. 410823 BerlinTel. 030 / 78 11 934Fax 030 / 78 70 60 50

Schibri-Verlag Firmensitz:Milow 6017337 UckerlandTel. 039753 / 22 757Fax 039753 / 22 583

Schibri-VerlagInternet/E-Mail:http://www.schibri.de

Verlag: [email protected]

Redaktion: [email protected]

Impressum

Selber denken

Das Magazin der philosophischen Lebenskunst

Herausgeber: Lutz von Werder

Verlag: Schibri-Verlag

erscheint: jährlich

Preis: 1,- Euro

Redaktion, Layout: Lutz von Werder Andreas Brüning Iris van Beek Matthias Schilling

Copyright: Alle Rechte beim Verlag Printed in Germany

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbil- dungen sind urheberrechtlich geschützt.

ISSN 1860-272X

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

überall begegnet uns zur Zeit das Wort „Apokalypse“ oder „Weltuntergang“. Ob in den Nachrichten, wenn von Umwelt- und Klimakatastrophen, Atom-kriegsgefahren oder CO

2-Ausstoß die Rede ist oder in Fernseh- und Kinofilmen,

die einen Tornado über Berlin oder eine Eiszeit in New York so realistisch darstellen, dass man glauben könnte, genau das steht uns bevor. Aber ist das so? Stimmen die Apokalypse-Prognosen der Propheten, Politiker, Wissenschaftler wirklich? Steht unsere Erde tatsächlich vor dem Kollaps – durch Erderwärmung, Eiszeit, Überbevölkerung oder Atombomben? Oder ist das alles nur Schwarzmalerei der Apokalypse-Industrie?Wird es ein Welt-Ende geben oder vielleicht eine Welt-Wende?

Lutz von Werder geht diesen Fragen im 9. Band seiner Reihe „Philosophische Lebenskunst“ sehr detailliert nach. Er zeigt die verschiedenen Meinungen und Prognosen der Wissenschaft, der Theologie und der „Herren der Apokalypse“. Er unterscheidet dabei zwischen realistischer, pessimistischer und optimisti-scher Philosophie des Weltendes und überlässt es Ihnen, ob Sie am Ende ein Licht am Horizont sehen oder doch eher ein schwarzes Loch.

Auch Angelika Driesner und Andreas Urs Sommer haben ihre sehr lesenswerten Gedanken zur Apokalypse in diesem Heft zu Papier gebracht: Angelika Driesner will mit Ihnen die vier ersten Siegel auf dem Buch Ihres persönlichen Lebens öffnen und sich den Unheil bringenden apokalyptischen Reitern stellen.Andreas Urs Sommer erläutert, ob bzw. wie man dem Untergang mit stoischer Seelenruhe begegnen kann.

Mitdiskutieren können Sie mit Lutz von Werder zu den Themen „Weltunter-gang“, „Philosophie der Wollust und der Liebe“, „Philosophische Lebenskunst in Zeiten der Krise“, „Philosophie der Revolution“ und „Das Wunder des Athe-ismus“ in seinen Philosophischen Cafés in der Urania und im Literaturhaus in Berlin. Die Termine finden Sie wie immer am Ende dieses Magazins.Die Urania feiert übrigens am 11. Oktober 2009 das 10-jährige Bestehen des Philosophischen Cafés mit einer Tagung und illustren Gästen.

Nutzen Sie diese Ausgabe von Selber denken für Ihre persönlichen philosophi-schen Gedanken, für die Diskussion in Ihrem Bekanntenkreis, in der Schule, in der Kirche oder in philosophischen Cafés und Gesprächskreisen und schreiben Sie uns, wenn Sie Lust dazu haben, wir freuen uns über jede Zuschrift.

Wir wünschen Ihnen wieder viel Vergnügen beim Mitphilosophieren und Selberdenken!

Iris van Beek und Ihre Selber-Denken-Redaktion

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Wann und warum geht die Welt unter?

– Lutz von Werder –

In Zeiten der tiefen Krise der Gesellschaft stellt sich die Philosophie nur noch eine Frage: Wann und warum geht die Welt unter? Diese Frage erhält heute folgende Antworten:

In der modernen Presse und im Fernsehen wird das Paradigma der Apokalypse als Lehre vom Weltende gerne benutzt. Man kann fast von der Arbeit einer Apokalypse-Industrie sprechen. Im Internet weist Google unter dem Stichwort „ Apokalypse“ eine Million Treffer nach.

Sowohl in den Religionen als auch in der Wissenschaft und Politik verbreitet sich der apokalyp-tische Wahn wie eine Krankheit. Die apokalyptische Geschichtsinterpretation, seit dem 11.9.2001, ist zum Zeitgeist geworden. Die Mainstream-Medien verbreiten den apokalyptischen Jargon. Die Tiefreligiösen glauben sowieso an die Apokalypse. Die Wissenschaftler benutzen den Apokalypse-Jargon, um sich finanziellen und politischen Einfluss zu sichern. Die religiösen Fundamentalisten werden dagegen zu Akteuren der Apokalypse. Diese Akteure sind unter anderem Militärs, Politiker, aber auch Guerilla-Gruppen. Esoterische Philosophen sehen da genauer: Sie legen heute schon das Datum des Weltuntergangs auf das Jahr 2012 fest.

Philosophische Lebenskunst muss sich deshalb der Frage „Wie lange besteht die Welt noch?“ stellen. Sie analysiert deshalb den Ursprung und den Hintergrund der Philosophie und Theologie des Weltendes bis zur Moderne.

In der Moderne ergeben sich dann drei Denkströmungen vom Weltende, die wir genauer vorstellen wollen. Die realistische Philosophie heißt: Die Welt dauert bis auf Weiteres weiter. Die pessimis-tische Philosophie des Weltendes heißt: Die Welt geht ganz sicher bald unter. Die optimistische Philosophie sagt: Die Welt erneuert sich – trotz allem.

Auf der Basis dieser Kontroverse um die Zukunft der Welt ist das moderne apokalyptische Bewusstsein zu kritisieren. Die vielfältigen Quellen des Lebensmutes sind für die philosophische Lebenskunst neu zu erschließen. Das ist das Gebot der Stunde.

NEugIErIg gEWorDEN?

Dann gehen Sie mit

Lutz von Werder

der Frage nach, ob

die Welt wirklich

untergeht und

warum.

(siehe auch S. 9-10 dieser Ausgabe)Schibri-Verlag • ISBN 978-3-86863-034-3 • 400 S.• 19,80,-

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Apokalypse Now versus

Paradise Now

Bevor ich beginne, etwas über ein bestimmtes Thema zu schreiben, befrage ich dazu Menschen in meinem Umkreis, in diesem Fall: „Was ist für dich ‚Apokalypse‘? Ich startete meine Umfrage bei traumhaftem Wetter. Die Befrag-ten verzogen unwillig das Gesicht und antworteten so etwas wie: „Sag mal, Angelika, könnt ihr Philosophen das Leben in all sei-ner Farbenpracht und Blütenfülle nicht einfach nur genießen?“

Allein gelassen, entschied ich mich zu einer der apokalypti-schen Urquellen zurückzugehen, der Offenbarung des Johan-nes von Patmos. Bei meinen Internet-Recherchen fand ich den ermutigenden Ausspruch Martin Luthers: „Jederman soll davon halten, wie ihm sein Geist eingibt… Mein Geist will sich in dieses Buch nicht schicken.“ Aber dieses komplexe Endzeit-Szenario mit seinem Reichtum an jüdisch-christlicher Symbo-lik, deren Durchmischung mit ägyptischen und hellenistischen Denkfiguren sowie mit Archety-pen der menschlichen Seelenwelt inspirierte als literarisches Gen-re der abendländischen Kultur immer wieder Dichter, Denker, Musiker und Maler. So ließ sich mein Geist an Regentagen doch verführen, sich mit dem Thema

zu befassen und zu fragen: Worum geht es eigentlich in dieser Apokalypse?

Kurz und überaus vereinfacht gesagt: Dem Seher Johannes wird in einer Vision Gottes Plan vom Gang der Schöpfung enthüllt. Durch die Öffnung der sieben Siegel einer heiligen Bücherrolle „schaut“ er den Kampf von Gut und Böse, wobei letztlich das Gute das Böse besiegt und die „alte“ Welt mit ihren Grausam-keiten, Kriegen, Krankheit und Tod untergeht. Die Toten und die Lebenden müssen sich vor dem Jüngsten Gericht für ihre Werke verantworten, Ungerechtigkeit wird gesühnt. Aber die Kinder Gottes werden gerettet. Sie leben in Gottes Herrlichkeit in der Neu-en Stadt „Jerusalem“, in der es die Plagen der Menschheit nicht mehr gibt. Die Apokalypse ist mithin nicht nur ein Buch der Zer-störung, sondern auch ein Buch der Hoffnung und Sehnsucht der Menschen nach Beständigkeit, Gerechtigkeit und dem Ewigen Leben.

Diese Offenbarungsschrift soll hier nicht aus theologischer Sicht beleuchtet werden. Hingegen stelle ich mir als praktische Phi-losophin bei jedem Thema die Frage: Welchen Nutzen ziehe ich

selbst daraus für meine eigene Lebenswelt? Was kann ich damit in meinem Leben und Handeln verbessern? Mit der Öffnung der ersten vier Siegel der Bücher-rolle schaut der Seher die vier apokalyptischen Reiter. Sie versinnbildlichen das Unheil, das im Laufe der Geschichte immer wieder über die Menschheit her-einbricht. Als Selber-Denkende wollen wir die vier ersten Siegel auf dem Buch unseres persönli-chen Lebens öffnen, um eigene Antworten zu „schauen“.

Der erste apokalyptische reiter auf dem weißen Pferd: Der LebenskampfMit dem unschuldigen Weiß verkörpert das Pferd das voran-drängende Leben, das sich immer wieder selbst erneuert. Sieges-bewusst und tatendurstig gibt ihm der Reiter die Sporen, um Ziele zu verfolgen sowie seinem Leben Orientierung und Sinn zu verleihen. Die Fragen, die sich dem Selber-Denkenden dabei stellen, sind die nach seinem ethischen Handeln: Welche Ziele habe ich mir in meinem Leben gesetzt? Mit welchen Mitteln habe ich dafür gekämpft? War mein Handeln so, dass ich es vor dem Richterstuhl meines eigenen Gewissens verantworten kann?

– Angelika Driesner –

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Habe ich mein weißes Pferd in apokalyptische Gefilde getrieben oder Glück und Segen bringend in dieser Welt gewirkt? Der zweite reiter auf dem feuerroten Pferd: Der KriegWährend das Leben vorwärts drängt, sich wachsend entwickelt, kommt das destruktive Element ins Spiel. Es sei hier nicht der Krieg in der Welt jenseits unseres direkten Einwirkungsbereichs betrachtet, sondern der subti-lere Krieg in unserem Inneren. Ihn führen wir in Worten und Gedanken sowohl gegen andere Menschen, Dinge oder Situati-onen als auch gegen uns selbst. Ob wir ihn beenden können und wollen oder nicht, davon hängt das Gelingen oder Misslingen unserer zwischenmenschlichen Beziehungen und mithin ein gro-ßer Teil unseres Glücklichseins ab. Gedankenethik scheint mir folglich die schwierigste Heraus-forderung für Selber-Denkende zu sein. Sie erfordert Mut, sich diesem Reiter immer wieder in den Weg zu stellen.

Der dritte reiter auf dem schwarzen Pferd: Der HungerIn der Welt der reichen Indus-trienationen wird dieser Reiter in unserem täglichen Leben als überwundene Plage wahrge-nommen. Daher soll der Rahmen wieder weiter gespannt werden: Wir hungern nicht nur nach dem täglichen Brot, sondern auch nach Liebe, Aufmerksamkeit und An-erkennung. Dieses menschliche Grundbedürfnis wird dann apo-kalyptisch, wenn dieser Hunger nie gestillt werden kann und sich

Menschen dafür in immer neuen Opferrollen erniedrigen oder ihn mit dem Hunger nach Macht mit allen unseligen Folgen verknüp-fen – das Höllen-Bild vom Fass ohne Boden, wie oft stehen wir in zahlreichen Varianten vor diesem Abgrund unserer Seele!

Der vierte reiter auf dem fahlen Pferd: Der TodDieser Reiter erinnert uns nicht nur an das physische Ende un-serer Existenz. Er führt uns darüber hinaus zu den Grundfra-gen der Philosophie, die Selber-Denkende zu einer persönlichen Antwort drängen: Es ist die Fra-ge, inwieweit wir Menschen mit den Mitteln unseres Geistes das Sein und seine Entwicklung in der Zukunft überhaupt erkennen können. Mit den Ergebnissen der Hirnforschung scheint eine The-se inzwischen zum gesicherten Wissen zu gehören: Mit unserer Gedankenkraft erschaffen wir un-sere persönliche Welt jeden Tag aufs Neue und projizieren sie auf die Außenwelt. Jeden Tag vergeht sie mit dem Schlaf und letztlich mit unserem Tod. Niemand weiß mit Gewissheit, ob es außerhalb dieses individuellen Denkens überhaupt eine „objektive“, d. h. vom denkenden Subjekt getrennt existierende Realität gibt.

Bezüglich der Offenbarung des Johannes stellt sich somit die Frage: Kann diese Begrenzung menschlichen Denkens in einer religiösen Schau überwunden werden? Darüber hinaus stellt sich aber auch die Frage: Welchen Stellenwert will jeder Selber-Denkende apokalyptischen The-sen der Philosophie, der Politik oder auch der Naturwissenschaft

in seinem eigenen Denken ein-räumen? Denn auch diese Thesen sind aus Archetypen, Versatzstü-cken der erlebten Vergangenheit der Menschheitsgeschichte und dem Erleben des jeweiligen Denkers zusammengesetzt und ohne Wahrheitsanspruch in die Zukunft projiziert.

Wenn jeder der allein verantwort-liche Schöpfer seiner Gedanken-welt ist, dann muss folglich jeder Selber-Denkende den apokalypti-schen Reitern in seinem eigenen Leben mutig begegnen und sich folgenden Fragen stellen: Wie will ich die Zukunft dieser Welt und mein Leben in ihr denken? Kann ich mit pessimistischen Zukunftsvisionen, die mir die ungestüme, unschuldige Lebens-kraft des weißen Reiters rauben, selbst glücklich sein und andere Menschen an meinem Glück teilhaben lassen? Oder will ich diese Lebenskraft eher dazu verwenden, das Leben mit allen seinen Licht- und Schattenseiten Segen bringend zu meistern? Wie will ich demzufolge handeln? Es sind die persönlichen Gedanken, die zu Taten werden. Handelnd hat jeder Mensch die Freiheit, seine Welt apokalyptisch oder paradiesisch zu gestalten – ein jeder an seinem Platz und mit seinen Möglichkeiten.

Als Ergänzung zum Buch bietet die Autorin für ihre LeserInnen philosophisches Coaching per Email an:[email protected]

Schibri-VerlagISBN 3-937895-08-6 • 200 S.• 13,50

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Fordern Zeiten der Krise und des Untergangstaumels eine Philoso-phie des Verzichts? Seelenruhe sei, so die alten Stoiker, nur zu errei-chen durch den Verzicht auf alles, was uns vom Schicksal genommen werden könnte. Was kann man damit heute noch anstellen? Ist es beruhigend und befreiend zu wissen, dass wir sterblich sind und nicht ewig leben müssen?

Ist Seelenruhe noch zeitgemäß? Oder ist sie ein altertümliches Wort für etwas, woran einem in Zeiten der Krise durchaus liegt – nämlich an einem Gleichgewicht des Gege-benen, an einer Ausgewogenenheit innerer und äußerer Dinge, schlicht an Ruhe? „Ruhe ist die erste Bür-gerpflicht“, hieß und heißt es, wenn alle „Untergang!“ schreien. Das all-gemeine Schadensrisiko, das man in westlichen Gesellschaften während der letzten Jahrzehnte geringzu-schätzen begann – „was kann mir, werde ich nicht gerade vom Blitz getroffen, eigentlich passieren?“ –, meldet sich derzeit zurück. Das Risi-ko besteht, alles zu verlieren – zuerst das ökonomische Rückgrat meiner Existenz: Job, Gehalt, Ersparnisse, sodann das soziale Netz: Familie, Freunde, schliesslich den inneren Halt.

Künstliche BeunruhigungStoische Philosophie diente in der Antike der Abhärtung unter prekä-ren Umständen, mitunter der Be-täubung. Wird solche Philosophie behaupten, jede Beunruhigung sei in Wahrheit gar keine, da kühle

Vernunft das innere Gleichgewicht leicht wiederherstellt? Immerhin lebt unsere Gesellschaft davon, dass ihre Mitglieder ständig aktiviert, rastlos, in Unruhe sind. Nur Unruhe schafft Kapital, nur Unruhe schafft Konsum. Konsumsteigerung ist Unruhesteigerung. Man will immer mehr und immer anderes. Wenn das Beunruhigungsniveau ein bestimm-tes Maß unterschreitet, setzt diese Gesellschaft auf künstliche Beunru-higung. Dazu werden beispielsweise apokalyptische Beunruhigungsmittel erfunden: der global und lokal glei-chermaßen drohende Terrorismus! der ökologische Kollaps!! die Große Depression!!!

Beunruhigung ist das Schmiermittel des Kapitalismus. Vielleicht sind die Härten, die wir gegenwärtig ertragen zu müssen meinen, so hart nicht. Vielleicht sind die Angriffsflächen, die wir dem Unberechenbaren bie-ten, so groß nicht.

radikale Selbstbeschrän-kungsphilosophieModerner Stoizismus ist eine radika-le Selbstbeschränkungsphilosophie. Eine Philosophie, die nicht einfach die Beschränkung beklagt, sondern in ihr die eigentliche Lebenschance sieht. Der Mensch ist ein endliches Wesen, dem man erst eingeredet hat, er habe es auf das Ganze, die Vollkommenheit, die Unsterblich-keit abgesehen. Warum sollte es danach ein Bedürfnis geben? Ein endliches Wesen kann sich leicht damit abfinden, endlich zu sein, sowohl räumlich wie zeitlich. Es nimmt sich in seiner Beschränkung gelassen hin.

Andreas Urs Sommer (* 1972) lehrt Philosophie an der Universität Frei-burg i. Br. Sein neues Buch „Die Kunst der Seelenruhe. Anleitung zum stoischen Denken“ erscheint bei C. H. Beck, München (978-3-406-59194-5). http://portal.uni-freiburg.de/ndl/for-schung/nietzsche/sommerbild

– Andreas Urs Sommer –

Epikuräischer ZungenschlagMan kann nicht im ständigen Aus-nahmezustand leben. Einst wollte die Stoa den Ausnahmezustand zähmen und hat sich dafür die universelle, vernünftige Ordnung erdacht. Für metaphysische Hypotheken zahlt heute niemand mehr Zinsen. Nur noch in der Praxis des Lebens ist der Ausnahmezustand zu normalisieren, nicht mehr in Metaphysik. Daher verzichtet der moderne Stoizismus auf Metaphysik ebenso wie auf den Heroismus der permanenten An-strengung, der manche Texte der sto-ischen Tradition schwer erträglich macht. Er gönnt sich Entspannung, den epikuräischen Zungenschlag. Er gönnt sich den Verzicht auf letzten Trost. Den Untergang nehmen wir gelassen.

Seelenruhe und untergang

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Neuerscheinungen von Lutz von Werder

Literarisches Analytisches

gedichte

roman

Die Meldungen über-schlagen sich. Das Klima

kippt. Die Erde hat Fieber. Grippen drohen. Der 3.

Weltkrieg wird vorbereitet. Atombomben können in

die Hände von Terroristen fallen. Die Weltmacht

Amerika wankt. Die Apo-kalypse scheint ins Haus zu stehen. Da ergibt sich

die Frage: „Wie viel Apokalypse

verträgt der Mensch?“

Erzählungen

1968, das war für den Ich-Erzähler ein Lern-

prozess. Sein Lernresultat heißt:

Statt Ökokrise lieber Öko topia.

Statt Globalisierungs-crash lieber Tobin-

Steuer. Statt Verschwinden der

Arbeit lieber Freiland. Statt materialistische

De pression lieber spiri-tuelle Euphorie.

Die Vergangenheit erweckt Melancholie.

Die Gegenwart erzeugt Wut. Durch diese Zeiten führen die Gedichte. Sie bannen die noch verbor-

gene, neue Zukunft.

Das Kreative Schreiben hat sich bei der Besitz-wahrung von Identität als wichtigste Form des Selbstmanagements erwiesen. Das Erinnern, methodi-sche Wiederholen und literarische Durcharbei-ten der eigenen Lebens-geschichte steht im Zen-trum dieses Lehrbuches des autobiographischen Schreibens.

In diesem Hörbuch wird die Psychoanalyse als kreative Methode der Erforschung des eigenen Unbewussten erfahr-bar. Viele Experimente, Übungen und methodi-sche Hilfen unterstützen Sie dabei. Psychoanaly-se wird zum Lernerlebnis auf einem Weg, den Sigmund Freud und sei-ne großen Schüler selbst gegangen sind.

Dieses Buch macht den Versuch, im Ausgang von der eigenen Lebensge-schichte die eigene Welt zu romantisieren. Dabei wird der Leser eingeführt in die verschiedenen Wege und Methoden, wie der Held seine Lebenskrise bewältigt hat. Dass dem Helden bzw. der Heldin dabei magisch-mystische und mythische Methoden zur Verfügung stehen, ver-steht sich von selbst.

Lutz von Werder

Übungen zur Selbstanalyse

Selbstanalyse

Neuauflage!

die eigene Mythologie

Hörbuch

auch als Hörbuch

Alle Bücher finden Sie in Ihrer Buchhandlung oder im Schibri-Verlag unter: www.schibri.deTel.: 039753-22757 • Fax: 039753-22583 • [email protected]

Selber denken 2009 8

PHILoSoPHIScHE LEBENSKuNST mit Lutz von Werder

Finden Sie mit diesem Buch zu Ihrer eigenen Religion. Mit Hilfe der phil. Lebenskunst kann durch Selbstanalyse die eigene, oft unbewusste philosophische Religion erkannt und im Verhältnis zu Kirche, Weltreligionen und Staat entfaltet werden.

Band 1

Philosophie für Verliebte

Band 2

Mystik für Gipfel­stürmer

Band 3

Das große philoso­phische Gelächter

Band 4

Eigenwillig

Philosophische Lebenskunst für Individualisten

Band 5

Beklage dich nicht – philoso­phiere

Band 6

Heilsam

Philosophie als Psychotherapie

Band 7

Wie finde ich meine eigene Religion?

Band 8

Das Wunder des Atheismus

Band 9

Geht die Welt unter – und wenn ja, warum?

2002244 Seiten15,- Euro

2003252 Seiten15,- Euro

2004240 Seiten15,- Euro

2005270 Seiten15,- Euro

20062

269 Seiten15,- Euro

2005270 Seiten15,- Euro

2007250 Seiten16,80 Euro

2008244 Seiten15,- Euro

2009400 Seiten19,80 Euro

Bei einem Streifzug durch die Geschichte der Philosophie kommen recht unterschiedliche Auffassungen über die Liebe zum Ausdruck. Auffassungen, die sich zu betrachten lohnen, als Gewinn zur Gestaltung und Wertschätzung eines Phänomens, das Aufmerksamkeit und Nachspüren verdient.

Das ist ein Buch für alle, die ihren geistigen Gipfel erstürmen wollen, indem sie sich der Frage nach dem mystischen Hintergrund der eigenen Lebensphilososphie stellen.Lutz von Werder stellt dafür viele Übungen bereit, die die größten Mystiker des Abend-landes entwickelt haben.

Lutz von Werder bringt das befreiende Gelächter auf den Weg durch die größte Sammlung philosophischer Witze aus allen Zeiten und Subkulturen und leitet so vom Lachen zum fröhlichen Selberdenken und in ein höheres Bewusstsein über.

Mit Hilfe der eigenen Lebensphilosophie kann sich jeder Mensch zum kreativen Mitarbeiter seines Lebens machen. Die in diesem Buch vorgestellten Philosophen haben ihrem Leben einen individuellen Sinn gegeben, der auch Sie zur Bildung eigener Entwürfe anregen wird.

Mit seinen 300 Gedankenexperimenten kann dieses Buch helfen, wichtige Grundprobleme der menschlichen Existenz zu verstehen und von großen Philosophen zu lernen, dass das Gute leicht zu haben ist und das Schlimme nicht lange dauert.

Aus der antiken Philosophie ist die moder-ne Psychotherapie hervorgegangen, denn Philosophie war schon immer heilsame Seelenführung. Nutzen Sie die Anwendungs-möglichkeiten der philosophischen Therapie zur Bewältigung von Ängsten, Depressionen und Verzweiflung.

Wie sehen die atheistischen Wege zu einer Spiritualität ohne Gott, ohne Glaubenszwän-ge, ohne Rituale aus? Welchen Trost hält der Atheismus bereit angesichts von Tod, Schmerz, Krieg und Leiden? Dieses Buch zeigt Wege der spirituellen Selbsterfahrung für alle, die nicht kirchlich glauben können oder wollen.

Alle Bücher finden Sie in Ihrer Buch-handlung oder im Schibri-Verlag:www.schibri.deTel.: 039753-22757Fax: [email protected]

9 Selber denken 2009

Selber denken mit …

Apokalypse als Thema der Skepsis

DENKEN SIE SELBST:Sind Sie jetzt Skeptiker? Lässt Sie die Idee des Weltuntergangs schon völlig kalt?

In der modernen Philosophie kehrt die Skepsis wieder:

Die moderne PhilosophieImmanuel Kant meint, der Mensch erkennt mit seiner „Raum-Zeit-Brille“ nur die Erscheinungen, aber nicht das „Ding an sich“. Die Welt als Welt im Ganzen ist für Kant niemals Inhalt des Wissens. Über die Welt gibt es nur An-schauungen. Das Ding an sich bleibt stumm. Ob also die Menschheit am Ende der Zeiten in den Abgrund stürzt oder sich dem ewigen Fortschritt ver-schreibt, ist für Kant überhaupt nicht zu entscheiden. Über die letzten Dinge ist deshalb gar keine wissenschaftliche Erkenntnis möglich.

DENKEN SIE SELBST:Stimmen Sie Kants Erkenntnis von den Grenzen der Erkenntnis zu?

Der Kant-Schüler Fichte ergänzt: Was für eine Vorstellung vom Ende der Welt man wählt, hängt davon ab, was für ein Mensch man ist. Denn die Idee der letzten Dinge kann man nicht beliebig auswechseln, sondern sie entsteht aus der Gesinnung der Seele und nicht aus dem Verstand. Es gibt also über die Apokalypse so viele Weltansichten wie es seelische Dispositionen und Individuen gibt. Im Groben kann man deshalb auch die realistische, die pessimistische oder die optimistische Sicht des Weltendes

unterscheiden, wie wir es in diesem Buch auch tun.

René Descartes hatte eine andere skeptische Haltung vorgestellt. Er nannte drei Gründe für die Erkennt-nisbegrenzung des Menschen:1. Wir erkennen mit den Sinnen, die

Sinne können aber täuschen.2. Wir erkennen am Tag oder im

Traum. Tag- und Traumerkenntnis sind aber kaum zu unterscheiden.

3. Die Welt kann von einem bösen Gott geschaffen sein, der es so ein-gerichtet hat, dass alle Erkenntnis Täuschung ist.

Für Descartes ist also auch die Apoka-lypse kein Erkenntnisgegenstand, da sie mit den Sinnen nicht zu erkennen ist. Sie kann eher geträumt als erkannt sein. Sie kann von einem bösen Gott als Albtraum über die Menschen verhängt worden sein, ohne doch der Realität zu entsprechen.

Für David Hume ist es klar: Auch über die Apokalypse kann „keine Schlussfolgerung uns je einen Zu-stand der Sicherheit und Überzeugung verschaffen“ (D. Hume: Eine Unter-suchung über den menschlichen Ver-stand. Frankfurt 2007, S. 200–205). Jedes Urteil über die Apokalypse ist durch die Unsicherheit der Sinne und die Unsicherheit aller abstrakten Schlussfolgerungen in Zweifel zu ziehen.

Karl R. Popper hegt auch den Zwei-fel an der Möglichkeit perfekter menschlicher Erkenntnis. Sowohl die ideale Gesellschaft als auch die absolute Weltvereitelung muss unsi-cher bleiben. „Wahr bleibt, dass alles

Kant, Descartes, Popper & co.

Kampf der Dogmatiker mit den SkeptikernDie ganze Geschichte der Philosophie lässt sich als Kampf der Dogmatiker mit den Skeptikern verstehen. Dieser Gegensatz entsteht schon in der Anti-ke. Dabei stehen sich dann zum Bei-spiel Platon als Dogmatiker, der das wahre Sein vom Schein unterscheiden kann, und Pyrrhon, der glaubt, der Mensch könne nur den Schein der Dinge erkennen, konträr gegenüber. Der Skeptiker bezweifelt die Reich-weite der menschlichen Erkenntnisse und versucht, alle metaphysischen und theologischen Dogmen in Frage zu stellen.

Die antiken Skeptiker halten des-halb nichts von dogmatischen Urteilen über den Weltuntergang. Denn die ei-nen glauben an ihn, die anderen bezwei-feln ihn und ein sicheres Urteil besitzt keiner, weil der Erkenntnisgegenstand „Weltuntergang“ für das menschliche Urteil viel zu groß ist.

Die antiken Skeptiker versuchen aber auch, jede Aussage über den Welt-untergang oder das Bestehenbleiben der Welt zu zerstören.

So bekämpfen sie in der Antike so-wohl die platonische, die aristotelische als auch die christliche Aussage über das Bestehen der Welt als fehlerhaft.

Indem sie auch die Aussagen der christlichen Religion über den Welt-untergang als Unwahrheit bekämpften, hatten sie ihre Ruhe und waren völlig gelassen, wie die indischen Fakire, die ruhig auf dem Feuerholzstoß ver-brannten.

Allerdings wurde der Skeptizismus von den römisch-christlichen Kaisern im 6. Jahrhundert nach Christus mit Stumpf und Stiel ausgerottet.

– Lutz von Werder –

Selber denken 2009 10

Leben immer gefährdet ist. Wir alle, so vermute ich, werden wohl früher oder später sterben. Aber Gefahren gab es schon immer. Immer, seit dem Ursprung des Lebens, gab es die Drohung des Unterganges, und trotz dieser Drohung hat das Leben überlebt. Die Welt ist die schlechteste aller möglichen, aber eine andere Welt gibt es nicht.“ (K. Popper: Alles Leben ist Problemlösung. München 2004, S. 249)

DENKEN SIE SELBST:Können Sie mit Poppers Thesen die Apokalypse vergessen?

Ein zeitgenössischer Vertreter der Skepsis ist in Deutschland Odo Mar-quard. Er wurde 1928 in Pommern geboren und war am Ende des zweiten Weltkrieges beim Volkssturm, wo ihm „die Zukunft immer mehr als Ende erschien“ (O. Marquard: Skepsis in der Moderne. Stuttgart 2007, S. 13). Gegen das apokalyptische Ende des Faschismus entwickelte er früh seine Skepsis.

1954 promovierte er. Acht Jahre folgten als Assistent bei Joachim Ritter, 1963 Habilitation und Privat-dozent in Münster, ab 1965 Professor für Philosophie in Gießen. 1993 wurde er emeritiert.

Marquard verstand sich als Mit-glied der „skeptischen Generation“ (H. Schelsky), die als Flakhelfer-Generation von den Dogmen des Faschismus genug hatte. Er verstand sich bald explizit als Skeptiker. Seine skeptische Philosophie „paralysiert die Versuchung, sich einer einzigen totalitären Allgewalt zu unterwerfen“ (O. Marquard: Philosophie des Statt-dessen. Stuttgart 2001, S. 10).

Aber er entwickelte auch beson-dere „Schwierigkeiten mit der Ge-schichtsphilosophie“ (O. Marquard: Schwierigkeiten mit der Geschichts-philosophie. Frankfurt 1982).

Marquards Kritik des apokalyp-tischen Bewusstseins wollen wir nun in fünf Schritten darstellen:1. Statt Universalgeschichte: Multiver-

salgeschichte

2. Statt Weltanschauungsmonismus: Weltanschauungspluralismus

3. Statt Zukunftsmonismus: Zu-kunftspluralismus

4. Statt Monomythen: lieber Polymy-then

5. Statt apokalyptischer Infantilisie-rung: lieber erwachsene Skepsis

6. Statt Hölle auf Erden: lieber Erde auf Erden

Dem letzten Punkt wollen wir uns hier zuwenden:

Statt Hölle auf Erden: lieber Erde auf ErdenDas moderne apokalyptische Be-wusstsein beginnt für Marquard, wie gesagt, mit Rousseau. Die Natur ist gut, sagt Rousseau, der Mensch aber macht alles schlecht. Deshalb zurück zur Natur. Dagegen steht am Beginn des modernen apokalyptischen Be-wusstseins Kant. Kant erkennt in den Wissenschaften die Basis eines lang-samen Fortschritts. Kant setzt also auf: Vorwärts zum „ewigen Frieden“.

Das moderne apokalyptische Be-wusstsein erfährt am Beginn seiner Entstehung zugleich seine Bestreitung. Die Skepsis motiviert also schon am Beginn der Moderne zur Urteilsenthal-tung, wenn es um die Zukunft der Welt geht. Diese Urteilsenthaltung bedeutet zugleich den Zusammenbruch des apo-kalyptischen Dogmas, dass es mit der Welt immer schlecht enden muss. Es kann schlecht enden, nach Rousseau, es kann aber auch, nach Kant, einen kontinuierlichen lang andauernden Fortschritt geben. Für den Skeptiker ist es unmöglich, für das eine oder für das andere zu votieren. Er enthält sich deshalb des Urteils über die Apokalyp-se und hat Ruhe.

Allenfalls denkt er mit Hölderlin: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Ret-tende auch“ oder mit Wilhelm Busch: „Wer Sorgen hat, hat auch Likör“ (O. Marquard: Skepsis in der Moderne, a.a.O., S. 108). Der Skeptiker kommt zu dem antiapokalyptischen Resultat: Die Welt wird zwar niemals der Him-mel auf Erden, aber auch nicht die Hölle auf Erden, sondern nur die Erde auf Erden werden können.

ISBN 978-3-86863-034-3 • 400 Seiten • 2009 • 19,80 Euro

Die apokalyptisch anmutenden Ereignisse des aktuellen Katastrophen-Kapitalismus machen die Frage nach Welt ende oder Weltwende zur Grundfrage der heutigen Philosophie. Dabei geht es um die Behauptung und Bestreitung des Weltunterganges. Der Umgang mit apokalyptischen Philosophien ist allerdings mit Gefahren verbunden: Er provoziert die sich selbst erfüllende Prophezeiung. Er fördert den Zynismus oder den Fatalismus. Die kritische Auseinandersetzung mit apokalyptischer Philosophie erweckt aber auch die Hoffnung auf den Widerstand gegen die Herren der Apokalypse.Aus diesem Grund führt Lutz von Werder im 9. Band seiner Buchreihe „Philosophische Lebenskunst“ durch die realistischen, pessimistischen und optimistischen Philosophien des Weltendes und der Welterneuerung. Der Leser lernt drei Dimensionen der Apokalypse kennen: den Aspekt des Realismus, der Furcht und der Hoffnung.Damit legt das Buch die kritische Grundlage für eine philosophische Selbsttherapie der Apokalypse-Angst. Es eröffnet dem Leser ein neues vertieftes Verständnis der Welthoffnung. Es unterstützt damit den Kampf um die Rettung der Erde.

Prof. dr. lutz von Werder, *1939, Philosoph. Bis 2004 Hoch schullehrer für Kreativitätsforschung an der Alice-Salo-mon-Fachhochschule in Berlin-Hellers dorf. Seit 1993 Leitung von Philosophischen Cafés in Berlin mit 80 bis 300 Personen.Herausgeber des Magazins „Selber denken“, zahlreiche Publikationen zur philosophischen Lebenskunst, praktischen Philosophie, zum kreativen/wissenschaftlichen Schreiben sowie literarischer Texte.

Dieser Artikel kann ausführlich

nachgelesen werden in dem neuen Buch von

Lutz von Werder:

11 Selber denken 2009

7. Okt. 1789: Die Philosophie der Freiheit (Rousseau, Fichte)21. Okt. Die amerikanische Revolution und ihre Versprechen (Arendt) 4. Nov. Die Todeskrise des Kapitals (K. Marx)18. Nov. Die russische Revolution und ihre Folgen (Lenin, Gorbi) 2. Dez. Die Revolution der Hoffnung (S. Freud, E. Fromm)

6. Jan. Die Revolte der Randgruppen (H. Marcuse, M. Horkheimer)20. Jan. Die Autonomen gegen das Empire (T. Negri, J. Holloway) 3. Feb. Öko-Revolution in den USA (M. Bookchin, J. Zerzan)17. Feb. Gewaltlose Weltrevolution (Thoreau, Gandhi, King, Schell) 7. April Die spirituelle Revolution (Ferguson, Grof, Wilber)21. April Metaphysische Revolution (M. Heidegger) 6. Mai Existentialistische Revolutionäre (J.-P. Sartre, A. Camus)19. Mai Die anarchistische Revolte des Michel Foucault

2009

2010

Literaturhaus Berlin (Kaminraum)Fasanenstraße 23 • 10719 BerlinTel.: (030) 88 72 86-0Fax: (030) 88 72 86-13www.literaturhaus-berlin.de

im Literaturhaus Berlinmittwochs 17.30 bis 19.00 Uhr

Thema: Philosophie der Revolution

Das philosophische café mit Lutz von Werder 2009/2010

im Anti-Kriegs-Museum, Brüsseler Str. 21, 13353 Berlinfreitags von 17–20.30 Uhr und samstags von 10–18 Uhr

Weiterbildungsprogramm 10/2008–02/2010 (verbleibende Termine ab 1.9.2009)

Thema: Das Wunder des AtheismusDie Wiederkehr der Religionen ist in aller Munde. Im selben Atemzug titelt der Spiegel am 28.05.07: „Der Kreuzzug der Gottlosen! Eine neue Generation von Skeptikern und Wissenschaftlern hat sich aufgemacht, die Welt vom Glauben zu befreien.“ Was dürfen wir vom heutigen Atheismus erwarten?

Moderation: Prof. Dr. Lutz von Werder (Philosoph und Autor) Andreas Brüning (Coach und prakt. Philosoph) 16./17. 10. 2009: Kritik der religiösen Erfahrung (J. L. Mackie/James)20./21. 11. 2009: Alte und neue atheistische Glaubensbekenntnisse (Deschner, Russell, Harris)

15./16. 01. 2010: Atheismus der Lüste (M. Onfray)19./20. 02. 2010: Jenseits von Theismus und Atheismus (G. Minois)

Begleitbuch: Lutz von Werder: Das Wunder des Atheismus (Schibri-Verlag 2008)Kosten: 100,- Euro pro Person und WeiterbildungswochenendeVeranstalter: Institut für Kreatives Schreiben e.V. Berlin, Bambergerstraße 52, 10777 Berlin Tel. 030 / 693 48 79 oder 211 00 56, E-Mail: [email protected]

ACHTUNG: Terminänderungen sind möglich! Bitte sicherheitshalber immer beim jeweiligen Veranstalter nachfragen oder im Programm nachschauen!!!

Philo-Café

Selber denken 2009 12ACHTUNG: Terminänderungen sind möglich! Bitte sicherheitshalber immer beim jeweiligen Veranstalter nachfragen oder im Programm nachschauen!!!

Das philosophische café mit Lutz von Werder

in der urania Berlin

Thema: Weltende oder Weltwende?sonntags 10.30 bis 12.00 Uhr

4. Okt. Eine kleine Theorie des Weltendes: E. M. Cioran18. Okt. Von der Apokalypse zum Weltbürgerkrieg: Enzensberger 1. Nov. Wer stoppt die Apokalypse? R. Bahro15. Nov. Der Kampf gegen den atomaren Genozid: A. Einstein u.a.

10. Jan. Weltende und ewige Wiederkehr: F. Nietzsche24. Jan. Weltende in der asiatischen Philosophie: M. Eliade 7. Feb. Weltende in der christlichen Philosophie: Papst Benedict XVI.28. Feb. Weltende durch den Krieg der Weltreligionen? V. u. V. Trimondi 4. April Weltende und Apokalypse-Industrie: M. Horx18. April Warum man für 50 Billionen die Welt retten kann: B. Lomborg 9. Mai Die Skepsis gegenüber der Apokalypse: O. Marquardt23. Mai Existentialismus und Weltende: K. Jaspers, J. Shell

2009

2010

Thema: Philosophie der Wollust und der Liebe11. Jan. Lust und die Verzweiflung der Liebe – Friedrich Nietzsche 1. Feb. Lust und die patriarchalische Liebe – Simone de Beauvoir12. April Lust, Kreativität und Liebe – Richard David Precht

2010

urania-TagungSonntag, 11. Oktober 2009 von 11.00 bis 17.30 Uhr

Thema: Philosophische Lebenskunst in kritischen Zeiten

10 Jahre

Philosophisches café an der urania Berlin mit

Lutz von Werder

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des philosophischen Cafés in der Urania wollen wir einen ganzen Sonntag philosophieren: Prof. Dr. Lutz von Werder (Philosoph und Publizist) und Andreas Brüning (Prakt. Philosoph und Coach) haben interessante und kompetente Gäste eingeladen, mit denen sie in verschiedenen Gesprächsrunden über Formen der Methodik und Didaktik des Philosophierens in kritischen Zeiten diskutieren werden. Machen Sie doch einfach mit!

Philo-Café

2009/2010 Urania Berlin e.V.An der Urania, 10787 BerlinTel.: (030) 218 90 91Fax: (030) 211 03 98www.urania-berlin.de [email protected]