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Ausbildung Jagen - nein Danke!? Ballspiel - Spielt er noch oder ist er schon auf Droge... Hunde Leben Das Fachmagazin für Hundefreunde und Hundeliebhaber 17. Ausgabe | Oktober - November 2014 Portrait Coursing - kontrolliertes Jagen Whippet - Ein Modehund, der keiner ist Liebe Freunde, In dieser Ausgabe dreht sich so einiges ums Jagen. Das ist mal wieder so gar nicht mein Thema. Ich „ver“jage lieber. Neben Kaninnchen, die sich ungefragt auf unserer Pferdekoppel bewegen, verjage ich bevorzugt die drei Rehe in unserem Waldstück hinterm Haus. Leider kennen die mich mittlerweile und finden mich nicht so furchteinflössend wie anfänglich. Damals rannten sie im Rudel vor dem „schwarzen Blitz“ davon. Heute warten sie ab, ob ich es bin und bleiben einfach stehen, dann ist der Spaß vorbei, bevor er angefangen hat. Ebenso geht es mir mit den Katzen auf dem Hof Vogelsang, wo mein Frauchen Springreiten übt. Dieses schwarze Katzengetier konnte ich vor Wochen noch problemlos über den Hof jagen. Heute steige ich aus dem Auto und sie sitzt auf der Bank und würdigt mich keines Blickes. Ob es doch an meiner Größe liegt? Man sagt doch immer klein aber oho! Jetzt habe ich mich auf die Mäusejagd spezialisiert. Den Fuchssprung konnte ich schon immer, der hat sich bei der Hasen/Katzen/Rehejagd aber nicht bewährt. Die neu enddeckte Mäusejagd bietet unglaubliche Vorteile. Das furchtbare Geschrei von Frauchen, wenn ich mal wieder die Rehe flott gemacht habe, fällt weg. Auf dem Spaziergang kann ich immer völlig wichtig am Wegesrand rumschnuppern und bei Bedarf anfangen zu buddeln. Das macht meine Editorial von Redaktions- hund Hannes Euer Hannes 39 HundeLeben | Verlobte Emma, ein blondes Labra- dormädel, total wuschig. Sie ist ja eher ein Apportierer und meint meine Buddelattacken seien völlig dane- ben, nur weil sie nie was findet. Ich finde es sehr reizvoll, da ich unseren Garten täglich neu umgestal- ten kann. Natürlich habe ich dabei einen Masterplan. Beginnend mit einer Kraterlandschaft zwischen den Rosen werde ich ein großflächiges Tunnelsystem auauen, durch das nicht nur Mäuse, sondern auch Rat- ten und kleine Terrier passen. In diesem Sinne Waidmanns heil - Terriers Dank...

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Ausbildung Jagen - nein Danke!? Ballspiel - Spielt er noch oder ist er schon auf Droge...

HundeLebenDas Fachmagazin für Hundefreunde und Hundeliebhaber

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Portrait Coursing - kontrolliertes Jagen Whippet - Ein Modehund, der keiner ist

Liebe Freunde, In dieser Ausgabe dreht sich so einiges ums Jagen. Das ist mal wieder

so gar nicht mein Thema. Ich „ver“jage lieber. Neben Kaninnchen, die sich ungefragt auf unserer

Pferdekoppel bewegen, verjage ich bevorzugt die drei Rehe in unserem Waldstück hinterm Haus. Leider kennen die mich mittlerweile und finden mich nicht so furchteinflössend wie anfänglich. Damals rannten sie im Rudel vor dem „schwarzen Blitz“ davon. Heute warten sie ab, ob ich es bin und bleiben einfach stehen, dann ist der Spaß vorbei, bevor er angefangen hat.

Ebenso geht es mir mit den Katzen auf dem Hof Vogelsang, wo mein Frauchen Springreiten übt. Dieses schwarze Katzengetier konnte ich vor Wochen noch problemlos über den Hof jagen. Heute steige ich aus dem Auto und sie sitzt auf der Bank und würdigt mich keines Blickes. Ob es doch an meiner Größe liegt? Man sagt doch immer klein aber oho!

Jetzt habe ich mich auf die Mäusejagd spezialisiert. Den Fuchssprung konnte ich schon immer, der hat sich bei der Hasen/Katzen/Rehejagd aber nicht bewährt.

Die neu enddeckte Mäusejagd bietet unglaubliche Vorteile. Das furchtbare Geschrei von Frauchen, wenn ich mal wieder die Rehe flott gemacht habe, fällt weg.

Auf dem Spaziergang kann ich immer völlig wichtig am Wegesrand rumschnuppern und bei Bedarf anfangen zu buddeln. Das macht meine

Editorial von Redaktions-hund Hannes

Euer Hannes

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Verlobte Emma, ein blondes Labra-dormädel, total wuschig. Sie ist ja eher ein Apportierer und meint meine Buddelattacken seien völlig dane-ben, nur weil sie nie was findet.

Ich finde es sehr reizvoll, da ich unseren Garten täglich neu umgestal-ten kann. Natürlich habe ich dabei einen Masterplan. Beginnend mit einer Kraterlandschaft zwischen den Rosen werde ich ein großflächiges Tunnelsystem aufbauen, durch das nicht nur Mäuse, sondern auch Rat-ten und kleine Terrier passen.

In diesem Sinne Waidmanns heil - Terriers Dank...

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Coursing -

kontrolliertes JagenUnsere Hunde werden spielerisch auf das Coursing geführt. Die Hunde laufen einem hasenähnlichen Objekt, bestehen aus einem Plüschstück und mehreren Plastikstreifen, hinterher. Wie funktioniert das genau? Für die simulierte Hasenflucht verfügt der CCSH über eine Winde auf der sich ca. 1.000 m Seil befindet. Dieses Seil wird durch ein Motorgetriebenes Rad über Rollen, die auf einer Wiese liegen, ausgelegt und durch eine Winde wieder eingeholt. Die Rollen sorgen für Richtungsänderung. Die Geschwindigkeit wird hierbei den laufenden Hunden angepasst. Mit dem Motor können wir die Geschwindigkeit regulieren: von Schritt bis 70 km .

Ein leider weit verbreiteter Irrtum bzw. ein Vorurteil, das uns häu-fig begegnet: Hunde die Coursing laufen auch alles andere jagen

würden. Aber Nein. Dies ist bei weitem nicht der Fall. Wir bitten die Hundebesitzer: Unterschätzen sie Ihre Hunde nicht! Sie sind Intelligent und unterscheiden ganz schnell was sie dürfen uns was nicht.

Wenn sie ihn loben bei der Jagd hinter dem Puschel, und böse sind wenn er sich zum Wild dreht, dann dauert es nicht lange und ihr Lieb-ling konzentriert sich nur auf Coursing. Der Kick beim Coursing ist für unsere Hunde der gleiche, wie bei der echter Jagd. Wir haben wirklich meistens den folgenden Effekt: Wir laufen mit unseren Hunden in freier Natur, ab und zu sehen uns auch Rehe oder Hasen zu. Dies interessiert unsere Hunde aber nicht. Sie gehen lieber nur noch dem „Hasen“ auf der Schnur nach.

Ist das Verhältnis zu Ihrem Vierbeiner ok, so möchte er doch nicht, dass sie ihm böse sind. Er möchte viel lieber geliebt und gelobt werden. Dies ist genauso wie bei uns Menschen. Bei uns darf jeder Hund, der Spaß daran hat, mitlaufen. Kleine Rassen laufen bereits eine ganze Runde ab 15 Monaten. Große Rassen laufen diese ab 18 Monate. Mit einer Geraden fangen die jüngeren Hunde an. Bei Welpen ab 4 Mona-ten sind diese z.B. ca. 20 – 50 m.

Aber auch ältere Hunde bis 8 Jahren dürfen ihre Runden laufen. Wenn ihr Hund älter als 8 Jahre ist, darf er zwar kein offizielles Coursing oder Rennen mehr laufen, jedoch bringt ihm ein Training, das an seine Kon-dition und Alter angepasst ist, genauso viel Spass. Mit dieser Methode wird auch verhindert, dass wir unseren Liebling nicht zu stark belasten.

Als Fazit steht bei uns der Spass der Hunde und der Menschen im Vordergrund und es darf daher jeder Hund der Spaß daran hat mitlau-fen.

Coursing Club Schleswig Holstein- eV.de stellt sich vor

Die Erfahrung zeigt weiterhin das Problem-hunde ruhiger werden und sogar besser gehorchen. Dies ist auch der Grund warum wir Coursing auch für mehrere Hundeschulen veranstalten.

Wir sind ein Cour-singverein (Coursing= Jagend/Hetzjagd) der am 16.03 1997 gegrün-det wurde. Seit dem 13.07.97 sind wir als Ver-ein eingetragen und seit dem 10.10.97 sind wir als gemeinnütziger Ver-ein eingetragen. Zu Zeit haben wir 37 Mitglieder. Unsere Dachverband ist der DWZRV (Deutsche Windhund Zucht und Rennverein). Durch diesen Dachverband sind wir dem VDH angeschlossen. Allerdings sind wir, obwohl es Windhund-verein heißt, nicht nur für Windhunde da, sondern bemühen uns um Hunde alle Rassen, die Spaß am Laufen haben. Bis zur Gründung des CCSH war ein Coursingtraining, wie es der Verein anbietet, nicht im Norddeutschand vorhanden. In erste Linie wollen wir den Bedürfnissen unserer Hunde gerecht werden. Hierbei gibt es auch kein Unterschied zwischen den einzelnen Rassen.

Weiterhin wollen wir die Besitzer anregen, dass sie ihre Erfahrungen mit ihren Vierbeinen untereinander austauschen. Doch am allerwich-tigsten ist es, dass es allen Beteiligten Spass macht. Allen Zwei- und Vierbeinen. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass wir im Verein viele Nicht-Windhundebesitzer als Mitglieder haben.

Haben Sie Fragen zu Windhunden, den einzelnen Rassen oder zum Thema Coursing für alle Rassen, wir beantworten sie Ihnen gerne. Sie sind herzlich eingeladen unsere Trainings zu besuchen. Die Termine entnehmen sie bitte dem Trainingsplan auf unserer Homepage. www.CCSH-eV.de

Schauen sie mal vorbei, wir freuen uns auf Sie.Helena Buroh 1. Vorsitzende des CCSH eV

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Der Whippet ist ein sehr liebenswürdiger, angenehmer Hund. Er ist intelligent, gesellig, verschmust und mit einer doch sehr praktischen Größe. Ein netter Hundekumpel, ein wunderbarer Begleiter und ein sensibles Fami-lienmitglied. Ebenso ist er hübsch anzusehen, sehr ästhetisch in der Bewegung und mit dem einen oder ande-ren schönen Halsband zusätzlich aufgehübscht...ein echter Hingucker. Gerne verweilt er auf dem Sofa oder im Bett, gern nimmt er in erhöhter Position ein Sonnenbad und mag es in der Gruppe kuschelig! Jetzt kommt das große ABER:

Whippet

der Modehund, der keiner ist

Rasseportrait

Draußen ist der Whippet sehr temperamentvoll, aktiv und voller Energie. Diese Energie möchte er ausleben.

Der Whippet ist nur solange praktisch, angenehm und im Haus sehr unauffällig, wie man ihm seine Bedürfnisse erfüllt. Der Whippet ist nun mal ein Windhund, deshalb möchte er sich bewegen, strecken, rennen. Einfach richtig Gas geben und nicht nur ständig auf dem Sofa liegen.

Der Whippet ist für Bewegung und fürs Sprinten schon von der Ana-tomie her gemacht, also braucht man auch nicht so zu tun, als sei er jetzt plötzlich ein Schoßhund, wenngleich er dort auch gerne liegt.

Der Whippet hat definitiv zwei Wesenseigenschaften:

Das JagenEin Whippet ist ein hochspezialisierter Sicht- und Hetzjäger, was den

einen oder anderen Spaziergang nicht unbedingt sehr entspannend verlaufen läßt. Der Whippet blendet im Moment der Jagd alles aus, das kombiniert mit seiner Geschwindigkeit kann es für alle Beteiligten sehr gefährlich werden.

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Das lässt den Whippet auch für seinen Halter eben ab und an anstrengend werden. Die Windhunde wurden lange zur Kaninchen-Jagd gezüchtet. Somit ist das Jagen keine Unart oder Unfolgsamkeit sondern war früher ein Selektionsmerkmal in der Zucht. Der Hetztrieb ist angeboren und kann nur sehr bedingt beeinflußt werden. Deswegen steckt es in der Genetik eines Whippets, dies auch zu tun. Eben nicht nur Kaninchen, ersatzweise Katzen, Rehe, Vögel, Mäuse etc.

Sicher gibt es auch Whippets mit wenig Jagdtrieb, aber das ist eher die Ausnahme und ist sicher nicht die Regel.

Der Whippet artgerecht gehalten, bedeutet tägliches ansteuern des Freilaufes beim Gassigehen. Sonst ist auch der „pflegeleichteste“ Whippet auf Dauer nicht wirklich ausgelastet und vor allem nicht glück-lich! Die Rennbahn ist kein Gassiersatz, dort gehören nur Hunde in sehr guter Kondition hin, und wird nur beim Freilauf aufgebaut!

Ein geeignetes Gebiet für den Freilauf ist oft nicht gerade um die Ecke zu finden. Oftmals sind längere Fahrten nötig, somit müssen Sie evtl. auch mehr Zeit investieren. Ein Tipp für Windhund-Neulinge:

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Windhunde kann man nur freilaufen lassen in einem „sicheren Gebiet“, d.h. übersichtlich, wildarm, straßenfern. Ansonsten gehört der Whippet an die Leine.

Der enge MenschenbezugEin Whippet möchte nicht allzu oft und allzu lange allein bleiben. Er

leidet, wenn der Mensch sich ihm entzieht. Ein Whippet hat einen sehr engen Bezug zu seinem Menschen und möchte gern und oft mitge-

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Dr. Christine ConradRechtsanwältinDiplôme d’Etudes Approfondies

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nommen werden! Deswegen sollten sie die Möglichkeit haben, Ihren Whippet voll und ganz in ihr Leben zu integrieren.

Hilfreich ist die Anschaffung eines 2. Whippets, da sie sich in der Gruppe sehr wohl fühlen und sie leichter allein bleiben können.

Aufgrund dieser beiden Verhaltens - und Wesenseigenschaften (Jagen und starke Menschenbezogenheit) passt der Whippet nicht zu jedem Menschen. Sportliche, naturbezogene, aktive Menschen werden viel Freude mit ihrem Whippet haben. Wer sich auf den Whippet richtig einlässt, empfindet ihn als tollen Begleiter und „Seelenläufer“.

Marc Lindhorst • D.O.G.S. - Zentrum für Menschen mit Hund Kiel - Lübeck

Jagen – Nein Danke!?Viele Hundehalter kennen die folgende Situation. Sie gehen gemeinsam mit Ihrem Hund spazieren und stehen plötzlich alleine im Wald, weil Fiffi hinter einem Reh her hetzt? Jedes Rufen und Pfeifen ist dann zwecklos und der eigene Hund nicht mehr beeinflussbar. Was also tun, wenn der eigene Hund seiner Jagdleidenschaft ungehemmt nachgeht?

Für viele Hundehalter ist ein entspannter Spaziergang mit ihrem Vierbeiner unvorstellbar, da dieser jede Chance nutzt, seiner Jagd-

passion nachzugehen. Da werden Kaninchen aufgestöbert oder Rehe gehetzt, es wird mit Leidenschaft in Mäuselöchern gebuddelt, oder der Hund verfolgt mit tiefer Nase Fährten. Dabei ist es egal, ob der Hund einer Jagdhunderasse angehört oder nicht, jagen können unsere vierbeinigen Freunde alle, denn das gehört zu ihren ursprünglichsten Verhaltensweisen. Lediglich in der Strategie und im Erfolg unterschei-den sie sich. Was kann man nun tun, um trotz dieser Leidenschaft noch entspannt mit seinem Hund spazieren zu gehen?

Das Jagen lediglich zu verhindern, indem der Hund an der Leine bleibt führt oft dazu, dass der Hund andere Formen des Jagdverhal-tens entwickelt. Er lenkt sein Jagdinteresse auf eine andere Beute wie z.B. Jogger oder Radfahrer. Auch ihm das Jagen nur zu verbieten kann ungewollte Konsequenzen haben. Viele Hunde entwickeln dann autoaggressives Verhalten, sie lecken und beißen an sich herum, bis die Pfoten blutig und wund sind. Letztendlich muss es darum gehen, ein

Alternativverhalten zu finden, bei dem der Hund den ihm angeborenen Jagdtrieb gemeinsam mit seinen Menschen ausleben kann. Bieten sie ihm eine Ersatzbeute an. Das kann ein Spielzeug oder ein Futterbeutel sein, die er zusammen mit ihnen jagen darf. Oftmals verlieren dann schon echte Beutetiere ihren Reiz. Ist er eher ein Sichthetzer, so findet er das Spiel mit der Reizangel bestimmt toll. Hier wird ein Gegenstand an einen Stock mit Schnur gebunden. Der Mensch bewegt den Gegen-stand mithilfe der Reizangel hin und her, und der Hund kann nach Herzenslust hinterherhetzen! Vielleicht gehört Ihr Hund aber auch zu den Apportierhunden? Voran über 50 m, auf Pfiff abstoppen und dann noch einmal 20 m nach rechts sind für einen Apportierhund eine leichte Übung. Ihr Hund findet Dummys oder Bälle langweilig? Vielleicht kön-nen Sie ihn auch für den Kong begeistern, der nach dem Aufprall noch lustig hin- und herhüpft. Damit die Beute auch langfristig spannend bleibt, darf sie nicht ständig für den Hund präsent sein. Lassen sie die Ersatzbeute nicht herumliegen, sondern verwahren sie diese an einen

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für den Hund unzugänglichen Ort auf. Beobachten sie ihren Hund wäh-rend des Spaziergangs und bieten beim ersten Ortungsverhalten die Ersatzbeute an, bevor ihr Hund eine echte Spur entdeckt hat. Insofern haben sie gute Chancen, ihren Hund vom Jagen abzuhalten. Ist er eher ein Nasenhund, der gerne Spuren verfolgt, so wird er seine Leiden-schaft vielleicht in der Fährte oder in einem Suchspiel finden. Das Trai-ning starten Sie auf jeden Fall immer an einem Platz, an dem für Ihren Hund möglichst wenig Ablenkung vorhanden ist. Meiden Sie in dieser Zeit Gegenden mit viel Wild!

Jedoch hat das Training mit der Ersatzbeute seine Grenzen. Abhän-gig vom Interesse ihres Hundes am Jagen und seiner Erfahrung damit, kann es schwierig werden, ihren Vierbeiner für einen Ersatz zu begei-stern. In solch einem Fall muß über ein existentielles Training an der Schleppleine nachgedacht werden, d.h. der Hund wird ausschließlich über die Arbeit mit der Ersatzbeute ernährt. Macht der Hund nicht mit, wird das Training abgebrochen und in reizärmerer Umgebung oder am nächsten Tag erst fortgesetzt. Der Hund bekommt also auch am näch-sten Tag auf dem Spaziergang erst wieder die Möglichkeit zu fressen!

Hierdurch soll der Hund lernen, dass das Jagen echter Beute ihn nicht satt macht und er sich lieber mit dem Fut-ter, das der Mensch ihm anbietet beschäftigen sollte. Ein gesunder, erwachsener Hund kann übrigens bis zu 20 Tage ohne Futter auskommen.

Leider gibt es aber auch immer wieder Hunde, bei denen der Jagd-trieb so stark ausgeprägt ist bzw. über mehrere Jagderfolge so gefe-stigt wurde, daß sie trotz längerer Hungerperioden (von ca. fünf Tagen)

Das Ballspiel – spielt er noch oder ist er schon auf Droge?Immer wieder sehe ich Mensch/Hund-Teams auf einer Wiese stehen und miteinander spielen. Das heißt, eigent-lich spielen sie nicht miteinander, sondern der Hund hetzt dem Ball hinterher, den Herrchen ganz weit weg wirft. Ballspiel scheint ja auch eine sinnvolle Auslastungsmög-lichkeit zu sein: Der Hund kann sich ausdauernd mit dem Apportieren des Balls beschäftigen, er scheint danach glücklich, zufrieden und müde – und wir selbst müssen uns, nach einem langen Arbeitstag, nicht mehr so viel bewegen. Also alles wunderbar – oder?Leider kann man diese Frage nicht ohne weiteres bejahen.Unkontrolliertes Ballspiel birgt diverse Gefahren, die, abhängig von Hunderasse und –typ nicht unerheblich sind.

JagdverhaltenMeistens ist das Ballspiel so aufgebaut, dass der Hund, sobald der

Ball fliegt, diesen hetzen darf. Was der Vierbeiner dabei vor allem lernt, ist, sich bewegenden Reizen sofort zu folgen. Somit fördert man unbe-wusst Elemente des Jagdverhaltens; nämlich den Hetztrieb. Dieses ist insbesondere bei jagdlich ambitionierten Hunden mit Vorsicht zu betrachten.

Natürlich kann ein Hund einen Ball von einem Kaninchen unterschei-den. In dem Moment aber, wenn etwas abrupt startet und sich vom Hund mit einer schnellen Dynamik wegbewegt, überlegt er nicht mehr: „Was ist das eigentlich, Ball oder Hase? Darf ich dem jetzt nachlaufen oder nicht?“, sondern instinktives Jagdverhalten wird aktiviert und ein Abruf ist oftmals nicht mehr möglich.

Die Rolle des MenschenDer Mensch als Sozialpartner wird im Ball“spiel“ unwichtig. Das, was

sich auf die Jagd nach der Ersatzbeute nicht einlassen können. Der Lustgewinn beim Hetzen ist für sie so groß, daß er über allem steht. Bei solchen Hunden gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: ein dauerhaftes Schleppleinentraining oder eine Korrektur über ein Sprüh-Impulsgerät. Bevor jedoch über den Einsatz eines Sprüh-Impulsgerätes nachgedacht wird, müssen vorher alle anderen Trainingsalternativen durchlaufen worden sein, d.h. dem Hund muß eine Möglichkeit zum alternativen Verhalten geboten werden, sonst ist die Korrektur eine willkürliche Strafmaßnahme des Menschen und dies ist nach unserer Trainingsphilosophie abzulehnen. Der Einsatz eines Strom-Impulsge-rätes scheidet als alternative Korrekturmöglichkeit immer aus! Für den Einsatz von Gewalt gibt es keine Begründung.

Einem Hund Schmerzen zuzufügen, nur damit er entspre-chend der menschlichen Vorstellung funktioniert, ist grund-sätzlich abzulehnen.

Das wichtigste beim Training mit dem Hund ist es also, auf seine indi-viduellen natürlichen Bedürfnisse und Veranlagungen einzugehen. Ein artgerechtes Training wird daher auch immer eine Form von Jagdver-halten beinhalten. Ob das nun die Fährtenarbeit, ein Apportiertraining, ein Hetzspiel oder ein Treibballspiel ist, muß anhand der jeweiligen Motivation des Hundes entschieden werden.

Unerwünschtes Jagdverhalten kann man nicht unterdrücken, man muß es vielmehr gezielt in andere Bahnen lenken. Gerne steht ihnen unser Trainerteam vom Zentrum für Menschen mit Hund in Bad Schwartau bei weiteren Fragen zum Thema unerwünschtes Jagdverhal-ten zur Verfügung.

D.O.G.S.-Coach Marc Lindhorst www.kiel.ruetters-dogs.de

www.luebeck.ruetters-dogs.de

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Fütterung von Dipl. vet.-med. Hans-Jürgen Streuer

Richtig „barfen“ ist eigentlich ganz einfach!Füttern Sie einfach nur frisches Fleisch und Innereien und nichts anderes! Kombinieren Sie Muskelfleisch + Seh-nen u. Bindegewebe + Knorpel + Fett + Innereien. Fertig und mehr nicht!

Beim Verzehr der Beute nimmt der Hund verschiedene tierische Gewebe („Fleischs-

orten“) zu sich. Neben dem reinen Muskel-fleisch, welches ca. 80% der Beute beträgt, fressen Hunde auch Bindegewebe, Sehnen, Faszien, Knorpel, Schleimhäute und Fettge-webe, sowie die Innereien der Beutetiere.

Dabei werden zuerst die Innereien (Leber, Nieren, Milz, Herz und Lunge) und dann die Muskelfleischteile (i.d.R. die Gliedmaßen) gefressen. Gefressen wird zwar dabei auch der Magen, d.h. hier genauer die Magenwand bzw. Pansenwand und die daran anhaftenden

wir bei einem Spiel mit dem Hund fördern sollten, nämlich die Bindung, bleibt völlig auf der Strecke. Dem Vierbeiner geht es nur noch um die Tatsache, dass der Ball fliegt - nicht, wer ihn wirft.

Wie unwichtig der Mensch beim “Spiel” für einen wahren Balljunkie ist, erkennt man daran, dass der Hund währenddessen ausschließlich das Objekt in der Hand des Menschen fixiert. Es findet keine soziale Kom-munikation mehr statt. Der Hund nimmt z. B. keinen Blickkontakt mehr auf, höchstens kurz, und wendet seine Aufmerksamkeit sofort wie-der seiner Droge, dem Ball, zu. Auf alternative Spielformen lässt sich ein süchtiger Hund kaum bis gar nicht mehr ein. Rein körperbe-tontes Spiel ohne Hilfsmittel ist nicht mehr möglich. Auch futtermotivierte Spiele sind nur kurz von Interesse, weil er sich von der Idee, der Besitzer könnte gleich einen Ball aus der Tasche ziehen, nicht lösen kann.

Zerrspiele haben für einen Balljunkie viel zu viel Sozialbezug und befriedigen seine Sucht nicht; daher wird er auf diese kaum bis gar nicht einsteigen.

Was macht die Sucht mit dem Hund?Der Hund selbst befindet sich bei jedem

Spaziergang, im Dauer-Stress. Hat er den Ball, empfindet er (positiven) Stress. Hat er den Ball nicht, empfindet er negativen Stress. Von seiner Persönlichkeit bleibt nicht mehr viel übrig. Mit einem Tunnelblick, an dessen Ende nur der Ball zu sehen ist, bewegt er sich durch die Welt, unfähig, Dinge wahrzunehmen, die sich links und rechts befinden. Der Hund ist vollkommen auf seine Sucht reduziert, völlig unfähig sich mit Menschen, Gerüche oder anderen Artgenossen die zum Spiel auffordern auseinanderzusetzen.

Wie entsteht überhaupt diese Sucht?Nun, das ist ganz einfach. Durch den stere-

otypen Ablauf Hetzen-Fangen-Apportieren wird das körpereigene Belohnungssystem des Hundes aktiviert, d.h. verschiedene „glücklich machende“ Substanzen (z.B. Dopamin, Adre-nalin) werden ausgeschüttet. Spielt der Hund häufig und ausdauernd mit dem Ball, gewöhnt sich der Körper an die Ausschüttung der Sub-stanzen. Wird dem Hund das Spiel entzogen ist das Hormonsystem des Körpers nicht mehr auf dem gewohnten Level.

Ist mein Hund ein Junkie, sprich süchtig, und wie erkenne ich das?

Ein Balljunkie wirkt getrieben; er kommt nicht mehr zur Ruhe, weil das Stresssystem nicht mehr „runterfährt“.

Ohne Ball ist dieser Hund verloren, wirkt unsicher, unruhig, fängt an zu fiepen. Wird dem Balljunkie der Ball vorenthalten und er findet keinen Ersatz, zeigen sich neben der Unruhe auch andere Stresssymptome (Spei-cheln) und er versucht, alternative Abbaumög-lichkeiten zu finden (z.B. Grasfressen, Trinken, stereotype Bewegungen wie Rennen).

Er wird sich vielleicht auf ein Spiel mit anderen Objekten einlassen, aber nur in einer Form, bei der diese geworfen werden und er sie – so wie einen Ball – apportieren kann. Ist nichts zum Werfen vorhanden, sucht sich der Hund u.U. ein Wurfobjekt (Stöckchen o.ä.) und präsentiert es dem Besitzer, als wolle er sagen: „Los, wirf!“

Kurzum: Haben Sie das Gefühl, Ihr Hund hat beim Spaziergang keinen Spaß mehr, wenn der Ball nicht dabei ist, oder Sie bemerken, dass Ihr Hund Sie immer wieder auffordernd anschaut, vielleicht sogar Ihre Taschen „scannt“, dann ist Ihr Hund möglicherweise auf dem besten Weg, zum Junkie zu werden.

Der Weg aus der SuchtIst ein Hund erst einmal süchtig, gibt es

nur noch einen Ausweg: „Kalter“ Entzug! Ab sofort heißt es: Der Ball ist tabu! Auch entge-gen gebrachte Spielzeuge, Stöcke etc. dürfen nicht mehr zum Werfen verwendet werden - sonst verlagert sich das Symptom nur.

Dem Hund sollten alternative Beschäfti-gungsmöglichkeiten angeboten werden, die vor allem eins gemeinsam haben: RUHE! Spiele, die weiter das Stresssystem des Hundes „pushen“, sollten für den nächsten Zeitraum aus dem Tagesprogramm gestrichen werden.

Auch sollte der Mensch den Bezug zu sei-nem Hund neu aufbauen und nicht nur als Wurfmaschiene dienen, sondern als wirklicher Sozial- und Spielpartner fungieren. Ruhige, futtermotivierte Spiele (kleine Tricks nah am Menschen, Futtersuche) sowie ruhige Gerä-tearbeit stärken die gemeinsame Bindung.

Zusammenfassung:Nicht jeder Hund ist süchtig und die

Beschäftigung mit dem Ball nicht generell zu verteufeln. Es kommt entscheidend darauf an, wie der Einsatz aussieht.

Man kann einen Ball durchaus sinnvoll ein-setzen; z.B. als Objekt zum Suchen, als Zerr-spielzeug oder zum Üben der Impulskontrolle bei jagdlich ambitionierten Hunden. Kritisch hingegen wird es, wenn der Hund einen Ball regelmäßig und ausdauernd hetzen darf, ohne, dass vorher Ruhe eingefordert wurde.

Bevor Sie sich also einen Junkie „heranzüch-ten“: Schauen Sie kritisch hin - und variieren Sie stattdessen Beschäftigungsmöglichkeiten. Dabei muss es nicht immer ein schnelles, actiongeladenes Spiel sein. Auch ruhige Spiele nah bei Ihnen lasten Ihren Hund aus - und stär-ken den Zusammenhalt.

Johanna Pelz, www.miteinanderlernen.de

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Nahrungsbestandteile, nicht aber der eigentliche Inhalt des Magens!Bei der Verfütterung von Fleisch ist deshalb einfach nur darauf zu

achten, dass Hunde eben nicht nur reines Muskelfleisch bzw. nur Inne-reien (z.B. Pansen) erhalten, sondern eine Kombination von verschie-denen tierischen Geweben („Fleischsorten“):

Entweder man gibt seinem Hund nun jeden Tag eine andere Fleischs-orte, oder man benutzt einfach eine Vormischung, welche schon die fünf wichtigsten „Fleischsorten“ in einem optimalen Verhältnis enthält.

Obst, Gemüse und Getreide sind für Hunde keine normalen, natür-lichen und daher auch keine geeigneten Nahrungsquellen und haben im Fressnapf eines Hundes eigentlich nichts verloren!

Die Kombination verschiedener Fleischsorten alleine ergibt bereits ein ausgewogenes Nahrungsverhältnis und ist vollkommen ausrei-chend. Sollte Ihr Hund jedoch eine Möhre, einen Apfel oder ein anderes Obst bzw. Gemüse gerne fressen wollen, dann geben Sie es ihm! Legen Sie ihm einfach einen ganzen Apfel, eine ganze Möhre oder ähnliches mit in den Napf und lassen Sie ihren Hund selbst entscheiden, ob er diese fressen möchte. Nur so wäre es artgerecht und natürlich! Obst/Gemüse „drunter reiben“ und den Hund damit zwangsfüttern wäre wieder ein künstlicher Eingriff und somit absolut falsch!

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Fütterungsbeispiel :Montag: „Rindfleisch pur“ (= reines Muskelfleisch) oder „Schlundfleisch“Dienstag: „Maulfleisch“ (= Muskelfleisch mit Sehnen und Bindegewebe) oder „Blättermagen“Mittwoch: „Pansen-grün“ (=Innerei mit wichtigen verdauungswirksamen Darmbakterien) oder „Fisch“Donnerstag: „Rindereuter“ (= fettreich, enthält VitaminA,D,E,C, und K) oder „Truthahn“Freitag: „Schlundfleisch“ (= Muskelfleisch mit hohem Knorpelanteil) oder „Pansen-grün“Samstag: „Pansen-grün“ (=Innerei mit wichtigen verdauungswirksamen Darmbakterien) oder „Rinderherz“Sonntag: „Geflügelragout“ (=bissfestes Vollfleisch) oder „Maulfleisch“

Die individuelle Futtermenge ist hauptsächlich abhängig von der Bewegungsleistung und weniger von der Größe/Gewicht des Hundes und kann daher stark variieren! Auch Alter, Geschlecht und Klima haben einen großen Einfluss auf die individuelle Futtermenge.

Füttern Sie einfach „frei Schnauze“! Wird der Hund zu dick, müssen Sie die Futtermenge reduzieren, wird er zu dünn, müssen Sie sie erhö-hen, aber klammern Sie sich bitte nicht an „genau ausgerechnete“ Fut-terpläne. © Dipl. Vet.-Med. Hans-Jürgen Streuer

Underdogs:

Die VergessenenLiebe Tierfreunde,Langzeitinsassen im Tierheim Orosháza in Ungarn - das hört sich irgendwie ziem-lich hoffnungslos an. Und leider ist es das in vielen Fällen auch, bei unseren Hun-den, die schon viele Jahre auf ein eigenes Zuhause warten. Um die vergessenen Hunde ein bisschen in Erinnerung zu rufen, möchten ich Ihnen hier einige etwas näher vorstellen. Wie schreibt man jetzt einen Bericht über diese besagten Lang-zeitinsassen? Drückt man auf die Tränendrüse? Beschreibt man zu Herzen gehend, wie viele Jahre einige unserer Hunde auf ein Zuhause warten? Oder zählt man einfach nur die einzelnen Hunde auf? Nur in Zahlen? Sieben Jahre alt und genauso lange im Tierheim. Zehn Jahre alt und seit sieben Jahren im Tierheim....

Nein, ich möchten Ihnen hier 2 Hunde vorstellen, jeder Einzelne hat es mehr als verdient, jeder hat sein eigenes Schicksal, seine eigene Geschichte und soll endlich gesehen werden.

Den Anfang macht Fürtös.Eine so nette wuschelige Hündin, die

geschätzte sieben Jahre alt ist und seit fünf Jahren im Tierheim sitzt. Mit ein paar anderen teilt sie sich das fragwür-dige Privileg, dass es noch nie eine einzige Anfrage für sie gab.

Nie hat sich jemand für Fürtös interessiert.Nicht ein einziger Mensch hat je nach ihr gefragt.

Vor kurzem musste Fürtös von ihrem langjährigen Gehegefreund Peti Abschied nehmen, nach vielen Jahren im Tierheim ist Peti dort verstorben. Wir hoffen von Herzen, dass Fürtös dieses Schicksal nicht teilen muss.

Hattyú, weiß, wuschelig, nett, da muss es doch vor Anfragen nur so wimmeln. Puste-kuchen. Nichts, aber auch gar nichts, keine Anfrage, kein Interesse, so wartet Hattyú schon seit sechs Jahren im Tierheim auf ihre Menschen, ihr gesamtes Leben lang.Dabei ist Hattyú so eine liebe, sanfte Hün-

din, die sogar gut an der Leine gehen kann. Anderes wird sie noch lernen müssen, dazu hatte sie in der langen Tierheimzeit bisher keine Möglichkeit. Aber so klug wie die nette Hündin ist, klappt das bestimmt gut, wenn man ihr endlich die Chance dazu gibt.

Wenn sie mehr über diese und andere Hunde wissen möchten, dann schauen sie doch auf www.Projekt-Pusztahunde.de oder rufen mich an: Angelika Winzer Tel.04641 2720, Projekt-Pusztahunde e.V., www.projekt-pusztahunde.de

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Kolumne von Antje de la Porte

HundestinkenWenn ich diesen Satz höre, sträubt sich mein Nackenfell. Als Hundefrau und Hundeliebhaberin sträubt es sich schon einmal aus Prinzip und ich widerspreche vehement. Fakt ist, ganz klar, dass man keineswegs allgemein behaupten kann, dass Hunde stinken. Hunde können stinken - müssen sie aber nicht.

Da gibt es schon einmal grundsätzliche Unterschiede, die ursächlich in der Fell-

beschaffenheit und der Felllänge begründet liegen. Und fraglos darin, wie intensiv dieses von Herrchen und Frauchen gepflegt wird. Mehrmals wöchentlich bürsten, kämmen, Unterwolle rausbürsten, Pfoten freischneiden, Ohrenkontrolle und gegebenenfalls reinigen, Analdrüsen prüfen, das Fell auf Zecken und andere Lästlinge absuchen - das alles gehört für mich zum Pflichtprogramm. Wenn die Unterwolle ausgekämmt ist, das Fell belüf-tet wird, durch regelmäßiges Bürsten die körpereigene Talgproduktion angeregt und das Produkt zum Schutz im Fell verteilt wird, dann hat man schon das meiste für die Hun-dehygiene und gegen den „Hundegeruch“ unternommen.

Nun kann es durchaus notwendig sein, dem Vierbeiner ein Bad zu gönnen. Nicht nur im nächsten Bach oder See, sondern mal eins mit entsprechenden Pflegeprodukten und mit warmem Wasser. Danach wird der Hund ordentlich abgetrocknet oder kommt sogar in den Genuss des Trockenbürstens unter Zuhil-fenahme eines Föns. Hinterher umweht ihn ein frischer Duft, der unseren menschlichen

Nasen gefällt und den Vierbeiner nicht quält. Hält der Hundebesitzer dieses Pflegepro-gramm konsequent durch und Bello mufft trotzdem, ist es an der Zeit, das Futter zu überprüfen. Wir wissen ja von uns selbst, dass wir bei unseren Platznachbarn im Kino oder der U-Bahn auch riechen, wenn die gestern Knoblauch gegessen haben oder beispiels-weise Fans indischer Gewürze sind.

Also: Was frisst denn der Hund? Ist es ein hochwertiges Futter, das von ihm leicht ver-stoffwechselt wird oder gibt es das Trocken-futter, das beim Discounter gerade im Ange-bot war? Wie heißt es doch gleich...das ist in so ‘ner rotblauen Tüte oder ist die grün?

Merke: Futter überprüfen, Verdauung über-prüfen. Hängt ja schließlich zusammen. Nur wenn oben Gutes eingefüllt wird, kann die Absatzqualität stimmen. Ist ja sowas von klar, oder?

Es müffelt immer noch in der Wohnung? (und Sie sind nicht selbst die Ursache?) Na, dann sollten wir uns mal die Hundedecke und das Körbchen vornehmen. Spätestens jetzt suchen Sie nach dem kleinen Stofffitzelchen, auf dem sich die Waschangaben befinden, bevor es ein böses Erwachen gibt, wenn der

weiche Hundekorb aus der Waschmaschine kommt. Rasch kann so ein Hundemöbel auf Chihuahuagröße schrumpfen, wenn es zu heiß gewaschen wird.

Nun können wir noch einen Blick auf den strapazierten Fußboden werfen. Wenn Sie noch immer Teppichboden und flauschige Wollteppiche Ihr Eigen nennen, dann haben Sie selbst Schuld. Ich empfehle ganz klar Flie-sen und zur Pflege Produkte, die Mikroorga-nismen als Mitarbeiter beschäftigen, die Gerü-che produzierende Bakterien „auffressen“.

Und wenn Sie nun noch Freunde besuchen, die meinen, dass es in Ihrer Wohnung nach Hund riecht, dann machen Sie denen mal klar, dass Sie, gemeinsam mit Ihrem geliebten Vierbeiner, Arbeitsplätze schaffen. Nein. Ich meine jetzt nicht Ihre Haushaltsperle, die bei Ihnen einmal wöchentlich die Räume pflegt, sondern die Arbeiter (wo auch immer die ihren Job machen), die spezielle Staubsauger für Tierbesitzer entwickeln, zusammenschrau-ben oder spezielle feuchte Einmaltücher zur Pfotenpflege produzieren. Was es da alles gibt... Haben Sie sich darüber schon einmal Gedanken gemacht? Zählen Sie das alles Ihren Freunden auf. Hair-Up-Sauger, Zusatz-Tierhaarpolsterdüsen, Tierhaar-Handschuhe, Fusselrollen, Hundehandtücher, Tierhaar-Bodendüsen, Fresh-Up-Air-Dingsbums und weiß-der-Geier-was-nicht-noch-alles... Hunde stellen einen riesigen Wachstumsmarkt dar, hinter dem sich die Umsatzzahlen der Land-wirtschaft in Deutschland so langsam verste-cken lassen.

Und da soll mir nun bloß keiner kommen und sagen, dass Hunde stinken. Dem halte ich mal ganz schnell entgegen, was ich vom Geruch der Schweinemastanlagen halte, die mich umzingeln. Landwirte arbeiten zumeist nur wirtschaftlich erfolgreich, wenn sie ent-sprechende Subventionen erhalten. (Ein an der Wurzel krankes Denken, für das man nicht die Landwirte verantwortlich machen kann - aber das ist eine ganz andere Wahrheit).

Wir Hundehalter pampern mit unseren Lieb-lingen die Wirtschaft!

Und, wie wir alten Lateiner sagen: „pecunia non olet“. „Geld stinkt nicht“. Nie.

Page 9: Hule 2014 okt nov 57 ausgabe archiv

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Breeder‘s Formular, Life Data Labs, Inc., Karen Zetsche,22587 Hamburg, [email protected], Tel. 040-86 62 92 25www.lifedatalabs.de

Pansen-Express - Frischfleisch für Hunde, Heimtierfutter, Spezial-u. Diätfutter, Calbesche Str. 32, 39443 Förderstedt, Tel.: 039266-941940, Fax: 039266-941095, www.pansen-express.de

Tierbestattung im Rosengarten, Michael Grieser, 04561 - 71 42 30,Wiesenstraße 13-15, 23730 Neustadt, www.tierbestattung-luebeck-kiel.de, [email protected]

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Dalmatinerzucht „von Schönhagen“, seit 1956 in der Zucht, VDH-Mit-glied Karin Schmidt, Lisch 6a, 24326 Ascheberg,Tel: 04526/ 1325, Mobil 0179/ 50 82 739, [email protected]

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Pico Bello, Jacqueline Laudwein, gepr. Fachkraft für Tierpflege und Gesundheit, Rathausstr. 20, 24960 Glücksburg, Tel.: 04631 - 406 [email protected]. www.hundesalon-gluecksburg.de

Parson Russell Terrier „vom Liether Gehölz“ seit 1992 VDH/FCI geschützt. Karin Wegner, Hebbelstr. 20, 25336 Elmshorn, Tel. 04121-94845, www.karin-wegner.de www.facebook.com/KarinWegnerTerrierzucht Informationen rund um den Parson Russell Terrier

Buddy‘s Heimtierfutter & Zubehör, mit LieferserviceGroße Str. 26, 24392 Süderbrarup, Tel. 04641 - 46 29 812,[email protected]

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Sprachfrei-Fair-Ehrlich-Hundetraining, Inga Soetbeer, 23843 Bad Oldesloe, Tel. 0176/ 62 52 59 42, [email protected], www.sprachfrei-fair-ehrlich-hundetraining.de

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R +V Versicherungen, VTV Vereinigte Tierversicherungen,Generalagentur Dirk Eigen, Buchengrund 3, 23617 Klein ParinTelefon 0 45 05 – 10 40, www.eigen.ruv.de • [email protected]

Tierheilpraxis am Suhrer See, Ute-Cornelia Knorr, Mykotherapieklassische Homöopathie, Ernährungsberatung Hund u. KatzeAkupunkturbegleitbehandlung, Blutegeltherapie, Laserakupunkturbehand-lung, Günter-Röhl-Straße 12, 24306 Plön-Stadtheide, Tel. 04522/ 746 37 95 [email protected], www.tierheilpraxis-ploen.de

Tierheilpraxis an der Schlei, Seminare, Workshops, Coachings und Training, Antje de la Porte, Hauptstr. 11 a, 24893 Taarstedt, Tel.: 04622-189823, Mobil: 0171-1435172, [email protected], www.tierheilpraxis-schlei.de

Gisela Selbach, Tier-Physiotherapie und Seminare, Praxis für Hunde, Katzen, Kaninchen, mit Unterwasserlaufband, Ultraschall- u. Elektrothe-rapie, Seminare für Hundehalter. Kanalblick 13, 24783 Osterrönfeld, Tel.: 0 43 31-6 64 04 53, [email protected], www.tiere-fit.de

Hundepalast an der Schlei, Hundesalon (an die Tierheilpraxis ange-schlossen), Antje de la Porte, Hauptstr. 11 a, 24893 Taarstedt, Tel: 04622-18 98 23, Mobil: 0171-1425172, [email protected], www.tierheilpraxis-schlei.de

Martin Rütter‘s D.O.G.G.S, Zentrum für Menschen mit HundNördliches Schleswig Holstein/ Handewitt, Tel.: 04608/ 608 89 98, Mobil: 0171/ 71 43 843, www.flensburg.ruetters-dogs.de

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Rund um den HundHundepalast an der Schlei, Workshops, Seminare, Betreuung, Antje de la Porte, Hauptstr. 11 a, 24893 Taarstedt, Tel. 04622-189823, Mobil 0171-1435172, www.hundepalast-schlei.de

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24 Dr. Barbara Melle, Fachtierärztin (A) für Chiropraxis, OsteopathieDorfstr. 52, 24257 Pülsen, mobil 0170 - 52 88 468, www.chiro4motion.de

Simone Lafrenz, Tierärztin für Akupunktur und ChiropraxisMöhlenbek 3, 24357 Hummelfeld, mobil 01 78 - 44 736 10, www.akuchi.de

Gisela Selbach, Tier-Physiotherapie und Seminare, Praxis für Hunde, Katzen, Kaninchen, mit Unterwasserlaufband, Ultraschall- u. Elektrotherapie, Seminare für Hundehalter. Kanalblick 13, 24783 Osterrönfeld, Tel.: 0 43 31-6 64 04 53, [email protected], www.tiere-fit.de

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Dr. Barbara Melle, Fachtierärztin (A) für Chiropraxis, OsteopathieDorfstr. 52, 24257 Pülsen, mobil 0170 - 52 88 468, www.chiro4motion.de

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Hunde Reha Nord, Grit Ramm, Physiotherapie & Fitness für Ihren Hund, Altonaer Str. 369, 24538 Neumünster, Tel: 0 43 21 - 95299116, www.hundereha-nord.de

Heilende Hände für Menschen und Tiere, Olaf Andernson, Anerk. Heiler n. d. Richtlinien des DGH e.V., Holzkoppel 8, 23560 Lübeck, Tel. 04 51 - 80 50 07, mobil 0170 - 9 74 00 00, www.heilen-in-luebeck.de

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Kurt-Hinrich Steinbach, Versicherungsmakler, Gut Koselau, Bruchweg 1, 23738 Riepsdorf, Tel. 04363/90 59 445, mobil 0173/60 91 917, [email protected], www.hundeversicherungen.eu

24 Tierärztin Kerstin Trelle, Eichkamp 19, 24217 SchönbergTel.: 04344 - 412 957, [email protected], www.kleintierpraxis-trelle.de

Dr. Andrea Wirth, Dorfstr. 20, 24239 AchterwehrTel. 0 43 40 - 40 29 07, Fax 0 43 40 - 40 31 66

Kleintierpraxis Dr. med. vet. Eva Brockhaus, Bachstraße 4, 24340 Eckern-förde, Telefon 04351 - 470 670, www.kleintierpraxis-am-exer.de

Kleintierpraxis Carstensen, Annika Carstensen, Schleswiger Str. 4, 24966 Sörup, Tel. 04635 - 29 46 480, mail@kleintierpraxis-carstensen.dewww.kleintierpraxis-carstensen.de

Tierheilpraxis an der Schlei, Tierkinesiologie, bioenergetische Fellanalyse, Traumatabehandlung, Antje de la Porte, Hauptstr. 11 a, 24893 Taarstedt Tel.: 04622-18 98 23, Mobil: 0171- 1435172, [email protected], www.tierheilpraxis-schlei.de

Hunde Reha Nord, Grit Ramm, Physiotherapie & Fitness für Ihren Hund, Altonaer Str. 369, 24538 Neumünster, Tel: 0 43 21 - 95299116, www.hundereha-nord.de

Naturheilzentrum für Tiere, Tierheilpraktikerin Michaela GimmNLP Coach, Ayurveda, Homöopathie, Bachblüten, Beerbekhof, 24969 Riesbriek, Norderfelder Str. 5, Tel. 04673/1033,mobil 0151/51776715

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PSH Petcare Stefan Abeling, Feldblumenweg 27, 27232 Sulingen, Fax: 04271 - 9530150, Tel: 04271 9530151, [email protected], www.psh-petcare.de

Michaela Wegner, Tierheilpraktikerin für Groß- und Kleintiere, mobil 0171-3 28 79 72, [email protected], www.tierheilkunde-sh.de

23 Trophy House Ltd., Canstic der natürliche Geweih-SnackSegeberger Str. 13, 23812 Wahlstedt, Tel.: 04554 - 99 16 30.www.trophy-house.de, [email protected]